DE2540177A1 - Verfahren zur gewinnung von proteinen aus raps - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von proteinen aus rapsInfo
- Publication number
- DE2540177A1 DE2540177A1 DE19752540177 DE2540177A DE2540177A1 DE 2540177 A1 DE2540177 A1 DE 2540177A1 DE 19752540177 DE19752540177 DE 19752540177 DE 2540177 A DE2540177 A DE 2540177A DE 2540177 A1 DE2540177 A1 DE 2540177A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- protein
- proteins
- extraction
- isolates
- rapeseed
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J1/00—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
- A23J1/14—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from leguminous or other vegetable seeds; from press-cake or oil-bearing seeds
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
Prof. Dr. Helmut Karl Mangold
Dr. Kumar Deb Mukherjee
Prof. Dr. Ahmed Sameeh El Nockrashy
Bundesanstalt für Fettforschung, Insitut für Biochemie und Technologie - H.P. Kaufmann-Institut, 44 Münster (Westfi)
Piusallee 68
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinen Proteinen aus Rapssaat.
Wegen der weltweiten Knappheit an Proteinen, die für die tierische und menschliche Ernährung geeignet sind, erlangen
ölsaaten wie Sojabohnen, Erdnüsse und Baumwollsaaten wachsende
Bedeutung für die Produktion eßbarer Proteine.
Raps - Brassica napus - die wichtigste ölsaat der gemäßigten
Klimazonen, hat bisher nur wenig Verwendung für die Herstellung von Proteinen gefunden, weil darin gesundheitsschädliche
Stoffe, vor allem Erucasäure und Glucoslnolate, enthalten sind. Die Züchtung neuer Rapssorten, deren Samen nur geringe Mengen
an Erucasäure und Glucosinolaten enthalten, führt zur Verbesserung der ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Rapsprodukten.
Eine Winterrapssorte (Brassica napus, Leslra), die einen geringen Gehalt an Erucasäure aufweist, und eine Sommerrapssorte (Brassica
napus, Erglu), die geringe Mengen von Erucasäure sowie Gluoosinolaten enthält, werden in wachsendem Umfang vorzugsweise
für die Gewinnung von öl angebaut. Die Saatöle dieser neuen Sorte sind nahezu frei von Erucasäure und ihre Mehle enthalten wesentlich
geringere Mengen von Gluoosinolaten als herkömmliche Rapssaaten. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
der Vereinten Nationen (PAO) kann ab I980 eine Rapssaat-Produktion
von etwa 12 Mio. t jährlich erwartet werden.
7098 1 1 /0496
Die neuen Rapssorten können wesentlich zur Deckung des Bedarfs an eßbaren Proteinen beitragen, vorausgesetzt, daß geeignete
Verfahren zur isolierung der Rapsproteine gefunden werden. Ein einfaches und wirtschaftlich rentables Verfahren zur
Gewinnung der in der Rapssaat enthaltenen Proteine in industriellem Maßstab kann zur Deckung des Bedarfs an eßbarem
Eiweiß beitragen und zusätzlich einen wertvollen Rohstoff für die KunststoffIndustrie liefern.
Die Erfindung geht von folgendem Stand der Technik aus:
Die Erfindung geht von folgendem Stand der Technik aus:
Proteinkonzentrate mit einem Gehalt von 5o bis 60 % Protein
kann man aus Sojabohnen und anderen ölsaaten in einfacher
Weise nach Schälen der Saaten und Extraktion des 01s gewinnen. Auch aus konventionellen Rapssaaten kann man durch Schälung,
Entölung und Extraktion von Gluoosinolaten entsprechende
Proteinkonzentrate herstellen; die Ausbeuten liegen nur zwischen 2j5 und 28 % des Saatgewichts.
Protein-Konzentrate aus Sojabohnen und Baumwollsaat, in sehr
geringem Ausmaß auch aus Rapssaat, finden Anwendung als Tierfutter. Für die menschliche Ernährung und für viele technische
Anwendungen werden jedoch Proteine von wesentlich höherer Reinheit, das sind "Proteinisolate",benötigt.
Bei der Isolierung von Proteinen aus ölsaaten in industriellem
Maßstab bestehen die wesentlichen Schritte in folgendem:
Die Proteine werden zunächst aus der entölten Saat, dem Mehl,
mit Wasser oder wäßrigen Lösungen von Salzen oder Alkallen extrahiert. Aus den Extrakten werden danach die Proteinisolate
durch lyophilisation, Trocknung oder Ausfällung gewonnen.
Die Extraktion der Proteine wird einstufig oder mehrstufig
unter Benutzung eines oder mehrerer Lösungsmittel durchgeführt. Diese Verfahrensweisen erfordern erhebliche Mengen von Lösungsmitteln,
um eine hohe Ausbeute zu gewährleisten.
709811/0496
Die Gewinnung der Proteine aus den Extrakten durch Lyophilisation oder Trocknung führt zu Produkten, die zwar die gesamten
extrahierten Proteine enthalten« jedoch durch Nicht-Proteine, die aus der Saat und dem Lösungsmittel stammen, verunreinigt
sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die menschliche Ernährung geeignete Protelnlsolate zu gewinnen, die frei von unlöslichen
und vor allem für Kinder unverdaulichen Kohlehydraten sind, keine gesundheitsschädlichen Faktoren, weder
unerwünschte Geruchsbestandteile noch Bitterstoffe oder andere für die menschliche Ernährung nachteilige Beimengungen
enthalten und auch eine Vermischung mit anderen Nahrungsmitteln zum Zwecke der Erhöhungr d^s Proteingehalts ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Verfahren zur Gewinnung von Proteinlsolaten aus Rapssaat in kontinuierlicher oder
diskontinuierlicher Arbeitswelse, durch das zwei Proteinisolate aus der entfetteten Rapssaat durch Gegenstromextraktion
mit Wasser bei pH 7 oder mit wässrigen Lösungen von Natriumhydroxyd
oder Kaliumhydroxyd bei pH 1,5 bis Io,vorzugsweise
pH 9, herausgelöst werden und daß aus dem gewonnenen Extrakt in zwei nacheinander einsetzenden Schritten durch allmähliche
Zugabe einer Mineralsäure z.B. Salzsäure bei pH 5 bis 6,5>
vorzugsweise bei pH 5#7 bis pH 6,0 (Proteirisolat I)#nd darauf
bei pH 3,0 bis 4,0, vorzugsweise pH 3,6 (Proteinisolat II)
nacheinander ausgefällt und mittels Wasser und/oder einem organischen Lösungsmittel gewaschen und nach Filtrieren
oder Zentrifugieren in an sich bekannter Weise getrocknet werden.
Die wichtigsten Vorteile des Gegenstromextraktions-Verfahrens
sind:
-etwa 95 % ige Extraktionsausbeute an Proteinen
-geringer Bedarf an Lösungsmitteln und Chemikalien aufgrund optimaler Ausnutzung des Lösungsmittels
-Anwendung einer je nach Bedarf kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Arbeitswelse
709811/0496
-kleiner Flächenbedarf der Betriebsanlage -geringer Umfang der maschinellen Ausrüstung
-geringer Aufwand an Kosten für den Betrieb der Anlage
Die wichtigsten Vorteile der stufenweisen Fällung der
Proteine bei verschiedenen pH-Werten sind:
-nahezu vollständige Rückgewinnung der Proteine aus den Extrakten bei geringem Aufwand an Chemikalien und Energie
-Anwendung einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Arbeitsweise
-Erzeugung von mehreren Typen von Proteinen -hoher Proteingehalt (95 %) der isolate
-geringer und unschädlicher Gehalt der Isolate an Glucosinolaten
-günstige Aminosäurenzusammensetzung der isolate
Die Proteinisolate sind hell, geruchlos und von mildem
Geschmack; sie sind sowohl für die menschliche und tierische Ernährung, als auch für verschiedenartige technische
Anwendungen geeignet.
Das er^indungsgemäße Verfahren ist in großem Maßstab durchführbar,
weil jeder der beiden Verfahrensechritte - die Gegenstrom-Extraktion der Proteine aus der entfetteten Saat und
die Ausfällung der Proteine aus dem Extrakt - kontinuierlich durchgeführt werden kann. Die Gesamtausbeute an Proteinisolaten
ist sehr hoch, weil beide Verfahrensschritte nahezu quantitative Ausbeuten ergeben. Die Kombination von Gegenstrom-Extraktion
mit schrittweiser Ausfällung der Proteine tragen als integrierter Prozess zu den geringen Kosten der
Herstellung von Proteinisolaten aus Rapssaat bei.
70981 1 /0496
Der feste Rückstand, der nach der Extraktion der Proteine verbleibt, hat einen hohen Pasergehalt und kann z.B. als
Füllstoff eingesetzt werden. Die nach der Ausfällung der Proteine verbleibende Flüssigkeit kann wegen ihres hohen
Kohlehydratgehaltes in der Gärungsindustrie verwendet werden.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß es sich bei der Erfindung um ein integriertes Verfahren handelt, das einen wesentlichen
Fortschritt in der Gewinnung von Proteinen aus Rapssaat darstellt. Die Kombination zweier Prozeßstufen, nämlich die
Gegenstromextraktion der Proteine aus entfettetem Mehl und die schrittweise Fällung der Proteine aus dem Extrakt bei unterschiedlichen
pH-Werten ist völlig neu. Ausführungsbeispiele, die den Schutzbereich der Erfindung nicht einschränken:
Die Arbeitsweise der Gegenstromextraktion von Proteinen aus entölter Rapssaat ist in Abbildung 1 schematisch dargestellt.
In einem typischen Beispiel wurden vier Proben (Je 250 g)
von mit Hexan entöltem Rapsmehl (Erglu), bezeichnet mit den Ziffern I - IV, mit 0,02 N Natriumhydroxyd extrahiert. In
jeder der vier Stufen, bezeichnet mit den Buchstaben A-D, wurde die erste Probe mit 6 250 ml frischen Lösungsmittels
bei einem Feststoff-Lösungsmittel-Verhältnis von 1:25 extrahiert. Die Extraktion'»wurde bei Zimmertemperatur für die
Dauer von Io Minuten unter Verwendung eines hochtourigen Homogenisators ausgeführt. Anschließend wurden die Proben
unter Vakuum durch ein Baumwolltuch filtriert. In jeder Stufe wurde das Filtrat der einen Probe nach Messung des Volumens
(nach Entnahme von Aliquoten für die Stickstoffbestimmung) zur Extraktion der nächsten Probe eingesetzt. Zu Beginn einer
jeden Stufe wurde die erste Probe aus der vorangegangenen Stufe an das Fnde dieser Stufe gesetzt. Die Extrakte der
vier Stufen wurden vereinigt (pH 9,2), für 15 Minuten bei 5000 χ g zentrifugiert und bei 5° C aufbewahrt. Aus den
eingesetzten 25 1 0.02 N Natriumhydroxyd wurde eine Gesamtmenge
- 6 709811/0496
von 2j5 1 Extrakt erhalten. Die Ergebnisse cer Gegenstromextraktion
sind in Tabelle 1 aufgeführt. Der Prozentsatz des im Mehl enthaltenen Stickstoffs (Mehlstickstoff), der
aus jeder einzelnen Probe extrahiert wurde, wird aus der Gesamtsumme des Stickstoffs in extrahierten Proteinen und
der Summe des Stickstoffs, der ursprffeiglich in den Proben
vorhanden war, berechnet. Der Prozensatz des gesamten Mehlstickstoffs, der in den verschiedenen Stufen extrahiert
wurde, wird aus dem Stickstoffgehalt der Proteinextrakte, die aus den vier Proben in der jeweiligen Stufe gewonnen
wurden, und der Summe des ursprünglich in den vier Proben
enthaltenen Stickstoffs berechnet.
Die Ergebnisse zeigen, daß ungefähr 94 # des in Mehl
enthaltenen Stickstoffs durch eine vierstufige Gegenstromextraktion
herausgelöst werden.
709811/0496
Tabelle 1 : Gegenstromextraktion der Proteine aus entfettetem
Rapsmehl
Extraktionsstufe
Probe
Extrahierter Mehlstickstoff
Gesamter extrahierter Mehlstickstoff
II III IV
67,1 12,0
31,1 26,0
34,1
II
III
IV
90,6 49,1 48,8
71,0
3o,8
III IV I II
83,4
81,9 82,1
93,1
20,3
IV I
II III
97,2 92,0 94,2 91,2
8,6
70981 1 /0496
Es ist offensichtlich, daß die Gegenstromextraktion von Proteinen, wie sie vorstehend beschrieben wurde, wegen der
hohen Ausbeute an Proteinen bei minimalem Bedarf an Lösungsmitteln, große Vorteile gegenüber der stufenweisen Extraktion
bietet. Ein weiterer Vorteil des Gegenstromextraktions-Verfahrens
besteht darin, daß durch die Verwendung konzentrierter Suspensionen,trotz hohen Durchsatzes,der Umfang der in Verarbeitung
befindlichen Stoffe klein bleibt. Der nach der Gegenstromextraktion verbleibende Rückstand enthält 4,0 % Protein., und
21,7 % Fasern und 12,9 % Wasser.
