<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Platte
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von plattenförmigem Material, dasmarmoriert oder in ähnlicher Weise gemustert ist und sich als Auskleidungsmaterial für Fussböden und Wände eignet.
In der brit. Patentschrift Nr. 736, 009 ist ein Verfahren zur Erzeugung von gemustertem Plattenmaterial beschrieben, bei welchem zunächst eine bunt gefärbte Platte in der Weise hergestellt wird, dass entweder ein Gemenge von kleinen Stücken thermoplastischer Materialien von zwei oder mehreren Farben oder Aber eine Unterlagsplatte aus thermoplastischem Material gemeinsam mit kleinen Stücken thermoplastischer Materialien von einer oder mehreren, andern Farben kalandriert werden, Wonach eine oder mehrere der auf diesem Wege erhaltenen bunt gefärbten Platten auf eine Basisplatte aus einem mit dem verwendeten Werkstoff verträglichen thermoplastischen Material von im wesentlichen der gleichen Farbe wie eine der in der bunt gefärbten Platte enthaltenen Farben aufgebracht werden,
worauf die Platten ober- flächlich verbunden und die verbundenen Platten im heissen Zustande unter wesentlicher Verminderung ihrer Gesamtdicke kalandriert werden.
Es wurde nun gefunden, dass die bunt gefärbten Platten, die für das Verfahren nach der brit. Patentschrift Nr. 736, 009 gebraucht werden, auch nach andern Methoden als den beiden in der Patentschrift angegebenen hergestellt werden können, beispielsweise wenn ein Verbundkörper aus zwei oder mehreren Platten aus verschiedenfarbigem thermoplastischem Material zwischen rotierenden Walzen hindurchgeführt und dadurch die Materialien dieser Platten miteinander vermischt werden. Es wurde auch gefunden, dass das Verfahren mit Platten aus vulkanisierbaren Gummimischungen ebenso gut durchgeführt werden kann wie mit Platten aus thermoplastischen Materialien.
Das Verfahren gemäss der Erfindung betrifft demnach die Herstellung einer gemusterten Platte, insbesondere zur Verkleidung von Decken und Wänden, bei welchem eine oder mehrere mehrfärbige Schichten bzw. Platten mit einer Basisschicht bzw. -platte verbunden werden, die im wesentlichen die gleiche Farbe aufweist, wie eine der in den mehrfarbigen Schichten vorkommende Farbe, und wobei der erhaltene Verbundkörper im noch plastischen Zustand unter wesentlicher Verminderung seiner Gesamtdicke kalandriert wird. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der mehrfarbigen Schicht bzw. der mehrfarbigen Schichten zwei oder mehr Schichten, deren jede eine voneinander verschiedene, im wesentlichen einheitliche Färbung aufweist und aus einem Gemisch aus thermoplastischem Material, z. B.
Kunstharzen auf Vinylchloridbasis, oder einem Gemisch aus vulkanisierbarem Kautschukarten besteht, durch zweimaliges Kalandrieren zu einem Mehrschichtkörper vereinigt werden, wobei durch geringere Umfangsgeschwindigkeitendes zweiten Kàlanderwalzenpaares gegenüber dem ersten Walzenpaar eine Anhäufung von Faltungen des Materials vor dem zweiten Walzenspalt aufrechterhalten und eine wesentliche Verminderung der Dicke sowie eine Vermischung der Schichtmaterialien bewirkt wird, und dass bei Vorhandensein eines vulkanisierbaren Schichtmaterials dieses anschliessend vulkanisiert wird.
Es ist in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Onyximitationen unter Verwendung von Mischungen auf der Grundlage von Nitrocellulose zuerst zwei Schichten, die in sich eine einheitliche Farbe aufweisen, wobei aber die Farbe der einen Schicht von der Farbe der andern Schicht verschieden ist, in einer Vorrichtung von der Art einer Zweiwalzenmühle, in der eine Anhäufung von Material auf der Seite des Aufstromes bzw. der Zuführung zu dem Spalt zwischen den Walzen erfolgt, mehrmals vermischt werden, worauf das erhaltene Material zerschnitten und mit einer Schicht anders gefärbtem Material neuerlich vermischt wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Bei der Herstellung der bunt gefärbten Schicht bzw. Schichten (Platten) gemäss der Erfindung mit Hilfe eines Kalanders oder einer ähnlichen Vorrichtung, die mindestens drei Walzen und damit zumindest zwei Walzenspalte aufweist, findet eine kontinuierliche faltenbildende Anhäufung des Materials statt, oder, mit andern Worten ausgedrUckt, es kommt zur Bildung einer Faltbank, die bei dem zweiten der beiden Walzenspalte aufrechterhalten wird, um eine gründliche Durchmischung der Materialien zu sichem.
Das Vermischen der ursprünglichen Platten kann auch mit einer wesentlichen Verminderung der Dicke einhergehen, wobei das Verhältnis der Summe der ursprünglichen Dicken zu der Dicke der erzeugten bunt gefärbten Platte mehr als 1, 5 : 1 und sogar 10 : 1 oder mehr betragen kann. In der gleichen Weise kann das Kalandem der bunt gefärbten Platte bzw. Platten zusammen mit der Basisplatte so geleitet werden, dass bei dem zweiten der beiden Walzenspalte eine Faltbank gebildet und eine wesentliche Verminderung der Dicke herbeigeführt wird. Diese Verwendung einer Faltbank und die wesentliche Dickenverminderung sind von besonderem Wen, wenn das herzustellende gemusterte Plattenmaterial ein marmoriertes Material mit einem nur kleinen Anteil der zur Marmorierung dienenden Masse bzw.
Massen ist ; in diesem Falle kann nämlich eine ausserordentlich gleichmässige Verteilung der zur Mannorierung dienenden Masse bzw.
Massen erzielt werden. Die in Rede stehende Arbeitsweise erweist sich als besonders brauchbar für die Herstellung von solchem marmoriertem Material, das nur stellenweise marmorierte Bereiche hat, die aber über die ganze Platte gut verteilt sein sollen ; demgemäss ist diese Arbeitsweise insbesondere zur Herstellung von Materialien mit verhältnismässig hohen Anteilen an Marmorlerfarbmischungen geeignet.
FUr die Herstellung der bunt gefärbten Platten kann man normalerweise Platten mit einer ursprüngli- chen Dicke von etwa 0,5 bis 2 mm benUtzen und die Basisplatte, mit welcher eine oder mehrere bunt gefärbte Platten verbunden werden, kann im allgemeinen eine ursprüngliche Dicke von etwa 5 bis 20 mm aufweisen.
Gewünschtenfalls kann das vorliegende Verfahren in weitgehend kontinuierlicher Weise ausgeführt werden. So kann die Basisplatte unter Verwendung eines Mischwalzwerkes oder eines Innenmischer und anschliessend eines Kalanders kontinuierlich hergestellt, mit der bzw. den bunt gefärbten Platten konti- nuierlich verbunden und sodann kontinuierlich kalandriert und erforderlichenfalls auch so vulkanisiert werden ; ebenso können die bunt gefärbten Platten durch kontinuierliche Erzeugung einer einfarbigen Platte in einem Mischwalzwerk oder einem Innenmischer mit anschliessender kontinuierlicher Kalandrierung zusammen mit einer oder mehreren andern einfärbigen Platten erhalten werden.
Wenn die in dem vorliegenden Verfahren benUtzten Mischungen thermoplastische Materialien sind, dann können sie wie im Falle der brit. Patentschrift Nr. 736, 009 als Bindemittel thermoplastische Kunstharze wie Polyvinylchlorid oder Copolymere von Vinylchlorid mit Vinylacetat oder Vinylidenchlorid enthalten. Sie können auch einen oder mehrere Weichmacher, einen oder mehrere faserige oder nicht fase-
EMI2.1
spiel für faserige und nicht faserige organische Füllstoffe können Ligninpulvel, zerkleinerte Kokosnussschalen, Holzmehl, granulierter Kork, Lederstaub, Jute- und Baumwollfasern erwähnt werden. Man kann auch Russ verwenden, wenn seine Färbewirkung nicht unerwünscht ist.
Als bevorzugte Füllmittel kommen
EMI2.2
Bezeichnung"TR* bekannte ; diese Bezeichnungbezieht sich auf ein Erzeugnis, von welchem nicht mehr als 5 Gew.-Teile einer Probe von 16 Gew.-Teilen auf einem Sieb mit 10 Maschen/2, 54 cm zurUckblei- ben ; ein solcher Asbest entspricht den Angaben auf Seite 93 des Werkes"Industrial Minerals and Rocks** (American Institute of Mining & Metallurgical Engineers, 1. Auflage, 19 & 7).
Da sich die thermoplastischen Materialien im plastischen Zustande befinden müssen, wenn die bunt gefärbte Platte bzw. Platten zusammen mit der Basisplatte kalandriert werden, so müssen diese Platten auf eine entsprechend hohe Temperatur gebracht oder gegebenenfalls auf dieser gehalten werden.
