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Vorrichtung zum Verschwenken der TUr eines Fernsprechhäuschens Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschwenken der Tür eines Fernsprechhäuschens
oder einer ähnlichen Raumzelle, die an der Deckenkonstruktion der Raumzelle einerseits
und am obersten Querholm der Tür andererseits befestigt ist und die zwei Endstellungen
- geöffnet und geschlossen - hat.
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Viele Jahrzehnte lang hatten die Fernsprechhäuschen Türen, deren Angeln
an einem Seitenholm der Tür befestigt waren.
Diese ihren schlugen
voll auf. Die geöffnete Tür befand sich dabei völlig ausserhalb der Raumzelle. Nachteil
dieser Türen war es, daß sie sehr schwer und stabil ausgefUhrt werden mußten, ebenso
mußten dieTUrangeln sehr schwer und stabil ausgeführt werden. Trotzdem gingen jedes
Jahr bei den schweren Stürmen über Norddeutschland viele Türen zu Bruch, weil sie
den Benutzern der Fernsprechhäuschen während des Öffnens vom Sturm aus der Hand
gerissen wurden. Ausserdem nehmen diese Türen erheblichen Platz für das Öffnen in
Anspruch. Das schränkt die Mög lichkeiten des Aufstellens der Fernsprechhäuschen
ein.
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Darüber hinaus ist durch das weite Öffnen dieser Türen die Gefahr
von Unfällen gegeben: Fernsprechhäuschen stehen meist an vielbegangenen Orten. Hier
können Menschen gegen die sich öffnenden Türen laufen, hier können Menschen durch
die sich öffnenden Türen abgedrängt werden, so dass sie aus Versehen auf den Fahrdamm
treten und von Automobilen erfasst werden.
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Dabei wurden seit etwa iHtHL! Jahrzehnt«Fernsprechhäuschen gebaut
und in Dienst gestellt, deren TUr an einem Drehkranz angehängt war, der seinerseits
an der Deckenkonstruktion der Raumzelle befestigt war. Diese Türaufhängung am obersten
Querholm der Tür mit Hilfe des Drehkranzes brachte den Vorteil mit sich, daß die
Türen leichter ausgeführt werden konnten und durch Sturm kaum noch Beschädigungen
auftraten, wei>die Tür während des Öffnens in das Innere der Raumzelle hineinschwenkte.
Trotz eines leichten Laufes des Drehlagers sind derartige Türen von dem Benutzer
des Fernsprechhäuschens nur schwer zu öffnen. Das hat seinen Grund darin, daß der
Benutzer des Fernsprechhäuschens -gewöhnt
eine TUr nach aussen
aufzudrücken oder nach innen zu ziehen - die Tür für den Öffnungsvorgang nach aussen
drückt, weil er dieses von anderen Türen gewohnt war.
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Dabei drückte er aber die Tür nicht auf, sondern nur in eine festere
Verschliesslage. Allen Benutzern von Fernsprechhäuschen dürften auch Schiebetüren
bekannt gewesen sein. Hier in einer so engen Raumzelle vermutete aber kein Benutzer
eine Schiebetür. Darüber hinaus ist diese an dem Drehkranz gelagerte Tür auch nicht
wie eine normale Schiebetür bedienbar, sie ist vielmehr zu drehen.
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Da hierauf das Publikum auch bei jahrelanger Benutzung dieser Fernsprechhäuschen
nur schwer kam, traten zimmer wieder Beschwerden des Publikum über die schwere Gangbarkeit
der TUren auf, insbesondere von Damen, die von innen her die Tür nicht wieder aufbekamen
und somit für eine Zeit lang - bis fremde Hilfe von aussen kam - sich im Fernsprechhäu$hen
gefangen gesetzt fühlten.
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Diese Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Verschwenken der Tür zu schaffen, welche die Tür im Anfangsverschrenkbereich des
Öffnens nach aussen laufen lässt, dann aber die Tür in die Raumzelle hineinschwenken
lässt und somit das Öffnen der Tür erleichtert.
