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HYDRAULISCHE SPANNELEMENTE MIT HYDRAULISCHEM RÜCKZUG Die Erfindung
betrifft an sich bekannte hydraulische Spannelemente.
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Ein besonders bekannter Zweig dieser Gattung sind die hydraulischen
Spannmuttern. Sie werden der folgenden Beschreibung daher zu Grunde gelegt. Ihr
Aufbau und ihre Funktion werden im Folgenden schematisch dargelegt.
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Es handelt sich um eine Schraubenmutter mit beliebiger, vorzugsseise
zylindrischer Aussenkontur, welche auf einen Gewindezapfen aufgeschraubt wird, bis
84* mit ihrer Funktionsfläche auf einer Gegenfläche fest aufliegt. In der Funktionsfläche
ist eine Ringnut eingelassen, in der ein Ringkolben angeordnet ist. Der Ringkolben
ist von mindestens einer Dichtung beaufschlagt, durch welche er gegenüber dem Restraum
der Ringnut abgedichtet ist. Diese Dichtung ist zum Beispiel eine Nutringdichtung
oder auch zwei Nutringdichtungen von denen Jede eine an den beiden Kanten der dem
Druckraum zusewandten Stirnfläche des Ringkolbens angeordnet ist. Der von Ringkolben
und Dichtung nicht eingenommene Restraum der Ringnut ist ein Teil des in der Spannmutter
enthaltenen, mit hydraulischen Medium gefüllten hydraulischen Drucksystems. Dieses
besteht im Übrigen aus mindestens einem Kanal, der den Restraum in der Ringnut mit
dem Betätigungsorgan des hydraulischen Drucksystems verbindet,souiie dem Betätigungsorgan
selbst mit den zugehdrigen Kammern und Räumen.
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Das Betätigungsorgan dient dazu, den Druck im Drucksystem zu erhöhen,
sodass der Ringkolben als Druckkolben aus der Spannmutter ausgetrieben wird, gegen
die Gegentläche drückt und so das System Spannmutter-Gewindezapfen-Gegenfläche verspannt
wird.
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Als Betätigungsorgan können verschiedene Vorrichtungen an sich bekannter
Art verwendet werden.
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Eine beispielsweise Ausführung des Betätigungsorgans ist ein mit Rückschlagventil
versehener Schmiernippel, über welchen mittels einer Druckpresse hydraulisches Medium
in das Drucksystem hineingedrückt und so der Druck in Drucksystei erhöht wird.
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Bei dieser Art von Betätigungsorgan kann vom Drucksystem ein verschliessbarer
Entlastungskanal nach aussen führen, sodass zwecks Lösen der Mutter hydraulisches
Medium aus dem Drucksystem nach aussen abgelassen und der Druck im Drucksystem abgebaut
werden kann.
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Eine andere Art von Betätigungsorgan besteht im Wesentlichen aus einer
mit Innensechskant versehenen Stellschraube, welche einen mit Dichtung versehenen
Betätigungskolben in das Drucksystem hineindrückt und dadurch darin eine Druckerhöhung
bewirkt. Zwecks Lösen der Mutter wird die Stellschraube wieder zurückgeschraubt.
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Eine andere Betätigungsweise besteht darin, dass die Spannmutter an
ein hydraulisches Puupsystem angeschlossen wird, wie es an vielen Maschinen ohnehin
vorhanden ist. Zu diesem Zwecke wird statt des Schmiernippeis eine Rohrverschraubung
angebracht und diese mit einer Druckleitung des Pumpsystems verbunden. Zum Aufbau
des Druckes im hydraulischen Drucksystem der Mutter wird dann hydraulisches medium
in die Mutter hineingepumpt und zwecks Lösen der mutter und Abbau des Innendruckes
wird hydraulisches Medium über die Leitung abgezogen, wobei das Ganze vorzugsweise
ferngesteuert wird. Eine Variante besteht darin, dass zwecks Druckabbau Medium aus
dem Drucksystem nicht über die Druckleitung sondern über einen besonderen Entlastungskanal
abgelassen wird Die Wirkung des Betätigungsorgans wird über das hydraulische medium
in Drucksyste.- auf den ringforigen Druckkolben übertragen, und dieser aus der Ringnut
heraus und gegen die Gegenfläche gedrückt, während gleichzeitig der Gewindezapfen
gelängt und gespannt wird, w o b e i der Druck des Ringkolbens auf die Gegenfläche
aufrecht erhalten wird, solange der Überdruck im Drucksystem erhalten bleibt. Wird
der Druck im Drucksystem zwecks Lösen der mutter abgebaut, so nimmt der Gewindezapfen
seine ursprüngliche Länge wieder ein und in gleichem Masse wird der Ringkolben wieder
in die Mutter zurückgedrückt, er bleibt aber in Berührung mit der Gegenseite. Dies
hat eine Anzahl von Nachteilen, von denen einige im folgenden aufgezeigt werden.
