DE2543418C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entkeimen von Wasser durch Bestrahlung mit ultra-violettem Licht entspre­ chend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die keimtötende Wirkung von ultra-violettem Licht ist aus einer Reihe von Anwendungsmöglichkeiten bekannt, so z. B. in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Für die Ent­ keimung von Wasser, insbesondere von Trinkwasser, ist dieses Verfahren bisher nur in kleinen Anlagen für die Trinkwasser­ entkeimung an Bord von Seeschiffen eingesetzt worden. Hierbei wurde ein rohrförmiger UV-Strahler koaxial in ein Rohr von einer Nennweite von etwa 300 mm eingesetzt, durch das die zu entkeimenden Wassermengen hindurchgepumpt wurden. Um eine einigermaßen zuverlässige Entkeimung zu gewährleisten, müssen mehrere derartige Rohre hintereinander angeordnet werden, da wegen der relativ geringen Strömungsquerschnitte mit ver­ hältnismäßig hohen Durchströmungsgeschwindigkeiten und damit mit einer geringen Verweildauer des Wassers im Bereich der UV-Strahlung gearbeitet werden muß. Dieses Verfahren läßt sich für die Entkeimung von Trinkwasser, d. h. also einem bereits aufgearbeiteten und zu Trinkzwecken an sich geeigne­ ten Wasser einsetzen.

Bei der Aufbereitung von großen Wassermengen, beispielsweise bei der Aufbereitung von Schwimmbadwasser, ist das bekannte Verfahren ungeeignet, da hier sehr viel größere Wassermengen behandelt werden müssen. Außerdem muß eine wesentlich höhere Entkeimungsleistung erzielt werden, da in diesen Fällen ein Wasser aufzubereiten ist, das sehr viel stärker verunreinigt ist, als dies bei dem Einsatzgebiet des bekannten Vefahrens der Fall ist. Diese Anforderungen können durch die aus der DE-GM 73 39 022 vorbekannten Vorrichtung nicht erfüllt wer­ den, da der Einlaufbereich des zu entkeimenden Wassers unmittelbar unter dem UV-Strahler angeordnet ist und das Wasser hier naturgemäß noch eine hohe Strömungsgeschwindigkeit und damit eine geringe Verweilzeit im unmittelbaren Einwir­ kungsbereich der UV-Strahlung aufweist. Die daran anschließen­ de Durchströmung des Behälters mit geringer Strömungsgeschwin­ digkeit erfolgt praktisch vollständig im Schatten des UV- Strahlers, so daß dieser Effekt für die Entkeimung nicht mehr wirksam werden kann. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die nachgeordnete Filterfläche ebenfalls im Schatten der Einlaufarmatur liegt, so daß sich insbesondere für orga­ nische Verunreinigungen, wie Sporen, Pilzkeime etc., ohne nen­ nenswerte Schädigung durch die UV-Strahlung beim Durchlaufen des bestrahlten Bereiches auf und vor allem im Filtermaterial absetzen und auch eindringen können, so daß sich hier Keim­ herde ausbilden können, die überhaupt nicht der UV-Strahlung ausgesetzt sind und damit im Endeffekt das Wasser zwar fil­ triert ist, aber nur ungenügend entkeimt ist. Die vorstehend genannten Nachteile gelten in gleicher Weise auch für