DE2540928A1 - Zweinadelnaehmaschine - Google Patents

Zweinadelnaehmaschine

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DE2540928A1
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Gerhard Steppat
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B35/00Work-feeding or -handling elements not otherwise provided for
    • D05B35/06Work-feeding or -handling elements not otherwise provided for for attaching bands, ribbons, strips, or tapes or for binding
    • D05B35/062Work-feeding or -handling elements not otherwise provided for for attaching bands, ribbons, strips, or tapes or for binding with hem-turning

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

  • Zweinadelnähmaschine
  • Die Erfindung befaßt sich mit einer Zweinadelnähmaschine zum Anbringen eines Bundstreifens an ein vorgefertigtes Kleidungsstück.
  • Zweinadelnähmaschinen, die für das Annähen eines Bundstreifens an ein vorgefertigtes Kleidungsstück - z. B. an eine teilmontierte Hose - konzipiert sind, werden üblicherweise mit bekannten Falt- und Führungsvorrichtungen für diesen Streifen ausgerüstet.
  • Hierdurch wird ein rationelles Aufnähen des bereits arbeitsgerecht vorgefalteten und zugeführten Bundstreifens möglich. Will man jedoch Bundstreifen mit sogenannter Bundverlängerung verarbeiten, welche den Hosenschlitz an der fertigen Hose mit einer einhak- oder anknöpfbaren Lasche überragt, so wird die Aufmerksåmkeit der Näherin durch die notwendige Vorbereitung des die spätere Lasche bildenden Anfangs abschnittes des Bundstreifens besonders in Anspruch genommen. Sie muß Meßanschläge oder Markierungen für die Länge des überstehenden Laschenstreifens beachten. Ferner bedarf es einer gewissen Übung und Geschicklichkeit, um die an ihren Seitenrändern vorgefalteten und an der Vorderkante meist von Hand umgeschlagene Bundverlängerung nähgerecht den Nadeln zuzuführen.
  • Hierbei stört die meist vorhandene, bis in den Nadelbereich herunterhängende, schräg angeordnete übliche Falttülle für die Formung und Zufuhr des Streifens. Beinkleider mit Bundlasche haben sich jedoch nicht nur für Sport- und Freizeitkleidung, sondern auch beim korrekten Tagesanzug durchgesetzt.
  • Es besteht deshalb ein Bedarf nach einer Zweinadelnähmaschine, die unter Vermeidung der aufgezeigten Mängel die rationelle Verarbeitung von Bundstreifen mit Bundverlängerung erlaubt. Diesen Bedarf deckt die Erfindung.
  • Der Erfindung liegt mithin die technische Aufgabe zugrunde, daß die besonderen, für den Anfangs streifen erforderlichen Manipulationen beim Aufnähen eines Bundstreifens mit Lasche weitgehend mechanisiert und vereinfacht werden, so daß Bunde mit Lasche auch von einer ungeübten Arbeitskraft bei gleichbleibender Maßhaltigkeit und Fertigungsqualität mit wenig aufwendigen Mitteln und möglichst einfacher Arbeitstechnik genäht werden können.
  • Zur Lösung dieser technischen Aufgabe sieht die Erfindung eine Zweinadelnähmaschine mit Merkmalen vor, die im Hauptanspruch niedergelegt sind. Weitere vorteilhafte Merkmale eines Ausführungsbeispieles der Erfindung sind in den Unteransprüchen festgehalten.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend und mit Hilfe von beigegebenen Zeichnungen erläutert; Die Zeichnungen stellen dar: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Falttülle in ihrer Hochstellung (in Vollinien) und in ihrer Tiefstellung (in Strichlinien) mit Draufsicht auf die Bewegungs- und Rastmechanik.
  • Fig. 2 eine Draufsicht auf die Faltvorrichtung für den Anfangsabschnitt des Bundstreifens mit abgenommener Deckplatte.
