DE19857327A1 - Stromsensor mit Überstromerkennung - Google Patents
Stromsensor mit ÜberstromerkennungInfo
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Abstract
Ein selbstschwingender Stromsensor (1) weist eine Überstromerkennung (13) auf. Die Überstromerkennung (13) wertet die Dauer der Halbwellen des Spannungssignals aus, die die Meßbrücke (5) beaufschlagen. Dadurch läßt sich erkennen, ob der Stromsensor (1) in einem zulässigen Meßbereich arbeitet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Stromsensor mit einem Magnet
kern, dem eine Primärwicklung für den zu messenden Primär
strom und wenigstens eine Sekundärwicklung zugeordnet sind,
und mit einer Meßschaltung, die die Sekundärwicklung mit ei
nem sich in Abhängigkeit von der Stärke des Primärstroms pe
riodisch ändernden Spannungssignal beaufschlagt, wobei der
vom Spannungssignal hervorgerufene Sekundärstrom den Magnet
kern in wenigstens eine Richtung in die Sättigung treibt.
Ein derartiger Stromsensor ist aus der WO 98/36283 bekannt.
Bei dem bekannten Stromsensor ist die Sekundärwicklung mit
einem Spannungssignal aus einer selbstschwingenden Generator
schaltung gespeist. Durch die Generatorschaltung wird das
Spannungssignal bei Überschreiten eines bestimmten Maximal
stroms durch die Sekundärwicklung umgepolt. Da es von der
Stärke der zu messenden, durch die Primärwicklung fließenden
Primärstroms abhängt, zu welchem Zeitpunkt die Umpolung
stattfindet, hängt die Dauer der an der Sekundärwicklung an
liegenden Spannungspulse von der Stärke des Primärstroms ab.
Folglich läßt sich durch Ausmitteln der Spannungspulse ein
dem Primärstrom proportionales Ausgangssignal der Meßschal
tung gewinnen.
Das Ausgangssignal ist jedoch nur unterhalb einer maximalen
Stärke des Primärstroms proportional zur Stärke des Primär
stroms. Oberhalb des Maximalwerts stellt das Ausgangssignal
des Stromsensors keine dem Strom proportionale Meßgröße mehr
dar. Insbesondere kann es vorkommen, daß das Ausgangssignal
oberhalb des Maximalwerts mit zunehmendem Primärstrom ab
nimmt. Im praktischen Betrieb ist es daher bei derartigen
Stromsensoren oft nicht möglich, zwischen sehr hohen Strömen
und sehr kleinen Strömen zu unterscheiden. Trotz eines sehr
hohen Stroms liefert ein derartiger Stromsensor beispielswei
se ein kleines Ausgangssignal, das unter normalen Umständen
einem kleinen Strom entspricht. Wenn der Stromsensor in einem
Regelkreis eingesetzt wird, kann ein derartiges Verhalten des
Stromsensors zu einer Umkehrung des Regelsinns führen. Je
nach Einsatzgebiet des Stromsensors kann dies zu größeren
Schäden führen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Stromsensor mit einer Überstro
merkennung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch
eine in der Meßschaltung erfolgende Auswertung der Dauer von
Halbwellen des Spannungssignals eine Übersteuerung des Strom
sensors erfaßbar ist.
Da die Meßschaltung die Dauer der Halbwellen des Spannungs
signals im Hinblick auf eine mögliche Übersteuerung über
wacht, ist es möglich, ein Ausgangssignal bereitzustellen,
das die Übersteuerung des Stromsensors anzeigt. Dieses Aus
gangssignal kann anschließend dazu verwendet werden, durch
einen den Primärstrom steuernden Regler den Primärstrom so
weit abzuschwächen, daß der Stromsensor wieder im zulässigen
Meßbereich arbeitet.
Weiter Ausführungsbeispiele und vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung in ein
zelnen anhand der beigefügten Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild eines mit einer Überstromerkennung
ausgestatteten Stromsensors;
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf des Stroms durch die Se
kundärwicklung des Stromsensors aus Fig. 1 sowie
den zeitlichen Verlauf des Ausgangsspannungs
signals und des invertierten Ausgangsspannungs
signals;
Fig. 3 den Verlauf der Hystereseschleife bei ein- und
ausgeschaltetem Primärstrom;
Fig. 4 die Abhängigkeit der Pulsdauer einer Halbwelle
des Ausgangsspannungssignals und des invertierten
Ausgangsspannungssignals vom Primärstrom durch
die Primärwicklung des Stromsensors aus Fig. 1;
Fig. 5 die Abhängigkeit eines über die Halbwellen gemit
telten Ausgangsspannungssignals vom Primärstrom
sowie die Abhängigkeit der Frequenz der Vollwel
len vom Primärstrom;
Fig. 6 eine Überstromerkennung für den Stromsensor aus
Fig. 1;
Fig. 7 eine Weiterbildung des Stromsensors aus Fig. 1,
der zusätzlich eine Vorrichtung zur Erkennung von
Transienten der Primärstromstärke aufweist;
Fig. 8 ein weiteres abgewandeltes Ausführungsbeispiel
eines mit einer Überstromerkennung und einer
Transientenerkennung ausgestatteten Stromsensors;
Fig. 9 eine mögliche Anordnung zur Unterdrückung von
Transienten, die eine in eine Vielzahl von Ein
zelspulen unterteilte Sekundärwicklung aufweist,
die auf einen einen Primärleiter umschließenden
Magnetkern aufgebracht sind;
Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines mit einer
Überstromerkennung ausgestatteten Stromsensors;
und
Fig. 11 eine Abwandlung des Stromsensors aus Fig. 10.
Fig. 1 zeigt einen Stromsensor 1, der eine vom zu messenden
Primärstrom I1 durchflossene Primärwicklung 2 aufweist. Die
Primärwicklung 2 ist über einen Magnetkern 3 mit einer Sekun
därwicklung 4 magnetisch gekoppelt. Die Sekundärwicklung 4
ist ein Bestandteil einer Meßbrücke 5, die neben der Sekun
därwicklung 4 von einem Reihenwiderstand 6 und zwei Span
nungsteilerwiderständen 7 und 8 gebildet ist. An die Meßbrüc
ke 5 angeschlossen ist ein linearer Operationsverstärker 9,
dem zwei Inverter 10 und 11 nachgeschaltet sind. Die Inverter
10 und 11 beaufschlagen die Meßbrücke 5 mit einem Spannungs
signal, das als Ausgangsspannungssignal UA an einem Oszilla
torausgang 12 abgegriffen werden kann. Außerdem wird das
Spannungssignal einer Überstromerkennung 13 zugeführt, die an
einem Überstromsignalausgang 14 ein die Übersteuerung des
Stromsensors 1 anzeigendes Überstromsignal US ausgibt.
Die Arbeitsweise des Stromsensors 1 wird nachfolgend anhand
der Fig. 2 bis 5 erläutert. In Fig. 2 ist mit einer Linie
15 der zeitliche Verlauf des Sekundärstroms dargestellt. Au
ßerdem ist in Fig. 2 der Verlauf 16 des Spannungssignals Qp
und der Verlauf 17 des invertierten Spannungssignals Qn dar
gestellt. Sowohl der Verlauf 16 des Spannungssignals Qp als
auch der Verlauf 17 des Spannungssignals Qn setzen sich aus
Halbwellen 22 und 23 zusammen. Bis zu einem Zeitpunkt t0
fließt durch die Primärwicklung 2 kein Strom. Dementsprechend
ist die Dauer der beiden Halbwellen 22 und 23 gleich. Zum
Zeitpunkt t0 wird ein Primärstrom eingeschaltet. Dadurch
wird, wie in Fig. 3 dargestellt, die ursprüngliche Hystere
seschleife 18 in Richtung zu einer versetzten Hysterese
schleife 19 verschoben. Die ursprüngliche Hystereseschleife
18 ist in Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie dargestellt,
während die versetzte Hystereseschleife 19 in Fig. 3 durch
eine durchgezogene Linie dargestellt ist. Zum Zeitpunkt t0
befindet sich der Magnetkern 3 auf der versetzten Hysterese
schleife 19 im Sättigungszustand 20 und bewegt sich entlang
der versetzten Hystereseschleife 19 zu einem Sättigungszu
stand 21. Da der Magnetkern 3 längs dieses Weges zunächst ge
sättigt bleibt, sind Strom und Spannung über die Sekundär
wicklung zunächst in Phase. Dies führt dazu, daß über die Se
kundärwicklung 4 zunächst eine dem Spannungsteilerverhältnis
der Impedanzen der Sekundärwicklung 4 und des Vorwiderstands
6 entsprechende kleine Spannung abfällt. Deshalb erfolgt die
Ummagnetisierung im Vergleich zum Zustand ohne eingeschalte
ten Primärstrom langsamer. Umgekehrt erfolgt die Ummagneti
sierung wesentlich schneller, wenn der Magnetkern 3 vom Sät
tigungszustand 21 in den Sättigungszustand 20 umläuft. In
diesem Fall setzt die Ummagnetisierung des Magnetkerns 3 so
fort ein, so daß Strom und Spannung an der Sekundärwicklung 4
nahezu um 180° in der Phase versetzt sind. Demzufolge fällt
an der Sekundärwicklung 4 eine Spannung an, deren Betrag über
den Betrag des an der Meßbrücke 5 anliegenden Spannungs
signals ist. Aus diesem Grund weist diese positive Halbwelle
22 eine kürzere Dauer als die entsprechenden positiven Halb
wellen 22 bei nichteingeschaltetem Primärstrom auf.
In Fig. 4 ist die Abhängigkeit der Dauer ΔtQn und ΔtQp der
beiden Halbwellen in Abhängigkeit von der Stärke des Primär
stroms dargestellt. Dabei verdeutlicht die Kurve 24 die Dauer
ΔtQp der positiven Halbwellen 22 und die Kurve 25 die Dauer
ΔtQn der negativen Halbwellen 23. Aus Fig. 4 geht hervor,
daß sowohl die Dauer ΔtQp der positiven Halbwellen 22 als
auch die Dauer ΔtQn der negativen Halbwelle 23 zwischen den
Stromwerten -IS und +IS einen im wesentlichen linearen Ver
lauf aufweisen. Falls jedoch der Primärstrom durch die Pri
märwicklung 2 so stark wird, daß die Hystereseschleife 19
nicht mehr vollständig durchlaufen wird, wirkt die Sekundär
wicklung 4 zunehmend als Luftspule, so daß die Sekundärstrom
werte durch die Sekundärwicklung 4, bei denen die an der Meß
brücke 5 anliegende Spannung umgepolt wird, schneller er
reicht werden.
Dementsprechend nimmt die Dauer ΔtQp der positiven Halbwelle
22 oberhalb eines Wertes Imax des Primärstroms stetig bis zu
einem minimalen Wert für die Dauer ΔtQp ab. In gleicher Weise
sinkt die Dauer ΔtQn der negativen Halbwelle 23 unterhalb ei
nes Wertes -Imax des Primärstroms auf einen minimalen Wert.
Dies hat zum einen die Folge, daß bei Primärströmen mit Stär
ken oberhalb von +Imax und unterhalb von Imax die Frequenz der
aus jeweils einer positiven Halbwelle 22 und einer negativen
Halbwelle 23 zusammengesetzten Vollwelle stark ansteigt. Dies
wird in Fig. 5 durch die Frequenzkurve 26 dargestellt. Wei
terhin führt dies dazu, daß ein durch Mittelung des Ausgangs
spannungssignals UA gewonnenes, in Fig. 5 durch die Aus
gangssignalkurve 27 dargestelltes Ausgangssignal nur für Pri
märströme mit Werten zwischen -Imax und +Imax mit zunehmendem
Primärstrom ansteigt. Außerhalb des durch die maximalen Pri
märstromstärken -Imax und +Imax begrenzten Maßbereichs geht das
Ausgangssignal auf den Wert bei ausgeschaltetem Primärstrom
zurück.
Ein dem Stromsensor 1 nachgeschalteter Regler kann folglich
nicht zwischen sehr kleinen Primärstromstärken und sehr hohen
Primärstromstärken unterscheiden. Außerhalb des von den maxi
malen Stromstärken -Imax und +Imax begrenzende zulässigen Meßbe
reich wird folglich der Regelsinn eines nachgeschalteten Reg
lers umgekehrt. Eine derartige Umkehr des Regelsinns kann je
doch zu schweren Schäden bei der zu regelnden Vorrichtung
führen.
Um eine Umkehrung des Regelsinns eines dem Stromsensor 1
nachgeschalteten Reglers zu verhindern, ist bei dem Stromsen
sor 1 aus Fig. 1 die Überstromerkennung 13 vorgesehen. In
Fig. 6 ist eine Ausführungsbeispiel der Überstromerkennung
13 dargestellt. Das Spannungssignal Qp liegt an einem Eingang
30 an. In gleicher Weise liegt das Spannungssignal Qn an ei
nem Eingang 31 an. Einen wesentlichen Bestandteil dieser
Überstromerkennung bilden die beiden Latch-Bausteine 32 und
33, die beispielsweise unter der Bezeichnung 74HC75 lieferbar
sind. Das Spannungssignal Qp wird dem ersten Latch-Baustein
32 am Eingang LE (Latch Enable) zugeführt. Das Signal Qp be
aufschlagt ferner über ein aus einem Widerstand 34 und einem
mit Masse verbundenen Kondensator 35 bestehendes RC-Glied ei
nen Eingang D1 des Latch-Bausteins 32. Parallel zum Wider
stand 34 ist eine Diode 36 angeordnet, die den Kondensator 35
entlädt, falls sich der Eingang 30 auf Massepotential befin
det. Der Widerstand 34, der Kondensator 35 und die Diode 36
bilden somit ein rücksetzbares Verzögerungsglied. In gleicher
Weise beaufschlagt das am Eingang 31 anliegend Spannungs
signal Qn unmittelbar den Eingang LE des Latch-Bausteins 33
und über ein aus einem Widerstand 37 und einem Kondensator 38
bestehendes RC-Glied einen Dateneingang D1 des Latch-
Bausteins 33, wobei der Widerstand 37 von einer Diode 39
überbrückt ist. Jeweils der dem Dateneingang D1 zugeordnete
nichtinvertierte Ausgang Q1 der Latch-Bausteine 32 und 33 ist
auf den Eingang D2 des jeweils anderen Latch-Bausteins 32 und
33 zurückgeführt. Zwei Dioden 40 und 41, welche jeweils an
den den Dateneingängen D2 der Latch-Bausteine zugeordneten
Ausgängen Q2 der beiden Latch-Bausteine 32 und 33 angeschlos
sen sind, bilden zusammen mit einem Widerstand 42 ein ODER-
Gatter.
Wenn während der Halbwelle 22 am Eingang 30 ein High-Signal
anliegt, steigt die Spannung am Dateneingang D1 des Latch-
Bausteins 32 langsam an, um dann sofort abzufallen, wenn das
Spannungssignal Qp an Eingang 30 in den Low-Zustand zurück
fällt. Wenn die Dauer des High-Zustandes des Spannungssignals
Qp lang genug ist, erreicht die Spannung am Dateneingang D1
des Latch-Bausteins 32 einen dem High-Zustand entsprechenden
Wert, so daß der dem Eingang D1 zugeordnete Ausgang Q1 vom
Low-Zustand zum High-Zustand wechselt. Dieser Zustand wird
beibehalten, sobald das am Eingang LE anliegende Spannungs
signals Qp vom High-Zustand in den Low-Zustand wechselt. Um
ein definiertes Ausgangssignal zu erhalten, das solange im
High-Zustand verbleibt, wie der Stromsensor im Überstrombe
reich arbeitet, wird der dem Dateneingang D1 entsprechende
Ausgang Q1 zum Dateneingang D2 des Latch-Bausteins 33 geführt
und am Ende der Halbwelle 23 am Ausgang Q2 des Latch-
Bausteins 33 festgehalten.
Ebenso wie die Dauer der positiven Halbwelle 22 wird die ne
gative Halbwelle 23 mit Hilfe des Latch-Bausteins 33 über
prüft. Immer dann, wenn die Dauer der positiven Halbwelle 22
oder der negativen Halbwelle 23 einen bestimmten, durch das
Verhältnis der Widerstände 34 und 37 zu den Kondensatoren 35
und 38 einstellbaren Wert unterschreitet, liegt an den Aus
gängen Q2 der Latch-Bausteine 32 und 33 ein High-Signal an,
das durch ein mit den Dioden 40 und 41 sowie den Widerstand
42 gebildetes ODER-Gatter zu einem an einem Ausgang 14 anlie
gendem Ausgangssignal US verknüpft wird. Dieses Signal geht
immer dann in den High-Zustand, wenn der Stromsensor außer
halb des zulässigen Meßbereichs arbeitet.
Das am Überstromsignalausgang 14 anliegende Überstromsignal
US kann dazu verwendet werden, einen Alarm auszulösen oder
einen dem Stromsensor 1 nachgeschalteten Regler auf einen si
cheren Wert zurückzustellen.
Die Schaltung aus den Fig. 1 und 6 läßt sich beispielswei
se noch durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Zu
satzschaltung erweitern, die einen zusätzlichen Ausgang zur
Verfügung stellt, der auf dem Maximalwert des Übersteuerungs
bereichs des Stromsensors 1 stehenbleibt. Dies läßt sich be
werkstelligen, indem die pulsweitenmodulierten Ausgangsspan
nungen Qp und Qn über einen weiteren Latch-Baustein geführt
werden, dessen Eingang LE mit dem Überstromsignal US beauf
schlagt wird.
Ein Problem des Stromsensors 1 ist, daß bei der Messung von
Primärströmen mit schnellen Transienten im Bereich von
dI1/dt < 100 A/µs eine so hohe Spannung in der Sekundärwick
lung 4 entsteht, daß die Invertierung des an der Meßbrücke 5
anliegenden Spannungssignals und damit eine schnelle Über
stromerkennung verhindert wird. Die schnellen Transienten des
Primärstroms täuschen der Meßschaltung einen ungesättigten
Magnetkern 3 vor.
Bei der in Fig. 7 dargestellten abgewandelten Ausführungs
form des Stromsensors 1 ist zur Erkennung von Transienten des
Primärstroms der Primärwicklung 2 eine primäre Transienten
wicklung 50 nachgeschaltet, der eine sekundäre Transienten
wicklung 51 zugeordnet ist. Die primäre und sekundäre Transi
entenwicklung 50 und 51 können Luftspulen mit der gleichen
Dimension wie die Primärwicklung 2 und die Sekundärwicklung 4
oder aber auch aus Einzelspulen zusammengesetzt sein. Die se
kundäre Transientenwicklung 51 ist an eine Auswerteschaltung
52 angeschlossen, die das Integral aus der magnetischen Kopp
lung multipliziert mit dem Stromanstieg ∫ dt M × dI/dt bildet
und ein dazu proportionales Ausgangssignal UI erzeugt. Das
Integrationssignal UI ist zusammen mit dem Überstromsignal US
zu einem ODER-Gatter 53 geführt, um auf diese Weise ein einen
gefahrenträchtigen Zustand anzeigendes gemeinsames Ausgangs
signal zu erzeugen.
In Fig. 8 ist zur Unterdrückung plötzlich auftretender Tran
sienten des Primärstroms die sekundäre Transientenwicklung 51
in Reihe zur Sekundärwicklung 4 geschaltet. Die Sekundärwick
lung 4 und die sekundäre Transientenwicklung 51 sind dabei so
gewickelt, daß die durch die plötzliche Transiente des Pri
märstroms erzeugte Spannung in der Sekundärwicklung 4 durch
die in der sekundären Transientenwicklung 51 erzeugte Span
nung kompensiert wird.
Fig. 9 zeigt eine weitere Lösungsmöglichkeit, die darin be
steht, daß die Sekundärwicklung 4 in Einzelspulen 54 aufge
teilt wird, die so um einen die Primärwicklung 2 bildenden
Primärleiter 55 angeordnet sind, daß die magnetische Kopplung
zwischen Primärleiter 55 und den Einzelspulen 54 bei gesät
tigtem Magnetkern 3 gegen Null geht. Zu diesem Zweck werden
die Einzelspulen 54 so angeordnet, daß das vom Primärleiter
55 erzeugte Magnetfeld bei gesättigtem Magnetkern 3 nahezu
senkrecht durch die Einzelspulen 54 verläuft. Bei ungesättig
tem Magnetkern 3 wird das vom Primärleiter 55 erzeugt Magnet
feld vom Magnetkern 3 geführt und in die Einzelspulen 54 ein
gekoppelt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Se
kundärwicklung 4 von der Primärwicklung 2 bei gesättigtem Ma
gnetkern 3 magnetisch entkoppelt ist. Demnach können schnelle
Transienten des Primärstroms auch bei gesättigtem Magnetkern
3 nicht ein störungsfreies Arbeiten des Stromsensors 1 vor
täuschen.
In Fig. 10 ist eine weitere Ausführungsform des Stromsensors
1 mit Überstromerkennung dargestellt. Bei diesem Ausführungs
beispiel wird die Überstromerkennung durch Einsatz eines Bau
steins 60 mit vier D-Flipflops 65 bis 68 bewerkstelligt. Da
bei handelt es sich beispielsweise um einen Baustein mit der
Bezeichnung 74AC175.
Der zu messende Primärstrom I1 fließt durch die auf den Ma
gnetkern 3 aufgebrachte Primärwicklung 2. An die Sekundär
wicklung 4 wird über Vorwiderstände 61 und 62 ein Spannungs
signal mit wechselnder Polarität angelegt. Um dieses Span
nungssignal zu erzeugen, sind die Enden der Sekundärspule 4
mit einem logischen NAND-Gatter verbunden, dem ein als Inver
ter geschaltetes weiteres NAND-Gatter 64 nachgeschaltet ist.
Der Ausgang des NAND-Gatters 64 beaufschlagt den Eingang CP
des Flipflop-Bausteins 60. Wenn sich die Eingänge des NAND-
Gatters 63 auf gleichem Potential befinden, was bei gesättig
tem Magnetkern 3 der Fall ist, schaltet das NAND-Gatter 63
und der Flipflop-Baustein 60 wird gesetzt. Dabei dient ein
erstes Flipflop 64 auf nachfolgend näher beschriebene Weise
dem Erzeugen eines Überstromsignals, während die D-Flipflops
66 bis 68 dazu dienen, das an der Sekundärwicklung 4 anlie
gende Spannungssignal zu erzeugen. Da der invertierende Aus
gang Q3 des D-Flipflops 67 über ein von einem Widerstand 69
und einem Kondensator 70 gebildetes RC-Glied auf die Daten
eingänge D1 bis D3 zurückgeführt ist, werden die Ausgänge Q1
bis Q3 sowie die invertierenden Ausgänge Q1 bis Q3 alternie
rend auf den Low-Zustand und den High-Zustand gesetzt. Nach
der Umpolung des an der Sekundärspule 4 anliegenden Span
nungssignals fällt zunächst an der Sekundärwicklung 4 eine
Spannung ab, die die Eingänge des NAND-Gatters 63 in unter
schiedliche logische Zustände versetzt. Nachdem der Magnet
kern 3 die Hystereseschleife durchlaufen hat und sich in der
Sättigung befindet, ist der Widerstand der Sekundärwicklung 4
gegenüber dem Widerstand der Vorwiderstände 61 und 62 zur
vernachlässigen, so daß die Eingänge des NAND-Gatters 63 auf
gleichem Potential zu liegen kommen. Wenn dieser Zustand er
reicht wird, schaltet das NAND-Gatter 63, und die D-Flipflops
65 bis 68 im Flipflop-Baustein 60 werden neu gesetzt. Am Ende
jeder Halbwelle 22 und 23 wird somit durch den Flipflop-
Baustein 60 ein Triggerpuls erzeugt.
Um zu gewährleisten, daß der Stromsensor 1 beim Einschalten
zu schwingen beginnt, ist der Ausgang des NAND-Gatters 63
über ein von einem Widerstand 71 und einem Kondensator 72 ge
bildetes RC-Glied an einen Eingang des NAND-Gatters 63 zu
rückgeführt.
Die Annäherung des Stromsensors 1 an den Überstrombereich
wird mit Hilfe des D-Flipflops 65 detektiert. Zu diesem Zweck
wird ein Kondensator 73 über die vom NAND-Gatter 64 erzeugten
Triggerpulse über eine Diode 74 aufgeladen und durch einen
Widerstand 75 entladen. Der Kondensator 73, die Diode 74 und
der Widerstand 75 bilden somit ein nachtriggerbares Verzöge
rungsglied. Falls die Triggerpulse so schnell aufeinanderfol
gen daß sich der Kondensator 73 nicht schnell genug über den
Widerstand 75 entladen kann, liegt am Dateneingang D0 des D-
Flipflops 65 ein High-Signal an, das an die Ausgänge Q0 oder
Q0 übertragen wird. Falls die Dauer einer Halbwelle 22 oder
23 einen bestimmten Grenzwert unterschreitet, tritt an den
Ausgängen Q0 und Q0 des D-Flipflops 65 für die Dauer der
nachfolgenden Halbwelle 22 oder 23 eine Zustandsänderung auf,
die dazu verwendet werden kann, die Annäherung des Stromsen
sors 1 an den Überstrombereich zu erkennen.
