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Wendeschneidplatte Die Erfindung betrifft eine Wendeschneidplatte
für die spanabhebende Holzbearbeitung.
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Schneidplatten, die bei der spanabhebenden Bearbeitung von Werkstoffen
benutzt werden, bestehen in der Regel aus Hartmetall, d.h. einem oder mehreren Hartstoffen,
wie den Karbiden des Wolframs, Titan und Cantals. Diese Schneidplatten besitzen
im allgemeinen die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks oder eines Quadrates, wobei
wenigstens eine Kante, häufig jedoch alle Karten als geschliffene Schnittkanten
ausgebildet sind. Schneidplatten, die mit einer Vielzahl von Schnittkanten versehen
sind, so daß nach Verschleiß einer Kante die Platte gedreht und der Bearbeitungsvorgang
mit einer anderen Schneidkante fortgesetzt
werden kann, werden als
Wendeplatten bezeichnet.
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Die bekannten Wendeplatten haben Jedoch den Nachteil, daß nicht nur
ihre Schnittkanten, sondern auch die übrigen Bereiche aus Hartmetall bestehen7 was
im Hinblick auf die hohen Preise des Hartmetalls unwirtschaftlich ist und was wegen
der durch die benötigte Härte unvermeidlichen Sprödigkeit des Hartmetalls die Gefahr
beinhaltet, daß die Wendeplatte bei starker Beanspruchung zu Bruch geht.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Wendeplatte zu
schaffen, die Einsparungen an Hartmetall gestattet und insgesamt eine geringere
Sprödigkeit als die bekannten Wendeplatten aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen den Großteil
des Wendeplattenvolumens einnehmenden Urägerbereich aus einem relativ zähen und
vergleichsweise preiswerten Material und wenigstens eine mit dem Trägerbereich verbundene
Schnittkante aus einem Schneidmaterial mit großer Härte.
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Vorzugsweise besitzt die Wendeplatte nach der Erfindung eine rechteckige
Gestalt und ist die Schnittkante längs wenigstens einer der Rechtecklangseiten ausgebildet.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die mit der
Schnittkante versehene Kante der Wendeplatte abgeschrägt zwischen den äußeren Enden
einer kürzeren Oberseite und einer längeren Basis der Platte verläuft und daß wenigstens
ein sich an die Basis anschließender Bereich der abgeschrägten Kante von dem die
Schnittkante bildenden harten Material eingenommen ist.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Schnittkante
eine Querschnitt sfläche in Gestalt eines Dreiecks, eines Kegelstumpfes, eines unregelmäßigen
Vierecks oder eines Trapezes besitzt, wobei eine Seite der Querschnitt Sf Iäche
in der abgeschrägten Plattenkante und eine andere Seite der Quersehnittsfläche in
der Basis der Platte verläuft.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Basis der Platte über ihre ganze Länge mit einer über die Basisenden vorstehenden
Schicht aus dem die Schnittkante bildenden Material versehen ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
die Härte der Platte von einem Maximum im Bereich der Schnittkante in Richtung auf
die Plattenlängsachse allmählich abnehmen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im Folgenden naher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Wendeplatte,
bei welcher die größere Härte der Schnittkante gegenüber der weniger großen Härte
des Trägerbereiches mit Hilfe einer geeigneten differenzierten Farbgebung veranschaulicht
ist und Fig. 2 Schnitte durch die Wendeplatte nach Fig. 1, wobei fünf verschiedene
Ausgestaltungen der Schnittkanten dargestellt sind.
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Wie Fig. 1 zu entnehmen, besitzt die Wendeplatte nach der Erfindung
einen Trägerbereich 1, der den Großteil des Wendeplattenvolumens einnimmt, und wenigstens
eine Schnittkante 2. Die Wendeplatte besitzt von oben gesehen eine rechteckige Gestalt,
wobei die Schnittkante vorzugsweise längs wenigstens einer der Rechtecklangseiten
vorgesehen ist. Die Schnittkante kann gegebenenfalls auch an wenigstens einer der
Rechteckschmalseiten ausgebildet sein. Zur Befestigung der Platte an einem Werkzeughalter
können im Trägerbereich geeignete Einrichtungen, wie Öffnungen 3, vorgesehen sein.
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Wie Fig. 2 zu entnehmen, ist die Schnittkante 2 angeschrägt und vorzugsweise
geschliffen. Infolge der Anschrägung besitzt die Wendeplatte eine im Querschnitt
im wesentlichen trapezförmige Gestalt mit einer längeren Basis 4 und einer kürzeren
Oberseite 5. Nach einer in den Fig. 2a, 2b und 2e dargestellten Ausführungsform
wird nicht die gesamte Länge der sich zwischen dem äußeren Ende der Basis 4 und
dem äußeren Ende der Oberseite 5 erstreckenden abgeschrägten Plattenkante von dem
harten Schneidmaterial eingenommen, sondern lediglich ein in der Nähe des äußeren
Basisende liegender Bereich. Nach einer in den Fig. 2c und 2d dargestellten Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich das harte Schneidmaterial jedoch über die ganze Länge
der abgeschrägten Kante zwischen dem äußeren Ende der Basis und dem äußeren Ende
der kürzeren Oberseite.
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Wie den Fig. 2a bis 2e weiterhin zu entnehmen, kann die Schnittkante
2, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als an jeder der einander gegenüberliegenden
Längskanten der rechteckigen Platte vorgesehen dargestellt ist, auf unterschiedliche
Weise ausgestaltet und mit dem rägerbereich
1 verbunden sein.
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Gemäß Fig. 2a besitzt die Schnittkante eine im Querschnitt dreieckige
Gestalt, wobei jedoch nicht die gesamte Länge der abgeschrägten Kante zwischen den
äußeren Enden der Basis und der Oberseite von einer der Dreieckseiten eingenommen
ist, sondern lediglich ein sich an das äußere Ende der Basis anschließender Bereich.
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Gemäß Fig. 2b hat die am Trägerbereich befestigte Schnittkante im
Querschnitt die Gestalt eines Trapezes, das Jedoch eine geringere Höhe besitzt als
die gesamte Platte, so daß, ähnlich wie bei der in Fig. 2a dargestellten Ausführungsform,
lediglich ein Teilbereich der abgeschrägten Plattenkante aus dem die Schnittkante
bildenden harten Material besteht.
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Gemäß Fig. 2c hat der Trägerbereich eine im Querschnitt rechteckige
Gestalt und nimmt das harte Material der Schnittkante den gesamten sich nach rechts
und/oder links an die betreffende Außenkante des Trägermaterials anschließenden
Bereich ein, so daß sich das Schnittkantenmaterial längs der abgeschrägten Kante
von der Basis 4 bis zur Oberkante 5 der Platte erstreckt und dabei nicht nur den
abgeschrägten Kantenbereich einnimmt, sondern sich auch noch über das äußere Ende
der Oberkante 5 nach innen erstreckt.
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Gemäß Fig. 2d erstreckt sich das Schnittkantenmaterial in Form eines
Trapezes längs der abgeschrägten Kante, so daß die Innenkante und die Außenkante
des Schnittkantenmaterials parallel zueinander zwischen der Basis 5 und der Oberkante
4 des Plattenquerschnittes verlaufen.
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Gemäß Fig. 2e kann das Schnittkantenmaterial als die Basis 4 des Plattenquerschnitts
überziehende Außenschicht 6 ausgebildet sein und sich zwischen der in der Zeichnung
linken und rechten abgeschrägten Kante der Platte erstrecken, wobei die äußeren
Kanten der Schicht 6 über die entsprechenden äußeren Kanten des Trägerbereiches
vorstehen.
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Bei den beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
ist eine gute und sichere Verbindung zwischen dem Trägermaterial und der wenigstens
einen harten Schnittkante gegeben.
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Nach einer bevorzugten, Jedoch nicht in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform der Erfindung kann auch ein allmahlicher uebergang von der Härte
der Schnittkante zu der vergleichsweise geringeren Härte des Trägermaterials vorgesehen
sein. So kann beispielsweise die Schnittkante aus einem gehärteten martensitischen
Stahlwerkstoff bestehen, wahrend der Trägerbereich sich durch einen Stahlwerkstoff
ohne Härtungsgefüge auszeichnet. Wendeplatten der zuletzt genannten Art eignen sich
nicht nur zur spanabhebenden Bearbeitung von Holz, sondern auch von Werkstoffen
mit einer gegenüber Martensit geringeren Härte, wie Kupfer, Messing, Bronze u.dgl.
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Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist
in erster Linie darin zu sehen, daß dank der Anordnung des kostspieligen widerstandsfähigen
Schneidmaterials im wesentlichen lediglich an wenigstens einer Schneidkante eine
beträchtliche Einsparung an Schneidmaterial erzielbar ist und daß ferner infolge
der größeren Zähigkeit des Trägerbereiches im Vergleich mit dem Schnittkantenmaterial
insgesamt eine geringere Sprödigkeit als bei den bekannten Wendeplatten erzielbar
ist, wodurch bei der erfindungsgemäßen Wendeplatte die Gefahr verringert ist, daß
die Platte bei
starker Beanspruchung zu Bruch geht.
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Als Werkstoff für den Trägerbereich werden geeignete Kunststoffe,
oder auch weniger harte und dadurch billigere Hartmetallsorten bevorzugt. Als Materialien
für die Schnittkanten eignen sich nicht nur Hartmetall, sondern auch harte Oxidkeramik-Werkstoffe
sowie verschleißfeste Eeramik-Metall-Verbundwerkstoffe, beispielsweise Cermet-Materialien,
Vorzugsweise werden die Wendeplatten nach der Erfindung.
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beiihrer Verwendung in rotierende Werkzeughalter, wie rotierende Trommeln
oder Scheiben eingespannt, wobei sie gleichmäßig über den Umfang des Werkzeughalters
verteilt angeordnet sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, da diese lediglich zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen.