DE2530091B2 - Verfahren zum selekrriven Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zum selekrriven Entfernen von Schwefelwasserstoff aus KohlenwasserstoffenInfo
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Description
25
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven Entfernen von Schwefelwasserstoff aus
Kohlenwasserstoffen, bei dem ein H2S und CO2
enthaltender Kohlenwasserstoffstrom in der Gasphase bei Temperaturen von 15,6 bis 48,90C und bei Drücken
von 14 bis 84 ata mit einem kristallinen zeolithischen Molekularsieb zum selektiven Adsorbieren von H2S in
Kontakt gebracht wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 30 78 640 bekannt, bei dem calciumausgetauschte Zeolithe verwendet
werden, die einen Porendurchmesser von wenigstens etwa 4 Ä besitzen sollen, während das
Molekularsieb wenigstens teilweise dehydratisiert ist. Hierdurch ist es jedoch nicht möglich, die Bildung von
Kohlenoxidsulfid aus Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid zu unterdrücken.
Es wurde festgestellt, daß bei bekannten Verfahren bei Vorliegen von H2S und CO2 in dem zu reinigenden
Ausgangsmaterial nebeneinander häufig COS in dem Produktgas, d. h. nach der Behandlung in einer
Molekularsieb-Reinigungsanlage in höheren Konzentrationen als in dem Ausgangsmaterial vorliegt. Dies
liegt offensichtlich daran, daß das Molekularsieb als Katalysator für die Reaktion
50
H2S-HCO2- COS + H2O
dient und daß das einmal im Adsorptionsbett gebildete COS nicht als verunreinigendes Adsorbat darin
festgehalten wird, da es im Verhältnis zu den anderen vorliegenden verunreinigenden Molekülen geringe
Polarität und niedrigen Siedepunkt aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem die COS-Bildung unterdrückt wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Molekularsieb ein kristalliner Zeolith mit einem
Porendurchmesser von mindestens 5 Ä, bei dem mindestens 45% der Aluminiumatome des Gitters mit
wenigstens einer Art von Erdalkalikationen einer Atomnummer unter 56 umgeben sind und der 0,7 bis 3 ^i
Gew.-°/o adsorbiertes Wasser enthält, eingesetzt wird.
Als Molekularsieb wird bevorzugt die Calciumform von Zeolith A eingesetzt.
Obwohl das bevorzugte Ausgangsmaterial CO2-hal"tiges
saures Erdgas ist, kann jeder Kohlenwasserstoff oder jedes Kohlenwasserstoffgemisch, das H2S und CO2
enthält und im Temperaturbereich von 15,6 bis 48,9°C
und unter einem Druck von 14 bis 84 ata in dem gasförmigen Zustand ist und weniger stark adsorbiert
wird als H2S, behandelt werden. Das bevoizugte
Erdgas-Ausgangsmaterial enthält neben Methan Wasser in Konzentrationen bis zur Sättigung, bis zu 5
Mol-°/o H2S, 0,5 bis 55 Mol-% CO2 und nicht mehr als 25
Mol-% Kohlenwasserstoffe mit mehr als einem Kohlenstoffatom. Normalerweise enthalten solche Rohgase
noch organische Schwefelverbindungen, wie Mercaptan.
Die Figur ist ein schematisches Flußdiagramm, das ein
Dreibettverfahren-System zeigt, das für das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann.
Das zeolithische Molekularsieb-Adsorbens kann irgendein natürlich vorkommender oder synthetischer
kristalliner Zeolith sein, der mindestens 25 Val-% Beryllium, Magnesium, Kalzium oder Strontium oder
Mischungen von zwei oder mehr dieser Kationen enthält und der in der Kationenform einen Porendurchmesser
von mindestens 5 A besitzt. Die Kalziumformen von Zeolith A und X, wie sie in der US-PS 28 82 243 und
US-PS 28 83 244 beschrieben werden, haben besonders geringe katalytische Wirksamkeit gegenüber der
Reaktion von H2S und CO2 und sind für den Einsatz im
erfindungsgemäßen Verfahren besonders bevorzugt. Andere geeignete Zeolithe sind z. B. die Kalziumformen
von Mordenit, Chabazit, Faujasit und Zeolith Y, der in der US-PS 3130 007 beschrieben wird; Zeolith T,
beschrieben in der US-PS 29 50 952; Zeolith L, beschrieben in der US-PS 32 16 789 und Zeolith Ω:
Die benötigte Beladung mit Wasser für den adsorbierenden Zeolith kann leicht durch übliche
Maßnahmen erreicht werden. Beim zyklischen kontinuierlichen Verfahren, bei dem ein Adsorberbett mit Hilfe
eines heißen Spülgases, üblicherweise einem Anteil des gereinigten Produktgases, periodisch desorbiert wird,
ist es bequem, Wasserdampf in den Spülgasstrom in geeigneten Mengen einzuspritzen, so daß nach vollendeter
Desorption und Abkühlen des Bettes das übrige Wasser in dem Bett verbleibt.
Das folgende Beispiel verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren:
a) Ein rohes Erdgasgemisch der folgenden Zusammensetzung wurde in das Verfahren eingeführt:
CH4 95 Mol-%
H2O 0,106 Mol-%
CO2 3 Mol-%
H2S 0,006 Mol-%
In der Figur ist jedes der drei dargestellten Adsorberbetten gleichwertig, und beim üblichen Verfahren
würde in jedem Adsorption, Desorption unter heißem Spülen und Abkühlen zur Vorbereitung des
nächsten Zyklus aus denselben drei Schritten durchgeführt werden. Zur Vereinfachung wurden die verschiedenen
Ventile, Verteilerleitungen, Pumpen usw., die üblicherweise in konventionellen Dreibett-Verfahren
benötigt werden, fortgelassen. Die Figur zeigt den Arbeitsgang, der gleichzeitig in den drei Betten abläuft.
Das genannte Ausgangsmaterial wird mit einem Druck von 73,2 ata durch Leitung 10 auf den Adsorber
12 geführt, der als Adsorbens Zeolith A mit 80 Val-%
Kalziumkationen und 20 Val-% Natriumkationen und 2,6 Gew.-% adsorbiertes Wasser besitzt. Der Adsorber
12 wird während dieses Adsorptionsschrittes bei 33,3°C gefahren. Das aus Adsorber 12 ausströmende Gas ist im
wesentlichen reines Methan. In der richtigen Reihenfolge
hat sich eine Adsorptionsfront für H:O, H?S und CO2
in dem Adsorber gebildet, wobei die F^O-Front dem Eingangsende am nächsten ist und die CO2-Front dem
Auslaßende des Bettes am nächsten liegt. Da beim erfindungsgemäßen Verfahren nur die Entfernung von
H2S bezweckt wird, läßt man die CCVFront durch das
Auslaufende des Adsorbers durchbrechen und sich mit dem Produktmethan, das sich in der Hauptausbeute
befindet, die aus dem System durch Leitung 14 abgezogen wurde, vermischen. Ein Anteil des Produktmethans
wird kontinuierlich durch Leitung 16 auf den Kopf des Adsorbers 18 gegeben, der zu Beginn des
Adsorptionstaktes im Adsorber 12 gerade den Desorptioiistakt
durch heißes Spülen beendet hat und im wesentlichen h^S-freies Produktmethan enthält. Der
Adsorber befindet sich auf einer Temperatur von 2600C.
Das in Adsorber 18 eintretende gereinigte Methan hat eine Temperatur von 33,3° C und kühlt bei seinem
Durchgang durch den Adsorber 18 den Adsorber bis auf eine Temperatur von 51,7°C herunter. Das so erhitzte
Gas verläßt das Adsorberbett 18 durch Leitung 20, Ofen 22, wo die Temperatur auf 287°C erhöht wird, und
Leitung 24 und tritt in den Adsorber 26 ein, der mit dem beginnenden Adsorptions-Fülltakt im Adsorber 12
gerade einen Adsorptions-Fülltakt in Flußrichtung unter Verwendung eines Rohmaterials derselben
Zusammensetzung, wie es dann gerade durch die Leitung 10 fließt, beendet hat. In das erhitzte Spülgas
aus dem Ofen 22 wird Wasser durch die Leitung 28 eingespritzt, um den Wasserdampfgehalt auf 0,185
Mol-% zu erhöhen. Der Desorbatstrom aus dem Adsorber 26, der das vorher adsorbierte H2O und H2S
enthält, wird durch Leitung 30 auf die Schwefelgewinnungsanlage 32 geleitet. Abgase werden von dem
System durch die Leitung 34 abgeleitet und Schwefel aus Leitung 36 gewonnen. Der COS-Gehalt des
Methanprodukts, das durch Leitung 14 aus dem System austritt, ist niedriger als 8 ppm.
b) Unter Verwendung desselben Verfahrens, Ausgangsmaterials und derselben Anlage wie in a) oben, mit
der Ausnahme, daß das zeolithische Adsorbens im Adsorber 12 weniger als 0,7 Gew.-% adsorbiertes
Wasser enthält, ist der COS-Gehalt des Produkts Methan, das aus dem System durch Leitung 14 austritt,
etwa 45 ppm.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum selektiven Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Kohlenwasserstoffen, bei
dem ein H2S und CO2 enthaltender Kohlenwasserstoffstrom
in der Gasphase bei Temperaturen von 15,6 bis 48,9°C und bei Drücken von 14 bis 84 ata mit
einem kristallinen zeolithischen Molekularsieb zum selektiven Adsorbieren von H2S in Kontakt
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Molekularsieb ein kristalliner Zeolith mit
einem Porendurchmesser von mindestens 5 A, bei dem mindestens 45% der Aluminiumatome des
Gitters mit wenigstens einer Art von Erdalkalikatio- '5
nen einer Atomnummer unter 56 umgeben sind und der 0,7 bis 3 Gew.-°/o adsorbiertes Wasser enthält,
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Molekularsieb die Calciumform von
Zeolith A eingesetzt wird.
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