DE2534427A1 - Verfahren und anlage zur herstellung von poroesen gipsmassen - Google Patents
Verfahren und anlage zur herstellung von poroesen gipsmassenInfo
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Description
Hoechst Aktiengesellschaft
H 1180
H 1180
Verfahren und Anlage zur Herstellung von porösen Gipsmassen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zur Herstellung von mit Hilfe von Luft geschäumten
porösen Gipsmassen, wobei ein in einem Gefäß durch Einleiten von Luft in eine wäßrige Lösung oberflächenaktiver
Substanzen erzeugter Schaum mit Gips und Wasser in einer Mischzone vermischt wird.
Zur Herstellung von Schaumgipsen sind bereits verschiedene Arbeitsweisen versucht worden.
So wird in der DT-OS 2 013 819 ein Verfahren zur Herstellung poröser Leichtbaustoffe, wie z.B. Gips, beschrieben,
wobei hydraulisch abbindende Stoffe enthaltende Mischungen mit Eis oder Schnee vermengt werden.
Die beim vollständigen Schmelzen des Eises oder Schnees und beim nachfolgenden Verdunsten des entstandenen Wassers
sich bildenden Hohlräume bleiben dann als solche erhalten, so daß poröse Körper mit niedriger Dichte entstehen. Abgesehen
davon, daß die Hohlräume unregelmäßig und großporig sind, wodurch die Festigkeit erniedrigt wird, setzt
dieses Verfahren am Anfang niedrige Temperaturen voraus, die um den Gefrierpunkt liegen, während zum Schmelzen
des Eises die hergestellten Formkörper bei erhöhten Temperaturen mit Heißluft, oder Dampf behandelt werden müssen.
Dieser DT-OS 2 013 819 ist ferner zu entnehmen, daß auch
Verfahren bekannt sind, gemäß denen Gasblasen in Mischungen hydraulischer Bindemittel eingeführt werden und daß diese
Verfahren verschiedene Nachteile aufweisen.
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So bereitet die Einführung von Gasblasen in der bekannten Weise insofern Schwierigkeiten, als das Herstellen einer
Mischung mit definiertem Hohlraumvolumenanteil und dessen Konstanthaltung über alle Verarbeitungsgänge hinweg nicht
immer allen hohen Anforderungen entsprechend gelingt, weil die Gasblasen dazu neigen, in der Mischung nach oben zu
steigen. Hierbei entstehen Baustoffe'mit sehr ungleichmäßiger
Porenverteilung.
Die FR-PS 1 248 050 hat ein derartiges Verfahren zum Gegenstand. Dabei wird in diskontinuierlicher Arbeitsweise in
einem Behälter zunächst aus einer Mischung, die 30% eines Fettalkohalsulfates, 60% eines Alkylarylsulfonates und
10% einer Emulsion auf Kaseinbasis, Eisenperchlorat und Acetanhydrid enthält, ein Schaum erzeugt und dieser Schaum
anschließend mit Gips vermischt.
Außer der Tatsache, daß sich dieses bekannte Verfahren nur diskontinuierlich durchführen läßt, weil der Mischbehälter
nach jedem Ansatz von Hand entleert und gesäubert werden muß, bevor eine weitere Charge angesetzt werden
kann, weist diese Arbeitsweise noch den Nachteil auf, daß der Schaum durch mechanische Rührung einer wäßrigen Lösung
eines Schaumbildners erzeugt wird und daher nur wenig stabil, relativ großporig und schwer ist. Außerdem ist
die Schaumherstellung von Rührdauer und -geschwindigkeit abhängig woraus unterschiedliche Schaummengen und -eigenschaften
resultieren, so daß uneinheitliche Schaumgipsmassen entstehen.
Bekannt ist ferner aus der DT-PS 1 771 493 ein Verfahren zum Überziehen von Oberflächen, wie Wänden und Decken,
durch Aufsprühen eines geschäumten Magnesiazements, der als Zusatzstoff hydatisierten Gips enthalten kann. Nach
diesem Verfahren wird ein aus substituiertem oder unsub-
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stituiertem Alkylsulfaten oder hydrolysierten Proteinen
hergestellter Schaum diskontinuierlich mit dem Magnesizement bzw. Magnesizement-Gips-Gemisch und Wasser vermischt
und die erhaltene Mischung über Förderorgane zum Ort der Verarbeitung transportiert.
Eine Anwendung dieses Verfahrens auf Gips anstelle von Magnesiazement ist mit erheblichen Nachteilen verbunden,
da Gips sehr viel schneller mit Wasser abbindet als Zement. Es besteht deshalb die Gefahr, daß der Gips beim
Anmaischen mit Wasser noch vor der Schaumzugabe zumindest teilweise bereits abbindet, bevor Schaum zugegeben wird,
so daß inhomogene Schaumgipsmassen entstehen, Ansatzoder Klumpenbildung im Mischer erfolgt und der Mischer
vor jedem neuen Ansatz unter erheblichem Zeitaufwand gereinigt werden muß. Zusätze, die den Abbindevorgang verzögern,
können, abgesehen von wirtschaftlichen Gesichtspunkten, die Schaumeigenschaften nachteilig beeinflussen
und reduzieren die Festigkeiten der auf diese Weise er-, zeugten Schaumgipsmassen.
Alle diese bekannten Verfahren eignen sich nicht zur kontinuierlichen Herstellung von porösen Gipsmassen,
weil entweder in dem Reaktionsbehälter zuerst Schaum erzeugt werden muß, zu dem dann in einem zweiten Verfahrensschritt
Gips und Wasser zugeführt oder eine Gipsmaische angerührt werden muß, zu der eine bestimmte
Menge Schaum zudosiert wird. Die Mischungmuß in jedem Fall anschließend homogenisiert und in der 3.Stufe
in Fördergeräte oder Vorratsbehälter entleert werden . Außerdem muß das Reaktionsgefäß schließlich vor jedem
weiteren Ansatz erneut gesäubert werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich mit Luft geschäumte poröse Gipsmassen dann kontinuierlich her-
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stellen lassen, wenn man die Erzeugung des Schaumes in einem geschlossenen Gefäß vornimmt, das zu etwa 1/4 bis
3/4, vorzugsweise zur Hälfte seines Inhalts mit der wäßrigen Lösung der oberflächenaktiven Substanzen gefüllt
ist, dann den gebildeten Schaum mit Hilfe des Luftdruckes aus dem Gefäß über mehrere,,sich stufenweise vereinigende
Wege in die Mischzone kontinuierlich überführt und dort mit dem gleichzeitig, kontinuierlich und jeweils
unabhängig voneinander zugegebenen fässer und Gips vermischt. Dabei bemißt man die durch die Mischzone pro Zeiteinheit
geführten Mengen der Ausgangssubstanzen und die Intensität ihrer Durchmischung so, daß die Verweilzeit
der entstehenden Mischung in der Mischzone kleiner als die Abbindezeit des verwendeten Gipses und ausreichend
groß für eine Homogenisierung der Mischung ist. Durch Regelung der in die Lösung der oberflächenaktiven Substanzen
eingeleiteten Luftmenge läßt sich die pro Zeiteinheit erzeugte und mit dem Gips und Wasser kontinuierlich
vermischte Schaummenge steuern und damit die Dichte und Porosität der erzeugten Gipsmassen regulieren, wobei
mit zunehmender Luftmenge die Dichte der Gipsmassen ab- und deren Porosität zunimmt.
Es empfiehlt sich, daß man Gips und oberflächenaktive
Substanzen in solchen Mengenverhältnissen zueinander einsetzt, daß die Menge an oberflächenaktiven Substanzen
insgesamt 0,01 bis 0,08 Gewichts%, vorzugsweise 0,01 bis 0,04 Gewichts^, bezogen auf den Gips, beträgt und daß man
das Wasser insgesamt in einer solchen Menge einsetzt, daß sein Gewichtsverhältnis zum Gips 1 : 1 bis 1 : 2,5 beträgt.
Zur Schaumerzeugung setzt man vorteilhafterweise ein aus etwa gleichen Volumenanteilen einer Komponente I und einer
Komponente II bestehendes Gemisch ein, wobei die Komponente I aus:
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27,5 Gewichts^ C10 - C12 - Äthersulfat
6,0 Gewichts% C12 - C1^ - Äthersulfat
5,0 Gewichts^ des Na-Salzes des Ölsäure-N-Methyltaurids
7,5 Gewichts^ C16 - C18 - Olefinsulfonat
3,5 Gewichts?6 einer 5%igen Mischung von n-C., ,-,-Alkohol in
einem Butydiglykol-Äthanol-Gemisch im Gewichts verhältnis 1 : 1
12,5 Gewichts^ Butyldiglykol
Rest Wasser besteht
und die Komponente II aus:
11,5 Gewichts^ C10 - C12 - Äthersulfat
10,0 Gewichts?£ des Na-Salzes des Ölsäure-N-Methyltaurids
-6,0 Gewichts^ C16 - C18 - Olefinsulfonat
25,0 Gewichts^ Butyldiglykol
Rest V/asser besteht.
Einsn Schaum mit einer Dichte von C,04 bis 0,06 g/ml
erhält man, indem man 0,1 bis 0,8 m"/h Luft in eine Lösung einleitet, die pro 5 Liter Wasser etwa 5 ml des
Gemisches aus etwa den gleichen Voluinenanteilen der genannten Komponenten I und II enthält.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anlage zur Herstellung von geschäumten, porösen
Gipsmassen. Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Anlage ist in der nachfolgenden Figur 1 schematisch dargestellt.
Diese Anlage besteht aus einem Behälter 1 für eine wäßrige Lösung oberflächenaktiver Substanzen, der
über einen Abfluß 3 für diese Lösung mit einer Einrichtung zur Schaumerzeugung 4 verbunden ist, die ihrerseits mit
einer Luftzuführungsleitung 17 versehen ist und von der
eine Leitung 8 zum Transport des erzeugten Schaumes in eine Mischvorrichtung 9 führtv Dahinein münden auch eine
Zuführungsleitung 10 für Wasser und eine Zugabevorrichtung
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12 für Gips-und eine Abflußleitung 15 führt zu einem
Transportorgan 16 für die geschäumten Gipsmassen. Erfindungsgemäß ist die Einrichtung zur Schaumerzeugung
4 als ein geschlossener Behälter ausgebildet, in dessen untere Hälfte die Luftzuführungsleitung 17 hineinführt,
von der mindestens ein gegen den Behälterboden gerichteter Luftverteiler 7 abzweigt. Außerdem sind an der
Oberseite des genannten Behälters mehrere Leitungen zur Abführung des gebildeten Schaumes angebracht, die
jeweils paarweise in gemeinsame Sammelleitungen 20 münden, die ihrerseits in die Transportleitung 8 für
den Schaum übergehen und ferner ist die Abflußleitung ■15 der Mischvorrichtung 9 als Überlaufstutzen ausgebildet,
der im oberen Drittel der Mischvorrichtung 9 angebracht ist.
Als weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage führt von der Luftzuführungsleitung 17 ein Abzweig 18
in die obere Hälfte des Behälters 1 für die wäßrige Lösung der oberflächenaktiven Substanzen, der als ein
geschlossener Behälter ausgebildet ist und an seiner Oberseite mit einer regelbaren Zuführung 21 für die
wäßrige Lösung der oberflächenaktiven Substanzen versehen ist. Darüberhinaus hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Luftverteiler 7 an ihrem Gasaustrittsende mit Platten aus Sinterglas oder Sintermetall
versehen sind und die Mischvorrichtung 9 in Bezug auf die durchfließenden Gipsmassen so dimensioniert ist,
daß die Verweilzeit der Gipsmassen in der Mischvorrichtung 9 5 bis 10 Sekunden beträgt.
Empfehlenswert ist auch, daß die Mischvorrichtung 9 mit einem Rührwerk 14 ausgerüstet ist, dessen Rührer so ausgebildet
ist, daß der obere Rand der von ihm in den Gipsmassen erzeugten Trombe bis an die als Überlaufstutzen
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ausgebildete Abflußleitung 15 reicht.
Der erfindungsgemäß hergestellte Schaum zeichnet sich durch eine ungewöhnlich große Stabilität aus. Dies trägt
wesentlich dazu bei, daß die Herstellung der porösen Gipsmassen kontinuierlich erfolgen kann und die kontinuierlich
aus dem Mischbehälter ausfließende Schaumgipsmischung direkt in Formen geg-ossen werden oder durch ein
Fördersystem z.B. eine Schneckenpumpe, über längere Wegstrecken oder auch auf erhöhte Niveaus in auszuschäumende
Hohlräume gefördert werden kann.
Daß sich für die erfindungsgemäße Schaumherstellung insbesondere das vorstehend genannte Gemisch von oberflächenaktiven
Substanzen eignen würde , war für den Fachmann nicht vorhersehbar, da die beiden Komponenten
I und II dieses Gemisches bislang in erster Linie jeweils als Schaumstabilisatoren verwendet wurden.
Unter Gips im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens werden alle mit Wasser abbindenden wasserarmen bzw.
wasserfreien Formen des Calciumsulfates verstanden, wie z.B. Calciumsulfat-Halbhydrat und Anhydrit synthetischer
und natürlicher Herkunft. In bevorzugter Weise werden Calciumsulfat-oc-Halbhydrat oder Calciumsulfat-ß-Halbhydrat
verwendet. Dem Gips können auch Magerungsmittel und sonstige Zuschläge zugesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß bei konstanter Mengendosierung von Bindemittel
auf Gipsbasis, Schaum und Wasser, die erhärteten Gipsgußstücke oder Bauelemente über die gesamten Ausmaße
hinweg homogen sind und eine einheitliche Dichte aufweisen. Die durch den Schaum erzeugten Luftblasen sind
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geschlossenporig und haben nur eine Größe von 0,02 bis 0,4 mm. Auf diese Weise können Körper mit einer Dichte
von nur 0,14 g/ml mühelos hergestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Schaumgips in jeder
gewünschten Dichte zwischen 0,14 g/ml und 0,9 g/ml einfach dadurch herzustellen, daß entsprechend mehr oder
weniger Luft in die Lösung der oberflächenaktiven Substanzen eingeblasen und somit mehr oder weniger Schaum
pro Zeiteinheit erzeugt und in den Mischer transportiert wird.
So können z.B. Bauelemente hergestellt oder größere Volumina aufgeschäumt werden, die in einer Dimension
einen bestimmten Dichte-Gradienten aufweisen oder aus untereinander hevorragend haftenden Schichten unterschiedlicher
Dichte bestehen. Ein weiterer Vorteil ist die ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaft der Schaumgipskörper,
denn die Wärmeleitzahl k nimmt proportional der Dichte 3 ab. Bei ^. = 0,3 g/ml beträgt k 0,07 Kcal/m
grdh, ein Wert dessen Größenordnung den Wärmeleitzahlen der für diese Zwecke bislang verwendeten Kunststoffschäume
entspricht, denen gegenüber die erfindungsgemäß hergestellten Schaumgipsmassen jedoch der Vorteil der
Nichtbrennbarkeit besitzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich beispielsweise wie folgt durchführen:
Aus dem Behälter 1 der an seiner Obersei'ce mit einer
regelbaren Zuführung 21 für die wäßrige Lösung der oberflächenaktiven Substanzen versehen ist, wird die Lösung
über ein Ventil 2 und Abfluß 3 in die Einrichtung 4 zur Erzeugung des Schaumes dosiert. Simultan wird Luft über
Leitung 5, Gasdosierungsgerät 6 und Luftzuführungsleitung
17 durch die Luftverteiler 7 in die in der als Druckbe-
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halter ausgebildeten Schaumerzeugungseinrichtung 4 befindliche
Schaumlösung eingeleitet. Von der Luftzuführungsleitung 17 führt ein mit einem Regler versehener
Abzweig 18 in die obere Hälfte des Behälters 1, damit dort etwa der gleiche Gasdruck wie in der Schaumerzeugungseinrichtung
4 aufrechterhalten werden uncL
eine kontinuierliche Zugabe der Lösung aus Behälter erfolgen kann. Der erzeugte Schaum wird kontinuierlich
über mehrere Leitungen 19, die jeweils paarweise in gemeinsamen Sammelleitungen 20 münden, die ihrerseits in
die Transportleitung 8 übergehen, der Mischvorrichtung zugeführt. Gleichzeitig wird die Mischvorrichtung 9 über
Zuführungsleitung 10 und Mengenregler 11 mit etwa der
zum Abbinden nötigen Wassermenge und aus der Zugabevorrichtung für Gips 12 über Dosierorgane 13 mit einem Gipsbindemittel
beschickt. Der durch Verrühren der 3 Komponenten mittels eines Schnellaufenden Rührers 14 entstehende
Schaumgips wird kontinuierlich über Abflußleitung 15 aus der Mischvorrichtung 9 abgezogen unc mit Hilfe des
Transportorgans 16 an die Stellen transportiert wo die
Gipsrnasse verarbeitet werden soll. Die Luftverteiler 7
in der Schaumerzeugungseinrichtung 4 können in beliebiger v/eise ausgebildet sein. Zur Erzeugung möglichst feiner
Blasen verwendet man vorzugsweise Platten aus Sinterglas oder Sintermetall.
Die Mischvorrichtung 9, in der Regel ein offenes zylinderisches Gefäß mit einem Auslaufstutzen im oberen Drittel,
ist vorteilhafterweise so dimensioniert, daß mit kurzen Verweilzeiten, vorzugsweise zwischen 5 und 10 see., gearbeitet
werden kann. Als Mischorgane können beliebige Rührer oder Vibratoren verwendet werden. In einer bevor.-zugten
Ausführungsform werden Propellerrührer verwendet mit einem Propellerdurchmesser, der nur wenig kleiner als
der Durchmesser des Mischtopfes ist und einem Anstellwinkel
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des Propellers, der die Ausbildung einer großen Trombe gewährleistet, wodurch kurze Mischzeiten erreicht werden.
Im Druckbehälter 4 wird eine Lösung von 5 ml des vorstehend genannten Gemisches der Komponenten I und II in
5 1 Wasser durch kontinuierliches Einblasen von 0,5 m Luft pro Stunde (z.B. aus einer Preßluftflasche) zum
Schäumen gebracht, so daß etwa 360 - 390 ml Schaum pro
Minute über die Leitungen 19, 20 und 8 in den Mischbehälter 9 eingetragen werden. Gleichzeitig fließen 80 ml
Wasser pro Minute in das Gefäß. Über eine elektromagnetisch angetriebene Vibrationsrinne werden 100 g feingemahlenes
(90%-=: 32μ) α-Calciumsulfat-Halbhydrat pro
Minute zugegeben. Die Dosierrinne und die Zuführungsleitungen sind so angebracht, daß Wasser, Schaum und
Gips in die durch den schnellaufenden Rührer erzeugte Trombe eingebracht werden, so daß eine vollständige
und rasche Durchmischung erfolgt. Die aus der erhaltenen Schaumgipsmasse erzeugten Formkörper haben in folgender
Tabelle zusammengestellte Eigenschaften: Dichte: 0,33 g/ml
Druckfestigkeit: 5,6 kp/cm Biegezugfestigkeit: 5,1 kp/cm Wärmeleitzahl: 0,07 Kcal/m h grd
Porenvolumen: 85 %.
Mit derselben Anordnung und derselben Versuchsdurchführung wie in Beispiel 1 beschrieben, nur durch Änderung
der in die Lösung im Behälter 4 eingeblasenen Luftmengen zwischen 0,1 und 0,8 m Luft pro h, werden Schaumgips-
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formkörper mit unterschiedlichen spezifischen Gewichten von 0,14 bis 0,8 g/ml hergestellt. Die Dichten, bzw.
Wärmeleitzahlen der Probekörper sind in den nachfolgenden Figuren 2 und 3 wiedergegeben.
Wie in Beispiel 1 werden pro Minute 360 ml Schaum, 80 ml Wasser und 100 g Gips, der 10% Vermiculit der Körnung 2
bis 5 mm enthält, in den Rührbehälter eingebracht, vermischt und diese Maische dann in Formen gegossen. Die
Probekörper haben die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten .Eigenschaften:
Dichte: " 0,41 g/ml
Dichte: " 0,41 g/ml
Druckfestigkeit: 5,4 kp/cm
Biegezugfestigkeit: 5,0 kp/cm
Wärmeleitfähigkeit: 0,07 Kcal/m h grd.
Wärmeleitfähigkeit: 0,07 Kcal/m h grd.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Im diskontinuierlichen Verfahren werden in den Behälter 9 jeweils 100 g Calciumsulfat-oc-Halbhydrat und 80 ml Wasser
vorgelegt und mit dem Rührer 14 innig durchmischt. Anschließend
werden dann aus dem Schaumbehälter 4 über Leitung 8 jeweils etwa 360 - 390 ml Schaum zudosiert.
Enthält der Gips keine abbindeverzögernden Zusätze, tritt bereits vor der Schaumzugabe der Versteifungsanfang ein,
so daß die Mischung nach der Schaumzudosierung nicht mehr
homogenj&iert werden kann.
In einem zweiten Ansatz mit denselben Mengenverhältnissen werden dem Gips 0,8 Gewichts^ Zitronensäure, bezogen auf
den Gips, Mengen zugesetzt, die bekanntermaßen den Abbindevorgang des Gipses verzögert. In diesem Fall ist es
zwar möglich den Schaum in die Gipsmaische noch einzu-
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rühren. Die aus dieser Mischung hergestellten Probekörper haben jedoch nur eine Druckfestigkeit von 2,4
P P
kp/cm und eine Biegezugfestigkeit von 1,6 kp/cm .
13 -
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Claims (13)
- - H 1180 -253U27Patentansprüche:Λ] Verfahren zur Herstellung von mit Hilfe von Luft ge- \J schäumten porösen Gipsmassen, wobei ein in einem Gefäß durch Einleiten von Luft in eine wäßrige Lösung oberflächenaktiver Substanzen erzeugter Schaum mit Gips und Wasser in einer Mischzone vermischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erzeugung des Schaumes in einem geschlossenen Gefäß vornimmt, das zu etwa 1/4 bis 3/4 seines Inhalts mit der wäßrigen Lösung der oberflächenaktiven Substanzen gefüllt ist, den gebildeten Schaum mit Hilfe des Luftdruckes aus dem Gefäß über mehrere, sich stufenweise vereinigende Wege in die Mischzone kontinuierlich überführt und dort mit dem gleichzeitig, kontinuierlich und jeweils unabhängig voneinander zugegebenen Wasser und Gips vermischt, wobei man die durch die Mischzone pro Zeiteinheit geführten Mengen der Ausgangssubstanzen und die Intensität ihrer Durchmischung so bemißt, daß die Verweilzeit der entstehenden Mischung in der Mischzone kleiner als die Abbindezeit des verwendeten Gipses und ausreichend groß für eine Homogenisierung der Mischung ist.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erzeugung des Schaumes in einem geschlossenen Gefäß vornimmt, das etwa zur Hälfte seines Inhalts mit der wäßrigen Lösung der oberflächenaktiven Substanzen gefüllt ist.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Regelung der in die Lösung der oberflächenaktiven Substanzen eingeleiteten Luftmenge die pro Zeiteinheit erzeugte und mit dem Gips und Wasser kontinuierlich vermischte Schaummenge steuert und damit die Dichte und Porosität der erzeugten Gipsmassen reguliert, wobei609886/0987 - 14 -mit zunehmender Luftmenge die Dichte der Gipsmassen ab- und deren Porosität zunimmt.
- 4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Gips und oberflächenaktive Substanzen in solchen Mengenverhältnissen zueinander einsetzt, daß die Menge an oberflächenaktiven Substanzen insgesamt 0,01 bis 0,08 Gewichts^, bezogen auf den Gips, beträgt.
- 5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,daß die Menge an oberflächenaktiven Substanzen insgesamt 0,01 bis 0,04 Gewichts^, bezogen auf den Gips, beträgt.
- 6) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasser insgesamt in einer solchen Menge einsetzt, daß sein Gewichtsverhältnis zum Gips 1 : 1 bis 1 : 2,5 beträgt,
- 7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Schaumerzeugung ein aus etwa gleichen Volumen anteilen einer Komponente I und einer Komponente II bestehendes Gemisch einsetzt, wobei die Komponente I besteht aus:27,5 Gewichts% C10 - C12 - Äthersulfat 6,0 Gewichts% C12 - C1 ^ - Äthersulfat 5,0 Gewichts% des Na-Salzes des Ölsäure-N-Methyltaurids 7,5 Gewichts% ' C16~C18~ ole:finsulfonat 3,5 Gewichts% einer 5%igen Mischung von n-C12~Alkoholin einem Butyldiglykol-Äthanol-Gemisch im Gewichtsverhältnis 1 : 1 12,5 Gewichts^ Butyldiglykol Rest Wasser
und die Komponente II besteht aus:609886/0987 - 15 -11,5 Gewichts^ C^0 - C,2 - Äthersulfat10,0 Gewichts^ des Na-Salzes des Ölsäure-N-Methyl-taurids6,0 Gewichts^ C16 - C18 - Olefinsulfonat 25,0 Gewichts^ Butyldiglykol Rest Wasser. - 8) Verfahren nach Anspruch 7, dadureh gekennzeichnet, daß man einen Schaum mit einer Dichte von 0,04 bis 0,06 g/ml herstellt, indem man 0,1 bis 0,8 m /h Luft. in eine Lösung einleitet, die pro 5 Liter Wasser 5 ml eines Gemisches aus etwa den gleichen Volumenverhältnissen der Komponente I und der Komponente II enthält.
- 9) Anlage zur Herstellung von geschäumten, porösen Gipsmassen bestehend aus einem Behälter (1) für eine wäßrige Lösung oberflächenaktiver Substanzen, der über einen Abfluß (3) für diese Lösung mit einer Einrichtung zur Schaumerζeugung (4) verbunden ist, die mit einer Luftzuführungsleitung (17) versehen ist und von der eine Leitung (8) zum Transport des erzeugten Schaumes in eine Mischvorrichtung (9) führt, in welche eine Zuführungsleitung (10) für Wasser und eine Zugabevorrichtung (12) für Gips münden und die eine Abflußleitung (15) zu einem Transportorgan (16) für die geschäumten Gipsmassen besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Schaumerzeugung (4) als ein geschlossener Behälter ausgebildet ist, in dessen untere Hälfte die Luftzuführungsleitung (17) hineinführt, von der mindestens ein gegen den Behälterboden gerichteter Luftverteiler (7) abzweigt, daß an der Oberseite des genannten Behälters mehrere Leitungen (19) zur Abführung des gebildeten Schaumes angebracht sind, die jeweils paarweise in gemeinsamen Sammelleitungen (20) münden, die ihrerseits in die609886/0987- 16 -Transportleitung (8) für den Schaum übergehen und daß die Abflußleitung (15) der Mischvorrichtung (9) als überlaufstutzen ausgebildet ist, der im oberen Drittel der Mischvorrichtung (9) angebracht ist.
- 10) Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß von der LuftzufUhrungsleitung (17) ein Abzweig (18) in die obere Hälfte des Behälters (1) für die wäßrige Lösung der oberflächenaktiven Substanzen führt, der als ein geschlossener Behälter ausgebildet ist und an seiner Oberseite mit einer regelbaren Zuführung (21) für die wäßrige Lösung der oberflächenaktiven Substanzen versehen ist.
- 11) Anlage nacti Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftverteiler (7) an ihrem Gasaustrittsende mit Plätten aus Sinterglas oder Sintermetall versehen sind.
- 12) Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischvorrichtung (9) in Bezug auf die durchfließenden Gipsmassen so dimensioniert ist, daß die Verweilzeit der Gipsmassen in der Mischvorrichtung (9) 5 bis 10 Sekunden beträgt.
- 13) Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischvorrichtung (9) mit einem Rührwerk (14) ausgerüstet ist, dessen Rührer sb ausgebildet ist, daß der obere Rand der von ihm in den Gipsmassen erzeugten Trombe bis an die als überlaufstutzen ausgebildete Abflußleitung (15) reicht.609 8 86/0987COPY
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