DE2531060B2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D295/00—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
- C07D295/02—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms containing only hydrogen and carbon atoms in addition to the ring hetero elements
- C07D295/023—Preparation; Separation; Stabilisation; Use of additives
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- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von I-Mcthylpiperazin und 1,4-DimiMhylpipcra/in als
Coprodukte in praktisch reiner Form. I-Mcthylpipera/.in
und l,4-t)imcthylpipcrazin sind von Nutzen als
Härlungsmillcl für Harze, als Zwischenprodukte für Arzneimittel und bei der Synthese von Farbstoffen und
Derivaten mit pharmakologischer Eignung.
Verfahren /ur Herstellung von I-Mclhylpiperazin
und 1,4-Dimcthylpipcrazin durch k;it;ilytische Hydrierung
des Rciiktionsproduklcs aus Formaldehyd und
l'ipcni/in sind aus der Technik allgemein bckiinnl. Im
allgemeinen umfassen diese Methoden das Mischen und Umsetzen von Formaldehyd und Pipcrazin in einem
wäßrigen Medium mit einem Molvcrhülinis Formaldehyd : Piperazin zwischen I : I bis 2 : I und anschließendes
Hydrieren des rohen Reaktionsprodukte*, das in einem flüssigen Lösungsmittel in Gegenwart eines
Hydrieriingskalalysators unter milden Hydricrungsbcdingungen
durchgeführt wird. 1-Methylpiperazin und 1,4-Dimethylpiperazin können in guten Ausbeuten aus
dem hydrierten rohen Reaktionsprodukt abgetrennt werden. B a 11 ζ I y et al. (Journal American Chemical
Socieiy,66[1944jS.63-66)undPrelogundStepan
(Coil. Trav. Chim. TchecosL 7 [1935J S. 93-102)
schlagen Arbeitsweisen zur Herstellung der obenerwähnten mono- und dialkylierten Piperazine vor. Im
einzelnen beschreibt die US-PS 26 39 284 die Herstellung von 1-Methylpiperazin durch ein Verfahren unter
Mischen und Umsetzen von Piperazin-hexahydrat und 34,5%igem wäßrigem Formaldehyd mit einem Piperazin
: Formaldehyd-Molverhältnis von 1 :1 in Butanol- oder Äthanollösungsmittel und anschließendem katalytischem
Hydrieren des Reaktionsgemische^ unter milden Bedingungen, wodurch ein Produkt reich an
1-Methylpiperazin erhalten wird, das auch wesentliche Mengen 1,4-Dimethylpiperazin und Piperaiji enthält.
W. T. Fο r s e e. Jr, and C B. Pο 11 a r d, J. Amer. Chem.
Soc. 57. 1788 (1935) beschreiben die Bildung von
1,4-Dimethylpiperazin in 88% Ausbeute aus der Umsetzung von Piperazin und wäßrigem Formaldehyd
(1 :2-MoIverhältnis von Piperazin : Formaldehyd) bei
nachfolgender Behandlung mit durch- Zink und Salzsäure erzeugtem Wasserstoff. Die DE-PS 19 32422(1971)
schlägt vor. Formaldehyd, Wasser, Pipcrazin und Isobutanol als Lösungsmittel abzumischen und dann das
Reaktionsgemisch zu hydrieren unter Erhalt von 90,5% Methylpiperazin nach Destillation des hydrierten
Produktes. Die FR-PS 15 92 964 beschreibt ein Verfahren, bei welchem eine wäßrige Lösung aus Pipcrazin (60
Gew.-% Pipcrazin) und 30%igem wäßrigem Formaldehyd gemischt und in Gegenwart von Pipcrazinacciai
umgesetzt werden unter nachfolgender Hydrierung des Reaktionsgemisches, um ein 993% Methylpiperazin
und Pipcrazin enthaltendes Rcaklionsprodiikt zu erhallen.
Obwohl I-Mcthylpipprazin und/oder 1,4-Dimcthylpipcrazin
in hohen Ausbeulen nach einem der vorerwähnten Verfahren durch Einstellung des Molvcrhältnisscs
von Pipcrazin/Formaldchyd hergestellt werden können, leiden diese bekannten Verfahren unter
dem Nachteil, daß hydrierte Rcaklionsrohprodukle erzeugt werden, die Piperazin als Verunreinigung
enthalten, entweder als nichlumgcsctzlcs Produkt oder als Nebenprodukt. Die Abtrennung von praktisch
reinem l-Mclhylpipcra/in aus solchen Pipcrazin enthaltenden
Rcaklionsrohproduklen hat sich in der Praxis als außerordentlich schwierig, wenn nicht unmöglich,
erwiesen. Die Anwesenheit von Piperidin als Verunreinigung in I Melhylpipcra/in schränk! die Anwendbarkeit
des I-Mclhylpiperazin ein. insbesondere in der pharmakologischcn Industrie zur Herstellung bestimmter
Arzneimittel. Pipcrazin ist auch reaktiv und kann andere unerwünschte Dcrivalverunreinigungen bilden.
Talsächlich kann 1-Melhylpipcrazin, das nur 0.1
Gew.-% Pipcrazin enthüll, bei Herstellung vieler Arzncimiltelderivutc für menschlichen und/oder tierischen
Gebrauch nicht verwendet werden.
Trotz des Wissens :im die Schwierigkeiten beim
Ablrenncn von im wesentlichen reinem I Mclhylpipcrazin
und/oder 1,4-Dimeihylpipcrazin aus einem Gemisch
mit Pipera/in war es bisher übliche Praxis in der Indiislric, solche Produkte nach den obenerwähnten
Verfahren unter Verwendung von Formaldehyd- und Piperazin-Beschickungen in Verbindung mit ausgedehnten
Trennungstechniken herzustellen. Zum Beispiel lehrt die US-PS 26 39 284 die Zugabe von Schwcfclkoh-
lcnstoff zum hydrierten Formaldehyd-Piperazin-Reaktionsgemisch
und nachfolgende Behandlung mit konzentrierter Salzsäure unter Rückfluß zur Herstellung
des gewünschten I-Methylpiperazins. Die US-PS
29 19 275 schlägt die Abtrennung des I -Methylpiperazins
durch selektive Fällung des Diacetatderivats vor. aus welchem das I-Methylpiperazjn durch kaustische
Hydrolyse regeneriert werden kann. Die US-PS
30 69 331 lehrt ein Verfahren zur Trennung von
Plperazin und I-Methylpiperazin durch ausgedehnte
extraktive Destillation des Gemisches in Gegenwart eines Gegenstroms von Äthylengiykol.
