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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt
der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Applikationsvorrichtung
an einem Flüssigkeitsbehälter mit flexibler Wandung zu schaffen, die eine zuverlässige
Einrichtung für das Zuführen der Behandlungsflüssigkeit vom Vorratsbehälter in die
Eintauchschale aufweist, bei der die Behandlungsflüssigkeit in der Eintauchschale
verbleibt, auch wenn der Druck auf die flexible Wandung des Flüssigkeitsbehälters
aufhört, und aus der die benutzte Behandlungsflüssigkeit entfernt werden kann,
ohne
daß sie in den Vorratsbehälter zurückfließt.
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Diese Aufgabe wurde nach der Erfindung durch die im Patentanspruch
1 angegebene Vorrichtung gelöst.
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Gegenüber dem Stand der Technick werden mit der erfindungsgemäßen
Applikationsvorrichtung wesentliche Vorteile dadurch erzielt, daß das Zuführen der
Behandlungsflüssigkeit vom Vorratsbehälter in die Eintauchschale genau dosiert werden
kann, daß die Behandlungsflüssigkeit in der Eintauchschale verbleibt, auch wenn
der Druck auf die flexible Wandung des Flüssigkeitsbehälters unterbrochen wird,
daß die behandelnde Person nach dem Füllen der Eintauchschale keinen Druck mehr
auf den Vorratsbehälter auszuüben braucht, und daß ein Zurückfließen der benutzten
Behandlungsflüssigkeit in den Vorratsbehälter unterbleibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
und durch die folgende Beschreibung erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische
Ansicht einer Kombination von Applikationsvorrichtung und Flüssigkeitsbehälter,
F i g. 2 die Seitenansicht eines Schnittes durch die Kombination von Applikationsvorrichtung
und Flüssigkeitsbehälter gemäß F i g. 1, in der im Schnitt eine in die Eintauchschale
der Applikationsvorrichtung eingetauchte Zitze gezeigt ist, F i g. 3 eine Unteransicht
entlang der Linien 3-3 der F i g.2 des in der Eintauchschale der Applikationsvorrichtung
verwendeten Schlauchstopfens, und F i g. 4 eine Schnittansicht des Stopfens und
des oberen Endteils des flexiblen Schlauchs entlang der Linien 4-4vonFig.3.
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Die Zeichnungen, insbesondere die Fi g. 1 und 2, zeigen einen flexiblen
Flüssigkeitsvorratsbehälter 10 aus einem geeigneten Material wie Polyäthylen oder
Polypropylen zur Aufnahme einer keimtötenden Flüssigkeit zum Eintauchen der Zitzen.
Der Behälter 10 hat einen Hals 14, auf dessen Außenfläche eine Reihe von Gewindegängen
16 angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Applikationsvorrichtung 18 ist auf den
Hals 14 des Behälters 10 geschraubt, und sie ist so eingerichtet, daß sie bei Preßdruck
auf den flexiblen Behälter 10 eine aus diesem kommende keimtötende Lösung für das
Eintauchen der Zitzen aufnehmen kann.
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Die Applikationsvorrichtung hat die Form eines umgekehrten Kegelstumpfes
mit einer Außenwandung 20, die eine Eintauchschale 21 für die Behandlungsflüssigkeit
12 abgrenzt und die sich vom oben offenen Ende 24 nach abwärts und einwärts zum
unteren Teil hin verjüngt, der einen zylindrischen Hals 26 darstellt. Dieser Hals
ist innen mit Gewindegängen 28 versehen, die in die äußeren Gewindegänge 16 des
Behälterhalses 14 eingreifen. Die Applikationsvorrichtung 18 läßt sich so durch
einfaches Aufschrauben auf dem flexiblen Behälter 10 anbringen.
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Die Applikationsvorrichtung 18 hat einen integrierten Boden 30, der
an das offene Ende 32 des Halses 14 angrenzt, wenn die Vorrichtung ganz auf den
Behälter 10 geschraubt ist. Der Boden 30 hat eine exzentrische Öffnung 34, die zweckmäßig
nach einer Seite im Boden 30 hin angeordnet ist.
