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Scharnierplattenband-Förderer
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Die erfindung betrifft Scharnierplattenband-Förderer, wie sie zum
Transport von Flaschen und anderen Gütern z.B. im Flaschenkeller verwendet werden.
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Das Plattenband gleitet mit den beidseitig über die Gelenke über stehenden
Rändern der Platten auf Gleitleisten. Eine erhöhte Belastung erwächst den Plattenbändern
aus dem Umstand, daß sie in der Regel neben der Förderfunktion eine Speicherfunktion
wahrnehmen messen. Beim Speichern läuft das Förderband weiter, während sich die
Flaschen auf ihm anstauen. Dabei treten zwischen den angestauten Flaschen und dem
Plattenband trotz Auftragens eines Schmierbelages erhebliche Reibungskräfte auf,
die von dem üblichen Kopfantrieb des Förderers zusätzlich überwunden werden müssen.
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Die Belastbarkeit des Scharnierplattenbandes auf Zug begrenzt die
von dem Kopfantrieb ausübbaren Kräfte. Dadurch wiederum wird die Förder- und Speicherlänge
von Scharnierplattenband-Förderern begrenzt. Geht die Länge des vorgegebenen Förderweges
über die Höchstiänge- des Scharnierplattenband-Förderers hinaus, so bleibt bisher
praktisch nichts anderes übrig, als zwei oder mehrere Förderer hintereinander anzuordnen,
wobei sie um ihre Breite gegeneinander versetzt sind und im Ubergabebereich einander
überlappen.
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Der Uberlappungsbereich ist dann besonders groß, wenn eine größere
Anzahl von Scharnierplattenband-Förderern in Nebeneinanderanordnung zu einem Förderer
größerer Breite zusammengefaßt sind.
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Insbesondere durch die Uberlappung ergibt sich ein erhöhter Aufwand
und Platzbedarf.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Scharnierplatten--band-Förderer
mit geringem Aufwand über ihre bisherige Höchst länge hinaus fluchtend zu verlängern.
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Die Lösung nach der Erfindung kennzeichnet sich durch mindestens einen,
im Bereich zwischen den Achsen des Scharnierplattenband-Förderers angeordneten in
vertikaler Ebene umlaufenden, endlosen Zwischenantriebsriemen, der mit seinem Obertrum
an den Gelenken des Obertrums des Scharnierplattenbandes zumindest teilweise formschlüssig
angreift.
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Der Zwischenantriebsriemen übernimmt einen Teil der zur Bewegung des
Scharnierplattenbandes erforderlichen Antriebskraft durch Reibung bzw. teilweisen
Formschluß. Um diesen Teil kann die über den Kopfantrieb in das Scharnierplattenband
einzuleitende Antriebskraft geringer gehalten werden. Dadurch ist es möglich, die
Scharnierplattenband-Förderer über ihre bisherige Höchst länge hinaus zu verlängern,
ohne daß die Bandmatte am Kopfantrieb Uber ihre zulässige Zugbeanspruchung hinaus
beansprucht wird.
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Der Zwischenantrieb nach der Erfindung erfordert keinen zusätzlichen
Raum. Er kann ohne weiteres zwischen dem Obertrum und dem Untertrum des Scharnierplattenband-Förderers
untergebracht werden.
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Deren ohnehin vorhandener lotrechter Abstand ist insbesondere durch
den Durchmesser des Kopfantriebsrades und den Durchhangdzs Untertrums an dieser
Stelle vorgegeben. Der Aufwand ist verhältnismäßig gering. Insbesondere erwächst
im wesentlichen kein erhöhter Energiebedarf,da lediglich eine Aufteilung der bisher
allein über zwei oder mehrere Kopfantriebe einzuleitenden Antriebsenergie auf
einen
Kopfantrieb und einen Bandantrieb oder gegebenenfalls auch mehrere Bandantriebe
erfolgt.
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Aus dem Braunkohlentagebau ist es bekannt, einen endlosen Gurtförderer
von zum Beispiel 1 100 m Achsabstand mit einem sogenannten Traggurt-Treibgurt-Bandantrieb
als Zwischenantrieb zu versehen. Hierbei wird von dem Umstand Gebrauch gemacht,
daß das mit dem Haufwerk;beladene Obertrum des Gurtförderers zwischen den im größeren
Abstand vorgesehenen Rollenabstützungen gewichtsmäßig durchhängt und dadurch eine
vorzügliche Möglichkeit für die Einleitung einer Zwischenantriebskraft durch Reibungsschluß
gegeben ist.
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Diese Verhältnisse lassen sich auf die Scharnierplattenband-Förderer
zum Transport von Flaschen im Flaschenkeller nicht übertragen.
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Diese Förderer müssen völlig eben geführt werden. Das ist einmal mit
Rücksicht auf die Kippgefahr der eine verhältnismäßig kleine Standfläche aufweisenden
Flaschen erforderlich. Das ist zum anderen mit Rücksicht auf das vorgesehene Querwandern
der Flaschen auf den oftmals gruppenweise nebeneinander angeordneten Scharnierplattenband-Förderern
erforderlich.
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Das Obertrum des Scharnierplattenbandes weist demgemäß eine flächenmäßige,
ebene Unterstützung auf. Dabei ist die spezifische Flächenbelastung auch bei der
Förderung von vollen Flaschen verhältnismäßig gering, so daß ein reibungsschlüssiger
Zwischenantrieb im Sinne der im Braunkohlentagebau bekannt gewordenen Lösung entfällt.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausbildungsmerkmal der Erfindung dient als
Zwischenantriebsriemen ein formschlüssig an den Gelenken des Scharnierplattenbandes
angreifendes Zahnband. Der synchrone Lauf
des Zahnbandes mit dem
Kopfantrieb kann in bekannter Weise herbeigeführt werden. So kann der Antrieb für
das Zahnband»zum Beispiel unter Verwendung von Gelenkwellen, mechanisch von dem
Kopfantrieb abgeleitet werden oder vom Elektroantrieb her synchronisiert werden.
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xine andere vorteilhafte Ausbildung nach der Erfindung,bei der es
auf einen genauen synchronen Lauf zwischen dem Kopfantrieb und dem Zwischenantriebsriemen
nicht unbedingt ankommt, besteht darin, daß der Zwischenantriebsriemen im Bereich
seiner im wesentlichen ebenen Mitnahmeseite so beschaffen ist, daS sich das Scharnierplattenband
im belasteten Zustand mit den Gelenken teilweise in den Antriebsriemen eindrückt.
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Bei dieser Ausbildung des Zwischenantriebsriemens geschieht die Kraftübertragung
auf das Scharnierplattenband kombiniert form-und kraftschlüssig. Dabei wird der
Umstand vorteilhaft genutzt, daß das auch bei Flaschenbelastung an sich geringe
Gewicht je Platte am Gelenk über eine verbreiterte Linienberührung zu einer praktisch
verwertbaren, genügend hohen spezifischen Flächenbelastung des Zwischenantriebsriemens
führt. Für den Zwischenantriebsriemen kann ein getrennter Antrieb vorgesehen werden.
Ein genauer Synchronlauf mit dem Kopfantrieb ist nicht erforderlich. Sinkt zum Beispiel
der Kopfantrieb bei voller Belastung im Flaschenstau in der Drehzahl etwas ab, derart,
daß das Zwischenantriebsband nunmehr etwas schneller als der Kopfantrleb umläuft,
so kommt es zu einer gewissen Walkarbeit des Zwischenantriebsbandes an den betreffenden
Gelenken. Durch die Walkarbeit wird die KrartUbertragung gegebenenfalls nennenswert
verbessert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind mehreren AusfUhrungsbeispielen
der
Erfindung zu entnehmen, die in der Zeichnung dargestellt sind und nachfolgend näher
beschrieben werden.
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Es zeigen Figur 1 in einer schematischen Seitenansicht einen Förderer
für Flaschen mit im Bereich zwischen den Achsen angeordnetem Zwischenantriebsriemen,
Figur 2 ausschnittsweise in der Seitenansicht das Obertrum eines Zahnbandes nach
der Erfindung» Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie III - III in Figur 2, Figuren
4 und 5 ausschnittsweise im Querschnitt eine andere Ausbildung des Zwischenantriebsriemens
nach der Erfindung, und zwar einmal bei unbelastetem und zum anderen bei flaschenbelastetem
Scharnierplattenband und Figur 6 ausschnittsweise im Querschnitt einen nach dem
Prinzip der Ausbildung gemäß den Figuren 4 und 5 arbeitenden Zwischenantriebsriemen
für eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter Scharnierplattenbänder.
