DE2545227A1 - Vorrichtung zur erleichterung des anlassens eines dieselmotors - Google Patents
Vorrichtung zur erleichterung des anlassens eines dieselmotorsInfo
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Description
T2-Lin/Sp 2.10.1975
MOTOREN-WERKE MANNHEIM AG, vorm. BENZ,
Abt. stat. Motorenbau, 6800 Mannheim, Carl-Benz-Strasse 5
Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens eines Dieselmotors
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens eines Dieselmotors mit einer von den Motorabgasen
angetriebenen Aufladevorrichtung, welche die Ladeluft den Motorzylindern
über eine Einrichtung zur Kühlung der Ladeluft zuführt, außerdem ausgerüstet mit einer automatisch geregelten Heizvorrich-
tung für die Ladeluft.
Dieselmotoren der vorgenannten Art sind hoch aufgeladen, d.h. sie arbeiten mit mittleren effektiven Drücken, die zwei- bis dreimal
höher sind als bei einem unaufgeladenen Motor. Es ist erforderlich
das Verdichtungsverhältnis dieser Motoren soweit zu vermindern, daß die Zünddrücke in erträglichen Grenzen bleiben. Mit diesem
reduzierten Verdichtungsverhältnis ergibt sich zwar bei Vollast und auch im Leerlauf, jedoch im letzten Fall nur bei warmgelaufener
Maschine, ein befriedigendes Selbstzündungsverhalten des eingespritzten Brennstoffes, nicht aber bei kalter Maschine im Leerlauf.
In diesem Betriebszustand arbeitet der Dieselmotor mit weiß oder blau rauchendem Auspuff bis er seine richtige Betriebswärme erreicht
hat.Um dem abzuhelfen,ist es notwendig die Ladeluft in dieser Übergangsphase
vorzuwärmen. Es ist bekannt zu diesem Zweck eine automatisch geregelte Heizvorrichtung zu verwenden, die der Ladeluft
von außen Wärme zuführt. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine automatische Regelung für die Heizvorrichtung zu schaffen,die
sowohl das Auftreten von Weiß- und Blaurauch als auch unnötigen Verbrauch an Heizenergie verhindert.
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-H.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß an einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art durch folgende Maßnahmen a, b, c, d, e, f
gelöst:
a) Die Heizvorrichtung liegt im Strömungsweg für die Ladeluft stromabwärts
der Einrichtung zur Kühlung der Ladeluft. Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß die Wirkung der Heizvorrichtung
nicht etwa durch eine nachträgliche Kühlung der Ladeluft aufgehoben werden kann.
b) Die Einrichtung zur Kühlung der Ladeluft besteht aus einem Wärmetauscher
zur Übertragung von Wärme von einem Medium auf ein anderes, wobei das eine Medium die Ladeluft ist, während das andere Medium
das Kühlwasser ist, das in einem geschlossenen, nach dem Warmlaufen des Dieselmotors auf annähernd konstanter Temperatur gehaltenen
Kreislauf umgewälzt wird, in dem mindestens der vorgenannte Wärmetauscher, ein Temperaturregelorgan, die kühlbedürftigen Teile des
Dieselmotors, insbesondere die Kühlwasserräume der Zylinder und Zylinderkopf
e, sowie eine Pumpe und ein Rückkühler für das umgewälzte Kühlwasser liegen. Dadurch, daß der vorerwähnte Wärmetauscher, d.h.
der Ladeluftkühler, im Motorkühlkreislauf liegt, wird erreicht, daß
die Ladelufttemperatur vom Erwärmungszustand des Motors abhängig ist,
Die Ladeluft wird gekühlt, wenn ihre durch die Verdichtung in der Aufladevorrichtung erhöhte Temperatur über der Kühlwassertemperatur
liegt, sowie erwärmt, wenn ihre Temperatur nach Verlassen der Aufladevorrichtung
unter der Kühlwassertemperatur liegt. Bei dieser Anordnung tritt eine Erwärmung der Ladeluft bei warmem Motor im Leerlauf
oder auch bei sehr niedriger Belastung auf.
c) In den Strömungsweg für die Ladeluft ist zwischen der Heizvorrichtung
und den Motorzylindern eine erste Temperaturmeßvorrichtung eingebaut, welche die Temperatur der Ladeluft an ihrer Einbaustelle
mißt.