Obwohl einige der vorerwähnten Prozeduren anscheinend bis zu einem gewissen Grad erfolgreich
waren bei Herstellung von im wesentlichen reinem I-Methylpiperazin- und/oder 1,4-Dimethylpiperazin-Produkten,
umfassen sie alle ausgedehnte Reaktionsprozeduren und/oder ausgedehnte Behandlungen der
hydrierten Reaktionsrohprodukte, was als solches die Wirtschaftlichkei! der Herstellung des gewünschten
Produkts nachteftü?beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von I-Mcthylpiperazin und
1.4-Dimethylpiperazin ab Coprodukte in praktisch reiner Form zur Verfügung zij stellen, wobei die
genannten Verbindungen mit Hilfe einfacher Trenntechniken aus dem entstehenden Reaktionsgemisch
isoliert werden können. Diese Aufgabe wurde crfindungsgcmäß
nach dem Anspruchswcrllaut gelöst.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß I -Methylpipera/.in
und 1,4-Dimethylpipcrazin aus Formaldehyd und Pipcrazin als Coprodukte in einem Reaktionsrohproduktgemisch
hergestellt ivcrdcr. können, welches kein freies Pipcra/in als Verunreinigung einhält. Es wird
angenommen, daß die Erfindung inen enormen Fortschritt in der Technik der Herstellung solcher
Produkte in praktisch reiner Form darstellt. Völlig unerwartet wurde gefunden, daß das angewendete
Molverhältnis von Pipcrazin : Formaldehyd, das speziell verwendete flüssige Lösungsmittel und die spezielle
Wassernicnge, die während der Hydrierung des Rcaktionsrohprodiiktcsaus Pipcra/in und Formaldehyd
vorliegt, die Präsenz von Pipcra/in in dein hydrierten
Rcaktionsrohprodiikl beeinflußt. Durch die Erfindung
wird 1-Mclhylpipcra/in und/oder 1,4-Dimethylpipcrazin
in praktisch reiner Form herstellbar, ohne daß es erforderlich wäre, das Produkt ilen vorerwähnten
kostspieligen Prozeduren zur Abtrennung der Pipera/.inverunrcinigung zu umerziehen. Praktisch reine
I-Mclhylpipcrazin- und 1,4-Dinielhylpiperazin-Produktc
können durch die - praktische Ausführung der Erfindung mittels verhältnismäßig einfacher, allgemein
bekannter Dcstillationslechniken erhallen werden.
Die Erfindung sielll eine Verbesserung des Verfahrens
zur Herstellung von I-Melhylpiperazin und
1,4-Diinethylpipcra/in als C'oprodukie durch die kalalylische
Hydrierung des Rcaklioiisproduklcs aus Formaldehyd und Pipcrazin dar. Diese Verbesserung greift in
die Reaktion ein und umfaßt das Mischen und Umsetzen von Formaldehyd und Pipcrazin in einem Molverhällnis
von mehr als IJ: I bis weniger :il.<s elw:i 2,0: I und
Hydrieren des erhaltenen Reaklionsprodiiktes unter Verwendung von Methanol als llaupllösiingsmillel in
Gegenwart von weniger als elwa Mi (Jew.-"/» Wasser,
bezogen auf das Gewicht des insgesamt vorhandenen Lösungsmittels. Die Hydrierung wird in flüssiger Phase
durchgeführt unter Erwärmen des Rcaklionsprodt<klcs,
das in Methanol verdünnt ist, in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators bei einer Temperatur zwischen
etwa 600C bis etwa 130°C. Überraschenderweise
liefert das Mischen und Umsetzen von Formaldehyd und Piperazin in den obigen Molverhältnissen und
■> Hydrieren des Reaktionsproduktes unter Verwendung
von Methanol als Hauptlösungsmittel in Gegenwart von nicht mehr als etwa 35 Gew.-% Wasser, bezogen auf das
gesamte vorliegende Lösungsmittel, ein hydriertes Rohprodukt, das keine Piperazinveninreinigung als
in Nebenprodukt oder nichtumgesetzten Produkt enthält;
I-Methylpiperazin und/oder 1,4-Dimethylpiperazin
können hiervon in praktisch reiner Form durch verhältnismäßig einfache Destillations- oder beliebige
andere herkömmliche Trennungstechniken abgetrennt
ι1» werden.
Erfindungsgemäß werden Formaldehyd und Piperazir.
mit einem Molverhältnis im Bereich von mehr als 1,3 :1 bis weniger als etwa 2,0 :1 und vorzugsweise etwa
1,4:1 bis etwa 1,7:1 Molen Formaldehyd : Molen
jo Piperazin zusammengemischt Die Abmischung führt zu
einer exothermen Reaktion und wird unter Kühlung bei
einer Temperatur zwischen etwa 35°C bis 65°C gehalten, bis sie vollständig ist, was gewöhnlich
innerhalb von etwa 0,5 bis etwa 2Std. eintritt Die
_'r) speziell zur Durchführung einer gegebenen. Reaktion
notwendige Zeit hängt ab von der Geschwindigkeit, mit welcher die erzeugte Wärme abgeführt wird. Der
Formaldehyd kann als Paraformaldehyd oder als wäßriges Formalin verwendet werden, z. B. als
j» 30 —40%iges wäßriges Formalin. Ferner kann das
Piperazin in Form wäßrigen Piperazins oder von Piperazinhcxahydrat verwendet werden. Formen, in
welchen Pipcrazin gewöhnlich auf den Markt kommt Wie hier noch im einzelnen zu beschreiben ist, muß
π jedoch Vorsorge getroffen werden, wenn wäßrige Formen der Reaktionskomponenten eingesetzt werden,
daß die während der nachfolgenden Hydrierung vorhandene Wassermenge auf ein Minimum beschränkt
bleibt, um die gewünschten Ziele zu erreichen, d. h. ein
4<> hydriertes Reaktionsrohprodukt herzustellen, das kein
freies Pipcrazin enthält. Andernfalls muß mindestens etwas Wasser aus dem Reaklionsproduktgcmisch vor
Hydrierung entfernt werden, um eine Menge unterhalb des zulässigen Maximums einzustellen, was im einzelnen
π noch beschrieben wird.
