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Dem Prüfen von Meßwandlern dienende Einrichtung zur
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selbsttätigen Ermittlung des Betragsfehlers und des Fehlwinkels eines
Strom- oder Spannungswandlers Die Erfindung betrifft eine dem Prüfen von Meßwandlern
dienende Einrichtung zur selbsttätigen Ermittlung des Betragsfehlers und des Fehlwinkels
eines Strom- oder Spannungswandlers in drei Fehlerbereichsstufen (niedrige Fehlerstufe
ist gleich Stufe kleiner Fehler; mittlere Fehlerstufe ist gleich Stufe mittlerer
Fehler; hohe Fehlerstufe ist gleich Stufe hoher Fehler) nach dem Differenzverfahren,
bei dem der Prüfling mit einem Normalwandler derart zusammengeschaltet ist, daß
aus der vektoriellen Differenz der Sekundärströme des Prüflings und des Normalstromwandlers
bzw. der Sekundärspannungen des Prüflings und des Normalspannungswandlers der Betragsfehler
und der Fehlwinkel nach Betrag und Phase angezeigt werden.
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Nach dem Differenzverfahren arbeitende Prüfeinrichtungen sind so ausgestaltet,
daß der Prüfling mit einem Normanwandler so verglichen wird, daß aus der vektoriellen
Differenz der Sekundärgrößen beider Wandler die Fehler im Verhältnis zur Sekundärgröße
des Normalwandlers nach Betrag und Phasendifferenz ermittelt und als Betragsfehler
und Fehlwinkel angezeigt werden. Der Vorteil des Differenzverfahrens liegt in der
erreichbaren geringen Meßunsicherheit, da der Einfluß von Toleranzen
der
verwendeten Bauteile nur von zweiter Ordnung auf die Fehleranzeige ist. (Vergleiche
A. Keller: "Neuzeitliche Wandler-Meßeinrichtung nach dem Differenzverfahren", ETZ-A,
Bd. 74 (1953) 105 - 109).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sowohl für Strom- als
auch für Spannungswandlermessungen geeignete Prüfeinrichtung der eingangs erwähnten
Art so auszugestalten, daß die Ermittlung und Anzeige der Strom- bzw. Spannungsfehler
und der Fehlwinkel völlig selbsttätig erfolgt. Insbesondere sollen bei der Ablesung
der Meßwerte in keinem Meßbereich Umrechnungsfaktoren berücksichtigt werden müssen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die vom
Sekundärstrom des Normalstromwandlers durch Nachschaltung eines Referenzstromwandlers
bzw. die von der Sekundärspannung des Normalspannungswandlers durch Nachschaltung
eines Referenzspannungswandlers abgeleitete Referenzspannung eine digitale 90°-Schaltung
so anregt, daß zwei Rechteckspannungen entstehen, von denen eine in Phase mit der
Referenzspannung des Referenzstromwandlers bzw. des Referenzspannungswandlers und
eine um 900 dazu phasenverschoben ist, und daß mittels dieser Rechteckspannungen
zwei Folge-Halteverstärker angesteuert werden, so daß im Ansteuerungszeitpunkt aus
dem Verhältnis der von den Sekundärströmen bzw. -spannungen der Normalwandler und
des Prüflings abgeleiteten Differenz- und Referenzspannung der Spannungsfehler und
der Fehlwinkel als Spannungswert zur Verfügung stehen, die in zwei voneinander unabhängigen
Digitalvoltmetern in einem Triggertakt vorbestimmter Taktfolge angezeigt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist es von Vorteil, wenn im Falle ungleicher
Nennübersetzungen von Prüfling und Normalstromwandler
dem Differenzstromwandler
zwei fehlerkompensierte Stromwandler nachgeschaltet sind, wenn zur Korrektur der
primären Durchflutung des einen nachgeschalteten Stromwandlers in dem anderen nachgeschalteten
Stromwandler aus dem Sekundärstrom des Prüflings ein Korrekturstrom abgeleitet und
in die zweite Primärwicklung (Korrektunçicklung) des anderen nachgeschalteten Stromwandlers
eingespeist wird, und wenn dieser Korrekturstrom wahlweise durch verschiedene Wicklungen
des anderen nachgeschalteten Stromwandlers geleitet wird, wobei die Windungszahlendieser
Wicklungen so gewählt sind, daß alle KNx ganzzahligen Prozentsäte des Verhältnisses
100 % ein-KNn stellbar sind.
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Von Vorteil ist es auch, wenn im Falle ungleicher Nennübersetzungen
von Prüfling und Normalspannungswandler ein Abgleichwiderstand mit der Differenzspannung
zwischen ;;ormalspannungswandler und Prüfling beaufschlagt wird, wobei der Ausgangsstrom
des Abgleichwiderstandes einen fehlerkompensierten Stromwandler speist, dem über
einen Spannungswandler auch der die ungleiche Nennübersetzung ausgleichende Korrekturstrom
aufgeprägt wird.
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Derartige Prüfeinrichtungen bieten den erheblichen Vorteil, daß unter
Beibehaltung der günstigen Eigenschaften einer Wandlerprüfeinrichtung nach dem Differenzverfahren,
insbesondere hohe Genauigkeit, Meßwandler mit unterschiedlichen Nennübersetzungen
gegeneinander gemessen werden können. Damit wird der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen
Prüfeinrichtung gegenüber bekannten Einrichtungen dieser Art wesentlich erweitert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Ausführungsbeispielen
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Es stellen dar: Figur 1: eine Schaltungsanordnung zur Prüfung von
Stromwandlern nach dem Differenzverfahren; Figur 2: einen Ausschnitt einer Schaltungsanordnung
zur Prüfung von Spannungswandlern nach dem Differenzverfahren; Figur 3: eine Schaltungsanordnung
zur Prüfung von Stromwandlern mit unterschiedlichen Nennübersetzungen; Figur 4:
einen Ausschnitt einer Schaltungsanordnung zur Prüfung von Spannungswandlern mit
unterschiedlichen Nennübersetzungen.
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Wie Fig. 1 zeigt, ist die Schaltungsanordnung zur Prüfung von Stromwandlern
wie folgt aufgebaut: In den Sekundärkreis eines Normalstromwandlers Nj ist ein Referenzstromwandler
T1 eingeschaltet, an dessen Sekundärseite ein Bürdenwiderstand RB angeschlossen
ist. In Reihe mit der Primärwicklung des Referenzstromwandlers T1 ist die erste
Primärwicklung P1 eines Dreiwicklungs-Differenzstromwandlers T2 geschaltet, dessen
zweite Primärwicklung P2 an die Sekundärseite des Prüflings P angeschlossen ist.
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An die Sekundärwicklung des Differenzstromwandlers T2 ist ein Differenzwiderstand
RA angeschlossen. Der nicht geerdete Pol des Differenzwiderstandes RA ist Uber einen
Tiefpaßfilter TF1 mit dem Eingang eines elektronischen Dividierers oder
Quotientenbildners
Q verbunden. Desgleichen ist der nicht geerdete Pol des BUrdenwiderstandes RB über
einen weiteren Tiefpaßfilter TF2 und einen Gleichrichter C mit dem Eingang des Quotientenbildners
Q verbunden. Der Ausgang des Quotientenbildners Q ist mit den Eingängen zweier Folge-Halteverstärker
S/H1 und S/H2 verbunden, deren Ausgänge zu zwei gesonderten, getriggerten Digitalvoltmetern
DV1 und DV2 geführt sind.
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Am Ausgang des Tiefpaßfilters TF2 ist über einen Rechteckumformer
RU eine digitale 90°-Schaltung angeschlossen, über deren Ausgänge die beiden Folge-Halteverstärker
S/H1 und S/H2 angesteuert werden.
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Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 1 ist folgende:
Mit Hilfe des Differenzstromwandlers T2 wird aus dem Sekundärstrom i2x des Prüflings
P und aus dem Sekundärstrom i2n des Normalstromwandlers Nj der Differenzstrom
gebildet, der als Spannungsabfall am Widerstand Rß die Differenzspannung uA erzeugt.
Die Windungszahlen des Differenzstromwandlers T2 und die Größe des Differenzwiderstandes
sind so gewählt, daß die Differenzspannung den Wert
hat, wenn der Prüfling P einen Betragsfehler vom Endwert des gewählten Meßbereiches,
d.h. Fi = 0,2 %, 2 k oder 20 % aufweist und die sekundäre Stromstärke gleich der
Nennstromstärke ist.
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Die Nennübersetzung des Referenzstromwandlers T1 und die Größe seines
Bürdenwiderstandes RB sind so gewählt, daß bei einer sekundären Stromstärke gleich
der Nennstromstärke die Referenzspannung #R den Wert
hat.
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Ein elektronischer Vektormesser ermittelt den Fehler des Prüflings
dadurch, daß er aus der komplexen Differenzspannung uA und der Referenzspannung
wuR den Stromfehler als
und den Fehlwinkel als
ermittelt.
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Das VerhältnisNu 4 R wird mit Hilfe des elektronischen Dividierers
Qgebildet. Da es sich um einen Zwei-Quadranten-Dividierer handelt, wird ihm als
Nennerspannung nicht die Referenzspannung uR, sondern der Gleichrichtwert |uR| zugeführt.
Als Ausgangsapannung uD des Dividierers Q ergibt sich
Die Wechselspannung uD hat die gleiche Phasenlage wie Nu ihre Amplitude ist Jedoch
nicht mehr vom eingestellten Prüfpunkt
abhängig, sondern nur noch
vom prozentualen Fehler des Prüflings. Wenn die Meßeinrichtung auf den Fehlermeßbereich
"2 " eingestellt ist und der Stromwandler einen Stromfehler von 1 s hat, hat diese
Spannung einen Effektivwert von
Betragsfehlerbestimmung Wenn der Prüfling keinen Fehlwinkel hat, sondern nur einen
Stromfehler, weist die Spannung uA und damit auch wuD keine Phasenverschiebung gegenüber
der Spannung vuR auf. Der Schei-A telwert uD ist damit ein Maß für den Stromfehler
Fi. Ein A Spannungswert uD = 1,5 V entspricht beispielsweise einem Stromfehler von
Fi = 0,5 %, wenn der Meßbereich "2 %" gewählt ist. Der Scheitelwert uD fällt in
diesem Fall zeitlich mit dem Scheitelwert uR der Referenzspannung zusammen.
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Wenn der Prüfling zusätzlich einen Fehlwinkel aufweist, besteht zwischen
D und -uR eine Phasenverschiebung. In diesem Falle ist nicht mehr ûD proportional
zum Stromfehler, sondern derjenige Augenblickwert uF der Spannung uD, der zeitlich
mit UR zusammenfällt.
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Dieser Zeitpunkt ist auf einfache Weise dadurch bestimmt, daß der
positive Scheitelwert von uR gegenüber dem Nulldurchgang der positiven Flanke von
NuR um 900 nacheilt. Ein digitales Schaltsignal JH in Fig. 1), welches um 900 gegenüber
dem Nulldurchgang der positiven Flanke von uR verschoben ist, steuert einen Folge-Halteverstärker
(S/H1) derart, daß dessen Ausgangsspannung für die Dauer von etwa 300 ms denjenigen
Amplitudenwert uF beibehält, den NuD zum Zeitpunkt von u(t) 5 uR hatte.
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Fehlwinkelbestimmung Die Fehlwinkelbestimmung erfolgt analog zur Fehlerbestimmung.
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Der Zeitpunkt der Momentanwertabtastung von und ist jetzt der Nulldurchgang
der positiven Flanke von tR.
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Ein digitales Schaltsignal (H in Fig. 1), welches gegenüber UR keine
Phasenverschiebung aufweist, steuert einen zweiten Folge-Halteverstärker (S/H2).
Dessen Ausgangsspannung uW ist für etwa 300 ms gleich demjenigen Augenblickswert,
den -uD zum zum Zeitpunkt uR(t) = 0 hatte.
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Meßwertanzeige Die Fehlerspannung uF und die Fehlwinkelspannung ug
, die nach jeder Meßwertabtastung für etwa 300 ms als Gleichspannungswerte zur Verfügung
stehen, werden während dieser Zeit von je einem Digitalvoltmeter DV1 bzw. DV2 zur
die Betragsfehleranzeige und für die Fehlwinkelanzeige gemessen und angezeigt. Der
Befehl zur Meßwertübernahme für die Digitalvoltmeter wird von dem digitalen Schaltsignal
" H" abgeleitet, so daß die innerhalb derselben Periode der Meßspannung im zeitlichen
Abstand von 900 ermittelten Fehlerspannungen uF und ug zum gleichen Zeitpunkt von
den Digitalvoltmetern DV1, DV2 übernommen werden.
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Die Meßwertübernahme erfolgt selbsttätig im zeitlichen Abstand von
etwa 300 ms. Der Zeitpunkt der Meßwertabtastung kann wahlweIse auch durch einen
externen Schaltbefehl bestimmt werden.
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Diese Betriebsart der Wandlermeßeinrichtung ist dann vorteilhaft,
wenn im Zusammenwirken mit einem Prozeßrechner ein automatischer Wandlerprüfplatz
betrieben werden soll.
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Digitale 90°-Schaltung Die beiden digitalen Schaltsignale H" und "jH"
werden aus der Referenzspannung uR mit Hilfe eines phasenstarren Regelkreises PLL
(Phase Locked Laop) gewonnen. Mit dieser Schaltung können Rechtecksignale erzeugt
werden, die die gleiche Frequenz und Phasenlage haben wie die ihr zugeführte Signalspannung,
und gleichzeitig Signale, die ein ganzzahliges Vielfaches dieser Frequenz aufweisen
und die gegenüber dieser Signalspannung keine Phasenverschiebung haben. Die Funktion
dieser Schaltung ist außerdem in einem.weiten Bereich frequenzunabhängig.
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Für die Prüfeinrichtung gemäß der Erfindung wurde ein Frequenzbereich
von 10 Hz bis 75 Hz gewählt. Die PLL-Schaltung erzeugt zwei Signale, von denen eines
(H) von gleicher Frequenz und Phasenlage ist wie die Referenzspannung, während das
zweite Signal bei gleicher Phasenlage die doppelte Meßfrequenz aufweist. Mit Hilfe
eines "Exklusiv-Oder"-Gatters wird aus dem Rechtecksignal doppelter Frequenz und
dem SIG-Signal eine dritte Rechteckspannung gewonnen (je), die die gleiche Frequenz
wie die Referenzspannung hat, gegenüber dieser jedoch um 90° nacheilt.
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Wie Fig. 2 zeigt, ist die Schaltungsanordnung zur Spannungswandlerprüfung
wie folgt aufgebaut: Zur Ermittlung der Differenzspannung uA sind die Sekundärwicklungen
des Normalspannungswandlers NU und des Prüflings P in Differenzschaltung miteinander
verbunden. In den Sekundärkreis des Normalspannungswandlers NU ist ein Referenzspannungswandler
T3 eingeschaltet. Im übrigen ist die Schaltung wie durch die Trennstellen u, v in
Fig. 1 gekennzeichnet weitergeführt.
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Bei Betragsfehlern von Endwert des gewählter Melbereiches.
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d.h. Fu = 0,2 , 2 * oder 20 % und Sekundärspannungen von der Größe
der Mennspannung ergeben sich fur die Referenzspannung zur und die Differenzspannung
ut die gleichen Werte wie bei der Stromwandlermessung.
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Im Falle ungleicher Nennübersetzungen von Prüfling P und Normalstromwandler
Nj ist die Prüfeinrichtung für die Stromwandlerprüfung gemäß Fig. 3 auszubilden.
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Es ist hierbei in den Sekundärkreis des Prüflings P ein elektronisch
fehlerkompensierter Stromwandler T4 eingeschaltet, dessen Primärwicklung mit der
zweiten Primärwicklung P2 des Dreiwicklungs-Differenzstromwandlers T2 in Reihe geschaltet
ist. Ferner ist die Sekundärwicklung des Differenzstromwandlers T2 mit der Primärwicklung
eines weiteren fehlerkompensierten Stromwandlers T5 verbunden. Der fehlerkompensierte
Stromwandler T5 besitzt auf einem gemeinsamen Eisenkern zwei Primärwicklungen W#
und WK sowie zwei Sekundärwicklungen W1 und WF.
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Die Sekundärwicklungen W1 und WF sind über einen Verstärker V miteinander
verbunden, während die zweite Primärwicklung WK an die Sekundärwicklung des fehlerkompensierten
Stromwandlers T4 angeschlossen ist. An die zweite Sekundärwicklung WF ist der Differenzwiderstand
Rb angeschlossen, an dem die Spannung abfällt. Die Verbindungsstelle zwischen WF
und RA ist dann gegebenenfalls über den Tiefpaßfilter TF1 an den Eingang des Quotientenbildners
Q angeschlossen.
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Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 ist folgende:
Die früher erläuterten Fehlerformeln gelten nur unter der Voraussetzung gleicher
Nennübersetzungen von Prüfling und Normalwandler.
Wenn die Nennübersetzungen
beider Wandler jedoch verschieden sind (KNx + KNn), gilt folgendes: Aus der reellen
Komponente 1F und der imaginären Komponente is des Differenzstromes iA lassen sich
weder der Stromfehler noch der Fehlwinkel des Prüflings ermitteln, da im Differenzstrom
ein Anteil enthalten ist, der durch die ungleichen Nenmibersetzungen, und nicht
durch den Fehler des Prüflings verursacht wurde Dieser Anteil läßt sich um Beispiel
kompensieren, wenn die Windungszahl der vom Sekundärstrom t2x des Prüflings P durchflossenen
Wicklung des Differenzstromwandlers T2 (Fig. 1) entsprechend verändert wird. Wegen
der geringen Windungszahl dieser Wicklung (6 Windungen für i2N = 5 A) ist die damit
mög--2N liche Anpassung aber nicht feinstufig genug durchführbar.
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Ein sehr feinstufiger Ausgleich unterschiedlicher Nennübersetzungen
wird durch die Schaltung gemäß Fig. 3 erzielt. In Fig. 1 wird die DffSDifferenzspannung
uA dadurch gewonnen, daß der Differenzstrom i einen Spannungsabfall am Bürdenwiderstand
RA des Differenzstromwandlers T2 erzeugt. Da bei diesem Verfahren der Differenzstromwandler
wegen der sehr großen Bebürdung einen zu großen Fehler aufweisen würde, ist der
Differenzwiderstand Rh stattdessen auf der Sekundärseite eines elektronisch fehlerkompensierten
Stromwandlers T5 (Fig. 3) angeordnet. Die Primärwicklung WA des Stromwandlers T5
wird dabei vom Differenzstrom iA durchflossen. Der Fehler dieses Stromwandlers ist
auch bei kleinen Werten von und großen Werten für RA sehr gering, da zur Erzeugung
des Spannungsabfalls u an RA keine entsprechend große magnetische Induktion im Wandlerkern
erforderlich. ist, sondern nur ein um den Faktor v w1 verminderter Teil derselben,
wobei v die Verstärkung des Verstärkers V (v = 500) und wF und w1 die Windungszahlen
der Wicklungen WF und W1 (wF = 5 oder 50 oder 500, wI = 3000) bedeuten.
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Die Fehlerbestimmung wird nun dadurch ermöglicht, daß aus dem Sekundärstrom
i2X des Prüflings ein Korrekturstrom -K a bgelei-12x T tet wird, der so in eine
zweite Primärwicklung WK des Stromwandlers T5 eingespeist wird, daß sich als Sekundärstrom
von T5 ein Strom der Größe i ergibt. Wenn der Korrekturstrom den Wert -
hat, wird
d.h. i2X nimmt denjenigen Wert des Sekundärstromes an, den der Prüfling bei gleicher
Nennübersetzung wie der Normalwandler aufweisen würde. Aus in ergibt sich dann
Durch Wahl entsprechender Windungszahlen der in 1 %-Stufen, vorzugsweise im Bereich
von 60 bis 120 % verstellbaren Korrekturwicklung WK lassen sich die Auswirkungen
der verschiedenen Ubersetzungen in dem angeführten Bereich
in Stufen von 0,01 kompensieren. Der Korrekturstrom 1K kann vorzugsweise über Korrekturschalter
den verschiedenen Wicklungen des Stromwandlers T5 zugeführt werden. Die aus dem
Verhältnis der Nennübersetzungen errechnete und mittels Schalter an der Frontplatte
der Meßeinrichtung eingestellte Korrektur
ist unabhängig vom eingestellten
Prüfpunkt, da sowohl als auch iK dem Prüfstrom proportional sind.
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Bei der Prüfung von Spannungswandlern ist die Korrekturschaltung ebenfalls
wirksam. Wie Fig. 4 zeigt, wird die Differenzspannung Nu mit Hilfe eines Widerstandes
zuerst in einen Differenzstrom lA umgesetzt, der die Wicklung WA des fehlerkompensierten
Stromwandlers T6 durchfließt. Der für die Korrektur benötigte Strom ZK wird in diesem
Falle mit Hilfe eines zusätzlichen Spannungswandlers T7 und eines Widerstandes RK
aus der Sekundärspannung q2x des Prüflings gewonnen. Im übrigen ist die Korrekturschaltung
gemäß Fig. 4 wie die Schaltung nach Fig. 3 zu ergänzen.
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Oberschwingungsanteile in der Prüfspannung bzw. im Prüfstrom beeinflussen
die Meßwertanzeige'der Wandlermeßeinrichtung auf zwei verschiedene Weisen. Einmal
verfälschen sie die Referenzspannung UR, und zweitens führen sie zu einem großen
Oberschwingungsanteil im Differenzstrom i, da das Ubertragungsverhalten von Prüfling
und Normalwandler für verschiedene Frequenzen nicht gleich ist und sich die Oberschwingungsanteile
daher bei der Differenzbildung nicht gegenseitig kompensieren.
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Damit dadurch keine falsche Anzeige entsteht, ist in Fig. 1 zwischen
dem Differenzstromwandler T2 und dem Dividierer Q ein Tiefpaßfilter TF1 geschaltet,
das eine Dämpfung von mehr als 50 dB für Frequenzen > 150 Hz hat, so daß die
dem Dividierer Q zugeführte Spannung nur noch Cberschwingungsanteile mit vernachlässigbar
kleiner Amplitude enthält. Da die Ausgangsspannung dieses Tiefpasses nach Betrag
und Phasenlage sehr stark von der Meßfrequenz abhängt, wird auch die Referenzspannung
R mit Hilfe eines vor dem Gleichrichter G eingeschalteten Tiefpaßfilters TF2 nach
Betrag und Phasenlage in gleicher Weise verändert. Der
Gleichlauf
zwischen den beiden völlig gleich aufgebauten Tiefpässen TF1 und TF2 ist zwischen
15 Hz und 65 Hz so gut, daß das Verhältnis u/uR, das ein Maß für den Fehler des
Prüflings ist, in diesem Frequenzbereich um weniger als 0,1 % verfälscht wird.
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Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung zeichnet sich gegenüber bekannten
Prüfeinrichtungen dieser Art durch folgende Vorteile aus: Die Ermittlung und Anzeige
von Strom- bzw. Spannungsfehlern und Fehlwinkeln erfolgt völlig selbsttätig. Bei
der Ablesung der Meßwerte müssen in keinem Meßbereich Umrechnungsfaktoren berücksichtigt
werden. Die Ablesung ist zwischen 15 Hz und 65 Hz jeweils frequenzunabhängig. Nicht
nur die Fehleranzeige, sondern auch die Fehlwinkelanzeige ist ohne Umrechnung für
alle Frequenzen gültig. Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung kombiniert die Vorteile
des Differenzverfahrens mit der besonders bei der Spannungswandlerprüfung erforderlichen
Möglichkeit der Verwendung verschiedener Nennübersetzungen. Damit zeichnet sich
die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung neben einer sehr guten Meßgenauigkeit gleichzeitig
durch einen sehr breiten Einsatzbereich aus. Genau wie bei den bisher bekannten
handabgeglichenen Wandlermeßeinrichtungen ist die vorliegende Prüfeinrichtung sowohl
für Strom- als auch für Spannungswandlermessungen geeignet. Selbstabgleichende Meßeinrichtungen
waren bisher nur für Strom- oder Spannungswandlermessungen bekannt.
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Durch die eingebauten Tiefpaßfilter wird der Einfluß von Oberwellen,
die entweder in der Prüfspannung bzw. im Prüfstrom enthalten sind oder die durch
das Übertragungsverhalten der Prüflinge hervorgerufen werden, eliminiert, so daß
sie auf die Meßwertanzeige keinen Einfluß haben.
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Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung ist für die Prüfung von Strom-
oder Spannungswandlern jeglicher Art und/oder Spannungsebenen geeignet.