DE2540956B2 - Goldlegierung als werkstoff fuer elektrische kontakte - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Goldlegierung als Werkstoff für elektrische Koniakie, insbesondere für Steckverbindungen
oder Abgreifkontakte in der Schwachstromtechnik, die neben Palladium, Silber, Zinn,
Kupfer und Indium noch mindestens ein weiteres Platinmetall, wie z.B. Iridium, enthält.
Eine derartige Goldlegierung ist aus der DT-OS 2 019 790 bekannt.
Um die Aufgabe zu lösen, einen optimalen Werkstoff für elektrische Kontakte bereitzustellen, muß man
notwendigerweise Kompromisse eingehen. Einerseits soll der Werkstoff hohen Anforderungen an die Sicherheit
der Kontaktgebung erfüllen, andererseits muß der Werkstoff verschleißfest sein und rauscharm arbeiten.
Ferner sind Oxidhaut- oder Sulfidhautbildung oder sonstige Veränderungen auf der Oberfläche unerwünscht,
weil sich hierdurch der Kontaktwiderstand erhöht.
Im 11 inblickauf die genannten Anforderungen an den
Kontaktwerkstoff werden dafür vorzugsweise Edelmetall-Legierungen verwendet. So ist aus der DT-AS
1 764 233 ein elektrischer Schwachstromkontakt für Betrieb unter Vakuum oder Schutzgas bekannt, bei dem
als Werkstoff für die Kontaktschicht eine binäre Edelmetall-Legierung verwendet wird, die 5 bis 35% (Gewichtsprozent)
Palladium, Rest Gold enthält. Mehrkomponentige Goldlegierungen als WerkstolT für elektrische
Schwachstromkontakte sind beispielsweise aus der CH-PS 457 870 bekannt. Neben Gold enthält die
Legierung noch 10 bis 40% Kupfer und Silber sowie 0,5 bis 3% Nickel; außerdem können noch bis zu 10%
Metalle der Platingruppe zugesetzt sein.
Die Verwendung indiumhaltiger Legierungen als Werkstoff für niedrig belastete elektrische Kontakte ist
aus der DT-PS 1 106 967 bekannt. Dabei werden zur
20 | bis | 30 | Gew.-% | Palladium, |
15 | bis | 25 | Gew.-% | Silber, |
2,5 | bis | 5 | Gew.-% | Zinn, |
0,05 | bis | 0,5 | G ew. -% | Iridium, |
0,05 | bis | 0,5 | Gew.-% | Ruthenium, |
0,05 | bis | 0,5 | Gew.-% | Kupfer, |
0,1 | bis | 2 | Gew.-"/, | Indium, |
Rest Gold.
Eine vorteilhafte Weiterbildung ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Es hat sich bei den erfindungsgemäßen Kontaktwerkstoffen als überraschend erwiesen, daß sich selbst
bei den hohen Palladium- und Silbergehalten weder die Bildung des bekannten braunen Puders oder Staubes
(brown powder effect), noch die von Sulfidschichten zeigt, selbst bei sehr langen Betriebszeiten auch in
Schadgasatmosphären. Selbst bei einem Verhältnis von Zinn zu Indium, wie 3 bis 5 : I, wurde durch geringen
Zusatz von Ruthenium und Iridium eine sehr feinkömige Legierung erzielt. llärtewerte von etwa
2254 N/mm2 (230 kp/mnr) wurden erreicht, woraus sich ergibt, daß Deformationen und mechanischer
Abrieb als vernachlässigbar anzusehen sind. Die Härtewerte können durch Wärmebehandlung bei Temperaturen
von 500 bis 600 C noch erhöht werden. Trotz der hohen Härtewerte sind aber die erfindungsgemäßen
Kontaktwerkstoffe noch duktil, also gut verarbeitbar. Die erfindungsgemäßen Werkstoffe werden vorteilhafterweise
als Kontaktschicht auf einem geeigneten Trägerwerkstoffeines elektrischen Kontaktes verwendet,
insbesondere bei Steckverbindungen oder Abgreiferkontakten.
In einem Reibverschleißversuch wurden AuAg 20 Cu 10 Niete mit einer Kraft von 15OcN gegen ein
fest eingespanntes Probenblech aus erfindungsgemäßem Werkstoff gedrückt. Bei einem Reibweg von
1,5 cm, einer mittleren Reibgeschwindigkeit von 2,3cm/sec wurde selbst nach 500maliger Hin- und
Herbewegung kein meßbarer Verschleiß festgestellt und keine mit dem bloßen Auge deutlich sichtbare
Verschleißspuren beobachtet.
In einem Vergleichstest wurde der erfindungsgemäße Werkstoff mit zwei für den gleichen Anwendungszweck
seit Jahren bewährten, bekannten Goidlegierungen folgenden Prüfungen unterzogen, um ihr Korro ■
sionsverhalten zu ermitteln:
1. Tempern in !.LiIl bei 25(1 C wiihrend einer Dauer
son 5, K) und 15 Minuten,
2. Auslagerung in simmenden Schadgasatmosnhären während einer Dauer von 1 bis 21 Tagen, wobei die
Schadgasatmosphären wie folgt --harakterisierl sind:
a) 10 ppm HiS bei 40 C und 51) 1V.. relativer Luftfeuchtigkeit,
h) 10 ppm SiO bei 40 C und 50"/,, relativer Luftfeuchtigkeit.
c) 1 ppm IhS + 2,5 ppm SOi und 1 ppm NO>
bei 25 C und 75X relativer Luftfeuchtigkeit.
Diese Prüfungen zeigten, daM die erfindungsgemäße
i gegen Oxidation genau so beständig ist wie
die Legierung AuAg 30, jedoch in ilen Schadgasatmosphären
beständiger gegen Anlaufen ist als tlie beiden Vergleiclislegierimgen AuAg 30 und AuAg 20
Cu 10.
linisprechendes gilt bezüglich der Legierungen .1 (Au 40, I'd K), Ag 24, Cu 24, In 1, Sn I) und X (Au 42,
Pd K), Ag 24, Cu 24) der eingangs genannten ArI, und
/war unbeschadet dessen, daß dort höhere L'esligkeilswerte
erreicht weiden.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige wesentliche
physikalische und technische Daten des erlmdungsgemäßen
Kontaktwerkstoff« und der für den gleichen Λ η wc ncl u ngs/weck bekannten Vergleichslegierungen
aufgeführt.
liiTmüungs- gemiiße Legierung |
AuAg 30 | AuAgiOCulO | X | J | |
Dichte g/cnr' | 14,3 | 15,7 | 15,1 | 12,5 | 12,3 |
Spe/. el. Widerstand in ti mnr/m | 0,29 | 0,11 | 0,14 | 0,15 | 0,19 |
Härte HV | |||||
hart weich vergütet |
280 120 320 |
110 35 |
240 130 310 |
290 180 |
295 210 |
Festigkeit in N/mnr | |||||
hart weich vergütet |
900 550 1030 |
370 220 |
860 490 1020 |
1100 660 |
1200 690 |
Dehnung in % | |||||
hart weich |
2 38 |
2 35 |
1 32 |
3 14 |
2 14 |
Kontaktwiderstand (50-%-Werte) in mti ') | |||||
Neuzustand H2S-KMmU-) SO2-KIiITIa-1) 3-KoniD.-Klima4) |
<13 <18 <30 <30 |
<5 <60 <20 <55 |
<5 <25O S80 S25 |
<9 | <8 |
Tempern 250 C/5 min/Luft
<20
>1000
>1000
') Gegen Au-Gegenkontakt bei 5cN und 1OmA/10mV gemessen.
2) 10ppm H2S, 40 C, 50% rel. Feuchte, 7Tage.
■') 10 ppm SO2, 40 C, 50% rel. Feuchte, 7 Tage.
4) 1 ppm IhS,"l ppm NO2, 2,5ppm SO2, 25 C, 75% rel. Feuchte, 1 Tag.
<700
Aus den angegebenen Werten des Kontaktwidcrstandcs vor und nach Schadgasauslagerung ist ersichtlich,
daß der erfindungsgemäße Kontaktwerkstoff seinen Kontaktwiderstand nur unwesentlich ändert, während
er bei den Vergleichslegierungen doch zum Teil erheblich ansteigt. Dies bedeutet, daß der erfindungsgemäße
Werkstoff hervorragend für den beanspruchten Zweck geeignet und den Vergleichslegierungen überlegen ist,
weil seine übrigen technischen Daten, wie aus der Tabelle ersichtlich, mindestens denen der Vergleichslegierungen
entspricht, sie teilweise s.ogar noch über-
55 ti i ITt.
In der Figur ist schematisch, teilweise im Vertikalschnitt, eine Steckverbindung aus einem Stecker 1 und
einer Steckerbuchse 2 dargestellt, wobei jeweils die Kontaktschicht 3 aus erfindungsgemäßem Werkstoff
do auf einem Träger 4 aufgebracht ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Goldlegierung als Werkstoff I'm elektrische
Kontakte, insbesondere Tür Steckverbindungen oder
Abgreifkontakte in der Schwachstromtechnik, die neben Palladium, Silber, Zinn, Kupier und Indium
noch mindestens ein weiteres Platinmetall, wie /. B. Iridium, enthält, ge k e η η ζ e ic h η e t durch die
folgende Zusammensetzung:
20 bis 30 Ciew.-% Palladium,
15 bis 25 Gew.-% Silber,
15 bis 25 Gew.-% Silber,
2,5 bis 5 (icvv.-% Zinn,
0,05 bis 0,5 Gcw.-% Iridium,
0,05 bis 0,5 Gew.-% Ruthenium,
0,05 bis 0,5 Gcw.-% Kupier,
0,1 bis 2 Gew.-% Indium,
Rest Gold.
Rest Gold.
2. Goldlegierung mich Anspruch I, gekennzeichnet
durch die folgende Zusammensetzung:
50 bis
24 bis
15 bis
2,5 bis
0,08 bis
0,08 bis
0,1 bis
0,6 bis
55 Gevv,
28 Gevv.
20 Gew.
28 Gevv.
20 Gew.
3 Gew.
0,15 Gew.
0,15 Gew.
0,3 Gew.
1 Gew.
-% Gold,
-% Palladium,
-% Silber,
-% Zinn,
-% Iridium,
-% Ruthenium,
-% Kupfer und
-% Indium.
-% Palladium,
-% Silber,
-% Zinn,
-% Iridium,
-% Ruthenium,
-% Kupfer und
-% Indium.
Unterdrückung der mechanischen Deformierung der Kontaktflächen, besonders der Metallstaubbildung
durch mechanischen Abrieb und der Bildung von Polierschichlen auf den Kontaklllächcn, einer Legierung
auf der Basis Silber, GoIiI, Platin, Rhodium, Iridium, Osmium, Kupfer oder Nickel 1 bis l)";,
Indium zugesetzt.
Der Hrfindung liegt die .Aufgabe zugrunde, eine
Gold-Legierung der eingang.; genannten Art mit homogenem Ciefügeaulliau als Werkstoff für elektrische
Kontakte, insbesondere Steckverbindungen oder Ahgreiferkontakle
für Schwachstromtechnik bereitzustellen, die llärtewerte von wenigstens etwa 1%() N/ninr'
(200 kp/mnr), niedrigen, spezifischen, elektrischem Widerstand sowie niedrigen konstanten Kontaktübergangswidersland
aufweist und in schwefelhaltiger, leuchter und/oder organische Dämpfe enthaltender
Atmosphäre korrosionsbeständig und zusätzlich noch preisgünstig ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch folgende Zusammensetzung der Goldlegierung:
Priority Applications (2)
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DE2540956A DE2540956C3 (de) | 1975-09-13 | 1975-09-13 | Goldlegierung als Werkstoff für elektrische Kontakte |
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