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Vorrichtung zum konvexen Durehbiegen von Werkzeugschienen an Abkantpressen
oder Schwenkbiegemaschinen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzielung einer konvexen
Durchbiegung von Werkzeugschienen an Abkantpressen oder Schwenkbiegemaschinen mit
rückseitig der Werkzeugschiene reihenförmig nebeneinanderliegend angeordneten, die
Werkzeugschiene durchbiegenden Distanzstücken.
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Das parabelförmige Durchspannen der Werkzeugschienen, welches als
Bombieren bezeichnet wird, ist notwendig, um über den ganzen Arbeitsbereich des
Werkzeuges hinweg einen gleichmäßigen Anpreßdruck für gleichmäßige Abkant- bzw.
Biegeergebnisse zu erhalten. Durch die auftretende Arbeitsbelastung biegen sich
nämlich die Werkzeugträger, d.h. Oberwange einer Schwenkbiegemaschine bzw. Preßwange
einer Abkantpresse parabelförmig durch. Da die Arbeitsfläche des Werkzeuges beim
Abkanten oder Biegen jedoch völlig eben verlaufen muß, erhält das Werkzeug eben
die entsprechend abgestimmt entgegengesetzt gerichtete parabelförmige Durchbiegung
(Bombierung).
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Es ist bekannt, die Werkzeugschienen bereits in einer parabelförmig
gebogenen Form herzustellen, jedoch ist die Arbeitsweise mit solchen Werkzeugschienen
sehr unwirtschaftlich, da die Durchbiegung der Werkzeugträger sich entsprechend
dem jeweils verwendeten Blechstärken und Materialfestigkeiten ändert und demzufolge
auch die Werkzeugschiene bei Bearbeitung unterschiedlicher Materialien entsprechend
unterschiedliche Durchspannung aufweisen muß; es müßten für unterschiedliche Werkstücke
Jeweils
unterschiedlich entsprechend vorgeformte Werkzeugschienen vorhanden sein.
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Um diesen unwirtschaftlichen Aufwand zu vermeiden, ist es auch bereits
bekanntgeworden, die Werkzeugschienen durch Zwischenschaltung von Distanzstücken
im Werkzeugträger mit unterschiedlichen Durchspannungen zu versehen. Es werden hierfür
unterschiedlich stark bemessene Distanzbleche verwendet, welche zwischen Werkzeug
und Werkzeugträger eingespannt werden. Auch diese Arbeitsweise stellt jedoch noch
einen erheblichen Aufwand hinsichtlich der notwendigen Umrilstungsarbeiten und der
notwendigen Lagerhaltung entsprechend unterschiedlicher Distanzstücke dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere, d.h.
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zusätzlich zu den sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenden
Aufgabenstellungen, eine gattungsgemäße Vorrichtung in herstellungstechnisch einfacher
Weise gebrauchsvorteilhaft auszubilden,
derart, daß ohne Auswechseln
der Distanzstücke oder der Werkzeuge nicht nur eine Veränderung der Parabelbiegung
sondern sogar eine Verlagerung des Biegescheitels erfolgen kann.
