DE2534475C3 - Einstell- und blockierbare hydropneumatische Fahrzeugfederung - Google Patents
Einstell- und blockierbare hydropneumatische FahrzeugfederungInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf eine einstell- und blockierbare hydropneumatische Fahrzeugfederung mit
den Gattungsmerkmalen des Hauptanspruches. ^0
Es ist eine einstell- und blockierbare hydropneumatische Fahrzeugfederung bekannt (FR-PS 20 44 297), bei
der hydraulische Stellzylinder zwischen den Radachsen und den Chassis angeordnet sind, deren einer, unter Last
zusammengedrückter Arbeitsraum an einen hydropneu- (,5
matischen Speicher und deren kolbenstangenseitiger Arbeitsraum an einen unter Atmosphärendruck stehenden
Vorratsbehälter angeschlossen sind. Über einen ersten Verteiler zur Höheneinstellung der Federung
können die ersten Arbeitsräuitie der Stellzylinder entweder mit einer Druckleitung oder mit dem
Vorratsbehälter und über einen zweiten Verteiler mit einem der Speicher über je ein Rückschlagventil
verbunden oder davon getrennt werden. Eine sichere Arretierung der einzelnen Stellzylinder in jeder
beliebigen Stellung, z. B. zum horizontalen Eilsstellen
des Fahrzeugchassis, ist mit diesem Federungssystem jedoch nicht möglich.
Bei einer anderen bekannten hydropneumatischen Fahrzeugfederung (GB-PS 12 05 148) weist ein Verteiler
zwei Ausgänge auf, von denen der eine mit dem kolbenstirnseitigen Arbeitsraum von Stellzylindern und
der andere mit dem Steueranschluß eines entsperrbaren Rückschlagventils verbunden ist. Der Verteiler ist
zwischen zwei aktiven Stellungen verschiebbar, in denen wahlweise nur ein Ausgang mit Druckfluid
gespeist und der andere auf Ablauf durchgestellt ist. Eine Arretierung der einzelnen Stellzylinder in beliebigen
Höhenlagen ist jedoch auch bei diesem Steuersystem nicht möglich.
Die Möglichkeit einer horizontalen Ausrichtung eines Fahrzeugchassis durch entsprechende Einstellung einer
hydropneumatischen Federung ist zwar bekannt (DT-AS 14 80 185), <i«se bekannte Fahrzeugfederung
weist jedoch zur Erzielung von verschiedenartigen Funktionsweisen eine Vielzahl von Schaltorganen auf
und ist daher kostspielig und störungsanfällig. Die horizontale Ausrichtung eines Fahrzeugchassis ermöglicht
auch eine andere bekannte hydropneumatische Federung (DT-OS 20 38 744) mit nur zwei Schaltorganen
zur Ausschaltung der Federung unter Beibehaltung eines Höhenausgleichs und zur Erzielung einer zuverlässigen
Arretierung der Stellzylinder können aber auch nur in einer bestimmten Stellung arretiert werden.
Eine andere, den Ausgangspunkt der Erfindung darstellende hydropneumatische Fed-rung wird anhand
der Fig. 1 der Zeichnung inklusive ihrer vorteilhaften und nachteiligen Möglichkeiten ausführlich erläutert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine hydropneumatische Federung der eingangs genannten Gattung von
konstruktiv einfacher Ausgestaltung dahingehend weiterzubilden, daß bei einem stationären Arbeiten mit
dem Fahrzeug die Federung nicht nur ausgeschaltet werden kann, sondern daß eine zuverlässige Arretierung
der Stellzylinder in jeder beliebigen Stellung auch in der Ausfederungsrichtung erreicht werden kann,
ohne daß zusätzliche Schaltmittel betätigt werden müssen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 3 unter Schutz gestellt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben. In den
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 das hydraulische Schema einer bekannten hydropneumatischen Federung, die eine Höheneinstellung
des Chassis gestattet;
Fig. 2 ein hydraulisches Schema für eine Federung gemäß der Erfindung, die in sämtlichen Lagen
blockierbar ist;
F i g. 3 eine Variante des Schemas nach F i g. 2 für eine Anordnung, die außerdem das Anheben der Radachse
und deren Blockieren in entlasteter Stellung erlaubt;
Fig. 4 ein Beispiel der Ausnutzungsmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Federung.
Die in Fig. 1 dargestellte bekannte hydropneumatische
Federung mit einstellbarer Höhe umfaßt hydraulische Stellzylinder 1 zwischen der Radachse und dem
Chassis des Fahrzeuges, die derart angeordnet sind, daß die Last die Kolbenstange in den Stellzylinder eindrückt,
d. h. den kolbenstimseitigen Arbeitsraum 2 des Stellzylinders
zusammendrückt und den kolbenstangenseitigen Arbeitsraum 3 entlastet.
Der Arbeitsraum 2 jedes Stellzylinders 1 ist an einen als Feder wirkenden hydropneumatischen Speicher 5
angeschlossen. Die Arbeitsräume 3 sind an einen Vorratsbehälter 6 angeschlossen, dessen Inhalt dauernd
unter einem begrenzten Druck steht. Die Speisung des Kreises erfolgt durch eine Pumpe 8, welche das
umlaufende Fluid aus dem Vorratsbehälter 6 abzieht, der hier mit Rücksicht auf die Vereinfachung des
Schemas an zwei besonderen Orten eingezeichnet ist,-obwohl er tatsächlich eine einzige Einheit bildet. Der
Druck in dem Kreis ist durch ein eingestelltes Überdruckventil 9 begrenzt. Ein Verteiler 10 mit drei
Stellungen wird normalerweise in die neutra.'e, in der
F i g. 1 wiedergegebene Stellung zurückgeführt. Der eine Ausgang 11 des Verteilers ist mit den Arbeitsräumen
2 der Stellzylinder über eine Drosselstelle 12 und ein durch Druckfluid entsperrbares Rückschlagventil 13
verbunden, dessen Steueröffnung an den anderen Ausgang 14 des Verteilers angeschlossen ist.
In der neutralen Stellung sind die beiden Ausgänge 11
und 14 druckentlastet, so daß das entsperrbare Rückschlagventil 13 ohne Steuerdruck normalerweise
das Zurückfließen aus den Arbeitsräumen 2 zum Verteiler verhindert. Das Gesamtvolumen in den
Arbeitsräumen 2 und dem Speicher 5 bleibt infolgedessen konstant. Die Höhe des Chassis bleibt konstant, und
die Elastizität der Federung ist durch das Gasvolumen im Speicher 5 gegeben. Das Chassis kann durch
Verstellen des Verteilers 10 angehoben werden. In dieser Stellung ist der Ausgang 11 an die Druckleitung
und der Ausgang 14 an den Ablauf angeschlossen, so daß das ölvolumen in den Arbeitsräumen 2 größer wird.
Zum Absenken des Chassis wird durch Verstellen des Verteilers 10 in die andere Endstellung der Anschluß 14
unter Druck gesetzt, der das Rückschlagventil 13 öffnet. Die Last drückt die Kolben der Stellzylinder herunter,
wodurch sich die Arbeitsräume 2 zumindest teilweise entleeren. Die Arbeitsräume 3 bleiben gefüllt, weil ein
zusätzliches ölvolumen von dem Vorratsbehälter 6 unter Überdruck in die Arbeitsräume frei eintreten
kann. So kann das Chassis bis zu einem Grenzanschiag abgesenkt werden. Die Radachsen können jedoch nicht
angehoben 'verden, denn bei Entlastung der Stellzylinder
kann die wirksame Länge der Stellzylinder nicht mehr durch Verkleinern des Arbeitsraumes 2 verkürzt
werden. Bei dieser üblichen Anordnung ist die Federung niemals blockiert, weil selbst in der neutralen Stellung
des Verteilers 10 die Arbeitsräume 2 und 3 der Stellzylinder stets in freier Verbindung mit dem
Speicher bzw. dem Vorratsbehälter sind.
Demgegenüber ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung nach Fig. 2 ein fluidgesteuertes entsperrbares
Rückschlagventil 18 zwischen den Vorratsbehälter 6 und die Arbeitsräume 3 eingefügt. Die Steueröffnung
dieses Ventils ist (in der Figur mit gestrichelten Linien gezeigt) an die Speiseleitung der Arbeitsräume 2
angeschlossen. Außerdem ist ein Absperrventil 19 in die Verbindungsleitung zum Vydropneumatischen Speicher
5 eingeschaltet. Bei diesem System sind die gleichen Möglichkeiten zum Einstellen der Höhenlage des
Chassis gewahrt, es ist jedoch außerdem möglich, die Federung in einer beliebigen Höhe zu blockieren. Wenn
sich der Verteiler in der neutralen Stellung befindet, genügt es hierzu, das Absperrventil 19 zu schließen.
Wenn nämlich der Druck, der die Stellzylinder belastet, den Arbeitsraum 2 zusammenzudrücken sucht, kann
dieser sich weder in Richtung auf den Verteiler noch teilweise in Richtung auf den hydropneumatischen
Speicher entladen. Wenn im Gegenteil die Kraft den
ίο Arbeitsraum 3 zusammenzudrücken sucht, fällt dann der
Druck in dem Arbeitsraum 2 und in der Steuerleitung des entsperrbaren Rückschlagventils 18 was das
Zurückfließen der Flüssigkeit aus dem Arbeitsraum 3 zum Vorratsbehälter verhindert. Mit diesem System
können jedoch die Radachsen noch nicht gehoben werden, da eine Bewegung des Kolbons der Stellzylinder
nur durch die Last des Fahrzeugs erzielt werden kann.
Sämtliche angestrebten Möglichkeit werden durch
die neue Anordnung nach Fig. 5 erhalten. Hier verbindet ein geeichtes Druckventil 21 den Ausgang 14
mit der Speiseleitung für die Arbeitsräume 3. Der Einstelldruck des Druckventils 21 ist größer als der
Steuerdruck des entsperrbaren Rückschlagventils 13.
Wenn der Ausgang 14 unter Druck gesetzt wird, öffnet der steigende Druck zunächst das entsperrbare
Rückschlagventil 13, so daß Flüssigkeit aus den. Arbeitsräumen 2 in den Vorratsbehälter zurückfließt,
dann öffnet das Druckventil 21 im Sinne einer Speisung der Arbeitsräume 3. Die Bewegung der Kolben der
Stellzylinder im Sinne einer Verkleinerung des Arbeitsraumes 2 erfolgt also zuerst unter der Wirkung der Last
und dann durch den Druck im Arbeitsraum 3, und die Radachse kann angehoben werden, bis die Räder den
Boden verlassen. Selbstverständlich sind auch die Maßnahmen einer Einstellung der Höhe und der
Blockierung der Federung weiterhin möglich, indem man den Ausgang 11 speist bzw. das Absperrventil 19
schließt.
Jc nach den gegebenen Bedingungen können jedem Rad ein individuell zu steuernder Stellzylinder zugeordnet
oder ein zentraler Stellzylinder auf einer Ausgleichshebelachse oder schließlich die Stellzylinder, die auf der
gleichen Seite auf zwei aufeinanderfolgenden Radachsen
sitzen, in Parallelschaltung ausgesteuert werden.
Die Fig.4 zeigt eine Niveaueinstellung und das
Festkeilen durch Verwendung der beschriebenen Fedeiung. Bei dem in schematischer Stirnansicht
dargestellten Fahrzeug soll die Plattform 25 in die Horizontalstellung gebracht und in ihr unter Abstützung
auf Auslegearme gehalten werden. Die Federung jede» Rades oder zumindest jeder Gruppe von Rädern, die auf
einer gleichen Seite sitzen, wird jeweils getrennt gesteuert.
In Fig.4a ist das Fahrzeug auf seiner Arbeitsstelle
angelangt, die große Höhenunterschiede zeigt. Durch unterschiedliche Einwirkung auf die Chassishöhe wird
zunächst die Plattform 25 in die Horizontale (Fig.4b)
gebracht. Das Chassis kann noch ausreichend weit angehoben werden, damit die Auslegearme 26 mit ihren
Stützfüßen 27 oberhalb des Bodens aisgeschwenkt werden können. Dann werden Keilunterlagen 28
zwischen den Stützfüßen und dem Boden eingefügt (Fig. 4c). Durch Absenken des Chassis wird das
6j gesamte Gewicht von den S'ützfüßen aufgenommen.
Um jede Beschädigung der Radachsen bei folgenden statischen Arbeiten der Maschine zu vermeiden, werden
die Radachcen vollständig angehoben (F i g. 4d).
Bei der gleichen Maschine, beispielsweise einem Mobilkran mit fünf Radachsen, können jeweils entsprechend
der vorgesehenen Verteilung der Lasten nicht anhebbare Radachsen mit einer nicht blockierbaren
vorgesehen, eine tarierte anhebbarc und nicht bloc bare Radachse nach F i g. 3 ohne das Absperrvcnl
und /wc\ blockier- und anhebbare Radachsen mit
< Federung nach einem kompletten Schema ge
Federung gemäß einer üblichen Anordnung nach F i g. 1 5 F i g. 3 vorgesehen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einstell- und blockierbare hydropneumatische
Fahrzeugfederung, bei der zwischen den Radachsen und dem Chassis doppelt wirkende hydraulische
Stellzylinder vorgesehen sind, deren kolbenstirnseitige Arbeitsräume jeweils an einen als Feder
wirkenden hydropneumatischen Speicher und deren kolbenstangenseitige Arbeitsräume jeweils an einen
unter einem begrenzten Druck stehenden Vorratsbehälter für die Hydraulikflüssigkeit angeschlossen
sind, und bei der ein an den Vorratsbehälter und an eine Druckquelle angeschlossener Verteiler mit zwei
Ausgängen vorgesehen ist, dessen erster Ausgang mit den kolbenstirnseitigen Arbeitsräumen der rj
Stellzylinder über ein in Richtung vom Verteiler zum Arbeitsraum öffnendes, entsperrbares Rückschlagventil
verbunden ist, dessen Steueranschluß an den zweiten Aus^ng des Verteilers angeschlossen ist,
welcher außer einer Neutralstellung, in der beide 2Q
Ausgänge mit dem Vorratsbehälter verbunden sind, zwei aktive Stellungen zum Heben bzw. Senken des
Chassis aufweist, in denen jeweils der erste Ausgang mit der Druckquelle und der zweite mit dem
Vorratsbehälter verbunden sind bzw. umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
zwischen den kolbenstangenseitigen Arbeitsräumen (3) der Stellzylinder (1) und dem Vorratsbehälter
(6) ein zweites, in Richtung Vorratsbehälter öffnendes, entsoerrbarns Rückschlagventil (18) ent- J0
hält, dessen Steueranschluß an die kolbenstirnseitigen Arbeitsräume (2) der Ste.zylinder (1) angeschlossen
ist, wobei die Ve.bhdung der kolbenstirnseitigen Arbeitsräume (2) mit der hydropneumatischen
Speicher (5) in an sich bekannter Weise ein 3J
Absperrventil (19) enthält.
2. Fahrzeugfederung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Ausgang (14) des
Verteilers (10) zusätzlich mit dem kolbenstangenseitigen Arbeitsraum (3) der Stellzylinder (1) über ein ^0
Druckventil (21) verbunden ist, das nur den Durchgang vom Verteiler (10) zum Arbeitsraum (3)
dann gestattet, wenn der Druck am zveiten Ausgang (14) des Verteilers (10) über einem vorgegebenen
Oberströmdruck liegt, der höher ist als der ^5
Steuerdruck des mit seinem Steueranschluß ebenfalls an diesen Ausgang angeschlossenen entsperrbaren
Rückschlagventils (13).
3. Fahrzeugfederung nach den Ansprüchen I oder
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils für den oder die einem Rad des Fahrzeugs zugeordneten
Stellzylinder (1) ein eigener Verteiler (10) vorgesehen ist.
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