-
Andererseits ist eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der ein Rauschspannungsspektrum
in einem Umsetzer mit Hilfe einer auf die Mittenfrequenz des Spektrums einstellbaren
Trägerspannung in ein die Frequenz Null mit einschließendes Frequenzband umgesetzt,
in einem Tiefpaßfilter selektiert und nach Verstärkung bezüglich der in ihm enthaltenen
Rauschleistung ausgewertet wird (vgl. DT-PS 11 00 805). Für die Auswertung einer
einzelnen Wechselspannung oder einer Wechselspannungsgruppe eignet sich diese Schaltungsanordnung
jedoch nicht, da jede ungewollte
-
Phasenverschiebung der Trägerspannung gegenüber den Wechselspannungen
das Meßergebnis beeinflußt, so daß hierauf zurückgehende Fehlmessungen nicht ausgeschlossen
werden können.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
der eingangs genannten Art bezüglich der Meßgenauigkeit so zu verbessern, daß sie
in einem wesentlich größeren Rahmen als bisher verwendet werden kann und insbesondere
für Messungen einsetzbar ist, bei denen die bezüglich ihrer Kenngrößen auszuwertende
Wechselspannung oder Wechselspannungsgruppe an beliebigen Stellen innerhalb eines
sehr großen relativen Frequenzbereiches liegen.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Schalter vorgesehen
ist, der den Weg der Wechselspannungen periodisch unterbricht, daß während der Unterbrechungsphase
jede der an den Ausgängen der Gleichspannungsverstärker auftretenden Fehlspannungen
abgetastet und einem Eingang des jeweils zugeordneten Gleichspannungsverstärkers
als Kompensationsspannung mit einer solchen Amplitude und Polarität zugeführt wird,
daß eine Fehlspannungskompensation eintritt, und daß die Kompensationsspannungen
nach Speicherung auch während der jeweils folgenden Durchschaltphase des Schalters
wirksam bleiben.
-
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin,
daß der Meßfehler der bekannten Schaltungen, der auf Fehlspannungen der Umsetzer,
durch Unsymmetrien hervorgerufen, und Offset-Spannungseinflüsse bei den Gleichspannungsverstärkern
zurückgeht, beseitigt wird. Damit ist es möglich, die Schaltungsanordnung nach der
Erfindung erstmals auch für die genaue selektive Messung von Wechselspannungsamplituden
oder Spannungspegeln innerhalb großer relativer Frequenzbereiche einzusetzen, ohne
eine Mehrzahl von Zwischenfrequenz-Umsetzungsstufen vorschalten zu müssen. Die gewünschte
Selektivität und Verstärkung wird nämlich schon durch eine entsprechende Bemessung
der Grenzfrequenzen der Tiefpaßfilter und des Verstärkungsgrades der Gleichspannungsverstärker
auf relativ einfache Weise erreicht, so daß die bei vergleichbaren selektiven Spannungs-
oder Pegelmessern herkömmlicher Art nur mit einem großen Schaltungsaufwand in der
Zwischenfrequenzebene zu lösenden Probleme einer mehrfachen Frequenzmischung, Selektion
und Verstärkung entfallen. Analog hierzu sind auch andere Kenngrößen der eingangsseitigen
Wechselspannungen innerhalb großer relativer Frequenzbereiche mit geringerem Schaltungsaufwand
als bisher selektiv meßbar.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird eine Vorumsetzungsstufe
vorgesehen, die einen eingangsseitigen großen relativen Frequenzbereich mittels
einer zugeordneten, in der Frequenz einstellbaren Trägerspannung auf ein den beiden
Umsetzern zugeführtes Zwischenfrequenzband umsetzt, innerhalb dessen jede Frequenz
durch eine entsprechende Frequenzeinstellung der den letzteren zugeführten Trägerspannung
auf null Hz umsetzbar ist. Hierdurch wird erreicht, daß große relative Frequenzbereiche
mit wenig aufwendi- -gen Frequenzeinstellmitteln für die beteiligten Trägerspannungen,
beispielsweise mittels Drehkondensatoren oder Varaktoren, ohne Bereichsumschaltung
überstrichen werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger in der Zeichnung dargestellter,
bevorzugter Ausführungsbei-
spiele näher erläutert. Dabei zeigt F i g. l ein erstes
Ausführungsbeispiel, das das Erfindungsprinzip deutlich erkennen läßt, Fig. 2 ein
Schaltspannungsdiagramm zur Erläuterung von F i g. 1, F i g. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 ein Schaltspannungsdiagramm zur Erläuterung von Fig. 3, Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel
zur Ermittlung von Spannungsdifferenzen sowie zur automatischen Frequenznachregelung
und F i g. 6 eine Schaltungsanordnung nach der Erfindung im Rahmen einer Meßschaltung
zur Durchführung von Schleifenmessungen.
