DE2531426A1 - Festes kompaktes pflanzenschutzmittel - Google Patents

Festes kompaktes pflanzenschutzmittel

Info

Publication number
DE2531426A1
DE2531426A1 DE19752531426 DE2531426A DE2531426A1 DE 2531426 A1 DE2531426 A1 DE 2531426A1 DE 19752531426 DE19752531426 DE 19752531426 DE 2531426 A DE2531426 A DE 2531426A DE 2531426 A1 DE2531426 A1 DE 2531426A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
starch
plant protection
solid
disintegrant
active ingredient
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19752531426
Other languages
English (en)
Inventor
Claude Denninger
Michel Joly
Jean-Noel Tabet
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sogemaric
Original Assignee
Sogemaric
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from FR7425780A external-priority patent/FR2278266A1/fr
Priority claimed from FR7518325A external-priority patent/FR2312955A2/fr
Application filed by Sogemaric filed Critical Sogemaric
Publication of DE2531426A1 publication Critical patent/DE2531426A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/12Powders or granules
    • A01N25/14Powders or granules wettable
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/34Shaped forms, e.g. sheets, not provided for in any other sub-group of this main group

Description

Beschreibung
zu der Patentanmeldung
SOGEMARIC, Societe de gestion et de marketing 14-20, rue Pierre Baizet pour industrie de consommation 69009 Lyon - Frankreich
betreffend
Festes kompaktes Pflanzenschutzmittel
Die Erfindung betrifft feste Pflanzenschutzmittel, vor allem für landwirtschaftliche Verwendung, die allmählich zerfallen, wenn sie mit fließendem Wasser in Berührung gebracht werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere solche Pflanzenschutzmittel im Hinblick auf ihre Verwendung durch Hobby-Gärtner entsprechend einer neuartigen Methode, die dem Benutzer jegliche komplizierte und/oder gefährliche Handhabung von Schädlingsbekämpfungsmitteln erspart.
Die Behandlung von Baum-, Gemüse- oder Blumenkulturen in Hobby-Gärten wirft spezifische Probleme auf infolge einer gewissen Unkenntnis der nicht berufsmäßigen Gärtner über mögliche Risiken oder Gefahren von Pflanzenschutzmitteln.
509886/1150
ΊΑ-46 695
Zunächst sind von dieser Unkenntnis die behandelten Pflanzen betroffen: die Beachtung der vorgeschriebenen Anwendungsdosen ist sehr wichtig, weil zu hohe Dosierung zu phytotoxischen Erscheinungen führen kann. Sehr häufig neigt aber ein Hobby-Gärtner dazu, die Dosis zu erhöhen, um eine bessere Wirkung zu erzielen; tatsächlich kann dies aber zu irreparablen Schaden an den Kulturen führen.
Ein weiterer Nachteil bei dieser Art der Uberdosierung liegt darin, daB übermäßige Mengen Schädlingsbekämpfungsmittel in der Natur verteilt werden, die mit den Erfordernissen des Umweltschutzes und den Bestimmungen über den Gebrauch von Schädlingsbekämpfungsmitteln nicht in Einklang stehen.
Eine weitere Gefahr, die diesmal den Benutzer selbst betrifft, liegt in der unbequemen Handhabung von sehr kleinen Mengen Schädlingsbekämpfungsmittel, die mehr oder weniger giftig sind und sehr häufig als feines Pulver vorliegen, das beispielsweise im Luftzug leicht zerstäubt und auf diese Weise unangenehm und manchmal auch gefährlich wird.
Es besteht somit Bedarf nach Anwendungsformen und Vorrichtungen für Pflanzenschutzmittel, die sich leicht handhaben lassen und die bekannten Nachteile nicht aufweisen.
Das erfindungsgemäße feste Pflanzenschutzmittel in kompakter Einheitsdosis entspricht diesem Bedarf. Die Gebrauchsform schaltet die Gefahren der Überdosierung aus, muß aber, um zufriedenstellend zu wirken, regelmäßig zerfallen und zwar in Abhängigkeit von der Wassermenge, mit der sie in Berührung gebracht wird. Anders gesagt: dieMenge zerfallener Substanz muß im wesentlichen proportional sein dem Wasservolumen.
Dieser Effekt wird in bekannter Weise in der pharmazeutischen Industrie erzielt mit Hilfe von Tabletten, die durch Verpressen einer pulverigen Substanz mit verschiedenen Hilfs-
- 5 509886/1150
-1A-46 695 - 3 -
253H26
mitteln, vor allem Bindemitteln hergestellt v/erden. Auf die Behandlung von Pflanzen mit Schädlingsbekämpfungsmitteln läßt sich diese Methode nicht übertragen wegen der zu geringen Mengen zerfallener Substanz je Liter Zerfallsflüssigkeit. Es müssen nämlich ausreichende Mengen Wirkstoff auf die Pflanzen aufgebracht werden, damit der angestrebte Effekt erreicht wird.
Die Erfindung bringt eine Lösung für dieses Problem. Sie betrifft feste, kompakte Pflanzenschutzmittel zur Verwendung in der Landwirtschaft, die allmählich zerfallen sollen, wenn sie mit fließendem Wasser in Berührung kommen und die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie zusätzlich zu den Pflanzenschutzmitteln und den gegebenenfalls bei der Herstellung von netzbaren Pulvern gebräuchlichen Netzmitteln und/ oder Dispergiermitteln ein festes und wasserunlösliches Zerfallmittel enthalten. Wenn das netzbare Pulver noch einen festen Füllstoff.enthält, soll dieser nicht hydrophil sein.
Als nicht hydrophiler fester Füllstoff wird nachfolgend ein Feststoffpulver bezeichnet, das in wäßrigem Medium nicht hydratisiert. Ein Mittel oder Gemisch, das einen hydrophilen Füllstoff enthielte, würde bei Berührung mit Wasser eine klebrige Paste ergeben, die den Zerfallsprozeß ganz erheblich behindern würde.
Als Pflanzenschutzmittel wird im Rahmen dieser Beschreibung ein Herbicid, Insekticid, Fungicid, ein Wachstumsregler, Baktericid oder auch ein Düngemittel bezeichnet, das(der) auf Pflanzen oder auf Saatgut angewandt werden kann. Erfindungsgemäß können die Mittel ein oder mehrere Wirkstoffe enthalten, insgesamt von einigen Gew.-% bis zu 80 Gew.-96, bezogen auf das gesamte Mittel.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll das feste Zerfallmittel wasserunlöslich sein; dies schließt nicht aus, daß
- 4 -609886/1150
1A-46 695
"4~ 253H26
es hydratisierbar ist oder in Wasser aufquillt. Dies trifft zu für Pflanzenstärken wie Weizen-, Reis- oder Kartoffelstärke, die gute Ergebnisse liefern; bevorzugt wird Maisstärke. Die Erfindung ist aber nicht auf Stärke beschränkt; andere Verbindungen mit äquivalenter Funktion infolge beispielsweise einer ähnlichen Polyholosid-Struktur können ebenfalls Verwendung finden.
Der Mengenanteil des Zerfall-mittels muß ausreichen, um eine gute Zerfallswirkung zu erzielen, d.h. je Liter Wasser soll genügend durch Zerfall freigesetzter Wirkstoff enthalten sein, damit die Pflanzen wirksam behandelt werden können.
Ein Überschuß dieses Hilfsmittels bewirkt hingegen ein viel zu schnelles Zerfallen. Allgemein läßt sich sagen, daß ein Mengenanteil von 20 bis 60 Gew.-% Zerfall-mittel gut geeignet ist. Dieser Bereich stellt jedoch keine Einschränkung dar und es können Mengen außerhalb dieser Grenzen verwendet werden, vorausgesetzt, daß man durch den Zerfall genügend Wirkstoff erhält, beispielsweise etwa 2 bis 15 g/l.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Pflanzenschutzmittel wird von einem oder mehreren Wirkstoffen wie Herbicide, Wachstumsregulatoren, Insekticide oder Fungicide in fester Form ausgegangen, das heißt entweder von dem Wirkstoff alleine, wenn dieser ein Feststoff ist oder von einem mit flüssigem Wirkstoff imprägnierten festen inerten Trägermaterial.
Diese Wirkstoffe in Feststofform werden mit Hilfsstoffen, Netzmitteln und Dispergiermitteln, wie sie üblicherweise bei der Herstellung von netzbaren Pulvern Verwendung finden, sowie mit dem nicht hydrophilen Füllstoff und dem oben beschriebenen Zerfall-mittel vermischt. Das Gemisch wird homogenisiert und zu Tabletten oder Pastillen der gewünschten Form verpreßt, bei einem Preßdruck von 50 bis 1000 kg/cm ;
509886/1150 _ 5 .
-U.-46 695
r 253H26
bevorzugt wird ein Preßdruck von 100 bis 600 kg/cm . Vorzugsweise wird in zwei Arbeitsstufen verfahren:
Zunächst werden die Wirkstoffe, die üblichen Hilfsstoffe und die Füllstoffe vermischt und gegebenenfalls zerkleinert oder staubfein· vermählen; dieses Vorgemisch wird seinerseits mit dem Zerfall-mittel vermischt, wobei in diesem Stadium Jegliche Zerkleinerungswirkung vermieden wird. Infolgedessen werden die Stärkekörner weder deformiert noch zerrissen; hierdurch wird, wie nachfolgend in den Beispielen gezeigt, die Wirkstoffkonzentration der zerstäubten Flüssigkeit und die Regelmäßigkeit der Abgabe durch Zerfall erheblich verbessert.
Die erfindungsgemäßen kompakten Mittel können als Patronen in Vorrichtungen wie Zerstäuber am langen Stab zum Bewässern oder Versprühen verwendet werden; hierin ist eine Mischvorrichtung vorgesehen, in der Wasser über die Oberfläche des Mittels fließt, das im Zeitpunkt der Kompression in eine geeignete Form gebracht worden ist.
Diese Arten von Vorrichtungen können verschieden ausgebildet sein, je nachdem , ob das kompakte Mittel oder die Patrone eine variable oder konstante Zerfalls-Oberfläche aufweist.
Eine Vorrichtung der ersten Art igt beispielsweise in der DT-PS 1 211 603 beschrieben, eine Vorrichtung der zweiten Art in einer älteren Anmeldung (P 25 24 146.7).
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
- 6 -509886/1 150
6 1A-46 695
253U26
Beispiel 1
Es wurde ein Insekticidgemisch der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Malathion: 0,O-Dimethyl-S-(1,2-dicarbäthoxy-äthyl)-
dithiophosphat 15
Lindan:^-Hexachlorcyclohexan 4
Maisstärke 30
Talk 24,5 Kaolin 4
absorbierende Kieselsäure 13 Naphthalinsulfonat (Netzmittel) 3,2
Kondensationsprodukt aus 10 Mol Äthylenoxid und
Nonylphenol (Netzmittel) 0,3
Calciumlignosulfat (Entflockungsmittel) 3
Natrium-isopropylnaphthalinsulfonat (Dispergiermittel) 3
Das flüssige Malathion wurde zuvor auf den Kieselsäure-Träger imprägniert. Das Gemisch aus Wirkstoffen, Stärke und Hilfsmitteln wurde während 30 min in einer Ultraschall-Mühle homogenisiert und dann zu zylindrischen Pastillen von etwa 10 g verpreßt, Preßdruck 125 bar. Fünf derartige Pastillen wurden nacheinander in das Magazin einer Mischvorrichtung gegeben, die mit einer Zerstäuberdüse in Verbindung steht, wie dies in der älteren Anmeldung P 25 24 146.7 beschrieben ist und bei welcher die das Schädlingsbekämpfungsmittel enthaltende Patrone eine gleichbleibende Zerfall- oder Abtragfläche aufweist. Die Vorrichtung ist an eine Wasserzuleitung angeschlossen und die Zerstäubung wird in Anteilen oder Fraktionen von 500 ml vorgenommen, Jeweils in einem Meßbehälter,
- 7,-509886/1150
1A-46 695
"7" 253H26
Der Versuch wurde dreimal wiederholt; dies entsprach etwa dem vollständigen Verbrauch der Patrone. Der Inhalt jedes Behälters wurde zur Trockne eingedampft und der trockne Rückstand gewogen. Erhalten wurdeifolgende Ergebnisse, die den Mittelwert der fünf Patronen darstellen.
Wasservolumen Feststoffgewicht Gewicht/Volumen
(summiert) (summiert) (Wirkstoffabgabe in
ml g g/l)
500 2,7 5,40
1 000 5,3 5,30
1 500 8,2 5,45
2 000 10,5 5,25
Die Tabelle zeigt, daß durch Zerfall sehr regelmäßig Feststoff in Abhängigkeit des Wasservolumens abgegeben wird und daß die Wirkstoffabgabe je Volumeneinheit mit 5 bis 5,5 g/l konstant bleibt.
Beispiel 2
Es wurde ein Fungicidgemisch der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Gew.-# Dicofol: 2,2,2-Trichlor-1,1-di(4-chlorphenyl)-
äthanol 12
Reisstärke 30
Talk 42
Natrium-naphthalinsulfonat 2
Ka1ium-is opropylnaphthalinsulfonat 3
Kaolin 3
absorbierende Kieselsäure 8
50988S/115C -S-
1A-46 695
"8" 253H26
Das Gemisch wurde wie in Beispiel 1 homogenisiert, verpreßt und anschließend geprüft. Erhalten wurden folgende Ergebnisse:
Was s ervolumen
(summiert)
ml
Feststoffgewicht
(summiert)
g
Gewicht/Volumen
(Wirkstoffabgabe in
g/l)
500 1,9 3,8
1 000 3,4 3,4
1 500 5,6 3,7
2 000 7,8 3,9
In diesem Falle lag die Wirkstoffabgabe Je Volumeneinheit Flüssigkeit sehr regelmäßig bei etwa 3,5 bis 4 g/l.
Beispiel 3
Es wurde ein Fungicidgemisch der folgenden Zusammensetzung hergestellt: Gew.-*
Maneb: Mangansalz der Äthylen-1,2-bis-dithiocarb-
aminsäure 47
Benomyl: (N-(1-n-Butylcarbamyl-2-benzimidazol)-methyl-
carbamat 6
Kartoffelstärke 39
Glucose . 5
iBopropylnaphthalinsulfonat 2
Naphthalinsulfonat 1
- 9 509886/1150
1A-46 695
-9" 253H26
Das Gemisch wurde homogenisiert und unter einem Druck von 165 Dar verpreßt. Die erhaltenen Pastillen wurden wie in Beispiel 1 geprüft. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Wasservolumen Feststoffgewicht Gewicht/Volumen
(summiert) (summiert) (Wirkstoffabgabe in
ml g g/l)
500 2,6 5,2
1 000 5,5 5,5
1 500 8,3 5,55
2 000 10,8 5,4
Die Tabelle zeigt, daß die Wirkstoffabgabe je Volumeneinheit Flüssigkeit sich regelmäßig um 5,3 g/l einstellt.
Beispiel 4
Der Einfluß der Zerkleinerung oder Vermahlung auf die Wirkstoffabgabe je Volumeneinheit wurde durch folgenden Versuch erläutert:
Es wurden drei Fungicidgemische der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Maneb technisch a 85 % verriebener Schwefel Maisstärke Talk
23, 5
30, 0
21, 5
25
509886/1150 - 10 -
1A-46 695
- 10 "" 253H26
Die Herstellung dieser drei Gemische, mit F1, F2 und F^ bezeichnet, erfolgte in zwei Stufen, wobei die erste Stufe für alle drei Gemische gleich war; sie bestand darin, daß in einer Schneidmühle der Wirkstoff, Schwefel und Talk miteinander vermischt wurden. In einer zweiten Stufe wurde dieses Vorgemisch seinerseits während 30 min mit Maisstärke durchmischt und zwar
