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"Blasformeinheit"
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Mein Zeichen: B 458 - Hs.
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Kennwort :"Schiebeholm mit Verriegelung"
Stand der
Technik Hohlkörper aus Kunststoff werden im Blasverfahren meist in geteilten Formen
aus einem extrudierten Vorformling in der Weise erzeugt, dass dieser durch einen
in sein Inneres über ein Druckmittel eingeführten Überdruck bis zur Anlage an die
Formnestwandung gereckt wird. Da die Blasformen in der Regel auswechselbar sein
sollen, werden die die Formmulden enthaltenden Formhälften meist auf Formspannplatten
geschraubt. Der die Formhälften aufeinanderzu in die geschlossene oder voneinanderweg
in die geöffnete Stellung bewegende Schliessmechanismus greift an besonderen Schliessplatten
an, an denen die Formspannplatten oder die Formhälften direkt befestigt sind.
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Bei neuzeitlichen Varianten der Blasmethode wird meist ein zwei-
oder mehrstufiges Verfahren angewandt, bei dem in einer Aufnahmestation in die geöffnete
Form aus der Düse eines Extruders der Vorformling eingebracht wird, der dann mit
einer geschlossenen Form in eine Blasstation gefahren und in dieser zum Hohlkörper
ausgeformt wird. Während dieser Zeit wird für einen neuen Zyklus aus der Extruderdüse
ein neues Schlauch- oder Rohrstück ausgepresst, Das bedeutet, dass die Blasform
in einer Aufnahmestation und einer Blasstation tätig ist und zwischen diesen beiden
Stationen hin- und hergefahren wird.
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Bei einer die Festigkeit des hergestellten Hohlkörpers ohne höheren
Materialaufwand erheblich steigernden und unter
dem Schlagwort 'biaxiales
Recken" eingeführten Abwandlung wird in einer Vorforin aus dem Vorformling ein dem
zu fertigenden Hohlkörper in Grösse und Gestalt mehr oder weniger angenäherter Vorkörper
und in einer besonderen Ferti;iorm aus diesem Vorkörper der Hohlkörper endgültiger
Gestal- ausgeformt (z.B. DT-OS 2 354 214) Für die in der Regel nicht getrennt angetriebenen
beiden Formhälften benutzt es man Führungsh@lme, wobei meist die eine Spann- oder
Schliessplatte an den Holme befestigt ist und die andere auf diesen gleitend geführt
wird, Früher hat man im Interesse einer exakten Führung der Pormhalften meist vier
durch die Ecken der Spannplatten gehende Holme verwendet.
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Wenn die Blasform auf einer waugerechten cder schrägen, gegebenenfalls
gekrümmten Bahn bewegt wird, vrird aann jedoch immer mindestens ein Holm im Wege
sein, wenn die geöffnete Form aus der Blasstellung in die Aufnahmestellung unter
die Extruderdüse zurückfährt, aus der dann ja bereits ein der länge oder fast der
Länge eines Vorformlings entsprechendes Rohr-oder Schlauchstück ausgepresst sein
soll, Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist es bekannt, wenigstens den einen, in
der Bewegungsrichtung zum Vorformling hin oben liegenden Holm wegzulassen. Bei der
Bewegung der Form aus der Blas- in die Aufnahme- oder Schlauchauspresstellung, kann
dann dieser Holm nicht hinderlich sein, d.h. die geöffnete Form kann trotz des an
der Düse hängonden Schlauchstückes bis in die Schlauchaufnahmest@llung
fahren.
Aus dieser Holmenanordnung hat sich in der Praxis eine mit zwei diagonal gegenüberliegenden
entwickelt, bei der ein Holm durch die der Spritzdüse des Extruders abgewandte Ecke
im oberen Bereich der Spann- oder Schliessplatten und der andere Holm diagonal gegenüber
in einer unteren Ecke der Platten liegt.
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Wenn aber die Blasform eine Vorform ist, mit der zunacnst in einer
Vorblasstation ein Vorkörper ausgeblasen wird, der erst danach von einer Pertigform
aufgenommen und zum endgültig fertigen Hohlkörper weiter gereckt wird, würde zwar
der der Extruderdüse abgewandt liegende Holm bei der Bewegung der Form aus der Blas-
in die Schlauchaufnahmestellung den aus der Düse ausgepressten Schlauch nicht wegschieben,
aber der andere obenliegende Holm würde bei dieser Bewegung gegen den in der Vorblasstation
hergestellten, am Blasdorn hängenden Vorkörper stossen. Das gleiche gilt für die
sog. gerichtete Abgabe eines ausgeblasenen Hohlkörpers in der Fertigblasstation,
bei der dieser z.B. durch den Blasdorn nach dem Öffnen der Fertigfnrm abwärts geführt
und auf eine stillstehende oder bewegte Ablagefläche gebracht wird (z.B. DT-OS 2
355 114).