-
In Fig 1 liegt eine in bezug auf ihre Kenngrößen auszuwertende Wechselspannung
Ux am Schaltungseingang 1. Von hier gelangt sie über einen umschaltbaren Dämpfungsvierpol
(Eichleitung) 2 zu einem Schalter 3, dessen Ausgang mit den Eingängen zweier Umsetzer
4 und 5 verbunden ist. Beide Umsetzer 4, 5 werden mit einer von einem Generator
6 gelieferten Trägerspannung Ut mit einer Phasendifferenz von 90° ausgesteuert.
-
Zu diesem Zweck ist inn der Trägerspannungszuleitung des Umsetzers
5 ein 90°-Phasenschieber 7 vorgesehen, der aber beispielsweise auch durch einen
Phasenschieber von +45° in der Zuleitung zu dem einen und einen Phasenschieber von
-45° in der Zuleitung zum anderen Umsetzer oder in ähnlicher Weise ersetzt werden
kann.
-
Wird die Frequenz des Generators 6 so eingestellt, daß Ut und Ux in
der Frequenz übereinstimmen, so werden von den Ausgängen der Umsetzer 4 und 5 koordinierte
Gleichspannungssignale U, und U2 abgegeben, die jeweils in den Tiefpaßfiltern 8
und 9 selektiert und in nachgeschalteten Gleichspannungsverstärkern 10 und 11 verstärkt
werden. Deren Ausgänge 12 und 13 sind mit Abtast- und Speicherschaltungen 14 und
15 verbunden, die vorzugsweise aus Operationsverstärkern 16, 17 mit kapazitiven
Rückkopplungszweigen 18, 19 von den Ausgängen zu den invertierenden Eingängen bestehen.
-
Die Ausgänge von 16 und 17 sind jeweils mit Eingängen der zugeordneten
Gleichspannungsverstärker 10 und 11 verbunden, während die invertierenden Eingänge
über Schalter 20 und 21 an den Ausgängen 12 und 13 liegen und die nicht invertierenden
Eingänge mit Nullpotential beschaltet sind. Die Ausgänge 12 und 13 sind weiterhin
mit einer Auswerteeinrichtung 22 und einer nachgeschalteten Anzeigevorrichtung 23
verbunden.
-
Die Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 1 sei anhand der Diagramme
von F i g. 2, die die Zeitabhängigkeit der den vorhandenen Schaltern von einem Taktgeber
TG zugeführten Schaltspannungen zeigen, näher erläutert. In den Durchschaltphasen
des Schalters 3, die in F i g. 2 durch die gegenüber der Zeitachse t nach oben versetzten
Teilstücke 24, 25 usw. des Schaltspannungsverlaufes U3 dargestellt sind, gelangen
die koordinierten Gleichspannungssignale U1 und U2 nach Selektion und Verstärkung
über die Ausgänge 12 und 13 zur Auswerteeinrichtung 22. In den Unterbrechungsphasen
26, 27 usw. des Schalters 3, in denen Ux von den Eingängen der Umsetzer 4 und 5
abgeschaltet ist, erscheinen dagegen zunächst lediglich Fehlspannungen, die auf
Unsymmetrien der Umsetzer 4 und 5 sowie auf Offset-Spannungseinflüsse der Gleichspannungsverstärker
10 und 11 zurückgehen, an den Ausgängen 12 und 13. Die im Gegentakt zum Schalter
3 betätigten Schalter 20 und 21, deren im Verlauf übereinstimmende Schaltspannungen
ebenfalls in F i g. 2 dargestellt sind, bewirken nun während ihrer Durchschaltphasen
28, 29
usw. die Anschaltung der jeweils anstehenden Fehlspannungen
an die Abtast- und Speicherschaltungen 14 und 15. Innerhalb der Schaltkreise 10,
12, 14 und 11, 13, 15 entsteht bei geschlossenen Schaltern 20 und 21 eine Regelwirkung,
durch die an den invertierenden Eingängen der Operationsverstärker 16 und 17 und
damit an den Ausgängen 12 und 13 jeweils eine Potentialverschiebung praktisch auf
das den nicht invertierenden Eingängen von 16 und 17 anliegende Nullpotential hervorgerufen
wird, während sich an den Ausgängen von 16 und 17 Kompensationsspannungen Ukl und
Uk2 aufbauen, die unter der Voraussetzung, daß sie den von 8 bzw. 9 zugeführten,
eingangsseitigen Fehlspannungen an den Gleichspannungsverstärkern 10, 11 entgegengepolt
sind, eine solche Amplitude erreichen, daß sich die genannten Potentialverschiebungen
einstellen. Damit ergibt sich an den Ausgängen 12 und 13 eine einwandfreie Fehlspannungskompensation.