  • Mit 1 ist eine Zweinadelnähmaschine bekannter Konstruktion bezeichnet, die mit einer Falttülle 20 ausgerüstet ist, mit deren Hilfe ein Bundstreifen den Nadeln zugeführt wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Nähmaschine 1 in der Fig. 2 nur durch ihre Stichlöcher 2 angedeutet, aus gleichen Gründen wird in Fig. 2 nur der Tüllenauslauf 120 der Falttülle 20 dargestellt.
  • Es handelt sich um eine an sich bekannte Falttülle üblicher Konstruktion, soweit die Führung und Faltung des nicht gezeigten Bundstreifens betroffen ist. Die Bundstreifen sind vorzugsweise bereits konfektionierte, auf Länge geschnittene Bundstreifen, jedoch ist es auch möglich, von einer über der Nähmaschine 1 angebrachten Vorratsrolle mit Streifenband zu arbeiten. Falttülle 20 ist mit dem üblichen, in der Zeichnung nicht sichtbaren Doppelfalter versehen, der die beiden Seitenränder des geführten bandförmigen Materials hochbiegt und umschlägt, so daß die derart gefalteten Randabschnitte des auf die Hose aufzunähenden Bundstreifens in bekannter Weise mit einer Zweinadelnähmaschine zunächst auf den stehengebliebenen, nicht gefalteten Bandmittelabs chnitt aufgenäht werden können, so daß ein aufnähfertiger Streifen entsteht. Die Falttülle mündet in einem schräg nach unten zeigenden Tüllenauslaß 120, durch den das vorgefaltete bandförmige Nähgut bis in den Bereich der Nähwerkzeuge geführt werden kann.
  • Die vorzugsweise aus Blechteilen gefertigte Falttülle 20 ist mit ihrem oberen Abschnitt mit dem freien Ende eines einarmigen Schwenkhebels 22 verbunden, z. B. verschraubt. Schwenkhebel 22 ist um einen Lagerbolzen 23 drehbar gelagert, welcher von einer Bohrung eines Haltewinkels 24 aufgenommen wird.
  • Als Sicherung gegen Verdrehen ist der nicht sichtbare Schenkel des,Haltewinkels 24 in den vertikalen Schlitz 125 eines Tragschildes 25 eingepaßt.
  • Tragschild 25 ist aus Grobblech gefertigt und am Kopf der Nähmaschine 1 mit üblichen Befestigungsmitteln angebracht. Haltewinkel 24 ist seinerseits mit dem Tragschild 25 durch die beiden Nieten 124 und 224 fest verbunden. Haltewinkel 24 trägt einen Anschlag für den Schwenkhebel 22, welcher aus einem am Haltewinkel 24 zweckmäßigerweise angeschweißten Kloben 324 mit einer in ein durchgehendes Gewinde eingeschraubten Stiftschraube 424 besteht. Das dem Schwenkhebel 22 zugewandte Ende der Stiftschraube 424 ist zweckmäßigerweise abgeflacht, um als Anschlagfläche für den Hebel dienen zu können; ihr - entgegengesetztes Ende weist den üblichen Schlitz zum Verstellen der Schraube mit einem Schraubendreher auf.