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In diesem Fall dauert es natürlich länger, bis der Blasdorn in seine
Bereitschaftsstellung für den folgenden Zyklus so weit zurückgezogen wird, dass
er sich ganz ausserhalb der Blasfnrm befindet, und solange müsste die geöffnete
Form in der Fertig blasstation stehenbleiben. Um diesen Nachteil zu beheben, ist
es bekannt, für die Schliess- und Öffnungsbewegung der Normen
nur
zwei ausserhalb und unterhalb der Formteile und Formspcniplatten liegende Holme
zu benutzen, mit denen die die Formen direkt oder über Spannplatten indirekt tragenden
Schliessplatten geführt werden (DT-OS 2 321 694). Dann befinden sich aber die Formhälften
nach dem Formschluss, wenn dem von aussen aufgebrachten Schliessdruck der innere
Blasdruck entgegenwirkt, nicht innerhalb eines ausgeglichenen Kräftesystems, so
dass die Gefahr des Auseinanderklaffens der Formhälften und die der Durchbiegung
der beiden unteren Führungsholme besteht bzw, diese aussergewöhnlich und im Verhältnis
zu den übrigen Teilen der Blasformeinheit sehr dick ausgelegt werden müssten.
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Aufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Blasformeinheit
eine Helmenanordnung zu schaffen, die zusammen mit den Formspann- bzw. Schliessplatten
beim i3lasvorgang ein auch starken Blasdrücken widerstehendes, ausgeglichenes Kräftesystem
bildet und die trotzdem bei der Bewegung der geöffneten Form den Raum zwischen den
Formhälften freihält, also weder im Bezug auf einen Vorformling noch Vorkörper noch
abwärts ausgefahrenen Blasdorn hindernd im Wege steht.
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Diese Aufgabe löst die in den Ansprüchen definierte Erfindung.
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Vorteile Die Erfindung bringt allgemein den Vorteil, dass man ohne
Rücksicht auf in der Pormtrennebene in der Bewegungsbahn
der geöffneten
Form befindliche Gegenstände oder Vorrichtungselemente zu jedem gewünschten Zeitpunkt
mit dieser auf der vorgesehenen Bewegungsbahn hin- und herfahren kann.
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So könnte z.B. bei einem zweistufigen Blasverfahren die geöffnete
Blasform nach dem Ausblasen des Hohlkörpers bereits in die Schlauchaufnahmestellung
fahren, wenn der fertige Hohlkörper, z.B. zur Kühlung, nnch am Blasdorn hängt Dieser
Vorteil wirkt sich insbesondere auch bei einem dreistufigen Blasverfahren aus, bei
dem in einer ersten Stufe aus der Düse eines Extruders kontinuierlich ein rohrförmiger
Vorformling erzeugt wird, der in einer Vorform in einer Vorblasstation als zweite
Verfahrensstufe zum Vorkörper ausgeblasen wird, um den sich dann eine Pertigform
schliesst, die hierzu den vorher von der Vorform innegehabten Platz einnimmt.
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Bei Anwendung der Erfindung ist dann die Vorform nach beiden Seiten
offen, so dass sie dhne Behinderung des aus dem Extruder ausgepressten Vorformlings
in die Aufnahmestation und ohne J3e hinderung des am Blasdorn hängenden Vorkörpers
aus der Vorblasstation herausgefahren werden kann, obwohl im Augenblick d£s Blasens
in Ebenen oberhalb und unterhalb der Ebene, in dl ü'zar die Schliessplatten die
Schliesskraft ausgeübt wird, den 31-sdruck aufnehmende und damit eine erhöhte Beanspruchung
der F rungsholme und ein Auseinanderklaffen der Formteile vermeidende Elemente vorhanden
sind. Dies erlaubt es,z.B. auch auf eine gelenkige Anordnung der Formen oder Formspannplatten
an d
Schliessplatten zu verzichten.