-
Die unterschiedliche Polung der den Gleichspannungsverstärkern 10,
11 von den Tiefpaßfiltern 8 bzw. 9 einerseits und von den Operationsverstärkern
16, 17 andererseits zugeführten Spannungen kann dabei, wie in F i g. 1 gezeigt ist,
in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß 10 und 11 als Differenzverstärker
ausgebildet und die einander entgegenzupolenden Spannungen jeweils unterschiedliche
Vorzeichen aufweisenden Eingängen zugeführt werden. Durch ein Öffnen der Schalter
20 und 21 während der Durchschaltphasen 24, 25 usw. des Schalters 3 wird eine Verfälschung
der in den Rückkopplungszweigen 18 und 19 gespeicherten Kompensationsspannungen
Uk11, Uk2 dirch die koordinierten Signale U1, U2 vermieden, so daß auch in der jeweils
folgenden Durchschaltphase 24, 25 usw. eine einwandfreie Fehlspannungskompensation
erzielt wird.
-
Die an den Ausgängen 12 und 13 auftretenden, koordinierten und in
der beschriebenen Weise von Fehlspannungen breiften Signale U1 und U2, die im Takte
des Schalters 3 impulsweise anstehen, werden in der Auswerteeinrichtung 22 gemeinsam
ausgewertet Zur Ermittlung des Effektivwertes der Wechselspannung Ux wird in 22
eine Ausgangsspannung gebildet, die der Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate
der Spannungsamplituden von U1 und U2 entspricht. Die impulsweise auftretende Ausgangsspannung
von 22 führt dabei zu einer bestimmten Auslenkung eines in der Anzeigevorrichtung
23 vorgesehenen Zeigerinstruments 23a, das bei hinreichender Trägheit bzw.
-
genügend schneller Umschaltfrequenz des Schalters 3 den Mittelwert
der von 22 gelieferten Impulsspannungen und damit den genauen Effektivwert von Ux
anzeigt.
-
Zum Zwecke einer digitalen Auswertung der Kenngrößen von Ux ist es
andererseits auch möglich, die koordinierten Signale U1 und U2 jeweils getrennten,
periodisch arbeitenden Analog-Digitalwandlern 30, 31 zuzuführen und die von diesen
gleichzeitig erhaltenen Signale einem Rechner 32 parallel einzugeben. Der Rechner
32 ist dabei so programmiert, daß er die ihm gleichzeitig zugeführten Signale zu
den gewünschten Kenngrößen von Ux verarbeitet Diese bestehen beispielsweise aus
dem bereits bei der analogen Auswertung behandelten Effektivwert Ux, eff der Wechselspannung
Ux, der nach der Beziehung
gebildet wird, aus dem auf einen vorgegebenen
Spannungswert U0 bezongenen Pegelwert
px von Ux, der sich nach der Formel
errechnet, oder aus dem von den Spannungen Ux und Ut eingeschlossenen Phasenwinkel
#x, der sich aus der Beziehung
ergibt.
-
Andererseits kann Ux auch durch die Angabe seiner Vektorkoordinaten
ausgewertet werden, wobei die digitalisierten Werte von U1 und U2 unmittelbar den
Real- und Imaginärteil und damit die rechtwinkligen Koordinaten des Spannungsvektors
von Ux darstellen oder auf die entsprechenden Polarkoordinaten des Vektors, d. h.
auf seinen absoluten Betrag und seinen Phasenwinkel gegenüber der Spannung Ut, umgerechnet
werden. Neben der digetalen Darstellung der errechneten Kenngrößen in einem Ziffernfeld
33 ist es weiterhin möglich, die digitalen Signale, die dem Effektivwert Ux.eff
oder den genannten Koordinaten entsprechen, in einem Digital-Analogwandler 34 in
analoge Größen umzuwandeln und den Effektivwert Ux, eff mittels eines Zeigerinstruments
35 anzuzeigen oder den Spannungsvektor von Ux mittels eines Registrier- oder Sichtgeräts,
z. B. mittels eines Kathodenstrahloszillografen 36, darzustellen.
-
Wird der erfindungsgemäßen Schaltung anstelle einer Wechselspannung
Ux eine Gruppe von Wechselspannungen unterschiedlicher Frequenzen zugeführt, so
wird der Effektivwert aller in den Ubertragungsbereich der Tiefpaßfilter 8, 9 umgesetzten
Wechselspannungen ermittelt. Hierbei treten koordinierte Signalgruppen an die Stelle
der koordinierten Signale U, und U2. Handelt es sich andererseits um ein dem Schaltungseingang
zugeführtes Rauschspannungsspektrum, so wird von diesem der Effektivwert der in
den genannten Durchlaßbereich umgesetzten Rauschspannungen bewertet.
-
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das sich von dem ersten zunächst darin unterscheidet, daß die in Fig. 1 lediglich
durch ihre allgemeinen Symbole dargestellten Tiefpaßfilter 8 und 9 nunmehr durch
aktive Tiefpaßfilterschaltungen 55 und 56 ersetzt sind und daß die koordinierten
Signale U, und U2 Abtast- und Speicherschaltungen 37 und 38 zugeführt werden. Diese
bestehen zweckmäßigerweise aus Ladekondensatoren 39 und 40, denen als Impedanzwandler
geschaltete Operationsverstärker 41 und 42 nachgeschaltet sind. Die Zuführung von
U1 und U2 erfolgt über Schalter 43 und 44, die durch Schaltspannungen U43 und U44
des Taktgebers TG betätigt werden.
-
Wie die Schaltspannungsdiagramme der F i g. 4 zeigen, sind die Schalter
43 und 44 jeweils nur in den Zeitabschnitten 45, 46 usw. durchgeschaltet, die innerhalb
der Durchschaltphasen 24, 25 usw. des Schalters 3 liegen. Die in diesen Zeitabschnitten
von den Abtast- und Speicherschaltungen 37 und 38 übernommenen Signale U1 und U2
werden mittels der Ladekondensatoren 39 und 40 gespeichert. Wesentlich ist hierbei,
daß die Durchschaltungen der Schalter 43 und 44 möglichst kurzzeitig sind, jeweils
gleichzeitig erfolgen und gegenüber dem Beginn der Durchschaltphasen 24
und
25 mit einer solchen zeitlichen Verzögerung einsetzen, daß die Signale U1 und U2
jeweils bereits weitgehend eingeschwungen sind. Dies ist mit Sicherheit dann der
Fall, wenn die in F i g. 4 mit 47 und 48 bezeichneten Verzögerungszeiten so groß
sind, daß sie einem Mehrfachen der Einschwingzeiten der Tiefpaßfilterschaltungen
55 und 56 entsprechen. Bei einer Verzögerungszeit, die z. B. dem 7fachen Wert der
Filtereinschwingzeiten entspricht, reduziert sich der durch das Einschwingverhalten
der Schaltung entstehende Amplitudenfehler für U1 bzw. U2 bereits auf etwa 1%..
-
Durch die Anordnung der Abtast- und Speicherschaltungen 37 und 38
ist es möglich, die digitale Auswertung der Kenngrößen von Ux in wesentlich einfacherer
Weise vorzunehmen als es anhand von Fig.l beschrieben wurde. Wird nämlich ein Umschalter
49 vorgesehen, der im Takte der Schalter 43 und 44 während deren Unterbrechungsphasen
die Signale U1 und U2 nacheinander an den Eingang ein und desselben Analog-Digitalwandlers
50 durchschaltet, so können die von diesem auch nacheinander gebildeten digitalen
Signale einem Rechner 51 seriell eingegeben und in diesem zu den gewünschten, anhand
von Fig. 1 und den Beziehungen (1) bis (3) beschriebenen, Kenngrößen verarbeitet
werden, die dann wieder entsprechend Fig. 1 zur Anzeige gelangen. Zum Zwecke einer
wechselseitigen Anschaltung von U, und U2 an den Analog-Digitalwandler 50 wird dem
Umschalter 49 eine Schaltspannung U49 entsprechend Fig. 4 zugeführt, die ebenfalls
vom Taktgenerator TG geliefert wird. Hierbei ist dafür Sorge zu tragen, daß der
Analog-Digitalwandler 50 von dem jeweils in der Schaltung 38 gespeicherten Wert
von U2 so rechtzeitig wieder freigeschaltet wird, daß der nächstfolgende Abtast-
und Speichervorgang den zuletzt übertragenen Wert nicht beeinflussen kann. Dies
wird dadurch erreicht, daß die Schaltspannung U49 an den Flanken 52,53 usw. zeitlich
so dimensioniert ist, daß während der den Abtastvorgängen zugeordneten Zeitabschnitte
45, 46 usw. der Umschalter 49 eine mittlere Raststellung 54 einnimmt, in der er
kein Signal an den Eingang von 50 durchschaltet Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 3 sind, wie bereits erwähnt, die Tiefpaßfilter 8 und 9 der F i g. 1 als aktive
Tiefpaßfilterschaltungen 55, 56 ausgebildet, welche im einfachsten Fall aus integrierten
Operationsverstärkern 57 und 58 mit RC-Rückkopplungszweigen 59 und 60 und ohmschen
Widerständen 59a, 60a in Serie zu den Verstärkereingängen bestehen können, meist
aber als aktive Tiefpaßfilterschaltungen höheren Grades realisiert sind, die steilere
Filterflanken besitzen.
-
Der auf die Verstärker 57 und 58 entfallende Teil der für die koordinierten
Signale U1 und U2 aufzubringenden Gleichspannungsverstärkung kann nun bei den Gleichspannungsverstärkern
10 und 11 eingespart werden.
-
Durch die Anordnung der Tiefpaßfilterschaltungen 55, 56 außerhalb
der Regelkreise 10, 12, 14 bzw. 11, 13, 15 kann deren Stabilität in einfacher Weise
gewährleistet werden. Außerdem können die Einschwingzeiten dieser Regelkreise relativ
niedrig gehalten werden. Zweckmäßigerweise sind die Gleichspannungsverstärker 10
und 11 als Differenzverstärker 61 und 62 mit ohmschen Widerständen 61a und 62a in
Serie zu den invertierenden Eingängen und ohmschen Widerständen 61b und 62b in Rückkopplungszweigen
von den Ausgängen zu den invertierenden Eingängen ausgebildet, denen die zu übertragenden
Signale U1, U2 jeweils über den invertierenden Eingang und die Kompensationsspannungen
Ukl, Uk2 über den nicht invertierenden Eingang zugeführt werden.
-
Durch eine Umschaltung der Grenzfrequenzen der Tiefpaßfilter 8 und
9 bzw. der Tiefpaßfilterschaltungen 55 und 56, die zweckmäßig durch eine Änderung
der Kapazitätswerte in den RC-Rückkopplungszweigen 59 und 60 erfolgt, kann die Empfangsbandbreite
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung in einfacher Weise verändert und insbesondere
auch sehr schmalbandig gemacht werden, so daß sich eine hohe Selektivität ergibt.
Weiterhin kann beispielsweise durch eine Umschaltung der Widerstände 61a und 62a
auf verschiedene Widerstandswerte oder eine entsprechende Umschaltung von in Serie
zu den invertierenden Eingängen der Gleichspannungsverstärker 10, 11 angeordneten,
im einzelnen nicht dargestellten Dämpfungsvierpolen eine Einstellung der Schaltungsanordnung
auf unterschiedliche Empfindlichkeitsbereiche erfolgen.
-
In F i g. 3 ist noch eine zusätzliche Vorumsetzungsstufe vorgesehen,
die aus einem den Spiegelwellenbereich sperrenden Tiefpaßfilter 63, einem von einem
im Frequenzbereich oberhalb des Bereiches der Wechselspannungen Ux arbeitenden Überlagerungsoszillator
65 ausgesteuerten Mischer 64 und einem Bandpaß 66 mit nachgeschaltetem Verstärker
67 besteht Diese Stufe wird zweckmäßigerweise dann verwendet, wenn der eingangsseitige
relative Frequenzbereich der Wechselspannung Ux so groß ist, daß deren Umsetzung
in die 0-Hz-Lage einen nur mit großem Aufwand überstreichbaren Frequenzeinstellbereich
des Generators 6 erfordern würde, der beispielsweise nur mit einem Synthesizer beherrscht
werden könnte oder bei einer einfachen Oszillatorschaltung eine Frequenzbereichsumschaltung
notwendig machen würde. In diesen Fällen dient die frequenzvariable Überlagerungsspannung
des Generators 65 dazu, Ux in ein vom Bandpaß 66 selektiertes Zwischenfrequenzband
umzusetzen, das oberhalb des Frequenzbereiches der Wechselspannungen Ux liegt und
innerhalb dessen jede beliebige Frequenz durch die Frequenzeinstellung von Ut in
die 0-Hz-Lage umgesetzt.
-
werden kann. Auf diese Weise kann die Schaltungsanordnung nach der
Erfindung auf jede beliebige Frequenz innerhalb eines mehrere Dekaden einschließenden,
eingangsseitigen Frequenzbereiches abgestimmt werden.
-
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das zur Messung
von Spannungs- bzw. Pegeldifferenzen geeignet ist. Zu diesem Zweck wird ein eingangsseitiger
X/N-Umschalter 68 vorgesehen, der zwei gegeneinander auszuwertende, gleichfrequente
Wechselspannungen Ux und U abwechselnd dem Schaltungseingang 1 zuführt. Erfolgt
die Umschaltung von 68 mittels einer vom Taktgenerator TG erzeugten Schaltspannung
U68, deren zeitlicher Verlauf ebenfalls aus Fig. 4 entnehmbar ist, so werden in
den jeweils aufeinanderfolgenden Abtastphasen 54, 46 usw. U1-U2 Wertepaare abgegriffen,
die abwechselnd den Spannungen Ux und Un entsprechen. Über die auswertenden Schaltungsteile
22 bis 23a bzw. 49 bis 51 und 33 bis 36 ist eine Auswertung von Ux und U bezüglich
der zwischen ihnen bestehenden Aplitudendifferenz an sich durchführbar. Hierbei
tritt jedoch dann ein Meßfehler auf, wenn die Verstärkerungen der koordinierten
Signale U1 und U2 geringfügig voneinander abweichen oder der 90° -Phasenschieber
7 einen kleinen Phasenfehler aufweist und zusätzlich zwischen den gleichfrequenten
Spannungen Ux und Un ein Phasenunterschied besteht.
-
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird dieser Meßfehler
dadurch beseitigt, daß eines der koordinierten Signale U1 oder U2 einem Phasen-bzw.
Frequenzsteuereingang 69 des Generators 6 als Regelspannung Ur zugeführt wird. In
F i g. 5 ist hierfür eine Leitung 70 vorgesehen, die über einen Schalter 71 unterbrochen
werden kann. Schließt man den Schalter 71, so wird die Phase von Ut in der Weise
nachgeregelt, daß der Ausgang 13 während der Durchschaltphasen 24, 25 usw. des Schalters
3 spannungslos bleibt. Damit nimmt die Spannung U, am Ausgang 12 ihren maximalen
Wert an, da die Phasendifferenz zwischen der Trägerspannung Ut und der Wechselspannung
Ux bzw. Un zu Null wird. Für die Auswertung von Ux und Un wird dann nur der Schaltungsteil
4, 55, 10, 14 und 37 herangezogen, während der Schaltungsteil 5, 56, 11, 15 und
38 keinen Beitrag zu den zu ermittelnden Kenngrößen liefert. Hierdurch können auch
sehr kleine Spannungs- bzw. Pegeldifferenzen zwischen Ux und Un unabhängig von deren
Phasenlagen genau gemessen werden. Tritt infolge der Regelung des Generators 69
bzw. des Generators 6 eine kleine Ausgangsspannung an 13 als sogenannter Regelrest
auf, so hat diese wegen ihrer quadratischen Bewertung bei der Effektivwertbildung
praktisch keinen Einfluß auf den Effektivwert der Spannungs- bzw. Pegeldifferenzen.
Somit wird im Zeitabschnitt 45 am Ausgang 12 ein der Amplitude von Ux sehr genau
entsprechender Wert U1.x abgetastet, im Zeitanschnitt 46 der entsprechende, sehr
genaue Wert U1.n. der Spannung Un. Die Auswerteeinrichtung 22 muß dabei mit einem
Speicher ausgerüstet sein, der eine Ableitung einer der Differenz Ux,eff-Un,eff
entsprechenden Ausgangsgröße aus zwei seriell eingegebenen Spannungswerten ermöglicht
Die digitale Auswertung führt bei einer entsprechenden Programmierung des Rechners
32 bzw. 51 in relativ einfacher Weise zur Ermittlung der Spannungsdifferenz #Ueff
= #Ux,eff-Un,eff oder der Pegeldifferenz
Öffnet man den Schalter 71, so läßt sich aus den gemäß der Beziehung (3) für die
Wechselspannungen Ux und Un jeweils getrennt ermittelten Pahsenwinkeln #x und #n
im Rechner 51 auch die Phasendifferenz <px-nableiten.
-
Die Rückführung der Ausgangsspannung des Gleichspannungsverstärkers
11 zu einem Frequenzsteuereingang des in der Frequenz einstellbaren Generators bzw.
-
des Überlagerungsoszillators 65 führt zu einer automatischen Frequenznachregelung.
Ist die Schaltungsanordnung nach der Erfindung auf eine einzelne Wechselspannung
Ux abgestimmt, so wird sie bei Änderungen der Wechselspannungsfrequenz heridurch
automatisch nachgestimmt. Auch ein Wegdriften der Frequenzen des Generators 6 bzw.
des Überlagerungsoszillators 65 gegenüber der Frequenz der Wechselspannung Ux wird
auf diese Weise vermieden.
-
Fig. 6 zeigt eine Schaltung, bei der das in Fig.5 dargestellte Ausführungsbeispiel
unter Weglassung der Leitung 70 und des Schalters 71 den Empfangsteil 70a bildet,
der durch einen synchronisierbaren Sendeteil 70b in der Weise ergänzt wird, daß
die Übertragungseigenschaften eines zwischengeschalteten Meßobjekts X im Wege einer
Schleifenmessung ermittelt werden können.
-
Ein dem Meßobjekt X zugeführtes Meßsignal Um wird dabei durch eine
Mischung der Ausgangsspannungen der Generatoren 65 und 6 in einer Mischeinrichtung
72, eine nachfolgende Aussiebung des Mischproduktes mit der Differenzfrequenz mittels
eines Tiefpaßfilters 73 sowie einer Verstärkung des ausgesiebten Mischproduktes
in einem Verstärker 74 und einer Pegeleinstellung desselben in einem Spannungsteiler
75 erzeugt.
-
Dabei dient entweder nur der Generator 65 oder beide Generatoren 65
und 6 zur Frequenzeinstellung des Meßsignals Um, wobei im letzteren Fall die Frequenzgrobeinstellung
am Generator 65 und die Feineinstellung am Generator 6 vorgenommen wird. Das Meßsignal
Um wird in einer Verzweigung 75a auf einen das Meßobjekt Xenthaltenden Meßzweig
und einen ein Vergleichsnormal N enthaltenden Vergleichszweig aufgeteilt. Die an
den Ausgängen beider Zweige abgreifbaren Spannungen entsprechen den Spannungen Ux
und Un in Fig. 5.
-
Eine gemäß der Beziehung (2) vorgenommene Messung der Pegelwerte
px udn pn ergibt mit der im Rechner 51 hieraus abgeleiteten Pegeldifferenz #p =
px-pn ein genaues Maß für den Dämpfungsunterschied #a zwischen Meßobjekt X udn Vergleichsnormal
N. Wird Ndurch einen Kurzschluß ersetzt, so entspricht da der Dämpfung a des Meßobjekts
X bei der jeweiligen Meßfrequenz fm. Nach einer gemäß der Beziehung (3) vorgenommenen
Messung der Phasenwinkel #x und#n entspricht die hieraus über den Rechner 51 abgeleitete
Phasendifferenz ## = #x-#n dem Unterschied der Phasenmaße von X und N. Beim Ersatz
des Vergleichsobjekts Ndurch einen Kurzschluß gibt dann ## das Phasenmaß des Meßobjekts
X bei einer vorgegebenen Meßfrequenz fm sehr genau an.
-
Ein Maß für die Gruppenlaufzeit von X läßt sich mit der Schaltung
nach Fig.6 dadurch erhalten, daß der Generator 65 bzw. die Generatoren 65 und 6
nacheinander so eingestellt werden, daß sich zwei relativ dicht beieinanderleigende
Meßfrequenzwerte fm1 und fm2 ergeben. Ermittelt man zunächst iene erste Größe
aus dem Phasenwinkel #m(fm1) der Meßfrequenz fm1 und dem Phasenwinkel #x(fm2) bei
der Meßfrequenz fm2 und leitet dann die analoge Größe #n für die entsprechenden
Phasenwinkel #n ab, so erhält man aus der Differenz ##x,n 0 #x-#n mittels des Rechners
51 ein genaues Maß für den Gruppenlaufzeitunterschied zwischen X und N in dem Frequenzbereich,
der durch fmi und fm2 definiert wird. Ersetzt man auch hier das Vergleichsnormal
N durch einen Kurzschluß, so ergibt ##x,n ein genaues Maß für die Gruppenlaufzeit
des Meßobjekts Xin dem betrachteten Frequenzbereich.
-
In an sich bekannter Weise kann das Meßobjekt X auch aus einer Brückenschaltung
bestehen, deren einer Zweig aus einem Scheinwiderstand unbekannter Größe gebildet
ist, wobei Ux die an der Ausgangsdiagonale der Brückenschaltung abgreifbare Spannung
darstellt. Hierbei lassen sich mit der Anordnung nach Fig.6 der Scheinwiderstandswert
oder der Reflexionsfaktor des unbekannten Widerstandes durch eine entsprechende
Auswertung der auf vorstehende Weise ermittelten Kenngrößen von Ux bestimmen.
-
In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1, 3 und 5 wurde bisher
vorausgesetzt, daß der Schaltrhythmus des Schalters 3 entsprechend der in den F
i g. 2 und 4
dargestellten Schaltspannung U3 gewählt ist. Hierbei
sind die Durchschaltphasen 24, 25 usw. und die Unterbrechungsphasen 26, 27 usw.
jeweils gleich lang, wobei die Dauer der Durchschaltphasen so gewählt ist, daß die
koordinierten Signale U1 und U2 jeweils praktisch vollständig auf ihren wahren Amplitudenwert
einschwingen können. Die Unterbrechungsphasen 26, 27 usw. dürfen dabei nicht so
groß werden, daß die an den Ausgängen 12 und 13 abgegriffenen Fehlspannungen sich
infolge von Drift-Erscheinungen unzulässig verändern. Werden die genannten Bedingungen
eingehalten, sind selbstverständlich auch andere Tastverhältnisse der Schaltspannungen
U3 und U20 bzw. U21 möglich.
-
Wie in F i g. 6 angedeutet ist, kann die Schaltungsanordnung nach
der Erfindung auch im Wobbelbetrieb benutzt werden. Hierzu wird einem Frequenzsteuereingang
76 des Generators 65 (oder einem entsprechenden Steuereingang des Generators 6)
eine Wobbelspannung Uw zugeführt, die von einem Wobbelspannungsgenerator 77 erzeugt
wird. Die am Ausgang des Meßobjekts X abgegriffene Spannung Ux wird dann in ihrer
Frequenz stetig und periodisch variiert. Das in der Schaltung 70 enthaltene Sichtgerät
36, das beispielsweise aus einem Kathodenstrahloszillografen besteht, erhält dabei
die Wobbelspannung Uw als Zeitablenkspannung zugeführt.
-
Mit einer solchen Meßanordnung lassen sich die bereits für einzelne
Frequenzwerte von Um behandelten Meßgrößen von X, wie z. B. das Phasenmaß, die Dämpfung,
die Gruppenlaufzeit, der Scheinwiderstand und der Reflexionsfaktor in Abhängigkeit
von der Frequenz als Bildkurve aufzeichnen. Im Regelfall muß die Grenzfrequenz der
Tiefpaßfilter 8, 9 bzw. der Tiefpaßfilterschaltungen 55, 56 höher gewählt werden
als für Einzelmessungen, da die koordinierten Signale U1, U2 relativ schnell einschwingen
müssen. Ihre Einschwingzeit darf nur einen kleinen Bruchteil der Durchlaufzeit für
einen Wobbelhub betragen. Zweckmäßigerweise ändert man für den Wobbelbetrieb auch
den zeitlichen Verlauf der Schaltspannungen U43, U44 in Relation zur Schaltspannung
U3, und zwar derart, daß erst am Ende eines Frequenzdurchlaufs, also nach einer
Vielzahl von Durchschaltphasen 24, 25 usw., eine Abtastphase 45 folgt, die zeitlich
in den schnellen, am Sichtgerät ausgetasteten Rücklauf der Wobbelspannung fällt
oder bei im Hin- und Rücklauf geschriebenen Bildern jeweils innerhalb einer kurzen
Austastzeit am Ende des Frequenzdurchlaufs in der Größenordnung von wenigen Prozent
der Durchlaufzeit liegt.
-
Zur Korrektur von Eigenfehlern der Meßschaltung ist es möglich, dem
Rechner 32 bzw. 51 durch einen vorhergehenden Eichvorgang festgestellte Korrekturgrößen
einzugeben und die von diesem ausgegebenen Kenngrößen der Wechselspannung Ux oder
der Wechselspannungsgruppe jeweils entsprechend abzuändern.
-
Ein besonderer Vorzug der Schaltungsanordnung nach der Erfindung,
soweit sie mit einer Rückkopplung vom Ausgang eines der Gleichspannungsverstärker
10, 11 an einen Frequenzsteuereingang der Generatoren 6 bzw. 65 ausgestattet ist,
liegt noch darin, daß eine Wobbelmessung der Dämpfung oder ganz allgemein der Ausgangsspannungscharakteristik
eines Meßobjekts in einfacher Weise durchführbar ist, ohne daß der Sendeteil mit
dem Empfangsteil gemäß F i g. 6 synchronisiert werden müßte. In diesem Fall wird
der Empfangsteil durch die genannte Rückkopplung automatisch auf den jeweiligen
Momentanwert der gewobbelten Meßfrequenz abgestimmt.