DE2540177C3 - Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps

Info

Publication number
DE2540177C3
DE2540177C3 DE2540177A DE2540177A DE2540177C3 DE 2540177 C3 DE2540177 C3 DE 2540177C3 DE 2540177 A DE2540177 A DE 2540177A DE 2540177 A DE2540177 A DE 2540177A DE 2540177 C3 DE2540177 C3 DE 2540177C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
protein
proteins
rapeseed
extraction
isolates
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2540177A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2540177A1 (de
DE2540177B2 (de
Inventor
Ahmed Sameeh Prof. Dr. El Nockrashy
Helmut Karl Prof. Dr. Mangold
Kumar Deb Dr. Mukherjee
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fried Krupp AG
Original Assignee
Fried Krupp AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fried Krupp AG filed Critical Fried Krupp AG
Priority to DE2540177A priority Critical patent/DE2540177C3/de
Priority to SE7609919A priority patent/SE429186B/xx
Priority to CA260,900A priority patent/CA1086307A/en
Priority to FR7627261A priority patent/FR2323334A1/fr
Publication of DE2540177A1 publication Critical patent/DE2540177A1/de
Publication of DE2540177B2 publication Critical patent/DE2540177B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2540177C3 publication Critical patent/DE2540177C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/14Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from leguminous or other vegetable seeds; from press-cake or oil-bearing seeds