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Arbeitet die Spannmutter in einer schmutzigen Atmosphäre, so können
die beiden Flächen, einerseits des Ringkolbens und andererseits der Gegenfläche,
so aneinander kleben, dass es schwierig wird, die mutter von Hand abzuschrauben.
Oder aber der Druckring dreht sich in der Spannmutter, wenn diese abgeschraubt wird,
und wird auf diese Weise ganz aus der Spannmutter herausgezogen. Tritt auch diese
Erscheinung nicht ein, so ist es doch in den meisten Fällen so, dass der Ringkolben
nach dem Abbau des Druckes noch über die Unterfläche der Spannmutter hervorragt.
Das aber ist bei vielen Anwendungen der Spannmutter nicht zulässig, besonders dann
nicht, wenn die Spannmutter nach dem Entlasten über irgendwelche Flächen hinweg
gleiten muss. Bei diesen Konstruktionen ist es erforderlich, dass der Ringkolben
mit Sicherheit ganz in die Spannmutter zurücktreten muss.
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Der Übelstand als solcher ist schon früher erkannt worden und zu seiner
Behebung ist vorgeschlagen worden, dass Rückholfedern angeordnet werden, welche
den Ringkolben in die Spannmutter zurückholen sollen. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass diese Vorkehrung insbesondere bei Spannmuttern grosser Dimensionen und besonders
bei grossen Spannwegen nicht ausreicht, da die Federn so gross dimensioniert werden
müssen, dass sie in der mutter nicht mehr untergebracht werden können. Auch haben
solche Rückholfedern infolge Ermüdung oder aus anderen Gründen versagt, wodurch
gefährliche Situationen und Zerstörungen angerichtet wurden.
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Die Erfindung schlägt daher vor, in der Spannmutter ein zweites hydraulisches
Drucksystem anzuordnen, mittels welchem von aussen her und in einem frei bestimmbaren
Zeitpunkt der Ringkolben mit grosser Kraft in die mutter zurückgeholt werden kann.
Dieses sekundäre Drucksystem in der Spannmutter kann ausserdem noch andere Funktionen
ausüben, beispielsweise den Druckabbau in dem primären Drucksystem einzuleiten.
Werden die Funktionen der beiden Drucksysteme von einer gemeinsamen Schaltvorrichtung
aus ferngesteuert, so kann sichergestellt werden, dass sie beide synchron zu einander
arbeiten und Pannen ausgeschlossen werden, was durch eine Synchronisierautomatik
leicht erreicht werden kann.
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Eine erfindungsgemässe hydraulische Spannmutter mit einer hydraulischen
Rückholvorrichtu#ng wird in einer beispielsweisen Ausfflhrung in Figur 1 schematisch
als Axialschnitt durch eine solche Spannmutter dargestellt.
