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Dekorative Flaschenverschluß-Sicherung
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Die Erfindung betrifft eine dekorative Sicherung für kapselartige
Flaschenverschlüsse, die durch Anrollen oder Anpressen auf z.B. Wein- oder Spirituosenflaschen
aufgesetzt werden.
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Bei den Abfüllern von höherwertigen Getränken, wie z.B.
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Spiritucseil und Wein wird ein steigendes Interesse an Verschlüssen
festgestellt, welche gleichzeitig einen dekorativen Effekt haben. Außerdem wird
verlangt, daß derartige Verschlüsse dem Käufer erlauben festzustellen, ob die Flasche
vorher unbefugt geöffnet worden ist.
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Für diesen Zweck sind fließgepreßte oder tiefgezogene Verschlußkapseln
aus Aluminium bekannt geworden, die unter den Bezeichnungen Stelcap oder Pilferlong
angeboten werden. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der bekannten
Pilferproof-Verschlüsse, die aus einer kurzen, fließgepreßten bzw. tiefgezogenen
Kapsel bestehen. Diese Kapseln werden auf das Ende des Flaschenhalses gestülpt und
formschlüssig angepreßt.
Sie besitzen einen schmalen unteren Ring,
der über Sollbruchstellen mit der übrigen Kapsel verbunden ist. Beim erstmaligen
Öffnen der Flasche reißt der untere Ring von der Kapsel ab und verbleibt am Flaschenhals.
Bei der Weiterentwicklung zum "Pilferlong" wird eine Kapsel mit wesentlich längerem
Mantelteil verwendet. Dieser Teil übernimmt dekorative und werbende Funktionen.
Er verbleibt wie der schmale Ring beim normalen Pilferproof-Verschluß nach dem erstmaligen
Öffnen am Flaschenhals.
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Diese bekannten Flaschenverschlüsse weisen eine Reihe von Nachteilen
auf. An erster Stelle ist ihr hoher Preis zu nennen, der die Ursache dafür ist,
daß derartige Verschlüsse bisher nur bei Flaschen für Getränke der gehobenen Preisklasse
Anwendung fanden, bei denen der Spielraum für den Verpackungsaufwand entsprechend
weit bemessen ist.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der gesamte Mantelteil des
Verschlusses aus fertigungstechnischen Gründen die gleiche Wandstärke aufweist.
Diese Wandstärke wird durch die Festigkeitsansprüche an den eigentlichen Verschlußteil
bestimmt. Für den auf dem Flaschenhals verbleibenden Mantelteil, der festigkeitsmaßig
praktisch nicht beansprucht wird, ist diese Wandstärke natürlich weit überdimensioniert.
Bs liegt also ein unnötiger Materialverbrauch vor.
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Die vergleichsweise große Wandstärke bereitet auch im Hinblick auf
die Dimensionierung der Sollbruchstellen gewisse Schwierigkeiten. Der verbleibende
Restquerschnitt muß nämlich einerseits noch groß genug sein, um allen bis zum erstmaligen
gewollten Öffnen auftretenden Beanspruchungen widerstehen zu können. Er muß andererseits
aber so klein sein, daß zum erstmaligen Öffnen der Flaschen kein allzugroßer Kraftaufwand
erforderlich ist. Bei den bekannten Verschlüssen ist wegen der vorgegebenen Wandstärke
der Verschlußkapsel die Gestaltung des Sollbruchquerschnitts daher immer etwas problematisch.
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Es besteht somit die Aufgabe, eine dekorative Sicherung für kapselartige
Flaschenverschlüsse der eingangs genannten Art zu schaffen, die wesentlich preisgünstiger
ist, in der Herstellung einen geringeren Materialaufwand erfordert und die trotz
einwandfreier Verschlußsicherung dem gewollten erstmaligen Öffnen keinen unnötig
großen Widerstand entgegensetzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein den kapselartigen
Flaschenverschluß und den Flaschenhals teilweise überdeckender Mantel aus einem
Aluminiumfolienabschnitt vorgesehen ist.
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Der somit aus zwei Teilen gebildete Flaschenverschluß hat den Vorteil,
daß die eigentliche Verschlußkapsel kompromißlos auf die festigkeitsmäßigen Beanspruchungen
für die Verschlußfiinktionen ausgelegt werden kann, während die als Mantel ausgebildete
dekorative Sicherung mangels nennenswerter festigkeitsmäßiger Beanspruchungen aus
einem dünnen Aluminiumfolienabschnitt bestehen kann, der allein unter dekorativen
und werblichen Gesichtspunkten ausgewählt werden kann.
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Der sowohl den kapselartigen Flaschenverschluß und den Flaschenhals
überdeckende Mantel aus einem Aluminiumfolienabschnitt erfüllt ohne weiteres die
Sicherungsfunktion. Der Verbraucher muß aber die Möglichkeit haben, den kapselartigen
Flaschenverschluß abzudrehen, ohne daß der untere Teil des Aluminiumfolienabschnitts
mitentfernt wird. Es ist daher vorteilhaft, wenn der Mantel aus dem Aluminiumfolienabschnitt
im Bereich des unteren Randes des Verschlusses umlaufend perforiert ist, um einen
sauberen Abriß zu gewährleisten, so daß die dekorative Wirkung auch nach dem erstmaligen
Öffnen sowie auch nach dem Wiederverschließen der Flasche im wesentlichen erhalten
bleibt. In weitererAusbildung des Erfindungsgedankens kann in den Mantel ein besonderer
Aufreißstreifen
eingearbeitet sein, durch den das erstmalige Öffnen
gegebenenfalls noch mehr erleichtert wird. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn
der aus einem Aluminiumfolienabschnitt bestehende Mantel zu beiden Seiten des Aufreißstreifens
perforiert ist. Der Mantel wird auf den Verschluß und den Flaschenhals vorteilhafterweise
aufgeklebt, wobei das Aufbringen noch dadurch vereinfacht werden kanr., daß der
Aluminiumfolienabschnitt eine Selbstklebebeschichtung aufweist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile werden anhand der in den Figuren
1 bis 4 Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Figur 1 zeigt den oberen Teil einer Flasche, wobei ein kapselartiger
Verschluß 1 auf das mit einem Gewinde versehene Ende des Flaschenhalses 2 aufgesetzt
und formschlüssig angerollt oder angepreßt ist. Über diesen Verschluß und einen
Teil des Flaschenhalses ist ein Mantel 3 aufgebracht, der hier nur durch die Schraffur
hervorgehoben ist, in der Praxis aber zur dekorativen Ausgestaltung und Aufnahme
werblicher Angaben benutzt wird. Ein derartiger Mantel 3 kann in einfacher Weise
durch Aufkleben aufgebracht werden, wobei er sich Dank der Tatsache, daß er aus
einer Aluminiumfolie besteht, auch dort leicht anpaßt, wo die zu beklebende Oberfläche
nicht glatt ist. Der Aluminiumfolienabschnitt wird selbstverständlich so groß gewählt,
daß er den vorgesehenen Bereich überdecken kann und noch eine gewisse Uberlappung
aufweist.
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Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der nach
Figur 1 lediglich durch die Perforierung, die im Bereich des unteren Randes 4 des
Verschlusses 1 vorgesehen ist. Auf diese Weise wird - wie bereits erwähnt - erreicht,
daß der aus einem Aluminiumfolienab schnitt bestehende Mantel 3 exakt längs einer
vorgegebenen
Linie abreißt, wodurch die Flasche auch im geöffneten
Zustand ästethisch ansprechend aussieht und wodurch nach dem Wiederverschließen
der Flasche praktisch das ursprüngliche Bild erreicht wird.
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Bei der Ausf.ührungsform nach der Figur 3 ist ein von anderen Verpackungen
an sich bekannter Aufreißstreifen 5 vorgesehen. Ein derartiger Aufreißstreifen ist
in den Aluminiumfolienabschnitt eingearbeitet und ermöglicht die Auftrennung des
Mantels 3 an der vorgesehenen Stelle im Bereich des unteren Randes 4 des Verschlusses
1. Dabei kann zusätzlich eine umlaufende Perforierung unterhalb des Aufreißstreifens
(siehe Figur 3.) oder aber zu beiden Seiten des Aufreißstreifens (siehe Figur 4)
vorgesehen werden. Wird die Perforierung nur unterhalb des Aufreißstreifens angeordnet,
so kann der Aluminiumfolienabschnitt bzw.
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dessen Befestigung auf dem Verschluß so eingerichtet werden, daß
der den Verschluß 1 bedeckende Teil des Mantels 3 beim erstmaligen Öffnen mitentfernt
wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß der Figur 4 dagegen wird durch die
oberhalb des Aufreißstreifens 5 zusätz'lch angebrachte Perforierung 6 gewährleistet,
daß lediglich ein schmaler Streifen des Aluminiumfolienabschnitts beim erstmaligen
Öffnen der Flasche entfernt wird.
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Die Auswahl der dargestellten Ausführungsformen und weiterer im Rahmen
des Erfindungsgedankens liegender wird letztlich durch den ko-nkreten Verwendungszweck
bestimmt. Dabei kann es darauf ankommen, ob der jeweilige Flascheninhalt vornehmlich
insgesamt verbraucht wird oder ob sich der Verbrauch des Flascheninhalts in der
Regel über einen längeren Zeitraum erstreckt, so daß ein häufiges Wiederverschließen
in Betracht kommt. In letzterem Fall wird man auf die etwas aufwendigeren
Ausführungsformen
zurückgreifen, weil dabei die Aufrechterhaltung der dekorativen Wirkung des Erfindungsgegenstandes
besser gewährleistet ist.
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