  • Die dem Betrachter der Fig. 1 zugewandte Oberseite des Klobens 324 hat eine sich bis zu den Gewindegängen der Stiftschraube 424 erstreckende Bohrung, die eine Arretierschraube 524 aufnimmt. Ein Verstellen der Stiftschraube 424 ermöglicht eine Veränderung des Anschlages für den Schwenkhebel 22 und der Falttülle 20, wenn sich dieselben in ihrer strichpunktiert dargestellten Tiefstellung befinden. Ein Anziehen der Arretierschraube 524, die ihrer Art nach auch eine Stiftschraube sein kann, läßt eine Lagefixierung der Stiftschraube 424 und damit ein Festlegen des Anschlages nach stattgefundener Justierung desselben zu. Somit ist eine definierte Tiefstellung des Hebels 22 und der Falttülle 20 möglich und der Tüllenauslauf 120 kann der Stichbildestelle mit dem Drückerfuß 4 und den Nadeln 5 (von denen in Fig. 1 nur eine Nadel sichtbar ist) in arbeitsgerechter Weise genähert werden. Da der Hebel 22 verschwenkbar ist, läßt sich die mit ihm verbundene Falttülle 20 hochschwenken, so daß sich der Abstand des Tüllenauslaufs 120 von der Stofftragplatte 3 verändern läßt und man eine extreme Hoch-oder Tiefstellung unterscheiden kann, die in Vollinien bzw. Strichpunktlinien in Fig. 1 kenntlich gemacht ist. Zur Verrastung der schwenkbaren Teile in ihrer Hochstellung dient ein mit den Schrauben 126 und 226 am Tragschild 25 befestigtes längliches Federblech 26 mit einer seitlich in Richtung auf den Betrachter ausgeklinkten Anschlagfahne 326, deren in Richtung Hebel 22 zeigende Oberfläche die Anschlagfläche für diesen Hebel bildet. Drückt man also das Federblech 26 zur Nähmaschine 1 hin, so wird die durch die Anschlagfahne 326 gebildete Raste für Falttülle 20 und Schwenkhebel 22 gelöst, Tülle und Hebel senken sich aus ihrer Hochstellung in die Tiefstellung, deren Begrenzung durch den ersterwähnten Anschlag in Form der Sti ftschraube 424 erfolgt. Erfindungsgemäß ist der durch die Hochstellung der Falttülle 20 bedingte größere Abstand des Tüllenauslasses 120 von der Stofftragplatte 3 voreinstellbar und dient dem Zweck, eine Art Meßlehre für die festzulegende Länge der Bundverlängerung zu sein, wie spaiter noch ausführlicher erwähnt wird. Um die Relativlage der Tülle 20 mit ihrem Auslaß 120 in ihrer Hochstellung verändern zu können, sind die Schrauben 126 und 226 zur Befestigung des Federbleches 26 am Tragschild 25 in Schlitzen,-sogenannten Langlöchern 225 und 325 geführt. Durch Lösen der Schrauben 126 und 226 und Verschieben des Federbleches 26 in den Langlöchern 225 und 325 wird die gewünschte Verstellbarkeit zur Änderung des Abstandes Tüllenauslaß 120/Stofftragplatte 3 erreicht.
  • Erfindungsgemäß ist auf der Stofftragplatte 3 im Bereich vor den Nähwerkzeugen eine Faltvorrichtung für den Anfangs abschnitt des Bundstreifens angeordnet. Sie besteht im wesentlichen aus dem Faltkanal 10, dem Faltblech 30 und der Faltzange 40.
  • Der Faltkanal 10 ist eine auf der Stofftragplatte 3 befestigte, z. B. angeschraubte, oben offene U-förmige Rinne aus formsteifem Material, die z. B. als Guß-oder Schweißkonstruktion gefertigt sein kann und sich bis in den Bereich der Nähwerkzeuge erstreckt, die in Fig. 2 durch die Stichlöcher 2 angedeutet sind.
  • Faltblech 30 und Faltzange 40 sind verfahrbar ausgebildet und auf ihren rechteckigen Fahrgestellen 31 bzw. 41 befestigt, die mit je zwei Laufräderpaaren 32, 33 bzw. 42,43 ausgerüstet sind, deren Räder sich um an den Fahrgestellen gelagerten Hochachsen drehen und in Führungsschlitzen 11 und 111 laufen, die in den Wänden 12 bzw. 112 des Faltkanals eingelassen, z. B. eingefräst, sind. Faltblech 30 und Faltzange 40 werden in Fig. 2 in ihrer rückwärtigen Ausgangsstellung, d. h., in der von den Stichlöchern 2 am weitesten entfernten Stellung gezeigt. Faltblech 30 ist aus Federstahl gefertigt und weist eine nach oben gebogene, in Nähvorschubrichtung NV zeigende Zunge 130 auf, die am besten in Fig. 1 sichtbar ist. Zunge 130 bildet das freie, in Nähvorschubrichtung NV vordere Ende des rechteckigen Faltbleches 30, dessen hinteres Ende am Fahrgestell 31 befestigt ist und dessen Breite derart gewählt wurde, daß es zwischen die Wände 12 und 112 des Faltkanals 10 paßt, wenn es dort hineingedrückt wird. Hierzu und auch zum Verschieben des Faltbleches 30 dient ein im vorderen Abschnitt desselben gelegenes rechteckiges Griffstück 34 mit einem nach oben ragenden Haltevorsprung 134.
