-
"Vorrichtung zum Treiben von Vieh" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Treiben von Vieh mit Hilfe elektrischer Schläge, die mit an einem Gerätegehäuse
angebrachten Elektroden ausgeübt werden, welche unter einer mit einem Betriebsschalter
schaltbaren Wechselspannung stehen, die von mehreren, vorzugsweise galvanischen
Elementen mit Hilfe eines Zerhackers erzeugt wird.
-
Solche Geräte werden hauptsächlich in der Rinderzucht und -mast verwendet.
Sie dienen vorzugsweise zum Schutz vor angreifenden Tieren, unter denen insbesondere
Bullen eine erhebliche Gefahrenquelle darstellen. Das Gerät ist tragbar ausgebildet,
u.a. um es auch auf Viehweiden mitnehmen zu können. Andererseits muß die von ihm
ausgehende elektrische Wirkung so stark sein, daß angreifende Tiere rechtzeitig
zurückg3trieben werden können, bevor sie Schaden anrichten.
-
Bekannt sind Geräte dieser Art mit einem quaderförmigen Gehäuse, an
dem eine Elektrode fest und die andere axial beweglich angeordnet ist. Die axial
bewegliche Elektrode dient als Betätigungsglied für einen Schaltkontakt eines Schalters,
der als Betriebsschalter ein selbsttätiges Schließen des Stromkreises ermöglicht,
wenn beide Elektroden auf den Körper des Leeres gedrückt werden. Elektrisch ist
das Gerät mit mehreren Trockenbatterien ausgerüstet, die zusammen mit einem mechanischen
Zerhacker im Primärstromkreis eines Transformators liegen Das bekannte Gerät hat
eine Reihe von Nachteilen, die sich aus seiner Form und seiner elektrischen Ausrüstung
ergeben. Das quaderförmige Gerätegehäuse setzt nämlich voraus, daß der Viehtreiber
sich in die unmittelbare Nähe des Tieres begibt. Insbesondere bei angreifenden Bullen
wird er dadurch erheblich gefährdet. Außerdem muß der Viehtreiber das Gerät mit
beiden Elektroden auf den Körper des Tieres setzen, um den elektrischen Schlag auszulösen.
-
Bei angreifenden Tieren ist das nicht oder nur in Ausnahmefällen mit
hinreichender Sicherheit zu bewerkstelligen.
-
Diese Form des Gerätes bedingt wegen der Nähe der Elektroden zum Viehtreiber
aber auch eine verhältnismäßig niedrige Begrenzung der Elektrodenspannung, , um
den Viehtreiber nicht zu gefährden. Diese Spannungen sind andererseits offenbar
zu gering, weil es sich gezeigt hat, daß die Einwirkung auf das Vieh häufig nicht
ausreicht, um das betreffende Tier zurückzutreiben; es sind sogar Gewöhnungserscheinungen
beobachtet worden, welche das Gerät überhaupt unwirksam machen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den
eingangs bezeichneten Merkmalen so auszubilden, daß sie für den Viehtreiber gefahrlos
gehandhabt werden kann und eine hinreichend starke Einwirkung auf das betreffende
Tier ermöglicht.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gerätegehäuse
die Form eines Stabes aufweist, auf dessen einer Stirnseite die beiden feststehenden
Elektroden vorstehen und dessen gegenüberliegendes Ende als Griff ausgebildet ist,
an dem außer dem Betriebsschalter ein Hauptschalter angeordnet ist, und daß zur
Erzeugung der Wechselspannung ein elektrischer Modul dient, in dem ein den Zerhacker
bildender Multivibrator einen Schalttransistor steuert, dem ein als Energiespeicher
dienender Impulstransformator nachgeschaltet ist.
-
Die Stabform des neuen Gerätes gestattet das Aufsetzen der Elektroden
auf den Körper des zu treibenden Tieres auch aus einer verhältnismäßig großen Entfernung.
Hierdurch ist es möglich, selbst angreifende Tiere, z.B.
-
Bullen, ohne Gefährdung abzuwehren. Dadurch, daß beide Elektroden
unbeweglich angebracht 'sind, kann über den am Handgriff angebrachten Betriebsschalter
der Strom bereits eingeschaltet werden, bevor der Kontaktlmit dem Körper des Viehs
hergestellt ist. Das ergibt eine erhebliche Beschleunigung der Einwirkung auf das
Vieh. Der Hauptschalter ermöglicht eine praktisch nicht begrenzte Steigerung der
Ausgangsspannung, weil er das Abschalten der Betriebsspannung ermöglicht und weil
er zusammen mit dem Betriebsschalter eine doppelte Sicherung des Viehtreibers gegen
unbeabsichtigte Schläge ergibt. Das beruht darauf, daß beide Schalter eingeschaltet
sein müssen,
bevor an den Elektroden eine Spannung auftritt.
-
Die Modultechnik ermöglicht eine erhebliche Steigerung der Ausgangsspannung
des neuen Gerätes. Praktische Versuche haben gezeigt, daß nicht nur keine Gewöhnung
des Viehs an das Gerät eintreten, sondern daß nach mehrmaliger Einwirkung auch bestimmte
Tiere diese überhaupt nicht mehr angreifen, sobald sie den Viehtreiber bemerken.
-
Außerdem ersetzt der Multivibrator den bislang benutzten Hochspannungs-
und Funkeninduktor, der mit mechanischen Unterbrecherkontakten arbeitet. Die elektronische
Arbeitsweise des Multivibrators vermeidet die bislang auftretenden Verschleißerscheinungen
an den mechanischen Unterbrecherkontakten.
