DE2532563C2 - Vorrichtung zur Bewegung einer Verschlußlamelle oder eines Filters - Google Patents
Vorrichtung zur Bewegung einer Verschlußlamelle oder eines FiltersInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bewegung einer Verschlußlamelle oder eines Filters in einem
fotografischen Kopiergerät, mittels magnetischer Felder von einer Endlage in eine andere, bei welcher das
Bauteil zwischen den Endlagen mechanisch freischwingend angeordnet und mit einem Permanentmagneten
verbunden ist der in den beiden Endlagen des Bauteils an je einem Pol eines derart gesteuerten Elektromagnet-Systems
anliegt, daß das Bauteil für seine Bewegung von einer Endlage zur anderen eine
Beschleunigung durch Abstoßung des Permanentmagneten von einem Pol des Elektromagnet-Systems
erfährt
In fotografischen Kopiergeräten sind durch Magnetfelder bewegte Verschlußlamellen oder Filterpaddel
allgemein bekannt, wie dies beispielsweise die DE-OS 21 42 177 zeigt Sie werden häufig durch Drehmagnete
bewegt die diesem zu bewegenden Teil ausgehend von einer Endlage entsprechend der Verkleinerung des
magnetischen Spaltes eine ständig wachsende Beschleunigung erteilen, bis das Teil an einem Anschlag ruckartig
zum Stehen gebracht wird. Hierbei entsteht heftige Geräuschentwicklung und häufig ein Zurückprellen der
bewegten Bauteile, so daß z. B. ein Nachbelichten stattfinden kann.
Aus der DE-PS 12 33 714 ist ein fotografischer Kameraverschluß der eingangs genannten Art bekannt,
bei welchen an dem bewegten Bauteil ein Permanentmagnet so angebracht ist, daß das Bauteil in seinen
beiden Endlagen immer mit dem gleichen Pol des Permanentmagneten an jeweils einem Pol eines
Elektromagneten zur Anlage kommt. Das bedeutet, daß zum öffnen des Verschlusses der Elektromagnet eine
erste Bestromung erfährt, durch die derjenige Festpol gleiche Polarität wie der in Ruhestellung anliegende Pol
des Permanentmagneten erfährt. Damit wird eine Abstoßung und eine Bewegung des Bauteils bewirkt und
eine Beschleunigung des Bauteils bis zum Anschlag an dem Gegenpol erreicht. Zum Schließen des Verschlusses
wird die Polung des Elektromagneten umgekehrt, so daß im wesentlichen der gleiche Bewegungsablauf in
umgekehrter Richtung erfolgt.
Ein derartiger Verschluß wäre für eine Verschlußlamelle oder ein Filter in einem Kopiergerät gänzlich
ungeeignet, da die hierbei zu bewegenden Massen zu groß sind und bei dem harten Aufprall Schaden nehmen
könnten. Im übrigen kann der bereits obenerwähnte Prelleffekt mit Nachbelichtung auftreten.
Es ist bereits auch ein Filterantrieb bekanntgeworden, bei dem die Filter mittels Linearmotoren von einer
Endstellung in die andere gebracht werden. Zur Steuerung der Ströme in den Tauchspulen des
Linearmotörs sind jedoch außerordentlich komplizierte Steuerungseinrichtungen erforderlich, um den gewünschten
Geschwindigkeitsverlauf mit bis zur halben Strecke ansteigender, dann jedoch ebenso gleichmäßig
verzögerter Geschwindigkeit zu erreichen. In der Praxis haben sich solche Filterantriebe als außerordentlich
aufwendig erwiesen, auch wenn die gewünschten sehr kurzen Zeiten zum Einschwenken des Filters bzw. des
Verschlusses in den Strahlengang auf diese Weise realisiert werden konnten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß
die Bewegung des Bauteils von einer Endlage in eine andere unter Verringerung von Prelleffekten in
vergleichbar kurzen Zeiten zu bewerkstelligen ist, ohne diesen hohen Aufwand im Bereich der Steuerungselektronik
treiben zu müssen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 aufgeführten Mittel gelöst
Mit der Erfindung wird mit zwei Magnetsystemen die Funktion des Haltens, Beschleunigens und des Abbremsens
eines bewegten Bauteiles erreicht, wobei das Bauteil um eine Achse schwenkbar oder für eine
Längsbewegung in einer Schlittenführung reibungsarm gelagert ausgebildet sein kann. Die Umschaltung bzw.
Abschaltung des Stromflusses durch den Elektromagneten kann dabei wegabhängig oder zeitabhängig mit
verhältnismäßig geringem Aufwand erfolgen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Antriebssystems ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispäelen, die im folgenden anhand von
Figuren erläutert sind. Es zeigt
F i g. 1 ein erfindungsgemäßes Antriebssystem mit einem mitgeführten Permanentmagneten,
F i g. 2 ein Zeitdiagramm des Stromflusses durch die Spulen des Systems nach F i g. 1,
Fig.3 ein anderes Antriebssystem mi* zwei Elektromagneten,
Fig.4 das Antriebssystem nach Fig.3 in einem
Längsschnitt längs der Schnittlinie IV-IV in F i g. 3.
In F i g. 1 ist mit 1 eine Verschlußiamelle bezeichnet,
die z. B. mittels nicht dargestellter Wälzlager reibungsarm auf einer Achse 2 schwenkbar gelagert ist. Die
Verschlußlamelle 1 ist in ihrem vorderen Teil la z. B. aus
dünnem Blech hergestellt, während der Trägerarm \b aus Kunststoff hergestellt ist. In einem gewissen
Abstand von der Achse 2 ist in dem Hebel \b ein Permanentmagnet 3 befestigt, der Magnet besteht aus
einem Material mit sehr hoher Remanenz und sehr hoher Koerzitivkraft, so daß deren Produkt ein
Maximum ergibt. Dafür eignen sich besonders aus seltenen Erden hergestellte Permanentmagnete wie
Samarium, Kobalt oder Zer-Mischmetalle. Die Magnetisierung ist in der aus der Figur ersichtlichen Weise
durchgeführt, derart, daß jeweils die in Bewegungsrichtung vorne bzw. hinten liegenden Flächen einen
gleichnamigen Pol bilden. Der Magnet 3 wird an den vorderen bzw. rückwärtigen Flächen von dünnen
Kunststoffteilen des Armes \b umfaßt, die zugleich eine Dämpfung bewirken.
In den Endstellungen des Teiles 1, von denen die linke
Endstellung gezeigt ist, liegt der Arm löan dem Kern 4
eines Elektromagneten an, während in der anderen Endstellung ein entsprechender Magnet 5 vorgesehen
ist. Die Magnete 4 und 5 können sowohl E-förmige Kerne als auch topfförmige Kerne haben, wobei jedoch
von Bedeutung ist, daß das mittlere Joch in etwa im Querschnitt dem des Permanentmagneten 3 entspricht.
Die äußeren Vorsprünge 4a bzw. 4b sind deutlich von dem Permanentmagneten 3 entfernt. Die Spulen 6 bzw.
7 der beiden Magnete 4, 5 liegen zueinander in Reihe oder auch parallel an einer gemeinsamen Stromquelle,
die über noch zu beschreibende Schaltmittel zu Beginn des Bewegungsvorgangs eingeschaltet und nach einem
bestimmten Teil des Weges wieder ausgeschaltet wird. Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung
ist wie folgt:
In der gezeigten Ruhestellung sind die Spulen 6 und 7
stromlos. Der Permanentmagnet 3 liegt aufgrund seines starken Streufeldes mit ziemlicher Kraft an dem
Weicheisenkern 4 an. d. h. er befindet sich in einer stabilen Lage. Wird nun zu einem bestimmten Zeitpunkt
der Befehl gegeben, die Verschlußlamelle la in ihre
andere gestrichelt gezeichnete Stellung zu überführen, so wird der Strom für die Spulen 6 und 7 eingeschaltet.
ίο
Die Stromrichtung ist dabei so gewählt, daß gegenüber von dem Südpol des Permanentmagneten ein Südpol in
dem mittleren Joch des Weicheisenkernes 4 induziert wird. Aufgrund des stark inhomogenen Streufeldes
> zwischen den freien Enden des Magnetkerns 4 entstehen sehr starke Abstoßungskräfte auf dtn
Permanentmagneten 3, der sich mit seinem Träger \b und der Lamelle am Anfang mit wegen des geringen
Luftspaltes sehr hoher, dann allmählich abnehmender
' Beschleunigung auf die andere Endstellung zu bewegt Genau in der Mitte zwischen den beiden Endstellungen
heben sich die auf den Nordpol des Permanentmagneten 3 wirkende Abstoßungskraft des Magneten 5 und
die Abstoßungskraft des Magneten 4 auf den Südpol des
> Permanentmagneten gerade auf. In dieser Stellung
endet also die Beschleunigung, während die Lamelle mit der höchsten Geschwindigkeit ihre Bewegung fortsetzt.
Im weiteren Verlauf der Bewegung setzt jedoch eine immer stärker werdende Bremsung ein, die in
irgendeiner Stellung vor dem Anliegen des Nordpols des Permanentmagneten 3 an dem Weicheisenkern des
Magneten 5 zum völligen Stillstand des Permanentmagneten führt. Ohne zusätzliche Einflüsse würde nun eine
Bewegungsumkehr eintreten, d. h. die Lamelle würde nach Art eines Pendels zurückschwingen, wobei
aufgrund der Reibungsverhältnisse abnehmende Amplituden eintreten würden, bis das Bauteil in der
Mittelstellung stehenbleibt.