Bei der Umsetzung von Pipcrazin und Formaldehyd entsteht Wasser. Aus wirtschaftlichen Gründen wird es
außerdem bevorzugt, Formaldehyd in Form einer wäßrigen Lösung, d. h. des Formalins, in Konzcnlratio-
-)O ncn innerhalb des Bereiches von etwa 30% bis 40
Gew.-% Formaldehyd zu verwenden. Selbst wenn man wäßriges Formalin in solchen Konzentrationen verwendet,
ist das erhaltene Reaktionsprodukl mit der an sich erzeugten Wassermenge stark konzentriert Daher wird
r. es bevorzugt, die Formaldehyd : Pipcnizin-Rcaktion in
Gegenwart von genügend flüssigem Lösungsmittel durchzuführen, um das Formaldehyd : IPipcrazin-Rcaktionsprodukt
auf eine genügend niedrige Viskosität zu bringen und rühren zu können.
ho Die Wahl des flüssigen Lösungsmittels ist während
der Fonnaldchyd-Pipcrazin-Rcaklion nicht ausschlaggebend;
es kann Wasser oder ein niederer Alkohol wie Methanol, Äthanol, Propanol oder Butanol sein. Die
Verwendung von Methanol wird jedoch bevorzugt
hi Wenn Äthanol, Propanol oder andere niedere Alkohole
verwendet werden, müssen sie enlfcrni und vor der
nachfolgenden Hydrierung durch Methanol ersetzt werden, um die angestrebten Ziele d>:r Erfindung zu
erreichen. Die Verwendung des einen Lösungsmittels
für den Reakiionsschritt und dann der Wechsel zu Methanol zur ausreichenden Hydrierung wäre nicht
praktikabel. Außerdem würde ein Verlust an Formaldehyd eintreten, wenn ein solches Lösungsmittel ersetzt r,
würde, denn freier Formaldehyd würde im Gleichgewicht mit dem methylolierten Piperazin im Reaktionsproduktgemisch
stehen. Die Verwendung von Wasser als dem einzigen Lösungsmittel kann eine Einstellung
des Wassergehaltes erfordern, um nicht mehr als 35 in Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gewicht des
vorhandenen Lösungsmittels, im Reaktionsproduktgemisch während der nachfolgenden Hydrierung zu
erreichen.
Die spezielle Methanolmenge, die als Lösungsmittel r, für eine gegebene Umsetzung von Formaldehyd und
Piperazin zugegeben werden kann, um das Reaktionsprcdukt auf eine genügend niedrige Viskosität zu
bringen und rühren zu können, kann leicht vom Fachmann ohne unmäßige Versuche ermittelt werden.
Aufgrund von Beispielen haben Versuche gezeigt, daß das Mischen und Umsetzen des Formaldehyd^ und
Piperazins bei niedrigeren Molverhältnissen innerhalb des oben beschriebenen Bereiches zunefimend mehr
Methanollösungsmittcl erfordert. Zusätzlich ist, wenn
wäßrige Formen der Reaktanten zur Anwendung gelangen, weniger Melhanollösungsmittel erforderlich.
Bekanntlich reagieren Formaldehyd und Piperazin in einem Molverhältnis von 2 :1 Formaldehyd : Piperazin
und bilden l,4-Bis-(hydroxymelhylpiperazin), welches — jo
wenn hydriert wird — zu 1,4-Dimethylpiperazin in hohen Ausbeuten umgewandelt wird. Es ist ebenfalls
bekannt, daß Mischen und Umsetzen von Formaldehyd und Piperazin in einem I : I-Molverhäftnis zur Bildung
eines weißen, unlöslichen hochschmelzenden Nieder- r, Schlags führt, welcher sich als Polyimethylcnpipcrazin)
erwiesen hat. Hydrierung dieses weißen Polymers liefert ein Reaktionsrohprodukt, das 1-Methylpiperazin r-'us
kleinere Mengen 1.4-Dimethylpiperazin und Piperazin enthält. Die Umsetzung von Formaldehyd und Piperazin
in Verhältnissen zwischen 2 :1 und 1 : 1 Formaldehyd : Piperazin ergibt Gemische aus dimethyloliertem
Piperazin und dem weißen Polymer Poly(methylenpiperazin). Bisher hat eine Hydrierung solcher Reaktionsprodukte
gemäß herkömmlicher Hydrierungsverfahren in Gegenwart herkömmlicher Hydrierungskatalysatoren
zu Rohprodukten geführt, die I-Melhylpiperazin
und 1,4-Dimethylpiperazin neben Piperazin enthalten, wobei die Menge an unerwünschtem Piperazin in
steigenden Anteilen zugegen war, wenn niedrigere w Molverhältnisse angewendet wurden. Dies würde auch
theoretisch zu erwarten sein, da Piperazin sich aus der
Hydrierung des Polymers Poly(methylenpiperazin) ergibt. Es wurde jedoch gefunden, daß durch den
erfindungsgemäßen Einsatz von Formaldehyd : Piperazin-Molverhältnissen
über 13:1 bis unter 2,0:1, insbesondere unter 1,7 :1, bei der Formaldehyd-Piperazin-Reaktion
mit nachfolgender Hydrierung Reaktionsrohproduktc gebildet werden, die gänzlich frei von
Piperazin ist. Daher ist die Erfindung speziell auf die mi
Anwendung von Formaldehyd : Piperazin-Molvcrhäj!- nissen innerhalb dieses Bereiches abgestellt. Diese
Verhältnisse machen einen breiten Bereich von 1-Methylpiperazin : 1,4-Dimethylpiperazin-Coprodukt-Gewichtsverhältnissen
von mehr als etwa 60 :40 bis zu br>
etwa 0 :100 (theoretisch) zugänglich, die praktisch frei
von Piperazin, dem gewählten Reaktanten, sind.
Ein weiteres entscheidendes Merkmal der Erfindung
besteht in der Verwendung von Methanol als Hnupilösungsmittclträger
während der nachfolgenden Hydrierung des Formaldchyd-Piperazin-Reaklionsproduktcs-Wie
in dem nachfolgend gegebenen Beispiel erläutert wird, ließ sich finden, daß die Verwendung anderer
Lösungsmittel als Haupllösungsmittcl wie Wasser. Äthanol, Isopropanol und ähnlicher unter den gleichen
Hydrierungsbedingungen in den gleichen Formaldehyd : Piperazin-Molverhältnissen zu hydrierten Rohreaktionsproduklen
führt, die Piperazin als Verunreinigung enthalten. »Hauptmenge Methanol« oder
>/Hauptlösungsmittel« bedeutet hier eine Gewichismenge, die einen anderen Lösungsmitlelträger des Reakiionsproduktes.
der zugegen sein kann, übersteigt. Vorzugsweise wird Methanol in ausreichender Menge verwendet, um
eine Konzentration des Formaldehyd-Piperazin-Reaktionsproduktes
von etwa 15 — 30%, bezogen auf das gesamte Gewicht aus Lösungsmittel und vorliegendem
Reaktionsprodukt, während der !Hydrierung vorzulegen.
Die spezielle Melhanolmenpp, die zum Erhalt einer solchen Konzentration erforderlich ist, hängt von der
vorliegenden Wassermenge ab, welcne aus der Verwendung
wäßriger Lösungen der Reaktanten und aus der Umsetzung selbst herrühren kann. Wie erwährt, wird es
bevorzugt, Methanoi als lösungsmittel dem Formaldehyd
und Piperazin vor oder während der Umsetzung zwischen diesen Verbindungen zuzusetzen. Dies eliminiert
das nachfolgende Erfordernis einer Methanollösungsmittelzugabe
vor der Hydrierung des Formaldchyd-Piperazin-Reaktionsproduktes.
Noch ein weiterer Faktor der Erfindung, wie im
einzelnen beschrieben und im nachfolgenden Beispiel dargestellt wird, besteht darin, daß große Wassermengen,
die während einer Hydrierung des Formaldehyd : Pipcrazin-Rcakticnsproduktes zugegen sind, die
gewünschten Ergebnisse nachteilig beeinflussen können. Es scheint, daß es nicht möglich ist, das Verfahren
der Erfindung in einem wasserfreien Medium auszuführen, insoweit als Wasser im Verfahren gebildet wird.
Außerdem ist die Verwendung von Paraformaldchyd und wasserfreiem Piperazin nicht zu bevorzugen wegen
der geringeren Hydrierungen, die die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens beeinträchtigen.
Die Anwesenheit von etwas Wasser während der Hydrierung beeinträchtigt jedoch die angestrebten
Ergebnisse der Erreichung eines hydrierten Rohproduktgemisches ohne Pipcrazinverunreinigung nicht,
vorausgesetzt. Wasser ist in einer Menge zugegen, die
nicht höher ist als etwa 35%, bezogen auf das Gewicht des gesamten vorhandenen lösungsmittel im zu
hydrierenden Rcaklionsprodukt. Vorzugsweise liegen nicht mehr als 30 Gcw.-% Wasser im l-ösungsmilHträger
vor, wenn die Rcaklionsproduklaufschlämmung d-'M Hydricrungsschrilt unterworfen wird.
Die während der Hydrierung vorhandene Wassermenge kann durch die verwendeten Konzentrationen
des Formaldchyds und Piperazins als wäßrige Lösungen
und die verwendete Menge an Methanollösungsmittcl wirksam geregelt werden. Wie bereits erwähnt, wird das
erfindungsgeniäßc Verfahren vorzugsweise in der
Weise ausgeführt, daß man eine wäßrige Lösung des
Formaldchyds, d. h. Formalin, verwendet, die mindestens etwa 30Gcw.-% Formaldehyd enthält. Außerdem
wird vorzugsweise handelsübliches Piperazin verwendet, das gewöhnlich wasserfrei ist, es kann aber auch
Piperazin-hcxahydrat oder ein cutcklisches Pipcra/.in-Wasser-Gemisch
sein, das 56,4 Gcw.-% Piperazin und 43,6 Gcw.-% Wasser enthält. Somit kann durch
sorgfältige Regelung der KcüktiintCfi in der wäßrigen
Lösung neben der Verwendung der oben angegebenen bevorzugten Mengen an Mclhanollösungsmiiiel die im
Lösungsmittel während der Hydrierung vorhandene Wassermenge leicht eingestellt werden, so daß nicht
mehr als 35%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Lösungsmittel, zugegen sind.
Das Formaldchyd-Piperazin-Reaklionsprodukt, in Methanol als Hauptlösurigsmittcl neben nicht mehr als
der obengenannten Wassermenge, wird dann hydriert, indem man in Gegenwart von Wasserstoff und eines
llydricrungskalalysators. wie eines nickel- und/oder
kobalthaltigen Katalysators, bei einer Temperalur innerhalb des Bereichs von etwa 60"C bis clwa 130' C
unter ausreichendem Druck erwärmt, um das Medium in flüssiger Phase zu halten, was gewöhnlich innerhalb des
Bereiches von etwa Atmosphärendruck bis 280kp/cm>
Überdruck gegeben ist. Vorzugsweise werden Temperaturen innerhalb des Bereiches von etwa 70'C bis niwii
120"C und ein Druck /wischen eiwa 3.5 bis 10,1J kp/cm·'
angewendet. Höhere Temperaturen und Drucke können verwendet werden, es hat sich jedoch gezeigt, daß
keine verbesserten Ergebnisse eintreten, was die erforderliche aufwendigere Ausrüstung und erhöhten
Betriebskosten rechtfertigen würde. Das Lrwärnicn wird in Gegenwart des I lydrierungskalalysators forlgesetzt,
bis kein Wasserstoff mehr verbraucht wird, was vollständige I lydricrung anzeigt.
leder herkömmliche Hydrierungskatalysator kann verwendet werden, insbesondere solche Katalysatoren,
die Nickel oder Kobalt enthalten, ferner können die Katalysatoren ohne Träger oder gelragen auf herkömmlichen,
unter den Itydrierungsbcdingungcn inerten
Trägern verwendet werden, die aus der Technik allgemein bekannt sind. Diese Katalysatoren sind der
Technik allgemein bekannt und bedürfen keiner speziellen Diskussion.
Die während der Hydrierung speziell verwendete Katalysatormenge ist nicht ausschlaggebend und
beeinflußt lediglich die Hydrierungsgesclnwndigkeii.
ßcvorzugl wird die Verwendung von etwa 5 bis etwa I 5 Gew.-% an aktivem Mctallkatalysator. bezogen auf das
cingesclzte Piperazin. |cdoch auch nur 1 bis 5% sind cinsetzbar. Mengen oberhalb etwa 10 bis 15% bieten
keinen zusätzlichen Vorteil.
Das erhaltene hydrierte Reaktionsrohprodukt, hergestellt
gemäß dem oben beschriebenen Verfahren, zeigt in der Analyse, daß 1-Mcihylpipcrazin und 1.4-Dimethylpipcrazin
als Coproduktc vorliegen, ohne daß meßbares freies Piperazin zugegen ist. I-Methylpiper·
azin und 1.4-Dimcthylpipcrazin können schnell vom
Rohprodukt in praktisch reiner Form durch übliche einfache Desiillationstcchniken abgetrennt werden, wie
fraktionierte Destillation und ähnliches.
Die ausschlaggebenden Fakten und Vorteile der Erfindung werden aus den folgenden Beispielen weiter
ersichtlich, welche die besten Ausführungsformen zur
praktischen Durchführung erläutern.
In ein mit Rührmitteln und Kühlmitteln ausgestattetes
Reaktionsgefäß wurde eine Lösung aus 860 g (10,0 Molen) Piperazin in 5,67 Litern Methanol zu 1115 g (13.7
Molen) 37proz_ Formalin unter Rühren und ausreichendem Kühlen, um die Temperatur des Reaktionsgemisches
unter 45°C zu halten, zugesetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt, eine Aufschlämmung von Poly(meihylenpipcrazin)
in einer Methanol-Wasser-Lösung von Bis(hydroxymcihyl)pipcrazin. die 14 Gew.-% Wasser im
Lösungsmittel aufweist, wurde dann in einen 11.4 Liter
fassenden Autoklav zusammen mil 35 g vorrcdu/icrlcm Nickcl-auf-Kieselgur-Hydrierungskatalysator gefüllt.