Wenn gemäss dem vorliegenden Verfahren vulkanisierbare Gummimischangen benutzt werden, dann können sie auf Naturkautschuk oder gewünschtenfalls auch auf Kunstkautschuk wie z. B. einem Butadien- Styrol-Copolymerisat mit einem verhältnismässig niedrigen Anteil an der Styrolkomponente aufgebaut sein.
Es wurde jedoch als sehr vorteilhaft gefunden, wenn die vulkanisierbare Gummimischung auch einen wesentlichen Anteil von gewissen Harzen od. dgl. enthält. So wird der Durchgang eines Verbundkörpers von Platten aus vulkanisierbarer Gummimischung zwischen Walzen und demgemäss das Vermischen dieser Materialien ausserordentlich begünstigt, wenn die Mischungen ein Cumaronharz, erhalten durch Copolymerisa- tion von Cumaron mit z. B. Inden oder Styrol, oder ein ähnliches Harz enthalten. Der eben genannte
<Desc/Clms Page number 3>
Verfahrensschritt wird auchweitgehend erleichtert, wenn in die vulkanisierbaren Gummimischungen mehr oder weniger elastische Polymer-oder Copolymermaterialien einverleibt werden, wie Styrol-ButadienCopolymerisate mit einem verhältnismässig hohen Anteil, z.
B. von 60 bis 90% der Styrolkomponente.
Die Menge dieser zusätzlichen Kunsthärzanteile od. dgl. kann zweckmässig etwa 1-40 Gew.-%, bezogen auf den Gummi selbst, betragen.
Die zur Verwendung gelangenden vulkanisierbaren Gummimischungen können die üblichen Arten der Bestandteile solcher Mischungen enthalten, wie z. B. Schwefel oder ein anderes Vulkanisiermittel, Zinkoxyd, Vulkanisationsbeschleuniger, Antioxydationsmittel, Stabilisatoren wie Stearinsäure, Innenschmier- mittel wie Wachse usw.
Die vulkanisierbaren Gummimischungen können auch Füllmittel enthalten. Insbesondere können sie faserige Füllstoffe wie Asbest aufweisen : dabei wurde auch gefunden, dass die Gegenwart eines Anteiles von Asbest oder eines andern faserigen Füllstoffes, beispielsweise in einer Menge von 2 bis 200%, bezogen auf das Gewicht des Gummis selbst, das Vermischen der Materialien für den Marmorionmgsprozess sehr weitgehend erleichtert. Eine geeignete Asbestsorte ist der bereits genannte " Asbest, Als nicht faserige Füllstoffe können den vulkanisierbaren Gummimischungen Ton, gepulverter Kalkstein, Holzmehl, zerkleinerte Kokosnussschalen u. a. zerkleinerte Nussschalen einverleibt werden. Auch der Zusatz von Russ ist möglich, wenn sein Färbevermögen nicht unerwünscht ist.
Pigmente oderPigmentgemische werden notwendigerweise in wenigstens eine oder einige der vulkanisierbaren Gummimischungen eingearbeitet.
Dievulkanisierbaren Gummimischungen können in einem Mischwalzwerkoder in einem Innenmischer aus ihren Komponenten nach den üblichen Methoden erzeugt werden, wobei die Mischzeiten und-temperaturen zweckmässig so gewählt werden, dass die fertigen Mischungen beim Abnehmen aus dem Walzwerk bzw. beim Herausnehmen aus dem Mischer und dem anschliessenden Weiterverarbeiten sich in dem bereits angegebenen plastischen Zustande befinden und demgemäss leicht vermischbar sind.
Der Vulkanisationsvorgang, der im Falle von Gummimischungen auf das Kalandern der Basisplatte mit der bzw. den bunt gefärbten Platten folgen muss, kann, wie schon erwähnt, kontinuierlich ausgeführt werden. In diesem Falle können für die kontinuierliche Vulkanisation bekannte Maschinen z. B. der Berstorfftype verwendet werden.
