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Herr llerr Prof. Dr. med. Reinhold Kluthe
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Dr. Albert Südhoff Wasserackerstraße 1, 7800 Freiburg Runzstraße 17
Herr Dr. med. Gunnar Schaeffer 7800 Freiburg i.Br. ISerr Dr. med. Gunnar Schaeffer
Falterweg 23, 7800 Freiburg Verfahren zum Überprüfen der Nierenwerte insbesondere
im menschlichen Körper Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überprüfen der Nierenwerte
insbesondere im menschlichen Körper mit Hilfe eines Teststäbchens, das eine Reaktionszone
und eine davon getrennte Indikatorzone aufweist und mit einem Reaktionsgefäß, wobei
das Teststäbchen nach dem Benetzen mit der zu untersuchenden Flüssigkeit zum Ablauf
der Reaktion in dem Reaktionsgefäß eine vorbestimmte Zeit verbleibt.
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Zur Überprüfung der Nierenwerte, insbesondere zur Bestimmung von Harnstoffkonzentrationen
im menschlichen Körper zur Erkennung von Nierenfunktionsstörungen kennt man bereits
ein Verfahren, bei dem dem Patienten Blut entnommen wird, das dann zur Bestimmung
der Harnstoffkonzentration herangezogen wird. Zur Untersuchung eignet sich dabei
auch das Blutserum oder das Blutplasma.
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Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß zur Durchführung eine Fachkraft
notwendig ist, die einerseits das Blut entnimmt und dann auch die richtige Handhabung
der Testvorrichtung beherrscht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei dem eine Blutentnahme mit den dabei verbundenen Unannehmlichkeiten
für den Patienten vermieden werden kann und das in seiner Handhabung so einfach
und sicher ist, daß auch Nichtfachleute, insbesondere der Patient selbst dieses
Verfahren durchführen kann. Außerdem soll das Anwendungsspektrum des Verfahrens
erweitert werden, so daß sowohl eine Verwendung in der Klinik als auch zu Hause
vom Patienten selbst möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird insbesondere vorgeschlagen, daß die
Reaktionszone des Teststäbchens mit Speichel oder Urin einer in einer bestimmten
Zeit produzierten Menge in Berührung ge -bracht wird, wobei die Länge des sich nach
der Reaktionszeit in der Indikatorzone eingestellten Farbumschlages oder dessen
Intensität ein Maß für die Konzentration der die Nierenwerte re -präsentierenden
Stoffe ist.
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Dieses Testverfahren mit Hilfe von Speichel oder Urin oder dgl.
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Testflüssigkeit läßt sich einfach und genügend sicher durchführen.
Es wurde nämlich festgestellt, daß insbesondere die Speichelharnstoffwerte mit den
Serumharnstoffwerten in einer bestimmten Gesetzmäßigkeit koratieren. Besonders vorteilhaft
ist dabei, daß die Speicheluntersuchungen und auch eine Urinuntersuchung vom Patienten
selbst durchgeführt werden können. Die Diagnosestellung und Überwachung bei Patienten
mit Niereninsuffizienz, insbesondere auch die Diätüberwachung lassen sich mit dieser
Methode einfach, genügend sicher und sehr schnell ohne großen apparativen Aufwand
durchführen. Auch ist dadurch das Aufsuchen von Nierenspezialabteilungen (Nierenambulanzen)
weniger häufig notwendig, da die Patienten selbst den Anstieg der Harnstoffwerte
erfassen können.
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Darüber hinaus ist dieses Testverfahren auch zur Uberwachung der Dialyse-Patienten
geeignet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders einfach und zuverlässig
durchführen, wenn das insbesondere im Bereich der Indikatorzone, vorzugsweise durch
eine entfernbare Folie od.dgl.
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abgedeckte Teststäbchen mit seiner Reaktionszone nach der Produktion
einer bestimmten Menge z.B. mit auf der Zunge befindlichem Speichel in Berührung
gebracht wird, wobei anschließend die Indikatorzone freigelegt wird und das Teststäbchen
schlieblich zumindest für die Zeit der Reaktion in ein Reaktionsgefäß eingelegt
wird.