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Ein Schlauch 36, der vorzugsweise aus einem weichen elastischen Material
wie Gummi oder Polyvinylchlorid besteht, ist durch die Öffnung 34 geführt, wobei
sein oberes Endstück 38 sich innerhalb der Eintauchschale 21 und sein unteres Endstück
40 sich nahe dem Boden im Behälter 10 befindet. Der Außendurchmesser des Schlauchs
36 und der Durchmesser der Öff-
nung 34 sind so gewählt, daß der Durchmesser der
Öffnung 34 nur wenig kleiner als der Außendurchmesser des Schlauchs 36 ist, womit
ein dichtes Anliegen des Schlauchs in der Öffnung erreicht ist. Durch dieses dichte
Anliegen bleibt der Boden 30 der Schale 18 an der Durchlaßöffnung 34 flüssigkeitsdicht,
so daß die Flüssigkeit in dem Gefäß über dem Boden 30 gehalten wird und nicht in
den Behälter 12 tropft.
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Das obere Endstück 38 des Schlauchs 36 hat ein offenes oberes Ende
42, das einen Ablenkauslaßspund 44 aufnimmt. Der Spund 44 lenkt die aus dem Behälter
10 durch den Schlauch 36 gepreßte Flüssigkeit ab nach unten zum Boden 30 der Applikationsvorrichtung
18.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen die Gestaltung des Spundes genauer. Er hat
eine obere Wandung 46 mit einer Ableitung 48 nach unten, die dem oberen Ende 42
des Schlauchs 36 zugewendet ist und dazu dient, aus dem Schlauch ausgestoßene Flüssigkeit
abzulenken in die Eintauchschale 21. Der Spund hat auch einen darin integrierten
Schaft 50, der sich von der Ableitseite 48 der oberen Wandung 46 nach unten erstreckt.
Dieser Schaft ist mit mindestens einem, vorzugsweise jedoch mit einer Mehrzahl von
Kanälen versehen, damit Flüssigkeit aus dem Schlauchstück 38 gegen die Ableitung
48 und dann in die Applikationsvorrichtung 18 fließen kann.
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Wie F i g. 3 zeigt, hat der Schaft 50 zweckmäßig eine kreuzförmige
Konfiguration mit vier sich sternförmig erstreckenden Armen oder Rippen 52. Die
Rippen 52 begrenzen jeweils zwischen ihnen liegende Kanäle 54 für den Durchfluß
der Flüssigkeit im Schlauch 36. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist der Durchmesser des Schafts 50, also der Abstand zwischen den freien Enden diametral
gegenüberliegender Rippen 52, größer als der Innendurchmesser des Schlauchs 36 gewählt.
Durch diese Konstruktion wird, wenn der Schaft 50 in den oberen Endabschnitt 38
des Schlauchs 36 getrieben wird, der Schlauch straff über den Schaft gespannt (F
i g. 3), so daß der Schlauch nicht zusammenfällt und die Kanäle 54 blockiert. Bei
der kreuzförmigen Gestaltung der abgebildeten Ausführungsform sind die Abstände
zwischen den freien Enden der Rippen 52 im wesentlichen genauso groß oder etwas
größer als der Innendurchmesser des Schlauchs 36. Zum Beispiel kann bei Verwendung
eines Schlauchs 36 mit einem Innendurchmesser von etwa 0375 cm der Höchstdurchmesser
des Schaftes 50 etwa 0,475 cm betragen, und der Abstand zwischen den freien Enden
der Rippen kann etwa 0,385 cm sein. Aufgrund der flexiblen Beschaffenheit des Schlauchs
36 läßt sich der Schaft bei einer Übergröße des Durchmessers leicht in den Schlauchenden
unterbringen. Um das Einsetzen zu erleichtern, können die unteren Endteile 56 der
jeweiligen Rippen oder Arme 52 leicht verjüngt sein (F i g. 4> Um sicherzustellen,
daß Flüssigkeit aus dem Schlauch 36 durch den Spund 44 in die Eintauchschale 21
getrieben wird, ist der Spund mit Einrichtungen versehen, die ein Anliegen der Oberkante
42 des Schlauchs 36 an der Ableitung 48 des Spundes verhindern. So ist jede der
Rippen oder Arme 52 mit einer oberen radialen Verlängerung 58 versehen, gegen die
das Ende 42 des Schlauchs 36 anstößt, wenn der Spund richtig in den Schlauch eingesetzt
ist. Auf diese Weise wird das Ende 42 in einer festgelegten Lage in einem gewissen
Abstand von der Ableitung 48 gehalten, so daß die Flüssigkeit im Schlauch über die
Oberkante 42 des Schlauchs und in die Applikationsvorrichtung 18 fließen
kann.
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Weiter ist der Spund 44 so konstruiert, daß sichergestellt ist, daß
die vom Schlauch 36 abgegebene Flüssigkeit nach unten zum Boden der Applikationsvorrichtung
18 geleitet wird, so daß selbst bei starkem Zusammenpressen des flexiblen Behälters
10 keine Flüssigkeit unbeabsichtigt über die Oberkante 24 fließen kann. So ist der
Spund 44 mit einem zylindrischen peripheren Stutzen 60 versehen, der das obere Endstück
38 des Schlauchs 36 umgibt (F i g. 4). Der Innendurchmesser des Stutzens 60 ist
etwas größer als der Außendurchmesser des Schlauchs 36 gewählt, so daß der Schlauch
in dem Stutzen untergebracht werden kann. Durch diese Anordnung wird ein freier
Durchgang 62 außerhalb des Schlauchs 36, aber innerhalb des Stutzens 60 geschaffen
(F i g. 3). Das heißt, da der Schlauch 36 straff auf den Rippen 52 des Schaftes
50 sitzt, verlaufen die Seitenwände des Schlauchs im allgemeinen an den Kanälen
54 in gerader Linie, so daß an der Außenfläche des Schlauchs 36 zwischen Schlauch
und zylindrischer Innenfläche des Stutzens 60 ein beträchtlicher freier Raum entsteht.
Dieser Raum bildet den Durchgang 62.
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Demzufolge wird bei Zusammendrücken des Behälters 10 die Flüssigkeit
im Behälter den Schlauch 36 hinauf, durch die Kanäle 54 zwischen den Rippen 52 und
dem Schlauch 36, gegen die Ableitung 48 des Spundes 44 und dann über die Oberkante
des Schlauchs durch den Durchgang 62 zum Boden 30 der Applikationsrichtung 18 getrieben.
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Auf diese Weise wird eine genaue Ableitung der aus dem Behälter 10
getriebenen Flüssigkeit erreicht, wodurch die Gefahr des Herauslaufens der Flüssigkeit
aus dem Behälter der Applikationsvorrichtung, selbst bei starkem Zusammendrücken,
weitgehend ausgeschaltet wird.
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Um das Innere der Applikationsvorrichtung 18 bei Nichtbenutzung sauber
zu halten, ist an der Eintauchschale 21 mittels eines im allgemeinen U-förmigen
Scharniers 64 ein Deckel 62 angebracht Das Scharnier ist zweckmäßig als fester Bestandteil
an der Eintauchschale 21 ausgeführt, wobei die Schenkel des U-förmigen Scharniers
im allgemeinen radial von der Schale aus verlaufen, und eine Einbuchtung sich in
einem Abstand von der Schale befindet und die Scharnierbefestigung für den Deckel
62 bildet. Diese Befestigung kann ein Schnappverschluß sein (F i g. 2). Der Deckel
62 kann auch mit Einklinkteil 66 versehen sein, das in eine zusätzliche Lippe 68
auf der Oberkante der Applikationsvorrichtung 18 eingreift.
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Wie bereits erwähnt befindet sich die Öffnung 34 im Boden 30 vorzugsweise
exzentrisch von der Mitte des im allgemeinen kreisförmigen Bodens 30. Die bevorzugte
Lage der Öffnung 34 ist so gewählt, daß sich diese Öffnung in radialer Ausrichtung
mit dem Scharnier 64 befindet, so daß der obere Endabschnitt 38 des Schlauchs 36
nach oben auf das Scharnier zu gerichtet ist. Der Spund 44, der den oberen Endabschnitt
des Schlauchs 36 verschließt, ist mit einer Einrichtung versehen, die mit dem U-förmigen
Scharnier 64 zusammenwirkt, um den Spund und den oberen Endabschnitt des Schlauchs
nahe an der Seitenwand 20 zu halten, damit ein möglichst großer Raum in der Schale
für das Einführen der Zitze frei bleibt. So ist der Spund 44 mit einem als festem
Bestandteil ausgeführten Ansatz oder Vorsprung 70 versehen, der sich im allgemeinen
in einem Abstand von der Außenfläche des Stutzens 60 befindet (F i g. 4). Der Abstand
zwischen dem Vorsprung 70 und dem Stutzen 60 ist so gewählt, daß das Oberkantenteil
24 der Applikationsvorrichtung 18 dazwischen Platz hat Die Breite des Vorsprungs76
ist so gewählt, daß sie etwas kleiner als der Abstand zwischen den Schenkeln des
U-förmigen Scharniers 64 ist und daß der Vorsprung 70 zwischen den Schenkeln des
Scharniers eingesetzt werden kann. Durch diese Anordnung werden der Spund 44 und
damit der obere Endabschnitt 38 des Schlauchs 36 gleichzeitig an der Seitenwand
20 der Eintauchschale 21 anliegend gehalten, und der Spund ist in peripherer Lage
entlang des Aufnahmegefäßtes befestigt, ohne daß eine weitere mechanische Verbindung
des Spundes zur Schale erforderlich ist. Durch die vorstehend beschriebene bevorzugte
Lage der Öffnung 34 wird die erforderliche Biegung des Schlauchs 36 verringert,
und es bleibt ein maximaler Bereich und ein Höchstvolumen in der Applikationsvorrichtung
18 frei.
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Vor Benutzung ist die Vorrichtung durch den Deckel 62 verschlossen,
und im Behälter 10 ist ein Vorrat an keimtötender Flüssigkeit vorhanden. Nachdem
eine Kuh gemolken worden ist, öffnet der Landwirt einfach den Deckel 62 und drückt
den Behälter 10 zusammen, bis sich eine ausreichende Flüssigkeitsmenge in der Applikationsvorrichtung
18 befindet. Beim Zusammendrücken erhöht sich der Druck im Behälter 10, wodurch
die Flüssigkeit 12 den Schlauch 36 hinaus zum Spund 44 getrieben wird, wo sie in
den durch die Rippen 52 gebildeten Kanälen 54 in vier Ströme geteilt wird. Diese
Flüssigkeitsströme treffen auf die Ableitfläche 48 des Spundes und werden nach außen
über das Oberkantenteil 42 des Schlauchs abgeleitet. Der Stutzen 60 leitet dann
diese sich nach außen bewegende Flüssigkeit abwärts zum Boden der Schale 18 zwischen
die Außenfläche des Schlauchs und die Innenfläche des Flansches in den dazwischenliegenden
Durchgang 62.
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Wenn sich eine ausreichende Flüssigkeitsmenge in der Schale 18 befindet,
werden die Zitzen der Kuh in die Flüssigkeit eingetaucht Eine zweckmäßige Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, daß für die Verbindung der Applikationsvorrichtung
18 mit dem Flüssigkeitsbehälter 10 ein zentral an der Applikationsvorrichtung angeordnetes
zylindrisches Verbindungsteil 26 mit innen liegenden Gewindegängen 28 vorgesehen
ist, die in äußere Gewindegänge 16 auf dem Hals 14 des Behälters 10 eingreifen.
Die Applikationsvorrichtung 18 läßt sich so durch einfaches Aufschrauben auf dem
flexiblen Behälter stabil anbringen und wieder lösen.
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Eine weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ablenkauslaßspund
44 eine obere Wandung 46 mit einer dem oberen Ende 42 des Schlauchs 36 zugewendeten
Ableitung 48 und einen im Spund 44 integrierten, sich von der Ableitung 48 nach
unten erstreckenden Schaft 50 mit durch Rippen 52 begrenzten Kanälen 54 für den
Durchfluß der Flüssigkeit aus dem Schlauchstück 38 gegen die Ableitung 48 in die
Eintauchschale 21 aufweist, wobei zum straffen Spanneh des Schlauchabschnitts 38
über den Schaft 50 der Durchmesser des Schaftes etwas größer als der Innendurchmesser
des Schlauchabschnitts 38 gehalten ist Durch diese Konstruktion wird der Schlauch
36 straff über den Schaft gespannt, so daß der Schlauch nicht zusammenfällt und
die Kanäle 54 blockiert.
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Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß der Spund 44 mit einem zylindrischen
Stutzen 60 versehen ist, der das obere Endstück 38 des Schlauchs 36 umgibt, wobei
der Innendurchmesser des Stutzens 60 etwas größer als der Außendurchmesser des Schlauchstücks
38 ausgebii-
det ist. Durch diese Anordnung wird ein freier Durchgang
62 außerhalb des Schlauchs 36, aber innerhalb des Stutzens 60 geschaffen.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß am Ablenkungsauslaßspund
44 ein als fester Bestandteil ausgeführter Vorsprung 70 angeordnet ist, der zum
Aufhängen des Spundes 44 mit dem daran befestigten
Endabschnitt 38 des Schlauchs
36 auf der Seitenwand 20 der Eintauchschale 21 dient. Durch die bevorzugte Lage
der Öffnung 34 im Boden 30 der Eintauchschale 21 in Kombination mit der an der Seitenwand
20 angeordneten Aufhängung des Spundes 44 mit dem Endabschnitt 38 des Schlauchs
36 bleibt ein maximaler Bereich in der Applikationsvorrichtung 18 frei.