In dem folgenden Beispiel ist die Erfindung ohne Beschränkung hierauf näher erläutert :
Beispiel :
Zwei thermoplastische Mischungen, von denen die eine schwarz, die andere weiss ist, werden durch Vermischen der folgenden Bestandteile in einem Innenmischer der Banburytype bei einer Temperatur von etwa 1500 C hergestellt :
EMI3.1
<tb>
<tb> Polyvinylchlorid <SEP> (Geon <SEP> 202) <SEP> 27 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Weichmacher <SEP> (Trikresylphosphat) <SEP> 16 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Bleikarbonat <SEP> 0,75 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Gepulverter <SEP> Kalkstein <SEP> und <SEP> Pigment <SEP> 14,25 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Asbestfaser <SEP> (Sorte <SEP> 7R) <SEP> 42 <SEP> Gew.-Teile
<tb>
Die schwarz gefärbte Mischung enthält 2% Russ undwird auf einem Mischwalzwerk in bekannter Weise zu Platten bzw.
Bahnen verarbeitet ; eine Serie dieser schwarzen Platten, die für die Basisplatte bestimmt sind, wird 10 mm dick ausgebildet. Weisse Platten mit einem Gehalt von 5% Titandioxyd werden. zu Platten (Folien) von etwa 0, 8 mm Dicke gewalzt.
Die 0, 8 mm-Platten aus der weissen Mischung werden auf die schwarze Basisplatte aufgelegt, auf 1400 C erhitzt und das Ganze leicht kalandriert. Der so gebildete Schichtkörper wird durch eine Heizvorrichtung durchgeführt, um ihn auf der Temperatur von 1400 C zu halten und anschliessend durch die Wal- zenspalte eines Dreiwalzenkalanders geleitet, dessen obere und untere Walze auf 1000 C gehalten werden, während die mittlere Walze auf 1400 C gebracht wird ; die beiden Walzenspalte des Kalanders werden auf 1 mm eingestellt.
Der Schichtkörperwird durch den unteren Walzenspalt des Kalanders eingeführt und nach seinem Austritt und vor dem Eintritt in den oberen Walzenspalt mehrere Zentimeter in sich zurückgeschlagen, so dass an dieser Stelle eine Faltbank gebildet wird. Da die beiden Walzenspalte die gleiche
EMI3.2
folgende Vermischen führt zu einer schwarzen Platte mit weisser Marmorierung.
Diese marmorierte Platte wird auf ein Förderband gelegt, die in eine Heizvorrichtung führt ; auf die marmorierte Platte wird eine vorher vorbereitete, etwa 10 mm starke schwarze Platte aufgebracht und der
<Desc/Clms Page number 4>
entstehende Verbundkörper, wie vorstehend beschrieben, durch die Heizeinrichtung hindurchgeführt und von dort dem Walzenspalt eines Zweiwalzenkalanders mit einer Walzenspalteinstellung von 10 mm zwecks Verfestigung des Schichtkörpers zugeführt.
Die so erhaltene verfestigte Platte wird durch den unteren Walzenspalt des Dreiwalzenkalanders hindurchgeführt und das Verfahren wie vorstehend beschrieben (s. vorletzter Absatz) wiederholt.
Durch das Vermischen in der Faltbank beim zweiten Walzenspalt des Kalanders und durch die Vermischung, die sich bei der Verminderung der Dicke Im Verhältnis von 10 : 1 beim ersten Walzenspalt ergibt, wird aus dem Kalander schliesslich eine sehr gefallige, leicht marmorierte Platte erhalten. Diese Platte wird erwärmt, gekühlt und hierauf in einzelne Stuck geteilt.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Platte, insbesondere zur Verkleidung von Decken und Wänden, bei welchem eine oder mehrere mehrfarbig Schichten bzw. Platten mit einer Basisschicht bzw.
- platte verbunden werden, die im wesentlichen die gleiche Farbe aufweist wie eine der in den mehrfär- bigen Schichten vorkommende Farbe, wobei der erhaltene Verbundkörper in noch plastischem Zustand un- ter wesentlicher Verminderung seiner Gesamtdicke kalandriert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der mehrfarbigen Schicht bzw. der mehrfarbigen Schichten zwei oder mehr Schichten, deren jede eine voneinander verschiedene, im wesentlichen einheitliche Färbung aufweist und aus einem Ge-
EMI4.1
z.
B.vulkanisierbaren Kautschukarten besteht, durch zweimaliges Kalandrieren zu einem Mehrschichtenkörper vereinigt werden, wobei durch geringere Umfangsgeschwindigkeiten des zweiten Kalanderwalzenpaares gegenüber dem ersten Walzenpaar eine Anhäufung von Faltungen des Materials vor dem zweiten Walzenpaar t aufrechterhalten und eine wesentliche Verminderung der Dicke sowie eine Vermischung der Schicht-
EMI4.2