Fig. 11 zeigt ein weiteres abgewandeltes Ausführungsbeispiel
des Stromsensors 1 aus Fig. 10. Bei dieser Schaltung sind
zwei Flipflop-Bausteine 76 und 77 vorgesehen. Der Flipflop-
Baustein 76 erfüllt dabei im wesentlichen die Funktion des
Flipflop-Bausteins 60 aus Fig. 10, während der Flipflop-
Baustein 77 der Überstromerkennung dient. Der Eingang CP des
Flipflop-Bausteins 77 ist mit dem Ausgangssignal eines von
dem Kondensator 73 der Diode 74 und dem Widerstand 75 sowie
einem NAND-Gatter 78 gebildetes Monoflop 79 beaufschlagt. Die
Taktimpulse setzen das Monoflop 78. Wenn das Monoflop 78 zu
rückfällt, wird der nachgeschaltete Flipflop-Baustein 77
getriggert. Falls die das Monoflop 79 triggernden Taktimpulse
in einem zu geringen zeitlichen Abstand aufeinanderfolgen,
fällt das Monoflop 79 nicht zurück, und nur jeder zweite
Triggerimpuls wird an den CP-Eingang des Flipflop-Bausteins
77 weitergegeben. Der Ausgang Q1 des Flipflop-Bausteins 76
bleibt somit auf einem am Dateneingang D1 anliegenden Wert
einer der beiden Halbwellen 22 und 23 stehen. Der Wert des
Ausgangs Q1 ist als Spannungssignal UZ an einem Ausgang 80
abgreifbar. Das Ausgangssignal UZ oszilliert genauso wie das
Ausgangssignal UA, solange sich der Stromsensor 1 in seinem
normalen Meßbereich befindet. Wenn das Ausgangssignal UZ ge
mittelt wird, ist das gemittelte Signal proportional zur
Stärke des Primärstroms, solange sich der Stromsensor 1 im
zulässigen Meßbereich befindet, und nimmt außerhalb des Meß
bereichs einen den Grenzen des Meßbereichs entsprechend Wert
an.
Bei einem weiteren in der Zeichnung nicht dargestellten Aus
führungsbeispiel wird die Überstromerkennung mit Hilfe von
Zeit-Zähler-Bauelementen bewerkstelligt, mit denen die Dauer
der Halbwellen des Ausgangssignals bestimmt wird. Bei Unter
schreiten einer bestimmten vorgegebenen Zeit für die Dauer
einer Halbwelle, wird ein Signal für die Übersteuerung des
Stromsensors 1 an einen Ausgang abgegeben.
Abschließend sei angemerkt, daß die anhand der Fig. 7 bis
9 dargestellten Maßnahmen zur Unterdrückung schneller Tran
sienten auch bei den in den Fig. 10 und 11 dargestellten
Ausführungsbeispielen anwendbar sind.
Weiterhin sei angemerkt, daß das rücksetzbare Verzögerungs
glied aus Fig. 6 und das nachtriggerbare Verzögerungsglied
aus den Fig. 10 und 11 auch von einer Transistorschaltung
gebildet werden können.
Claims (14)
1. Stromsensor mit einem Magnetkern (3), dem eine Primärwick
lung (2) für den zu messenden Primärstrom und wenigstens eine
Sekundärwicklung (4) zugeordnet sind, und mit einer Meßschal
tung (5 bis 14, 30 bis 80), die die Sekundärwicklung (4) mit
einem sich in Abhängigkeit von der Stärke des Primärstroms
periodisch ändernden Spannungssignal beaufschlagt, wobei der
vom Spannungssignal hervorgerufene Sekundärstrom den Magnet
kern (3) in wenigstens eine Richtung in die Sättigung treibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine in der Meßschaltung (5 bis 14, 30 bis 80) er
folgende Auswertung der Dauer von Halbwellen des Spannungs
signals eine Übersteuerung des Stromsensors erfaßbar ist.
2. Stromsensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschaltung (5 bis 14, 30 bis 80) bei Übersteuerung
des Stromsensors an einem Ausgang (80) ein dem Maximalwert
des Meßbereichs entsprechendes Ausgangssignal (UZ) zur Verfü
gung stellt.
3. Stromsensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschaltung (5 bis 14, 30 bis 80) eine Meßbrücke (5)
umfaßt, an die ein linearer Verstärker (9) angeschlossen ist,
dem die Meßbrücke (5) mit dem Spannungssignal beaufschlagende
invertierende Verstärker (10, 11) nachgeschaltet sind.
4. Stromsensor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Spannungssignal eines Inverters (11) unmittelbar am
LE-Eingang und über ein rücksetzbares Verzögerungsglied (34,
35, 36) an einem Dateneingang eines ersten Flipflops (32) an
liegt und das von einem zweiten Inverter (10) erzeugte, in
vertierte Spannungssignal unmittelbar am LE-Eingang und über
ein rücksetzbares Verzögerungsglied (37, 38, 39) am Datenein
gang eines zweiten Flipflops (33) anliegt, wobei die Daten
ausgänge der beiden Flipflops (32, 33) mit Hilfe von Dioden
(40, 41) zu einem ODER-Glied verschaltet sind.
5. Stromsensor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgänge der beiden Flipflop-Bausteine (32, 33) je
weils nochmals über den jeweils anderen Flipflop-Baustein
(32, 33) geführt sind.
6. Stromsensor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rücksetzbare Verzögerungsglied ein RC-Glied (34, 35,
37, 38) umfaßt, wobei die Kondensatoren (35, 38) der RC-
Glieder (34, 35, 37, 38) über Dioden (36, 39) entladbar sind.
7. Stromsensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärwicklung (4) in Reihe mit Vorwiderständen
(61, 62) geschaltet ist, wobei an die Enden der Sekundärwick
lung (4) die Eingänge eine Logikschaltung (63, 64) ange
schlossen ist, die mit einem Ausgang an den CP-Eingang eines
die Vorwiderstände (61, 62) mit dem Spannungssignal beauf
schlagenden Flipflops (60, 65 bis 68) angeschlossen sind.
8. Stromsensor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Dateneingang des Flipflops (60, 65) über ein nach
triggerbares Verzögerungsglied (73, 74, 75) an den Ausgang
der Logikschaltung (63, 64) angeschlossen ist, wobei der Aus
gang des Flipflops (60, 65) ein für die Übersteuerung des
Stromsensors charakteristisches Ausgangssignal (US) liefert.
9. Stromsensor nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Kondensator (73) des nachtriggerbaren Verzöge
rungsglieds (73, 74, 75) ein Logikgatter (78) angeschlossen
ist, dem ein weiteres Flipflop (77) nachgeschaltet ist, wobei
der Ausgang des Flipflops (77) ein dem maximalen Meßbereich
entsprechendes Ausgangssignal (UZ) liefert.
10. Stromsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Primärwicklung (2) eine primäre Transientenwicklung
(50) nachgeschaltet ist.
11. Stromsensor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der primären Transientenwicklung (50) eine sekundäre
Transientenwicklung (51) zugeordnet ist, die an eine Integra
torschaltung (52) angeschlossen ist, die ein für einen Mit
telwert charakteristisches Integrationssignal (UI) liefert.
12. Stromsensor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überstromsignal (US) und das Integrationssignal (UI)
ein ODER-Glied (53) beaufschlagen.
13. Stromsensor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der primären Transientenwicklung (50) eine in Reihe mit
der Sekundärwicklung (4) geschaltete sekundäre Transienten
wicklung (51) zugeordnet ist.
14. Stromsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärwicklung (4) in eine Vielzahl von Sekundär
spulen (54) aufgeteilt ist, die auf einen die Primärwicklung
(2) bildenden Primärleiter (55) umgebenden Magnetkern (3)
aufgewickelt sind.
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---|---|---|---|
DE1998157327 DE19857327B4 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Stromsensor mit Überstromerkennung |
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DE1998157327 DE19857327B4 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Stromsensor mit Überstromerkennung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19857327B4 DE19857327B4 (de) | 2004-08-05 |
Family
ID=7890829
Family Applications (1)
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DE1998157327 Expired - Lifetime DE19857327B4 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Stromsensor mit Überstromerkennung |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19857327B4 (de) |
Cited By (1)
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---|---|
DE19857327B4 (de) | 2004-08-05 |
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