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In dieser Zeichnung ist 1 der Körper der Spannmutter mit der mittels
bohrung 2, welche rit Gewinde versehen ist. 4 ist der Gewindezapfen, der aus dem
Körper 5 austritt. Durch Aufschrauben der Spannmutter liegt diese mit ihrer Funktionefläche
auf der Gegenfläche 7 des Körper 71 an. Der Druckkolben 6 ist in diesem Beispiel
mit zwei Kantendichtungen 6' und 8n versehen. Dieser Ringkolben und die Dichtungen
gleiten in der Nut 9, deren Restraum 10 Teil des mit hydraulischem Medium gefüllten
hydraulischen Drucksysteme ist, welches im Übrigen aus dem Kanal 11 und der Betätigungsvorrichtung
besteht. Als solche ist im vorliegenden Beispiel ein mit Rückschlagventil versehener
Schmiernippel 12 vorgesehen, während die Druckpresse nicht gezeichnet ist, mittels
welcher über diesen Schmiernippel zwecks Druckaufbau ii Drucksystem zusätzliches
Medium in das Drucksystem gepumpt wird. Bei 13 ist ein verschliessbarer Entlastungskanal
bekannter Art angeordnet, durch dessen Öffnen der Druckraum wieder entlastet werden
kann. Bei 14 ist ein weitererSchmiernippel mit Rückschlagventil angeordnet, welcher
in Verbindung steht mit dem unteren Teil des zylindrischen Raums 15. Oberhalb desselben
ist ein mit der Dichtung 16 versehener Kolben 17 angeordnet, in dessen Mittelbohrung
eine Zugstange 21 mittels der Sechekantwuttev 19 verankert ist.
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Diese Zugstange ist an ihrem unteren Ende mit einer schulterartigen
Verbreiterung 20 versehen, it der sie in eine entsprechende Nut des Ringkolbens
6 eingreift. Bei 18 ist eine Entlastungsvorrichtung bekannter Art vorgesehen.
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Die in Figur 1 gewählte Darstellung gestattet es, an einem praktischen
Beispiel die Funktion einer erfindungsgemässen Spannmutter und die dadurch ermöglichten
Vorteile darzustellen.
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In Zeichnung 1 ist 7' das gabelförmige Ende eines Maschinenteils.
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5 ist ein anderes Maschinenteil mit dem Gewindezapfen 4 und der darauf
in einer bestimmten Stellung fixierten hydraulischen Spannmutter. tn der in Figur
1 gezeichneten Stellung umfassen die beiden Gabelenden
7' den Zapfen
4 und sollen in dieser Stellung zuverlässig verspannt werden. Um diese Verspannung
zu erzielen, wird über den Schmiernippel 12 mittels einer Druckpresse im hydraulischen
Drucksystem 10, 11 Druck aufgebaut. In einer ersten Phase wird dadurch der Ringkolben
6 vorgeschoben, bis er fest an der Gegenfläche 7 der Gabel 7' anliegt.
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In der dann folgenden eigentlichen Spannphase wird im Drucksystem
steigender Druck aufgebaut, der Ringkolben mit grösserer Kraft gegen die Gabel 7'
gedrückt und dadurch der Cewindezapfen 4 gelängt und gespannt. So wird das ganze
System bestehend aus Maschinen teil 5, Gewindezapfen 4, Spannmutterkörper 1, Drucksystem
10, 11, Druckkolben 6 und Gabelenden 7' miteinander unter grosser Kraft verspannt.
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Nun muss es möglich sein, diese Spannung wieder zu lösen, damit das
Maschinenteil 5 mit dem Gewindezapfen 4 und der darauf fixierten Spannmutter 1 um
einen unter der Darstellung liegenden Drehpunkt nach vorne aus der Darstellung heraus
weggekippt werden kann. Dies ist nur dann möglich, wenn der Druckkolben 6 mit Sicherheit
wieder völlig in die Nut 9 zurückgekehrt ist und nicht mehr aus der Unterfläche
der Spannmutter heraus ragt.
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Um das zu erreichen, wird in einer ersten Phase der Druck im Drucksystem
10, 11 wieder abgebaut. Das geschieht dadurch, dass die Entlastungsöffnung 13 geöffnet
wird. Dadurch wird die Verspannung des Gewindezapfens 4 aufgehoben, welcher seine
ursprüngliche Länge wieder einnimmt und in diesem Masse auch den Ringkolben 6 wieder
in die Spanneutter hineindrückt. Am Ende dieses Vorgangs befindet sich also der
Ringkolben 6 in der Stellung, die er nach der im obigen Absatz beschriebenen ersten
Phase eingenommen hat, d.h er liegt noch an den Gegenflächen 7 der Gabelenden 7'
an und ist noch nicht ganz in die Spannmutter wieder zurückgetreten. Solange das
aber nicht der Fall ist, kann das Maschinenteil 5 mit Gewindezapfen und Spanneutter
nicht nach vorne heraus geklappt werden ohne dass Beschäl digungen auftreten.
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Um den Ringkolben 6 mit Sicherheit in seine Ausgangsstellung zurückzu
holen, rird nunmehr über den Schmiernippel 14 der Druck raum 15 unter Druck gesetzt.
Dadurch wird der Kolben 17 nach oben gedrückt
und von ihm über die
Zugstange 21 der Ringkolben 6 vollständig in den Körper der Spannmutter zurückgeholt.
Damit ist dann mit Sicherheit der Weg frei für das Herauskiappen des Körpers 5 mit
Gewindezapfen 4 und Spannmutter 1.
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Darauf wird die Entiastungsöffnung 18 wieder geöffnet, um zu ermoglichen,
dass bei erneuter Betätigung der Spannmutter das in Raur 15 unter Druck stehende
Medium austreten und der Druck abgebaut werden kann.
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Nachdem der Körper 5 mit Gewindezapfen 4 und hydraulischer Spannmutter
1 wieder in die Zangenende 7' wieder hineingekiappt worden ist, wird das Ganze durch
neuerliche Betätigung der Mutter nach Schliessung der Entiastungsöffnung 13 erneut
verspannt1 indem mittels einer Fettpresse über den Schmiernippel 12 neuerdings in
der oben beschriebenen Weise in Drucksystem 10, 11, Druck aufgebaut wird.
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In Figur 1 sind zwei Rückholvorrichtungen 14 bis 21 dargestellt worden.
Es ist Jedoch zweckmässig, mindestens drei solcher Druckvorrichtungen anzuordnen.
Die Drucksysteme 15, 15' uod so weiter sind miteinander durch ein Kanalsystem verbunden,
das in der Darstellung der Fig. 1 durch 22, 23' und 23" schematisch dargestellt
worden ist. Dieses Kanalsystem bildet dann einen Teil des Drucksysteins für die
Rückholvorrichtungen, welches hinter dem Schmiernippel 14 beginnt, sich über die
Schmiernippelzuleitung zum Druck raum 15 und weiter über das Kanalsystem 23', 22,
23", Druckraum 15', 15" und so weiter und bis zur Entlastungsöffnung 18 fortsetzt.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform entfallen die Entlastungsöffnungen
13 und 18. Die Schmiernippel t2 und 14 werden ersetzt durch Rohrenschlüsse, Schnellkupplungen
oder dergleichen. Diese werden an Leitungen angeschlossen, die getrennt zu einer
Schalteinrichtung führen. Über diese Schalteinrichtung kann dann Jede Leitung für
sich entweder mit einer hydraulischen Druckleitung oder aber auch mit der Atmosphäre
in Verbindung gebracht werden. Im ersteren Falle wird in dem betreffenden Drucksystem
Druck aufgebaut. Im zweiten Falle wird in dem betreffenden System Druck abgebaut.
Die Schaltvorrichtung wird in bekannter Weise vorzugsweise so eingerichtet, dass
die Vorgänge sutotisch
ablaufen. Der Zyklus würde beispielsweise
damit beginnen, dass im sekundären Drucksystem, das heisst bei der Rückholvorrichtung,
eine Verbindung mit der Atmosphäre hergestellt und der Druck in diesem Drucksystem
abgebaut wird, worauf dann im primären Drucksystem des Ringkolbens Druck aufgebaut
und der Spannungsvorgang eingeleitet und durchgeführt wird. Zum Lösen der mutter
wird durch Knopfdruck ein anderer Schaltvorgang eingeleitet, bei welchem das primäre
Drucksystem des Ringkolbens mit der Atmosphäre in Verbindung gebracht und somit
darin der Druck abgebaut wird, worauf dann das sekundäre Drucksystem der Rückholvorrichtung
mit seiner hydraulischen Druckleitung in Verbindung gebracht, darin Druck aufgebaut
und der Ringkolben in seine ursprüngliche Stellung zurückgeholt wird.
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Die Schalteinrichtung steht also einerseits mit einer hydraulischen
und andererseits mit der Atmosphäre Druckleitung/in Verbindung. Andererseits führen
von ihr zwei Verbindungsleitungen zu der hydraulischen Spannmutter. Eine steht in
Verbindung mit dem primären Drucksystem für den Druckkolben, die andere steht in
Verbindung mit dem sekundären Drucksystem für die Rückholeinrichtung oder die Rückholeinrichtungen.
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Es kann vorteilhaft sein, einen Teil der Folgesteuerung zwischen Druckkolben
und Rückholvorrichtung in oder an die Spannmutter zu verlegen. In Fig. 2 ist als
Beispiel dafür eine Ausführung dargestellt, bei der eine solche Folgesteuerung in
die Mutter selbst eingebaut wurde.
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In Fig. 2 ist 1 der Körper der Spannmutter, 6 ist der Druckring, 8'
und 8" die beiden Dichtungen an den Kanten des Druckrings. 10 ist der Restraum in
der Ringnut. 17 ist der Kolben der Rückholvorrichtung mit der Dichtung 16. Daran
ist mittels der Sechskantmutter 19 die Zugstange 21 verankert mit einer schulterartigen
Verbreiterung 20, die in eine entsprechende Nut des Ringkolbens 6 eingreift.
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Bei 31 tritt die von der Schaltvorrichtung kommende Verbindungsleitung
für das primäre Drucksystem des Ringkolbens ein. Sie ist über den Kanal 32 mit dem
zylindrischen Druckraum 33 verbunden, der nach der einen Seite von einem durchbohrten
Kugelsitz 41 begrenzt wird, auf dem eine Kugel 34 durch die Feder 35 dichtend angedrückt
wird. Von da fahrt ein weiterer Kanal 36 zum Restraum 10 der Ringnut. Zwecke
Betätigung
der Mutter wird in der Schalteinrichtung die genannte Verbindungsleitung mit der
Druckleitung verbunden. Es tritt dann hydraulisches Medium über 31, 32, 33 durch
die Bohrung des Kugelsitzes 41 unter Abhebung der Kugel 34 in den Verbindungskanal
36 ein und dann in den Restraum 10. Der Ringkolben wird vorgedrückt.
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Wenn kein weiteres medium auf der Verbindungsleitung mehr eingedrückt
wird, bildet sich im beschriebenen primären Drucksystem ein Druckausgleich, die
Feder 35 drückt die Kugel 34 auf den Kugelsitz 41 und schliesst die Durchflussöffnung
durch dieses Kugelsitzteil. Wird auf der Verbindungsleitung medium nachgedrückt,
so wird die Kugel 34 für diese Zeit wieder vom Kugelsitz 41 abgehoben, um anschliessend
wieder die Durchflussöffnung durch das Kugelsitzstück 41 zu schliessen.
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Soll nun der Spannungszustand beendet werden, so wird in der Steuereinrichtung
die Zuleitung für das beschriebene primäre Drucksystem mit der Atmosphäre verbunden.
Der Druck in diesem Drucksystem kann aber noch nicht abgebaut werden, weil die Kugel
34 den Austritt von hydraulischem Medium und dessen Rückfluss zur Steuereinrichtung
verhindert. Als nächstes wird in der Steuereinrichtung die Verbindungsleitung für
das sekundäre Drucksystem der Rückholvorrichtung mit der hydraolischen Druckleitung
verbunden. Die Verbindungs leitung für das sekundäre Drucksystem tritt bei 37 in
den mutter körper ein. Das medium fliesst durch den Kanal 38 in den äusseren rundzylindrischen
Raum 49, über die Schlitze 44 in den inneren rundzylindrischen Raum 45, und weiter
über den Kanal 40 in den zylindrischen Raum 15 unterhalb des Kolbens der Rückholvorrichtung.
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Das hydraulische Medium kann aber in dieser Phase den Kolben 17 noch
nicht anheben, weil der im primären Drucksystem des Ringkolbens herrschende Druck
und die auf den Ringkolben 6 ausgeübte Kraft grösser sind als der Druck im sekundären
Drucksystem und die auf den Kolben 17 in entgegengesetzter Richtung ausgeübte Kraft.
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46 ist ein Einechraubstopfen, der den zylindrischen Raum 39 nach aussen
verschliesst und dabei gleichzeitig einen Anschlag für den weiter unten beschriebenen
Kolben 42 bildet.
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Wenn der Druck, welcher sich im sekundären hydraulischen System aufbaut,
gross genug geworden ist, wird der Kolben 42 gegen den Druck der Schraubenfeder
43 in den Raum 33 hineingedrückt. Der Kolben 42 hat einen nadelförmigen Fortsatz,
der auf diese Weise durch die Bohrung des Kugelstizes 41 gegen die Kugel 34 gedrückt
wird
und diese vom Kugelsitz,und zwar gegen die Kraft der Feder 35 sowie des hydraulischen
Druckes auf die Kugel 34,abhebt. Dadurch wird dem hydraulischen medium, welches
sich in dem primären Drucksystem des Ringkolbens befindet, der Weg freigegeben,
um über den Kanal 32 in die Verbindungsleitung zur Schalteinrichtung zurückzufliessen.
Dadurch wird der Druck im primären Drucksystem abgebaut und nunmehr kann der Kolben
17 nach oben gedrückt werden.
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Bei 37 tritt weiteres Medium in das sekundäre Drucksystem ein, drückt
den Kolben 17 weiter nach oben, sodass auf diese Weise der Ringkolben 6 über die
Zugstange 21 bis zu seiner Ausgangsstellung zurückgeholt wird.
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Zwecks Neubeginn des Spannvorganges vird/der Schalteinrichtung die
Verbindungsleitung zum sekundären Drucksystem mit der Atmosphäre verbunden, das
darin befindliche Medium kann damit aus dem sekundären .Drucksystem über die zugehörige
Verbindungsleitung zurückfliessen, der Druck im sekundären Drucksystem wird abgebaut,
der Kolben 42 wird von der Feder 43 in seine Ausgangslage zurückgedrückt und die
Kugel 34 liegt wider auf dem Kugelsitz 41 auf. Darauf wird in der Schalteinrichtung
die zum primären Drucksystem des Ringkolbens führende Verbindungsleitung mit der
hydraulischen Druckleitung verbunden, hydraulisches medium tritt bei 31 ein und
in der vorher beschriebene Weise wird der Ringkolben 6 nach aussen gedrückt, wobei
der Kolben 17 mitgezogen wird und das hydraulische Medium aus dem sekundäre Drucksystem
über die zugehörige Verbindungsleitung über die Schalteinrichtung in die Atmosphäre
drückt.
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Eine solche Folgesteuerung kann, wie gezeigt,in die Spannmutter eingebaut
werden, sie kann aber auch ganz oder teilweise ausserhalb der Spannmutter an diese
angebaut werden.
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Das gleiche gilt sinngemäss für die Rückholvorrichtung.
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Die Schalteinrichtung bezw. die Leitungen können mit Druckanzeigern,
Signallampen, Warnsignalen oder dergleichen versehen werden, so dass Jederzeit die
Druckverhältnisse in den beiden Drucksystemen erkennbar
werden
und im Falle von Pannen Notsignale ausgelöst werden. Über eine solche Schalteinrichtung
gelingt es auch, die Funktion der Spannmutter mit den übrigen Funktionen einer Maschine
zu koppeln oder zu synchronisieren.
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Eine Fernsteuerung der Spannmutterfunktionen durch eine Schalteinrichtung
ist einer Betätigung an Ort und Stelle über Stellkolben oder über Schmiernippel/Druckpresse
in vielen Fällen vorzuziehen und eröffnet den hydraulischen Spannelementen ein neues
weites Gebiet vorteilhafter industrieller Anwendung, in Verbindung mit der Rückzug-
und Folgesteuerungseinrichtung.