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinen Proteinen aus Raps.
Wegen der weltweiten Knappheit an Proteinen, die für die tierische und menschliche Ernährung geeignet sind, erlangen ölsaaten, wie Sojabohnen, Erdnüsse und Baumwollsaaten wachsende Bedeutung für die Produktion eßbarer Proteine.
Raps — Brassica napus — die wichtigste Olsaat der gemäßigten Klimazonen, hat bisher nur wenig Verwendung für die Herstellung von Proteinen gefunden, weil darin gesundheitsschädliche Stoffe, vor allem Erucasäure und Glucosinolate, enthalten sind. Die Züchtung neuer Rapssorten, deren Samen nur geringe Mengen an Erucasäure und Glucosinolaten enthalten, führt zur Verbesserung der ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Rapsprodukten. Eine Winterrapssorte (Brassica napus, Lesira), die einen geringen Gehalt an Erucasäure aufweist, und eine Sommerrapssorte (Brassica napus, Erglu), die geringe Mengen von Erucasäure sowie Glucosinolaten (Thioglucoride von Kruziferen) enthält, werden in wachsendem Umfang, vorzugsweise für die Gewinnung von öl, angebaut Die Saatöle dieser neuen Sorte sind nahezu frei von Erucasäure und ihre Mehle enthalten wesentlich geringere Mengen von Glucosinolaten als herkömmlicher Raps. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinigten Nationen (FAO) kann ab 1980 eine Raps-Produktion von etwa 12 Mio. t jährlich erwartet werden.
Die neuen Rapssorten können wesentlich zur Deckung des Bedarfs an eßbaren Proteinen beitragen, vorausgesetzt, daß geeignete Verfahren zur Isolierung der Rapsproteine gefunden werden. Ein einfaches und wirtschaftlich rentables Verfahren zur Gewinnung der in Raps enthaltenen Proteine in industriellem Maßstab kann zur Deckung des Bedarfs an eßbarem Eiweiß beitragen und zusätzlich einen wertvollen Rohstoff für die Kunststoffindustrie liefern.
Die Erfindung geht von folgendem Stand der Technik aus:
Proteinkon/entrate mit einem Gehalt von 50 bis 60% Protein kann man aus Sojabohnen und anderen Ölsaaten in einfacher Weise nach Schälen der Saaten nml l'Xtraklion des Öls gewinnen. Auch aus konventioriHI'-in Kaps kann man durch Schalung, Entölung und f /triilMinn vom (/liK.osiriolaten entsprechende Proteinkonzentrate herstellen; die Ausbeuten liegen nur zwischen 23 und 28% des Saatgewichts.
Protein-Konzentrate aus Sojabohnen und Baumwollsaat, in sehr geringem Ausmaß auch aus Raps, finden Anwendung als Tierfutter. Für die menschliche Ernährung und für viele technische Anwendungen werden jedoch Proteine von wesentlich höherer Reinheit, das sind »Proteinisolate«, benötigt
Bei der Isolierung von Proteinen aus ölsaaten in
ίο industriellem Maßstab bestehen die wesentlichen Schritte in folgendem:
Die Proteine werden zunächst aus der entölten Saat, dem Mehl, mit Wasser oder wäßrigen Lösungen von Salzen oder Alkalien extrahiert Aus den Extrakten werden danach die Proteinisolate durch Lyophilisation, Trocknung oder Ausfällung gewonnen.
Die Extraktion der Proteine wird einstufig oder mehrstufig unter Benutzung eines oder mehrerer Lösungsmittel durchgeführt Diese Verfahrensweisen erfordern erhebliche Mengen von Lösungsmitteln, um eine hohe Ausbeute zu gewährleisten.
Die Gewinnung der Proteine aus den Extrakten durch Lyophilisation oder Trocknung führt zu Produkten, die zwar die gesamten extrahierten Proteine enthalten, jedoch durch Nicht-Proteine, die aus der Saat und dem Lösungsmittel stammen, verunreinigt sind.
Dieser Stand der Technik ergibt sich aus Lehrbüchern, Abhandlungen und ist in der US-PS 37 58 452 eingehend beschrieben.
JO Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die menschliche Ernährung geeignete Proteinisolate aus Raps zu gewinnen, die frei von unlöslichen und vor allem für Kinder unverdaulichen Kohlehydraten sind, keine gesundheitsschädlichen Faktoren, weder unerwünschte Geruchsbestandteile noch Bitterstoffe oder andere für die menschliche Ernährung nachteilige Beimengungen enthalten und auch eine Vermischung mit anderen Nahrungsmitteln zum Zwecke der Erhöhung des Proteingehalts ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe wird ausgehend vom Stand der Technik durch den Patentanspruch wiedergegeben.
Die wichtigsten Vorteile des Gegenstromextraktions-Verfahrenssind:
4) — etwa 95%ige Extraktionsausbeute an Proteinen
— geringer Bedarf an Lösungsmitteln und Chemikalien aufgrund optimaler Ausnutzung des Lösungsmittels
— Anwendung einer je nach Bedarf kontinuierlichen >() oder diskontinuierlichen Arbeitsweise
— kleiner Flächenbedarf der Betriebsanlage
— geringer Umfang der maschinellen Ausrüstung
— geringer Aufwand an Kosten für den Betrieb der Anlage
Die wichtigsten Vorteile der stufenweisen Fällung der Proteine bei verschiedenen pH-Werten sind:
— nahezu vollständige Rückgewinnung der Proteine aus den Extrakten bei geringem Aufwand an Chemikalien und Energie
Mi — Anwendung einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Arbeitsweise
— Erzeugung von mehreren Typen von Proteinen
— hoher Proteingehalt (95%) der Isolate
— geringer und unschädlicher Gehalt der Isolate an hr> Glucosinolaien
— günstige Aminosäurenzusammensetzung der Isolate
Die Proteinisolate sind hell, geruchlos und von
mildem Geschmack; sie sind sowohl für die menschliche und tierische Ernährung, als auch für verschiedenartige technische Anwendungen geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in großem Maßstab durchführbar, weil jeder der beiden Verfahrensschritte — die Gegenstrom-Extraküon der Proteine aus dem entfetteten Raps und die Ausfällung der Proteine aus dem Extrakt — kontinuierlich durchgeführt werden kann. Die Gesamtausbeute an Proteimsolaten ist sehr hoch, weil beide Verfahrensschritte nahezu quantitative Ausbeuten ergeben. Die Kombination von Gegenstrom-Extraktion mit schrittweiser Ausfällung der Proteine tragen als integrierter Prozeß zu den geringen Kosten der Herstellung von Proteinisolaten aus Raps bei.
Der feste Rückstand, der nach der Extraktion der Proteine verbleibt, hat einen hohen Fasergehalt und kann z. B. als Füllstoff eingesetzt werden. Die nach der Ausfällung der Proteine verbleibende Flüsigkeit kann wegen ihres hohen Kohlehydratgehaltes in der Gärungsindustrie verwendet werden.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß es sich bei der Erfindung um ein integriertes Verfahren handelt, das einen wesentlichen Fortschritt in der Gewinnung von Proteinen aus Raps darstellt Die Kombination zweier Prozeßstufen, nämlich die Gegenstromextraktion der Proteine aus entfettetem Mehl und die schrittweise Fällung der Proteine aus dem Extrakt bei unterschiedlichen pH-Werten ist völlig neu. Die Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung näher.
Beispiel I
Die Arbeitsweise der Gegenstromextraktion von Proteinen aus entöltem Raps ist in Abbildung 1 schematisch dargestellt In einem typischen Beispiel wurden vier Proben (je 250 g)von mit Hexan entöltem Rapsmehl (Erglu), bezeichnet mit den Ziffern I—IV, mit 0,02 N-Natriumhydroxyd extrahiert. In jeder der vier Stufen, bezeichnet mit den Buchstaben A-D, wurde die erste Probe mit 625OmI frischen Lösungsmittels bei einem Feststoff-Lösungsmittel-Verhältnis von 1 :25 extrahiert Die Extraktion wurde bei Zimmertemperatur für die Dauer von 10 Minuten unter Verwendung eines hochtourigen Homogenisators ausgeführt Anschließend wurden die Proben unter Vakuum durch ein Baumwolltuch filtriert In jeder Stufe wurde das Filtrat der einen Probe nach Messung des Volumens (nach Entnahme von Aliquoten für die Stickstoffbestimmung) zur Extraktion der nächsten Probe eingesetzt Zu Beginn einer jeden Stufe wurde die erste Probe aus der vorangegangenen Stufe an das Ende dieser Stufe gesetzt. Die Extrakte der vier Stufen wurden vereinigt (pH 9,2), für 15 Minuten bei 5000 χ g zentrifugiert und bei 5° C aufbewahrt Aus den eingesetzten 251 0,02 N-Natriumhydroxyd wurde eine Gesamtmenge von 231 Extrakt erhalten. Die Ergebnisse der Gegenstromextraktion sind in Tabelle 1 aufgeführt Der Prozentsatz des im Mehl enthaltenen Stickstoffs (Mehlstickstoff), der aus jeder einzelnen Probe extrahiert wurde, wird aus der Gesamtsumme des Stickstoffs in extrahierten Proteinen und der Summe des Stickstoffs, der ursprünglich in den Proben vorhanden war, berechnet. Der Prozentsatz des gesamten Mehlstickstoffs, der in den verschiedenen Stufen extrahiert wurde, wird aus dem Stickstoffgehalt der Proteinextrakte, die aus den vier Proben in der jeweiligen Stufe gewonnen wurden, und der Summe des ursprünglich in den vier Proben enthaltenen Stickstoffs berechnet.
Die Ergebnisse zeigen, daß ungefähr 94% des in Mehl enthaltenen Stickstoffs durch eine vierstufige Gegenstromextraktion herausgelöst werden.