die Vorrichtung gemäß der FR-PS 4 10 425, die lediglich den Unter­ schied aufweist, daß der UV-Entkeimung eine gesonderte Filter­ packung vorgeschaltet ist, die der UV-Strahlung nicht ausge­ setzt ist, so daß nach einiger Betriebszeit mit einer erheb­ lichen Keimbildung im Bereich der Filterpackung durch sich bildende Keimherde gerechnet werden muß, so daß die ursprüng­ lich vorgesehene Strahlungsleistung pro Volumen Flüssigkeit infolge der Erhöhung der Keimzahl gar nicht ausreicht. Beide vorbekannte Einrichtungen sind, wenn überhaupt, nur für kleine Privatschwimmbäder einsetzbar.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrich­ tung zur Entkeimung von Wasser, insbesondere Schwimmbadwasser, mittels ultra-violetter Bestrahlung zu schaffen, die auch bei großen zu behandelnden Wassermengen, wie sie etwa bei öffentlichen Schwimmbädern anfallen, die erforderliche Entkei­ mungsleistung bringt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeich­ nungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Da­ durch, daß die Ablaufeinrichtung als Filterfläche ausgebildet ist, die gleichzeitig der UV-Strahlung ausgesetzt ist, wird erreicht, daß nicht nur die durch den Entkeimungsvorgang abgetöteten höher organisierten Lebewesen, wie Sporen, Pilze oder dgl., durch den Filter zurückgehalten werden und somit ein einwandfreies Wasser aus dem Behälter abgezogen wird, sondern daß auch sich auf der Filterfläche absetzende Bakte­ rien, Keime, Sporen, Pilze oder dgl. ungeachtet von der Strö­ mungsgeschwindigkeit des Wassers über eine sehr lange Zeit­ dauer der UV-Strahlung ausgesetzt sind und dadurch mit Sicher­ heit abgetötet werden. Der Abstand der einzelnen UV-Strahler zueinander wird bestimmt durch das Maß der Eindringtiefe des für die Entkeimung wirksamen Strahlungsanteils mit einer Wellenlänge von ca. 2530 Å, d. h. also von der optischen Dichte des zu entkeimenden Wassers, die abhängig ist im wesentlichen von der Trübung und der Zahl der im Wasser gelösten Inhalts­ stoffe. Der Abstand ist somit so zu wählen, daß jeweils in der Mitte zwischen zwei benachbarten Röhren noch eine ausrei­ chende Strahlungsenergie vorhanden ist, um die im Wasser befindlichen Keime abzutöten bzw. nachhaltig zu schädigen. Auch wenn sich ein Teil der Filterfläche in größerer Wasser­ tiefe befindet, so wird die geringere, auf die Filterfläche wirkende Strahlungsintensität dadurch ausgeglichen, daß sich auf der Filterfläche absetzende, nicht oder nicht vollständig abgetötete Keime einer so langen Bestrahlungsdauer ausgesetzt sind, daß eine zuverlässige Abtötung gleichwohl gewährleistet ist. Durch die Niveauregulierung ist ein definierter Abstand zu den dicht über der Wasseroberfläche angeordneten UV-Strah­ lern gewährleistet. Zugleich ist sichergestellt, daß die Zulaufmenge zu keinem Zeitpunkt die über die Filterfläche abgezogene Wassermenge übersteigt, so daß die UV-Strahler auch nicht überflutet werden können.

