DE2527241B2 - Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanschaumstoffs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PolyurethanschaumstoffsInfo
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Description
R1 C- ON[R2J4
in der R| Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 7
Kohlenstoffatomen und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, gegebenenfalls
gelöst in einem Verdünnungsmittel, verwendet und pro Äquivalent Polyisocyanat 0,002 bis 0,0315
Äquivalent Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin und 0,0055 bis 0,022 Äquivalent des Tetraalkylammoniumalkanoats
einsetzt.
Hartpolyisocyanuratschaumstoffe hoher Flammbeständigkeit und Hitzebeständigkeit sowie ausgezeichneten
thermischen Isoliervermögens sind bekannt. Aus den US-PS 35 16 950, 35 80 868, 36 20 986, 36 25 872,
36 35 848, 37 25 319 und 37 45 133, der GB-PS 9 08 337
und der DT-PS Il 12 285 ist es beispielsweise bekannt,
Schaumstoffe durch Umsetzen eines organischen Polyisocyanats mit einem Trimerisierungskatalysator in
Gegenwart eines Treibmittels und einer untergeordneten Menge, in der Regel weniger als 0,5 Äquivalent pro
Äquivalent Polyisocyanat, eines Polyols herzustellen.
Bei den bekannten Verfahren muß die Verschäumungsreaktion
neben mindestens zwei Polymerenbildungsrcaktionen, nämlich einer Isocyanuratbildung aus
der Hotriopolymerisation des verwendeten Polyisocyanats und einer untergeordneten Polyurethanbildung aus
der Umsetzung eines Polyols mit dem Polyisocyanat, ablaufen. Wegen der unterschiedlichen relativen Reaktionsgeschwindigkeiten
der beiden Polymerisationsreaktionen kommt es insbesondere bei der großtechnischen
Durchführung der bekannten Verfahren zu .Schwierigkeiten. Die Polyurethanbildung beginnt häufig
vor der Trimerisation, so daß es im gesamten Schaunisioffanstiegprofil zwei getrennte Anstiegstufen
gibt.
Diese Schwierigkeiten werden im Falle der Applikation von Polyisocyanuratschaumstoffen durch Sprühverfahren
noch deutlicher. So wurde es bisher für erforderlich angesehen, beim Sprühverfahren mit
relativ hohen Subslrattemperaturen, beispielsweise Temperaturen von mindestens I5,6QC, zu arbeiten, um
den erforderlichen raschen Schaumstoffanstieg sicherzustellen und um eine geeignete Härtung und Haftung
des Schaumstoffs auf dem Substrat zu erreichen. Wird bei den bekannten Verfahren beim Aufsprühen auf kalte
Substrate lediglich die Katalysatorkonzentration erhöht, so erhält man eine schlechte Schaumstoffhaftung
und Schaumstoffaushärtung neben einem Verlust an den wünschenswerten Schaumstoffeigenschaften. Wegen
der kritischen Rolle, die die Art und Menge des Katalysators bei der Herstellung von Polyisocyanuratschaumstoffen
spielen, war es bisher noch nicht möglich, einen Katalysator anzugeben, der einerseits bei
niedrigen Applikationstemperaturen gut arbeitet und andererseits zu einem Schaumstoff guter Haftung an
dem Substrat fuhrt
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von zelligen, hochtemperatur- und feuerbeständigen
Polyisocyanuratschaumstoffen durch Sprühapplikation auf die verschiedensten Substrate zu
ermöglichen. Der Erfindung lag ferner die Aufgabe zugrunde, F'olyisocyanuratschaumstoffe mit den geschilderten
Eigenschaften auf üblichen Polyurethanschaumstoff-Sprühanlagen, wie sie im Handel erhältlich und
dem Fachmann leicht zugänglich sind, herzustellen. Die Polyisocyanuratschaumstoffe sollten sich bei Raum- und
Substrattemperatur unterhalb der als normal angesehenen Temperaturwerte von beispielsweise 15,6° C bis
26,7°C nach Sprühverfahren herstellen lassen. Insbesondere sollten bei der Herstellung solcher Polyisocyanuratschaumstoffe
die Reaktionsbestandteile keine höheren Temperaturen aufweisen müssen als dies bei den
bekannten Verfahren der Fall ist. Schließlich sollten die erfindungsgemäß herstellbaren Polyisocyanuratschaumstoffe
rasch aushärten und trotzdem noch gute thermische Isoliereigenschaften behalten.