Der gesamte Proteinextrakt (2j5 Liter) wurde zwecks Fällung der
Proteine in ein Gefäß aus säurebeständigem Stahl überführt.
Dieser Extrakt, der Proteine, Kohlehydrate, Glucosinolate und Mineralstoffe enthielt, hatte einen pH-Wert von 9*2.
Diese Lösung wurde durch Zuaatz von 93 nil 6 N Salzsäure auf
pH 6,0 eingestellt, wobei eine Proteinfrafction ausfiel.
Dieser Proteinniederschlag setzte sich innerhalb von 2 Stunden ab. Die überstehende Flüssigkeit wurde in ein zweites Gefäß
abgesaugt. Der Niederschlag wurde bei 5 000 χ g 10 Minuten zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit wurde zu der
Lösung in dem zweiten Gefäß gegeben. Die so gewonnenen Proteine wurden mit 4oo ml Wasser gewaschen. Die Waschflüssigkeit
wurde ebenfalls der Lösung im zweiten Gefäß zugefügt. Der mit Wasser gewaschene Proteinniederschlag wurde zweimal mit
jeweils 400 ml Aceton gewaschen und Proteinisolat I wurde bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das Proteinisolat I
(220 g) 1st hellgrau und nahezu geschmackfrei.
Die im zweiten Gefäß befindliche Lösung, die sich aus der überstehenden
Flüssigkeit nach Fällung des Proteinisolats I und den Waschflüssigkeiten zusammensetzte, hatte einen pH-V/ert von
6,2. Sie wurde durch Zusatz von 6 N Salzsäure auf pH 3,6
eingestellt. Dies führte zur Ausfällung einer weiteren Proteinfrafctlon. Man ließ den Niederschlag 4 Stunden absetzen
und saugte dann die überstehende Flüssigkeit ab. Der ProteIn-
70981 1/0496
niederschlag wurde einmal mit 200 ml Wasser und zweimal mit je 200 ml Aceton gewaschen. Proteinisolat II wurde bei Zimmertemperatur
an der Luft getrocknet. Das Proteinisolat II (77 S) ist vreiß und nahezu geschmackfrei.
Die Ausbeuten der Proteinisolate I und II, berechnet als Prozentsatz
des Proteins (N χ 6,25) im Mehl, sind nachstehend angegeben:
Insgesamt
Protein- | Protein |
isoüsfc I | isolat II |
Ausbeute 65,2 22,9 88,1
Die gesamte Ausbeute der zwei Isolate betrug 88,1 %.
Analysen der zwei Raps-Proteinisolate sind in Tabelle
dargestellt.
Tabelle 2: Analyse der Proteinisolate aus Rape (B. napus, Erglu)
Proteinisolat I Proteinisolat II
Feuchtigkeit % 10,5 8,1 Protein (bez. auf Trockengew.
)# 92,9 Lipide # 0,00 Asche % 0,70
Rohfaser % 0,06 Glucosinolate ff Spuren Statischer Schaum (Sigma) 310
Diese analytischen Daten zeigen, daß die Proteinisolate von
großer Reinheit sind. Sie enthalten wenig Asche und Fasern und sind praktisch frei von Gluoosinolaten und anderen toxischen
Bestandteilen. Die Sigmawerte zeigen an, daß die zwei Isolate
- 10 -
70981 1/0496
98, | 6 |
0, | 00 |
0, | 02 |
Spuren | |
395 | |
aus liapssaat eine mehr als zweimal so hohe Schaumstabilität '
wie die handelsüblichen teilweise degradierten Sojabohnenproteine aufweisen.
Die Analysen der Aminosäurenzusammensetzung der zwei Isolate zeigen einen hohen Lysingehalt. Isoleucin, das als die limitierende
Amineeäure in Rapsmehl angesehen wird, kommt in den Isolaten in höheren Anteilen vor als im Ausgangsmaterial.
Dieses Beispiel zeigt, daß reine, hellfarbige und nahezu geschmackf-freie Proteinisolate, die eine wünschenswerte
Aminosäurenzusammensetzung aufweisen, aus Rapssaat (Erglu) in hoher Ausbeute durch die Kombination von Gegenstromextraktion
und schrittweiser Ausfällung gewonnen werden können.
Die Gegenstromextraktion (Abb, 1) wurde auch mit einer großen Menge von mit Hexan entöltem Rapsmehl (Lesira)
durchgeführt.
Vier Proben (je 1.250 g) dieses Mehls wurden auf jeder
Stufe mit je 25 L einer 0,2 N Natriumhydroxyd-Lösung bei einem Feststoff/Lösungsmittel-Verhältnis von 1:20 extrahiert.
Die Aufschlämmung wurde unter einem Druck von 3 Atmosphären filtriert. Die Ergebnisse der Gegenstromextraktion sind in
Tabelle 3 dargestellt. Der Prozentsatz des gesamten extrahierten Mehl-Stickstoffs in jöer Extraktionsstufe wurde
aus der Summe von Stickstoff in dem Proteinextrakt auf der jeweiligen Stufe und der Summe des ursprünglich in den vier
Proben enthaltenen Stickstoffs berechnet.
- 11 -
70981 1/0496
Tabelle 3: Gegenstromextraktion von Raps (3. napus, Lesira)
-Protein
Extraktionsstufe Gesamter extrahierter
Mehl-Stickstoff
A 49,2
B 27,2
C 14,4
D 1,9
Diese Ergebnisse zeigen, daß auch mit einem relativ großen Ansatz des Rapsraehls bei einem Mehl/Lösungsmittel-Verhältnis
von 1: 2o ein hoher Wirkungsgrad der Gegenstromextraktion für die Herauslösung des Proteins erreicht wird. Insgesamt
93 % des Proteinstickstoffs, der im Mehl enthalten ist, wurde
mit einem Minimum an Lösungepittel extrahiert.
Die kombinierten Extrakte der vier Stufen (91 1) wurden bei
5 000 χ g zentrifugiert und in einem Gefäß gesammelt. Die
schrittweise Ausfällung wurde wie Waschen und Trocknen des abgesetzten Proteinniederschlags entsprechend Beispiel 1 unter
Benutzung desselben Verhältnisses von Wasser und Aceton ausgeführt. Der Extrakt mit einem pH-Wert von 9,2 wurde durch
Zusatz von 391 ml einer 6 N Salzsäure auf pH 5,7 eingestellt, wobei der Niederschlag des Proteinisolats I ausfiel. Danach
wurde die vereinigte Lösung bestehend aus der überstehenden Flüssigkeit unddem Waschwasser durch Zusatz von 378 ml einer
6 N Salzsäure auf pH 3,6 gebracht und damit Proteinisolat II
ausgefällt.
Das luftgetrocknete Proteinisolat I (1 168 g) ist hellgrau und das luftgetrocknete Proteinisolat II (287 g) ist weiß.
Beide Isolate sind nahezu geschmackfrei. Die Ausbeuten der
- 12 -
709811/0496
Proteinisolate, berechnet als Prozentsätze des Proteins (fo
Proteinstickstoff χ 6,25) im Mehl, sind nachstehend angegeben:
Proteinisolat I
Proteinisolat II
Insgesamt
Ausbeute
73,2
18,0
91,2
Die gesamte Ausbeute der zwei Isolate betrug 91,2 #.
Analysen der zwei Proteinisolate sind in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 4: Analyse der Proteinisolate aus Raps (B. napus, Lesira)
Proteinisolat I Proteinisolat II
Feuchtigkeit % | 99,6 | 7,2 |
Protein % (bez. auf Trookengew.) | Spuren | 99,3 |
Lipide % | 0,04 | Spuren |
Asche % | Spuren | 0,09 |
Rohfaser % | Spuren | Spuren |
Glucosinolate % | 411 | Spuren |
Statischer Schaum (Sigma) | 45o | |
Diese analytischen Ergebnisse zeigen, daß die Isolate fast
ausschließlich aus Proteinen bestehen. Sie enthalten wenig Asche, weder Pasern noch Lipide und sind frei von Glucosinolaten
und anderen toatischen Stoffen. Sigraa-Werte zeigen an,daß
die zwei Isolate aus Rapssaat eine dreimal so hohe Schaumstabilität
aufweisen wie die handelsüblichen teilweise degradierten Sojabohnenproteine·
- 13 -
709811 /0496
Die Analysen der Aminosäuren ergaben, daß die Isolate eine Wünschenswerte Aminosäurenzusanmensetzung aufweisen. Sie enthalten
mehr Isoleucin als das als Ausgangsmaterial verwandte Mehl. Fütterungsversuche an Küken zeigten« daß die
Wachstumswerte der Proteinisolate zwischen 2.6 und 3.2 liegen,
während der Wachstumswert des Milcheiweißes (Casein) bei 2.5 liegt.
Will man in gewissen Fällen mehr als zwei Proteinfrahkfftnen
gewinnen, so erfolgt dies durch schrittweise Zugabe einer Elektrolyt-Lösung zu dem Extrakt, wodurch mehrere pH-Werte
zwischen pH 6.5 und pH 3 eingestellt werden; die Proteinisolate
werden danach durch Abtrennung des jeweils ausgefällten Proteinniederschlags mittels Filtrieren oder Zentrifugieren
gewonnen, gewaschen und getrocknet.
In Ausnahmefällen besteht die Möglichkeit, ohne aus dem Rahmen der Lehre dieser Erfindung herauszufallen, das
Gegenstrennverfahren in der Welse abzuwandeln, daß die gesamten
Proteine durch einmalige oder wiederholte Extraktion jeweils mit Wasser bei pH 7*0 oder mit wässrigen Lösungen von Natviumhydroxyd
oder Kaliumhydroxyd bei pH 7.5 bis Io herausgelöst
werden.
Das Prinzip der Erfindung kann unter geeigneten Abwandlungen
auch für die Gewinnung von Proteinen aus anderen ölsaaten als Raps angewendet werden.
7C98 1 1 /0498
Claims (2)
- Patentansprüche1^) Verfahren zur Gewinnung von Proteinisolaten aus ftps, wobei die bei der Ölgewinnung anfallenden Preßrückstände oder Extraktionsschrote oder Extraktionsmehle als Ausgangsstoffe eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Arbeitsweise Proteine aus der entfetteten Rapssaat durch Gegenstromextraktion mit Wasser bei pH 7 oder mit wässrigen Lösungen bei pH 7,5 bis pH lo, vorzugsweise pH 9* herausgelöst werden und daß aus dem gewonnenen Extrakt zwei Proteine in zwei nacheinander einsetzenden Schritten durch allmähliche Zugabe einer Mineralsäure z.B. Salzsäure bei pH 5 bis pH 6,5* vorzugsweise bei pH 5*7 bis pH 6 (Proteinisolat I) und darauf bei pH 3,0 bis 4,0, vorzugsweise bei pH J5,6 (Proteinisolat II),nacheinander ausgefällt und mittels Wasser oder einem organischen Lösungsmittel gewaschen und nach Filtrieren und/oder Zentrifugieren in an sich bekannter Weise getrocknet werden.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als zwei Proteinisolate aus dem Extrakt durch schrittweise Zugabe einer Elektrolyt-Lösung mit jeweiliger Einstellung mehrere pH-Werte zwischen pH 6,6 und pH 3,0 ausgefällt, gewachen und nach Filtrieren oder Zentrifugleren in an sich bekannter Weise getrocknet werden.7 0 9 8 1 1 / ü 4 9 6
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2540177A DE2540177C3 (de) | 1975-09-10 | 1975-09-10 | Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps |
SE7609919A SE429186B (sv) | 1975-09-10 | 1976-09-08 | Forfarande for utvinning av proteiner ur raps genom motstromsextration |
FR7627261A FR2323334A1 (fr) | 1975-09-10 | 1976-09-10 | Procede pour isoler des proteines a partir de graines oleagineuses |
CA260,900A CA1086307A (en) | 1975-09-10 | 1976-09-10 | Process for the isolation of proteins from rapeseed |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2540177A DE2540177C3 (de) | 1975-09-10 | 1975-09-10 | Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2540177A1 true DE2540177A1 (de) | 1977-03-17 |
DE2540177B2 DE2540177B2 (de) | 1978-08-24 |
DE2540177C3 DE2540177C3 (de) | 1979-07-26 |
Family
ID=5956006
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2540177A Expired DE2540177C3 (de) | 1975-09-10 | 1975-09-10 | Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA1086307A (de) |
DE (1) | DE2540177C3 (de) |
FR (1) | FR2323334A1 (de) |
SE (1) | SE429186B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4148789A (en) * | 1975-12-02 | 1979-04-10 | Akademia Rolniczo-Techniczna | Method for obtaining concentrated proteins from the rape seeds, and the set of equipment for embodying this method |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003030655A1 (en) * | 2001-10-10 | 2003-04-17 | Burcon Nutrascience (Mb) Corp. | Animal feed composition |
WO2011000094A1 (en) * | 2009-07-02 | 2011-01-06 | Bioexx Specialty Proteins Ltd. | Process for removing organic solvents from a biomass |
NL2029591B1 (en) * | 2021-11-02 | 2023-06-01 | Cano Ela B V | Method for extracting a lipid-, a protein-, and/or a carbohydrate-containing composition from oil-rich seeds |
-
1975
- 1975-09-10 DE DE2540177A patent/DE2540177C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-09-08 SE SE7609919A patent/SE429186B/xx unknown
- 1976-09-10 FR FR7627261A patent/FR2323334A1/fr active Granted
- 1976-09-10 CA CA260,900A patent/CA1086307A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4148789A (en) * | 1975-12-02 | 1979-04-10 | Akademia Rolniczo-Techniczna | Method for obtaining concentrated proteins from the rape seeds, and the set of equipment for embodying this method |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2323334A1 (fr) | 1977-04-08 |
DE2540177B2 (de) | 1978-08-24 |
SE429186B (sv) | 1983-08-22 |
SE7609919L (sv) | 1977-03-11 |
FR2323334B1 (de) | 1980-03-28 |
DE2540177C3 (de) | 1979-07-26 |
CA1086307A (en) | 1980-09-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0625181A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von lipiden mit einem hohen anteil von langkettig-hochungesättigten fettsäuren | |
DE20320756U1 (de) | Erbsenstärke | |
DE3026193A1 (de) | Verfahren zur herstellung von sojaproteinhydrolysat aus fetthaltigem sojabohnenmaterial | |
DE2346494C2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Wasser aus einem Wasser und wasserunlösliches, kleinteiliges festes Material enthaltenden Gemisch | |
DE2740752C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus rohem oder vorbehandelten Triglyceridöl | |
DE2920974A1 (de) | Verfahren und vorrichtung fuer fest- fluessig-extraktionen | |
DE2722245C2 (de) | ||
DE69830985T2 (de) | Gerstenmalzöl enthaltend mit ceramid assoziierte pflanzliche substanzen sowie verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2832843A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines pflanzlichen proteinextrakts | |
DE2540177C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Proteinen aus Raps | |
DE3624205A1 (de) | Verfahren zur herstellung von phosphatidkonzentraten aus pflanzenoelen | |
DE2417293A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer loeslichen fraktion von pflanzenproteinen | |
DE2546605A1 (de) | Verfahren zur isolierung von proteinen | |
DE1149234B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Eiweiss aus OElsaatenrueckstaenden | |
DE2063128A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phos phatidemulgatoren fur Ol in Wasser und Wasser in Ol Emulsionen durch partielle Hydrolyse von naturlichen und modifizier ten Pflanzenphosphatiden | |
DE2735877A1 (de) | Verfahren zur extraktion von proteinen aus hefezellen | |
DE734336C (de) | Verfahren zur Gewinnung aller wesentlichen Bestandteile der Hefe | |
EP1531919B1 (de) | Verfahren zur gewinnung einer ölfraktion und einer eiweiss-fraktion aus einer pflanzlichen ausgangssubstanz | |
Karara | An efficient method for the extraction of alkaloids from bitter lupin seed | |
US2667499A (en) | Method of processing safflower seed | |
DE2551342B2 (de) | Verfahren zur gewinnung von lipiden aus kartoffeln | |
DE2520012A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer loeslichen sojabohnenproteinfraktion | |
DE2908320A1 (de) | Verfahren zur entbitterung von alkaloidhaltigen oelsamen, insbesondere lupinenschrot | |
DE854800C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Mannit, Phosphatiden und Sterinen aus verfetteten mycelbildenden Mikroorganismen | |
DE89819C (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |