DE2536409A1 - Verfahren zur aufbereitung von mit kunststoff beschichteten gewebeabfaellen - Google Patents

Verfahren zur aufbereitung von mit kunststoff beschichteten gewebeabfaellen

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DE2536409A1 DE19752536409 DE2536409A DE2536409A1 DE 2536409 A1 DE2536409 A1 DE 2536409A1 DE 19752536409 DE19752536409 DE 19752536409 DE 2536409 A DE2536409 A DE 2536409A DE 2536409 A1 DE2536409 A1 DE 2536409A1
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Description

Verfahren zur Aufbereitung von mit Kunststoff beschichteten Gewebe-
abfallen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von mit Kunststoff beschichteten Gewebeabfällen, bestehend aus einer Faser- oder Gewebekomponente und aus einer aus einem oder mehreren Polymeren bestehenden Kunststoffkomponente.
Bei der Herstellung von mit PVC und anderen Polymeren beschichteten Geweben sowie bei der nachfolgenden Verarbeitung entstehen beachtliche Mengen Abfälle, wie Abschnitte beim Ablängen und Kantenbesäumen, Reste beim Ausschneiden usw. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist man bestrebt, diese Abfälle einer Wiederverwertung zuzuführen, und es wurden hierfür auch schon verschiedene Methoden entwickelt, die in der Hegel auf einer mechanischen oder mit Hilfe einer Lösung bewirkten Trennung des Polymeren und des Gewebeuntergrundes beruhen.
Bei diesen Verfahren wird gewöhnlich eine physikalische Trennung der Kunststoffbeschichtung und des Gewebes vorgenommen; diese ist schwierig oder erfordert kostspielige Einrichtungen z.B. zur Lösungsmittelrückgewi nnuns. Solche Verfahren sind beispielsweise aus der US-Patentschrift 3 624 009 und der Zeitschrift "Society of Plastics Engineers Journal", Band 22 (1973), Seiten 45—49, bekannt.
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Ein anderes Verfahren besteht in der chemischen Zersetzung der Fasern in dem Gewebe. Dieses Verfahren ist auf Produkte beschränkt, bei denen das Gewebe auf einer Seite des Produktes frei Piegt, und erfordert aufwendige Behandlungseinrichtungen sowie kostspielige Hi Ifsstoffe. Ein solches Verfahren wird beispielsweise in der australischen Patentanmeldung 8609/72 beschrieben.
Ein Beispiel für eine Verwertungsmöglichkeit mit Kunststoff beschichteter Gewebeabfälle, insbesondere mit PVC beschichteter Baumwollgewebeabfälle (nachstehend mit PVC-G bezeichnet), ist die Herstellung von Bodenfliesen, wobei die Abfalle zerkleinert und in bekannter Weise verarbeitet werden. Hierzu ist es notwendig, daß das Baumwollgewebe mechanisch zerkleinert wird, damit es als Füllstoff in der weichgemachten PVC-Grundmasse verwendet werden kann. Frühere Versuche, die Abfälle ohne vorherige Zerkleinerung zu verwenden, führten zu unbefriedigenden Ergebnissen, da die Baumwollfäden bei der Verarbeitung nicht zerkleinert werden und ihre Gegenwart eine schlechte Durchmischung, hohen Energieverbrauch sowie Schwierigkeiten bei der Pflege und Instandhaltung der Maschinen zur Folge hat. Die Behandlung normaler granulierter PVC-G-Abfalle lediglich mit Wärme und mechanischen Scherkräften ergibt ein Material, das wegen der Festigkeit des Gewebesubstrats und seiner Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Zerkleinerung sehr schwierig zu verarbeiten ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem mit PVC und anderen Polymeren beschichtete Gewebe derart aufbereitet werden können, daß ihre Weiterverarbeitung durch normales Mischen und Compoundieren erleichtert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Abfälle einer energiereichen Strahlung in einer solchen Dosierung ausgesetzt werden, daß mindestens eine der Komponenten einen selektiven Abbau erleidet, während die andere Komponente im wesentlichen unverändert bleibt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Es wurde gefunden, daß durch Bestrahlen der PVC-G und anderer kunststoffbeschichteter Gewebe mit energiereicher Strahlung wesentliche Änderungen der Eigenschaften des Materials hervorgerufen werden*
Zunächst zeigt das Material eine erhöhte Haftung an den heißen Walzen von Zweiwalzenknetern und kann daher in der für PVC-Massen üblichen Weise durch mechanisches Mischen und Kneten bei hohen Temperaturen verarbeitet werden. Es scheint auch, daß durch die Bestrahlung eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften der Baumwolle hervorgerufen wird, die zu einer raschen Zerstörung des Gewebes führt, so daß eine normale Verarbeitung möglich wird.
Die hier verwendete Bezeichnung "energiereiche Strahlung" ist synonym mit der Bezeichnung "ionisierende Strahlung" und umfaßt in weitestem Sinne jede Strahlung mit einer Energie oberhalb etwa 10 bis 30 eV. Für praktische Zwecke jedoch, d.h. zur Erzielung der erforderlichen Strahlungsdosis innerhalb einer realistischen Zeitspanne, hat die Strahlung eine Energie in der Größenordnung von 0,1—10 MeV. Der wichtigere Parameter ist jedoch in jedem Falle die Strahlungsdosis.
Eine geeignete energiereiche Strahlung ist beispielsweise die Strahlung einer Isotopenquelle wie Co-60 oder die Strahlung eines Elektronenbeschleunigers. Im allgemeinen muß die Strahlungsdoais so hoch sein, daß unter normalen Verarbeitungsbedingungen eine rasche Zerstörung des Gewebes erzielt wird, jedoch nicht so hoch, daß ein unerwünschter Abbau des mit dem Gewebe verbundenen PVC oder anderen Polymermaterials eintritt. Eine Dosis von etwa 2,5 bis etwa 10 Megarad, vorzugsweise etwa 4 bis etwa 7 Megarad, liefert im allgemeinen bei PVC sehr zufriedenstellende Ergebnisse, doch können bei anderen Materialien auch höhere oder niedrigere Dosen zweckmäßig sein.
Das Verfahren eignet sich besonders für die Aufbereitung von mit PVC beschichteten Geweben, vor allem PVC-G. Das beschichtete Gewebe kann aus Baumwolle oder Gemischen aus Baumwolle und Fasern aus einem Polyvinylalkohol bestehen.
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Die Beschichtung kann aus PVC-Plastisol oder kalandrierter PVC-Folie (die mit dem Gewebe verbunden ist) bestehen und setzt sich im wesentlichen aus Polyvinylchlorid, Weichmachern wie Phthalsäureestern und organischen Phosphaten, Pigmenten, Stabilisatoren usw. sowie gegebenenfalls Schäummitteln zusammen. Solche Überzüge sind gut bekannt und werden bei der Herstellung von Polstermöbeln, Kleidungsstücken und zahlreichen Industrieerzeugnissen verwendet.
Bei der normalen Herstellung werden die verschiedensten Kunststoff- und Beschichtungsansätze und Grundgewebe verwendet. Beispielsweise gibt es feste oder integralgeschäumte Beschichtungen aus PVC-Mischungen, die in typischen Fällen folgende Zusammensetzung haben:
PVC 100 Gewichtsteile
Weichmacher 50—80 Gewichtsteile
(Diisooctylphthalat, Triisooctyltrimellitat, Phosphorsäureester u.a.)
Füllstoffe (Calciumcarbonat, Tone usw.) 0—50 Gewichtsteile Stabilisatoren 2—5 Gewichsteile
Pigmente unterschiedlich
Dieses Material findet verbreitet Anwendung zur Herstellung von Polstermöbeln, Wandbelägen, Kleidungsstücken, Schuhwerk usw., und jeder Fachmann ist mit der Zusammensetzung der jeweils verwendeten Mischung vertraut.
Beim Beschichten von Grundgeweben mit Kunststoff-Folien bleibt eine Kante unbeschichtet. Beim Kantenbesäumen des fertigen Erzeugnisses sucht man die Abfälle an Gewebe und Beschichtung möglichst gering zu halten, und bei verschiedenen Produkten entstehen Abfälle mit unterschiedlichem Anteil der Komponenten. Wenn derartige Abfälle das Hauptausgangsmaterial für den Aufbereitungs- und Verwertungsprozeß sind, so ist selbstverständlich dessen Zusammensetzung sehr unterschiedlich. Andere Abfälle, Ablängabschnitte von den Enden, Ausschuß wegen unzureichender Qualität usw. haben ein mehr gleichbleibendes Verhältnis von Beschichtung zu Gewebe (innerhalb einer Produktkategorie) .
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Die verwendeten Textilien sind überwiegend Gewebe oder Gewirke, doch werden in einigen Sonderfällen, wie Schuhwerk und Bodenbeläge, auch manchmal Non-woven-Textilprodukte verwendet. Material der letztgenannten Art dürfte aber nur einen geringen Anteil der aufzubereitenden Abfälle bilden und kann, wo zweckmäßig, für eine Sonderbehandlung abgetrennt werden. Wie schon erwähnt, sind Baumwolle und Gemische aus Baumwolle und Polyvinylacetat/Polyvinylalkohol-Fasern die am häufigsten verwendeten Fasern.
Von den Textilien haben die Gewirke meist ein Flächengewicht von
2 2
135—240 g/m , die Gewebe ein solches von 100—300 g/m . Das Flächengewicht der beschichteten Textilien beträgt bei den Massenprodukten
(Wandbeläge, Polstermaterial) 220—955 g/m .
Der Gesamtbereich des Ausgangsmaterials für den Aufbereitungsprozeß kann sich daher von stark beschichtetem Gewebe mit einem Flächengewicht von 955 g/m bis zu einem Produkt erstrecken, das hauptsächlich aus Besäumabfällen eines leicht beschichteten Produktes besteht, das im Falle eines Gewirkes mit einem Flächengewicht von 135 g/m , das zur Hälfte unbeschichtet ist, ein durchschnittliches Flächengewicht von I70 g/m (Faser plus Beschichtungsmaterial) hat.
Es war bisher nicht bekannt, bei der Aufbereitung beschichteter Gewebeabfälle diese mit einer energiereichen Teilchenstrahlung zu behandeln. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß es mit Hilfe der Bestrahlung möglich ist, derartiges Material ohne vorherige Zerstörung des Faseranteils aufzubereiten, ohne daß ein übermäßiger Abbau der Kunststoffbeschichtung eintritt. Ein weiterer unerwarteter Vorteil besteht darin, daß die behandelten Produkte gute Mahl- und Mischeigenschaften haben.
Andere Kunststoff/Gewebe-Kombinationen, die sich für eine Bestrahlungsaufbereitung nach dem Verfahren der Erfindung eignen, sind thermoplastische Polyurethane auf Geweben aus Baumwolle und anderen abbaubaren Faserstrukturen. Die Textilgrundlage oder Faserverstärkung kann ein Gewebe, eine Maschenware oder ein Non-woven-Material sein.
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Ganz allgemeine bestehen Produkte, die für eine erste Ausführungsform des Verfahrens geeignet sind, aus kunststoffbeschichteten Geweben (oder auch Maschenware bzw. Non-woven-Textilien), deren Kunststoffkomponente gegen Abbau durch energiereiche Strahlung weniger empfindlich als die Faserkomponente oder -schicht — mindestens unter Bedingungen und bei Anwendung von Strahlungsdosen, die einen Abbau der Faser hervorrufen — ist.
Eine andere Ausführung der Erfindung besteht darin, daß als Ausgangsmaterial für die Bestrahlurgsbehandlung Verbundstoffe verwendet werden, bei denen die Fasern gegen die Bestrahlung beständiger als die Kunststoffbeschichtung oder das polymere Bindemittel sind. In diesem Falle kann statt des Kunststoffs eine wertvolle Faser zurückgewonnen und zur Verstärkung des gleichen oder eines andersartigen Systems verwendet werden. Ein Beispiel ist die Rückgewinnung von Fasern aus Abfällen, die aus einer dünnen Butylkautsehuk-Beschichtung auf einem dicken Verstärkungsgewebe.
Die Bestrahlungsmethode hängt von der physikalischen Form der Abfälle ab. Beispielsweise können Abfälle in Form von Streifen oder Schnittabfällen zu lockeren Ballen gepreßt oder gebündelt werden, falls sie chargenweise in einer Gammastrahlen-Anlage behandelt werden sollen, in der normalerweise eine hohe Eindringtiefe der Strahlung erreicht Avird. Matten- oder bahnförmige Produkte können dagegen zweckmäßigerweise in kontinuierlicher oder halbkontinuierlicher Arbeitsweise durch einen Elektronenstrahl von hoher Energie geführt werden, wie er aus einem Elektronenbeschleuniger mit isoliertem Kerntransformator austritt.
Ganz gleich, welche Methode benutzt wird — das Kriterium, das im wesentlichen das Verhalten der behandelten Stoffe bestimmt, ist die Strahlungsdosis.
Bei der Auswahl der Methoden für die weitere Aufbereitung der bestrahlten Abfälle, ist es zweckmäßig, so weit wie möglich auf Methoden und Ausrüstungen zurückzugreifen, die in der kunststoffverar-
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beitenden Industrie schon in Gebrauch sind. Bei der Verarbeitung PVC-haltiger Mischungen z.B. beim Pressen von Bodenfliesen oder zum Spritzgießen oder Extrudieren werden in der Regel als Ausgangsmaterial Mischungen aus PVC, Weichmacher, einem inerten anorganischen Füllstoff und Zusätzen, wie Stabilisatoren, Schmiermittel, Pigmente und dgl., verwendet. Die herkömmlichen Mischverfahren umfassen das Mischen der pulferförmigen Stoffe, wie der Füllstoffe und Zusätze, an das sich dann das Mischen im geschmolzenem Zustand des Kunststoffs, der Füllstoffe, Weichmacher anschließt. Die abgekühlte Schmelze wird schließlich wird zerkleinert und in eine für die Weiterarbeitung geeignete Form (Granulat od. dgl.) gebracht. Einrichtungen für die Verarbeitung der Mischung im geschmolzenem Zustand sind häufig Maschinen mit einer intensiven Scherwirkung, wie Banbury-Mischer, beheizte Walzenkneter oder eine Kombination beider Maschinen, aber auch Misch- und Knetextruder.
Bei dem bisherigen Stand der Technik ist es erforderlich, daß das Aufgabematerial für die Schmelzmisch- und Knetmaschinen eine geeignete physikalische Form hat und z.B. aus Granulat oder mittelgroßen Teilchen besteht. In manche Mischertypen können auch dünne kontinuierliche Bänder eingeführt werden. Zum Zerkleinern großflächigen Mattenmaterials oder langer Bänder auf eine zur Einspeisung in den Mischkneter geeignete Länge werden die verschiedensten Schneid- und Zerkleinerungsmaschinen eingesetzt.
Durch die Erfindung wird diese Vorbehandlung der Abfälle überflüssig, wodurch sich beachtliche Kostenersparnisse und andere Vorteile ergeben.
An Hand der folgenden Beispiele wird die Erfindung veranschaulicht.
BEISPIEL 1
Die nachstehend beschriebenen Versuche wurden mit Abfällen aus PVC-beschichtetero Gewebe ausgeführt, deren Gewebegrundlage aus Baumwolle bestand. Das Produkt hatte ungefähr folgende Zusammensetzung:
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PVC 37?? (einschließlich einiger oben
genannter Zusätze)
Weichmacher 24je (hauptsächlich Diisooctylphthalat)
Füllstoffe 10j£ (beschichtetes Calciumcarbonat)
Baumwollfaser
Aus diesen Abfällen wurden nach vier alternativen Verfahren Probemischungen hergestellt und auf ihre physikalischen Eigenschaften geprüft. Die Verfahren waren:
A. Bestrahlung der Abfälle mit Dosen von 2,5 und 5,0 Megarad (MR) und anschließendes Mischen in einem Laboratoriuros-Banbury-Mischer, Kneten auf einem Walzenkneter und Heißpressen.
B. Granulieren der Abfälle, Bestrahlung mit 5 MR und anschließende Weiterverarbeitung wie oben.
C. Granulieren, Mischen und Kneten wie oben ohne Bestrahlung.
D. Mischen und Kneten wie oben, aber ohne Granulieren und Bestrahlen.
Die Bestrahlung wurde mit Co-60 als Gammastrahlenquelle (1,173 und
1,333 MeV) ausgeführt. Die Abfälle wurden gebündelt und so durch den
Strahlengang geführt, daß sie gleichmäßig der Strahlung ausgesetzt
waren. Andere Verfahrensfaktoren und die Ergebnisse der physikalischen Prüfung sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
€09810/0660
TABELLE 1
Verf. Vers. Behandlung d. Labor-Banbury- Kneter-Verarbeitung PVC-G-Abfälle Verarbtg. (2) (3)
Preßbedingungen
Eigenschaften (4)
A 1 Form Ϋ Misch Aus- Temp. Knet Bemer Temp. Ges,- Dauer ZF BD BSS D TA I
(1) Dosis zeit trags- zeit kungen Preß- d. MD
I
A 2 temp. zeit vollen
B 3 Druck
C 4 aus
D 5 Mrd min 0C 0C min 0C min übung
min
kPa A- g/cm mg
(1) NG 2,5 8 152 154 9 gut 135 17,5 4 7 814 <10 4 1,32 78
Q? knetbar
CD NG 5,0 4 158 154 6 Il 135 18 4 10 545 <io 5 1,31 39
OO G 5,0 5,5 154 154 8,9 Il 135 19 4 7 616 <10 8 1,34 28
σ G O 8,5 168 160 7 Il 182 18 4 15 395 ■ <10 6 1,33 55
"'s
O
NG O 7 164 157 25 Il 182 20 4 12 915 ■ <:io 3 1,27 105
m NG m Nicht granuliert (4) ZF = Zugfestigkeit
G = granuliert BD = Bruchdehnung
(2) Laboratoriums-Banbury-Mischer, Fassungsvermögen etwa 500 g,
Dampfdruck 6,37 bar
(3) Kneterdampfdruck 4,49 bar
BSS = British Standard Softness
D = Dichte
TA = Taber-Abrieb
(Gewichtsverlust nach 1000 Zyklen am Rad H22 bei einer Belastung von 1 kp)
Die vorstehenden Ergebnisse werden durch die Beobachtung gestützt, daß die mit 5 Mrd bestrahlten Proben der Versuche 2 und 3 sich am leichtesten verarbeiten ließen. Die Proben der Versuche 1 und 4 verhielten sich ähnlich, aber das Material des Versuchs 5 ließ sich im Banbury-Mischer erheblich schlechter mischen, wie auch aus den in Tabelle 1 angegebenen Mischzeiten hervorgeht. Das sich an das Mischen im Banbury-Mischer anschließende Kneten auf dem Walzenkneter ließ sich bei allen Proben verhältnismäßig leicht ausführen. Es ist bemerkenswert, daß die Bestrahlung der Abfälle zu einer sehr guten Verarbeitbarkeit führte, auch ohne vorherige Granulation. (Das Granulieren faserhaltiger Stoffe ist sehr lästig, weil dabei im Arbeitsbereich erhebliche Mengen faserigen Feinstaubs entstehen, der nicht nur die Beschäftigten stark belästigt, sondern auch die Brandgefahr erhöht.)
Die Zugfestigkeit des verarbeiteten Materials lag in allen Fällen in einer für aufbereitetes Material, das normalerweise nur in begrenzten Anteilen zusammen mit frischen Bestandteilen Mischungen zugesetzt wird, zufriedenstellenden Größenordnung. Die allgemein geringere Zugfestigkeit der aus bestrahltem Material hergestellten Proben ist praktisch kein Nachteil und beeinträchtigt sicher nicht die durch die verkürzten Verarbeitungszeiten erzielten Vorteile.
Eigenschaften einiger handelsüblicher PVC-Mischungen sind in Tabelle wiedergegeben, und ein Vergleich dieser Daten legt die Verwendung von nach einem der Verfahren A—D der Tabelle 1 zu einer Mischung aufbereiteten Abfälle nahe.
TABELLE 2
Mischungsart Zug- Dehnung BSS TA
festigkeit kPa % mg
Allzweck-Extrusionsmaterial 19 370 210 9±4
Material für Fußbodenbeläge
(mit hohem Anteil Kalksteinfüllung) 13 831 15 4+3 138
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Vie ersichtlich, kommen die Eigenschaften einer Mischung aus bestrahlten Abfällen wie die Mischungen A oder B denjenigen des Materials für Fußbodenbeläge recht nahe. Hauptproblem ist die Bruchdehnung, aber der Fachmann dürfte leicht Möglichkeiten sehen, diese Abfälle in geeigneten Mischungen einzusetzen, z.B. in solchen mit zusätzlichem Füllstoff, Kunststoff und Weichmacher. Auf diese Weise lassen sich leicht Eigenschaften erreichen, die mit denjenigen normaler Mischungen für Fußbodenbeläge vergleichbar sind. Ebenso können Extrusions- oder Spritzgußmischungen durch Mischungen von aufbereiteten Abfällen mit üblichen Bestandteilen leicht modifiziert werden.
BEISPIEL 2
Im folgenden wird die Anwendung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens in technischem Maßstab beschrieben. Die beiden Mischungen E und F wurden in einer Misch- und Knetanlage verarbeitet, die aus einem Banbury-Mischer Modell 3D und einem Zweiwalzenkneter bestand. Die Temperatur des Banbury-Mischers betrug 170 C, die Temperatur der Kneterwalzen 127 bzw. 160 C. Die Verarbeitungszeit im Banbury-Mischer betrug 10—12 Minuten.
Zusammensetzung der Mischungen
Mit 5 Mrd bestrahlte PVC-G-Abfalle (wie in Beispiel l)
PVC-Folienabfälle
Weichmacher (Diisooctylphthalat) Wärmestabilisator (Ferro 7125) Calciumstearat
Ruß (Tintacarb 300, mit Weichmacher
im Verhältnis 1:4 vorgemischt) 2,5 2,5
Eigenschaften der Mischungen
British Standard Softness 24' 27
Dichte (g/cm3) 1,3 1,23
Für weitere Versuche wurde die Mischung F gewählt, da sie leichter zu verarbeiten war und weniger extrem von normalen Mischungen (hinsichtlich des Fasergehalts) abwich.
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_E F_
100 100
0 118
13 13
1,0 1,0
0,6 0,6
Aus der Mischung P wurde nach normalen Extrusionsmethoden ein Gartenschlauch hergestellt. Die Berstfestigkeit und das allgemeine Aussehen des Produktes waren ebenso gut wie die betreffenden Eigenschaften der aus normalen Mischungen hergestellten Erzeugnisse.
Weiter Versuche ergaben, daß es möglich war, aus der Mischung F einen Gartenschlauch ohne Verwendung von Siebeinsätzen zu extrudieren. Dies zeigt, daß die Fasern in der Mischung nach dem Mischen und Kneten nur eine Länge von 0,1—0,2 ram haben konnten. Die Fasern in dem ursprünglichen PVC-G-Abfall waren bis zu etwa 10 mm lang.
Hier ist anzumerken, daß es praktisch unmöglich ist, PVC-G-Abfalle in der vorstehend beschriebenen Weise zu verarbeiten, wenn die Abfälle nicht bestrahlt worden sind.
BEISPIEL 3
Eine Spritzgußmischung wurde aus dem folgenden Ansatz hergestellt:
Ansatz F (Beispiel 2) PVC-Kunststoff (Geon 104) Weichmacher (Diisooctylphthalat) Wärmestabilisator (Ferro 7125) Ruß (Tintacarb 300, im Verhältnis
1:4 mit Weichmacher vorgemischt)
Füllstoff (Omya BSH, beschichtetes CaCO ) Wärmestabilisator (Mark C)
Epoxid-Stabilisator (Lankro GE)
Schmiermittel (Stearinsäure)
Chloriertes Polyäthylen (iCI-Cerechlor S.52)
Die vorstehende Mischung zeigte zufriedenstellende Eigenschaften bei der Herstellung von Schuhsohlen nach dem Spritzgießverfahren.
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß der besondere Vorteil des Bestrahlungsverfahrens darin besteht, daß leicht verarbeitbare Abfälle aus beschichtetem Gewebe erhalten werden, ohne daß die Kunststoffbeschichtung übermäßig verschlechtert wird.
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125 Gew. -Teile
100 Il Il
59 Il Il
1,0 11 It
3,5 Il Il
15 Il Il
0,6 Il Il
3,0 Il Il
0,6 Il Il
10 Il It

Claims (7)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Aufbereitung von mit Kunststoff beschichteten Gewebeabfällen, bestehend aus einer Faser- oder Gewebekomponente sowie aus einer aus einem oder mehreren Polymeren bestehenden Kunststoffkomponente, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle einer energiereichen Strahlung in einer solchen Dosierung ausgesetzt werden, daß mindestens eine der Komponenten einen selektiven Abbau erleidet, während die andere Komponente im wesentlichen unverändert bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle einer energiereichen Strahlung in einer solchen Dosierung ausgesetzt werden, daß unter normalen Behandlungsbedingungen die Gewebekomponente rasch abgebaut, die Kunststoffkomponente dagegen im wesentlichen nicht abgebaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsdosis etwa 2,5—10 Megarad beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsdosis etwa 4—7 Megarad beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als aufzubereitendes Material mit PVC beschichtete Gewebeabfälle verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als aufzubereitendes Material Abfälle verwendet werden, bei denen die Faserkomponente gegen energiereiche Strahlung beständiger als die Kunststoffkomponente ist und nach der Bestrahlung gewonnen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als aufzubereitendes Material Abfälle verwendet werden, deren Kunststoffbeschichtung aus zwei oder mehreren koextrudierten oder in Lagen
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angeordneten Polymeren besteht, und daß diese Abfälle einer energiereichen Strahlung in einer solchen Dosierung ausgesetzt werden, daß mindestens ein Polymer abgebaut wird, die anderen Polymeren dagegen im wesentlichen nicht abgebaut werden.
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