Es wurde nun überraschenderweise ein Verfahren gefunden, das nicht mit den geschilderten Nachteilen
behaftet ist und das sich zur Sprühapplikation von Polyisocyanuratschaumstoffen bei niedriger Temperatur
auf kalte Substrate eignet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanschaumstoffs mit hauptsächlich
wiederkehrenden Isocyanurateinheiten unter Sprühschaumbildungsbedingungen durch Umsetzung
eines aromatischen Polyisocyanats mit 0,01 bis 0,5 Äquivalenten eines Polyols pro Äquivalent des Polyisocyanats
in Gegenwart eines Treibmittels und eines Trimerisierungskatalysators, gegebenenfalls unter Mitverwendung
von Dispergiermitteln, Zellstabilisatoren, Netzmitteln und flammhemmenden Zusätzen. Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Trimerisierungskatalysator ein Gemisch aus 3 bis 85
Mol-%, bezogen auf das Katalysatorgemisch, Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin und 97 bis 15 Mol-%, bezogen
auf das Katalysatorgemisch, eines Tetraalkylammoniumalkanoats der allgemeinen Formel:
R1 C ON(RjI4 (I)
in der Ri Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 7
Kohlenstoffatomen und Rj einen Alkylrest mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen bedeuten, gegebenenfalls gelöst in einem Verdünnungsmittel, verwendet und pro Äquivalent
Polyisocyanat 0,002 bis 0,0315 Äquivalent N1N-Dimethylcyclohcxylamin
und 0,0055 bis 0,022 Äquivalent des Tetraalkylammoniumalkanoats einsetzt.
Unter Alkylresten mit 1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen sind z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- und Octylreste sowie
Isomere hiervon zu verstehen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Tetraalkylammoniumalkanoate können z. B. von Ameisensäure, Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure, Pentansäure, Hexansäure, Heptansäure und Octansäure sowie deren
Isomeren abgeleitet sein.
Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht auf der Verwendung des ganz speziellen
Katalysatorgemischs, das sich unter Vermeidung der geschilderten Schwierigkeiten in besonders guter Weise
in zu Schaumstoffen zu versprühenden Rezepturen zum Einsatz bringen läßt Das unter Verwendung dieses
Katalysatorgemischs durchgeführte Verfahren liefert Polyisocyanuratschaumstoffe ausgezeichneter Haftung
an den verschiedensten üblicherweise auf dem Gebiet der Sprühschaumstoffherstellung verwendeten Substraten.
Überraschenderweise bleibt diese Eigenschaft auch dann erhalten, wenn der Schaumstoff unter normalen
Umgebungstemperaturen oder bei derart niedrigen Temperaturen, bei denen die nach den bekannten
Verfahren hergestellten Sprühschaumstoffe nicht auf einem Substrat haftenblieben, durch Sprühapplikation
hergestellt wird. Das erfindungsgemäß verwendete Katalysatorgemisch hat außerdem auch den Vorteil, daß
bei dem fertigen Schaumstoff sämtliche wünschenswerten Eigenschaften erhalten bleiben.
Die Katalysatorgemischbestandteile werden während oder unmittelbar vor der Trimerisierungsreaktion
des Polyisocyanats miteinander vereinigt. Gegebenenfalls kann das N.N-Dimethylcyclohexylamin und das
Tetraalkylammoniumalkanoat vorgemischt oder in Form einer Mischung gelagert werden.
