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Ton-Aufnahme- und Wiedergabegerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Ton-Aufnahme- und Wiedergabegerät
mit einer vom Antriebsmotor getriebenen und den Bandantrieb bewirkenden Schwungmasse,
wobei das Tonband von einer Vorratsrolle auf eine Aufwickelrolle gewickelt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Tonqualität des Gerätes
zu steigern und durch Vereinfachung seines Antriebswerkes eine Antriebsanordnung
zu schaffen, die auch bei raumgedrängten Gerätebauarten, vorzugsweise bei Geräten
in Taschenformat problemlos anwendbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schwungmasse eine Antriebswelle besitzt, ie am Tonband unmittelbar
angreift und dasselbe reibungsschlüssig antreibt, und daß ein zweiter Antriebsmotor
mit einer Antriebswelle vorgesehen ist, der mittels eines Umschaltgliedes in zwei
verschiedene Einstellagen bringbar ist , wobei die Antriebswelle des zweiten Antriebsmotors
in der ersten Einstellage den Antrieb der Aufwickelrolle und in der zweiten Einstellage
den Antrieb der Vorratsrolle bewirkt. Der Gleichlauf des Tonbandes wird auf diese
Art und Weise erheblich verbessert und es kann beispielsweise auf die sonst üblichen
Rutschkupplungen im Tonbandantrieb verzichtet werden.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Umschaltglied
als ein den zweiten Antriebsmotor tragender, zwischen den beiden Rollen schwenkbar
gelagerter Stellhebel ausgebildet.
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Bei Tonbandgeräten ist es bekannt, das Band während der Aufnahme oder
Wiedergabe mit einer niedrigeren Geschwindigkeit anzutreiben, während ein schneller
Vorlauf oder Rücklauf des Tonbandes mit erhöhter Geschwindigkeit erfolgt. Gemäß
einem weiteren 4merkmal der Erfindung ist es bei Geräten dieser Art zweckmäßig,
im Leitungssystem für die Stromzufuhr zum zweiten Antriebsmotor Umschaltkontakte
vorzusehen, mit deren Hilfe diesem Antriebsmotor jeweils eine von zwei verschieden
starken Betriebsspannungen zuführbar ist.
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In der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung ist eine Tragplatte 10 dargestellt, auf welcher verschiedene
Elemente des Bandantriebes angeordnet sind. Diese Tragplatte ist in das nicht dargestellte
Gehäuse des Tonbandgerätes einsetzbar. Das Magnettonband 12 ist mit seinen Enden
auf zwei Spulen 14, 16 verankert, die auf zwei in der Tragplatte lose drehbare Lagerzapfen
14a, 16a aufsetzbar sind. Dabei wird das Tonband 12 von zwei Umlenkzapfen 18 derart
geführt, daß es im Vorlauf von der Vorratsrolle 14 in Pfeilrichtung auf die Aufwickelrolle
16 läuft.
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Zum Antrieb des Tonbandes dient ein elektrischer Antriebsmotor 20,
dessen Welle 20a über eine Pese 22 eine ortsfest gelagerte Schwungmasse 24 stets
im Uhrzeigersinne antreibt.
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Die zentrale Welle 24a dieser Schwungmasse greift unmittelbar am Tonband
12 an und treibt es über Reibungsschluß in der erwähnten Pfeilrichtung an. Eine
Andruckrolle 26 wird durch Federkraft von der anderen Seite des Tonbandes gegen
dasselbe gedrückt, wodurch der Reibungsschluß zwischen Welle 24a und Tonband 12
erhöht wird.
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Ein Stellhebel 28 ist bei 28a an der Tragplatte 10 schwenkbar gelagert
und trägt den Aufnahme- und Wiedergabekopf 30. Ein Schwenkarm 32 ist bei 32a am
Stellhebel 28 gelagert und trägt den Lagerzapfen 26a für die Andruckrolle 26. Außerdem
ist am Stellhebel 28 ein Schaltstift 28b angebracht, der mit der beweglichen Kontaktfeder
34 eines Doppelkontaktes 36a, 36b zusammenarbeitet. Eine Feder 38 ist einerseits
auf der Tragplatte 10 und andererseits am Schwenkarm 32 verankert und bestrebt,
diesen Schwenkarm im Uhrzeigersinne zu bewegen. Am Stellhebel 28 ist noch ein Vorsprung
28c vorgesehen, der bei einer entgegen dem Uhrzeigersinne gerichteten Schwenkbewegung
des Stellhebels 28 mit dem Schwenkarm 32 in Eingriff kommt, so daß hierbei die Andruckrolle
26 vom Tonband 12 abgehoben wird.
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Ein zweiter elektrischer Antriebsmotor 40 ist auf einem Schalthebel
42 angebracht, der bei 42a an der Tragplatte 10 schwenkbar
gelagert
ist. Die Welle 40a des Antriebsmotors 40 arbeitet mit einem an die Spule 16 angekuppelten
Rad 16b. Die Spule 14 ist mit einem Rad 14b verbunden, das mit einem Zwischenrad
44 in Eingriff steht. Beim Verschwenken des Schalthebels 42 im Uhrzeigersinne wird
der dargestellte Eingriff der Räder 40a und 16b unterbrochen und die Welle 40a mit
dem Zwischenrad 44 in Eingriff gebracht. Die Räder 14b, 16b, 44 können samt Welle
40a als Reibräder ausgebildet sein.
