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Hakengeschirr
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Die Erfindung betrifft ein Hakengeschirr zum selbsttätigen Ausklinken
eines eine Last tragenden Lasthakens beim Aufsetzen der Last.
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Hakengeschirre der vorgenannten Art sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Bei einem dieser bekannten Hakengeschirre, vgl. DT-PS 750 o78, ist der
Haken an einem im Inneren einer am Lastseil hängenden Hülse federnd aufgehängten
und ihr gegenüber umdrehbaren, sich bei belastetem Haken gegen die Hülse aufstützenden
Gleitstück schwenkbar gelagert; der Haken weist oberhalb seiner Schwenkachse einen
Arm auf, welcher bei Entlastung des Hakens mit einer an der Hülse angeordneten Führung
so zusammenwirkt, daß der Hakenschenkel nach dem Ausschwenken in eine obere Auslösestellung
außer Eingriff mit ihr kommt. Wie aus der DT-PS 873 736 hervorgeht, ist der hauptsächliche
Nachteil dieser bekannten Ausführungsform darin zu sehen, daß die Vorrichtung versagen
kann, da das Gleitstück, mit dem sich der Haken im Hakengeschirr bewegt, in einer
oberen Stellung hängenbleiben kann. Dieser
Nachteil soll nach der
DT-PS 873 736 dadurch vermieden werden, daß zwischen Haken und Hakengeschirr eine
Klinke angeordnet ist, die den Haken ungehindert senkrecht abwärts gehen läßt, dagegen
bei seiner Aufwärtsbewegung einen Anschlag bildet, durch den der Haken ausgeschwenkt
wird. Sowohl bei dieser Ausführungsform als auch der zuerst genannten ist die Vielzahl
von verschleißenden Funktionsteilen nachteilig und daß deren Auslösung mit einer
Erschütterung der abgesetzten Last verbunden ist.
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Eine weitere bekannte Auslösevorrichtung für Hakengeschirre mit zwei
relativ zueinander unter der Einwirkung einer Zugkraft gegen die Wirkung einer Feder
verschiebbaren Gliedern, deren unter der Einwirkung der Feder in entgegengesetzter
Richtung erfolgende Bewegung einen die Zugkraft auf die Glieder übertragenden Haken
löst, ist gekennzeichnet durch einen den Haken haltenden Riegel, der bei der von
der Feder bestimmten Bewegung ausgelöst wird und derart den Haken freigibt, so daß
dieser unter der ihn belastenden und die Zugkraft auf'ihn ausübenden Last verschwenkt
wird und diese freigibt, vgl. DT-PS 959 131. Nachteilig bei dieser bekannten Ausführungsform
ist, daß die Funktionsweise wesentlich von mehreren aufeinander abgestimmten Zug-
und Druckfedern abhängig ist und daß nach dem Ausklinken der Last der Haken von
Hand in die Ausgangsstellung gebracht werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hakengeschirr der eingangs
genannten Art für Umschlagsbetriebe bzw. Verladegeschäfte, insbesondere für den
Langgutumschlag zu schaffen, mit dem die Nachteile der bekannten Hakengeschirre
vermieden werden, das unkompliziert und robust aufgebaut ist, dessen Funktionen
insgesamt selbständig ablaufen und mit dem die Anzahl der für den Umschlag benötigten
Arbeitskräfte vermindert werden kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Lasthaken
zwischen zwei Seitenschilden geführt und mittels eines Gelenkbolzens drehbar gelagert
ist, wobei der durch den Gelenkbolzen gebildete Drepunkt außerhalb einer, durch
eine Öse verlaufenden, senkrechten Linie angeordnet ist. In vorteilhafter Weise
ist dabei der Lasthaken zwischen den Seitenschilden versenkbar, die durch einen
in ihrem unteren Teil angeordneten Steckbolzen zusammengehalten sind. In weiterer
Fortbildung des Erfindungsgedankens ist in der Laststellung des Lasthakens im Schnittpunkt
einer senkrechten Linie durch den Mittelpunkt der Öse mit einer durch den Mittelpunkt
des Gelenkbolzens verlaufenden waagerechten Linie im Lasthaken ein Anschlagbolzen
fest gelagert und greifen die freien Enden des Anschlagbolzens in je ein, in den
Seitenschilden vorgesehenes Langloch ein.
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Bei einer weiteren Ausfuhrungsform des Hakengeschirres nach der Erfindung
liegt der Schwerpunkt des Lasthakens in der durch den
Mittelpunkt
des Gelenkbolzens hindurchgehenden senkrechten Linie und ist mit Vorteil zwischen
den Seitenschilden eine Sperrvorrichtung mit einem in eine Ausnehmung des Lasthakens
eingreifenden Sperriegel vorgesehen. Als Sperrvorrichtung ist dabei mit Vorteil
ein Elektromagnet, ein hydraulischer Zylinder oder ein pneumatischer Zylinder vorgesehen.
In vorteilhafter Weise erfolgt bei dieser Ausführungsform das Ausklinken der Last
nicht sofort beim Aufsetzen, sondern kann z.B. durch den Kranführer beeinflußt werden.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten des erfindungsgemäßen Hakengeschirres
ergeben sich aus der folgenden ausführlichen Beschreibung.
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Die, Vorteile des Hakengeschirres nach der Erfindung sind insbesondere
darin zu sehen, daß es unkompliziert und robust aufgebaut und daher-auch im rauhen
Betrieb eine geringe Störanfälligkeit aufweist, durch nur wenige Verschleißteile
betriebssicherer ist und nichtsdestoweniger alle Funktionen selbständig ablaufen,
so daß die Anzahl der für den Umschlag benötigten Arbeitskräfte zu verringern ist.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Hakengeschirr ist in der Zeichnung
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Hakengeschirr in Vorderansicht
Fig.
2 eine Seitenansicht nach der Linie II - II in Fig. 1 Fig. 3 die Vorderansicht eines
weiteren Hakengeschirres und Fig. 4 eine Seitenansicht nach der Linie IV - IV in
Fig. 3 Wie aus den Figuren hervorgeht, ist der Lasthaken 1 zwischen den beiden Seitenschilden
2, 3 geführt und in den Seitenschilden 2, 3 mittels eines Gelenkbolzens 4 drehbar
gelagert, wobei der durch den Gelenkbolzen 4 gebildete Drehpunkt außerhalb einer
durch die Öse 6 verlaufenden senkrechten Linie angeordnet ist. Zusammengehalten
werden die Seitenschilde 2, 3 und zwischen diesen der Lasthaken 1 durch den Gelenkbolzen
4. Im unteren Teil werden die Seitenschilde 2, 3 durch einen Steckbolzen 5 zusammengehalten.
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An diesem Steckbolzen 5 kann das eine Ende eines nicht dargestellten
Anschlagmittels, wie z.B. eine Kette, Seil od. dgl. befestigt werden.
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Wie weiterhin aus Fig. 2 hervorgeht, ist in der belasteten Stellung
(ausgezogene Linien) im Schnittpunkt einer gedachten senkrechten Linie durch den
Mittelpunkt der öse 6 des Lasthakens 1 mit einer
durch den Mittelpunkt
des Gelenkbolzens 4 gedachten waagerechten Linie ein als Anschlag dienender Bolzen
7 im Lasthaken 1 fest gelagert. Die freien Enden des Anschlagbolzens 7 greifen ein
in je ein Langloch 8, das in den Seitenschilden 2, 3 vorgesehen ist. An der Innenseite
der Seitenschilde 2, 3 ist zwischen dem Gelenkbolzen 4 und dem Steckbolzen 5 eine
Halterung 9a für eine Zugfeder 9 vorgesehen, deren anderes Ende an dem unteren Teil
des Hakens 1 bei 10 angreift.
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Soll nun eine Last, insbesondere ein Langgut, wie z.B. Rohre, Langholz
usw. umgeschlagen werden, so wird in der nichtbelasteten Stellung des Hakens 1,
die in Fig. 2 durch strichpunktierte Linien dargestellt ist, nachdem das eine Ende
des Anschlagmittels an dem Steckbolzen 5 befestigt und das andere Ende um die Last
geschlungen ist, dieses Ende des Anschlagmittels an den Haken 1 gehängt. Beim Anheben
der Last mittels eines Hebemittels, z.B. eines Kranes, werden die Seitenschilde
2, 3 durch das Eigengewicht und das Gewicht der Last in die unterste Stellung bis
zum Anschlagbolzen 7 gezogen, so daß das Anschlagmittel mit der Last frei im Haken
1 hängt.
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Beim Absetzen der Last an dem vorgesehenen Ort setzen zunächst die
Seitenschilde 2, 3 auf das Fördergut bzw. die Last auf. Wird der Haken 1 weiter
herabgelassen, so dreht er sich um den Gelenkbolzen 4 weiter nach unten, bis er
zwischen den Seitenschilden 2, 3 versenkt ist, Das in den Lasthaken 1 eingehängte
Ende des Anschlagmittels
rutscht dabei an den an den Seitenschilden
2,3 vorgesehenen Schrägflächen 11 aus dem Lasthaken 1 heraus, so daß das Anschlagmittel
unterhalb des Fördergutes herausgezogen werden kann. Der Lasthaken 1 ist zur weiteren
Verwendung aufnahmebereit.
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Sollte beim Absetzen der Last das Gewicht des Lasthakens 1 nicht wirksam
werden, z.B. dadurch, daß der Lasthaken 1 mit den Seitenschilden 2, 3 seitlich umkippt,
so wird die Zugfeder 9 wirksam und zieht den Lasthaken 1 zwischen die beiden Seitenschilde
2, 3, wobei das Anschlagmittel aus dem Lasthaken 1 ausgeklinkt wird.
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Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Lasthakens 1 ist dieser ebenfalls zwischen den beiden Seitenschilden
2, 3 geführt und in den Seitenschilden 2, 3 mittels des Gelenkbolzens 4 drehbar
gelagert. Der durch den Gelenkbolzen 4 gebildete Drehpunkt liegt dabei außerhalb
der durch den Aufhängepunkt 12 der Öse 6 verlaufenden senkrechten Linie. Zum Zusammenhalten
der Seitenschilde 2, 3 und Befestigen des einen Endes des Anschlagmittels ist der
Steckbolzen 5 vorgesehen.
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Zum Halten des Lasthakens 1,ist eine Sperrvorrichtung 13 mit einem
Sperriegel 14 zwischen den Seitenschilden 2, 3 vorgesehen. Der Sperriegel 14 greift
in eine Ausnehmung 15 in dem Lasthaken 1 ein.
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Die Ausnehmung 15 ist in die in Laststellung des Lasthakens 1 waagerecht
liegende Fläche 16 des Lasthakens 1 eingearbeitet und zwar an dem Ende der Fläche
16, die dem Ende der Fläche 16 gegenüberliegt,
unterhalb dessen
der Gelenkbolzen 4 angeordnet ist.
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Zum Ausschwenken des Lasthakens 1 in die in Fig. 4 in strichpunktierter
Weise dargestellte Lage und damit zum Ausklinken der Last wird die Sperrvorrichtung
13 betätigt und damit der Sperriegel 14 gelöst. Der Schwerpunkt des Lasthakens 1
liegt in der durch den Mittelpunkt des Gelenkbolzens 4 hindurchgehenden senkrechten
Linie. Nach dem Ausklinken der Last aus dem Lasthaken 1 schwenkt dieser daher in
die Laststellung zurück und wird mittels der Sperrvorrichtung 13 durch den Sperriegel
14 erneut verriegelt.
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Als Sperrvorrichtung 13, mittels der der Sperriegel 14 zu betätigen
ist, kann ein Elektromagnet oder ein hydraulischer oder auch ein pneumatischer Zylinder
verwendet werden. In einfacher und zweckmäßiger Weise kann der Sperriegel 14 jedoch
auch von Hand betätigt werden.