Tabelle 1 Probe der Proteine aus entfettetem
Gegenstromextraktion Extrahierter Gesamter
Rapsmehl Mehlstick extrahierter
Extraktions I stoff Mehlstick
stufe II % stoff
III 67,1 34,1
IV 12,0
A II 31,1
A HI 26,0
IV 90,6 30,8
I 49,1
B III 48,8
IV 71,0
I 83,4 20,3
Π 81,9
C IV 82,1
I 93,1
II 97,2 8,6
III 92,0
D 94,2
91,2
Es ist offensichtlich, daß die Gegenstromextraktion von Proteinen, wie sie vorstehend beschrieben wurde, wegen der hohen Ausbeute an Proteinen bei minimalem Bedarf an Lösungsmitteln, große Vorteile gegenüber der stufenweisen Extraktion bietet Ein weiterer Vorteil des Gegenstromextraktions-Verfahrens besteht darin, daß durch die Verwendung konzentrierter Suspensionen, trotz hohen Durchsatzes, der Umfang der in Verarbeitung befindlichen Stoffe klein bleibt Der nach der Gegenstromextraktion verbleibende Rückstand enthält 4,0% Protein und 21,7% Fasern und 12,9% Wasser.
Der gesamte Proteinextrakt (23 Liter) wurde zwecks Fällung der Proteine in ein Gefäß aus säurebeständigem Stahl überführt. Dieser Extrakt, der Proteine, Kohlehydrate, Glucosinolate und Mineralstoffe enthielt, hatte einen pH-Wert von 9,2. Diese Lösung wurde durch
so Zusatz von 93 ml 6 N-Salzsäure auf pH 6,0 eingestellt, wobei eine Proteinfraktion ausfiel. Dieser Proteinniederschlag setzte sich innerhalb von 2 Stunden ab. Die überstehende Flüssigkeit wurde in ein zweites Gefäß abgesaugt Der Niederschlag wurde bei 5000 χ g 10 Minuten zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit wurde zu der Lösung in dem zweiten Gefäß gegeben. Die so gewonnenen Proteine wurden mit 400 ml Wasser gewaschen. Die Waschflüssigkeit wurde ebenfalls der Lösung im zweiten Gefäß zugefügt. Der mit Wasser
to gewaschene Proteinniederschlag wurde zweimal mit jeweils 400 ml Aceton gewaschen und Proteinisolat I wurde bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das Proteinisolat I (220 g) ist hellgrau und nahezu geschmackfrei.
b5 Die im zweiten Gefäß befindliche Lösung, die sich aus der überstehenden Flüssigkeit nach Fällung des Proteinisolats I und den Waschflüssigkeilen zusammensetzte, hatte einen dH-Wli von 6.2. Sie wurde durch
Zusatz von 6 N-Salzsäure auf pH 3,6 eingestellt. Dies führte zur Ausfällung einer weiteren Proteinfraktion. Man ließ den Niederschlag 4 Stunden absetzen und saugte dann die überstehende Flüssigkeit ab. Der Proteinniederrchlag wurde einmal mit 200 ml Wasser und zweimal mit je 200 ml Aceton gewaschen. Proteinisolat II wurde bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das Proteinisolat II (77 g) ist weiß und nahezu geschmackfrei.
Die Ausbeuten der Proteinisolate I und II, berechnet als Prozentsatz des Proteins (N χ 6,25) im Mehl, sind nachstehend angegeben:
Vier Proben (je 1250 g) dieses Mehls wurden auf jeder Stufe mit je 251 einer 0,02 N-Natriumhydroxyd- Lösung bei einem Feststoff/Lösungsmittel-Verhältnis von 1 :20 extrahiert. Die Aufschlämmung wurde unter einem ■> Druck von 3 Atmosphären filtriert Die Ergebnisse der Gegenstromextraktion sind in Tabelle 3 dargestellt. Der Prozentsatz des gesamten extrahierten Mehl-Stickstoffs in jeder Extraktionsstufe wurde aus der Summe von Stickstoff in dem Proteinextrakt auf der jeweiligen Stufe ίο und der Summe des ursprünglich in den vier Proben enthaltenen Stickstoffs berechnet
Tabelle 3
Proteinisolat I
Proteinisolat II
nsgesamt , 3 g^^^,^^,.^^ von Raps-Protein (B. napus, 0, Lesira)
Ausbeute
65,2
22,9
88,1
Extraktionsstufe
20
Die gesamte Ausbeute der zwei Isolate betrug 88,1%. Analysen der zwei Raps-Proteinisolate sind in Tabelle 2 dargestellt
Tabelle 2 Analyse der Proteinisolate aus Raps (B. napus, Erglu)
Protein Protein 3(1
isolat I isolat II
Feuchtigkeit, % 10,5 8,1
Protein (bez. auf Trocken 92,9 98,6
gew.), % 35
Lipide, % 0,00 0,00
Asche, % 0,70 0,31
Rohfaser, % 0,06 0,02
Glucosinolate, Vo Spuren Spuren
Statischer Schaum (Sigma) 310 395 4(1
Beispiel II
Die Gegenstromextraktion (Abb. 1) wurde auch mit einer großen Menge von mit Hexan entöltem Rapsmehl (Lesira) durchgeführt
Gesamter
extrahierter
Mchlstickstoff
A 49,2
B 27,2
C 14,4
3 D 1,9
Diese analytischen Daten zeigen, daß die Proteinisolate von großer Reinheit sind. Sie enthalten wenig Asche und Fasern und sind praktisch frei von Glucosinolaten und anderen toxischen Bestandteilen. Die Sigmawerte zeigen an, daß die zwei Isolate aus Raps eine mehr als zweimal so hohe Schaumstabilität wie die handelsüblichen teilweise degradierten Sojabohnenproteine aufweisen.
Die Analysen der Aminosäurenzusammensetzung der zwei Isolate zeigen einen hohen Lysingehalt Isoleucin, das als die limitierende Aminosäure in Rapsmehl angesehen wird, kommt in den Isolaten in höheren Anteilen vor als im AusgangsmateriaL
Dieses Beispiel zeigt, daß reine, hellfarbige und nahezu geschmacksfreie Proteinisolate, die eine wünschenswerte Aminosäurenzusammensetzung aufweisen, aus Raps (Erglu) in hoher Ausbeute durch die Kombination von Gegenstromextraktion und schritt- t>o weiser Ausfällung gewonnen werden können.
Diese Ergebnisse zeigen, daß auch mit einem relativ großen Ansatz des Rapsmehls bei einem Mehl/Lösungsmittel-Verhältnis von 1 :20 ein hoher Wirkungsgrad der Gegenstromextraktion für die Herauslösung des Proteins erreicht wird. Insgesamt 93% des Proteinstickstoffs, der im Mehl enthalten ist, wurde mit einem Minimum an Lösungsmittel extrahiert
Die kombinierten Extrakte der vier Stufen (911) wurden bei 5000 χ g zentrifugiert und in einem Gefäß gesammelt. Die schrittweise Ausfällung wurde wie Waschen und Trocknen des abgesetzten Proteinniederschlags entsprechend Beispiel 1 unter Benutzung desselben Verhältnisses von Wasser und Aceton ausgeführt. Der Extrakt mit einem pH-Wert von 9,2 wurde durch Zusatz von 391 ml einer 6 N-Salzsäure auf pH 5,7 eingestellt wobei der Niederschlag des Proteinisolats I ausfiel. Danach wurde die vereinigte Lösung bestehend aus der fiberstehenden Flüssigkeit und dem Waschwasser durch Zusatz von 378 ml einer 6 N-Salzsäure auf pH 3,6 gebracht und damit Proteinisolat II ausgefällt
Das luftgetrocknete Proteinisolat I (1168 g) ist hellgrau und das luftgetrocknete Proteinisolat II (287 g) ist weiß. Beide Isolate sind nahezu geschmackfrei. Die Ausbeuten der Proteinisolate, berechnet als Prozentsätze des Proteins (% Proteinstickstoff χ 6,25) im Mehl, sind nachstehend angegeben:
Proteinisolat I
Proteinisolat II
Insgesamt
Ausbeute 73,2
18,0
91,2
65 Die gesamte Ausbeute der zwei Isolate betrug 91,2%. Analyse der zwei Proteinisolate sind in Tabelle 4 dargestellt
Tabelle 4
Analyse der Proteinisolate i us Raps (B. napus, Lesira)
Protein- Protein-
isolat I isolat Il
Feuchtigkeit, % 7,3 7,2
Protein, % 99,6 99,3
(bez. auf Trockengew.)
Lipide, % Spuren Spuren
Asche, °/o 0,04 0,09
Rohfaser, °/o Spuren Spuren
Glucosinolate, % Spuren Spuren
Statischer Schaum (Sigma) 411 450
Beispiel III
Entfettetes Mehl aus der Saat von Brassica napus, Sorte Diamant, ergab nach Gegenstromextraktion mit 0,02 N-Natriumhydroxid-Lösung, entsprechend Beispiel I, einen Protein-Extrakt, in dem 93,5% des im Mehl enthaltenen Proteins vorlag. Stufenweise Fällung mit 6 N-Salzsäure, zuerst bei pH 6,0 und dann bei pH 3,8, ergab Protein-Isolate I und II, die, wie im Beispiel I beschrieben, gereinigt und getrocknet wurden. Die Ausbeute an Protein-Isolat I betrug 663%, die an Protein-Isolat II betrug 24,7%, die Gesamtausbeute lag also bei 91,0% des im Mehl enthaltenen Proteins.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Proteinisolat aus Raps, wobei bei der ölgewinnung anfallende Preßrückstände oder Extraktionsschrote oder Extraktionsmehle in kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Arbeitsweise mit wäßriger Lösung bei pH 7,0 bis pH 10, vorzugsweise pH 9,0, extrahiert werden, aus dem gewonnenen Extrakt bei pH 4,0 bis 3,0, vorzugsweise 3,6 Protein ausgefällt, mittels Wasser oder einem organischen Lösungsmittel gewaschen und nach Filtrieren und/oder Zentrifugieren getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion im Gegenstrom vornimmt und vor der Fällung bei pH 4,0 bis 3,0 eine Fällung bei pH 6,5 bis 5.0, vorzugsweise 6,0 bis ,5,7, durchführt
DE2540177A 1975-09-10 1975-09-10 Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps Expired DE2540177C3 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2540177A DE2540177C3 (de) 1975-09-10 1975-09-10 Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps
SE7609919A SE429186B (sv) 1975-09-10 1976-09-08 Forfarande for utvinning av proteiner ur raps genom motstromsextration
CA260,900A CA1086307A (en) 1975-09-10 1976-09-10 Process for the isolation of proteins from rapeseed
FR7627261A FR2323334A1 (fr) 1975-09-10 1976-09-10 Procede pour isoler des proteines a partir de graines oleagineuses