-
Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Das neue Gerät schützt den
Viehtreiber auch unter erheblich erschwerten Bedingungen, wie sie bei angreifenden
Bullen beispielsweise auf Viehweiden auftreten. Das Gerät kann wegen seiner handlichen
Form leicht mitgenommen werden und ist sehr schnell einsatzbereit zu machen. Deshalb
eignet es sich auch für einen größeren Personenkreis, beispielsweise für Jäger,
die häufig Viehweiden begehen müssen. Das Gerät erhält wegen seiner Modultechnik,
die einen sehr geringen Stromverbrauch ergibt, seine Wirksamkeit Uber lange Zeiträume.
Seine Handhabung ist ohne Gefährdung für den Viehtreiber möglich,und seine Wirkung
auf Tiere ist so stark, daß der gewünschte Schutz in jedem Fall eintritt.
-
Insbesondere wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das Gerätegehäuse
rohrförmig-ausgebildet, das dann an einem Ende eine Schutzkappe für die beiden Elektroden
und
am gegenüberliegenden Ende eine Abdeckkappe für einen die Elemente aufnehmenden
Raum erhält. Hierdurch ist es möglich, die empfindlicheren Teile des Gerätes gegen
Beschädigungen zu schützen, die unbeabsichtigt auftreten können, wenn das Gerät
mitgenommen wird.
-
Eine weitere Verbesserung des Gerätes besteht darin, an dem Griff
eine Handgelenkschlaufe anzuordnen. Diese Schlaufe hat den Vorteil, daß der Benutzer
des Gerätes den Stab nicht verlieren kann, wenn er von angreifendem Vieh bedrängt
wird.
-
Insbesondere ist das Gerät elektrisch so eingerichtet, daß bei einer
Ausgangsspannung der Elemente von 12 V die Spannung an den Elektroden 18 kV beträgt.
-
Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile des neuen
Gerätes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Figuren in der Zeichnung.
-
Es zeigen Fig. 1 in Seitenansicht und in teilweise unterbrochener
Darstellung eine Gesamtansicht der neuen Vorrichtung, Fig. 2 ein Prinzipschaltbild
des Moduls, der in das Gerät nach Fig. 1 eingebaut ist und Fig. 3 eine Wiedergabe
der äußeren Form des Moduls nach Fig. 2.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat ein stabförmiges Gehäuse 1,
das aus mehreren rohrförmigen Teilen besteht.
-
In einem Rohr 2 befinden sich die elektrischen Leitungen, die zu den
aus der Stirnseite 3 vorstehenden beiden Elektroden 4 und 5 führen. Beide Elektroden
sind in das mit Epoxyharz ausgegossene Rohr 1 eingefügt und daher feststehend ausgebildet.
-
An dem der Stirnseite 3 des Rohres a gegenüberliegenden Ende sitzt
ein sich konisch verjüngender Rohrteil 6,der in einen zylindrischen Handgriff 7
übergeht. Auf dem Handgriff befindet sich ein Hauptschalter 8, dessen Betätigungsglied
9 zwei Stellungen aufweist. In der einen Stellung unterbricht der Hauptschalter
8 die Zu-.
-
leitung zur Stromquelle. Die Stromquelle besteht aus mehreren galvanischen
Elementen1 z.B. Trockenbatterien, die in hintereinanderschaltung im Handgriff 7
untergebracht sind. Zu diesem Zweck ist der Handgriff 7 hohl ausgebildet. Der die
Elemente aufnehmende Raum ist mit einer aufsteckbaren Kappe 10 verschließbar.
-
In der anderen Stellung des Betätigungsgliedes 9 ist die Zuleitung
zu der Stromquelle nSht,unterbrochen. Das Anlegen des Betriebsstromes setzt jedoch
das Betätigen eines Betriebsschalters 11 voraus, dessen BetätigungsSlied 12 ein
federnd vorgespannter Druckknopf ist. Erst wenn der Druckknopf 12 wieder gedrückt
wird, berühren sich die Kontakte und-geben die Stromzufuhr frei.
-
Der konische Rohrteil 6 hat eine Bohrung i3, durch die ein flexibles
endloses Zugmittel 14 durchgezogen ist, das eine Handgelenkschlaufe 15 bildet1.
-
Die an der Stirnseite 3 angeordneten, feststehenden Elektroden 4 und
5 können mit einer Schutzkappe 16 abgedeckt werden. Die Schutzkappe 16 wird abgenommen,
sobald das Gerät benutzt werden soll.
-
In den das Gerätegehäuse 1 bildenden Rohren befindet sich ein Kompaktmodul
17, der in Epoxyharz vergossen ist.
-
Der Kompaktmodul 17 hat eine zylindrische Form und kann daher hinter
dem die Stromquelle aufnehmenden Raum angebracht und ebenfalls in den Rohren vergossen
werden.
-
Seine beiden Zuleitungen 18 und 19 sind für eine Betriebsspannung
von 12 V vorgesehen. Der ModuL erzeugt eine Ausgangsspannung bei 20 und 21 von 18
kV.
-
Wie Fig. 2 zeigt, werden durch einen Impulsgenerator 22 aus der Betriebsspannung
von 12 V kurze Impule erzeugt, die einen Schalttransistor 23 steuern. Der Steuerimpulsgenerator
besteht seinerseits aus drei Transistoren mit den dazugehörigen, aber nicht dargestellten
passiven Bauelementen. An dem nachgeschalteten Impulstransformator 24, der gleichzeitig
als Energiespeicher dient, wird auf der Sekundärseite 25 entsprechend dem im Einzelfall
gewählten Bindungverhältnis eine hohe pulsierende Spannung erzeugt.
-
Die Schaltung ist gegen gückwirkung durch unterschiedliche Lastveränderungen
geschützt. Der Leistungsverbrauch beträgt unterßen angegebenen Bemessungen nur ca.
400 mA.
-
Patentansprüche