Es sind jedoch entweder zeitgesteuerte oder mittels einer Lichtschranke am Weg der Lamelle lagesteuerte
Mittel zum Abschalten des Stroms in den Spulen 6 und 7 vorgesehen. Diese Abschaltung kann praktisch zu
jedem Zeitpunkt nach dem Überschreiten der Mittellage erfolgen. Mit dem Abschalten des Stromes endet die
Wirkung der Abstoßungskräfte und der Permanentmagnet wird zu dem Weicheisenkern hingezogen, dem
er näher ist. Ist die Mittellage noch nicht überschritten, führt diese Anziehung zu dem sich weiter entfernenden
Weicheisen zu einer Abbremsung, nach Überschreiten der Mittellage zu einer Beschleunigung des beweglichen
Bauteils. Die kürzeste Zeit, um das Bauteil von der einen in die andere Endlage zu überführen, wird erreicht,
wenn die Abschaltung des Spulenstromes genau in der Mittellage erfolgt. Von dieser höchsten Geschwindigkeit
in der Mittellage ausgehend wird nämlich die Lamelle dann weiter beschleunigt durch das Anziehen
zu dem Weicheisenkern in der anderen Endlage. Dies führt jedoch zu einem verhältnismäßig harten Aufprall
an diesem Weicheisenkern, wobei Prellbewegungen durch die Anziehung des Permanentmagneten an das
Weicheisen jedoch weitgehend gemildert werden. Eine viel weichere Abbremsung wird erzielt, wenn der Strom
erst kurz vor dem Erreichen der Geschwindigkeit 0 am Umkehrpunkt abgeschaltet wird, so daß nur noch eine
sehr geringe Strecke zur Beschleunigung des Systems bis in die andere Endlage zur Verfügung steht. Ganz
gleich, ob zur Steuerung der Einschaltdauer des Stromes in den Spulen 6. 7 ein bekannter Zeitschaltkreis 16, z. B.
eine bistabile Kippstufe, oder eine Lichtschranke zum Abtasten der Stellung des Bauteils 1 verwendet wird, ist
die Steuerung mit sehr geringem Aufwand zu realisieren. In F i g. 2 ist noch das Stromdiagramm in den
Spulen 6, 7 dargestellt, wobei als Ausschaltpunkt der Umkehrpunkt des freischwingenden Pendels angegeben
ist. Die Abschaltung könnte aber mit der Wirkung einer schnelleren Bewegung, jedoch eines härteren Aufpralls,
zu einem früheren Zeitpunkt z. B. zu der gestrichelt gezeichneten Kurve erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Bewegung einer Verschlußlanvelle
oder eines Filters in einem fotografischen Kopiergerät, mittels magnetischer Felder von einer
Endlage in eine andere, bei welcher das Bauteil zwischen den Endlagen mechanisch freischwingend
angeordnet und mit einem Permanentmagneten verbunden ist, der in den beiden Endlagen des
Bauteils an je einem Pol eines derart gesteuerten Elektromagnet-Systems anliegt, daß das Bauteil für
seine Bewegung von einer Endlage zur anderen eine Beschleunigung durch Abstoßung des Permanentmagneten
von einem Pol des Elektromagnet-Systems erfährt, dadurch gekennzeichnet, daß die NS-Pol-Achse des Permanentmagneten (3)
in Bewegungsrichtung des Bauteils (1) verläuft und der Stromfluß im Elektromagnet-System (4 bis 7)
mindestens bis zur Mittelstellung des Bputeils (1) zwischen den Endlagen und höchstens bis zur
nahezu völligen Abbremsung des Bauteils durch das abstoßende Feld desjenigen Elektromagnet-Kerns
(4, 5), zu dem sich der Permanentmagnet (3) hinbewegt, aufrecht erhalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektromagnet-System durch zwei unabhängige, örtlich voneinander getrennte Spulenkerne
(4,5) gebildet ist, beide Kerne von einer Spule
(6 bzw. 7) umwickelt sind und die beiden Spulen in Reihe liegen, so daß bei einem Stromfluß durch die
Spulen die als Anschlag dienenden Pole der beiden Kerne (4,5) entgegengesetzte Polarität aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkerne (4,5) Weicheisenteile
sind und insbesondere als E-förmige Kerne ausgebildet sind, deren mittlere Schenkel dem Permanentmagnet
(3) in der jeweiligen Endlage gegenüberliegt und diesem im Querschnitt etwa entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Schenkel (4a, 4b) der E-Kerne (4, 5) deulich außerhalb des Umrisses des
Permanentmagneten (3) liegen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (1) um eine
gerätefeste Achse (2) schwenkbar ist, der Permanentmagnet (3) auf einem Ende des beweglichen
Bauteils (1) angeordnet ist und mit jeweils einem seiner Pole in den Endlagen an dem gerätefesten
Weicheisenkern (4,5) anliegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoffschicht als Dämpfungsmittel
zwischen Weicheisen (4, 5) und Permanentmagnet (3) liegt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des
Stromflusses in den Spulen über einen Zeitschalter (16) gesteuert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, d, daß die Zeitdauer des
Stromflusses in den Spulen über einen die Lage des Bauteils (17) abtastenden Fühler, insbesondere eine
Lichtschranke, gesteuert ist.
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