Die Konzentrationen der einzelnen Bestandteile des Katalysatorgemischs können innerhalb der angegebenen
Grenzen beliebig variiert werden, solange sich ihre Summe auf insgesamt 100 Mol-% ergänzt.
Die Menge des Tetraalkylammoniumalkanoats im Katalysatorgemisch beträgt 15 bis 97 Mol-%, vorzugsweise
40 bis 85 Mol-%.
Die Tetraalkylammoniumalkanoate werden durch Vereinigen einer Alkancarbonsäure der allgemeinen
Formel
Il
K1 C Oll
worin Ri für ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest
mit I bis einschließlich 7 Kohlenstoffatomen steht, mit einem quaternären Ammoniumhydroxid der allgemeinen
Formel
unterhalb des Siedepunkts der zugesetzten Alkancarbonsäure liegt. Nach Entfernung sämtlicher flüchtiger
Bestandteile einschließlich des als Nebenprodukt gebildeten Wassers unter vermindertem Druck erhält
man entsprechend der folgenden Gleichung die Verbindung der allgemeinen Formel (1)
worin R> für einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, hergestellt. Selbstverständlich kann der Rest
R2 den gleichen Alkylrest wie R; bedeuten oder einen
vom Rest Ri verschiedenen Alkylrest bedeuten. Weiterhin können die vier Reste R_>
gleich oder verschieden sein.
Beispielsweise wird bei der Herstellung des Tetraalkylammoniumalkanoats
die Alkancarbonsäure langsam zu einer methanolischen Lösung des quaternären Ammoniumhydroxids zugegeben. Diese Lösung besitzt
eine Temperatur, die hoch genug ist, um das Methanol abdestillieren z.u lassen, die jedoch ein gutes Stück
in KrC-OIi f [K2J4NOIl
>\i, CON[R,|4 1 IhO
Typische Beispiele für Alkancarbonsäuren sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure,
Isobuttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Heptansäure, Caprylsäure, 2-Methylhexansäure, 2-Äthylhexansäure
und 2,2-DimethyIpropionsäure. Typische Beispiele für als Ausgangsmaterialien verwendete quaternäre
Ammoniumhydroxide sind Tetramethylammoniumhydroxid, Tetraälhylammoniumhydroxid, Telrabutylammoniumhydroxid,
Tetraoctylammoniumhydroxid, Trimethyläthylammoniumhydroxid, Tributyläthylammoniumhydroxid
und Triäthylbutylammoniumhydroxid. Bei der Herstellung der Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) können die Reaktionsteilnehmer im Molverhältnis 1 :1 zum Einsatz gelangen. Vorzugsweise sollte
jedoch die Alkpncarbonsäure im Überschuß eingesetzt werden.
Besonders bevorzugte Tetraalkylammoniumalkanoate sind Tetramethylammoniumacetat, Tetraälhylammoniumacetat,
Tetramethylammoniumpropionat, Tetramethylammoniumoctanoat und Tetramethylammonium-2-äthylhexanoat,
insbesondere Tetramethylammonium-2-äthylhexanoat.
Die Tetraalkylammoniumalkanoate können in fesler Form durch Trocknen in einem Ofen oder Vakuumofen
oder durch übliche bekannte Maßnahmen zum Trocknen von Feststoffen isoliert und dann in fester Form in
dem Katalysatorgemisch verwendet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden sie jedoch
in dem Katalysatorgemisch, gelöst in einem Verdünnungsmittel, verwendet. Das Verdünnungsmittel kann
zu den Tetraalkylammoniumalkanoaten nach deren Isolierung aus dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden.
Vorzugsweise wird jedoch das Verdünnungsmittel zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, nachdem die
gesamte Alkancarbonsäure zugesetzt und der Hauptteil des Methanols abdestilliert ist. Nach beendeter Zugabe
des Verdünnungsmittels wird das Reaklionsgemisch unter Vakuum erhitzt, um sicherzustellen, daß sämtliches
restliches Methanol und das Wasser vollständig entfernt werden. Der erhaltenen Lösung wird dann das
Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin zugesetzt.