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Durch die hydraulische Folgesteuerung, welche bei mechanischem Rückzug
durch Federkraft nicht möglich ist, wird der Vorteil des hydraulischen Rückzugs
besonders deutlich, da nicht ein Dauerdruck, der bei der Spannung zu überwinden
ist, vorliegt, sondern im gewollten Zeitpunkt für eine bestimmte Zeit vorbestimmte
Druckkräfte in der jeweils zweckmässigen Weise und Richtung ausgeübt werden können.
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In Vorstehendem ist eine vollständige Darstellung eines erfindungsgemässen
hydraulischen Spannelements am Beispiel einer hydraulischen Spannmutter und in einer
beispielhaften Ausführung derselben, einschliesslich des Zusammenspiels zwischen
der wesentlichen hydraulischen Rückzugvorrichtung und der vorzugsweise zuzuordnenden
Folgesteuerung und der besonders vorteilhaften Betätigung durch ein hydraulisches
Drucksystem über Steuereinrichtung und Verbindungsleitung (en) beschrieben worden.
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Es ist einleuchtend, dass sich in der Praxis zahlreiche Variationsmöglichkeiten
anbieten. Eine solche hinsichtlich der Rückzugvorrichtung ist im Folgenden dargestellt.
Sie wird zeichnerisch dargestellt in Figur 3. Sie ist ein halber Axialschnitt durch
eine hydraulische Spannmutter, wobei nur das für das Verständnis dieser Variante
Wesentliche wiedergegeben wird.
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Darin ist 1 der Körper der Spannmutter, 2 die Mittelbohrung mit Gewinde,
6' der Ringkolben, 9 die Ringnut mit dem Restraum 10, 11 ein Kanal und 12 der nur
angedeutete Anschluss an die Verbindungsleitung zur Steuereinrichtung, wobei 10,
11, 12 das primäre hydraulische Drucksystem der Spanneinrichtung bilden.
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8 ist die Abdichtung des Ringkolbens gegen den primären hydraulischen
Druckraum und besteht in diesem Falle aus einer Nutringdichtung, die mit ihren Lippen
gegen beide Seiten der Nut 9 anliegt. Der Ringkolben 6' hat bei 6" eine umlaufende
Schulter unterhalb derer in der Nut 9 ein Ringraum 51 freibleibt. Dieser ist oben
mittels der Nutringdichtung 50 geschlossen. 47 ist eine Art profilierter Überwurfmutter,
die bei 48 auf den Mutterkörper 1 aufgeschraubt ist. Der Ringraum 51 ist dieser
gegenüber durch die Nutdichtung 49 abgedichtet. Der restliche Ringraum 51 bildet
zusammen mit dem Kanal 52 und dem Anschluss 53 an eine Verbindungeleitung zur Steuereinheit
das sekundäre Drucksystem der Rückzugvorrichtung.
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Spanneinrichtung und Rückzugeinrichtung werden betätigt in sinngemäss
gleicher Weise, wie es oben für das in Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel
beschrieben wurde. In gleicher Weise, wie zu Figur 2 beschrieben, kann auch eine
Folgesteuerungseinrichtung zugeordnet werden.
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Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die beschriebenen Vorrichtungen,
sondern ist ebenfalls anwendbar bei anderen Spannelementen, z.B. bei hydraulischen
Bolzen mit oder ohne Einschraubgewinde, bei den ebenfalls bekannten Spannplatten,
bei denen mehrere zylindrische Kolben als Druckkolben austreten um beispielsweise
ein Sägeblatt in eine Sägemaschine einzuspannen, oder auch ein messer in eine Querteilschere.
Die Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf alle Spannelemente bei denen der Spannvorgang
auf hydraulische Weise durch das Austreten eines oder mehrere Kolben bewirkt wird
und bei denen es wichtig ist, dass beim Lösen der Spannung der oder die Kolben mit
Sicherheit in ihre Ursprungsstellung zurückgeholt werden.