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2540177A DE2540177C3 (de) 1975-09-10 1975-09-10 Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2540177A1 DE2540177A1 (de) 1977-03-17
DE2540177B2 DE2540177B2 (de) 1978-08-24
DE2540177C3 true DE2540177C3 (de) 1979-07-26

Family

ID=5956006

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2540177A Expired DE2540177C3 (de) 1975-09-10 1975-09-10 Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps

Country Status (4)

Country Link
CA (1) CA1086307A (de)
DE (1) DE2540177C3 (de)
FR (1) FR2323334A1 (de)
SE (1) SE429186B (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD127952A5 (de) * 1975-12-02 1977-10-19 Akad Rolniczo Tech Verfahren zur herstellung von eiweisskonzentrat aus rapssamen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens
US20030124241A1 (en) * 2001-10-10 2003-07-03 Westdal Paul S. Animal feed composition
CA2767125A1 (en) * 2009-07-02 2011-01-06 Bioexx Specialty Proteins Ltd. Process for removing organic solvents from a biomass
NL2029591B1 (en) * 2021-11-02 2023-06-01 Cano Ela B V Method for extracting a lipid-, a protein-, and/or a carbohydrate-containing composition from oil-rich seeds

Also Published As

Publication number Publication date
FR2323334A1 (fr) 1977-04-08
DE2540177A1 (de) 1977-03-17
SE429186B (sv) 1983-08-22
CA1086307A (en) 1980-09-23
FR2323334B1 (de) 1980-03-28
DE2540177B2 (de) 1978-08-24
SE7609919L (sv) 1977-03-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0473985B1 (de) Entschleimungsverfahren
CH634468A5 (de) Oelsamen-lipid-protein-produkt mit niedrigem kohlehydratgehalt.
DE20320756U1 (de) Erbsenstärke
DE2608782A1 (de) Verfahren zur herstellung eines sojaproteinkonzentrats
DE69207588T2 (de) Extraktion von carotinoiden aus naturrohstoffen
DE2740752C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus rohem oder vorbehandelten Triglyceridöl
DE2832843C2 (de)
DE2722245C2 (de)
DE69830985T2 (de) Gerstenmalzöl enthaltend mit ceramid assoziierte pflanzliche substanzen sowie verfahren zu ihrer herstellung
DE2540177C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps
DE3624205A1 (de) Verfahren zur herstellung von phosphatidkonzentraten aus pflanzenoelen
DE2417293A1 (de) Verfahren zur herstellung einer loeslichen fraktion von pflanzenproteinen
DE1917341B2 (de) Verfahren zur gewinnung von baumwollsaatoel
DE2353970A1 (de) Verfahren zur entfernung von geschmacksstoffen aus oelhaltigen samenprodukten
DE1149234B (de) Verfahren zur Gewinnung von Eiweiss aus OElsaatenrueckstaenden
DE854800C (de) Verfahren zur Gewinnung von Mannit, Phosphatiden und Sterinen aus verfetteten mycelbildenden Mikroorganismen
DE2551342B2 (de) Verfahren zur gewinnung von lipiden aus kartoffeln
EP1531919B1 (de) Verfahren zur gewinnung einer ölfraktion und einer eiweiss-fraktion aus einer pflanzlichen ausgangssubstanz
DE734336C (de) Verfahren zur Gewinnung aller wesentlichen Bestandteile der Hefe
EP0100902A2 (de) Verfahren zur Gewinnung von mit Phosphatidylcholin hochangereicherten ethanolischen Phosphatidfraktionen
DE2520012A1 (de) Verfahren zur herstellung einer loeslichen sojabohnenproteinfraktion
DE1203588B (de) Verfahren zum Isolieren von pflanzlichem Eiweiss
DE2908320A1 (de) Verfahren zur entbitterung von alkaloidhaltigen oelsamen, insbesondere lupinenschrot
DE849289C (de) Verfahren zur Gewinnung von nicht laxierend wirkendem Speiseoel aus Rizinusbohnen
DE623610C (de)

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee