DE2529326A1 - Verfahren zum ueberziehen von formgegenstaenden mit einem film - Google Patents
Verfahren zum ueberziehen von formgegenstaenden mit einem filmInfo
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Description
DR.-I NG. H. FINCKE DIPL.- ING. H. BOHR
DIPL.-ING. S. STAEGER
8 MÖNCHEN B, 1. Juli 1975 Müllorslraße 3)
Farnruf: (069)'266060
Telegramme: Claims München Telex: 523903 claim d
Mapp.No. 23789 - Dr.K/hö
Case PH.27188
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED London - Großbritannien
"Verfahren zum überziehen von Pormgegenständen
mit einem Film"
PRIORITÄT: 1. August
- Großbritannien - 33990/74
Das Überziehen von Formgegenständen mit einem Film ist
eine Technik, die in den letzten Jahren insbesondere in der pharmazeutischen Industrie wichtig geworden ist,
weil dadurch gegenüber dem älteren Verfahren zur Beschichtung von Tabletten und dergleichen bestimmte Vorteile
erzielt werden. Bis jetzt wird als Lösungsmittel bei
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-2-
· j: -.- jr. Vereinsbank München, Konto 620 404 · PoifschseSAoriic i München 27044-302
einer, solchen Verfahren zum überziehen von Formgegenständen
mit einem Film in den meisten Fällen ein organisches Lösungsmittel verwendet, und zwar entweder ein einziges
organisches Lösungsmittel oder ein Gemisch von organischen Lösungsmitteln. Es ist auch bekannt als Lösungsmittel ein
Gemisch aus einem organischen Lösungsmittel, wie z.B. Äthanol, und Wasser zu verwenden. Solche Verfahren, bei
denen wäßrige Gemische verwendet werden, wurden bisher aber offensichtlich kommerziell noch nicht angewendet.
Es ist auch bekannt, Dosierungsformen, wie z.B. Tabletten, unter Verwendung von wäßrigen Dispersionen, die synthetische
Acrylharze enthalten, mit einem Film zu beschichten. Dieses Verfahren besitzt jedoch im Vergleich zum erfindungsgemäßen
Verfahren die folgenden Nachteile:
1. Zur Herstellung von mit einem Film beschichteten Dosierungsformen,
die unter gewissen Bedingungen, beispielsweise im Kund, zufriedenstellend desintegrieren, ist es nötig,
wasserlösliche Zusätze in die wäßrigenDispersionen einzuverleiben. Dies ist bei der vorliegenden Erfindung nicht
notwendig.
2. Bei Verwendung von wasserempfindlichen Tablettenkernen oder porösen Tablettenkernen ist es nötig oder zumindest
sehr erwünscht, die Kerne durch Aufbringen eines filmbildenden Mittels in einem organischen Lösungsmittel zu
versiegeln, bevor die erwähnte wäßrige Dispersion aufgebracht wird. Hierdurch werden die Vorteile der Verwendung
einer wäßrigen Zusammensetzung (d.h. die Vermeidung der mit der Verwendung von organischen Lösungsmitteln verknüpften
Schwierigkelten) weitgehend wieder aufgehoben. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist unter ähnlichen Umständen
ein vorheriges Versiegeln nicht erforderlich.
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Es wurde gemäß der Erfindung festgestellt, daß bei Verwendung von gewissen Beschichtungsmittel es möglich
ist, Wasser als einziges Lösungsmittel in einem Verfahren zum überziehen von Formgegenständen mit einem
Film zu verwenden. Das Verfahren ergibt vorzügliche Resultate. Es ist äußerst unerwartet, daß vorzügliche
mit Film beschichtete Produkte unter Verwendung von Wasser als einziges Lösungsmittel erhalten werden können.
Durch den Wegfall eines organischen Lösungsmittels ergibt das erfindungsgemäße Verfahren mehrere Vorteile gegenüber
den bekannten Verfahren zum überziehen von Formgegenständen mit einem Film, bei denen ein solches Lösungsmittel
verwendet wird. Beispiele hierfür sind:
(a) Die Umweltverschmutzung und auch mögliche giftige und andere unerwünschte Nebeneffekte auf das Arbeitspersonal
und andere Personen, die bei organischen Lösungsmitteln auftreten, werden vermieden. Außerdem werden
kostspielige Schutzmaßnahmen gegen eine solche Umweltverschmutzung vermieden.
(b) Feuer- und Explosionsgefahren, die bei solchen organischen Lösungsmitteln auftreten, fallen fort. Natürlich
fallen auch teure Schutzmaßnahmen gegen solche Gefahren
fort.
(c) Die Wirtschaftlichkeit wird aufgrund des Wegfalls teurer organischer Lösungsmittel (im Vergleich zu Wasser)
erhöht.
Die Verwendung von Wasser als einziges Lösungsmittel hat jedoch höhere Energiekosten bei der Verdampfung des
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Wassers im Vergleich zur Verwendung von organischen Lösungsmitteln
oder Mischungen aus organischen Lösungsmitteln und Wasser zur Folge. Die Vorteile des Verfahrens sind
Jedoch insgesamt größer als bei den bekannten Verfahren zum überziehen von Formgegenständen mit einem Film.
Gemäß der Erfindung wird also ein Verfahren zur Herstellung von mit einem Film beschichteten Formgegenständen vorgeschlagen,
welches dadurch ausgeführt wird, daß man auf die Formgegenstände durch ein Standardverfahren eine
Lösung oder Suspension aufbringt, die mindestens einen wasserlöslichen Zelluloseäther in Wasser als einziges
Lösungsmittel enthält.
Es wird darauf hingewiesen, daß in dieser Beschreibung der Ausdruck "Formgegenstände" im allgemeinen Sinn für
alle solche Formgegenstände verwendet wird, die üblicherweise
mit einem Film überzogen werden. Die wichtigsten Formgegenstände sind medizinische Tabletten. Weitere
Beispiele sind Pillen, Pastillen, Pellets und Granalien.
Geeignete wasserlösliche Zelluloseäther sind beispielsweise
Methylzellulose, Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose, Hydroxyäthylzellulose und Hydroxyäthylmethylzellulose.
Diese Äther wurden bereits bei den oben erwähnten bekannten Verfahren zum überziehen von
Formgegenständen mit einem Film verwendet. Es wird darauf hingewiesen, daß entweder ein einziger wasserlöslicher
Zelluloseäther oder ein Gemisch von wasserlöslichen Zelluloseäthern
durch das erfindungsgemäße Verfahren aufgebracht werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann Jeder herkömmliche
Apparat zum überziehen von Formgegenstanden mit einem Film
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verwendet werden, wie z.B. eine ventilierte Beschichtunpspfanne
oder Beschichtungstrommel, wie z.B. eine von der Seite ventilierte perforierte Beschichtunpcstrommel, beispielsweise
eine Accela-Cota-Maschine (hergestellt von Manesty Machines Ltd., Speke, Liverpool 2k, England) oder
ein Wurster-Apparat. Im allgemeinen wird das erfindungsgercäße
Beschichtungsverfahren in ähnlicher Weise wie die bekannten Filmbeschichtungsverfahren ausgeführt, wobei
jedoch darauf zu achten ist, daß das Wasser einen höheren Siedepunkt aufweist als die organischen Lösungsmittel,
die bei den bekannten Verfahren verwendet wurden.
Die Lösung oder Suspension, die beim erfindunpsgemäßen Verfahren auf die Fo ringe gen st an de aufgebracht wird, enthält
vorzugsweise mindestens einen Weichmacher, wie z.B. Glycerin, Polypropylenglycol, ein Polyäthylenglycol mit
einem Molekulargewicht von 200-6000, Saccharose, Sorbit, Triäthanolamin, Polyoxyäthylensorbitanmonooleat ("Tween"
SO), Glyceryltriacetat oder einen Phthalsäureester, wie z.B. Dibutylphthalat. Die Lösung oder Suspension, die
durch das erfindungsgemäße Verfahren auf die Formgegenstände aufgebracht wird, kann auch ein geeignetes Färbemittel
enthalten.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auf die Formgegenstände durch ein Standardüberziehverfahren eine Lösung oder Suspension aufgebracht, die aus
folgendem besteht:
wasserlöslicher Zelluloseäther 2-10? G/V
Weichmacher 0-2,5% G/V
Färbemittel ausreichende Menge
Wasser auf 100* V/V
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Beispiele für geeignete Beschichtungsforme In, die in
den Bereich dieser Ausführungsform fallen sind wie folgt:
Formel 1
Hydroxypropylmethylzellulose
(Sorte mit einer Viskosität
von 6 cps) 50 g
von 6 cps) 50 g
Polyäthylenglycol-400 10 g
Färbemittel · 20 g
Wasser auf 1 1
Formel 2
Methylzellulose
(Sorte mit einer Viskosität
von 15 cps) 50 g
von 15 cps) 50 g
Färbemittel 10 g
Wasser auf 1 1
Formel 3
Methylzellulose
(Sorte mit einer Viskosität
von 15 cps) . 25 g
von 15 cps) . 25 g
Hydroxypropylmethylzellulose
Porte mit einer Viskosität
von 15 cps) 25 g
Färbemittel 10 g
Wasser auf 1 1
Formel
k
Hydroxypropylmethylzellulose
(Sorte mit einer Viskosität
von 6 cps) 100 g
von 6 cps) 100 g
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Glycerin 20 g
Färbemittel 15 g
Wasser auf 1 1
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Eine Charge von 50 000 Tabletten mit jeweils 200 mg wurde in einer seitlich ventilierten perforierten
Beschichtungstrommel (6l cm Accela-Cota) auf 60°C erhitzt.