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Zur Kontrolle der produzierten Speichelmenge kann diese in einem Speichelsammelgefäß
gesammelt werden. Danach kann dann die Reaktionszone des Teststäbchens mit dem auf
der Zunge befindlichen Speichel in Berührung gebracht werden. Gegebenenfalls kann
das Teststäbchen mit seiner Reaktionszone aber auch
direkt in den
gesammelten Speichelvorrat eingetaucht werden.
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Da Speichel und auch Urin bezüglich ihres pH-Wertes vergleichsweise
starken Schwankungen unterworfen ist, ist es zur Erzielung möglichst genauer Meßergebnisse
zweckmäßig, wenn der zu untersuchenden Flüssigkeit zur Einstellung ihres pH-Wertes
ein sog.
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Puffer z.B. in Form eines vorzugsweise pulverförmigen Phosphatpuffers
zugegeben wird. Ggf. kann die Zugabe dieses Puffers auch von dem Ergebnis einer
Überprüfung der zu untersuchenden Flüssigkeit mittels eines pH-Papieres abhängig
gemacht werden, wobei dann nur bei stark von dem vorgesehenen pH-Wert abweichende
Untersuchungsflüssigkeiten mit einem pH-Puffer eingestellt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Teststäbchen und einem Reaktionsgefäß. Diese
Vorrichtung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß eine Abschirmung od.dgl.
zumindest für die Indikatorzone des Teststäbchens wenigstens während des Benetzens
der Reaktionszone od. dgl. vorgesehen ist. Die Abschirmung dient dabei insbesondere
zum Schutz der empfindlichen Indikatorzone vor allem bei der Speichelabnahme direkt
im Mund oder von der Zunge.
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Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sird in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 ein Teststäbchen in perspektivischer Ansicht, Fig.
2 ein Teststäbchen mit Ansaugbereich, Fig. 3 ein Behältnis mit einem von diesem
gehaltenen Teststäbchen, Fig. 4 ein Behältnis mit einem eingelegten Teststäbchen,
dessen Reaktionszone außerhalb dieses Behältnisses gelagert ist, Fig. 5 eine Aufsicht
des in Fig. 3 und 4 gezeigten Behältnisses mit quer eingesetztem, gehaltenen Teststäbchen,
Fig.6
ein Reakfionsger-H Tit vier eingesetzten Behältnissen, Fig.7 eine Vorrichtung mit
einem Speichelsammelgefäß, einem Reaktionsgefäß und einem darin gelagerten Teststäbchen,
Fig. 8 das in Fig. 7 gezeigte Reaktionsgefäß mit Teststäbchen mit einer Halterung,
Fig. 9 und 10 verschiedene Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einem Speichelsammel-bzw. Vorratsgefäß, einem Reaktionsgefäß und
einem Teststäbchen und Fig.11 ein Sammel- bzw. Aufnahmegefäß mit einem darin befindlichen
Trockenpuffer.
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Fig.1 zeigt ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehene Teststäbchen 1 mit einer Reaktionszone 2 und einer Indikatorzone 3.
Die Reaktionszone 2 enthält bei der Harnstoffbestimmung Urease, während die Indikatorzone
3 Säure und einen pH-Indikator aufweist. Der Harnstoff einer Speichelprobe wird
in der Reaktionszone 2 spezifisch in Kohlendioxyd und Ammoniak gespalten. Ammoniak
diffundiert über die Gasphase zur sauren Indikatorzone, wo es einen Farbumschlag
von gelb nach blau hervorruft. Die Länge der blauen Zone ist u.a. insbesondere von
der Harnstoffkonzentration abhängig.
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Ähnlich verhält es sich beim Nachweis einer erhöhten Harnsäurekonzentration
mit Hilfe eines Teststäbchens 1, das dann aber in seiner Reaktionszone 2 Uricase
sowie Peroxydase und in seiner Indikatorzone einen Reduktions-Oxidations-Indikator
(Red-.Ox.-Indikator) aufweist.
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Erfindungsgemäß weist das Teststäbchen 1 eine Abschirmung z.B.