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Der Schalthebel 42 ist durch eine Feder 46 belastet, die ihn entgegen
dem Uhrzeigersinn zu schwenken und den Eingriff bei 40a, 16b zu halten sucht. Beim
Schwenken des Schalthebels 42 im Uhrzeigersinne wird unter Anspannung der Feder
46 der Eingriff bei 40a und 44 hergestellt und der Schalthebel 42 in dieser Stellung
durch eine nicht dargestellte Federraste gehalten. Eine weitere Federraste ist für
eine ittelstellung (Ruhelage) des Schalthebels 42 vorgesehen, in welcher seine Welle
40a weder mit dem Rad 16b noch mit dem Rad 44 in Eingriff steht.
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Dem Schalthebel 42 sind zwei Kontakte 48a, 48b und 50a, 50b zugeordnet.
In der dargestellten Schaltstellung ist durch einen Stift 42d am Hebel 42 der Kontakt
48a, 48b geschlossen, während in der anderen Schaltstellung durch die Seitenfläche
42s des Schwenkhebels 42 der andere Kontakt 50a, 50b geschlossen wird.
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Die Kontakte 34, 36a, 36b und 48a, 48b sowie 5Oa, 50b sind mittels
der schematisch dargestellten Leitungsverbindungen zwecks Stromversorgung
des
Antriebsmotors 40 an eine Batterie 52 sowie einen Widerstand 54 angeschlossen. In
diesem Stromkreis ist noch ein Schalter 56 vorgesehen.
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Zur Stromversorgung des Antriebsmotors 20 ist eine nicht dargestellte
eigene Batterie vorgesehen, die mittels eines weiteren Schalters einschaltbar ist,
der vorzugsweise mit dem Schalter 56 gekuppelt ist. Der Antrieb der Schwungmasse
24 erfolgt auf diese Weise mit einer konstanten Geschwindigkeit.
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In der Ruhelage nimmt der Schalthebel 42 seine Mittelstellung ein,
so daß seine Welle 40a an keinem Rad angreift. Die Kontakte 40a, 48b und 50a, 50b
sind geöffnet. Auch der Schalter 56 ist geöffnet und die Antriebsmotore 20 und 40
sind stromlos. Der Schalthebel 28 ist in dieser Ruhelage entgegen dem Uhrzeigersinne
abgeschwenkt, so daß der Tonkopf 30 und die Andruckrolle 26 vom Band 12 abgehoben
sind.
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Wenn nun der nicht dargestellte Hauptbedienungsschalter des Gerätes
auf Stellung Aufnahme" oder Wiedergabe gebracht wird, dann nehmen die Elemente die
dargestellte Lage ein. Zugleich wird auch der Schaltkontakt für die Motoren 20 und
40 geschlossen.
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Die Welle 24a der Schwungmasse 24 treibt das Band 12 in Richtung des
Pfeiles an. Da auch der zweite Antriebsmotor 40 an die Batterie 52 gelegt ist, wird
seine Welle 40a das Rad 16b im Uhrzeigersinne antreiben und das Band 12 auf die
Spule 16 aufwickeln. Die Stromzufuhr zum Antriebsmotor 40 erfolgt über den
geschlossenen
Kontakt 34, 36a, so daß der Widerstand 54 die Batteriespannung von beispielsweise
9 V auf etwa 5 V herabsetzt, was zu der erforderlichen langsamen Bewegung des Tonbandes
12 bei Aufnahme oder Wiedergabe ausreicht.
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Wenn aus gegebenen Gründen, z. B. zur Auffindung einer bestimmten
Aufzeichnungsstelle am Tonband, ein schneller Vorlauf des Tonbandes gewünscht wird,
dann wird der Stellhebel 28 entgegen dem Uhrzeigersinne geringfügig angehoben, so
daß der Tonkopf 30 und die Andruckrolle 26 außer Eingriff mit dem Tonband 12 kommen.
Die Kontaktfeder 34 wird durch den Stift 28b freigegeben, so daß sie nun mit der
Kontaktfeder 36b in Eingriff kommt. Der Stellhebel 42 bleibt in seiner dargestellten
Lage und der Einschalter 56 wird geschlossen. Der Einschalter für den Antriebsmotor
20 bleibt jedoch offen. Der Widerstand 54 kann jetzt die Spannung nicht herabsetzen,
so daß dem Antriebsmotor 40 nun die volle Spannung von 9 V zufließt. Das angetriebene
Rad 16b bewegt die Spule 16 im Uhrzeigersinne, so daß ein schnelles Aufwickeln des
Tonbandes 12 auf die Spule 16 erfolgt. Dabei gleitet das Tonband über die stillstehende
Welle 24a der Schwungmasse 24 hinweg.
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Bei Einstellung des Hauptbedienungsschalters auf schnellen Rücklauf
des Tonbandes wird der Stellhebel 28 wiederum angehoben und der Kontakt 34, 36b
geschlossen. Es wird aber auch der Schalthebel 42 im Uhrzeigersinne geschwenkt,
so daß nunmehr die Welle
40a die Spule 14 antreibt. Das Tonband
12 wird im schnellen Rücklauf (entgegen der Pfeilrichtung) auf die Spule 14 zurückgewickelt.
Auch in diesem Falle erhält der Antriebsmotor 40 die volle Spannung von 9 Volt.
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Es sei noch abschließend erwähnt, daß sich an den Spulen 14, 16 infolge
unterschiedlicher Wickeldurchmesser zeitweilig verschiedene Winkelgeschwindigkeiten
ergeben. Diese Unterschiede können jedoch beispielsweise durch elektromagnetische
Friktion des íiotorankers beim Antriebsmotor 40 ausgeglichen werden. Außerdem wäre
es ohne Schwierigkeiten möglich, die Räder 14b, 16b, 40a und 44 als Zahnräder auszubilden.
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L e e r s e i t e