  • Faltblech 30 kann aus der in Fig. 2 gezeigten Ausgangsstellung bis an den Tüllenauslauf 120 heran verschoben werden bei gleichzeitigem Herunterdrücken in den Faltkanal 10. Das Faltblech 30 wird in seiner Ausgangsstellung etwa über seine halbe Länge von einer Abdeckplatte 35 abgedeckt, welche die beweglichen Teile der Faltvorrichtung, insbesondere die Fahrgestelle 31 und 41 mit den Laufräderpaaren 32, 33,42 und 43 schützt. Die Abdeckplatte 35 weist an ihrem (in Nähgutvors chubrichtung NV gesehen) vorderen Ende eine etwa quadratische Aussparung 135 auf, durch welche der Mittelabschnitt des zu etwa einem Drittel unter der Abdeckplatte 35 liegenden Faltbleches 30 sichtbar wird. An die Aussparung 135 schließt sich ein mittig angeordneter Längsschlitz 235 der Abdeckplatte 35 an, der sich etwa längs der hinteren Hälfte des Faltbleches 30 erstreckt.
  • Durch diese teilweise Abdeckung des federnden Faltbleches 30 wird erreicht, daß das konkav gebogene, d.h., zum Boden des Faltkanals 10 hin gekrümmte Blech in seiner gezeigten Ausgangsstellung unter Spannung liegt und sich während des Verschiebens bis zum Tüllenauslauf 120 nach oben durchkrümmt und dabei die Oberkanten der Wände 12 und 112 des Faltkanals 10 überragt.
  • Ein weiteres wesentliches Bauteil der Faltvorrichtung ist die Faltzange 40. Sie besteht aus den symmetrisch zueinander angeordneten und spiegelbildlich baugleichen einarmigen Hebeln 44 und 440, die um die Hochachsen 45 und 450 im begrenzten Freiwinkel verschwenkbar sind.
  • Fig. 2 zeigt die Hebel 44 und 440 in ihrer Ausgangsstellung, in welcher sie ihre Spreizlage einnehmen und sie sich in ihrer extremen rückwärtigen Ausgangsstellung relativ zu den Nähwerkzeugen befinden. Die Begrenzung des erwähnten Freiwinkels geschieht in der Spreizstellung durch den Anschlagbolzen 46, der am Boden des Faltkanals 10 mittig angeordnet ist. Die Hebel 44 und 440 verlaufen von ihren Schwenkungspunkten aus gesehen zunächst nach außen abgebogen und dann gerade bis in den Bereich der Zunge 130 des Faltbleches 30, um sodann nach innen gekrümmt zu werden und dann wieder gerade in die gegabelten Enden 47 und 470 aus zulaufen. Die Schlitze 48 und 480 in den Gabelenden bilden einen Durchlaß für die sich beim Nahen in die Stichlöcher 2 absenkenden Nadeln der Nähmaschine 1, wenn die Faltzange 40 in ihre extreme vordere Stellung verfahren worden ist.
  • Die zum Faltkanal 10 hin gerichteten Seitenflächen der gegabelten Enden 47 und 470 der Faltzange 40 bilden die Faltbacken 49 und 490. Auf den Oberflächen der Hebel 44 und 440 im Bereich ihrer mittleren Abschnitte befinden sich die runden Griffmulden 149 und 249, die von der Näherin zum Manipulieren der Zange benutzt werden. Die Faltzange 40 läßt sich aus der in Fig. 2 gezeigten Spreizstellung in eine zusammengefahrene Stellung zusammendrücken, in welcher die Faltbacken 49 und 490 parallel zueinander stehen. In der zusammengefahrenen Stellung läßt sich die Faltzange 40 fernerhin unter Mitnahme von Faltgut in Pfeilrichtung NV (Nähgutvorschubrichtung) verschieben, bis daß die Schlitze 48 und 480 ihrer gegabelten Enden 47 und 470 über den Stichlöchern 2 liegen.
  • Nach Beschreibung der Einzelteile der Faltvorrichtung für den Anfangsabschnitt des Bundstreifens sowie der besonderen Ausbildung der Falttülle, mit welchen die Zweinadelmaschine zum Anbringen eines Bundstreifens ausgerüstet wurde, soll nunmehr die Funktion und das Zusammenwirken der Teile erklärt werden.
  • In die in Hochstellung befindliche Falttülle 20 wird ein Bundstreifen in üblicher Weise zwecks Führung und Faltung innerhalb derselben eingelegt und der Anfangsabschnitt des Streifens durch den Tüllenauslaß 120 senkrecht nach unten gezogen, bis daß sein vorderes Ende den Boden des Faltkanals 10 berührt. Der Abstand zwischen dem Tüllenauslaß 120 und dem Boden des Faltkanals 10 wurde durch Verstellen des Federbleches 26 mit Hilfe der erwähnten, in den Schlitzen 225 und 325 geführten Schrauben 126 und 226 derart einjustiert, daß er der Länge der gewünschten Bundverlängerung entspricht, so daß man den entsprechend eingestellten Tüllenauslaß 120 in seiner Relativentfernung zum Boden des Faltkanals 10 als Meßlehre für die Länge der Bundlasche vor dem Nähvorgang ansehen kann.
  • Nunmehr wird die Falttülle 20 in die Tiefstellung heruntergeklappt, wodurch sich der Bundstreifen über den Faltkanal 10 legt und hierbei die Oberkanten der Wände 12 und 112 überragt werden und somit der eigentliche Kanal überdeckt wird.
  • Nachdem der die spätere Lasche bildende Anfangsabschnitt des Bundstreifens solchermaßen durch einfaches Herunterziehen langenmäßig festgelegt und in die Faltvorrichtung eingebracht worden ist, wird das vordere Ende von Hand in üblicher Weise umgeschlagen und das umgeschlagene Vorderkantenstück unter die schräg nach oben zeigende Zunge 130 des Faltbleches 30 geschoben und somit lagefixiert. Nunmehr drückt die Hand der Bedienungsperson von oben gegen den Haltevorsprung 134 des Griffstückes 34 des Faltbleches 30 und schiebt letzteres bei gleichzeitigem Nach-unten-Drücken in Richtung NV bis in den Bereich des Tüllenauslasses 120, wodurch der Bundstreifenanfang in den Faltkanal 10 hineingedrückt wird und sich die seitlichen Ränder desselben längs der Wände 12 und 112 aufrichten, Der Streifen liegt nunmehr in halbgefaltetem Zustand mit aufgerichteten Seitenrändern und längs des Bodens liegendem Mittelteil im Faltkanal 10. Nunmehr wird die Faltzange 40 betätigt, indem sie in bereits erwähnter Weise aus der Spreizstellung in die zusammengefahrene Stellung verschoben wird. Die Hebel 44 und 440 werden hierzu mittels der runden Griffmulden 149 und 249 zusammengedrückt. Die Faltbacken 49 und 490 drücken dadurch die Seitenränder des im Faltkanal 10 liegenden Streifens zusammen und zur Kanalmitte hin, wonach der Faltvorgang beendet ist. Die umgefalteten Seitenrandabschnitte überdecken nunmehr den Mittelabschnitt des Streifens und der Vorschub des fertig gefalteten Laschenteils zur Nähstelle kann jetzt erfolgen. Die Finger der Näherin bleiben in den runden Griffmulden 149 und 249 und die zusammengefahrene Faltzange 40 wird in Richtung des Pfeils NV verschoben, wobei die Zange mit ihren gegabelten vorderen Enden 47 und 470 den gefalteten Anfangsabschnitt des Streifens mitnimmt. Die vorwärts bewegte Faltzange 40 berührt zunächst unterhalb der in Tiefstellung befindlichen Falttülle 20 den vom Falttüllenauslaß 120 herabhängenden, zwischen dem Anfangsabschnitt in der Faltvorrichtung und dem Bundstreifen in der Falttülle 20 befindlichen Streifenabschnitt und schiebt sich in denselben unter Nachziehen von Bundstreifen aus der Falttülle 20 hinein. Wenn die gegabelten Enden der Faltzange 40 ihre vordere Endstellung im Bereich der Stichlöcher 2 erreicht haben, liegt also der durch die Faltvorrichtung - wie beschrieben - vorgefaltete Bundstreifenanfang unter der vorgeschobenen Faltzange 40, umhüllt die Vorderkante der gegabelten Zangenenden 47 und 470 und verläuft weiter in den nachgezogenen Bundstreifen, der schräg zum Tüllenauslaß 120 der Falttülle 20 angestellt ist, die den nunmehr nachfolgenden Bundstreifen lediglich mittels des bereits erwähnten, nicht gezeigten Doppelfalters faltet. Die vorgefaltete spätere Lasche liegt jetzt etwa zur Hälfte umgeschlagen nähgerecht vor den Nadeln 5 und der Nähvorgang kann in üblicher Weise nach Absenken des Drückerfußes 4 eingeleitet werden. Nach dem Durchnähen des Laschenabschrnftes wird nunmehr die Hose zwecks Aufnähens des eigentlichen Bundes positioniert.
  • Die Faltvorrichtung wird jetzt nicht mehr gebraucht und die Faltzange 40 sowie das Faltblech 30 gehen in ihre Ausgangsstellungen zurück - wie sie in Fig. 2 dargestellt sind -wobei übliche, den Rückhub bewirkende Mittel, z. B. Zugfedern, eingesetzt werden. Die Extremstellungen des Faltbleches 30 und der Faltzange 40 werden durch nicht gezeigte, bekannte Anschläge begrenzt.
  • Nach dem Durchnähen der Bundverlängerung erfolgt das Annähen des eigentlichen Bundes, wobei auch ein Futterstreifen an der Innenseite mit aufgenäht wird. Dieser nicht gezeigte Futterstreifen ist vorzugsweise ein konfektionierter handelsüblicher Bandstreifen, der z. B. von einer Rolle unter dem Nähtisch kommt, über übliche, ebenfalls nicht gezeigte Führungsrollen läuft und in einem Führungskanal 150 eines Streifenführungsbleches 50 eingezogen ist. Streifenführungsblech 50 ist aus Gründen besserer Übersicht in Fig. 2 rechts neben der Faltvorrichtung dargestellt.
  • Im montierten Zustand liegt das Streifenführungsblech 50 über der Abdeckplatte 35, wobei der Führungskanal 150 für den Futterstreifen achsparallel zum Faltkanal 10 verläuft. Im vorderen Abschnitt des Streifenführungsbleches 50 befindet sich ein senkrecht stehender und rechtwinklig zur Nähgutvorschubrichtung NV gerichteter Anschlagbügel 51, gegen den die teilmontierte Hose angelegt wird, die mit der Bundverlängerung und dem eigentlichen Bund versehen werden soll.