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Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
dar.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
geschaffen, welche nicht nur von einfachem Aufbau ist, sondern darüber hinaus durch
einfachste Bedienung gleichmäßige Parabelbiegungen des Werkzeuges bewirkt. Die einzelnen
Distanzstücke, welche die unterschiedlichen Parabelformen hervorrufen, sind in ihrer
wirksamen Stärke veränderbar ausgebildet, so daß ohne die Notwendigkeit von Austauscharbeiten
durch ledigliches Verstellen eine Anpassung an unterschiedliche Werkstücke erfolgen
kann. Eine so ausgebildete Vorrichtung
ermöglicht wirtschaftliche
Arbeitsweisen von Abkantpressen oder Schwenkbiegemaschinen, insbesondere da die
einzelnen Distanzstücke nicht nacheinander und einzeln verstellt werden müssen,
sondern über ein gemeinsames, von der Außenseite her zugängliches Verstellorgan
gleichzeitig verstellt werden können. Dies bringt nicht nur den Vorteil, daß hierdurch
zum Umstellen lediglich ein geringer Zeitaufwand notwendig ist, sondern außerdem
ist durch die gleichmäßige Verstellung der in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander
einstellbaren Distanzstücke stets eine exakte Parabelbiegung gewährleistet. Zur
Anpassung beispielsweise an unterschiedliche Blechstärken oder Festigkeiten kann
durch ledigliche Bedienung des Verstellorganes eine kontinuierlich stärker oder
schwächer werdende Parabelkrümmung entsprechend der Durchbiegung des Werkzeugträgers
erreicht werden. Das Verstellorgan kann dabei von der Außenseite her mittels Handbetrieb
oder motorisch betätigt werden, was zusätzlich die Möglichkeit einer vorprogrammierten
Steuerung ermöglicht. Die kontinuierliche Veränderung der
Parabelkrüüüüng
kann in einfachster Weise dadurch erreicht werden, daß die in der Werkzeugaufnahmeschiene
unter gleichmäßiger Abstandsverteilung nebeneinanderliegenden, das Werkstück beaufschlagenden
Distanzstücke durch unterschiedliche Übersetzungen gegenüber dem Verstellorgan unterschiedliche
Verlagerungswege der entsprechenden Werkzeugabschnitte bewirken. Zweckmäßig nehmen
dabei die Distanzwege etwa vom Mittelbereich des Werkzeuges zu beiden Außenseiten
hin gleichmäßig ab. Eine vorteilhafte Möglichkeit, die entsprechende Wirkung durch
einfachste Bauteile zu erreichen, besteht darin, die Distanzmittel in Form von drehfesten,
das Werkzeug beaufschlagenden Schraubspindeln auszubilden, welche unterschiedliche
Gewindesteigungen besitzen. Die etwa im Mittelbereich des Werkzeuges angeordnete
Schraubspindel besitzt dabei die größte Gewindesteigung, wohingegen die Gewindesteigungen
der beidseitig dieser mittleren Spindel zur Außenseite hin angeordneten Spindeln
entsprechend einer exakten Parabelkrümmung abnimmt. Die Verlagerung dieser drehfesten
Schraubspindel kann dabei
zur Erzielung einer stärkeren Krümmung
des Werkzeuges sowohl in axialer Richtung auf das Werkzeug zu als auch in Gegenrichtung
zur Erzielung einer schwächeren Parabel erfolgen. Die gleichzeitige und gleichmäßige
Verlagerung wird dabei in einfachster Weise durch Schnecken erreicht, welche mit
einem entsprechend dem Spindelgewinde angepaßten Innengewinde die Spindeln lagern.
Diese Schnecken sind dabei im Gegensatz zu den Spindeln radial drehbar derart, daß
bei Drehung der Schnecke eine axiale Verlagerung der gewindegelagerten Spindel erfolgt.
Das radiale Drehen dieser Schnecke wird durch Kupplung mit vorgesehen Gewindeabschnitten
des Verstellorganges bewirkt, welche Gewindeabschnitte beispielsweise auch in Form
von auf das Verstellorgan aufgesetzten Schneckenrädern erzielt sein können. Bei
gleichmäßiger Drehung des so als Spindelstange ausgebildeten Verstellorganes erfolgt
unter ebenfalls gleichmäßiger Drehung aller Schnecken zufolge unterschiedlicher
Gewindesteigungen
die gewollt unterschiedliche Verlagerung der Spindeln.
Dies kann im umgekehrten Sinne bei gleichartiger Gewindesteigung der Schraubspindeln
auch dadurch erreicht werden, daß bereits die Übersetzung von den Schneckenrädern
des Verstellorganges auf die die Schraubspindeln lagernden Schnecken entsprechend
unterschiedlich gewählt wird. Da je nach den in der Praxis auftretenden Notwendigkeiten
der Scheitelpunkt der Parabel möglicherweise außerhalb des Mittelbereiches der Werkzeugschiene
liegen kann, besteht eine vorteilhafte Möglichkeit der entsprechenden Anpassung
darin, daß die Distanzspindeln über ein einzelnes Verstellorgan ggf. auch einzeln
oder gruppenweise verlagert werden können. Durch diese Ausgestaltung ist die Möglichkeit
gegeben, auch eine Anpassung an möglicherweise unsymmetrische Durchbiegungen des
Werkzeugträgers zu erreichen und ggf. sogar das Werkzeug mit zwei aneinanderschließenden
Parabelkrümmungen zu versehen. Die Schneckenräder der Verstellspindel sind dabei
vorzugsweise frei von der
das Verstellorgan bildenden Antriebsstange
durchsetzt. In ihrer axialen Stellung auf dem stangenförmigen Verstellorgan sind
die Schneckenräder durch Gewindeeingriff mit den Schnecken der Schraubspindeln fixiert.
Bei fortwährend drehendem Verstellorgan ist somit die Möglichkeit gegeben, durch
verlagerbare Kupplungsbacken, welche in entsprechende Gegenteile der Schneckenräder
einrücken können die einzelnen Schraubspindeln in beliebiger Weise unabhängig voneinander
auch einzeln verlagern zu können. Auch hierbei ist wieder die Möglichkeit einer
vorprogrammierten Steuerung gegeben, welche aufwendige Meß- und Einstellarbeiten
von Hand vermeidet.
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Um die bisher genannten Möglichkeiten auch bei schweren Abkantpressen
oder Schwenkbiegemaschinen mit größten Arbeitsbelastungen zu erreichen und dabei
auf Verstellungen zu verzichten, können die Distanzstücke in einfachster Weise auch
als Distanzkeile ausgebildet werden. Bei dieser Ausgestaltungen wird auf einzelne
Drehverlagerungen und Gewindeabschnitte verzichtet, indem die Verstellung der Parabeikrümmung
des Werkzeuges durch ledigliches Verlagern der Distanzkeile in Längsrichtung des
Werkzeuges vorgenommen wird.
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Das Verstellorgan wird dabei von einer Zug/Schubstange gebildet, welche
von der Außenseite der Werkzeugaufnahme her zugänglich ist. Die entsprechend unterschiedlichen
Übersetzungsverhältnisse in der Distanzveränderung durch die Keile ist bei dieser
Ausftthrungsform dadurch erreicht, daß die Keilflächen, welche sich an entsprechend
geschrägten ortsfesten Gegenkeilflächen abstützen, unterschiedliche Steigung aufweisen.
Dies ebenfalls in zweckmäßiger Weise wieder derart, daß die Steigung der Keile vom
etwa im Mittelbereich des Werkzeuges angeordneten Keil zu beiden Seiten hin gleichmäßig
abnimmt. Das als Schub Izugstange ausgebildete Verstellorgan wird hierbei dadurch
verlagert, daß das eine freie Ende mit einem Gewinde versehen ist, welches in eine
Ritzel-Mutter hineinragt, die gleiches Gewinde aufweist und durch Drehung eine Schub-
oder Zugverlagerung des Verstellorganes bewirkt. Um die entsprechenden Verlagerungen
der einzelnen Teile in Richtung des Werkzeuges ohne Verbiegen der Verstellstange
zu ermöglichen, durchsetzt diese Zug-Schubstange die Keile im Bereich eines Langloches
frei, wobei die Länge dieses Loches
entsprechend dem möglichen
Verstellweg der Distanzkeile bemessen ist. Die Mitnahme der einzelnen Distanz-Keile
durch die Zug/Schubstange erfolgt dabei über Anschläge der Verstellstange, welche
sich zu beiden Seiten der Keile gegen diese abstützen.
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Diese Anschläge können in günstiger Weise ebenfalls verstellbar ausgebildet
sein, so daß auch bei dieser Ausführung der Bombierungs-Verstellvorrichtung durch
Lageveränderung der Keile auf dem Bereich der Verstellstange unsymmetrische Parabelbiegungen
erzielt werden können. Die Abstützung der Keilflächen erfolgt in zweckmäßiger Weise
derart, daß die Gegenkeilflächen an der gegenüber dem Werkzeug stets in geradliniger
Erstreckung verbleibenden Werkzeugs chienenaufnahme vorgesehen sind. Dadurch bleiben
die Keilflächen von Distanzstücken und Gegenkeilen auch bei den unterschiedlichen
Parabelkrümmungen der Werkzeugschiene stets in flächiger Anlage. Da durch die vorteilhafte
Ausgestaltung so ausgebildeter Vorrichtungen die Möglichkeiten eines motorischen
Antriebes des Verstellorganes bestehen, lassen sich noch
weitere
günstige Vorteile hinsichtlich einer wirtschaftlichen und sicheren Arbeitsweise
der Abkantpresse oder Schwenkbiegemaschine erzielen, indem der motorische Antrieb
mit einem die Dicke des eingespannten Werkstückes messenden Fühler gekuppelt bzw.
durch diesen gesteuert ist. Dadurch läßt sich nämlich erreichen, daß eine Feineinstellung
der Werkzeug-Bombierung im Bereich der Maßtoleranzen von Bleckstärken erfolgt und
darüber hinaus sogar der Anpreßdruck des beispielsweise zwischen Oberwange und Unterwange
einer Schwenkbiegemaschine eingespannten Werkstückes auch bei den auftretenden Maßtoleranzen
des zu biegenden Bleches gleich ist und somit für gleichmäßige Biegeergebnisse sorgt.
Hierzu wird in einfacher Weise der das Werkzeug tragenden Oberwange oder Preßwange
ein Näherungsinitiator zugeordnet, welcher in Zusammenarbeit mit einem die Abwärtsbewegung
der Oberwange relativ zu einem fest eingestellten Maß, welches dem Abstand zwischen
Unterseite des Werkstückes und Angriffsfläche des Werkzeuges entspricht messenden
Impulsgeber
die tatsächliche Stärke des zu biegenden Bleches ermittelt
und in Abhängigkeit dieses festgestellten Wertes einen entsprechenden Befehl an
den Antriebsmotor weitergibt, welcher das Stellorgan zur Veränderung der Werkzeugparabel-Durchspannung
bewegt.Auf diese Weise ist erreicht, daß bei gleichmäßigen Biege- oder Abkantergebnissen
eine kontinuierliche und wirtschaftliche Arbeitsweise der entsprechenden Maschinen
möglich ist, wobei die notwendigen Bombierungs-Verstellung des Werkzeuges ggf. sogar
ohne Stillstand der Arbeitsmaschinen noch während der Arbeitsbewegungen von Oberwange
bzw. Preßwange erfolgen kann.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand zeichnerisch veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Schwenkbiegemaschine
in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 einen Querschnitt im Bereich des Werkzeuges,
Fig.
