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Kompostbereiter
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Gegenstand der Erfindung ist ein Kompostbereiter, welcher kontinuierlich
und vollautomatisch organische Abfille zu Kompost verarbeitet.
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Aus verschiedenen Gründen ist es sinnvoll, organische Abfälle aus
Landwirtschaft und Garten nicht einfach in die Mülltonne zu werfen und damit die
Müllabfuhr zu belasten, sondern diese durch geeignete Kompostierung wieder möglichst
schnell dem Boden zuzuführen. Dies gilt umso mehr deshalb, weil der dabei entstehende
Kompost nach Aussalzen der zuständigen Fachleute einen außerordentlich wertvollen,
natürlichen Volldünger ergibt, welcher den teilweise importabhängigen Mineraldünger
ausgezeichnet ergänzen oder sogar ersetzen kann.
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Aus eben diesen gründen sind bereits eine ;<eihe von unterschiedlichen
Kompostbereitern bekannt und auch auf dem J'arkt. Allen gemeinsam ist -ie Grundanordnung
von irgendwelchen Luftzuführungsöffnungen in den Wandungen der Behälter, damit die
Kompostierung schnell und ger@chlos @blanfen kann.
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Die den Kompost erzeugenden Mikroben benötigen bckanntlich Luft für
ihre Aufgabe. einige Kompostbereiter regeln auch noch den Temperaturverlauf und/oder
den Feuchtigkeitsgehalt im Komposter.
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Bei fast allen bekannten Kompostbereitern muß der Behälter bzw. seine
Seitenwände von Zeit zu Zeit entfernt bzw. abgebaut , @er Kompost "umgeeetzt" und
schlieBlich durch ein Erdsieb geworfen werfen, damit er in lerort zerkleinerter
Form dem Boden wieder zugeführt werden kann. Das Abbauen und Umsetzen ebenso wie
das Durchwerfen des Kompostes erfordern einen nicht geringen Kraft- und Arbeitsaufwand.
Lin Gartenkompostbehälter von ca 0,65 m zylindrischem Innendurchmesser und einer
llöhe von 1.50 n enthält in vollkompostiertem Zustand eine Masse von ca 800 kg.
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Aus Scheu vor diesem Arbeitsaufwand oder auch aus Unfähigkeit hierzu
-mangels der notwendigen Kräfte - verzichten manche Gartenbesitzer Seshalb auf die
Aufstellung eines Kompostbereiters. Großkonpostbereiter für die Landwirtschaft werden
teilweise aus diesen Ursachen heraus uninteressant, weil unwirtschaftlich.
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Der erfindungsgemäße Kompostbereiter soll das System der bekannten
Kompostbereiter verbinden mit dem Erdsieb zum Zerkleinern des Kompostes unter Einsparung
des "Umsetzens". Der Kompost soll ohne äußeren Arbeitsaufwand kontinuierlich erzeugt,
durch den Kompostbereiter befördert und anwendungsgerecht zerkleinert abgegeben
werden. Die treibende bzw. bewegende
Kraft hierzu ist allein das
Eigengewicht des Kompost.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, das in üblicher
Kompostbereiter mit innwandig glatten senkrechten Wänden auf einen waagrecht im
Abstand von ca 25 bis 40 cm über dem Boden aufgestellten "Schneidegitterrost" gestellt
wird. Dieser "Schneidegitterrost" ist ein Rost, dessen krenzförmig verlaufende Stege
an der Oberseite messerscharf angeschliffen sind. Der Gitterrost selbst kann dabei
dabei quadratische, rechteckige, runde oder auch ovale Öffnungen haben. Bei quadratischen
Gitteröffnungen seien diese verzugsweise in den Größen 30 x 30 bis 50 x 50 mm ausgeführt.
Der Querschnitt des Kempostbehälters kann etenfalls beliebige Formen haten.
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Wird ein erfindungsgemäßer Kompostbereiter mit entsprechenden Gartenabfällen,
gemischt mit etwas Erde, befüllt, dann werden diese unter L@ftzufuhr kompostiert
bzw, durch die Arbeit der Itikrober. abgebaut. Darch die dazwischengefüllte brde
kommen auch Regenwü@ge@@@@ @@n Kompost. Dabei setzt sich der Kompost immer mehr,
gelangt gleitend imme@ weiter nach unten über den Schneidegitterrost und wird s@blie@lich
durch den Druck der darüberliegenden Masse durch den schneidenden Rost bindurchgedrückt.
Dort trocknen die hindurchgedrückten Kompoststreifen, bröckeln ab und fallen auf
die darunter befindliche Unterlage. Das Abfallen der untersten Kompostschicht hängt
dabei sowohl vom Kompostierungsgrad auch von der darüberliegenden Kompostmenge ab.
Da die Druckbelastung auf der untersten Schicht mit dem Befüliungsgrad des Komposters
steigt, kann durch ständiges Nachfüllen der Gesamtdurchsatz - im Rahmen der Mindestkompostierzeit
- gesteigert werden. Höherer Druck drückt auch mehr Kompost durch den schneidenden
Bodenrost. Durch entsprechende Steuerung des Temperaturverlaufs und des Feuchtigskeitsgehalte
im Kompost kann die Kompostierung zusätzlich beschleunigt werden.
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Der scharf geschliffene Schneidegitterrost des erfindungsgemäßen Kompostbereiters
wird in seinen Schneidkanten vornehmlich aus korrosionsfestem Stahl auszuführen
sein, um Korr@ion zu verhindern. Er soll mög lichst auf drei 9Nißen aufgestellt
werden, damit auf einer Seite eine relativ breite Entnahmeöffnung bleibt. Die Füße
können auch als Rohre mit breitem Aufstandkragen ausgebildet sein, damit durch sie
hindurch bei Erdfüllung Regenwürmer von dem darunterlegenden Erdboden zum Kompost
gelangen können. Selbstverständlich kann bei größeren Anlagen der Schneidegitterrost
ein- oder auch mehrmals zwischen aen Füßen des Komposters zusäzzlich abgestütz@
werden.
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Bei Großkompostbereitern, wie sie in der Landwirtschaft sinnvoll eingesetzt
werden könnten, kann man den Kompostbereiter etwas höher setzen -beispielsweise
neben die Auffahrt zur Tenne - die darunterliegende Fläche zwischen den i'üßen schräg
neigen und so den herabfallenden Kompost in eine Sammelgrube fallen lassen, von
wo er durch Ladegeräte maschinell entnommen werden kann. Darauf kann er wie Stallmist
auf einen Streuwagen geladen und auf die Felder verstreut werden.
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Die Vorteile dieses Komposters sind folgende: 1. Das Gerät wird einmal
aufgestellt und kann dann über viele Jahre hindurch an seinem Platz stehen bleiben.
Damit entfällt die Arbeit des Abbauens und des Kompostumsetzens.
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2. dadurch, daß der fertige Kompost durch den Schneidegitterrost gedrückt
und dabei bereits zerkleinert wird, entfällt die Notwendigkeit, den Kompost noch
durch ein hrdsieb zu werfen. Die Grle der Xompostkrümel nach dem Austritt kann beim
erfindungsgemäßen Kompostbereiter in gewissen Grenzen durch die Maschenweite des
Rostes beeinfluDt werden.
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3. Wegen des kontinuierlichen Prozesses kann durch stärkere 3efiillung
der Gesamtdurchsatz und damit die Menge der Komposterzeugung im Rahmen einer Mindestkompostierzeit
gesteigert werden.
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4. Trotz des kontinuierlichen und vollautomatischenn Arbeitsablaufs
im erfindungsgemäßen Kompostbereiter enthält dieser keine bewegten und damit keine
stör- und verschleißgefährdeten Teile.
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5. wiegen des zur Kompostbereitung nötigen, geringen Kraft- und Arbeitsaufwands
kann der erfindungsgemäße Kompostbereiter auch von weniger kräftigen Personen bedient
werden; er wird deshalb eine größere Verbreitung finden. Dadurch können mehr organische
Abfälle durch Kompostierung in wertvollen.natürlichen Volldünger ungewandelt werden.
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6. Erfindungsgemäße Großgeräte für die Landwirtschaft ermöglicher.
die schnelle Kompostierung bisher oft ungenutzter Abfälle. Diese können dann in
gewohnter und einfacher Form maschinell aufgeladen Irnd mittels Streuwagen auf die
Felder verteilt werden.
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7. Für landwirtschaftliche Betriebe ohne Viehhaltung wird diese Art
der natürlichen Volldüngerbereeitung eine wertvolle und wirtschaftliche Bereicherung
ihrer Boden-Pflege und Düngung sein.
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8. Durch Großanlagen des erfindungsgemäßen Kompostbereiters kann man
in relativ kurzer Zeit wertvollen Humus zur Anlage von 'ieuanpflanzungen auf unfruchtbaren
Böden erzeugen.
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In den beigefügten Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele vorgestellt.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen, zylindrischen Kompostbereiter
im Aufriß; dabei ist das linke vordere Viertel des Behälters aufgeschnitten gezeichnet.
In der seitlichen Wandung (1) sind die Luftbohrungen (2) zu erkennen. Der zylindrische
Behälter selbst ruht auf einem tragenden Ring (3), welcher mit dem schneidenden
Bodengitterrost (4) fest verbunden ist.
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Fig. 2 zeigt den Grundriß des erfindungsgemäßer. Kompostbereiters
bei abgenommenem Deckel (5). Die drei Füße (6) tragen die ganze Anlage.
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In Fig. 3 ist die Ecke bei "A" aus Fig. 1 groß herausgezeichnet, um
die Anordnung der Schneiden (7) und (8) deutlich zu machen. Fig. 4 zeigt einen Schnitt
durch den Schneidegitterrost, welcher zu Fig. 3 um 90° verdrcht I,t. In diesem Beispiel
sind die Schneiden (7) gegenüber den kreXzenien Schneiden (8) in der Höhe etwas
niedriger und von oben her etwas zurückgesetzt. Dadurch wird die darauf ruhende
Masse zuerst in Längsstreifen und dann erst quer geschnitten.
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Fig. 5 zeigt eine landwirtschaftliche Großanlage, unter welcher der
abfallende Kompost über eine schräge Gleitfläche (9) in ein Sammelbecken fällt.
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Fig. 6 zeigt einen Kompostbereiter mit sechseckigem Querschnitt in
Draufsicht. Hierbei kann der Schneidegitterrost leicht so eingeplant werden, daß
keine toten Ecken" entstehen, wie sie bei zylindrischem Querschnitt des Kompostbereiters
auftreten (Fig.2).