DE2534038A1 - Substituierte amidine, verfahren zu deren herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneipraeparate - Google Patents

Substituierte amidine, verfahren zu deren herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneipraeparate

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DE2534038A1
DE2534038A1 DE19752534038 DE2534038A DE2534038A1 DE 2534038 A1 DE2534038 A1 DE 2534038A1 DE 19752534038 DE19752534038 DE 19752534038 DE 2534038 A DE2534038 A DE 2534038A DE 2534038 A1 DE2534038 A1 DE 2534038A1
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/13Amines
    • A61K31/155Amidines (), e.g. guanidine (H2N—C(=NH)—NH2), isourea (N=C(OH)—NH2), isothiourea (—N=C(SH)—NH2)

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Description

  • Substituierte Amidin, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneipräparate Die Erfindung betrifft substituierte Amidine der Formel in der R' und R" Cd Alkylreste bedeuten und R einen Rest der Formel darstellt, wobei X1 ein Halogenatom ist und X2, X3 und X4 unabhängig voneinander Wasserstoff- oder Halogenatome sind, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste X3 und X4 ein Halogenatom ist, sowie deren pharmakologisch verträgliche Salze.
  • Diese Verbindungen lassen sich dadurch herstellen, daß man a) ein Nitril der Formel: R-CN oder ein Amid der Formel: R-CONH2, wobei R die vorstehende Bedeutung hat, nacheinander mit einem Trialkyloxonium-fluoroborat und einem C1 3-Monoalkylamin umsetzt oder b) ein Nitril der Formel: R-CN mit einem Alkylamin der Formel: R-NH2 und einem Ammoniumion der Formel R''-NH3# R" -NH39 , wobei R, R' und R11 die vorstehende Bedeutung haben, umsetzt.
  • Die Verbindungen der Erfindung sind bei gewöhnlichen Demperaturen im allgemeinen kristalline Feststoffe, die in verschiedenen Lösungsmitteln löslich sind, z.B. in Wasser, Alkoholen, Äther, Benzol oder Chlorkohlenwasserstoffen. Die freien Basen sind im allgemeinen im Wasser weniger löslich als die Salze, insbesondere unter alkalischen Bedingungen, während die pharmazeutisch verträglichen Salze im allgemeinen mäßige bis gute Löslichkeit in Wasser und Alkoholen aufweisen.
  • Unter Halogenatomen werden insbesondere Chlor- und Bromatome verstanden.
  • Bei verschiedenen Resten R' und R" unterliegt die Amidingruppe der Taütomerisierung: so daß die Verbindmgim allgemeinen als Tautomerengemisch anfällt. Diese Tautomerengemische werden im folgenden der Einfachheit halber nur nach einer tautomeren Form bezeichnet. Im allgemeinen sind jedoch Verbindungen mit identischen Resten R' und R" bevorzugt.
  • Unter pharmazeutisch verträglichen Salzen werden Salze eines subsituierten Amidins verstanden, die bei pharmakologisch wirksamer Dosierung praktisch keine Toxizität zeigen. Als derartige pharmazeutisch verträgliche Salze eignen sich z.B. die Additionssalze mit anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefel- oder Phosphorsäure, organischen Säuren, wie Essig-, Bernstein-, Apfel-, Malein-, Wein- oder Zitronensäure, oder organischen Sulfonsäuren, wie Methansulfon- oder p-Toluolsulfonsäure.
  • Die substituierten Amidine der Erfindung zeigen bei der Verabreichung an Versuchstiere Wirkung auf das ZentralnerX vensystem und eignen sich insbesondere als Antidepressiva, angstlösende Mittel und Beruhigungsmittel. Vor allem Verbindungen, bei denen X1 und X3 Chloratome und X2 und XLC Wasser stoff- oder Chloratome bedeuten, sind aufgrund ihrer ausgezeichneten antidepressiven und beruhigenden Wirkung bevorzugt.
  • Die substituierten Amidine der Erfindung lassen sich dadurch herstellen, daß man ein entsprechend substituiertes Phenylacetonitril oder Benzonitril mit einem Trialkyloxonium-fluoroborat zum entsprechenden N-alkylsubstituierten Arylnitrilium-fluoroborat und dieses dann mit einem primären Alkylamin umsetzt.
  • Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man ein entsprechendes N-Alkylphenylacetamid oder N-A1kylbenzamid mit einem rialkyloxonium-fluoroborat zum entsprechenden N-Alkylacetimidat-fluoroborat und dieses dann mit einem primären Alkylamin umsetzt.
  • Diese Umsetzungen werden vorzugsweise in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, wie Methylenchlorid oder Nitromethan, durchgeführt.
  • Die Umsetzung zu den Fluoroborat-Zwischenprodukten verläuft glatt, wenn das als Ausgangsmaterial verwendete Nitril bzw.
  • N-Alkylamid mit dem Trialkyloxonium-fluoroborat in einem wasserfreien organischen flüssigen Reaktionsmedium in Berührung gebracht und vermischt wird. Das Vermischen erfolgt in trockenen Reaktionsgefäßen unter Inertgasschutz. Die Umsetzung erfolgt bei Temperaturen von etwa 0°C bis zur Rückflußtemperatur, üblicherweise bei 25 bis 50 Die Ausgangsverbindungen können in verschiedenen Mengenverhältnissen angewandt werden, jedoch beträgt das Molverhältnis von Trialkyloxonium-fluoroborat zu Nitril bzw. Amid vorzugsweise 1 bis 3 : 1. Je nach der angewandten Temperatur ist die Umsetzung innerhalb 12 bis 72 Stunden vollständig. Das als Zwischenprodukt gebildete Salz wird gegebenenfalls durch Abdampfen des Reaktionsmediums abgetrennt oder aber vorzugsweise ohne Abtrennung direkt mit dem primären Alkylamin zum gewünschten substituierten Amidin umgesetzt.
  • Die Umsetzung des Fluoroborats mit dem primären Alkylamin erfolgt durch Vermischen dieser Ausgangsverbindungen in Gegenwart eines inerten organischen flüssigen Reaktionsmeuiums, wie Nitromethan oder Methylenchlorid. Die Umsetzung verläuft bei Temperaturen von -70 bis +30°C. Die Ausgangsverbindungen können in verschiedenen Mengenverhältnissen angewandt werden, jedoch werden bei der Umsetzung äquimolare Mengen verbraucht, so daß man vorzugsweise entsprechend äquimolare Mengen oder einen tberschuß an primärem Alkylamin einsetzt. Die Umsetzung ist gewöhnlich innerhalb 1 bis 18 Stunden vollständig. Das Produkt läßt sich dadurch abtrennen, daß man unter vermindertem Druck einengt, das restliche Fluoroborat durch Zugabe einer wässrigen Base neutralisiert und hierauf mit einem organischen Lösungsmittel wie Athylacetat, extrahiert.
  • Das Produkt kann aber auch direkt als Fluoroborat isoliert werden, indem man das Reaktionsmedium eindampft und mit Wasser auswäscht. Das Produkt kann auf übliche Weise, z.B.
  • durch Auswaschen, Umkristallisieren, Extrahieren oder durch Behandeln mit Ionenaustauscherharzen gereinigt werden.
  • Die freie Base kann auch dadurch gereinigt werden, daß man sie in ein pharmazeutisch verträgliches Salz überführt und dieses dann reinigt. Falls das Produkt als Fluoroborat erhalten wird, kann es auch zu der freien Säure neutralisiert werden, die gereinigt und wieder in ein pharmazeutisch verträgliches Salz überführt werden kann.
  • Das geschilderte Verfahren weist jedoch verschiedene Nachteile auf. Es erfordert z.B. zwei Stufen, das als Ausgangsverbindung verwendete Trialkyloxonium-fluoroborat ist kostspielig und schwer zugänglich und die Umsetzung muß unter wasserfreien Bedingungen unter Inertgasschutz durchgeführt werden. Außerdem fällt das gewünschte Produkt in geringer Ausbeute an, in der Regel etwa 30 bis 40 %.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ferner ein neues Verfahren zur Herstellung der Amidine, das die gewünschten Produkte in einer Stufe unter Verwendung relativ billiger Ausgangsverbindungen in hoher Ausbeute liefert, ohne daß ein Inertgasschutz erforderlich ist.
  • In diesem neuen Verfahren werden die substituierten Acetamidine dadurch hergestellt, daß man die entsprechenden Nitrile direkt mit den entsprechenden primären Aminen und den entsprechenden primären Ammoniumionen umsetzt: wobei R, R' und R" die vorstehende Bedeutung haben und A ein Anion darstellt. Die Amidingruppe des Endprodukts kann auch folgendermaßen dargestellt werden: Zur Umsetzung werden die Ausgangsverbindungen bei Temperaturen von 130 bis 1800C und einem Druck oberhalb Atmosphärendruck4 in Berührung-gebracht und vermischt. Im allgemeinen wird das primäre Ammoniumion in Form eines primären Ammoniumsalzes bereitsgestellt, dessen Anion A mit den anderen Ausgangsverbindungen keine störenden Reaktionen eingeht. Als derartige Anionen eignen sich z.E anorganische Anionen, wie Chloride, Bromide, Jodide, Fluoride, Sulfate und Carbonate, und organische Anionen, wie Toluolsulfonate, Acetate und Formiate, wobei pharmazeutisch verträgliche Salze, z.B. Chloride oder Bromide, bevorzugt sind.
  • Die Ausgangsverbindungen können in unterschiedlichen Mengenverhältnissen angewandt werden, jedoch ist stets ein ueberschuß an Alkylamin erforderlich. Falls ein Teil des Alkylamins als Salz eingesetzt wird, ist mindestens ein Mol des Salzes pro Mol des Nitrils erforderlich, um genügend Anionen bereitzustellen, damit das Produkt als Salz anfällt. Gute Ergebnisse werden im allgemeinen bei Verwendung von 1 bis 10 Mol Alkylaminsalz bzw. 20 bis 40 Mol Alkylamin (freie Base) pro Mol Nitril erzielt. Als Reaktionsmedium können auch ein niederes Alkanol oder überschüssiges Alkylamin verwendet werden, wobei die angewandten Höchstmengen z.B. mit Rücksicht auf die leichte Abtrennbarkeit des Produkts aus dem Medium, die erhöhte Reaktionszeit und den vergrößerten Energieaufwand bei zunehmendem ueberschuß des Reaktionsmediums bestimmt werden.
  • Ublicherweise werden 20 bis 40 Mol Alkylamin, 1 bis 10 Mol Alkylaminsalz und 20 bis 100 Mol Cl 3-Alkanol pro Mol Nitril eingesetzt. Die Ausgangsmaterialien werden in einem verschlossenen Reaktor miteinander vermischt, z.B. in einer Bombe, und unter einem Druck von 15 bis 30 at solange auf Temperaturen von 130 bis 1800C erhitzt, bis die Umsetzung praktisch vollständig ist, d.h. üblicherweise 12 bis 20 Stunden.Während der Umsetzung werden vorzugsweise praktisch wasserfreie Bedingungen angewandt. Das erhaltene Produkt läßt sich auf übliche Weise abtrennen, z.B. durch Abdampfen oder Abdestillieren des überschüssigen Mediums und niedrig siedender Ausgangsmaterialien.
  • Es kann auf übliche Weise gereinigt werden, z.B. durch Flüssig-Flüssig-Extraktion, Auswaschen oder Umkristallisieren, und gegebenenfalls in die freie Base überführt werden, in dieser Form gereinigt und zur.weiteren Reinigung wieder in ein pharmazeutisch verträgliches Salz überführt werden.
  • Die pharmazeutisch verträglichen Salze der freien substituierten Amidinbasen lassen sich dadurch herstellen, daß man die freie Base in einer geringen Menge eines Alkohols, Ethers oder Chloroform löst und mit einer Alkohollösung einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Äpfel säure, Maleinsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Bernsteinsäure, so lange versetzt, bis das entsprechende Salz vollständig ausgefallen ist. Das Salz kann durch Umkristallisieren weiter gereinigt oder gegebenenfalls in die freie Base überführt werden.
  • Die freien substituierten Amidinbasen können durch Hydrolyse des Salzes in einer wässrigen Base hergestellt werden. Hierzu wird z.B. das Salz mit einer äquimolaren Menge Natronlauge oder im Überschuß mit wässriger Natriumcarbonatlösung versetzt, worauf man die freie Base durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel abtrennt. Das Lösungsmittel kann dann auf übliche Weise, z.B. durch Abdampfen oder Abdestillieren, entfernt werden. Das erhaltene Produkt läßt sich auf übliche Weise, z.B.
  • durch Auswaschen oder Umkristallisieren, reinigen.
  • Die Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 21 g (0,1 Mol) Triäthyloxonium-fluoroborat werden in 150 mlc wasserfreiem Methylenchlorid gelöst und mit 18,6 g (0,1 Mol) 3,4-Dichlorphenylacetonitril versetzt. Alle Glasgeräte werden vor der Verwendung bei 125°C getrocknet und in einem Exsikkator aufbewahrt. Die Zugabe erfolgt unter trockenem Stickstoff. Das erhaltene Gemisch wird etwa 72 Stunden unter Erwärmen auf 35 bis 450C in einer trockenen Stickstoffatmospähre gerührt. Hierauf wird das Reaktionsgemisch mit dem entstandenen N-Äthyl-3,4-dichlorphenylacetonitrilium-fluoroborat in einem Trockeneis-Acetonbad auf -700C abgekühlt und mit 10 g (0,22 Mol) wasserfreiem Monoäthylamin versetzt. Anschließend läßt man das Gemisch auf Raumtemperatur (etwa 250C) erwärmen und hält es etwa 18 Stunden unter Rühren bei dieser Temperatur. Das Gemisch wird dann unter vermindertem Druck eingeengt, worauf man den Rückstand in einer geringen Wassermenge aufnimmt und durch Zugabe von überschüssiger 20 %iger Natronlauge stark alkalisch macht. Die basische Lösung wird dann mit etwa dem gleichen Volumen Äthylacetat extrahiert und der Äthyl acetat extrakt über Magnesiumsulfat getrocknet. Die Athylacetatlösung der freien Base: 2-(3,4-Dichlorphenyl)-NjN'-diäthylacetamidin wird mit wasserfreiem Chlorwasserstoffgas gesättigt, wobei das gewünschte Produkt als Hydrochlorid ausfällt. Das Gemisch wird auf etwa 500 abgekühlt und filtriert, so daß das Hydrochlorid in Form eines Filterkuchens erhalten wird. Eine zweite Ausbeute an 2-(3,4-Dichlorphenyl)-N,-diäthylacetamidin-hydrochlorid wird durch Eindampfen des Filtrats, Aufnehmen des Rückstands in Aceton und Filtrieren des Acetongemischs erhalten. Die vereinigten Produkte werden aus Aceton/Isopropanol umkristallisiert (F.
  • 230 bis 2320C). Die Struktur des erhaltenen Produkts wird durch die IR- und NMR-Spektren bestätigt.
  • Elementaranalyse (%) C H ber.: 48,75 5,80 gef.: 48,79 5,85 Auf ähnliche Weise werden folgende Verbindungen hergestellt: N,N'-Dimethyl-2-(3,4-dibromphenyl)-acetamidin-hydrochlorid, 2-(3-Chlor-4-bromphenyl)-N,N'-diäthylacetamidin-hydrobromid und 2-(3,4-Dibromphenyl)-N,N'-dipropylacetamidin-hydrobromid.
  • Beispiel 2 In einem Glasgefäß, das vor der Verwendung bei 12500 getrocknet worden ist, werden 18,4 g (0,1 Mol) N-Methyl-2-(4-chlorphenyl)-acetamid in einem Gemisch aus 150 ml Methylenchlorid und 19 g (0,1 Mol) Triäthyloxonium-fluoroborat dispergiert.
  • Das Reaktionsgemisch wird 72 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, dann in einem Trockeneis-Acetonbad abgekühlt und gleichzeitig mit 10 g (0,33 Mol) Monomethylamin versetzt. Anschließend wird das Gemisch weitere 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
  • Während der genannten Verfahrensschritte wird das Gemisch unter trockenem Stickstoff gehalten. Hierauf engt man das Gemisch unter vermindertem Druck ein, suspendiert den Rückstand-in Wasser, macht durch Zugabe von kalter 20 obiger Natronlauge stark alkalisch und extrahiert mit Äthylacetat. Die organische Phase wird abgetrennt und über Natriumsulfat getrocknet. Hierauf leitet man überschüssiges trockenes Chlorwasserstoffgas in das Gemisch, engt unter vermindertem Druck ein, nimmt den öligen Rückstand in Methyläthylketon auf, filtriert und dampft das Filtrat ein.
  • Das als Rückstand erhaltene Produkt wird aus Isopropanol umkristallisiert, wobei 4 g 2-(4-Chlorphenyl)-N,N"-dimethylacetamidin-hydrochlorid, F. 242,5 bis 243,5°C, erhalten werden.
  • Die Ausbeute beträgt 17,1 %, bezogen auf das eingesetzte Acetamid. Die Struktur der Verbindung wird durch die IR- und NMR-Spektren bestätigt.
  • Beispiel 3 1,15 Mol wasserfreies Methylamin werden in 100 ml wasserfreiem Methanol gelöst und mit 0,05 Mol 2-(4-Chlorphenyl)-acetonitril sowie 0,1 Mol Methylaminhydrochlorid versetzt. das Gemisch wird in eine 300 ml-Bombe gefüllt und 15 Stunden auf 140°C erhitzt.
  • Der Reaktionsdruck in der Bombe beträgt etwa 21,4 at oder 16274 Torr. Hierauf bringt man das Gemisch allmählich wieder auf Raumtemperatur und Normaldruck und engt dann unter vermindertem Druck zur Trockene ein. Der Rückstand wird in einem Gemisch aus 100 ml Chloroform und 100 ml kalter (0°C) 10 %iger Natronlauge aufgenommen. Die organische Phase wird dreimal mit je 100 ml- wässriger Natriumchloridlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und schließlich unter vermindertem Druck zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wird in einer geringen Menge Chloroform aufgenommen und mit einer Ätherlösung von Chlorwasserstoff versetzt, wobei das gewünschte Produkt als Hydrochlorid ausfällt. Dieses wird abfiltriert, im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet und aus 2-Propanol umkristallisiert.
  • Das erhaltene N,N'-Dimethyl-2-(4-chlorphenyl)-acetamidin-hydrochlorid weist einen Schmelzpunkt von 242,5 bis 243,5°C auf.
  • Auf ähnliche Weise wie in den Beispielen 1 bis 3 werden folgende erfindungsgemäße Verbindungen hergestellt: X,N'-Diäthyl-2-(4-bromphenyl)-acetamidin-hydrochlorid, F. 173 bis 17400 (umkristallisiert aus Isopropanol); N,N'-Diisopropyl-2- (3-bromphenyl )-acetamidin-hydrochlorid; N,N'-Dimethyl-2-(3,4-dichlorphenyl)-acetamidin-hydrochlorid; N,N' -Di-npropyl-2-(4-chlorphenyl)-acetamidin-hydrochlorid, N,N'-Dimethyl-4-chlorbenzamidin-hydrochlorid, F. 285 bis 2860C (umkristallisiert aus Isopropanol); N,N'-Diisopropyl-3,4-dibrombenzamidin-hydrochlorid; N,N'-Dimethyl-3,4-dichlorbenzamidinhydrochlorid, F. 320 bis 321°C (umkristallisiert aus Isopropanol); N,N1-Di-n-propyl-4-chlorbenzamidin (freie Base) F. 97 bis 980C (umkristallisiert aus Hexan).
  • Die substituierten Amidine der Erfindung wirken auf das Zentralnervensystem und lindern dabei Depressions-, Angst- und nervöse Erregungszustände. Sie können an Säugetiere auf übliche Weise, z.B. auf oralem oder intraperitonealem, intramuskulärem oder intravenösem Wege, verabreicht werden, um Depressions- oder Angst symptome des Zentralnervensystems zu mildern. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Verbindungen besteht darin, daß sie außer einer antithrombotischen Wirkung bei der für ausreichende Aktivität gegenüber dem Zentralnervensystem erforderlichen Dosierung nur geringe oder keine Wirkung auf das kardiovaskuläre System ausüben. Die Verbindungen können mit üblichen pharmzeutischen Trägerstoffen und/oder Hilfsmitteln konfektioniert werden, um die Verabreichung zu erleichtern. Ähnlich wie andere Arzneistoffe variieren die substituierten Amidine etwas in der Aktivität, so daß die jeweils angewandte Dosis z.B. in Abhängigkeit von der verwendeten Verbindung bzw. deren pharmazeutisch verträglichem Salz, der Applikationsform, dem behandelten Organismus und der angewandten Formulierung bestimmt wird.
  • N,N-Dimethyl-3,4-dichlorbenzamidin-hydrochlorid schützt Mäuse gegen die CNS-Depression und Ptose, die durch intraperitoneale Injektion von Reserpin in einer Dosis von 2,5 mg/Rg Körpergewicht hervorgerufen worden sind. Die Verbindung weist eine intraperit ED50 von 9,3 mg/kg auf. Die intraperitoneale akute KD50 beträgt 60 mg/kg und die orale akute KD50 beträgt 200 mg/kg. Bei der oralen Verabfolgung beträgt die ED50 derselben Verbindung bei der Maus 10,8 mg/kg und be der Ratte 9,1 mg/kg. Die Verbindung potenziert auch die Hyperaktivität, die Kampflust und die Sterblichkeit von Mäusen, denen 20 mg/kg Yohimbin-hydrochlorid verabfolgt worden sind und die in kleinen Käfigen gehalten werden. Bei diesen Versuchen wird die Verbindung O Minuten vor der Verabreichung von Yohimbin intraperitoneal injiziert, wobei die Lethalität mit einer ED5Q von 2,4 mg/kg potenziert wird, was auf eine starke antidepressive Wirkung hinweist, In ähnlichen Versuchen antagonisiert N,N1-Dimethyl-4-chlorbenzamidin-hydrochlorid die Reserpin-induzierte Ptose bei der Maus mit einer oralen ED50 von 6,2 mg/kg und einer oralen LD50 von 200 mg/kg. Auch N,N'-Dipropyl-3,4-dibrombenzamidin inhibiert die Reserpin-induzierte Ptose bei der intraperitonealen Verabfolgung von 30 mg/kg.
  • In anderen Versuchen wird die Wirkung von N,N'-Dimethyl-4-chlorbenzamidin-hydrochlorid gegenüber Mäusen untersucht, die derart abgerichtet sind, daß sie einem über den Käfigboden erzeugten milden elektrischen Schlag durch einen Sprung auf eine isolierte Plattform entgehen. Bei der intraperitonealen Verabfolgung von 4, 10 bzw. 21,5 mg/kg der Testverbindung ist keine signifikante Auswirkung auf das angelernte Verhalten zu beobachten.
  • N,N1-Dimethyl-24-chlorphenyl)-acetamidin-hydrochlorid schützt Mäuse gegen die CNS-Depression und Ptose, die durch intraperitoneale Injektion von Reserpin in einer Dosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht hervorgerufen worden sind. Die Testverbindung weist eine intraperitoneale ED50 von 2 mg/kg auf, während die intraperitoneale akute LD50 und die orale akute LD50 etwa 1/35 bzw. 1/215 dieses Wertes betragen. Bei der oralen- Verabreichung beträgt die ED50 derselben Verbindung bei der Maus 3 mg/kg und bei der Ratte 2 mg/kg. Die Verbindung potenziert auf die Hyperaktivität, die Kampflust und die Sterblichkeit bei Mäusen, an die 20 mg/kg Yohimbin-hydrochlorid subkutan verabfolgt worden sind und die in kleinen Käfigen gehalten werden. Bei diesen Versuchen wird die Testverbindung 30 Minuten vor der Verabreichung von Xohimbin intraperitoneal injiziert.
  • Die Lethalität wird mit einer ED50 von 15 mg/kg potenziert, was auf eine starke antidepressive Wirkung hinweist. N,N'-Diäthyl-2- (3 ,4-dichlorphenyl )-acetamidin-hydrochlorid antagonisiert die Reserpin-induzierte Ptose bei der Maus mit einer intraperitonealen EDSO von 3 mg/kg und einer oralen ED50 von 7 mg/kg.
  • Auch N,Nl-Disithyl-2-t4-bromphenyl)-acetamidin-hydrochlorid inhibiert die Reserpin-induzierte Ptose.
  • In einem weiteren Versuch wird die Wirkung von N,N'-Dimethyl-2-(4-chlorphenyl)-acetamidin-hydrochlorid gegenüber Mäusen untersucht, die derart abgerichtet sind, daß sie einem über den Käfigboden übertragenen milden elektrischen Schlag durch einen Sprung auf eine isolierte Plattform entgehen. Bei der intraperitonealen Verabfolgung von 10, 21,5 bzw. 46 mg/kg der Testverbindung ist kein signifikanter Effekt auf das angelernte Verhalten zu beobachten. Die beruhigende und angstlösende Wirkung wird in einem ähnlichen Test untersucht, bei dem 2 Mäuse in einen kleinen Glaskäfig eingesperrt und über den Käfigboden mit milden elektrischen Schlägen behandelt werden. Unbehandelte Mäuse reagieren bei diesem Test mit aggressiven Kampfhandlungen.
  • Dagegen inhibiert N,N'-Dimethyl-2-(4-chlorphenyl)-acetamidinhydrochlorid die Elektroschock-induzierte Aggression mit einer intraperitonealen ED50 von 43 mg/kg, wenn man die Verbindung 30 Minuten vor dem Test verabfolgt.

Claims (10)

  1. Patentansprüche
    (;.) Substituierte Amidine der allgemeinen Formel in der R' und R" C13-Alkylreste bedeuten und R einen Rest der Formel darstellt, wobei X1 ein Halogenatom ist und X2, -X3 undX4 unabhängig voneinander Wasserstoff- oder Halogenatome sind, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste X3 und X4 ein Halogenatom ist, sowie deren pharmakologisch verträgliche Salze.
  2. 2. 2-(3,4-Dichlorphenyl)-N,N'-diäthylacetamidin-hydrochlorid.
  3. 3. 2-(4-Chlorphenyl)-N,N'-dimethylacetamidin-hydrochlorid.
  4. 4. N,N' -Dimethyl-4-chlorbenzamidin-hydrochlorid.
  5. 5. N,N'-Dimethyl-3,4-dichlorbenzamidin-hydrochlorid.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß man ein Nitril der Formel: R-CN mit einem Amin der Formel: R'NH2 und einem Ammoniumion der Formel: R''NH3# umsetzt, wobei R, R' und R'' die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von 130 bis 180°C durchführt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß man die Umsetzung bei einem Druck oberhalb Atmosphärendruck durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch g e k e n n z e iic h -n e t ,daß man einen Druck von 15 bis 30 at anwendet.
  10. 10. Arzneipräparate, g e k e n n z e i c h n e t durch einen Gehalt an mindestens einem substituierten Amidin nach Anspruch 1 sowie üblichen Trägerstoffen und/oder Hilfsmitteln.
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DE2831457A1 (de) * 1977-07-20 1979-02-01 Aron Sa Benzamidinderivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittelzubereitungen

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