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in form einer Schutzfolie 4 auf (Fig. 1 und 2), durch die insbesondere
die empfindliche Indikator zone 3 einerseits gegen ein Berühren mit der Hand bei
der Handhabung und insbesondere auch beim Benetzen der Reaktionszone 2 z.B. mit
auf der Zunge 6 befindlichem Speichel geschützt ist. Neben Speichel kann als Untersuchungs-Flüssigkeit
auch Urin oder andere Körperflüssigkeit verwendet werden.
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Ein einfacher Testablauf mit Hilfe der in Fig. 1 oder 2 gezeigten
Teststäbchen 1 bzw. la bei dem Speichel als Untersuchungsflüssigkeit dient, kann
nun folgendermaßen erfolgen: Zunächst muß der Patient in einer vorgegebenen Zeit
vorzugsweise eine bestimmte Mindestmenge Speichel produzieren. Dies dient u.a. zur
Erzielung gleichmäßiger Meßbedingungen, da der jeweils zuerst produzierte Speichel
eine gegebenenfalls erhöhte, nicht repräsentative Harnstoff- bzw. Harnsäure-Konzentration
aufweist.
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Die Reaktionszone 2 bzw. die gegebenenfalls vorgesehene, der Reaktionszone
2 vorgelagerte Ansaugzone 5 tFi. 2). wird dann
Zunge 6 - in Fig. 1 strichliniert angedeutet - befindlichem Speichel in Berührung
gebracht. Anschließend wird dann die Schutzfolie 4 abgezogen und das Teststäbchen
1 in ein Behältnis 7 eingelegt, das Teil eines Reaktionsgefäßes 8 ist.
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Fig. 6 zeigt ein Reaktionsgefäß 8, bestehend aus einer Halterung 9
mit vier Aufnahmekammern 10, die durch Seitenlängs wandungen 11 voneinander getrennt
sind. In diese Aufnahmekammern 10 können dann Behältnisse 7 eingeschoben werden.
In Fig. 6 ist nur in eines der vier eingeschobenen Behältnisse 7 ein Teststäbchen
1 eingelegt. Während dem Ablauf der Reaktion lagert das Teststäbchen 1 in dem Reaktionsgefäß
8, wobei nur vom Einschiebende 12 her eine Öffnung 20 nach außen besteht.
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Das Teststäbchen 1 ist dabei mit seiner Indikatorzone 3 näher als
mit der Reaktionszone 2 an dieser Öffnung gelagert. Nach der Reaktionszeit kann
an der Indikatorzone 3 Je nach ilarnstoffkonzentration ein mehr oder weniger langer
Farbumschlag, beginnend an dem der Reaktionszone 2 zugewandten Ende der Indikatorzone
3, abgelesen werden. Die Länge dieses Farmumschlages ist ein Maß für die Harnstoffkonzentration
in dem Testspeichel.
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Als Ablesehilfe kann die Indikatorzone 3 des Teststäbchens 1 eine
Skala 13 aufweisen.
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Die etwas abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teststäbchens
1 a zeigt Fig. 2. Dieses besitzt, wie schon vorerwähnt, eine der Reaktionszone 2
vorgelagerte An-R saugzone 5, die bei Benetzul i~t Speichel, diesen der Reaktionszone
2 zuführt0 Bei dieser Ausführungsform eines Teststäbchens 1 a kann die Schutzfolie
4 a neben der Indikatorzone 3 auch die Reaktionszone 2 zum Schutz gegen unbeabsichtigtes
Berühren oder Benetzen mit Speichel überdecken. Das Teststäbchen 1 a eignet sich
bevorzugt für einen noch zu beschreibenden Testablauf mit senkrecht stehendem Teststäbchen
1 a.
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Die Figuren 3 bis 5 zeigen, wie auch das Behältnis 7 als Abschirmung,
insbesondere beim Benetzen der Reaktionszone 2 des Teststäbchens 1 verwendet werden
kann. Das Behältnis 7 weist einen etwa rechteckigen Qnerschnitt auf, ist an einer
Stirnseite und der oberen Längsseite offen und besitzt u. a. einen Durchsteckschlitz
14. Außerdem sind mehrere Schlitze 21 zum Einstecken und klemmenden Festhalten eines
Teststäbchens im Bereich der zwischen der Reaktionszone 2 und der Indikatorzone
3 gelegenen Zwischenzone 15 vorgesehen. Das Behältnis 7 kann somit auch gut als
Halterung für die Teststäbchen während des Benetzens der Reaktionszone 2 od. dgl.
verwendet werden, wobei es gleichzeitig auch als Abschirmung der Reaktionszone 2
von der Indikatorzone 3 dient.