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Die Erfindung besteht darin, dass-entweder zwei Lenker vorgesehen
sind, deren eines Drehgelenk in einem an der Tür befestigten Lagerbock gelagert
ist, und deren anderes Dreh gelenk in einem Lager an den Deckenkonstruktion gelagert
ist, oder zwei Führungskurven vorgesehen sind, von
denen mindestens
die eine gekrümmt, vorzugsweise kreisförmig ist und in der an der TUr beßstigte
Türaufhänger, vorzugsweise mit Laufrollen ausgestattet,laufen oder ein Lenker und
eine Führungskurve vorgesehen sind, und dass die Anfangslage des Pol es der Öffnungsbewegung
der Tür innerhalb eines eines an der Innenseite der Tür anliegenden, dem Türgriff
abgewandten Quadrates mit einer der halben Türbreite entsprechenden Seitenlänge
liegt.
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Hierbei ist unter Pol im Falle der Lenker der Schnittpunkt der Verlängerung
des einen Lenkers mit dem anderen Lenker oder dessen Verlängerung verstanden. Im
Falle der Führungskurven ist unter Pol der Schnittpunkt der normalen der einen Rihrungskurve
mit dem Schnittpunkt der normalen der anderen FUhrungskurve verstanden. Im Falle
eines Lenkers und einer Kurve ist der SchnittBInkt der normalen einer Kurve mit
den Lenker oder dessen Verlängerung verstanden.
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Unter der Zugrundelegung dieser Definition der Pole kann man dio Aufgabe
auch folgendermaßen formulieren: Die Anfangslage des Poles der Bewegung der Tür
gegenüber dem Fernsprechhäuschen soll möglichst dicht an der Tür und möglichst weit
vom Titrgriff weg liegen. Darüber hinaus soll die Polkurve möglichst eng sein.
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Befindet sich die Anfangslage des Poles der Bewegung der Tür gegenüber
dem Ferngtechhcillschen möglichst dicht an der
Tür und möglichst
weit vreg un Türgriff, wie dieses erfindungsgemäss der Fall ist, dann ergibt sich
zu Beginn des Öffnens der Tür ein ähnliches Bewegungsverhalten hinsichtlich der
Kraft am Türgriff wie bei einer in Angeln gelagerten Tür. Trotzdem verschwenkt sich
die Tür in das Fernsprechhäuschen hinein und ist somit dem Zugriff des Sturmes entzogen,
nimmt aber während der Öffnungsbe wiegung auch nur wenig Platz vor dem Fernsprechhäuschen
eg und ist leicht zu öffnen. enn die Polkurve möglichst eng ist, wie das bei der
Erfindung der Fall ist, dann kommt man mit kurzen Lenkern aus und erreicht somit
eine höhere Stabilität, eine höhere Steifigkeit und eine geringere Lagerbelastung.
Gleichzeitig wird durch die enge Polkurve eine kurze Bautiefe und eine geringe Betätigungs
kraft erzielt.
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Zweckmässig ist es, wenn die Polkurve innerhalb des an der Innenseite
der Tür anliegenden, dem Türgriff abgewanten Quadrates verläuft, weil hierdurch
eine enge Polkurve gewährleistet ist.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn die Lager an der Deckenkonstruktion
oder die Krümmungsmittelpunkte innerhalb des an der Innenseite der Tür anliegenden,
dem Türgriff abgewandten Quadrates mit einer der halben Türbreite entsprechenden
Seitenlänge liegen. Denn hierdurch wird ebenfalls eine geringe Betätigungskraft,
eine kurze Bautiefe und eine hohe Stabilität erzielt.
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Während Führungskurven den Vorteil haben, allgemeiner gestaltbar zu
sein, so haben Lenker den ganz erheblichen Vorteil, dass sie in einfachster Weise
mit geringstem Arbeitsaufwand herstellbar sind, und die Verwendung von üblichen,
in großen Serien hergestellten Kugellagern, Rollenlagern oder Nadellagern ermöglichen.
Hierdurch werden Konstruktionen mit Lenkern und diesen Lagern einfach, äußerst robust
und billig.