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Das gleiche gilt bei einem dreistufigen Blasverfahren für die Fertigform,
Z.B. dann, wenn man bei der sog. gerichteten Abgabe den Blasdor@ @ach unten in Richtung
auf die Ablagefläche ausgefahre@ hat und dann bereits die Form aus der Fertigblasstation
herausbewegen will. Lbellso wie beim zweistufigen Verfahren ist aber z.3. L c '-
min, wenn man den ausgeblasenen Fertigkörper n@ch a@ Do@@ hängen lassen und die
Form bereits wegfahren will, ein frei@r, durch Führungsholme nicht versperrter Raum
zwischen den auselrandergefahrenen Formhälften erforderlich.
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Erläuterung der Erfindung In den Zeichnungen, die rlehrere Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen, wird dargestellt: in Fig. 1 eine Vorderansicht einer
Blasformeinheit nach der Erfindung, vereinfacht und in stark verkleinertem Masstab,
in Fig. 2 wesentliche Teile des Gegenstandes nach und 3 Fig. 1 in einem demgegenüber
vergrösserten Masstab, in Fig. 4 Einzelteile einer abgewandelten Ausführungsform.
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in Fig. 5 eine Vorderansicht einer weiter abgewandelten und 6 Blasformeinheit
in zwei aufeinanderfolgende Arbeitsphasen und
in Fig. 7 eine Seitenansicht
der Blasformeinheit nach den Fig. 5 und 6.
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Eine Blasformeinheit besteht in Bezug auf die hier interessierenden
Teile aus Formhälftsn 1a und ib, die in der Regel auswechselbar an - nicht dargestellten
- Formspannplatten oder direkt an Schliessplatten 2 und 3 befestigt sind. Bewegt
und geführt werden die Formhälften 1a, ib über die Schliessplatten 2, 3 auf zwei
unteren, ausserhalb der Formhälften auf gleicher oder unterschiedlicher Höhe liegenden
Führungshclmen 4. Die - in der Zeichnung linke - zur Formhälfte 1a gehörende Schliessplatte
2 ist mit einem Querhaupt 5 verbunden, so dass jede Bewegung des Querhauptes 5 in
Pfeilrichtung A oder B auch der Schliessplatte 2 aufgezwungen wird. Zwischen der
Schliessplatte 3 und dem Querhaupt 5 ist ein allgemein mit 6 bezeichneter Schliessmechanismus
untergebracht, der auf bekannte Weise über ein Bewegungselement 7 die Schliessplatte
3 und über ein Bewegungselement 8 das Querhaupt 5 in Pfeilrichtung B oder A bewegen
kann, wobei die Schliessplatte 3 auf den Führungsholmen 4 mittels Büchse 9 verschiebbar
geführt ist. Wenn durch den Schliessmotor 10 über das Bewegungselement 7, z.B. eine
KolbeI-stange, die Schliessplatte 3 in Pfeilrichtung B und über das Bewegungselement
8, z .B. eine weitere Kolbenstange, das Querhaupt 5 in Pfeilrichtung A bewegt wird,
dann fahren dic; hälften 1a und ib aufeinander zu: Die Form wird geschlossen.
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In gleicher Weise werden mit umgekehrten Bewegungsric.htün-n die Formhälften
1a und ib auseinandergefahren: die Form öffnet sich. Bei geschl@ssen@@ Form, wenn
von aussen auf die Formhälften
la und 1b über die Schliessplatten
2 und 3 der durch den Motor 10 erzeugte Schliessdruck und von innen der Blasdruck
wirkt, ist das in der Schliessplatte 2, den Holmen 4 und der Schliessplatte 3 wirkende
Kräftesystem nicht ausgeglichen. Dic Folge ist, dass in der offenen Seite des Kräftevierecks
nf besondere bei hohen Blasdrücken, die Form im oberen Tr£rni: chenbereich 11 auseinanderzuklaffen
trachtet.
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Um einerseits dies dann, wenn es darauf ankommt, nämlich beim Entstehen
des durch das Blasen hervorgerufenen Innendruckt, zu vermeiden und andererseits
den Öffnungsraum 12 zwischen den auseinander gefahrenen Blasformteilen 1a und 7b
bei der Bewegung der geöffneten Form, z.B. für die Aufnahme eines aus dem Extruder
ausgepressten Vorformlings freizuhalten, ist erfindungsgemäss eine erst im Zeitabschnitt
des Bedarfs zur Wirkung gelangende und ein Kräfteviereck vervollständigende Verriegelung
vorgesehen.