ί Der Rcaktionsauloklav wurde verschlossen, von Luft
freigespUll und durch einleiten von Wasserstoff unter Druck gesetzt. Die Hydrierung wurde bei einer
Temperatur von 86" bis 900C bei 3,5 kp/cm2 Wasserstoffüberdruck
durchgeführt, welcher Druck durch
in zwischenzeitliches Einleiten von Wasserstoff in den
Kessel aufrechterhalten wurde, bis kein weilerer Verbrauch an Wasserstoff erkennbar war (über eine
/eilspanne von 6 Stunden). Das hydrierte Rcaktions rohprodukl wurde dann aus dem Autoklaven entfernt
ι. und durch Gasflüssigchromatographic analysiert. Die Analyse des ungereinigten Produktes zeigte unter
Extrapolation der Lrgcbnisse zwecks Ausschluß von Methanol und Wasser, daß 58,0% 1-Methylpiperazin.
0J% NN D;:"c;hy!;;r
.'Ii noäthanol (stammt aus einer Monoälhanolamin-Verunreinigung
im Piperazin) und kein Piperazin vorlagen.
Beispiel Il
Unter Verwendung der in Beispiel I beschriebenen
y> Reaktionsvorrichtung wurden 840 g (10.3 Mole) 37proz.
wäßriges Formaldehyd zu einer Lösung von 860 g (10.0 Molen) Pipera/in in 5.67 Litern Methanol gegeben. Das
Gemisch wurlc bei einer Temperalur von 30' bis 50 C
während der Formaldchydzugab'* unter Kühlen gehal-
iii ten. Das erhaltene Reaktionsgemisch. hauptsächlich
eine Aufschlämmung von Poly(mcthylc:ipipcrazin). das
12 Gew.-% Wasser im Lösungsmittel enthielt, wurde dann in einen Rancynickel enthaltenen Autoklav gefüllt
und unter 7 kp/cm2 Überdruck Wasserstoff bei 75 bis
π 85 C gemäß der in Beispiel I beschriebenen Arbeitsweise
hydriert, bis die Hydrierung vollständig war. was sich
im Aufhören des Wasscrsloffverbraiichs nach ciwa 10
Sid. anzeigte. Die Analyse der erhaltenen Produktlösung
durch Gasflüssigchromatographic auf Wasser-
JIi Methanol-freier Basis zeigte, daß das Produkt 75.0%
I-Mcthylpipcrazin. 16.3% 1.4-Dimethylpipcrazin und
8,6% Piperazin enthielt (jeweils Gcw.-%). Kin Vergleich dieser Ergebnisse mit den Ergebnissen des
Beispiels I veranschaulicht den Ausschlag des
4i Formaldehyd : Pipcrazin-Molverhältnisscs für das erhaltene
hydrierte Rohprodukt.
Beispiel III
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden 744 g
Vi Piperazin. gelöst in 3000 ml Methanol, zu 850 g 37proz.
Formalin unter Rühren zugesetzt. Die Temperatur während der Zugabe wurde unter Kühlen bei 35"C bis
45°C gehalten. Das Formaldehyd-Piperazin-Molverhältnis
betrug 1,22 :1. Die erhaltene Aufschlämmung
-,-, enthielt 21 Gew.-% Wasser im Lösungsmittel und wurde in einen 11,4 Liter fassenden Autoklav zusammen
mit 125 g pulverförmiger^ vorreduziertem Nickel-Kupfer-Chrom-Hydrierungskatalysator
gegeben. Der Autoklav wurde verschlossen, von Luft freigespült und mit
ho Wasserstoff gefüllt. Hydrierung der Aufschlämmung
wurde bei einem Überdruck von 33 kp/cm2 und 85° C
unter zwischenzeitlichem Wasserstoffeinleiten durchgeführt, um den Druck 6 Std. zu halten. Die Analyse des
hydrierten Produktes durch Gasflüssigchromatographie
b5 zeigte eine Zusammensetzung von 723% 1-Methylpiperazin,
26.7% i,4-Dimethyipiperazin und 0.7% Piperazin (jeweils Gew.-%. lösungsmittelfrei). Nach
Entfernung aus dem Autoklav wurde das hydrierte
Rohprodukt filtriert, um den Katalysator zu entfernen,
und dann über eine Kolonne von 61 cm. die eine Füllung
aus nichtrostendem Stahl enthielt, destilliert. Nach Abziehen des Methanols wurde als nächstes ein
1,4- Dimethylpipera/in- Wasser- Azeotrop gesammelt
unter Zufügen von Wasser in das Destillationsgefäß, bis das Destillat frei von Amin war, was vollständige
Entfernung des l,4-Dimethy1pipera/.ins anzeigte. Die Destillation wurde mit einem Rückflußverhältnis von
10/1 fortgesetzt, wobei das restliche Wasser im Produkt
abgezogen wurde, gefolgt von 484 g I-Methylpiperazin. Sd.p. 137—8"C. Analyse des I-Methylpiperazins durch
Ciasflüssigchmmatographic zeigte, dall es /u 99% rein
war, jedoch 0,55 Gew.-% Piperazin enthielt. Die Ergebnisse dieses Heispiels veranschaulichen im Vergleich
mit den Ergebnissen des Beispiels I den Effekt des Formaldehyd : Piperazin-Molverhaltnisses für die Herstellung
eines hydrierten Keakiionsrohproduktes, das
Piperazinverunreinigungen enthält. Das Heispiel zcii'i
ferner die Schwierigkeiten beim Abtrennen des I-Methylpiperazins in reiner Form, also frei von
Piperazin. mittels einer herkömmlichen Dcstillationstcchnik.
»er. piel IV
In einen 57-l.itc-Kesscl aus nichtrostendem Stahl
wurden 5,9 kg (72.9 Grammole) 37pro/. Formalin gefüllt. Eine Lösung von 4,5 kg (52.2 Cirammolen)
Pipera/in in 17.95 kg Methanol wurde über einen Zeitraum von I Std. unter Kühlen hinzugegeben, um die
Temperatur des Gemisches zwischen 35°C und 40 C /u
haiien. Das Molvcrhällnis von Formaldehyd : Piperazin
betrug 1,387 : I und die vorhandene Wassermenge nach Reaktion 44.7 kg (19 Ciew.% Konzentration im
Lösungsmittel). In allen Heispielen entspricht das berechnete Wasser dem mit den Komponenten
zugegebenen Wasser plus gebildetes Wasser, wenn Formaldehyd und Piperazin in Poly(me(h)lenpipcra/in)
übergehen. Während der Hydrierung erzeugtes Wasser ist nicht einbezogen. Ein Hydrierungskatalysator, ein
pulverförmiges Nickel-auf-Kieselgur-Produkt wurde ebenfalls in den Kessel gegeben, welcher abgeschlossen
und bis zu 3.5 kp/cm2 Überdruck durch Einleiten von Wasserstoff unter Druck gesetzt wurde. Der Kessel
wurde auf 78"C bis 941C erwärmt, während das
Gemisch unter zwischenzeitlicher Wasserstoffeinleitung
zwecks Haltens des Drucks auf 3.5 kp/cm2. bis der Wasserstoffverbrauch beendet war. gerührt wurde, was
einen Zeitraum von 4 Std. beanspruchte. Die Gasflüssigchrornjtographie-Analyse
des nichtgereinigtcn hydrierten Produktes zeigte eine Zusammensetzung, lösungsmittelfrei.
von 55.2% I-Methylpipcrazin. 42.0% 1.4-Dimethylpiperazin
und Rest mehrere kleinere unbekannte Produkte, jedoch war kein Piperazin bestimmbar. Das
hydrierte Produkt wurde dann aus dem Stahlkcssel entfernt, filtriert und gemäß der in Beispiel III
beschriebenen Arbeitsweise destilliert, wobei Methanol,
1.4-Dimcthylpiperazin-Wasser-Azeotrop, Wasser und schließlich I-Methylpiperazin-Produkt. Sd.p. 137 -8"C,
gesammelt wurden. Die Analyse des gesammelten 1-Methylpiperazin-Produktes nach GLC zeigte, daß es
äußeist rein und vollständig frei von Piperazin und 1,4-Dimeihylpiperazin war. Die Ergebnisse dieses
Beispiels belegen, daß praktisch reines 1-Methylpiperazin,
frei von Piperazinverunreinigung, erhalten werden kann durch eine herkömmliche einfache Destillation des
hydrierten Produktes, das erfindungsgemäß hergestellt worden war.
IO
Ein Vergleich der Ergebnisse dieses Beispiels mit den
Ergebnissen des Beispiels IV zeigt klar die nachteilige
ί Wirkung der Verwendung von Wasser als ausschließlichem
Lösungsmittel während der Hydrierung des Formaldehyd : Piperazin-Reaktionsproduktcs. In einem
geeigneten Reaktionskesscl wurde eine Lösung von 172 g (2,0 Molen) Piperazin in 622 g Wasser /u 227 g (2,8
κι Molen) 37proz. Formalin unter Rühren und Kühlen
zugesetzt, um die Temperatur während des Mischens bei 40°C zu halten. Das Molverhältnis von Formaldehyd
: Pipera/in betrug 1,4:1. Die erhaltene weiße Aufschlämmung, die nur Wasser als Lösungsmittelträ-
i) ger enthielt, wurde dann mit 52 g eines vorreduzierten,
pulverförmigen Nickel! lydrierungskatalysators in einem 3,78-Liter-Autoklav gemischt. Nach Verschließen
und Spülen des Autoklaven wurde er mit Wasserstoff auf 3,5 kp/cm- Überdruck gesetzt und auf 95"C
-Ii erwärmt. Temperatur und Druck wurden beibehalten
unter zwischenzeitlichem Einleiten, bis die Wasserstoffaufnahme aufhörte, was 4,5 Std. beanspruchte. Die
Analyse des erhaltenen hydrierten Produktes durch Gasflüssigchromatographie, lösungsmittel frei, zeigte
j-, eine Zusammensetzung von 39.2% l-Methylpipera/in,
47.7% 1,4-Dimethylpipera/in. 6.2% Piperazin und 6.7% unbekannten höhersiedenden Produkten.
Beispiel Vl
κι Zu 672 g(8,3 Molen) 37proz. Formalin, gefüllt in einen
geeigneten Reaklionskessel. wurden 510g (5.93 Mole) Piperazin in 1818 g Wasser unter Kühlen gegeben, um
die Temperatur bei 30"C zu hallen. Das Formaldehyd : Piperiizin-Molvcrhällnis betrug 1,4:1. Die dicke
η l.atcxaufschlämmung wurde dann mit 7.5 Gew.-%.
bezogen auf die Gesamtbeschickung, eines ptilverförmigen
Nickel-Hydrierungskalalysators in einem Autoklav gemischt und bei 90"C unter 3.5 kp/cm-' Wasscrstoffpartialdruck
in 2.5 Std. hydriert. Wasser war das einzige
in lösungsmittel dieses Versuchs. Die Analyse des
hydrierten Produktes nach CiLC. auf lösungsmittelfreie. Basis, zeigte, daß das Produkt zu 41.9% aus I-Mcihylpiperazin,
48.2% 1,4-Dimethylpiperazin, 7,4% Piperazin und 2,3% weniger flüchtigem Malerial bestand. Dieses
r, Heispiel bestätigt die Ergebnisse, die in Heispiel V
erhalten wurden.
Beispiel VII
Gemäß der in Beispiel Vl beschriebenen Arbeitsweise
κι wurden 70 g (0.81 Mole) Piperazin, gelöst in 32Og
Methanol, mit 85 g (1.05 Molen) 37pro/., formalin
gemischt und unter Kühlen bei 40" C gehalten (Formaldehyd : Pipera/.in-Molverhältnis von IJ: I).
Die in der Reaklionsproduktaiifschlämmung enthaltene
-,-, Wassermenge betrug 17 Gcw.-% des Wasser-Mcthanol-Lösungsmiitels.
Die Reaktionsproduktaufsehlämmung wurde dann, wie in Beispiel Vl beschrieben, in
Gegenwart eines pulverförmigen Nickel-Hydrierungskatalysators hydriert. Gasflüssigchromatographie des
ho hydrierten Produktes, in Gcw.-% auf lösung.smittclfreier
Basis, zeigte einen Gehalt von 67,1 % I-Methylpiperazin,
31,9% 1,4-Dimethylpiperazin und 0,2% Pipeiazin. Ein
Vergleich der Ergebnisse dieses Beispiels mit den Ergebnissen des Beispiels Vl veranschaulicht die
b5 drastische Verbesserung bei der Herabsetzung der
Menge an Päperazinverunrcinigung, die irn erhaltenen
hydrierten Produkt vorliegt, durch Regelung der vorhandenen Wassermenge und Verwendung von
i\
Meihunol als Haupilösungsniiftcl während des Hydricrungsschrittes.
Dieses Beispiel veranschaulicht auch die Wichtigkeit der Verwendung eines Formaldehyd : Piperazin-Molverhältnisscsüber
1,3 : I für die Herstellung eines Reaktionsproduktes, das gän/lich frei von
Piperazinverunreinigung ist, verglichen mil den Ergebnissen
des Beispiels IV.
Eine Lösung von 86 g (1,0 Molen) Piperazin in 262 g
Äthanol wurde unter Rühren zu !3Og (1,6 Molen) 37proz. Formalin in einem geeigneten Kessel bei einer
Temperatur von JO bis 40"C! gegeben, wobei diese
Temperatur durch Kühlung beibehalten wurde. Diese Aufschlämmung,die 25 Gew.-% Wasser und 75 Gew.-%
Äthanol als Lösungsmittel einhielt, bezogen auf das l.ösungsmiltelgewicht, wurde dann in einen Autoklav
gefüllt, der 14 g Nickel-auf-TrägerKatalysalor enthielt,
und in i'inor Wassorilnffniiiuninhjjrn K«jj 9!"C linier
3,5 kp/cm2 Überdruck 5 Std. gerührt. Die Analyse des
Rohproduktes durch Gasflüssigchromatographie, berechnet auf wasser-alkoholfreier Basis, ergab 60,4%
1,4-Dimethylpiperazin, 38,2% I-Methylpiperazin und 0,5% Piperazin.
Beispiel VIII wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 262 g Isopropanol anstelle des Äthanols als
Lösungsmittel verwendet wurden. Die Hydrierung war in 4,3 Std. beendet. Die Analyse des erhaltenen
hydrierten Produktes durch Gasflüssigchromatographie,
berechnet auf losungsmittelfreier Basis, zeigte einen Gehall von 68,1% 1.4-Dimethylpiperazin, 30,41Vn
1 -Melhylpiperazin und 0.1% Piperazin.
Eine Lösung von 80 g (0,94 Molen) Piperazin in 320 g Methanol wurde zu 105 g(l,J0 Molen) J7pro/. Kormalin
in einen geeigneten Reakiionskessel gegeben, welcher unter Kühlung bei 30" bis 40"C gehalten wurde. Das
Molverhältnis von I-Orniuldehyd : Piperazin betrug
I.J8: I. Die Rcaklionspr'vJuktiiufschlämmung (19
Gew.-"/) Wasser im Lösungsmittel enthallend) wurde dann hydriert, indem sie in einen Autoklav gefüllt wurde,
der pulvcrförmigen Nickel! lydrierungskatalysator enthielt,
dann wurde auf 90"C unier einem Überdruck von 3,5 kp/cm- Wasserstoff erwärmt. Die i lydrierung war in
2 Std. beendet. Die GLC-Analyse des Produktes, auf lösungsmittelfreier Basis, zeigte 43,6% 1,4-Dimethylpipcrazin.
55,7% I-Methylpiperazin und kein Piperazin.
Ein Vergleich der Ergebnisse der obigen Beispiele, insbesondere der Beispiele Vl bis X. zeigte, daß bei
Formaldehyd : Pipcrazin-Molvcrhältnissen über I.J die
Verwendung von Methanol als Lösungsmittel zur Bildung von Rohprodukten aus I-Methylpiperazin und
1,4-Dimethylpiperazin führt, die frei von Pipcrazinverunreinigungen sind, während die Verwendung von
Äthanol, Isopropanol oder Wasser als Lösungsmittel, selbst bei Anwendung von Formaldehyd : Piperazin-Verhältnissen
bis zu 1,6 : 1 zu methylolierten Piperazinrohproduktcn
führt, die noch Pipcrazinverunreinigungen enthalten.
Zu einer Lösung von 1053 g (13,0 Molen) 37proz.
Formalin wurden 1940 g (10,0 Mole) Piperazin-hcxahydrat
(44,3% Piperazin, 55,7% Wasser) in 2ü00g Methanol gegeben. Die Piperazin-Methanol-Lösung
wurde über einen Zeitraum von 35 Minuten unter Rühren bei 50 bis 600C zugesetzt; das Rühren wurde
dann weitere 30 Minuten bei 60"C fortgesetzt. Diese Aufschlämmung wurde dann bei 90"C und 3,5 kp/cm2
·> Überdruck Wasserstoff in Gegenwart von 65 g eines
pulverförmigen Nickcikatalysators 3 Std. in einem 11,4-Liter-Autoklav hydriert. Die während der Hydrierung
vorhandene Wassermenge betrug 48 Gew.-% des gesamten Lösungsmittels. Das Produkt wurde durch
ίο Gasflüssigchromatographie analysiert und enthielt (als
Flächenprozent, lösungsmittclfrcie Basis) 41,9% 1,4-Dimethylpiperazin,
56,6% I-Methylpipeirazin und 1,2%
Piperazin. Ein Vergleich der Ergebnisse dieses Beispiels mit jenen des Beispiels VII, welches das gleiche
r, Molverhältnis von Formaldehyd : Piperazin (1,3:1)
verwendete, zeigt die Wirkung auf den Piperazingehalt in dem Reaktionsrohprodukt, wenn überschüssiges
Wasser als Lösungsmittel zugegen war.
Eine Lösung von 142 g (0,93 Molen) Piperazin-Wasscr-Eutcktikiim
(56,4% Piperazin, 43,6% Wasser, jeweils Gew.-%), gelöst in 308 g Methanol, wurde zu
116 g 37proz. Formalin zugesetzt (1,4 Mole Formalde-
ji hyd), die zuvor in einen geeigneten, mit Rühr- und
Kühlmitteln ausgestatteten Reaktionskessel gegeben worden waren. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
während der Zugabe wurde bei 30" bis 40"C unter Kühlung gehalten. Die Reaktionsproduktaufschläm-
Ki mung, ein 1.5 : I-Molverhältnis von Formaldehyd : Piperazin.
enthielt 32 Gew.-% Wasser in dem Wasser-Methanol-Lösungsmittel.
Die Aufschlämmung wurde dann in einem Autoklav hydriert, der zur Rührung ausgestattet war und 10 g eines nickclhaltigen Hydrie-
ii riingskalalysators enthielt. Die Hydrierung wurde bei
90"C" unter 3.5 kp/cm- Überdruck durchgeführt, wobei dieser Druck durch zwischenzeitliches Einleiten von
Wasserstoff aufrechterhalten wurde, was 3 Std. bis Beendigung erforderte. Die Zusammensetzung des
κι Hydrierungsproduktes, bestimmt durch Gasflüssigchromatographie,
auf losungsmittelfreier Basis betrug 53,1%
1.4-Dimethylpiperazin und 44.2% I-Methylpipcrazin:
Piperazin w;ir nicht faßbar.
Beispiel XIII
Eine Lösung von 194 g(l,0 Molen) Piperazin-hcxahydrat in 105g Methanol wurde zu 113g (1,4 Molen)
37proz. Formalin gegeben, währenddessen die Temperatur unter Kühlung bei 40 —45"C gehalten wurde.
,ο Diese sehr dicke Aufschlämmung, die 64 Gew.-%
Wasser im gesamten vorhandenen Lösungsmittel enthielt, wurde in einen gerührten Autoklav zusammen
mit 8 g Nickel-Hydrierungskatalysator gegeben und auf 88 bis 95°C unter 3,5 kp/cm2 in Gegenwart von
->> Wasserstoff hydriert, wobei der Druck durch zwischenzeitliches
Wasserstoffeinleiten aufrechterhalten wurde. Die Hydrierung unter diesen Bedingungen erforderte
mehr als 8 Std. bis Beendigung, was sich durch Aufhören des Wasserstoffverbrauchs anzeigte. Das Hydrierungs-
w) produkt wurde analysiert durch Gasflüssigchromatographie
auf lösungsmittelfreier Basis und bestand aus 46,8% 1,4-Dimethylpiperazin,46,7% I-Methylpiperazin,
3,5% Piperazin und 2,8% höhersiedenden Verunreinigungen. Ein Vergleich der Ergebnisse dieses Beispiels
hS mit den Ergebnissen des Beispiels XIII zeigt die
Wichtigkeit der Verwendung von Methanol als Hauptlösungsmittel während der Hydrierung des
Formaldehyd : Piperazin-Reaktionsproduktes. Der Ver-
13
gleich demonstriert auch den Ausschlag der während
des Hydricrungsschrittcs vorlegenden Wassermenge des Formaldehyd : Piperazin-Reaklionsproduktes.
Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse der obigen Beispiele I-Xlll neben den Formaldehyd . Pipcrazin-
Molverhältnissen, dem Hauptlösungsmiltcl und der in
jedem Ueispicl im Lösungsmittel vorliegenden Wasscrmcngc zum Vergleich wieder, um die kritischen
Merkmale der Erfindung zu erläutern.
Tabelle Bsp.
Formaldehyd : Piperazin- | 1») | Haupllösungsmitlcl- | Vorliegendes | Produkte2) | I)MP") | Unbekannt«1) | PIP··) |
Molverhältnis | trägcr | Wasser in | 41,7 | 0 0.37 | |||
I 10) | Gew.% d. | 16.3 | 8.6 | ||||
eecndcs Wasser | l.ösuiigsmitlels | ) NMPi) | 26,7 | 0.7 | |||
1.37 : | Methanol | 14 | 58.0 | 42,0 | 0 Spur | ||
1.03 | Methanol | 12 | 75.0 | 47.7 | 6,2 6.7 | ||
1,22 . | Methanol | 21 | 72.3 | 48.2 | 7,4 2.3 | ||
1,387 : | Methanol | 19 | 55,2 | 31,9 | 0,2 | ||
1,4 : | Wasser | 100 | 39,2 | 60.4 | 0,5 | ||
1,4 : | Wasser | 100 | 41,9 | 68,1 | 0,3 | ||
i,3 : | fviethanoi | i7 | 6/.I | 43.6 | 0 | ||
1,6 : | Äthanol | 25 | 38.2 | 41.9 | 1,2 | ||
1,6 : | Isopropanol | 25 | 30.4 | 53.1 | 0 | ||
1,38 : | Methanol | 19 | 55.7 | 46,8 | 3,5 2.8 | ||
1,3 : | Methanol | 48 | 56.6 | L'smiiicl in | der Rcaktionsnrodiikiaiii- | ||
1.5 : | Methanol | 32 | 44.2 | ||||
1,4 : | Methanol | 64 | 46,7 | ||||
'w.-% vorl | wurden berechnet als | Gewicht vom ( | csamllösur | ||||
schlämmung vor der Hydrierung.
Gasflüssigchromalographic. Gew.-%, lösungsniittclfrcie Hasis.
I-Methylpiperazin.
1,4-Dimethylpiperazin.
Piperazin.
Kleinere Anteile höhersiedende Materialien.
N.N-Dimethylaminoäthanol, aus Monoäthanol-Verunreinigung.
Pipcrazin-hexahydrat (44.3% Piperazin. 55.7% Wasser, jeweils Gew. 0Zn)
[jitektisches Pipcrazin-Wasser-Gemisch (56,4% Pipcra/.in, 4 3.b% Wasser, jeweils Gew.-'
Piperazin-hexahydrat.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von I-Methylpiperazin
und 1,4-Dimethylpiperazin als Coprodukte in > praktisch reiner Form und frei von Piperazinverunreinigung,
indem Formaldehyd und Piperazin gemischt und in Gegenwart eines flüssigen Lösungsmittels
umgesetzt werden und nachfolgend das erhaltene Reaktionsprodukt in dem Lösungsmittel in
Gegenwart eines Hydrierungskatalysators bei erhöhter Temperatur in flüssiger Phase hydriert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß Formaldehyd und Piperazin in einem Molverhältnis von mehr
als 13:1 bis weniger als 2,0:1 gemischt und
umgesetzt werden, das Formaldehyd-Piperazin-Reaktionsprodukt unter Verwendung von Methanol
als Hauptbestandteil des Lösungsmittels hydriert wird, wobei das flüssige Lösungsmittelsystem weniger
als etwa 35 Gew.-%, bezogen auf das μ Gesamtgewicht des Lösungsmiltelsystems, Wasser
enthält, und 1-Methylpiperazin und 1,4-Dimethylpiperazin
als Coprodukte isoliert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung aus Formaldehyd. _>ϊ
Piperazin und Methanol bei einer Temperatur von etwa 35°C bis etwa 65°C gemischt wird, und zwar in
ausreichenden Mengen, um ein Molvcrhällnis von mehr als 1,3 :1 bis etwa 1,7 : I Formaldehyd : Piperazin,
eine Formaldehyd-Piperazin-Reaktionspro- so duktaufschlämmung mit weniger als 35 Gcw.-%
Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Methanol und vorliegendem Wasser in der erhaltenen
Aufschlämmung, und eine Formaldehyd-Piperazin-Reaktionsproduklkonzenlration
von etwa 15 π bis 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aufschlämmung, zu erhalten, die Rcaktionsprodukl-
;iihschlümmung in Gegenwart von Wasserstoff und
eines nickel- oder kobalthaltigen Hydrierungskjtalysators
bei einer Temperatur von etwa 600C bis -tu
etwa I3O°C unter einem Druck von etwa Atmosphürendruck
bis etwa 280 kp/cm2 Überdruck erwärmt wird, dieser Druck durch zwischenzeitliches Einleiten
von Wasserstoff beibehalten wird, bis der Wasserstoffverbrauch beendet ist und I-Methyl- .»-,
pipcrazin und 1.4-Dimcthylpipcrazin isolicri werden.
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