2 1 einer Lösung der obigen Formel 4 wurden kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 50 ml/min
mit Hilfe einer Niederdruckspritzeinheit auf die Tabletten aufgebracht. Die Tromme!geschwindigkeit wurde
auf 16 U/min gehalten. Die Eintrittstemperatur der Luft wurde auf 600C gehalten, so daß die Temperatur
der abziehenden Luft nicht unter 400C fiel. Nachdem die gesamte Lösung zugegeben worden war, wurde die
Trommel angehalten und wurden die Tabletten bei 60°C 30 min lang getrocknet. Auf diese Weise wurden mit
einem Film beschichtete Tabletten erhalten, die ein vorzügliches Aussehen besaßen.
Das oben beschriebene Verfahren wurde wiederholt, außer daß die Eintrittsluft auf 700C erhitzt wurde und/oder
eine Aufbringgeschwindigkeit von 70 ml/min verwendet
wurde. Auf diese Weise wurden mit einem Film beschichtete Tabletten erhalten, die ein vorzügliches Aussehen
besaßen.
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Eine Charge von 10 000 Tabletten von jeweils 200 mg wurde in einer Wurster-Kolonne mit einem Durchmesser
von 16 cm auf 600C erhitzt. Hierauf wurden 2 1 einer
Lösung der Formel 1 kontinuierlich mit 20 ml/min mit Hilfe einer Niederdruckspritzeinheit aufgebracht.
Nach beendetem Aufbringen wurden die Tabletten 30 min bei 600C getrocknet. Auf diese Weise wurden mit einem
Film beschichtete Tabletten erhalten, die ein vorzügliches Aussehen besaßen.
Eine Charge von 500 000 Tabletten von jeweils 100 mg wurde in einer herkömmlichen Zuckerbeschichtungspfanne
aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 122 cm auf 60°C erhitzt. 10 1 einer Lösung der obigen Formel 4 wurden
kontinuierlich mit ^O ml/min durch eine Niederdruckspritzeinheit
aufgebracht. Die Trommelpeschwindigkeit wurde auf 8 U/min gehalten. Die Temperatur des Lufteintritts
wurde zwischen 80 und 85 C gehalten, so daß die Temperatur
des Tablettenbetts (gemessen unter Verwendung einer Temperatursonde) nicht unter 380C fiel. Nachdem
die gesamte Lösung zugegeben worden war, wurde die Trommel angehalten, worauf die Tabletten 20 min getrocknet
wurden. Auf diese Weise wurden mit einem Film beschichtete Tabletten erhalten, die ein vorzügliches Aussehen besaßen.
Eine Charge von 36Ο 000 Tabletten von jeweils 350 mg wurde in einer seitlich ventilierten perforierten Beschichtungs-
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troirinel (122 cm Accela-Cota) auf 600C erhitzt. 2k 1 einer
Lösung- der obigen Formel k wurden kontinuierlich auf
die Tabletten mit 350 ml/min aufgebracht, wobei eine einzige Hochdruckweitwinkelspritzeinheit, die ohne
Luft arbeitete, verwendet wurde. Die Trommelgeschwindigkeit wurde auf 12 U/min gehalten. Nachdem die gesamte
Lösung der Trommel zugesetzt worden war, wurde diese angehalten, worauf die Tabletten 10 min bei 600C getrocknet
wurden. Auf diese Weise wurden mit einem Film beschichtete Tabletten erhalten, die ein vorzügliches
Aussehen besaßen.
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Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von mit einem Film beschichteten Formgegenst/inden, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf die Formgegenstände durch ein Standardbeschichtungsverfahren eine Lösung oder Suspension
aufbringt, die mindestens einen wasserlöslichen Zellulose· äther in Wasser als einziges Lösungsmittel enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgegenstände aus medizinischen Tabletten,
Pillen, Pastillen, Pellets oder Granalien bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zelluloseäther Methylzellulose, Hydroxypropylzellulose,
Hydroxypropylmethylzellulose, Hydroxyäthylzellulose und/oder Hydroxyäthylmethylzellulose verwendet
wird.
1J. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch
gekennzeichnet, daß es in einer ventilierten Beschichtungspfanne oder Beschichtungstrommel oder
in einem Wurster-Apparat ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis h, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung oder Suspension mindestens einen Weichmacher enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichmacher Glycerin, Polypropylenglycol,
Polyäthylenglycol mit einem Molekulargewicht von 200-6000, Saccharose, Sorbit, Triäthanolamin, PoIy-
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oxyäthylensorbitanmonooleat, GIyceryItriacetat und/oder
Dibutylphthalat verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung oder Suspension ein Färbemittel enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder Suspension aus folgendem
besteht:
wasserlöslicher Zelluloseäther 2-10? G/V
Weichmacher 0-2,5% G/V
Färbemittel ausreichende Menge
Wasser auf 100* V/V
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder Suspension eine der oben angegebenen
Formel 1, 2, 3 oder k aufweist.
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