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Bei dem dargestellten Beispiel übernimmt diese Aufgabe ein geteilter
Zuganker, von dem je ein Teil einer Formhälfte zugeordnet ist. Diese Teile sind
so angeordnet und bemessen, dass ihre freien Enden bei geöffneter Form nicht oder
nur gering über die Formtrennflächen dberstahhen. Bei dem dargestellten Beispiel
besteht er aus dem fixen Teil 13 und dem mit 14 bezeichneten Schiebeholm, die beide
erst beim oder kurz vor dem Formschluss zu einem einheit'ch£n, Kräfte aufnehmenden,
oberen Holm vereinigt werden.
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Das freie Ende des fixen Teiles 13 ist als Riegel zapfen 15 und das
freie Ende des Schiebeholmes 14 als VCrriegelungskopf 16 mit Zange 17 ausgebildet,
wobei der Riegel zapfen 15 und die Zange 17 über die Trennflächen 18 der Formhälften
1a und ib etwas überstehen können. Dadurch wird die Raunfreiheit der geöffneten
Form nicht gestört, da in der Regel die Passtifte 1a', ib' der Formhälften ebenfalls
überstehen. Demnach lassen die Zugankerteile 13 und 14 im geöffneten Zustand der
Formhälften 1a und 1b die Bewegung der Blasformeinheit auch bei in die Bewegungbähii
hineinrewchenden Vorformlingen, Vorkörpern, Fertigkörpern und Blasdornen zu und
schaffen trotzdem im geschlessenèn Zustand von Form und Zuganker eine hohe Zuhaltekraft,
ohne dass die Führungsholme 4 wagen der sonst zu erwartenden Durchbiegung und Biegespannung
über das zuträgliche Mass hinaus verstärkt werden müssten.
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Bei dem Kommando "Schliessen" der Maschinensteuerung wird das auch
"Schliesstraverse" genannte Querhaupt 5 und damit die Schliessplatte 2 mit Formhälfte
1a in Pfeilrichtung A und die Schliessplatte 3 mit Formhälfte ib in Pfeilrichtung
B bewegt. Der Schiebeholm 14 ist in einer an der Schliessplatte 3 befestigten Büchse
19 geführt, die bei der Bewegung der Schliessplatte 3 in Pfeilrichtung B über ein
elastisches Mitnahmemittel, z.B. eine Feder 20, diesen Holm mit Verriegelungskopf
16 mitnimmt und in Richtung auf den Riegelzapfen 15 schiebt. Wenn die Foriptrennflächen
18 einen gewissen Abstand, beispielsweise von 20 mm, einnehmen, schlägt das Querhaupt
5 an der hinteren Begrenzungsscheibe 21 des Schiebeholmes 14 an,
und
die durch eine Fe-der offengehaltenen Klammern 17' und 17" der Zange haben dann
gemäss Fig. 2 eine Stellung erreicht, in der die Riegelflächcn 22 und 23 an Riegelzapfen
und Klammern fluchte.ld zueinander und in der Trennebene T der geschlossenen Forn
stenen.
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An der Schliessplatte 3 ist formensbitig eine Verriegelungsmuffe
24 angebracht, die die Zange 17 und die Mitnahmefeder 20 ur1gibt und die an ihrem
offenen Ende auf die Klammern 17' und 17" der Zange 17 einwirkende Rollen 25a, 25b
trägt. Durch den weiteren Schliessverlauf werden durch die Rollen 25 die Klammern
aufeinanderzu gedrückt, bis sie hinter dem Riegelzapfen 15 eingeschwenkt sind, wodurch
die Verriegelung gemäss Fig. 3 ge..chlossen wird. Die Zugankerteile 13 und 14 sind
so ausgelegt dass die in Fig. 2 dargestellte Lage, in der die Riegelflächen 22 und
23 fluchten, bereits erreicht wird, ehe die Form ganz geschlossen ist, d.h. ehe
die Schliessplatten 2 und 3 die in Fig 3 dargestellte Position erreicht haben. Da
aber die Schliessplatte 2 und das Querhaupt 5 über die Führungsholme 4 fest miteinander
verbunden sind, also die Schliessplatte 2 in Pfeilrichtung A und gleichzeitig die
Schliessplatte 3 in Pfeilrichtung B bis zum Formschluss aus der in Fig. 2 dargestellten
Lage in die in Fig.
