DE2537649B2 - Vorrichtung zur Verankerung eines Spannstabes für Spannbeton - Google Patents
Vorrichtung zur Verankerung eines Spannstabes für SpannbetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verankerung eines mit einem Gewinde, vorzugsweise mit einem
aus warmgewalzten, schraubenlinienförmig verlaufenden Rippen bestehenden Teilgewinde, versehenen
Spannstabes für Spannbeton, mit einer Mutter, die mit einem gegenüber dem Mutternkopf verdickten, eine zur
Stabachse geneigte Abstützflache aufweisenden Teil versehen ist.
Bei Gewindeverankerungen besteht das Problem, daß infolge von Formänderungen im Verankerungsbereich
die Zugkraft nich' gleichmäßig auf alle Gewindegänge verteilt wird. Übliche Muttern stehen völlig unter
Druckspannung, so daß bereits der erste Gewindegang -to ein Vierteil bis ein Drittel der Gesamtkraft aufnimmt.
Die Höhe der Spannungsspitzen begrenzt somit vor allem die Schwingweite und damit die Dauerfestigkeit
der Verankerung. Die Dauerfestigkeit muß aber gerade bei Spanngliedverankerungen sehr hoch sein, weil durch
die Verkehrslasten dauernde Wechselbeanspruchungen auftreten.
Bei einer bekannten Verankerung der eingangs angegebenen Art weist die Mutter eine kegelige
Abstützfläche auf und ist im Bereich der dadurch entstandenen Verdickung mit von unten in die Mutter
hineinreichenden Längsschlitzen versehen (DT-PS 12 60 752). Die Schlitze bewirken das Ausräumen etwa
dem Gewinde des Stabes anhaftenden Schmutzes. Sie sollen außerdem ein festes Anpressen der in ihrem
Bereich befindlichen Gewindegänge der Mutter an das Gewinde des Stabes und damit eine günstige Kraftübertragung
gewährleisten. Bei dieser Mutter ist aber die Kraftübertragung im Bereich des Mutternkopfes
unbefriedigend.
Bei einer weiteren bekannten Spanngliedverankerung ist die Mutter als Bundmutter mit einer mittleren
Verdickung ausgebildet, die sich mit ihrem unteren Rand auf eine Ankerplatte auflegt (DE-PS 8 97 321).
Hierdurch soll eine gleichmäßigere Verteilung der ^ Ankerkraft über die einzelnen Gewindegänge erreicht
werden, da zumindest ein Teil der Mutter in ähnlichem Maß unter Zugspannung versetzt wird wie der Stab. Da
die Krafteinleitung parallel zum Stab erfolgt, muß die Ankerkraft zum Gewinde hin umgelenkt werden, was zu
einer ungleichmäßigen Kraftverteilung mit Spynnungsspitzen in den unteren Gewindegängen führt.
Im Maschinenbau ist eine Zugmulier bekannt, die um
Kopf einen Kragen aufweist, mit dem sie sich auf eine den unteren Teil der Mutter umgebende Hülse abstützt
(Niemann »Maschinenelemente«, 1958, Seite 16b, Bild 10/14 b). Dadurch soll eine Krafteinleitung im
oberen Teil der Mutter erzwungen v/erden. Auch hier erfolgt die Krafteinlei'ung parallel zum Stab, se daß die
Zugkraft in der Mutler u;ngelenkt werden muß.
Schließlich ist, ebenfalls im Maschinenbau, im Rahmen einer theoretischen Untersuchung der Kraftverteilung
in axial belasteten Gewindeverbindungen eine in Richtung der Zugkraft verjüngte Zugmutter
bekanntgeworden (»Technische Rundschau«, Nr. 44, 21.10.1966, S. 49, 53 und 55). In diesem Zusammenhang
sind auch Kraftverteilungskurven bei linear veränderlichem Gewindespiel zwischen Schraube und Mutter
sowie bei plastischer Deformation des Gewindes der Zugmutter angegeben worden, was zu einem Abbau von
Spannungsspitzen führen soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine für eine Spanngliedverankerung geeignete Form für eine Mutter
zu finden, die eine optimale Einleitung der Ankerkraft mit möglichst gleichmäßiger Beanspruchung
der Gewindegänge über die gesamte Länge der Mutter zur Erzielung hoher Dauerschwingfestigkeiten
ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Mutter einen über den verdickten Teil hinaus verlängerten
Teil aufweist, der schlanker als der Mutternkopf und sich zum Ende hin verjüngend ausgebildet ist und daß im
Mutternkopf mindestens zwei einander diametral gegenüberliegende Längsschlitze angeordne1 sind.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht vor allem darin, daß die durch die zur Stabachse
geneigte Abstützfläche der Mutter schräg gerichteten Auflagerkräfte weitgehend im Mutternkopf eingetragen
werden, während die demgegenüber schlanke Ausbildung der Mutter in ihrem untereren Bereich eine
Dehnung dieses Teils ermöglicht, wodurch eine Überbelas'.ung der unteren Gewindegänge vermieden
wird. Durch die Anordnung der Längsschlitze im Mutternkopf wird ein Zusammendrücken der Mutter
ermöglicht; dadurch wird das Gewindetpiel weitgehend beseitigt, so daß das Gewinde dort eine größere Kraft
übertragen kann. Dadurch wird erreicht, daß die volle Belastung der Stabgewinde erst im oberen Bereich der
Mutter eintritt, d. h. die Krafteinleitung in die Mutter wird weicher. Wesentlich dabei ist, daß die Schwingweite
der Mutter um so größer wird, je länger der untere Hängeteil der Mutter im Verhältnis zum verdickten Teil
der Mutter wird. Diese Wirkung der Verankerung kann noch dadurch unterstützt werden, daß die Mutter aus
einem Material geringerer Festigkeit besteht als der Spannstab, so daß unter Last Verquetschungen im
Mutternmaterial entstehen können.