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Aus diesem Grunde ist es zweckmässig, wenn die Vorrichtung zum Verschwenken
der TUr in ihrer konstruktiven Gestaltung so, aufgebaut wird, dass zwei Lenker vorgesehen
sind, deren eines Dreh gelenk in einem an der Tür befestigten Lagerbock gelagert
ist und deren anderes Dreh gelenk in einem Lager an der Deckenkonstruktion gelagert
ist, dass die Drehpunkte an der DeckeSronstruktion ungleiche Abstände von der Tür
in ihren Endstellungen aufweisen - der Drehpunkt für denjenigen Lenker, der an dem
der einschwenkenden Kante der Tür benachbarten Lagerbock angebracht ist, liegt weiter
von der Tür in ihrer geschlossenen Stellung entfernt als der Drehpunkt des anderen
Lenkers - in geöffneter Stellung umgekehrt - und dass die Lage der Lenker zur Tür
in den beiden Endstellungen unterschiedlich ist: - In geschlossener Türstellung
schließt der Lenker, der an dem dem Türgriff benachbarten Lagerbock angebracht ist,
einen kleinen spitzen Winkel d ein, - der vorzugsweise genähert parallel zur Tür
liegt - wobei dch dieser Winkel (k während des oeffnens der Tür vergrößert, während
der andere Lenker in geschlossener Stellung der TUr einen großen spitzen Winkel
einschließt, der sich während der Öffnungsbewegung der Tür verkleinert und in geöffneter
Stellung vorzugsvreise genähert parallel zur Tür liegt.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass man die Tür durch einen Druck
nach aussen öffnen kann, wobei sich die dem Handgriff an der TUr abgelegene Kante
der Tür bereits in die Raumzelle hineinschhDt. Allein durch Druck nach aussen lässt
sich die Tür dabei so weit öffnen, dass eine Person die Fernsprechzelle verlassen
kann. Beaufschlagt man den Türhandgriff nun noch zusätzlich mit einer Kraft in Bewegungsrichtung
der Tür, dann lässt sich die Tür voll in das Fernsprechhäuschen hineinschwenken.
Auf diese Weise ist erreicht, dass die voll in das Fernsprechhäuschen einschwenkende
und damit dem Zugriff des Sturmes entzogene Tür nicht nur leicht durch Druck nach
aussen zu öffnen ist, sondern auch in einer einfacheren und störungsunanfälligeren
Vorrichtung befestigt ist. Denn die Drehkränze haben sich insbesondere in der Nähe
von Staubquellen - und das sind nahezu alle Stoßen, die von Automobilen viel befahren
werden, aber auch in der Nähe befindliche Industrieunternehmungen - als nicht störunanfällig
erwiesen. Denn die Kugellager arreiben sich. Diese Kugellager sind wegen ihrer Größe
in vertretbaren Kosten nicht mit hoher Präzision herzustellen. Das fördert das Eindringen
von Staub, das fördert aber auch die Zerreibungsvorgänge in den Kugellagern.
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Um der TUr in der engen Raumzelle einen möglichst wenig Platz beanspruchenden
Weg zu geben gibt es zwei Möglichkeiten, um den Weg in besonders vorteilhafter Weise
zu gestalten:
Die eine Möglichkeit besteht darin, dass dieLenker
ungleich lang sind - vorzugsweise wird man denjenigen Lenker, der an dem Lagerbock
angebracht ist, der weiter von der Türkante entfernt ist, länger machen -.
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Die andere Nöglichkeit besteht darin, dass an der Tür Lagerböcke mit
unterschiedlichem Abstand des Drehpunktes von der Tür angebracht sind- vorzugsweise
wird man denjenigen Lagerbock, der der Türkante benachbar ist , mit einem weiteren
Abstand des Drehpunktes von der Tür an fertigen.
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Diese Vorrichtung zum Verschwenken der T1ir lässt sich aber nicht
nur bei einfliigeligen Türen anwenden, sondern auch bei zweiflügeligen Türen. Dieses
ist besonders von Vorteil dort, wo Raumzellen von nur sehr geringer Tiefe zur Verfügung
stehen, deren Seitm7ände nicht während des Eintretens einer Person für irgend welche
ecke bonötigt werden. In diesem Falle ist es zweckmässig, wenn die beiden Flügel
der Tür miteinander und durch zwei Lenker verbunden sind, deren eines Ende jeweils
an einer Tür angelenkt ist, während das andere Ende der lenker gelenkig miteinander
verbunden ist und in der Schiene geführt ist, welche senkrecht zu den beiden Flügeln
der Tür in geschlossener Stellung läuft.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeibeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
1 einen Grundriss einer Raumzelle mit Bewegungsschema der einflügeligen Tür an Lenkern
gehalterten im geschlaBenen Zustand, Fig. 2 den Grundriss der Fig. 1 bei geöffneter
Tür, Fig. 3 einen Grundriss mit Bewegungsschema einer zweiflügeligen Tür, Fig. 4
einen Grundriss einer Raumzelle mit einer an einem Lenker und einer geraden Führungskurve
gehalterten Tür.
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Die Raumzelle der Fig. 1 und 2 ist durch vier Wände 1,2 begrenzt.
Die Wände 1 sind geschlossene Wände, die auch Flächen aus Glas beispielsweise aufweisen
können. Die Wand 2 hingegen besitzt eine Öffnung 2 a, in welcher sich die Tür 3
befindet. Diese Tür 3 trägt an ihrem oberen Holm zwei Lagerböcke 4 und 5. An diesen
Lagerböcken sind Lenker 6 und 7 in den Drehpunkten A, B angelenkt. Diese Lenker
6 und 7 sind Eisenstücke, die an ihren beiden Enden Drehgelenke aufweisen. Während
das eine Drehgelenk in den Drehpunkten A bzw. B an der Tür angelenkt ist, ist am
anderen Ende der Lenker 6,7 eine gelenkige Befestigung in den Drehpunkten C und
D an der Deckenkonstruktion der Raumzelle erfolgt. Es kann sich hier bei den Drehpunkten
G und D um Drehzapfen handeln, es können aber auch an den Deckenkonstruktionen angebrachte
Lagerböcke sein. Wesentlich für alle Drehpunkte A,P, C, D ist, dass die Lenker 6
und 7 auch unter der Belastung der Tür sich nur exakt in einer horizontalen Ebene
verdrehen. Es werden daher Lagerzapfen und Lagerböcke verwendet, welche eine exakte
vertikale Stellung innehaben und während des Drehens der Tür beibehalten.
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Eine Ausnahme kann es nur dort geben, wo gewünscht wird, dass die
Tür selbsttätig wieder in die Verschlusslage hineinfällt: Hier wird man eine ganz
geringe Winkelabweichung von der Vertikalen bei allen Drehpunkten vornehmen.
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Um den Verschwenkvorgang der Tür deutlicher zu machen, sind die Bewegungskurven
der an der Tür befestigten Drehpunkte A und B in Form des Kreises X und Y eingezeichnet.
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Die verschiedenen Winkelstellungen sind durch die römischen Zahlen
angedeutet. Die Kurve Z stellt die Polkurve dar.
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In einer punktierten Linie ist das gedachte Quadrat dargestellt, in
welchem zweckmäßigerweise die am Fernsprechhäuschen befestigten Drehpunkte für die
Lenker, der Anfangspol und nach Möglichkeit die Polkurve untergebracht sind.
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Dieses gedachte Quarat liegt an der Innenseite der Tür an, ist dem
Türgriff 13 abgewandt und hat eine Seitenlänge, die gleich der halben Türbreite
ist.
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Vorzugsweise wird man den Lenker 6 etwas länger machen als den Lenker
7, vorzugsweise wird man den Lagerbock 5 so gestalten, dass der Abstand des Drehpunktes
B von der Tür 3 etwas größer ist als der Abstand des Drehpunktes A von der Tür 3.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist eine Raumzelle mit einer
zwei flügell gen Tür dargestellt. Die beiden Flügel 8 weisen jede ein Lager 12 für
die Anlenkung eines Lenkers 9
auf. Die beiden Lenker 9 sind in
dem Drehpunkt 10 mit einander verbunden. Dieser Drehpunkt 10 weist einen Drehzapfen
auf, welcher in der Schiene 11 läuft, welche senkrecht zu den beiden Flügeln 8 in
deren geschlossener Stellung steht.
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Die erfindungsgemäss verwendeten Lenker tragen Lager, die sehr klein
sind gegenüber den früher verwendeten Drehkränzen.
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Diese kleinen Lager sind billige Präzisionsprodukte der Serienfertigung
von Kugellagerfabriken. Sie können mit einem Fett aus Dauerschmierung versehen werden.
Sie sind völlig störunanfällig.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist die Tür 3 an einem Lenker
14 aufgehängt sowie an einer Führungskurve 15. In vollen Linien ist die geschlossene
Stellung, in gestrichelten Linien die geöffnete Stellung dargestellt.
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Es ist noch anzumerken, daß die Kurven X und Y, auf denen sich die
Endpunkte von Lenkern bewegen, ebenso gut die Kurven von Buhrungsschienen sein können0
Da aber Lenker sehr viel einfacher herzustellen sind als puhrungslrurven, wird man
zweckmäßigerfeise für die Führungskurven andere Kurvenformen wählen, welche beispielsweise
durch die Form der Raumzelle gegeben sein können, aber auch durch andere Umstände
gegeben sein können. Vorzugsweise wird man Geraden als FUhrungskurven liählenO