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3 dargestellte verschoben werden, verschiebt sich auch die durch die
Flächen 22 und 23 dargestellte Verriegelungsebene @@atte 3 um den Betrag a. Dadurch
wird die Mitnahmefeder 20 un den doppelten Betrag gespannt und die mittlere Anschlagscheibe
26 ebenfalls um diesen Betrag
von der Stirnfläche 27 der Büchse
19 abgehoben. Das erforderliche Spiel zwischen den Riegelflächen 22 und 23 lässt
sich durch Einstellen des fixen Teiles 13 mittels der Mutter 28 genau bestimmen.
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Die Entriegelung des Zugankers 13, 14 erfolgt in u gekehrter Weise
beim Öffnen der Fern durch das Auseinanderfahren der Schliessplatten 2 und 3. Wenn
die Verriegelun@ muffe 24 init der Schliessplatte 3 in Pfeilrichtung, A bewegt wird
und damit die Rollen 25 so weit zurückgeschoben werde, dass sie die durch die Entriegelungsfeder
29 in die Öffnen so stellung auseinandergedrückten Klammern 17', 17" freigeben,
wird der Schiebeholm 14 noch nicht mitgenommen. Er bleibt ZU-nächst in seiner Lage
stehen, wobei sich die Mitnahinefeder 20 um die Betrag 2x a entspannt, so dass über
die hintere Begrenzungsscheibe 21 die Verbindung mit dem Querhaupt 5 aufrecht erhalten
bleibt. Erst wenn die Stirnfläche 27 der Büchse 19 gegen die mittlere schlagscheibe
26 anstösst, ist die Zange 17 ganz geöffnet und der Riegelzapfen 15 frei. Von diese
ser Stellung an wird bei der weiteren Öffnungsbewegung der Schliessplatte 3 der
Schiebeholm 14 bis in die in Fig. 1 dargestellte lage zurückgeführt.
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Die zwischen die Büchse 19 und den Verriegelungskopf 16 eingespannte
Mitnahmefeder 20 dient als Bewegungsspeicher.
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Sie bewirkt insbesondere, dass die aus Riegel und Zange bestehende
Kupplung bereits schliessen kann, bevor die Fona
ganz geschlossen
ist, so dass im Moment eines inneren Druckaufbaues auf jeden Fall mindestens ein
oberhalb der.-durEl X, 8 gehenden Ebene vorhandener, Zugkräfte aufnehmender Zuganker
vorhanden ist.
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Gewisse Formdickenunterschiede können durch die Schliesskurven 30
der Klammern 17 ausgeglichen werden.
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Bei der dicksten Form haben die Rollen 25, wie in Fig. 3 dargestellt,
gerade die im Schliesszustand parallelen Flächen 31 der Schliesskurven 30 erreicht,
während bei dünneren Formen die Rollen auf den parallelen Flächen 31 um den Formdickenunterschied
weiter verschoben werden.
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Der Zuganker 13, 14 kann natürlich auch auf eine andere als die dargestellte
Weise in die Verriegelungsstellung gebracht werden, z.B. durch geeignete elektrisch,
pneumatische oder hydraulische Steuerungselemente oder durch eine in der Blastechnik
bekannte, sog. Gleichlaufeinrichtung, Wenn in den Figuren 1 bis 3 eine zweckmässige
und praxisbewährte Verrieglungs- oder Kupplungsausführungsforn dargestellt und erläutert
ist, so kann dies nicht bedeuten, dass es zur Erzielung des gleichen Zwecks nicht
eine Fülle anderer konstruktiver Möglichkeiten gibt. Zum Beispiel ist das Verriegeln
von innen über Passbolzen oder ähnliche Verbindungsteile, im Funktionsablauf wie
in Fig. 1 bis 5 beschrieben, denkbar. Aus der grossen Zahl denkbarer Ausführungsformen
ist eine schematisch in Fig. 4 veranschaulicht. Hierzu ist
an der
Schliessplatte 32 ein Riegelteil 33 mit einem drehbaren Riegel 34 gelagert, der
z.B. die Form einer an zwei gegL%i überliegenden Seiten abgeflachten Scheibe hat
und der w @eliebige mechanische, elektische, pneumatische oder hyßauiJ'C..%iO Weise
allein oder zusammen mit dem Riegelteil 33 ge. -ht @erden kann. Auf einem im wesentlichen.
wie der Schiebehol@ 4 nach den Fig. 1 bis 3 ausgebildeten Holmteil 35 der in einer
Büchse 36 der Schliessplatte 37 geführt ist, ist eine Riegelhülse 38 aufgeschraubt
oder sonstwie befestigt, in deren Ausnehmung 39 der Riegelteil 34 eingefahren und
nach Drehung um 90 r verriegelt werden kann. Auch in diesem Falle kann die Verriegelung
vollzogen werden, ehe die Form mit vollem Schliessdruck schliesst, und ebenfalls
können hier Hülse 38 und Riegel 34 einen bestimmten Betrag über die Formtrennebenen
überstehen. Eine andere Art den oberen Bereich zwischen den Schliessplatten freizuhalten
wäre, wenn der Holmteil 35 in Fig. 4 in der Schliessplatte 37 fest, aber einstellbar,
gelagert ist. Am freien Ende ist, wie in Fig. 4 dargestellt, eine Riegelhülse 38
aufgeschraubt, die auch einen bestimmten Betrag über die Formtrennebene übersteht.
Das in der Schliessplatte 32 gelagerte Riegelteil 33 mit drehbarem Riegel 34 wird
dann über eine Hubvorrichtung, z.B. eine sog. Hutmutter, nach dem Verriegeln in
axialer Richtung so verspannt, dass der volle Schliessdruck über das Kräfteviereck
erreicht wird.
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Die als Schiebeholme ausgebildeten Zuganker nach den Fig. 1 bis 4
können natürlich einzeln, oder, wie die Führungsholme,
paarweise
auf gleichen oder unterschiedlichen Höhen und in den gleichen oder anderen Vertikalebenen
wie die lrungaholme liegen.
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Nach einem weiteren in den Fig. 5 bis 7 zur Ansenauwng gebrachten
Ausführungsbeispiel sind die beiden, die Formhälftell 40a und 40b tragenden, durch
Rippen 41 verstärkten Schliessplatten 42 und 43 durch auf wlterschiedlichen Höhen
liegende Führungsholme 44, 45 geführt, die in bekannter und bereits crläuterten
Weise mit einem Querhaupt 46 verbunden sind. Auf die Vorderwand des Gehäuses 47
einer Schliesseinrichtung ist ein Schliessmotor 48 angeflanscht, dessen Kolbenstange
in einer Ebene quer zur Zeichenebene einen Gleitstein oder dgl. vor und zurück bewegt.
An Lappen 49 des Gleitsteins sind Druckhebel 49a, 49b angelenkt, deren anderes Ende
gelenkig mit dem Querhaupt 46 bzw. der Schliessplatte 43 verbunden ist. Dieses beispielsweise
durch die DT-OS 1 960 849 bekanntgewordene sog.
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Kniehebel-Schliessystem bewirkt bei einer Bewegung der Kolbenstange
des Schliessmotors 48 in Richtung auf die Zeichenebene ein Schliessen der Formhälften
40a, 40b und bei einer Bewegung aus der Zeichenebene heraus ein Auseinanderfahren
derselben.
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Zusätzlich zu den unteren Führungsholmen 44 und 45 ist ferner ein
allgemein mit 50 bezeichneter Zuganker in Form eines SchwenLholmes vorgesehen, der
an einem am Querhaupt 46 befestigten Ausleger 51 schwenkbar befestigt ist.
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An seinem freien Ende weist der Schwenkholm 50 einen harierkopffön;
iigon
Riegelteil 52 auf, der sich hinter die seitlich an der Schliessplatte 42 angeordnete
Riegelplatte 53 zwischen zwei Klemmbacken 54 mit Gummiauflage 55 festklewt.
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Um den Schwenkholm 50 aus der in Fig. 5 eingezeicllneten tage in
die in Fig. 6 eingezeiclmete Verriegelungsstellung zu bringen, ist ein Bewegungssystem
vorgesehen, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einen Schwenkhebel
56 besteht, dessen eines Ende auf der Achse 57 drehbar gelagert ist und dessen anderes
Ende an einem auf den Schwenkholm 50 aufgezogenen Schiebestück 58 gelenkig angreift.
Die Achse 57 ist in einer an der Schliessplatte 43 befestigten Ko:scle 59 gelagert
und trägt ausserdem ein Zahnsogmant 60, das lit einer an der Seitenwand 61 des Gehäuses
47 befestigten Zahnstange 62 kämmt. 63 ist eine in der Konsole 59 gelagerte Führungsrolle
für die waagerechte Führung der Zahnstange 62.
