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Vorrichtung zur Herstellung von auf im Abstand voneinander angeordneten
Pfeilern abgestützten Betonbrücken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung von im
Abstand aufeinander angeordneten Pfeilern abgestützten Betonbrücken, bei der die
Schalung für den Brückenüberbau auf Lehrgerüsten befestigbar und nach dem abschnittweisen
Gießen und Erhärten des betons UM einen 3rückenabschnitt versetzbar ist.
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Die Erstellung der Schalungen beim Bau von Brückenüberbauten, bei
der Lenrgerüste, auf denen sodann die Schalungen befestigt werden, von Grund auf
hochgezogen werden müssen, ist insbesondere deshalb aufwendig und führt zu einer
erheblichen Verteuerung des Jrückenbauwerks, weil nach dem Gießen eines
jeden
Brückenabscilnitts die Schalungen und Lehrgerüste abgebaut und um einen Brückenanschnitt
versetzt neu aufgebaut erden müssen. Der Umbau des Lehrgerüsts sowie der Schalungen
kann bei großen Brückenbauwerken Wochen in Anspruch nehmen. Es sind daher schon
Bemühungen unternommen worden, das Verfahren des Umbaus der Lehrgerüste und der
Schalungen zu vereinfachen und die Umbauzeit dadurch zu verkürzen.
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Es ist bereits bekannt, die Längsträger, die der Aufnahme der Schalung
dienen, auf Stützen aufzulagern und zu ihrem Versatz auf geraden Strecken mit gleichbleibender
Ouerneigung vorzuziehen. Bei diesem bekannten Verfahren wird die Schalung, wenn
sie beim Vorziehen auf den sie tragenden Trägern belassen wird, im Bereich der Pfeiler,
die mit ihren Auflagern in der Vorzugsstrecke liegen, abgeklappt oder ausgebaut.
Nach dem bekannten Verfahren ist es jedoch nicht möglich, mit der Schalung und den
diese tragenden Träger engere Kurven und unterschiedliche Ouerneigungen zu überwinden.
Weiterhin ist das Vorbeiführen der Schalung an den Auflagern der Pfeiler mit Schwierigkeiten
verbunden.
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Weiterhin sind sogenannte Vorfahrgerüste bekannt, die sich beim Vorfahren
und in der Betonierstellung auf den endgültigen Brückenpfeilern abstützen und am
letzten bereits fertiggestellten Brückenfeld hängen. Die Schalkonstruktion besteht
aus mittig geteilten Abschnitten, die auf den beidseits der Brückenpfeiler angeordneten
Hauptträgern auer zur Vorschubrichtung des Gerüsts verfahrbar sind und auf diese
Weise das ungehinderte Längsverfahren des Gerüsts an den Brückenpfeilern vorbei
erlauben. Die Hauptträger selbst stützen sich auf Piderkonsolen, die mit Vorspannstählen
an den Brückenpfeilern verankert sind, und über einen Verankerungsträger
am
letzten bereits fertiggestellten Brückenfeld ab. enn auch bei dem bekannten Vorfahrgerüst
das Länosverfahren der Träger in einfacher Weise über Rollen erfolgen kann, so ist
das Verschieben des Gerüsts in Kurven mit Schwierigkeiten verbunden. Engere Kurven
lassen sich mit dem bekannten Gerüst überhaupt nicht überwinden, da sich das Gerüst
nur sehnenförmig von Pfeiler zu Pfeiler erstrecken kann. Schließlich muß nach jedem
Verfahren des Gerüsts die zum Vorbeifahren an den Pfeilern auseinandergeschobene
Zahlkonstruktion wieder neu justiert und miteinander verankert werden, was zusätzliche
Arbeitsgänge bedingt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfach md schnell
umzubauende Schalung mit Schalungsträgern für den Brückenbau zu schaffen, mit der
sich, falls erforderlich, auch enge Kurven und unterschiedliche Querneigungen überwinden
lassen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus aufeinander befestigbaren einzelnen
Abschnitten bestehenden Lehrgerüstböcke an ihrer oberen Seite mit einem auf hydraulische
Pressen abgestützten Querträger versehen sind, daß auf den Querträgern Gleitlager
für die Schalungsträger befestigt sind, die ihrerseits auf den Querträgern verschieblich
gelagert und über gesteuerte Antriebe beweglich sind, und daß Einrichtungen zum
Vorziehen der Schalungsträger vorgesehen sind. Die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gebildete Schalung läßt sich nach dem Betonieren eines jeden Brückenfeldes in einfacher
eise zum nächsten Feld verfahren. Die nach dem Betonieren eines Brückenabschnitts
freiwerdenden hinteren Gerüstböcke werden jeweils nach vorne versetzt und die seitlichen,
die Schalung tragenden Träger werden im Ganzen nach außen verschoben. Die Schalungselemente,
die sich zwischen den seitlichen und
den mittleren Trägern der Schalung
befinden, werden auf diese geschoben. Die Schalungsträger werden sodann um eineii
Abschnitt über die nach vorn versetzten Lehrgerüstböcke verschoben und auf den Lehrgerüstböc}:en
in die gewünschte Vorschubricntung gedrückt. Die Schalungstr-ger und damit die Schalungselemente
werden sodann im Ganzen wieder zusammengeschoben und der neu verschalte Abschnitt
wird mit Beton vergossen. Die erfinauncsgemäße Schalung, deren Träger Längen von
über 40 m aufweisen können, läßt sich in der beschriebenen Weise einfach und schnell
umbauen. Sobald der zuletzt betonierte Abschnitt des Brückenüberbaus seine ausreichende
Härte erlangt hat, wird die Schalung abgesenkt und die seitlichen Schalungsträger
werden nach außen verschoben, wodurch sich die Schalungselemente von dem betonierten
Abschnitt des Brückenüberbaus abheben.
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Die Schalungsträger, die in zwei Ebenen gleitend auf den Lergerüstböcken
gelagert sind, lassen sich sodann durch geeignete Zugeinrichtungen, beispielsweise
hydraulische oder pneumatische Greifzüge, nach vorn vorziehen. Zur Steuerung der
jeweiligen Richtung der Vorschubbewegung können die Schalungsträger auf den Lehrgerüstböcken
quer zur Vorschubrichtung verschoben werden, so daß sie sogar in Kurven eingefahren
werden können.
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Dadurch, daß die seitlichen Schalungsträger auch nach außen versetzt
sind, wird beim Durchfahren von Kurven verhindert, daß die Schalungsträger an dem
noch frischen Beton reiben.
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Die in der Vorschubstrecke liegenden Brückenpfeiler und Lager können
auf einfache Weise dadurch umfahren werden, daß die zwischen den Schalungsträgern,
die die Pfeiler zwischen sich einschließen, befindlichen Schalungselemente in der
beschriebenen reise vorübergehend auf die Träger Geschoben werden.
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Durcn die hydraulischen Pressen oder Spindeln lassen sich die die
chalungsträger tragenden Querträger zu ausrichten der
Schalung der
Höhle nach verstellen und zum Ahheben der Schalung von dem betonierten Abschnitt
des Brückenüberbaus absenken. Die Reibung zwischen den Schalungsträgern und den
Querträgern ist beim Vorschieben der Schalungsträger durch die zwischen beiden angeordneten
Gleitlager erheblich herabgesetzt. Die Vorschubrichtung der Schalungsträger läßt
sich durch Verschieben der Lager quer zur Vorschubrichtung steuern.
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Zweckmäßigerweise weisen die einzelnen Abschnitte der Lehrgerüstböcke
eine unterschiedliche Höhe auf, so daß sich aus diesen Lehrgerüstböcken die gewünschten
Höhen aufbauen lassen. Die genaue Höhenausrichtung der Lehrgerüstböcke erfolgt durch
die hydraulischen Pressen, die auch bodenseitig an den Lehrgerüstböcken angeordnet
sein können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind bei einem Schalungsträgergerüst,
das aus drei quer zueinander verschieblichen parallelen Längsträgern besteht, die
Lager für die äußeren Träger mit den Lagern für die inneren Träger durch hydraulische
Zylinder-Einheiten oder Spindeln verbunden, wobei die Lager der inneren Träger über
eine hyraulische Zylinder-Einheit oder ähnlichem mit dem oberen, die Lehrgerüstböcke
abschließenden Querträger verbunden sind. Durch die jeweils die Lager verbindenden
hydraulischen Zylinder-Einheiten lassen sich die seitlichen Längsträger des Schalungsträgergerüsts
von den mittleren abszhieben. Die die Lager der mittleren Schalungsträger mit den
Lehrgerüstböcken verbindenden hydraulischein Zylinder-Einheiten dienen der Steuerung
der Vorschubrichtung. Da die seitlichen Schalungsträger mit den mittleren Schalungsträgern
durch hydraulische Zylinder-Einheiten verbunden sind, machen diese die Bewegungen
der mittleren Schalungsträger mit. Statt der hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten
könnten auch Winden oder Spindeln vorgesehen werden.
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Zweckmäßigerweise sind die die Schalung tragenden Träger an ihren
nachlaufenden Enden mit zwei anstellbaren Laufrollen versehen, die zu deren Führung
beidseits auf dem betonierten Teil des Brückenüberbaus laufen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die die Schalung tragenden Träger
aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Trägern bestehen. Die Träger können
sodann zur überwindung von Querneigungen und in Kurven abgewinkelt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
eines betonierten Abschnitts eines Brückenüberbaus mit teilweise über Lehrgerüstböcke
vorgeschobenen Schalungsträgern, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Darstellung nach
Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht der von Lehrgerüstböcken getragenen Schalungsträger
mit Schalungselementen.
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Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des die Lehrgerüstböcke abschließenden
Querträgers mit auf diesem gelagerten Schalungsträgern und Fig. 5 einen Teil des
nachlaufenden Endes der Schalungsträger mit auf dem betonierten Brückenüberbau nachstellbarer,
ablaufender Stützrolle.
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Der in Fig. 1 dargestellte Brückenüberbau 1 wird in der Weise betoniert,
daß er sich über die Schalung auf die Lehrgerüstböcke 6 abstützt. Die Schalung für
den abschnittweise vergossenen Brückenüberbau 1 ist auf den Schalungsträgern 9 befestigt,
die aus den nebeneinanderliegenden Trägerverbänden 10, 11, 12 bestehen. Nach dem
Absenken der Schalung stützt sich der Betonüberbau auf Lager 2', 4' der Pfeiler
2, 4, die in den Fundamenten 3, 5 verankert sind. ur Abstützung der Schalungsträger
9 sind Gerüstböcke 6 vorgesehen, die aus übereinander gesetzten Abschnitten 7, 8
aufgebaut sind. Die Gerüstböcke 6 tragen an ihrem oberen Ende Querträger 13, die
über hydraulische Pressen 14 mit den Gerüstböcken verbunden sind. Die Schalungsträger
9 sind über Gleitlager gleitend auf den Querträgern 14 geführt. Zum Vorziehen der
gespreizten und von dem Brückenüberbau abgesenkten Schalungsträger 9 sind Greifzüge
16 vorgesehen. Das hintere Ende der Schalungsträger ist huber mit diesen verbundenen
Laufrollen 15, die sich beidseits auf dem betonierten Brückenüberbau abstützen,
geführt.
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Auf den Schalungsträgern 9 sind die im Pfeilerbereich befindlichen
Schalungselemente in der Weise lösbar befestigt, daß sie sich auf den mittleren
Trägerverband 10 oder die äußeren Trägerverbände 11, 12 beim Vorziehen schieben
lassen, so daß der Zwischenraum zwischen den Schalungsträgerverbänden 10, 11 einerseits
und 10, 12 andererseits zum Durchgang der Pfeiler mit Auflagern frei wird. ner Schalungsträgerverband
12 besteht aus den Doppel-T-Trägern 17, 18, 19, die durch die Streben 20, 21 miteinander
starr verbunden sind.
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Der Schalungsträgerverband 11 ist in entsprechonder speise durch die
durch die Quertstreben 25, 26 miteinander verbunuenen Do?pel-T-Träger 22, 23, 24
gebildet.
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Der mittlere Schalungsträgerverband des Schalungsträgers 9 besteht
aus den Doppel-T-Trägern 27, 28, 29, 30, 31, die durch die Querstreben 32, 33, 34,
35 gegeneinander ausgesteift sind.
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Der Schalungsträgerverband 12 ist durch die Gleitlager 36, 37 und
die Schalungsträgerverbände lo, 12 durch die Lager 38, 39, 40 und 41, 42 auf dem
Querträger 13 gelagert.
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Das Lager 37 ist mit dem Lager 38 durch die hydraulische Zylinder-Einheit
43 und das Lager 40 mit dem Lager 41 durch die hydraulische Zylinder-Einheit 44
verbunden.
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Das Lager 38 ist weiterhin über die hydraulische Zylinder-Einheit
45 mit dem Querträger 13 verbunden.
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Einzelheiten der Lagerung sind aus Fig. 4 ersichtlich. Die Lager 37,
38 besitzen an ihren Ober- und Unterseiten um 90° zueinander versetzte Gleitflächen
und Führungen. Die untere Gleitfläche des Lagers 37 ist auf dem Träger 13 in der
Weise geführt, daß sich das Lager nur in Längsrichtung des Trägers 13 verschieben
läßt. In entsprechender Weise weist die Oberseite des Lagers 37 Führungen auf, so
daß die Trager 18, 19 längsverschieblich in diesen geführt sind.
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Die Steuerungen der hydraulischen Zylinder-Einheiten 43, 4r erfolgt
in bekannter T..7eise und wird nicht näher beschrieben.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, bestehen die .0hrgerüstböcke aus vier
miteinander verankerten Elementen 7, 8, 7', 8', die paarweise unterschiedliche Höhen
aufweisen.
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Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist auf den Trägern 24, 22 bzw. 17,
18 im Bereich des nachlaufenden Endes des Schalungsträgers 9 der Rahmen 50 der Rollenführung
aufgestzt. Auf diesem Rahmen mit Träger 46 und ausfahrbarem Schlitten 47 ist die
Laufrolle 43 gelagert, die sich gegen den betonierten Teil 1 des Brückenüberbaus
abstützt. Zum Anstellen der Laufrolle 48 an den Brückenüberbau ist der die Laufrolle
48 tragende Schlitten 47 relativ zum Träger 46 durch die hydraulische Zylinder-Einheit
49 ausfahrbar ausgebildet.
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Nach dem Gießen eines Abschnitts des Brückenüberbaus vollzieht sich
der Versatz der Schalung mit Schalungsträgern und Lehrgerüsten folgendermaßen: Die
Lehrgerüstböcke werden ein Feld vorausgesetzt und nach Freiwerden von hinten nach
vorne umgesetzt. Um verschiedene Lehrgerüstnöhen erzielen zu können, können die
Lehrgerüstböcke aus scheibenartigen Abschnitten unterschiedlicher Höhe bestehen,
die je nach der erforderlichen Lehrgerüsthöhe miteinander kombiniert werden können.
Sie sind zweckmäßigerweise als Doppel böcke ausgeführt und können aus Holz oder
Stahl bestehen.
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Auf dem obersten Bockabschnitt, auf dem als oberer Abschluß ein Profilträger
aufliegt, werden hydraulische Pressen 14 montiert und durch Fußplatten stabilisert.
Diese Pressen, die auch unter den Böcken angeordnet sein können, dienen der genauen
Höheneinstellung des Lehrgerüsts und zum Ablassen desselben nach dem Betonieren
des Überbaus und Aufbringen der erforderlichen Vorspannung. Der über den Pressen
liegende Querträger 13 bildet mit diesen eine Einheit und wird mit
dem
Bock umgesetzt.
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Auf die Querträger werden die die Schalungsträger bildenden Längsträger
aufgelegt. Zur längsverschieblichen Lagerung und zu ihrer gleichzeitigen Querverschiebung
sind die zweiseitig mit Teflon beschichteten Lager 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42 vorgesehen.
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Die Längsträger, die in drei horizontale Verbände zusammengefaßt sind,
werden nach ihrem Absenken und Spreizen gleichzeitig vorgezogen. Der an dem mittleren
Trägerverband angreifende aus einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Linheit 45 bestehende
Lenkzylinder ermöglicht beim Vorziehen der Schalungsträger ein kontinuierlicnes
Verrücken der Längsträger in Querrichtung bei einer Kurvenführung, um die Abweichung
der Sehne von der Achse nicht zu groß werden zu lassen.
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Die Längsträger sind in Längsrichtung mehrmals gekoppelt. Die Kopplung
besteht beim Betonieren aus einem Querkraftgelenk, beim Vorziehen werden sie biegesteif
verbunden. Dadurch werden Vor- und Nachlaufträger eingespart.
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Das Vorziehen der Schalungsträger geschieht mit geeigneten Zuggeräten,
die am Kopf der Längsträgerlage befestigt sind.
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Die am hinteren Ende der Schalungsträger befindliche Rollenführung
führt die Schalung am fertigen Betonüberbau.
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Die Schalung verbleibt beim Vorziehen auf den Schalungsträgern. An
den Stützpfeilern ist nur die Schalung mit Querschwellen umzusetzen. Das geschieht
in der Weise, daß die Schalung nach dem Absenken in die entstandene Lücke seitlich
verschoben wird.