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Das Behältnis 7 weist eine Bodenwand 16, zwei Längsseitenwände 17
sowie eine Stirnseitenwand 18 auf. Im Eckbereich zwischen der Stirnseitenwand 18
und der Bodenwand 16 ist der Durchsteckschlitz 14 für das Teststäbchen 1 vorgesehen.
Das Teststäbchen 1 kann dadurch derart in das Behältnis 7 eingelegt werden, daß
die Reaktionszone 2 von außen zug.inglicht jedoch von der Indikatorzone 3 durch
die Stirnseitenwand 18 des Behältnisses 7 getrennt ist (Fig. 4). Nach dem Benetzen
der Reaktionszone 2 wird dann das Teststäbchen 1 vollständig in das Behältnis 7
eingeschoben und dieses dann in die Halterung 9 befördert, wo das Teststäbchen dann
bis auf die Öffnung 20 allseitig zum Ablauf der Reaktion umschlossen ist.
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Andere alterungsmöglichkeiten des Teststäbchens 1 während <les
Benetzens zeigen Fig. 3 und 5. Dazu weisen die Längsseitenwinde 17 an benachbarten
Stellen und die Bodenwand 16 an ihrem stirnseitig offenen Ende randoffene, konisch
zulaufende Schlitze 21 auf, deren Weite zumindest bereichsweise geringer als die
Dicke der in den Schlitz einzuklemmenden Zone des Teststäbchens ist.
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Dabei ist die Tiefe der Schlitze 21 mindestens gleich oder größer
als die Breite des Teststäbchens. Das Teststäbchen 1 kann dadurch entwe(ler wie
in Fig. 3 oder wie in Fig. 5 gezeigt festgeklemmt werden, wobei das Behältnis 7
während des flenetzeris
der Reaktionszone 2 als Halterung dient.
Dadurch wird die Handhabung erleichtert, wobei ein unbeabsichtigtes Berühren der
empfindlichen Indikatorzone 3 einerseits mit den Fingern und insbesondere auch direkt
mit Untersuchungsflüssigkeit z.B.
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auf der Zunge vermieden wird. Letzteres insbesondere auch durch die
Trennung der Reaktionszone 2 von der Indikatorzone 3 durch das Behältnis 7 selbst.
Vorteilhaft ist dabei auch, daß die Tiefe der Schlitze 21 mindestens gleich oder
größer ist als die Breite des Teststäbchens 1. Um zu vermeiden, daß die Reaktionszone
2 oder die Indikatorzone 3 beim Festlegen des Teststäbchens 1 in den Schlitzen 21
beschädigt wird, ist der lichte Abstand der Reaktionszone 2 von der Indikatorzone
3 größer als der Abstand der Längsseitenwände 17 des Behältnisses 7 voneinander.
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Die Figuren 7 bis 10 zeigen noch jeweils abgewandelte Ausführungsformen
von Testvorrichtungen. Diese weisen ein Sammelgefäß 22 sowie ein als Abschirmung
und gleichzeitig als Reaktionsgefäß 8 a dienendes, durchsichtiges Röhrchen 23 auf.
In diesem Röhrchen 23 befindet sich das ganze Teststäbchen 1 a, das hier vorzugsweise
eine Ansaugzone 3 aufweist. Das Röhrchen 23 hat im Bereich der Reaktionszone 2 des
Teststäbchens 1 a eine Eintrittsöffnung 24 z.B. für Speichel 25 und am anderen Ende
eine Öffnung 26 zum Entlüften.
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Das in Fig. 7 und 8 gezeigte Röhrchen 23 a ist an seinem entlüftungsseitigen
Ende verlängert. Diese Verlängerung 27 dient zur Aufnahme eines Kolbens 28 zum Ansaugen
von Untersuchungs-Flüssigkeit. Im Hubbereich des Kolbens 28 erkennt man noch eine
zur Ansaugbegrenzung dienende seitliche Öffnung 29 in der Wandung des Röhrchens
23 a. Der Testablauf mit Hilfe der in Fig. 7 und 8 gezeigten Vorrichtung verläuft
nun folgendermaßen: Zunächst wird das Teststäbchen 1 a in das z.B. als Spritzenampulle
ausgebildete Röhrchen 23a mit seiner Reaktionszone 2 zum Ansaugende 30 weisend,
eingelegt. Dabei dient der konisch sich verengende Ansaugbereich als Anschlag für
das Teststäbchen
1 a. Dann wird aus einem Sammelgefäß 22 durch
Zurückziehen des Kolbens 28 eine bestimmte Menge Untersuchungs-Flüssigkeit, z.B.
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Speichel 25 eingesaugt, bis diese die Reaktionszone - bei einem Teststäbchen
1 - oder die der Reaktionszone 2 vorgelagerte Ansaugzone 5 des Teststäbchens benetzt.
Anschließend wird die Eintrittsöffnung 24 des Röhrchens 23 a verschlossen; dazu
kann ein gleichzeitig als Ständer 31 für das Röhrchen 23 a dienender Stopfen 32
dienen. Schließlich wird der Kolben 28 für den Ablauf der Reaktion aus dem Röhrchen
23 a herausgezogen.
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Wie schon vorerwähnt, dient die seitliche Öffnung 29 zur Ansaug begrenzung.
Dabei entspricht das Hubvolumen des Kolbens von seiner ansaugseitigen tiefsten Stellung
bis zu der seitlichen Öffnung in dem Röhrchen etwa dem saugseitigen Volumen des
Röhrchens 23 a bis in Höhe der Reaktionszone 2 bzw. zu einer dieser vorgelagerten
Ansaugzone des Teststäbchens. Man vermeidet dadurch ein versehentliches zu hohes
Einsaugen des Speichels, wodurch gegebenenfalls auch die Indikatorzone 3 benetzt
werden könnte und damit der Test unbrauchbar wird.
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Die Handhabung ist dadurch sehr einfach, wobei Störungen durch Unachtsamkeit
weitgehend ausgeschaltet werden. Die trichterartige Erweiterung 39 des Sammelgefäßes
22 erleichtert das Auffangen der produzierten Flüssigkeit. Zur Kontrolle der produzierten
Speichel- oder Urinmenge kann an dem Sammelgefäß 22 eine Volumenkennzeichnung 34
vorgesehen sein, die gegebenenfalls auch aus einem einzigen, die Mindestmenge kennzeichnenden
Strich od.dgl. bestehen kann.
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Zum Ablesen der Länge des Farbumschlages in der Indikatorzone 3 kann
diese selbst (z.B. Fig. 1, 9) oder aber auch das Reaktionsgefäß 8 a (Fig. 8) eine
Skala 13 bzw. 33 aufweisen. Im letzteren Falle ist ein Anschlag für das Teststäbchen
1 a zur Lagefixierung, wie in Fig. 7 und 8 vorgesehen, zweckmäßig.
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Fig. 9 zeigt ein weiteres Beispiel einer möglichen Testanordnung.
Dabei dient als Sammelgefäß bzw. Aufnahmegefäß ein becherartiger
Behälter
37 mit einer in seinem Inneren angeordneten Halterung 35 für ein als Abschirmung
und Reaktionsgefäß für das Teststäbchen dienendes Röhrchen 23 b. Die Halterung 35
ist dabei.stutzenförmig mit einem etwa dem Außendurchmesser des Röhrchens 23 b entsprechenden
lichten Innendurchmesser ausgebildet. Sie ist mit dem Boden des Sammelgefäßes 22
etwa zentral mit einer Stirnseite verbunden. Der Innenraum der Halterung besitzt
im bodennahen Bereich wenigstens eine Verbindungsöffnung 38 zu dem Aufnahmegefäß-Innenraum
hin. Die Einstecktiefe des Röhrchens 23 b in die Halterung 35 ist zweckmäßigerweise
oberhalb der Verbindungsöffnungen 38 begrenzt. Für die vorgesehene Produktionsmenge
von Untersuchungs-Flüssigkeit kann die Oberkante der Halterung 35 als Volumen-Markierung
dienen. Dabei liegt dann der Flüssigkeitsspiegel etwa im Bereich der Reaktionszone
2 oder der Ansaugzone 5 des in dem Röhrchen 23b gelagerten Teststrei fens.
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Bei der in Fig. 10 gezeigten abgewandelten, erfindungsgemäßen Testanordnung
ist das Sammelgefäß 22 etwa reagenzröhrchenförmig ausgebildet und besitzt in seinem
Öffnungsbereich einen als Schiebeführung dienenden Stopfen 36 mit einer Durchtrittsöffnung
für ein beidseitig offenes, als Reaktionsgefäß für das Teststäbchen vorgesehenes
Glasröhrchen 23 b. Nach dem Sammeln z.B.
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des Speichels 25 kann das Röhrchen 23 b mit dem darin befindlichen
Teststäbchen 1 a so tief in den Speichel 25 od.dgl. vorgeschoben werden, bis dieser
die Ansaugzone 5 benetzt. Durch den als (klemmende) Schiebeführung dienenden Stopfen
36 kann das Röhrchen 23 b in der jeweils gewünschten Lage gehalten werden.
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Bei der Bestimmung der Nierenwerte - wie vorbeschrieben - ist zur
Erzielung einer größtmöglichen Meßgenauigkeit ein etwa gleichmäßiger, bestimmter
pH-Wert der zu untersuchenden Flüssigkeit
für eine optimale Urease-
bzw. Uricasereaktion wichtig.
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Bei Speichel kann der pH-Wert etwa zwischen 5 und 8 schwanken, Um
den erwünschten pH-Wert bei der Messung zu erreichen, kann die Reaktionszone 2 einen
sog. Puffer aufweisen, der z.B.
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durch einen Phosphatpuffer gebildet ist. Dieser stellt dann den ggf.
abweichenden pH-Wert auf den gewünschten pH-Wert von z.B. 7 ein. Der vorzugsweise
pulverförmige Puffer 40 kann z.B.
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mit einem Bindemittel versehen direkt im Bereich der Reaktionszone
2 aufgetragen sein. Er kann aber auch, wie in Fig. 11 gezeigt, an der Innenwandung
des Sammelgefäßes 22 anhaftend, in diesem vorgesehen sein, so daß die zu untersuchende
Flüssigkeit schon beim Sammeln auf den erwünschten pH-Wert korrigiert wird. Der
Puffer kann ggf. auch erst dann zugegeben werden, wenn sich eine Korrektur nach
einer Überprüfung mittels pH-Papier als notwendig erweist. Eine einfachere und sidrere
Handhabung ergibt sich aber , wenn der Puffer von vorneherein vorgesehen ist. Die
vorerwähnte pH-Wert-Einstellung bzw. Korrektur kann sowohl bei Speichel als Untersuchungsflüssigkeit,
als auch bei Urin und anderen Körperflüssigkeiten wie zum Bei -spiel Schweiß, Tränen
usw. verwendet werden. Diese vorerwähnten Untersuchungsflüssigkeiten erlauben in
vorteilhafter Weise eine schmerzlose Untersuchung. Nötigenfalls ist jedoch auch
eine Durchführung des Testes mit Blut oder Blutbestandteilen als Untersuchungsflüssigkeit
möglich, so daß eine praktisch universelle Anwendung ermöglicht ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt auf einfache Weise - auch
vom Laien durchführbar - eine Überprüfung der Nierenwerte, wobei durch unterschiedliche,
auf dem Teststäbchen vorgesehene Reagenzien die erwünschten speziellen Nierenwerte
wie beispielsweise Harnsaurekonzentration,sowie insbesondere die Harnstoffkonzentration
nachweisbar sind.
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Da aus den Speichelnierenwerten die Serumwerte bestimmte bar sind,
ist bei Einhaltung bestimmter Testbedingungen (z.B. bestimmtes Produktionsvolumen
der Untersuchungsflüssigkeit in vorgegebener Zeit) und unter Bestimmung der Urinnierenwerte
eine Durchführung einer Clearance (genauer Nierenfunktionstest) möglich. Eine beginnende
Nie -reninsuffizienz ohne Erhöhung der Retentionswerte (im Serum) ist dadurch frühzeitig
erkennbar.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
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- Patentansprüche -