Diese erste Temperaturmeßvorrichtung stellt fest, ob eine Erwärmung
der Ladeluft durch das Motorkühlwasser auftritt oder nicht. Sie liefert
somit eine erste Impulsgröße, von der es abhängt, ob die Heizvorrichtung ein-oder auszuschalten ist.
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d) In den Strömungsweg für ein gasförmiges Arbeitsmedium der Dieselmaschine,
dessen Temperatur sich entsprechend der Motorleistung einstellt, ist eine zweite Temperaturmeßvorrichtung eingebaut, welche
die Temperatur des Arbeitsmediums an der Einbaustelle mißt.
Diese zweite Temperaturmeßvorrichtung stellt gemäß dem vorstehend gesagten fest, mit welcher Leistung der Dieselmotor arbeitet. Sie
liefert damit eine zweite Impulsgröße, von der es abhängt, ob die Heizvorrichtung ein- oder auszuschalten ist.
e) Die Heizvorrichtung wird automatisch eingeschaltet, wenn sowohl
die von der ersten als auch die von der zweiten Temperaturmeßvorrichtung gemessene Temperatur der Ladeluft unterhalb des jeweiligen
Sollwertes liegt.
Diese Regelung bewirkt, daß die Heizvorrichtung nur dann eingeschaltet
wird, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind, d.h. wenn der Dieselmotor noch nicht betriebswarm ist und wenn gleichzeitig die Motorleistung
niedrig ist, wie bei Leerlauf oder Schwachlast. Ist der Dieselmotor z.B. betriebswarm und arbeitet im Leerlauf, so wird die
Heizvorrichtung nicht eingeschaltet, da die in diesem Fall vorhandene Erwärmung der Ladeluft ausreicht, um Weiß- oder Blaurauchbildung
zu vermeiden. Diese Regelungsart verhindert demnach einen unnötigen Verbrauch an Heizenergie.
f) Die Heizvorrichtung wird automatisch ausgeschaltet, wenn entweder
die von der ersten oder die von der zweiten Temperaturmeßvorrichtung gemessene Temperatur oberhalb des jeweiligen Sollwertes
liegt.
Diese Regelung bewirkt, daß die Heizvorrichtung ausgeschaltet wird,
wenn eine von zwei Bedingungen erfüllt ist, d.h. entweder wenn der
Dieselmotor betriebswarm ist oder wenn er mit höherer Leistung als
Leerlauf oder Schwachlast arbeitet. Da sowohl die Erwärmung der Ladeluft durch das heiße Kühlwasser als auch der Betrieb mit höherer Leistung
bei noch nicht betriebswarmem Motor ausreicht, um die Weiß-
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und Blaurauchbildung zum Verschwinden zu bringen, ist in diesen beiden Fällen keine zusätzliche Erwärmung der Ladeluft durch die
Heizvorrichtung mehr notwendig, die demgemäß auszuschalten ist, um unnötigen Verbrauch an Heizenergie zu vermeiden. Die Maßnahme f)
trägt diesen Forderungen Rechnung.
Zweckmäßig kann die zweite Temperaturmeßvorrichtung in den Strömungsweg für die Ladeluft zwischen der Aufladevorrichtung und der Einrichtung
zur Kühlung der Ladeluft eingebaut sein. Die Einbaustelle dieser Temperaturmeßvorrichtung kann aber auch in dem Strömungsweg
für die Abgase von den Motorzylindern zu der Abgasturbine zum Antrieb der Aufladevorrichtung liegen oder auch in dem Strömungswegj
der von der Abgasturbine ins Freie führt.
Weiterhin wird zweckmäßig die Temperatur des Kühlwassers durch das
Temperaturregelorgan auf einem Wert gehalten, der einer Ladelufttemperatur entspricht, bei der eine einwandfreie Selbstzündung des in
die Verbrennungsräume der Motorzylinder eingespritzten Brennstoffes
ohne Zuhilfenahme der Heizvorrichtung auch im Leerlauf gewährleistet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt.
Der Dieselmotor, dessen Zylinder und Zylinderköpfe mit 1 bzw. 2 bezeichnet
sind, ist mit einer Aufladevorrichtung bestehend aus einem Abgasturbolader versehen, dessen Verdichter 3 und dessen Abgasturbine
4 auf einer gemeinsamen Welle sitzen. Der Verdichter 3 fördert die Ladeluft über die Leitung 5 zu dem Ladeluftkühler 6 und von dort
über die Heizvorrichtung 7 sowie die Leitung 8 zu den Zylinderköpfen 2 bzw. Zylindern 1 des Dieselmotors, wo sie zur Verbrennung des in
die Verbrennungsräume des Zylinder 1 eingespritzten Brennstoffes dient. Die Abgase aus dieser Verbrennung strömen über die Leitung 9
zu der Abgasturbine 4, in der ihre Energie zum Antrieb des Verdichters 3 verwertet wird, bevor sie über die Leitung 10 ins Freie strömen.
In die Leitung 8 ist zwischen der Heizvorrichtung 7 und den
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Λ.
Zylinderköpfen 2 eine erste Temperaturmeßvorrichtung 11 eingebaut,
welche die Temperatur der Ladeluft an dieser Stelle mißt. In die Leitung 5 ist zwischen dem Verdichter 3 und dem Ladeluftkühler
6 eine zweite Temperaturmeßvorrichtung 12 eingebaut, welche die Temperatur der Ladeluft an dieser Stelle mißt. Die Funktion der
Temperaturmeßvorrichtung 12 kann auch durch die Temperaturfühler 13 oder 14 übernommen werden, die in die Abgasleitungen 9 oder
eingebaut sind. Die Pumpe 15 wälzt das Kühlwasser in einem geschlossenen Kreislauf um, in dem ein aus dem Temperaturfühler 16 und dem
Dreiwegeventil 17 bestehendes Temperaturregelorgan, die Kühlwasserräume der Zylinder 1 bzw. der Zylinderköpfe 2, der Ladeluftkühler
und ein Rückkühler 18 liegen, der im vorliegenden Fall ein Wabenkühler ist, dessen kühlendes Medium Luft ist, die von dem Ventillator
19 gefördert wird.
Bei einem Anlaßvorgang arbeitet der Motor zunächst im Leerlauf während das Kühlwasser kalt ist.In diesem Falle werden von den
Temperaturmeßvorrichtungen 11 und 12 Temperaturen gemessen, die unterhalb des jeweiligen für die Vermeidung von Weißrauch oder
Blaurauch erforderlichen Sollwertes liegen, was gemäß Merkmal e) zum Einschalten der Heizvorrichtung 7 führt. Inzwischen erwärmt
sich das Kühlwasser des Dieselmotors gesteuert durch das Temperaturregelorgan 16,17 auf einen Wert, der eine Aufheizung der Ladeluft
bewirkt. Infolgedessen steigt die Ladelufttemperatur , welche die Vorrichtung 11 mißt über den vorgenannten Sollwert, was zum Ausschalten
der Heizvorrichtung 7 gemäß Merkmal f) führt. Wird der Dieselmotor z.B. im Notfall, auf volle Leistung gebracht, bevor
die Kühlwassertemperatur einen Wert erreicht hat, der eine Aufheizung der Ladeluft ergibt, so steigen die von den Temperaturmeßvorrichtungen
12, 13 oder 14 gemessenen Temperaturen sofort auf oder über die jeweils verschiedenen Sollwerte, die ein Ausschalten
der Heizvorrichtung 7 bewirken. Wird der Dieselmotor nach einem kurzen Stillstand bei noch warmem Kühlwasser angelassen und im Leerlauf
oder mit Schwachlast betrieben, wobei die Kühlwassertemperatur noch hoch genug ist, um die Ladeluft auf oder über den für die
Temperaturmeßvorrichtung 11 geltenden Sollwert aufzuwärmen, so bleibt
die Heizvorrichtung 7 ausgeschaltet. Auf die geschilderte Weise wird sowohl Weiß- und Blaurauch als auch ein unnötiger Betrieb der
Heizvorrichtung 7 vermieden.
709817/0018
L e e rs ei t e
Claims (1)
- 2.10.1975Patentansprüche: 1 J Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens eines Dieselmotors mit einer von den Motorabgasen angetriebenen Aufladevorrichtung, welche die Ladeluft den Motorzylindern über eine Einrichtung zur Kühlung der Ladeluft zuführt, außerdem ausgerüstet mit einer automatisch geregelten Heizvorrichtung für die Ladeluft, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) Die Heizvorrichtung (7) li'egt im Strömungsweg (8) für die Ladeluft stromabwärts der Einrichtung (6) zur Kühlung der Ladeluft.b) Die Einrichtung zur Kühlung der Ladeluft besteht aus einem Wärmetauscher (6) zur Übertragung von Wärme von einem Medium auf ein anderes, wobei das eine Medium die Ladeluft ist, während das andere Medium das Kühlwasser ist, das in einem geschlossenen nach dem Warmlauf des Dieselmotors auf annähernd konstanter Temperatur gehaltenen Kreislauf umgewälzt wird, in dem mindestens der vorgenannte Wärmetauscher, ein Temperaturregelorgan (16,17), die kühlbedürftigen Teile des Dieselmotors, insbesondere die Kühlwasserräume der Zylinder (1) und Zylinderköpfe (2), sowie eine Pumpe (15) und ein Rückkühler (18) für das umgewälzte Kühlwasser liegen.c) In den Strömungsweg (8) für die Ladeluft ist zwischen der Heizvorrichtung (7) und den Motorzylindern (1,2) eine erste Temperaturraeßvorrichtung (11) eingebaut, welche die Temperatur der Ladeluft an ihrer Einbaustelle mißt.d) In den Strömungsweg (5,9,10) für ein gasförmiges Arbeitsmedium des Dieselmotors, dessen Temperatur sich entsprechend der Motorleistung einstellt, ist eine zweite Temperaturmeßvorrichtung (12,13,14) eingebaut, welche die Temperatur des Arbeitsmediums an ihrer Einbaustelle mißt.70 9 817/0018 afmwL mSPEOTSDe) Die Heizvorrichtung wird automatisch eingeschaltet, wenn sowohl die von der ersten (11) als auch die von der zweiten Temperaturmeßvorrichtung (12,13,14) gemessene Temperatur der Ladeluft unterhalb des jeweiligen Sollwertes liegt.f) Die Heizvorrichtung wird automatisch ausgeschaltet, wenn entweder die von der ersten (11) oder die von der zweiten Temperaturmeßvorrichtung (12,13,14) gemessene Temperatur der Ladeluft oberhalb des jeweiligen Sollwertes liegt.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Temperaturmeßvorrichtung (12) in den Strömungsweg (5) für die Ladeluft zwischen der Aufladevorrichtung (3) und der Einrichtung (6) zur Kühlung der Ladeluft eingebaut ist.3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Temperaturmeßvorrichtung (13) in den Strömungsweg (9) für die Abgase eingebaut ist, der von den Motorzylindern (1) zu der Abgasturbine (4) zum Antrieb der Aufladevorrichtung (3) führt.4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Temperaturvorrichtung (14) in den Strömungsweg (10) für die Abgase eingebaut ist, der von der Abgasturbine (4) ins Freie führt.5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kühlwassers durch das Temperaturregelorgan (16,17)-auf einem Wert gehalten wird, der einer Ladelufttemperatur entspricht, bei der eine einwandfreie Selbstzündung des in die Verbrennungsräume der Motorzylinder (1) eingespritzten Brennstoffes ohne Zuhilfenahme der Heizvorrichtung auch im Leerlauf gewährleistet ist.709817/0 018
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---|---|---|---|
DE19752545227 DE2545227A1 (de) | 1975-10-09 | 1975-10-09 | Vorrichtung zur erleichterung des anlassens eines dieselmotors |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2545227A1 true DE2545227A1 (de) | 1977-04-28 |
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ID=5958725
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DE19752545227 Withdrawn DE2545227A1 (de) | 1975-10-09 | 1975-10-09 | Vorrichtung zur erleichterung des anlassens eines dieselmotors |
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DE (1) | DE2545227A1 (de) |
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---|---|---|---|
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Owner name: MOTOREN-WERKE MANNHEIM AG VORM. BENZ ABT. STATIONA |
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