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Die Figur 1 gibt schematisch die Anordnung eines in vertikaler Ebene
umlaufenden, endlosen Zwischenantriebsriemens 1 etwa im Mittenbereich 2 zwischen
den Achsen 3 und 4 eines hinsichtlich seiner Bandmatte 5 entsprechend den Figuren
2 und 3 ausgebildeten Scharnierplattenband-Förderers 6 wieder. Die Förderrichtung
für die Flaschen 7 sei entsprechend dem Pfeil 8 angenommen. Dabei wird das Antriebsrad
9 durch einen nicht dargestellten Antrieb im Sinne des Pfeiles 10 angetrieben, während
das Umkehrrad 11 ohne eigenen Antrieb mitläuft. Der Zwischenantriebsriemen 1 wird
im Sinne des Preiles 12 durch das Antriebsrad 13 angetrieben und durch das Umkehrrad
14 umgelenkt. Auch der Antrieb des Antriebsrades 13 ist
der besseren
Ubersicht halber nicht dargestellt.
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Wie den Figuren 2 bis 6 näher zu entnehmen ist, ist das Obertrum 15
des Zwischenantriebsriemens 1 mit dem Obertrum 16 der Bandmatte 5 des Scharnierplattenband-Förderers
6 antriebsmäßig verbunden.
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Bei der normalen Förderung weisen die Flaschen 7 in Förderrichtung
einen gewissen Abstand voneinander auf. Stockt die Flaschenabnahme am Antriebsrad
9, so stauen sich die Flaschen unter Aufbrauchen des Abstandes an. Dabei läuft der
Förderer 6, eine Zwischenspeicherfunktion wahrnehmend, weiter um. Der Zwischenantriebsriemen
1 übernimmt einen Teil der zur Bewegung der Bandmatte 5 erforderlichen Antriebskraft.
Dadurch ist es möglich, die Förderlänge des Förderers 6 oder dessen planmäßigen
Stauabschnitt zu verlängern, ohne daß die zulässige Zugbeanspruchung der Bandmatte
5 überschritten wird.
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Gemäß den Figuren 2 und 3 ist eine formschlussige Verbindung zwischen
dem Obertrum 16 der Bandmatte 5 und dem Zwischenantriebsriemen 1 vorgesehen, der
im vorliegenden Falle als Zahnbandl7 ausgebildet ist. Dabei sind die Gelenke 18
der Platten 19 von entsprechenden Ausnehmungen 17a aufgenommen, deren Abstand voneinander
mit dem Teilungsabstand der Bandmatte 5 Ubereinstimmt.
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Im vorliegenden Falle ist das an seiner Innenseite eben bzw. als Flachriemen
ausgebildete Zahnband17 auf einem Röllohenteppich 20 gelagert, um eine möglichst
reibungsarme, flächenmäßige Abstützung des Zahnbandes zu erzielen.
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Es ist aber auch eine Abstützung auf einer glatten, festen Fuhrungsfläche
möglich.
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Der Gleichlauf des Zahnbandes 17 mit dem Antriebsrad 9 kann in
nicht
dargestellter, aber bekannter Weise zum Beispiel dadurch erzielt werden» daß der
Antrieb für das Antriebsrad 13 (Fig.1) des Zahnbandes 17 mechanisch, zum Beispiel
über Gelenkwellen, von dem Antrieb des Antriebsrades 9 des Förderers 6 abgezweigt
wird.
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Gegebenenfalls kann das Antriebsrad 13 aber auch mit einem eigenen
motorischen Antrieb versehen werden» wobei das Zahnband 17 an seiner Innenseite
auch zahnlos ausgebildet und von dieser Innenseite aus angetrieben sein kann.
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Durch Schlupf am Antriebsrad 13 vermag es sich der Umlaufgeschwindigkeit
des Antriebsrades 9 des Förderers 6 anzupassen.
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Die Figur 3 zeigt im übrigen die bekannte Abstützung der Förderbandplatten
19 mit den beidseitig das Gelenk 18 überragenden Rändern auf Z-Leisten 21 aus einem
Kunststoff guter Gleiteigenschaft» die ihrerseits auf den Teilen 22 der nicht weiter
dargestellten Tragkonstruktion des Förderers 6 abgestützt sind.
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Der in den Figuren 4 und 5 dargestellte Zwischenantriebsriemen 23
arbeitet teilweise mit Formschluß. Dieser Riemen besteht aus einem Werkstoff 24
(zum Beispiel einem Kunststoff), der so beschaffen ist,daß das Obertrum 16 der Bandmatte
5 im unbelasteten Zustand gemäß Figur 4 mit den Gelenken 18 im wesentlichen ohne
Eindrückung auf dem Zwischenantriebsriemen 23 aufliegt. Dabei weisen die Ränder
der Platte 19 gegenüber den Z-Leisten 21 einen geringen Abstand 25 nach oben auf.
Sobald entsprechend Figur 5 Flasohenbelastung eintritt, drücken sich die Gelenke
18 aufgrund einer verhältnismäßig großen spezifischen Flächenbelastung um einen
gewissen Weg 26 in den Werkstoff 24 ein.
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Dabei wird der Abstand 25 aufgezehrt, so daß die Platten 19 nunmehr
gegen die Z-Leisten 21 anliegen und von diesen zusätzlich
geführt
werden. Im übrigen können die Führungsteile 21 und 22 im Bereich des Zwischenantriebsriemens
23 in der gleichen Höhe wie im übrigen Bereich des Obertrums 16 der Bandmatte 5
verlaufen, wobei dann das Obertrum 16 im unbelasteten Zustand durch den Riemen 23
gegenüber dem übrigen Bereich des Obertrums um den geringen Abstand 25 angehoben
ist. Die FUhrungsteile 21 und 22 können auch im Bereich des Zwischenantriebsriemens
23 alternativ um den Abstand 25 tiefer als im übrigen Bereich angeordnet werden.
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Im vorliegenden Falle ist der Zwischenantriebsriemen 23 mittig auf
einer Gleitschiene 27 geführt und abgestützt. An den Rändern ist er mit einer Zahnung
28 versehen» wobei das Antriebsrad 13 (Figur 1) entsprechend ausgebildet ist.
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Im Falle der Ausführung gemäß Figur 6 ist einer Gruppe von nebeneinander
angeordneten Scharnierplattenbändern 29 bis 32 ein gemeinsamer Zwischenantriebsriemen
33 zugeordnet. Dieser arbeitet wie die Ausführung gemäß den Figuren 4 und 5. Im
dargestellten, unbelasteten Zustand liegen die Bänder 29 bis 32 innerhalb der rinnenförmigen
Ausnehmungen 34 mit ihren Gelenken 18 im wesentlichen ohne Eindrückung auf, während
die Ränder der Platten 19 gegenüber den Stegen 35 einen Abstand 25 aufweisen. Im
Belastungsfalle drücken sich die Oelenke 18 entsprechend der Figur 5 ein und gelangen
die Ränder der Platten 19 zur Anlage. Der Zwischen antriebsriemen 33 ist unterhalb
der rinnenförmigen Außnehmungen 34 auf Gleitschienen 36 geführt und abgestützt.
Dazwischen sind für die Antriebs- und Umlenkräder die keilförmigen Stege 37 vorgesehen,
wobei das Antriebsrad 13 (Figur 1) mit entsprechenden Keilnuten ausgebildet ist.
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Der Zwischenantriebsriemen 33 weist an der den Scharnierplattenbändern
29 bis 32 zugewandten Seite einen weicheren Bereich 38 auf, während der übrige Bereich
39 härter ist. Beispielsweise kann der Zwischenantriebsriemen 33 aus Integralsohaum
unterschiedlicher Einstellung mit einer Zugeinlage 40 hergestellt sein.
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Die Zugeinlage kann, um die Biegsamkeit für den Umlauf um die Räder
13 und 14 (Figur 1) zu verbessern, aus längsgerichteten Seilen (nicht dargestellt)
bestehen.
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Bei nebeneinander angeordneten Scharnierplattenbändern 29 bis 32 können
aber auch entsprechend viele separate Zwischenantriebsriemen, die einen gemeinsamen
Antrieb aufweisen können, vorgesehen werden.
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Bei Bedarf kann zusätzlich das Untertrum des Zwischenantriebsriemens
1 auch kraft- bzw. formschlüssig mit dem rücklaufenden Untertrum der Bandmatte 5
gekoppelt werden.