DE2530160B2 - Pneumatischer Temperaturwächter - Google Patents
Pneumatischer TemperaturwächterInfo
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- B61K9/04—Detectors for indicating the overheating of axle bearings and the like, e.g. associated with the brake system for applying the brakes in case of a fault
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen pneumatischen Temperaturwächter mit einem an ein Druckluftsystem
angeschlossenen Schnellschalter zürn Schutz von Maschinenteilen, bestehend aus einer mit einer Durchgangsbohrung
versehenen Hülse, die von einer Sperre luftdicht abgeschlossen wird, wobei sich bei einer
Temperaturänderung die Sperre öffnet.
Es ist bereits ein pneumatischer Wächter bekannt, mit dessen Hilfe Maschinenteile bei bestimmten Betriebsbedingungen
vor Beschädigungen geschützt werden, indem eine Temperaturüberwachungseinrichtung auf μ
irgendwelche Betriebsabläufe im Störfall einwirkt. Eine Ausführung ist aus dem Aufsatz »Pneumatischer
Temperaturwächter« von J. Ott in der Zeitschrift ölhydraulik und Pneumatik 15 (1971). Nr. 1 auf S. 20 und
21 zu ersehen. Hiermit ist zwar ebenfalls eine plötzliche Umschaltung möglich, die Einrichtung ist aber sehr
kompliziert im Aufbau und auch in der Wirkungsweise, so daß hinsichtlich einer jederzeit risikolosen Funktion
sehi große Bedenken bestehen. Außerdem ist es teuer, denn es sind eine Vielzahl von Einzelteilen erforderlich,
die in der richtigen Weise mit höchster Genauigkeit eingebaut werden müssen.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, einen Temperaturwächter mit Schnellschalter aufzuzeigen, mit dessen
Hilfe mit einfachen Mitteln eine exakte innerhalb enger Grenzen wirkende Temperaturüberwachung möglich
ist und ein plötzliches Offnen des Schalters erreicht wird.
Die Lösung wird allgemein im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 wiedergegeben. Der Anspruch 2
beschreibt eine spezielle Ausgestaltung, während die Ansprüche 3 bis 6 besondere Ausführungen beinhalten.
Bei entsprechender Werkstoffwahl im Hinblick auf den Wärmeausdehnungskoeffizienten und bei bestimmter
Bemessung der Hülse und des in ihr eingebauten Rohrs ist eine Einrichtung gegeben, mit deren Hilfe bei
festgelegtem Temperaturanstieg durch das Rohr ein Druck auf das Glasplättchen ausgeübt wird, der
letzteres bei Übersteigen einer bestimmten Spannung innerhalb eines sehr engen Temperatur Toleranzbereichs
zerbricht. Im Störfall tritt eine Schnellschaltung ein, die Maschinenteile z. B. vor Überhitzung schützt.
Aus der US-PS 10 58 993 ist bereits eine Sicherheitseinrichtung bekannt, mit deren Hilfe bei Heißläufern von
Schienenfahrzeugen im Zusammenhang mit dem Luftdruckbremssystem eine automatische Bremsung
eintritt. Zu diesem Zweck ist eine Sperre vorgesehen, die mit einem schmelzbarem Teil beaufschlagt ist. Wenn
sich die Lagertemperatur erhöht, soll dieser Schmelzteil wegfließen und eine Öffnung der Sperre ermöglichen,
wodurch dann die Bremsen in Aktion treten. Hier handelt es sich zwar um eine relativ einfache
Konstruktion, wegen des großen Temperaturbereichs innerhalb der der Schmelzteil gegebenenfalls wegfließt,
ist aber keinesfalls eine schnelle und genaue Schaltung möglich. Außerdem ist die Einrichtung keinesfalls
betriebssicher, denn Teile des Schmelzelements können im heißen Bereich wegschmelzen, zu den Führungsflächen
des nicht geschmolzenen Schmelzelements und des Zwischenstempels gelangen, dort sich wegen der
Abkühlung durch den Fahrwind wieder verfestigen und somit ein Öffnen der Sperre in der kritischen Phase
verhindern.
Der Temperaturwächter ist einfach im Aufbau und daher im hohen Maße betriebssicher. Er kann als
Baueinheit hergestellt werden und daher leicht an jeder beliebigen Stelle eines Druckluftsystems, wo eine
Temperaturüberwachung gewünscht wird, vorgesehen werden. Am wirtschaftlichsten ist die Verwendung dort,
wo ein Druckiuftsystem bereits aus anderen Gründen vorhanden ist.
Bei einem Tätigwerden des Temperaturwächters wird zwar das Glasplättchen zerstört, infolge der
einfachen Verschraubung und der wenigen Abstandteile, ist aber ein leichter Ersatz dieses Plättchens möglich.
Vorzugsweise kann die äußerste Öffnung zur Umgebung hin mit einer Kappe versehen werden, so daß bei
Anordnung mehrerer Temperaturwächter in einem System leicht die Stelle gefunden werden kann, bei der
abnorme Betriebsverhältnisse vorliegen.
Hauptanwendungsgebiet ist die Temperaturüberwa-
chung bei Eisenbahnfahrzeugen, und zwar deshalb, weil hier in einfacher Weise das bereits vorhandene
Bremsdruckluftsystem verwendet werden kann und ein elektrisches Netz nicht vorhanden ist. Bei Tätigwerden
eines Wächters infolge eines überhitzten Lagers kann der ganze Zug automatisch und in einfacher Weise ohne
zusätzliche Hilfsmittel zum Stehen gebracht werden, bevor größere Schäden an Wagen, Gleisen und
Unterbau entstehen. Der Wächter kann aber auch auf allen anderen Gebieten Anwendung finden, wo ein
pneumatisches oder auch ein hydraulisches System vorhanden ist.
Die Erfindung wird an Hand zweier Figuren näher erläutert
Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen pneumatischen
Temperaturwächter im Querschnitt;
Fig.2 zeigt den Einbau eines erfindungsgemäßen
Temperaturwächters im Achslager eines Schienenfahrzeuges im Teilquerschnitt.
Der Temperaturwächter besteht aus einer Hülse 1, die mit einer Durchgangsbohrung 2 versehen ist. An
einem Ende dieser Hülse 1 ist eine Verschraubung 3 für den Anschluß an ein Druckluftsystem vorgesehen. Am
anderen Ende Γ der Hüise 1 ist das Plättchen 4 aus Glas angeordnet, das das Strömen der Druckluft durch die
Durchgangsbohrung 2 verhindert. Die Befestigung des Glasplättchens 4 erfolgt mit einer im Querschnitt
U-förmigen, mit Gewinde versehenen Büchse 5, einer Kugel 6 und einer mit Bohrung und Nuten versehenen
Scheibe 7. Dabei wird die U-förmige Büchse 5 auf ein Ende Γ der Hülse 1 aufgeschraubt. Das Glasplatten*^ 4
wird dann an der Stirnseite der Hülse 1 über die Kugel 6 und die Scheibe 7 momentenfrei festgeklemmt.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäßen Temperaturwächters ist das Rohr 8. Letzteres
ist an einem Ende mit der Hülse 1 fest verbunden, während das andere Ende der Sperrfläche 4' des
Glasplättchens 4 gegenübersteht. Zwischen der Durchgangsbohrung 2 der Hülse 1 und dem Mantel des Rohres
8 befindet sich ein Zwischenraum. Dieser kann zwecks Verbesserung des Wärmeübergangs mit einer Paste
gefüllt sein. Das Rohr 8 besitzt ebenfalls eine durchgehende Bohrung 9.
Die F i g. 2 zeigt den in einem Radsatzrollenlager 10 eingebauten Temperaturwächter. Dabei wird die Hülse
1 in einem Bereich angeordnet, in dem bei einer Temperaturerhöhung im Lager 11 eine Erwärmung zu
erwarten ist In diesem Anwendungsfall ist dies der obere Teil des Achslagergehäuses 10. Eine axiale
Fixierung in der Gehäusebohrung 10' erfolgt über die in der Hülse 1 auf beiden Seiten eingelassenen Sprengringe
15, wobei aber noch je eine elastische Kunststoffscheibe 16 dazwischen geschaltet ist. Dadurch wird eine
erwünschte stoß- und nahezu spannungsfreie Befestigung erreicht.
Steigt infolge eines Versagens der Schmierung die Temperatur im Lager 11 an, so wird auch das Gehaust
10 und damit der Temperaturwächter erwärmt. In
diesem Fall wird sich dann durch den größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten das Rohr 8 gegenüber
der Hülse 1 stärker ausdehnen. Bei einer vorher bestimmten Temperatur ist dann der Ausdehnungsunterschied
so groß, daß das Rohr 8 mit Druck auf das Glasplättchen 4 einwirkt, wodurch letzteres zerspringt.
Über die Bohrungen und Nuten der Teile 5 und 7 wird eine Verbindung nach außen geschaffen. Bei entsprechender
Schaltung des Druckluftsystem wird dann ein plötzlicher Abbau des Druckes eintreten, so daß die
Bremsen aller Wagen in Funktion treten und der Zug zum Stillstand kommt, bevor ein Heißläufer mit evtl.
großen Folgeschäden auftritt. Das Glasplättchen 4 zerbricht dabei infolge seiner Sprödheit bei einem
gewissen Druck, gibt damit den Durchgang für die Druckluft nach außen frei, weswegen ein ausreichend
schnelles Abfallen der Bremsdruckluft erreicht wird.
Nach Beheben des Schadens kann durch Abschrauben der U-förmigen Büchse 5 und Wegnehmen der
Abstandteile 6, 7 das Glasplättchen ersetzt werden. Ein Ausbau des gesamten Wächters ist nicht nötig.
Zweckmäßigerweise kann die Büchse 5 von einer im Querschnitt ebenfalls U-förmigen Kappe 12 umgeDen
werden. Letztere besitzt im Bereich ihrer öffnung eine Nut 13, in der ein O-Ring 14 eingelegt ist. Dieser bewirkt
eine betriebssichere Befestigung der Kappe 12 an der Büchse 5. Im Falle eines Glasplättchenbruchs wird die
Kappe 12 durch den Luftdruck weggeschleudert. Dadurch ist einerseits erkennbar, an welcher Stelle ein
Defekt vorliegt, andererseits verhindert die Kappe 12 das Eindringen von Schmutz, wodurch immer gewährleistet
ist, daß die Abluftbohrungen frei bleiben.
Die Herstellung des Temperaturwächters wird dadurch in einfacher und genauer Weise erreicht, daß
die Hülse 1 und das Rohr 8 miteinander verbunden werden. Anschließend erfolgt eine Erhitzung bis zu
einer Temperatur, die knapp unterhalb der Temperatur liegt, bei der das Glasplättchen 4 zerbrechen soll. Im
Bereich des Glasplättchens werden dann die Stirnflächen der Hülse 1 und des Rohres 8 gemeinsam
geschliffen. Bei der normalen Betriebstemperatur wird dann infolge des höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten
das Rohr 8 immer kürzer sein als die Hülse 1. Erst wenn die gewünschte kritische Temperatur
überschritten wird, wird das Glasplättchen 4 unter Druck gesetzt und bricht dann nach weiterem
Temperaturanstieg.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Pneumatischer Temperaturwächter mit einem an ein Druckluftsystem angeschlossenen Schnellschalter,
bestehend aus einer mit einer Durchgangs- '> bohrung versehenen Hülse, die von einer Sperre
luftdicht abgeschlossen wird, wobei sich bei einer Temperaturänderung die Sperre öffnet, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperre aus einem Plättchen (4) aus sprödem Material besteht, auf
dessen Sperrfläche (4) ein gegenüber der Hülse (1) aus Werkstoff mit anderem Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehender, in ihr fixierter Körper (8) einwirkt, der das Sperrplättchen (4) bei Überschreiten
einer bestimmten Temperatur zerstört.
2. Pneumatischer Temperaturwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrplättchen
(4) aus Glas besteht und ihm an einem Ende ein sich in der Durchgangsbohrung (2) der
Hülse (1) befindliches Rohr (8) aus Werkstoff mit gegenüber der Hülse (ί) erhöhtem Wärmeausdehnungskoffizienten
gegenübersteht, wobei dieses Rohr (8) an seinem anderen Ende fest mit der Hülse (1) verbunden ist.
3. Pneumatischer Temperaturwächter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sperrplättchen (4) mit Hilfe einer im Querschnitt U-förmigen Büchse (5) über die Kugel (6) und die
Scheibe (7) am Ende (1') der Hülse (1) befestigt ist.
4. Pneumatischer Temperaturwächter für Achslager von Eisenbahnfahrzeugen nach Anspruch 1, 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wächter in einer Bohrung im oberen Teil des Gehäuses (10)
eingebaut ist, wobei an den beiden Enden des Wächters Sprengringe (15) in der Hülse (1)
vorgesehen sind, die über elastische Kunststoffscheiben (16) den Wächter im Gehäuse axial fixieren.
5. Pneumatischer Temperaturwächter nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die U-förmige Büchse (5) von einer im Querschnitt ebenfalls U-förmigen Kappe (12) umgeben ist, die im
Bereich ihrer Öffnung eine Nut (13) besitzt, in die ein O-Ring (14) eingelegt ist.
6. Verfahren zur Herstellung des pneumatischen Temperaturwächters nach den Ansprüchen 1, 2, 3, 4
oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) und das Rohr (8) im Bereich der Stirnflächen, wo
später das Glasplättchen (4) anliegt, gemeinsam etwa bei der kritischen Temperatur geschliffen
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752530160 DE2530160C3 (de) | 1975-07-05 | 1975-07-05 | Pneumatischer Temperaturwächter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752530160 DE2530160C3 (de) | 1975-07-05 | 1975-07-05 | Pneumatischer Temperaturwächter |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2530160A1 DE2530160A1 (de) | 1977-01-13 |
DE2530160B2 true DE2530160B2 (de) | 1978-03-30 |
DE2530160C3 DE2530160C3 (de) | 1978-11-23 |
Family
ID=5950816
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752530160 Expired DE2530160C3 (de) | 1975-07-05 | 1975-07-05 | Pneumatischer Temperaturwächter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2530160C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3506152A1 (de) * | 1985-02-22 | 1986-08-28 | Festo KG, 7300 Esslingen | Ueberwachungseinrichtung in form einer pneumatischen schaltungsanordnung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4812826A (en) * | 1987-03-26 | 1989-03-14 | Carnegie-Mellon University | Thermal sensor for detection of railroad bearing failures |
CA2260906A1 (en) * | 1998-11-05 | 2000-05-05 | Westinghouse Air Brake Company | Hot bearing detector |
-
1975
- 1975-07-05 DE DE19752530160 patent/DE2530160C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3506152A1 (de) * | 1985-02-22 | 1986-08-28 | Festo KG, 7300 Esslingen | Ueberwachungseinrichtung in form einer pneumatischen schaltungsanordnung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2530160A1 (de) | 1977-01-13 |
DE2530160C3 (de) | 1978-11-23 |
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