Zweckmäßig kann die Ganghöhe des Gewindes der Mutter etwas größer sein als die Ganghöhe des
Gewindes des Spannstabes.
Durch diese Maßnahme kann die Einleitung der Ankerkraft in den Spannstab noch verbessert werden.
Bei Zugbelastung des Spannstabes werden sich zunächst die obersten, d. h. die der Stabkraft abgewandten
Gewindegänge von Stab und Mutter berühren, während die folgenden Gewindegänge erst dann zur Anlage
aneinander gelangen und Kräfte übertragen, wenn durch elastische oder plastische Verformung der oberen
Gewindegänge biw. der Mutter selbst eine Verschiebung n.'ch unten, also in Richtung zur Zugkraft hin,
eintritt. Mit diesen Maßnahmen gemeinsam kann insbesondere dann, wenn die Mutter uüs einem Material
geringerer Festigkeit besteht als der Stab, bei geringerer Mutternhöhe eine relativ große .Schwingweite
erreicht werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einer Mutter teils im Schnitt, teils in Arsicnt,
Fig. 2 schematisch die Krafteinleitung und Spannungsverteilung entlang des Gewindes und
Fig. 3 in vergrößerter Schniltdarstellung die unterschiedliche
Ganghöhe zwischen den Gewinden der Mutter und eines Spannstabs.
Die Mutter 1 besteht aus dem Mutternkopf 2 und einem mittleren verdickten Teil 3, der eine zur
Stabachse geneigte Abstützfläche 4 bildet. Die Abstützfläche 4 ist etwas gekrümmt ausgebildet, um in einer
kegelförmigen, ebenen Einsenkung einer Ankerplatte od. dgl. ein kreisringförmiges Widerlager zu finden. Die
Mutter 1 kann sich dadurch gegenüber der Ankerplatte in geringen Grenzen gelenkartig verdrehen, wodurch
Zwängungskräfte im Bereich der Mutter 1 vermieden werden. Die Mutter setzt sich unterhalb des verdickten
Teils 3 in einen unteren verlängerten Teil 5 fort, der schlanker ausgebildet ist und der sich zum unteren Ende
der Mutter 1 hin verjüngt. Im Bereich des Mutternkopfes 2 sind Längsschlitze 6 vorgesehen. Die Mutter 1 ist
auf einen Spannstab 7 aufgeschraubt.
Die durch die besondere Formgebung der Mutter 1 erreichte Kraftverteilung is! in Fig. 2 dargestellt. Im
linken Teil der Darstellung ist in einen schematisierten Teilquerschnitt der Mutter die Krafteinleitung über die
Abstützfläche 4 eingezeichnet, die erkennen läßt, wie
die Kräfte im wesentlichen in den oberen Teil der Mutter eingetragen werden. Durch die Schlitzung der
Mutter im Bereich des Mutternkopfes 2 und durch den schlankeren verlängerten Teil 5 wird bewirkt, daß auch
in den Randbereichen der Mutter, also am oberen und am unteren Rand beachtliche Kräfie eingetragen
werden, so daß die im rechten Teil der Darstellung der Fig. 2 wiedergegebene, verhältnismäßig gleichmäßige
Krafiverteilung entsteht.
In den F i g. 1 und 2 ist das Gewinde 8 der Mutter
schematisiert dargestellt. Es kann grundsätzlich jedes Gewinde Verwendung finden. Vorteile lassen sich
allerdings erzielen, wenn zwischen dem Gewinde des Spannstabes 7 und demjenigen der Mutter 1 ein
geringerer Ganghöhenunterschied besteht. Das ist in Fig. 3 in starker Vergrößerung dargestellt. Hier ist ein
Gewinde im Längsschnitt gezeigt, das, jedenfalls soweit es den Spannstab 7 anlangt, durch Aufwalzen von auf
einer Schraubenlinie liegenden Rippen auf warmem Wege erzeugt wurde. Das Gewinde 8 im Bereich der
Mutter 1, das in der Form dem Gewinde des Spannstabes 7 entspricht, hat eine etwas größere
Ganghöhe.
Dadurch wird bewirkt, daß beim Aufbringen der Kraft auf den Spannstab 7 in Richtung des Pfeils 10
zunächst der oberste Gewindegang 8' zum Tragen kommt, während die folgenden Gewimdegänge als
nächster der Gewindegang 8", erst dann an der Kraftübertragung beteiligt werden, wenn durch elastische
und/oder plastische Verformung der oberen Gewinderippen eine Verschiebung nach unten auftritt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Verankerung eines mit einem Gewinde, vorzugsweise mit einem aus warmgewalzten,
schraubenlinienförmig verlaufenden Rippen bestehenden Teilgewinde, versehenen Spannstabes
für Spannbeton, mit einer Mutler, die mit einem gegenüber dem Mutternkopf verdickten, eine zur
Stabachse geneigte Abstützfläche aufweisenden Teil versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutter (1) einen über den verdickien Teil (3) hinaus verlängerten Teil (5) aufweist, der schlanker
als der Multernkopf (2) und sich zum Ende hin verjügend ausgebildet ist und daß im Mutternkopf
(2) mindestens zwei einander diametral gegenüberliegende Längsschlitze (6) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (1) aus einem Material
geringerer Festigkeit besteh! als der Spannstab (7).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ganghöhe des Gewindes (8) der
Mutter (1) etwas größer ist als die Ganghöhe des Gewindes des Spannstabes (7).
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