P1: in einer Strahlmühle (95 % der Teilchen -=-10 /Um) F2: in einem Mischer Typ Alpine (95 % Teilchen *=. 50 /um) und
F^: in einem einfachen Mischer ohne Verringerung der Teilchengröße.
Jedes Gemisch wurde anschließend zu zylindrischen kompakten Patronen mit Durchmesser 28 mm und Gewicht 20 g verpreßt, Preßdruck 487 bar.
Diese Patronen wurden dann im Vakuum mittels Warmverformung mit einer 80 /um starken Polyäthylenfolie überzogen und in die Behandlungspistole für Hobby-Gärtner, wie die in der bereits erwähnten älteren Anmeldung beschrieben ist, eingebracht, derart, daß die Zerfall- oder Abtragoberfläche konstant blieb. Das Gerät wurde an eine Wasserzuleitung abgeschlossen, Druck 3 bar, Abgabe etwa 0,4 bis 0,5 l/min. Das Wasser wurde angestellt und der Zerfall der Patrone bewirkt und ein feiner Nebel der durch Zerfall abgegebenen Substanz zerstäubt. Es wurde festgestellt, wieviel Volumen Flüssigkeit bis zur Erschöpfung der Patrone benötigt wurde sowie die Standard-Abweichung in Litern. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt. Jeder Wert ist der Mittelwert aus acht gleichen Versuchen.
- 11 -
509886/1150
Volumen
wert)
11 - 1Ä-46 695
253U26
0,42
Gemisch 4,32 (Mittel-
1
Standard-Ab- Abgabe
weichung l/min
1
0,44
F1 2,87 0,44 0,44
P2 2,07 0,38
P3 0,20
Diese Tabelle zeigt ganz deutlich, daß bei gleichbleibender Wasserabgabe das Gemisch F^ mit staubfeiner Stärke ein um mehr als 1,5 mal größeres Zerfallvolumen benötigt als das Gemisch F£ und mehr als das doppelte Zerfallvolumen wie das Gemisch F*. Mit anderen Worten: bei gleicher Zusammensetzung wird mit dem Gemisch F-, die doppelte Menge Wirkstoff auf eine Pflanze aufgebracht; dies ist besonders wichtig für die Garten-Pflanzenschutzmittel, die häufig polyvalent sind und dann um so mehr Wirkstoff enthalten müssen.
Die ermittelte Standardabweichung zeigt außerdem, daß die Abnahme und mehr noch der Wegfall der Wirkung des Vermahlens beim Vermischen von Stärke mit dem Vorgemisch aus Wirkstoff und Hilfsstoffen die regelmäßige bzw. gleichmäßige Wirkstoffabgabe durch Zerfall stark verbessert.
Diese Ergebnisse zeigen, daß es erfindungsgemäß wichtig ist, daß die Stärkekörner durch einen Mahl- oder anderen Zerkleinerungsvorgang nicht zerquetscht oder zerrissen werden. Es muß deshalb das zum Mischen von Wirkstoff und Stärke verwendete/Jerät arbeiten, ohne daß Form oder Abmessung der Stärkekörner verändert werden. Es wurden analoge Ergebnisse mit folgenden Gemischen erzielt:
509886/1150
12 _ 1A-46 695
253U26
Beispiel 5: Gemischt insekticid und fungicid wirksames Mittel
ν Ggw.
Technisches Maneb a 85 % 23,5
verriebener Schwefel 30,0
Phosalon technisch (5-(Chlor-2-oxobenzoxazolin-3-
yl)methyldiäthyl-phosphorothiolothionat 6,0
Talk 12,5
Maisstärke 28,0
100,0 Mittleres Volumen: 1,99 1, Standardabweichung: 0,14 1
Beispiel 6: Insekticides Mittel
Phosalon technisch 6,0
synthetische Kieselsäure absorbierend 6,0
Kaolin gefärbt mit Methylen-Blau 3,0
Talk 35,0
Reisstärke 50,0
100,0 Mittleres Volumen: 2,06 1, Standardabweichung: 0,15 1
Beispiel 7: Fungicides Mittel
2,2,2-Trichlor-1,1-di-4-chlorphenyläthanol
technisch (Dicofol) a 83 % 5,9