  • Etwa im mittleren Abschnitt des Führungskanals 150 für den Futterstreifen ist eine oval geformte Öffnung 52 zur Beobachtung des Futterstreifenlaufes angebracht, der aber auch die Berührung des im Kanal geführten Streifens gestattet. Somit kann man das Einfädeln des Streifenanfanges in den relativ flachen Fiihrungskanal 150 durch Nachschieben mit dem Finger durch Öffnung 52 erleichtern. Das Streifenführungsblech 50 ist in Nähvorschubrichtung NV längs einer nicht gezeigten Führungsbahn verschiebbar. Hierzu ist dasselbe auf einem ebenfalls nicht gezeigten Fahrgestell montiert, welches ähnlich den bereits beschriebenen Fahrgestellen 31 und 41 ausgebildet ist.
  • Dadurch ist eine Verschiebung des Streifenführungsbleches 50 in ähnlicher Weise wie beim Faltblech 30 und der Faltzange 40 ermöglicht, mit dem Zweck, den Streifen vor dem Annähen bequem zusammen mit dem Bundstreifen und der Hose plazieren zu können und nach dem Aufnähen bei leichter Zugänglichkeit auf die passende Länge abschneiden zu können.
  • Die Erfindung schafft eine Zweinadelnähmaschine, die für das Annähen eines Bundstreifens mit Bundverlängerung an ein vorgefertigtes Kleidungsstück in besonders vorteilhafter Weise ausgerüstet ist. Mit wenigen, leicht erlernbaren Handgriffen läßt sich der Bundanfangsabschnitt falten und bereits nähgerecht vorbereitet unter die Nadeln bringen, ohne daß die herabhängende Falttülle 20 hierbei stören kann.
  • Zuvor konnte die präzise Längenbestimmung des Laschenstreifens in einfacher Weise vorgenommen werden, ohne daß hierfür besondere Meßanschläge bereitgestellt und beachtet werden müssen.
  • Diese bisher eine gewisse Geschicklichkeit erfordernden Arbeiten können nunmehr an der erfindungsgemäßen Zweinadelnähmaschine nach kurzer Einarbeitung von jeder Hilfskraft vorgenommen werden, wobei nichtsdestoweniger ein gleichbleibend exakt gearbeiteter Bund mit Bundverlängerung gewährleistet wird. Die anzuwendende Arbeitstechnik ist unkompliziert, Bundverlängerung und nachfolgender Bund können praktisch hintereinander in einem Arbeitsgang angenäht werden, ohne daß zeitraubendes Umlegen oder Wenden von Teilen von Hand erfolgen muß, wie es bei bekannten Arbeitsverfahren notwendig ist. Die Faltvorrichtung und die verschwenk- und einstellbare Falttülle bestehen nur aus wenigen Bauteilen und können mit geringem Aufwand gefertigt werden. Es werden nur zwei Führungsschlitze 11 und 111 benötigt, um die beiden hintereinanderliegenden Fahrgestelle 31 und 41 für Faltblech 30 und Faltzange 40 zu bewegen, weil die Verschiebewege dieser beiden Teile der Faltvorrichtung vorteilhafterweise so bemessen sind, daß sie etwa gleiche Länge haben. Die durch die erfindungsgemäß ausgerüstete Nähmaschine praktizierte Nähtechnik bringt ein günstiges Aussehen der fertigen Naht mit sich, weil die von außen sichtbare Naht stets die Nahtoberseite zeigt, die bei einer Doppelsteppstichnaht im allgemeinen besser als die Nahtunterseite aussieht, welche bei einem bekannten Verfahren für das Annähen von Bunden an der Bundoberseite zum Vorschein kommt.
  • Im Rahmen der Schutzansprüche sind weitere Ausführungsmöglichkeiten für die erfindungsgemäß ausgerüstete Zweinadelnähmaschine zum Annähen von Bundstreifen mit Bundverlängerung möglich.
  • So wäre z. B. der Einsatz von einfachen Servovorrichtungen für bestimmte Bewegungsabläufe mit einem für Nähapparate dieser Art angemessenen Aufwand denkbar.
  • Ansprüche

Claims (7)

  1. Ansprüche: Q Zweinadelnähmas chine zum Anbringen eines Bundstreifens an ein vorgefertigtes Bekleidungsstück, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Stofftragplatte (3) im Bereich vor den Nähwerkzeugen eine Faltvorrichtung für den Anfangsabschnitt des Bundstreifens vorgesehen ist und daß am Kopf oder Arm der Nähmaschine (1) eine an sich bekannte Falttülle (20) für den Bundstreifen angebracht ist, die in einer ersten Stellung (Hochstellung), in der der Tüllenauslaß (120) einen größeren, voreinstellbaren Abstand von der Nähgutauflage aufweist und einer zweiten Stellung (Tiefstellung), in der der Tüllenauslaß (120) einen kleineren Abstand von der Nähgutauflage aufweist, arretierbar ist.
  2. 2. Zweinadelnähmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltvorrichtung für den Anfangsabschnitt des Bundstreifens einen sich bis zu den Stichlöchern (2) erstreckenden, unterhalb der Falttülle (20) angeordneten Faltkanal (10) aufweist und daß ein Faltblech (30) und eine Faltzange (40) vorgesehen sind, die Mittel zu ihrer Verschiebung längs des Faltkanals (10) aufweisen.
  3. 3. Zweinadelnähmaschine gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltkanal (10) eine U-förmige Rinne mit einem in einem Teilabschnitt derselben eingebrachten rechteckigen Faltblech (30) ist, dessen in Nähgutvorschubrichtung NV vorderes, Zunge (130) genanntes Ende die Wände (12 und 112) des Faltkanals (10) überragt und daß eine sich in einer Ebene über den Oberkanten der Wände (12 und 112) bewegende Faltzange (40) vorgesehen ist.
  4. 4. Zweinadelnähmaschine gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltzange (40) aus zwei einarmigen Hebeln (44,144) besteht, deren zur Mitte des Faltkanals (10) gerichtete vordere Seitenflächen die Faltbacken (49 und 149) bilden und daß,die Faltzange (40) aus einer Spreizstellung in eine zusammengefahrene Stellung sowie aus einer rückwärtigen Ausgangsstellung in eine Stellung im Bereich der Nähwerkzeuge bewegbar ist.
  5. 5. Zweinadelnähmaschine gemäß den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Faltblech (30) und die Faltzange (40) mit je einem Fahrgestell (31,41) verbunden sind, welches wenigstens je ein um eine Hochachse gelagertes Laufrad aufweist und daß sich die Räder der Fahrgestelle (31,41) in einem gemeinsamen Führungsschlitzpaar (11, 111) des Faltkanals (10) bewegen.
  6. 6. Zweinadelnähmaschine gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltkanal (10) Wände (12, 112) mit voneinander verstellbarem Relativabstand aufweist und daß auswechselbare Faltbleche (30) mit unterschiedlichen Breiten vorgesehen sind.
  7. 7. Zweinadelnähmaschine gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein über der Faltvorrichtung angeordnete 5 Stre ifenführungsblech (50) mit einem achsparallel zum Faltkanal (10) verlaufenden Führungskanal für einen Bundfutterstreifen vorgesehen ist und daß das Streifenführungsblech (50) mit Mitteln für seine Verschiebung in Nähgutvorschubrichtung NV ausgerüstet ist.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4606287A (en) * 1983-06-30 1986-08-19 Msi Mechanische Systeme Industrienahautomaten Gesellschaft Mit Beschranker Haftung Apparatus and device for folding-in or tucking-in ends of waistbands into a waistband, and method
DE3702168A1 (de) * 1987-01-26 1988-08-04 Union Special Gmbh Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bundes an kleidungsstuecken
FR2621610A1 (fr) * 1987-10-09 1989-04-14 Rockwell Rimoldi Spa Machine a coudre polyvalente

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2540928C3 (de) 1980-11-20
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