3 einen Schnitt im Bereich einer Schraubspindel, Fig. 4 eine teilweise Draufsicht
auf den Bereich einer Schraubspindel, Fig. 5 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 6 einen Schnitt hierzu im Bereich einer Schraubspindel, Fig. 7 die teilweise
Draufsicht auf den Bereich einer Schraubspindel, Fig. 8 die schematische Darstellung
einer möglichen Werkzeugdurchspannung, Fig. 9 eine andere mögliche Durchspannung,
Fig. 10 eine dritte Ausführungsvariante der Vorrichtung unter Verwendung von keilförmigen
Distanzstücken, Fig.11 einen Querschnitt im Bereich eines Distanzstückes bei einer
Schwenkbiegemaschine,
Fig. 12 eine entsprechende Darstellung bei
einer Abkantpresse, Fig. 13 in schematischer Darstellung den Näherungsinitiator
am Werkzeug einer Schwenkbiegemaschine, Fig. 14 eine entsprechende Darstellung bei
Befestigung an der Preßwange einer Abkantpresse und Fig. 15 eine schematische Darstellung
der Funktionsweise der Steuerung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung findet beispielsweise an einer Schwenkbiegemaschine
1 oder an einer Abkantpresse Verwendung. Die Vorrichtung ist in der Oberwange 2
der Maschine 1 befestigt.
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Die Vorrichtung besitzt eine schienenförmige Werkzeugaufnahme 3, welche
am von der Oberwange 2 gebildeten Werkzeugträger befestigt ist. Die Werkzeugaufnahme
3
wiederum ist Träger des schienenförmigen Werkzeuges 5, welches
wie beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich in Nuten 4 in die Werkzeug-Aufnahmeschiene
3 seitlich eingehängt ist.
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Die Werkzeugschiene 5 soll entsprechend den unterschiedliche Stärken
aufweisenden Blechen und der daraus resultierenden beim Arbeiten auftretenden parabelförmigen
Durchbiegung des Werkzeugträgers 2 entsprechend in ihrer parabelförmigen Vorspannung
verändert werden können.
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Hierzu besitzt die Aufnahmeschiene 3 im Bereich oberhalb des Werkzeuges
5 unter gleichem Abstand zueinander angeordnete Schnecken 6. Die Achse dieser Schnecken
6 weist in vertikaler Richtung zum Werkzeug 5, wobei die Schnecken unter Zwischenschaltung
von Kugellagern 7 radial drehbar zwischen den Schenkeln 3', 3t t der Aufnahmeschiene
3 gelagert sind. Die Schnecken 6 wiederum werden zentral von drehfesten, die Distanzstücke
bildenden Schraubspindeln 8 durchsetzt, welche Außengewinde aufweisen und in der
mit entsprechendem Innengewinde versehenen Schnecken-Bohrung 6' somit gewindegelagert
sind.
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Das unterseitige Ende 8' dieser Schraubspindeln 8 drückt drehfest
gegen die Innenfläche 5' des Werkzeuges 5.
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Durch radiales Drehen der Schnecken 6 ergibt sich die Wirkung, daß
die drehfesten Schraubspindeln 8 zufolge der Gewinde lagerung in axialer Richtung
bewegt werden und die entsprechenden Abschnitte des Werkzeuges 5 dabei mitverlagern.
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Um eine gleichmäßige und gleichzeitige Verlagerung aller Schraubspindeln
zu erreichen, ist parallel zu allen Schnecken 6 tangierend in axialer Richtung der
Aufnahmeschiene 3 ein Verstellorgan 9 vorgesehen.
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Dieses Verstellorgan 9 ist in Form einer Stange ausgebildet, welche
Jeweils im Bereich der Schnecken 6 mit einem fest an ihr sitzenden Schneckenrad
10 ausgestattet ist. Die Schneckengänge sowohl aller Schneckenräder 10 als auch
aller Schnecken 6 sind dabei gleichgehalten. Die Schneckenräder lo greifen in die
Schnekkengänge 6 ein. Bei Drehen des Verstellorganes 9 treiben die Schneckenräder
10 somit alle Schnecken 6 gleichmäßig und gleichzeitig an.
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Um zu erreichen, daß sich bei entsprechendem Verlagern der Schraubspindeln
8 eine parabelförmige Biegung des Werkzeuges 5 ergibt, die mit zunehmendem Verlagern
der Schraubspindeln eine immer stärker werdende Parabel-Biegung erhält, sind die
Übersetzungsverhältnisse zwischen der Drehung der Schnecken 6 und der daraus resultierenden
Gewindeverlagerung der Schraubspindeln unterschiedlich gewählt. Dies ist dadurch
erreicht, daß bei gleicher Drehung aller Schnecken 6 die Gewindesteigung der einzelnen
Schraubspindeln unterschiedlich ist. D.h.: Die etwa im Mittelbereich des Werkzeuges
5 angreifende Schraubspindel 8a besitzt die größte Gewindesteigung, die beiderseits
davon liegenden Spindeln 8b eine demgegenüber geringere Steigung, welche Steigung
dann bei den jeweils beidseitig darauffolgenden Spindeln 8c, 8d und 8e noch weiter
abnimmt. Daraus ergibt sich die Wirkungsweise, daß bei einer Umdrehung der Schnecke
6 der Schraubspindel 8a diese Schraubspindel zufolge ihrer größeren Steigung axial
um ein größeres Maß verlagert wird als beispielsweise die Schraubspindel 8e mit
geringerer Steigung bei einer Schneckenumdrehung.
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Bei entsprechender Berechnung der Steigungsverringerungen
der
einzelnen Schraubspindeln zueinander sind dadurch in jedem Verstellbereich die exakten
Parabelbiegungen gewährleistet. Zur Erleichterung der Arbeitsweise wird das Verstellorgan
9 dabei über einen Elektromotor 11 unter Zwischenschaltung eines Zahnradgetriebes
12 betätigt.
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Bei der in den Fig. 5 bis 7 gezeigten zweiten Ausführungsform besteht
die Möglichkeit, die einzelnen Schraubspindeln 8 unabhängig voneinander in beliebiger
Reihenfolge einzeln oder gruppenweise zu verlagern. Dies ist im Bedarfsfall notwendig,
wenn der Werkzeugträger 2 der Schwenkbiegemaschine oder Abkantpresse eine unsymmetrische
Biegung erfährt. Das Werkzeug kann dann in entsprechend entgegengesetzter Weise
durchgespannt werden, beispielsweise wie in Fig. 8 gezeigt, wo der höchste Punkt
H gegenüber der Gesamtlänge L des Werkzeuges in einem über die halbe Länge hinausgehenden
Betrag A außermittig liegen muß. Gleichfalls läßt sich die in Fig. 9 dargestellte
Werkzeugdurchspannung erreichen, bei welcher gesehen auf die Gesamtlänge des Werkzeuges
zwei gleichartige Durchspannungen erreicht werden, die jeweils den halten Betrag
B der Gesamtlänge überbrücken.
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Bei dieser Ausführungsform trägt das Verstellorgan 9 die Schneckenräder
lo drehbar, d.h. es durchsetzt letztere frei. Die Schneckenräder 10 werden dabei
durch den Schneckengang-Eingriff mit den Schnecken 6 in ihrer axialen Stellung auf
dem stangenförmigen Verstellorganen 9 gehalten. Zusätzlich sind dabei auf dem Verstellorgan
9 Kupplungsbacken 13 vorgesehen, welche in formschlüssiger Verbindung mit dem Verstellorgan
9 radial drehen, jedoch um einen bestimmten Betrag axial auf letzterem verschieblich
sind. Die Kupplungsbacken 13 können somit wahlweise in ein Gegenkupplungsteil 14
der Schneckenräder lo eingerückt werden und diese dann mitnehmen.
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Das Einrücken der Kupplungsbacken 13 kann dabei von Hand oder über
eine vorprogrammierte Steuerung durchgeführt werden.
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Um eine entsprechende Verstellung der als Bombierung bezeichneten
Werkzeug-Durchspannung auch ohne Verwendung von drehbaren Bauteilen zu erreichen,
besteht wie in den Fig. 10 bis 12 veranschaulicht die Möglichkeit,
die
Distanzstücke 15 mit Keilflächen K auszustatten. Diese Keilflächen stützen sich
an entsprechend geschrägten Flächen von Gegenkeilen G ab, welche an der Aufnahmeschiene
3 sitzen. Das gegenüberliegende Ende der Distanzstücke 15 beaufschlagt dabei die
Innenfläche 5' des Werkzeuges 5.
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Bei dieser Ausführungsform wird das Verstellorgan von einer Schub/Zugstange
16 gebildet, welche durch entsprechende Verlagerung die mit ihr gekuppelten Distanzstücke
15 in Pfeilrichtungen x verschiebt.
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Auch hier erfolgt die Verlagerung des Verstellorganes 16 über einen
Elektromotor 11, der eine Zahnmutter 17 dreht, welche wiederum zentral von dem freien
Ende 16' der Zug/Schubstange 16 durchsetzt wird. Das freie Ende ist dabei mit Gewinde
versehen, welches in ein entsprechendes Innengewinde der Zahnmutter 17 paßt. Bei
Drehen der ansonst ortsfest verbleibenden Mutter 17 wird die Schub/Zugstange 16
somit entsprechend verlagert.
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Um auch bei dieser Ausgestaltung eine unterschiedliche Übersetzung,
d.h. Vertikalverlagerung der Keile 15 in Richtung y gegenüber der axialen Verlagerung
der Stange 16 in Pfeilrichtung x zu erzielen sind die entsprechenden Keilflächen
K der einzelnen Distanzstücke 15 mit unterschiedlichen Steigungen versehen. Auch
hierbei weist zweckmäßigerweise das etwa im Mittelbereich des Werkzeuges 5 liegende
Distanzstück 15 die größte Steigung auf, wohingegen in gleichmäßiger Reihenfolge
zu beiden Seiten die Steigungen der daran anschließenden Distanzstücke 15 gleichmäßig
abnehmen. Die sich daraus ergebende Wirkungsweise ist die gleiche wie bei den ersten
beiden Ausführungsbeispielen mit den Schraubspindeln.
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Da die einzelnen Distanzstücke 15 bei Verlagerung des Verstellorganes
in Pfeilrichtungen x sich in vertikaler Richtung y bewegen, durchsetzt die Stange
16 die Distanzstücke 15 in entsprechend der vertikalen Verlagerung der Distanzstü
cke ausgerichteten Langlöchern 17', welche entsprechend dem maximalen Verlagerungsweg
bemessen sind.
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Die Mitnahme der frei von der Stange 16 durchsetzten Distanzstücke
15 erfolgt dabei durch fest an der Stange 16 sitzende Anschläge 18, 19, welche jeweils
ein Distanzstück 15 spielfrei zwischen sich nehmen.
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Die Anschläge 18, 19 sind verstellbar auf der Stange 16 angeordnet,
so daß im Bedarfsfall, beispielsweise zur Erzielung der wie in Fig. 8 und 9 dargestellten
unsymmetrischen Parabelbiegungen die keilförmigen Distanzstücke untereinander ausgetauscht
werden können.
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Da durch diese günstige Verstellbarkeit der Bombierung wie bereits
erwähnt auf motorische Antriebe zurückgegriffen werden kann, ergibt sich die vorteilhafte
Möglichkeit einer Vorprogrammierung.
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D.h.: In eine entsprechende Speichervorrichtung konnen festgelegte
Durchspannwerte des Werkzeuges gegenüber dazu gehörenden Materialstärken der Werkstücke
eingegeben werden. Durch ledigliches Einstellen der
Stärke des
zu bearbeitenden Werkstückes wird die entsprechende Durchbiegung des Werkzeuges
dann über bekannte Schalteinrichtungen durch entsprechende Impulsgebungen auf den
die Verstellung bewirkenden Elektromotor vorgenommen.
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Da in der Praxis die tatsächlichen Stärken (ist-Maß eines Bleches)
vom angegebenen Maß (soll-Maß) innerhalb der Plus/Minus-Toleranzen abweichen, kann
die Einstellung der in vorstehend beschriebenen Weise eingestellten Werkzeugdurchspannung
(Bombierung) geringfügig gegenüber der tatsächlichen Stärke des Bleches abweichen.
Zufolge der günstigen Ausgestaltung der Bombierungs-Verstellvorrichtung ergibt sich
jedoch durch einfache Mittel eine günstige Möglichkeit selbst diese geringfügigen
Toleranzen durch selbsttätiges Nachstellen der Bombier-Vorrichtungen exakt zu erfassen.
Hierzu wird an der Aufnahmeschiene 3 des Werkzeuges 5 ein Näherungsinitiator 20
befestigt. Dieser steht mit einem Zähler Z in Verbindung.
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Der mögliche Verlagerungsweg der Oberwange d.h.
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des Werkzeuges 5 ist ausgehend von der Unterseite U des zu biegenden
Bleches 21 durch einen im Abstand e hierzu liegenden Kontakt 26 festgelegt.
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Diese festgelegt vom Werkzeug 5 durchfahrene Strecke wird mittels
eines Impulsgebers 22 in kleine Einheiten unterteilt.
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Auf dem Zähler Z kann mittels des Kodierschalters 23 das Soll-Maß
des zu bearbeitenden Bleches 21 eingestellt werden. Mittels des Kodierschalters
24 wird die dazu passende Bombierung des Werkzeuges 5 eingestellt.
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Durch diese Einrichtung soll erreicht werden, daß die Bombierung des
Werkzeuges 5 bei vom eingestellten Soll-Wert abweichenden Ist-Maß des Bleches eine
entsprechende Plus- oder Minus-Nachstellung durch Impulse auf den Antriebsmotor
11 erfährt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist dabei derart: Bei Abwärts fahren
der das Werkzeug 5 tragenden Oberwange berührt ein an letzterer befestigter Endschalter
25 den Kontakt 26, welcher dadurch einen Impuls auf den Zähler Z gibt und diesen
auf Null schaltet. Bei weiterer Abwärtsverlagerung wird nun über den Näherungsinitiator
20 der zurückgelegte Weg zum Blech gemessen und über den Impulsgeber 22 an den Zähler
weitergegeben. Aus der Differenz zwischen dem tatsächlich durchfahrenen Weg des
Werkzeuges und der als bekannt eingegebenen Strecke zwischen Kontakt 26 und Unterseite
des Bleches ergibt sich dann das tatsächliche Ist-Maß der Blechstärke. Der Zähler
gibt nun entsprechend einer möglichen Differenz zwischen dem am Kodierschalter 23
eingestellten Soll-Maß und dem erkannten Ist-Maß Impulse an den Antriebsmotor 11
weiter, welcher in der eingangs beschriebenen Weise über die Distanzstücke die Bombierung
des Werkzeuges 5 ändert.
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Um außerdem diese Wirkung auch bei wie in Fig. 14 dargestellten Abkantpressen
mit Einsenknut zu erreichen, kann über einen zusätzlichen Kodierschalter 27 des
Zähler der auftretende Negativhub mit berücksichtigt werden.
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Zusätzlich ist über einen weiteren Kodierschalter 28 des Zählers Z
eine vom ermittelten Ist-Wert des Bleches über einen Stellmotor 29 abhängige Verlagerung
der Oberwange mit dem Werkzeug möglich, d.h. ebenfalls wieder unter Nutzung des
Impulsgebers 22 schaltet der Motor 29 nach dem aus dem tatsächlichen Ist-Maß errechneten
Abwärtsbewegungsweg der Oberwange ab. Daraus resultiert der zusätzliche Vorteil,
daß unabhängig von den im Toleranzbereich liegenden Ist-Maßen des Bleches stets
die gleichen Verspannungskräfte gegenüber der Unterwange 30 auftreten derart, daß
die Biege oder Abkantergebnisse stets einwandfrei gleich sind.