synthetische Kieselsäure 4,1
Kaolin gefärbt mit Methylen-Blau 32,0
Maisstärke 55,0
100,0 Mittleres Volumen: 1,92 1, Standardabweichung: 0,12 1
509886/1150
- 13 -
■'.A-46 695
253H26
Beispiel 8; Gemischt insekticid und fungicid wirkendes
Mittel
Gew.-%
Y-Hexachlorcyclohexan (Lindan) technisch a 95 % 2,3 Methyl-1-naphthylcarbamat technisch a 85 % (Carbaryl) 8,9
Zinksalz der Äthylen-1,2-bis-dithiocarbaminsäure
(Zineb) a 93 % 21,5
verriebener Schwefel 30,0
Talk 10,0
Kartoffelstärkemehl 27,3
100,0 Mittleres Volumen: 2,05 1, Standardabweichung: 0,09 1
Beispiel 9: fungicides Mittel für Rebstöcke
Kupferoxychlorid, enthaltend 53 % metallisches 28,0
Kupfer 5,4
Zineb technisch a 93 % 5,9
Maneb technisch a 85 % 10,0
Talk 50,7
Weizenstärke
100,0 Mittleres Volumen: 3,80 1, Standardabweichung: 0,15 1
In diesem Falle wogen die Patronen 40 g; alle übrigen Bedingungen waren die gleichen wie oben beschrieben.
- 14 -
509886/1150
1A-46 695
-1A-- 253U26
Beispiel 10; Selektivherbicid für die Behandlung von
Rasen Gew.-%
Natriumsalz der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure(2,4-D) 5,5 Natriumsalz der 2-Methyl-4-chlorphenoxypropionsäure 22,0 Maisstärke 41,0
Talk 51,5
100,0
Mit einer Patrone a 40 g, die in 4 1 (Flüssigkeit) zerfiel,
2
konnten 40 m Rasen behandelt werden.
Mittleres Zerfallvolumen: 3,90 1, Standardabweichung: 0,2 1
Beispiel 11: Selektivherbicid für die Behandlung von
Rasen 11,0
Natriumsalz der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure 3,0
Kaolin 35,5
Talk 50,5
Maisstärke
100,0
Mit einer Patrone a 20 g, die in 2 1 (Wasser) zerfiel,
2
ließen sich 20 m Rasen behandeln.
Mittleres Zerfallvolumen: 2,06 1, Standardabweichung: 0,1 1
Beispiel 12: Düngemittel für die Blattbehandlung
Biammoniumphosphat 4,05
Harnstoff 2,10
Kaliumnitrat 3,67
Oligo-Elemente (B, Cu, Fe, Mg, Mn, Mo, Zn) 0,18
509886/1150 - 15 -
' 1A-46 695
~ 15 ~ 253U26
Gew. -% Stärke 20,0
Talk 70.0
100,0
Eine Patrone von 20 g zerfiel im Mittel in 2,15 1 (Wasser) mit einer Standardabweichung von 0,2 1.
In diesen Beispielen wurden insekticide und/oder fungicide oder herbicide Gemische sowie ein Düngemittel erläutert. In gleicher Weise können auch mit das Pflanzenwachstum regulierender Wirkung verwendet werden, die im übrigen die gleichen Eigenschaften besitzen, wie die beschriebenen Mittel.
Die in den Beispielen 5 bis 12 beschriebenen Rezepturen enthalten kein Netzmittel und/oder Dispergiermittel und/ oder Flockungsmittel. Die Erfahrung zeigte nämlich, daß diese Zusätze nicht unbedingt erforderlich sind und nur dann nützlich sind, wenn der Wirkstoff stark hydrophob ist.
Die Beispiele erläutern sehr gut die ausgezeichneten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mittel, nämlich die Fähigkeit, regelmäßig zu zerfallen und ausreichend und gleichmäßig Wirkstoff abzugeben.
Es können auf diese Weise sehr unterschiedliche Pflanzenschutzmittel für die Behandlung von Kulturen der verschiedensten Art eingesetzt werden, insbesondere für Baumkulturen, Gemüseanpflanzungen und Blumenkulturen.
Die Anwendung ist außerordentlich einfach, bequem und sicher sowohl für den Gebraucher, d.h. den Gärtner als auch für die Pflanze; die erfindungsgemäßen Mittel sind somit feesonders geeignet für die Behandlung von Garten durch Hobby-Gärtner.
Patentansprüche: 7288 509886/1150

Claims (8)

  1. DR. ING. F. WUESTDOFK
    DK. E. τ. PEOHMANN DR. ING. D. BEHRENS DIFL. ING. R. GOETZ
    1A-46 695 - ·
    Patentansprüche
    (i) Festes Pflanzenschutzmittel für landwirtschaftliche Verwendung in kompakter Einheitsdosis, das in Berührung mit fließendem Wasser allmählich zerfällt und mindestens einen Wirkstoff, gegebenenfalls einen Füllstoff und mindestens ein Netzmittel enthält und zwar ein Dispergiermittel oder ein Entflockungsmittel, wie es zur Herstellung von netzbaren Pulvern verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß es einen beträchtlichen Anteil eines festen und wasserunlöslichen Zerfallmittels enthält und der gegebenenfalls vorhandene Füllstoff nicht hydrophil ist.
  2. 2. Pflanzenschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Zerfallmittel Stärke enthält.
  3. 3. Pflanzenschutzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß es unvermahlene Stärke enthält.
  4. 4. Pflanzenschutzmittel nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß es als Zerfallmittel Maisstärke enthält.
  5. 5. Pflanzenschutzmittel nach einem der. Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß es 20 bis 60 Gew.-% Zerfallmittel enthält.
    509886/1150
    u-46 6^3H26
  6. 6. Verfahren zur Herstellung eines Pflanzenschutzmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 5, durch trockenes Vermischen von mindestens einem Wirkstoff mit mindestens einem nicht hydrophilen Füllstoff und gegebenenfalls mindestens einem, üblicherweise für die Herstellung von netzbaren Pulvern verwendeten grenzflächenaktiven Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man im Zeitpunkt des Vermischens ein festes wasserunlösliches Zerfallmittel zugibt und das Gemisch bei einem Druck von 50 bis 1 000 bar zu Einheitsdosen verpreßt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zerfallmittel Stärke verwendet und einen Druck von 100 bis 600 bar ausübt.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung nach einem der Ansprüche
    6 oder 7 von festen Pflanzenschutzmitteln in linheitsdosen, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem ersten Arbeitsgang den oder die Wirkstoffe mit den gebräuchlichen Zusätzen und Hilfsmitteln, Füllstoffen und gegebenenfalls grenzflächenaktiven Mitteln vermischt, gegebenenfalls zerkleinert oder sehr fein vermahlt und-dieses Gemisch in einem zweiten Arbeitsgang ohne weitere Zerkleinerung mit Stärke vermischt.
    509886/1150
DE19752531426 1974-07-15 1975-07-14 Festes kompaktes pflanzenschutzmittel Withdrawn DE2531426A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7425780A FR2278266A1 (fr) 1974-07-15 1974-07-15 Compositions pesticides solides
FR7518325A FR2312955A2 (fr) 1975-06-06 1975-06-06 Compositions pesticides solides

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2531426A1 true DE2531426A1 (de) 1976-02-05

Family

ID=26218449

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19752531426 Withdrawn DE2531426A1 (de) 1974-07-15 1975-07-14 Festes kompaktes pflanzenschutzmittel

Country Status (17)

Country Link
JP (1) JPS5852962B2 (de)
AR (1) AR218846A1 (de)
AT (1) AT348827B (de)
AU (1) AU499544B2 (de)
BR (1) BR7504455A (de)
CA (1) CA1043255A (de)
CH (1) CH596769A5 (de)
DE (1) DE2531426A1 (de)
DK (1) DK318875A (de)
ES (1) ES439450A1 (de)
GB (1) GB1516682A (de)
IE (1) IE42919B1 (de)
IL (1) IL47552A (de)
IT (1) IT1047701B (de)
NL (1) NL7508269A (de)
NO (1) NO144689C (de)
SE (1) SE7508001L (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AU2714284A (en) * 1983-05-03 1984-11-08 Aeci Limited Self-disintegrating tablet
JPH041806Y2 (de) * 1985-07-02 1992-01-22
JPS6274645A (ja) * 1985-09-30 1987-04-06 東レ株式会社 ポリエステルエラストマ−積層構造体

Also Published As

Publication number Publication date
CH596769A5 (de) 1978-03-15
IE42919B1 (en) 1980-11-19
IT1047701B (it) 1980-10-20
NO144689C (no) 1981-10-21
GB1516682A (en) 1978-07-05
NL7508269A (nl) 1976-01-19
AU8282475A (en) 1977-01-13
CA1043255A (en) 1978-11-28
IL47552A (en) 1978-10-31
BR7504455A (pt) 1976-07-06
DK318875A (da) 1976-01-16
ATA544575A (de) 1978-07-15
NO752244L (de) 1976-01-16
NO144689B (no) 1981-07-13
AT348827B (de) 1979-03-12
AU499544B2 (en) 1979-04-26
AR218846A1 (es) 1980-07-15
IE42919L (en) 1976-01-15
JPS5852962B2 (ja) 1983-11-26
ES439450A1 (es) 1977-08-16
IL47552A0 (en) 1975-08-31
SE7508001L (sv) 1976-01-16
JPS5135438A (de) 1976-03-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2618011C2 (de) Granuliertes Harnstoff-Formaldehyd- Düngemittel und Verfahren zu seiner Herstellung
DE3203737A1 (de) Auf alkali-lignin basierende, die pestizid-toxizitaet fuer pflanzen reduzierende zusammensetzung
DE1542340A1 (de) Verfahren zur UEberfuehrung fein zerteilter,fester Substanzen in frei fliessende Form
DE3442800C2 (de) Stabilisierte Fungicide auf der Basis von Aluminiumfosetyl und eines Produkts auf Kupferbasis
DE2531426A1 (de) Festes kompaktes pflanzenschutzmittel
EP0107107B1 (de) Granuliertes Pflanzenschutzmittel und Verfahren zur Herstellung
DE1917418A1 (de) Biocid-Granulat
EP0043802B1 (de) Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung, insbesondere in Getreide
EP0437744B1 (de) Fungizide Wirkstoffkombinationen
AT390167B (de) Fungizide zusammensetzungen auf phosphitbasis
CH651445A5 (en) Composition and method for the selective control of weeds in transplanted rice or rice which is sown in water
DE3139060A1 (de) Herbizide mittel
EP0071973A1 (de) Herbizide Mittel
EP0165393B1 (de) Herbizides Mittel
DE3934714A1 (de) Fungizide wirkstoffkombinationen
DE1179761B (de) Schädlingsbekämpfungsmittel in Granulatform
DE4114447A1 (de) Fungizide wirkstoffkombinationen
DE2266035C2 (de)
AT380623B (de) Herbizides mittel
DE2330088A1 (de) Herbizidkomposition und verfahren zu ihrer herstellung und anwendung
DE1032971B (de) Verfahren zum Bekaempfen von Unkraut auf bestellten Flaechen
DE3715705A1 (de) Fungizide wirkstoffkombinationen
DE2132170C3 (de) Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau
DE2131817A1 (de) Anticryptogamisches Mittel
DE3225624A1 (de) Unkrautbekaempfungsmittel

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8126 Change of the secondary classification

Ipc: A01N 25/14

8130 Withdrawal