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Auf diese Weise wird der Schwenkholm 50 beim Schliessen der Fon;ihälften
40a, 40b in Pfeilrichtung C aufwärts und beim Öffnen der Formhälften in entgegengesetzter
Richtung abwärts geführt. Wenn nämlich über den an der Schliessplatte 43 angelenkten
Druckliebel 49b die Schliessplatte 43 in Pfeilrichtung B bewegt wird, wird über
die an ihr befestigte Knnsole 59 auch die Achse 57 verschoben, wodurch sich das
Zahnsegment 60 auf der zahnstange 62 abwälzt. Dadurch erfährt der Schwenkhebel 56
eine Bewegung, die eine Überlagerung der Translationsbewegung in Pfeilrichtung B
und der Schwenkbewegung in
Pfeilrichtung C darstellt, wodurch der
Schwenkholm 50 unter Verschiebung des Schiebestückes 58 in die dargestillte Lage
angehoben wird.
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Auch in diesen Falle ist zweckmässig die Drehbewegung des Schwenkhebels
56 so ausgelegt, dass der Holm 50 sich bereits in der Riegelstellung gemäss Fig.
6 befindet, bevor die Form 40a, 40b ganz geschlossen ist und sich die Schliesskraft
über die Druckhebel 49 aufbauen kann. Auch unterschiedliche Formbreiten können auf
diese Weise berücksichtigt werden.
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Hierzu ist der Schwenkhebel 56 aus einem festen Teil 63 und einem
demgegenüber axial beweglichen Teil 64 aufgebaut. Bei den dargestellten Beispiel
besteht der bewegliche Teil aus der Gabel 65 und einer zwischen zwei'seltlich'JdShwenkhebels
56 aufgeschweissten Platten 66 geführten Stange 67, wobei die hinteren Enden der
Platten 66 einen Anschlag für das Ende der Stange 67 in einer Ausnehmung des Schwenkhebels
bilden und zwischein die Gabel 65 und das Querstück 69 ein Kraftspeicher, z.B.
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eine Feder 70 oder ein Tellerfederpaket, eingespannt ist. Danit lässt
sich die Länge des Schwenkhebels 56 verändern, und er kann dadurch beim Schliessen
der Form noch eine weitere Drehbewegung ausführen.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Formhälften (a und b) Fig. 1 bis 3 2 Schliessplatte
3 Schliessplatte 4 Führungsholme 5 Querhaupt 6 Schliessmechanismus 7 Bewegungselement
8 Bewegungselement 9 Büchse 10 Schliessmotor 11 oberer Trennflächenbereich 12 Öffnungsraun
(zwischen 1a und ib) 13 fixer Teil 14 Schiebeholm 15 Riegelzapfen 16 Verriegelungskopf
17 Zange 17 Klammern (17', 17") 18 Trennflächen 19 Büchse 20 Mitmahmefeder 21 hintere
Begrenzungsscheibe 22 Riegelfläche (an 16) 23 Riegelfläche (an 17) 24 Verriegelungsmuffe
25 Rollen (a und b)
26 mittlere Anschlagscheibe Fig. 1 bis 3 27
Stirnfläche (an 19) 29 Mutter 29 Entriegelungsfeder 30 Schliesskurven 31 Parallelflächen
(an 17) 32 Schliessplatte Fig. 4 33 Riegelteil 34 drehbarer Riegel 35 Holmteil 36
Büchse 37 Schliessplatte 38 Riegelhülse 39 Ausnehmung 40 Fornliälften (a und b)
41 Rippen 42 Schliessplatte 43 Schliessplatte 44 Führungsholm 45 Führungsholm 46
Querhaupt 47 Gehäuse 48 Schliessmotor 49 Lappen " 49a Druckhebel " 50 Schwenkholm
(allgemein) " 51 Ausleger 52 Riegelteil 53 Riegelplatte 54 Klermbacken 55 Gummiauflage
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56 Schwenkhebel Fib. 5 bis 7 57 Achse 58 Schiebestück 59 Konsole
60 Zahnsegment 61 Seitenwand 62 Zahnstange 63 fester Teil (von 56) 64 beweglicher
Teil (von 56) 65 Gabel 66 Platten 67 Stange 68 Ausnehmung 69 Querstück 70 Feder