Durch die nach den Ausgestaltungen der Unteransprüche 2 bis 3 zweckmäßigerweise vorgesehenen Reflektoren ist gewährleistet, daß auch der Strahlungsanteil der UV-Strahler, der von ihrer der Wasseroberfläche abgewandten Seite ausgeht, mit zur Ent­ keimungsleistung herangezogen wird, so daß die vorhandene Strahlungsenergie weitgehend ausgenutzt wird.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 4 angegeben. Diese Anordnung stellt eine optimale Kombination zwischen Filteranlage und Entkeimungsanlage dar, da auf kleinstem Raum eine große Filterfläche untergebracht werden kann, wobei wegen der durch den Filter gebildeten großen Abzugsfläche die gewünschte geringe Durchströmungsge­ schwindigkeit durch den Behälter und damit die hohe Verweilzeit des Wassers im Bereich der UV-Strahlung aufrechterhalten werden kann. Hierbei lassen sich mittlere Durchströmungsge­ schwindigkeiten von etwa 0,5 bis 50 cm/sec erzielen. Durch die spezielle Zuordnung der Filterflächen zu den röhrenförmi­ gen UV-Strahlern ist gleichzeitig gewährleistet, daß die Filterflächen eintrittsseitig in vollem Umfang der UV-Strah­ lung ausgesetzt sind und dementsprechend sich auf den Filter­ flächen absetzende Keime mit Sicherheit abgetötet werden. Dies gilt auch, wie vorstehend ausgeführt, für die sich auf den tiefer im Behälter liegenden Bereichen der Filterflä­ che absetzenden nicht oder nicht vollständig abgetöteten Keime, da diese dann über die lange Verweildauer in der UV- Strahlung ebenfalls zuverlässig abgetötet werden. Da zweck­ mäßigerweise die Filterfläche mit einer angeschwemmten Fil­ terhilfsschicht versehen werden, die in regelmäßigen Inter­ vallen abgeschwemmt wird, ist eine zusätzliche Sicherheit gegen die Bildung von Keimherden im Filterbereich gegeben.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist durch die in den Unteransprüchen 5, 6 und 7 angegebene besondere Ausbil­ dung der Niveauregulierung gegeben. Hierdurch wird erreicht, daß sich im Laufe der Zeit auf der freien Wasseroberfläche aufschwimmende Bestandteile nicht ansammeln können, die das Ein­ dringen der UV-Strahlen in das Wasser behindern würden. Der Abzug des Wassers kann hierbei entweder so erfolgen, daß durch eine entsprechende Regelvorrichtung das Niveau der Wasserober­ fläche konstant gehalten wird, so daß ständig ein Teilstrom über die Abzugsöffnung abgeleitet und in den Vorfluter abge­ geben oder aber bei Wasseraufbereitungsanlagen dem Rohwasser wieder zugegeben wird. Der Abzug kann auch in der Weise erfol­ gen, daß in vorgebbaren Zeitabständen über die Abzugsöffnung Wasser von der freien Wasseroberfläche abgezogen wird, unge­ achtet einer etwaigen Niveauregelung, so daß dosierte, d. h. vorherbestimmbare Wassermengen aus dem in der Regel im Kreis­ lauf geführten Wasser abgezogen werden. Eine aufwendige Niveausteuerung oder eine komplizierte Einstellung eines Wehres vor der Ablauföffnung kann somit entfallen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß An­ spruch 8 vorgesehen. Dies bewirkt, daß bei konstantem Wasser­ ablauf nach dem Schließen des Zulaufventils sich zwar die Wasseroberfläche um das vorgegebene Maß langsam absenkt, daß hierbei aber gleichzeitig in kürzester Zeit eine Beruhi­ gung der Wasseroberfläche eintritt, so daß Verluste an Strah­ lungsenergie durch Totalreflexion praktisch ausgeschlossen werden. Bildet man in weiterer Ausgestaltung die Unterkante der vorzugsweise als Überlaufwehr ausgebildeten Abzugsöffnung so aus, daß sie etwas unterhalb des oberen Niveaus liegt, so ergibt sich auch ohne zusätzliche Ventile in der Abzugs­ leitung und ohne eine zusätzliche Zeitschalteinrichtung ein periodischer Abzug von Wasser im Bereich der Oberfläche, so daß periodisch sich etwa ansammelnde aufschwimmende Bestand­ teile von der Wasseroberfläche abgezogen werden.

Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Aus­ führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Aufbereitungs- und Entkeimungsanlage für ein Schwimmbad im Vertikalschnitt,

Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 in der Aufsicht.

Die in Fig. 1 und 2 dargestellte, für ein Schwimmbad vorgesehene, kombinierte Filter- und Entkeimungsvorrichtung weist einen offe­ nen, rechteckigen Behälter 1 auf, von dem durch eine Trennwand 2 einer Einlaufkammer 3 zur Wasserberuhigung abgetrennt ist. Die Trennwand 2 ist so angeordnet, daß im Bodenbereich ein Durchtritts­ spalt 5 bleibt. Ferner weist sie im Bereich der Behälterseitenwän­ de eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 6 auf, die über die gesamte Trennwandhöhe sich erstrecken. Der Boden 7 des Behälters 1 ist von der Einlaufkammer 3 ausgehend in Richtung auf die Fil­ terkammer 4 abfallend geneigt und weist an der tiefsten Stelle eine quer zur Bodenneigung verlaufende Rinne 8 auf. Wie aus der Aufsicht gemäß Fig. 2 zu ersehen ist, weist die Rinne an einer Seite eine verschließbare Abzugsöffnung 9 auf, während an der gegenüberliegenden Seite eine Spüldüse 10 angeordnet ist, deren Mündung in Richtung der Rinne 8 gegen die Abzugsöffnung 9 ge­ richtet ist. Im Bodenbereich sind ferner zwei in etwa parallel zur Rinne 8 verlaufende Düsenreihen 11, 12 angeordnet, deren Düsenmündungen in Richtung auf die Rinne 8 weisen. Die Düsen­ reihen 11, 12 sind an eine Druckwasserleitung 13 ebenso wie die Spüldüse 10 angeschlossen. Über Ventile 14, 15 lassen sich die Düsenreihen 11, 12 bzw. die Düse 10 nach Wahl mit Druckwas­ ser beaufschlagen. Im Bodenbereich der Filterkammer 4 sind ferner zwei Träger 16, 17 angeordnet, auf denen Filterplatten 18 hochkant stehen. Die Querträger sind mit Abstandhalter 19 versehen, die einen genauen Abstand zwischen den parallel ne­ beneinanderstehenden Filterplatten 18 gewährleisten. Die Filter­ platten können in bekannter Weise hohl ausgebildet sein und sind mit einem Filtertuch und einer darauf jeweils aufzubrin­ genden Filterhilfsschicht aus Diatomit, Aktivkohle, Mischungen aus beiden Stoffen oder anderen Filterhilfsschichtmaterialien versehen.

Die Filterplatten 18 sind jeweils an ihrem oberen Ende mit einem Absaugstutzen 20 versehen, der in eine Druckausgleichs­ kammer 21 mündet. Die Verbindung zwischen der Druckausgleichs­ kammer und den Filterplatten ist vorzugsweise lösbar ausgebildet, beispielsweise über einen Schraubanschluß oder einen Flanschan­ schluß. An einem Anschlußstutzen 25 der Druckausgleichskammer 21 ist am unteren Ende eine Saugleitung 23 angeschlossen, die zu einer Pumpe 24 führt. Durch diese Anordnung wird praktisch eine gleiche Druckvertei­ lung an den Einmündungen 26 der Absaugstutzen 20 der Filterplatten erreicht, so daß ein großflächiger und gleichmäßiger Abzug der Flüssigkeit aus der Filterkammer 4 erfolgt.

Der zwischen der Trennwand 2 und der Druckausgleichskammer 21 liegende Behälterteil, der gleichzeitig als Filterkammer dient, ist auf seiner Oberseite mit einer Abdeckung 27 versehen, in der mehrere röhrenförmige UV-Strahler 28 parallel nebeneinander angeordnet sind. Die UV-Strahler sind hierbei so in der Abdec­ kung angebracht, daß sie den geringstmöglichen Abstand über der freien Wasseroberfläche aufweisen. In der Aufsicht gemäß Fig. 2, die die Einrichtung ohne die Abdeckung 27 darstellt, ist durch die strichpunktierten Linien 28′ jeweils die Lage der UV-Strahler in bezug auf die Filterplatten 18 eingezeichnet.

In der Filterkammer 4 ist im Einlaufbereich an einer Seitenwand ferner eine Abzugsöffnung 29 vorgesehen, die mit einer Abzugs­ leitung 30, die zum Vorfluter führt, in Verbindung steht. Die Unterkante der Abzugsöffnung 29 ist hierbei nach Art eines Weh­ res ausgebildet und in der Höhe so bemessen, daß, wie nachstehend noch erläutert werden wird, bei Erreichen des oberen Niveaus der Wasseroberfläche Wasser aus dem Bereich der Wasseroberfläche über die Abzugsöffnung 29 abläuft und so etwa aufschwimmende Bestand­ teile von der Wasseroberfläche abgezogen werden. Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen:

Das zu reinigende, aus dem Schwimmbecken abgepumpte Wasser wird über die Rohrleitung 31 in die Einlaufkammer 3 gepumpt, während von der Pumpe 24 über die Rohrleitung 32 das gefilterte und ent­ keimte Wasser wieder in das Schwimmbad zurückgedrückt wird. Da die Pumpe 24 das Wasser aus der Druckausgleichskammer 21 absaugt, entsteht infolge des sich bildenden Unterdruckes an dem Absaug­ stutzen 20 einer jeden Filterplatte praktisch ein gleicher Unter­ druck, so daß über alle Filterplatten gleichmäßig Wasser abge­ saugt wird. Die Pumpe 24 fördert hierbei kontinuierlich. Über eine Niveaumeßeinrichtung 33 wird ein Ventil 34 in der Zulauf­ leitung 31 angesteuert, und zwar in der Weise, daß der Stellan­ trieb 35 bei Erreichen eines unteren Niveaus (Pfeil 37) das Ven­ til geöffnet und bei Erreichen eines oberen Niveaus (Pfeil 36) das Ventil geschlossen wird. Da der Wasserzulauf über die Rohr­ leitung 31 etwas größer als der Wasserablauf über die Pumpe 24 ist, schwankt in bestimmten Zeitintervallen die Oberfläche zwi­ schen dem unteren und dem oberen Niveau, so daß während der Zeit, in der das Ventil 34 geschlossen ist, praktisch eine völlige Beruhigung des Wassers in der Filterkammer 4 eintritt. Während der Zulaufzeit wird durch den Einfluß der Trennwand 2 ein gleich­ mäßiges Überströmen des Wassers aus der Beruhigungskammer 3 in die Filterkammer 4 erreicht, wobei eine Störung der freien Wasseroberfläche in der Filterkammer 4 unterbunden wird. Solange sich der Wasserspiegel im Bereich des oberen Niveaus befindet, wird gleichzeitig über die Öffnung 29 aus dem Oberflächenbereich kurzzeitig Wasser abgezogen und etwa auf der Oberfläche schwim­ mende Teile, wie beispielsweise Haare oder dergleichen, in den Vorfluter ausgeschwemmt.

Es ist sehr leicht einzusehen, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers innerhalb der Filterkammer 4 sehr gering ist und im Bereich von etwa 1,2 cm/sec liegt. Hieraus ergibt sich selbst bei großen Durchsatzleistungen eine lange Verweilzeit für das Wasser innerhalb der Filterkammer und damit eine entsprechende lange Verweildauer im Strahlungsbereich der UV-Strahler 28. Da das Schwimmbadwasser über die Filter- und Entkeimungseinrichtung ständig im Kreislauf geführt wird, kann die Wasserqualität gleich­ bleibend und weit unterhalb der zulässigen Toleranzgrenzen bezüglich der Keimzahl etc. gehalten werden. Die lange Verweildauer im Be­ reich der UV-Strahlung erlaubt es ferner, eine verhältnismäßig große Behältertiefe zu verwenden, da auch in den unteren Zonen des Behälters noch eine ausreichende Strahlungseinwirkung er­ reicht wird.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich im Zusammenhang mit der für Schwimmbadwasser obligatorischen Chlorierung. Die sich im Schwimmbecken insbesondere durch die Reaktion mit den Harnstof­ fen bildenden Chloramine werden in der Filterkammer unter dem Einfluß der UV-Strahlung zersetzt, so daß das im Wasser gelöste Chlor praktisch regeneriert wird. Der Zusatz an Chlor kann so­ mit gegenüber den bisherigen Verfahren erheblich herabgesetzt werden. Da die UV-Strahlung auch Kieselalgen abtötet, kann außer­ dem auf den Zusatz von Algeziden bei Schwimmbädern, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, verzichtet werden. Ebenso kann auf Flockungsmittel zur Unterstützung des Filtervorganges verzichtet werden.

Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Einrichtung arbeitet mit einer Strahlungsleistung von 330 Watt auf eine Fläche von etwa 1,4 qm, bei einem Filterdurchgang von etwa 1,2 cm/sec. Dies ergibt eine theoretische Aufenthaltsdauer im Bereich der UV-Strahlung von etwa 2,2 bis 2,4 min, so daß selbst Keime, die in einer Wasser­ tiefe von mehr als 30 cm vorhanden sind, abgetötet, mit Sicherheit jedoch so geschädigt werden, daß sie bei einem weiteren Durchgang vollständig abgetötet werden.

Da, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die UV-Strahler jeweils oberhalb der Zwischenräume zwischen den einzelnen Filterplatten angeordnet sind, wird auch die Filteroberfläche einer UV-Strahlung ausgesetzt, so daß sich auf der Filteroberfläche absetzende Keime ebenfalls getötet werden und die Bildung von Bakterien oder Keimnestern in der Filterhilfsschicht vollständig unterbunden wird. Dies ist in­ sofern von Bedeutung, als beim Auswechseln der Filterhilfsschicht, was in der Regel durch Abspülen bzw. Rückspülen geschieht, das aus der Filterkammer abgezogene, verbrauchte Filterhilfsschicht­ material völlig keimfrei ist und wesentlich einfacher beseitigt oder aufbereitet werden kann.

Die vorstehende Ausführungsform ist speziell für die Aufbereitung von Schwimmbadwasser vorgesehen, wobei gegebenenfalls im Bereich der Einlaufkammer 3 ein schematisch dargestellter Wärmetauscher 38 zur Aufheizung des Schwimmbadwassers vorgesehen sein kann.

Claims (8)

1. Einrichtung zum Entkeimen von Wasser, insbesondere Schwimmbad­ wasser, mittels ultra-violettem Licht, mit einem oben offenen Behälter, mit Einlaufkammer zur Wasserberuhigung, Ablaufeinrich­ tung und im Behälter in einer Abdeckung oberhalb der Wasserober­ fläche angeordneten UV-Strahlern, die vorzugsweise röhrenförmig ausgebildet sind, und die in etwa parallel zur freien Wasserober­ fläche verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufeinrich­ tung wenigstens eine Filterfläche (18) aufweist, daß wenigstens ein Teil der UV-Strahler (28) so oberhalb der Filterfläche (18) angeordnet ist, daß diese Filterfläche (18) mit UV-Strahlen beaufschlagt wird und daß eine Niveauregelung vorgesehen ist, die innerhalb vorgegebener Niveaugrenzen die Höhe der Wasseroberfläche im Behälter (1) hält.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahler (28) mit Reflektoren versehen sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den UV-Strahlern (28) zugekehrten Flächen der Abdeckung (27) reflektierend ausgebildet sind.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterfläche durch mehrere, mit Abstand und parallel zueinander angeordnete, vertikal verlaufende Filterplatten (18) gebildet wird und daß wenigstens ein Teil der UV-Strahler (28) so über der Wasseroberfläche angeordnet ist, daß sie sich jeweils über den Zwischenräumen zwischen den Filterplatten (18) befinden und parallel zu diesen verlaufen.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Niveauregelung vorzugsweise im Ein­ trittsbereich des Behälters etwa in Höhe der Wasserober­ fläche eine Abzugsöffnung (29) angeordnet ist, die mit einer Abzugsleitung (30) verbunden ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abzugsleitung (30) ein Ventil angeordnet ist, dessen Stellantrieb mit einer Zeitschalteinrichtung in Verbindung steht.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante der vorzugsweise als Über­ laufwehr ausgebildeten Abzugsöffnung (29) etwas unterhalb des oberen Niveaus (36) der Wasseroberfläche im Behälter liegt.

8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Niveauregelung in der Zulaufleitung im Behälter ein Ventil angeordnet ist, dessen Stellantrieb mit einer Niveaumeßeinrichtung (33) zur Feststellung eines unteren (37) und eines oberen Niveaus (36) der Wasseroberfläche in Verbindung steht, wobei bei Erreichen des unteren Niveaus (37) das Ventil öffnet und bei Erreichen des oberen Niveaus (36) das Ventil schließt.