Beispiele für Verdünnungsmittel sind
Beispiele für Verdünnungsmittel sind
niedermolekulare Polyole, wie Äthylenglykol,
Diäthyienglykol.Triäthylenglykol,
Dipropylenglykol, Dibutylenglykol,
Tetr.iäthylenglykol, Glycerin,
flüssige Polyäthylenglykole, z. B.
die durch Addition von Äthylenoxid an Wasser,
Äthylenglykol oder Diäthylenglykol
herstellbaren Polyoxyäthylenglykole,
Äthylglykol, Butylglykol,
HOH2CCHiOCH2CH2OCiH,,
HOH2CCH2OCH2CH2OCh,,
HOH2CCh2OCH2CH2OC4H.,,
Äthanolamin, Diäthanolamin,
Triethanolamin sowie
dipolare aprotische Lösungsmittel, wie
Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon und Dirnethylsulfoxid sowie Mischungen der genannten Lösungsmittel. ->
dipolare aprotische Lösungsmittel, wie
Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon und Dirnethylsulfoxid sowie Mischungen der genannten Lösungsmittel. ->
Besonders bevorzugte Verdünnungsmittel sind Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Polyäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 400 und Mischungen hiervon, insbesondere Äthylenglykul. Die
Konzentration des in dem Verdünnungsmittel gelösten in Tetraalkylammoniumalkanoats ist nicht kritisch und
kann zwischen etwa 20 und etwa 80 Gew.-% variieren. Wenn ein Gemisch aus Verdünnungsmitteln verwendet
wird, sollte der gewichtsprozentuale Anteil des einen Verdünnungsmittels in dem anderen zweckmäßigerwei- ι r>
se 10 bis 90, vorzugsweise 25 bis 75 Gew.-%, betragen.
Das Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin wird ein dem
Katalysatorgemisch in einer Menge von 3 bis 85, vorzugsweise von 15 bis 60 Mol-% eingesetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können :>
<> sämtliche aus der US-PS 37 45 133 bekannten Polyole
oder sonstige Polyole, wie sie in untergeordneten Mengen bei der Herstellung von Polyisocyanuratschaumstoffen
verwendet wurden, verwendet werden. Diese Polyole können direkt während der Trimerisie- r>
rung des aromatischen Polyisocyanats zugesetzt oder in Form eines mit dem aromatischen Polyisocyanat
gebildeten endständigen Isocyanatgruppen aufweisenden Vorpolymeren, das dann später trimerisiert wird,
eingesetzt werden. Die Polyole werden in einer Menge «ι
von 0,01 bis 0,5 Äquivalenten pro Äquivalent des Polyisocyanats verwendet.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten aromatischen Polyisocyanate sind die üblicherweise
zu diesem Zweck verwendeten. Zur Herstellung von r>
Schaumstoffen mit außerordentlich hoher Hitzebeständigkeit und Strukturfestigkeit werden vorzugsweise
Polymethylenpolyphenylpolyisocyanate, insbesondere die in der US-PS 37 45 133 beschriebenen Polymethylcnpolyphenylpolyisocyanate,
verwendet. Ein besonders mi bevorzugtes Polymethylenpolyphenylpolyisocyanat ist
ein solches mit einer Azidität von weniger als 0,1%. Es gibt verschiedene bekannte Verfahren zum Erniedrigen
der Azidität auf solche Werte. Ein besonders gut geeignetes Verfahren ist in der US-PS 37 93 362 <n
beschrieben. Bei letzterem Verfahren wird das Polyisocyanat mit pro Äquivalent an in dem Polyisocyanat
enthaltener Säure 0,25 bis 1 Äquivalent eines monomeren Epoxids behandelt. Ein besonders bevorzugtes
Polymethylenpolyphenylpolyisocyanat ist ein solches, in ">" dem der Methylen-bis-(phenylisocyanat)-Gehalt 30 bis
85 G ew.-% beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich unter Anwendung der üblichen Maßnahmen und der üblichen
Vorrichtungen durchführen. v>
Die Mengenanteile des Katalysatorgemischs werden derart gewählt, daß pro Äquivalent an in dem
Reaktionsgemisch enthaltenem aromatischen Polyisocyanat 0,002 bis 0,0315, vorzugsweise 0,008 bis 0,016
Äquivalent an N.N-Dimethylcyclohexylarnin und 0,0055 w>
bis 0,022, vorzugsweise 0,010 bis 0,019 Äquivalent an Tetraalkylammoniumalkanoat vorhanden sind.
F.ntsprechend üblicher bekannter Arbeitsweisen werden übliche Treibmittel und gegebenenfalls Dispergiermittel,
Zellstabilisatoren, Netzmittel und flammen- ir> hemmende Zusätze mitverwendet. Eine besonders
bevorzugte Klasse von flammhemmenden Zusätzen sind phosphorhaltige flammhemmende Mittel, wie
Tris-(2-chloräthyl)-phosphat, Tris-(2-chlorpropyl)-phosphal,
Tris-(2,3-dibrompropyl)-phosphat und Tris-(l,3-dichlorisopropyl)-phosphat.
Die erfindungsgemäß hergestellten Schaumstoffe zeigen an den verschiedenstem Substraten, z. B. Holzfaserplatten,
Bauplatten, Gipsplatten, Asbestplatten (Transite), Holz, Sperrholz, Metallblechen und Papierprodukten,
wie Kraftpapier und schwerer Pappe, eine gute Haftung. Die eine gute Haftung aufweisenden,
hitze- und flammbeständigen Schaumstoffe zeigen daneben auch noch ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften, z. B. einen guten K-Faktor (Maß für die thermische Isolierfähigkeit eines zelligen Schaumstoffs
— bestimmt nach der Methode ASTM C-177). Nach der
Sprühapplikation härten die erfindungsgemäß herstellbaren Schaumstoffe rasch aus und erreichen darüber
hinaus auch noch schnell den theoretischen Polyisocyanuratgehalt. Die rasche Aushärtung führt dazu, daß die
fertigen Schaumstoffe rasch ihre optimalen physikalischen Eigenschaften erreichen. Ein hervorragender
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Sprühschaumbildung bei niedrigen
Temperaturen, wie sie bei den bisherigen Verfahren für nicht anwendbar gehalten wurden, durchgeführt werden
kann. So kann die Sprühapplikation erfindungsgemäß bei Raum- und Substrattemperatur von bereits 4,4° C
durchgeführt werden. Trotzdem besitzt der hierbei erhaltene Schaumstoff die entsprechend gute Haftung
und die entsprechend guten physikalischen Eigenschaften, wie sie bei höheren Umgebungs- und Substrattemperaturen
durch Sprühapplikation hergestellte Schaumstoffe aufweisen. Darüber hinaus können die Schaumstoffe
in Form dünner Schichten und dünner schichtförmiger Wicklungen gesprüht werden. Dies war bisher mit
Polyisocyanuratsystemen wegen der schlechten Schaumstoffhärtung, der schlechten Haftung und der
schlechten physikalischen Eigenschaften nicht möglich.
So können beispielsweise die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethanschaumstoffe für hohe Temperaturen
aufweisende Rohrleitungen, öfen und höhere Temperaturen aufweisende Flüssigkeiten enthaltende
Lagertanks als Wärmedämmung und Isoliermaterialien verwendet werden. Die erfindungsgemäß hergestellten
Schaumstoffe finden auch in der Kältetechnik Anwendung, wobei sie zum Isolieren von Rohren oder Tanks
mit darin befindlichen, eine niedrige Temperatur aufweisenden und eine thermische Isolierung erfordernden
Flüssigkeiten dienen. Die Möglichkeit, Schaumstoffe innerhalb eines breiten Temperaturbereichs, unter
anderem auch bei niedrigen Temperaturen, durch Sprühapplikation herzustellen, findet insbesondere bei
der Sprühherstellung von Schaumstoffen in entlegenen Gebieten besonderes Interesse. Diese hitze- und
flammbeständigen Schaumstoffe eignen sich insbesondere bei der Herstellung von Industriebauwerken.
Die folgenden Arbeitsweisen veranschaulichen die Herstellung von Tetraalkylammoniumalkanoaten.
a) Herstellung von Tetramethylammonium-2-äthylhexanoat
der Formel:
t\H, O
C4H,, (H C ON(CH,)4
Ein 5 I fassender Dreihalskolben wurde mit einem Thermometer, einem mechanischen Rührer, einem
Destillationsaufsatz und einem zusätzlichen Trichter
versehen. Dann wurde der Kolben mit 2660 g einer methanolischen Lösung von Tetramethylammoniumhydroxid,
die 24 Gew.-% des Hydroxids enthielt (7 Mol Tetramethylammoniumhydroxid) beschickt. Dann wurde
die Lösung unter kontinuierlichem Rühren 23A
Stunden lang auf eine Temperatur von etwa 800C erhitzt. Während hierbei das Methanol abdestillierte,
wurden 1150g (8,0 Mol) 2-Äthylhexansäure zugesetzt.
Während das Reaktionsgemisch noch fließfähig war, wurden 1002 g Äthylenglykol zugesetzt. Innerhalb von
etwa 24 Stunden wurde der Druck langsam bis zu einem Endvakuum von 2 mm Hg-Säule erniedrigt. Während
dieser Zeit destillierten Methanol und das als Nebenprodukt gebildete Wasser bei einer Kolbentemperatur von
60 bis 700C ab. Das gewünschte Produkt lag in etwa 64%iger Lösung in Äthylenglykol vor. Diese Lösung
von Tetramelhylammonium-2-äthylhexanoat wurde direkt
als Katalysatorbestandteil verwendet.
Ein Rohsalz wurde erhalten, wenn keine Äthylenglykolzugabe
erfolgte, sondern das Reaktionsgemisch so lange bei einer Kolbentemperatur von etwa 800C
erhitzt wurde, bis kein weiteres Destillat mehr überging. Zu dem hierbei angefallenen festen Rückstand wurde
überschüssiges Dioxan zugegeben, dann wurde gekühlt
und schließlich filtriert, wobei ein festes Reaktionspro
dukt erhalten wurde. Dieses wurde über Nacht bei einei
Temperatur von 500C getrocknet, und dann in einen·
Vakuumexsikkator gelagert, bis es als Cokatalysatorbe standteil zum Einsatz kam.
b)—e) Herstellung von Tetraalkylammoniumalkanoa
ten
Die unter a) genannte Arbeitsweise wurde mit den ir der Tabelle (I) angegebenen Alkancarbonsäuren unc
quaternären Ammoniumhydroxiden wiederholt, wöbe die in der Tabelle aufgeführten Tetraalkylammoniumal
kanoate erhalten wurden. Hierbei wurde lediglich mi' einem geringen Säureüberschuß gearbeitet. Fernei
wurden etwa 140 g Äthylenglykol zugesetzt. Die erhaltenen Produkte sind durch ihren gewichtsprozen
tualen Gehalt an Lösungsmittel (Äthylenglykol) gekenn zeichnet. Die festen Produkte lassen sich in Form vor
Rohsalz durch bloßes Erhitzen des jeweiligen Reak tionsgemischs im Vakuum in Abwesenheit von Äthy
lenglykol gewinnen. Sowohl das Rohsalz als auch die Lösung ließen sich in den erfindungsgemäß verwende
ten Katalysatorgemischen einsetzen.
Arbeits weisen |
Alkancarbonsäurc (1,1 Mol) |
Qualcrniircs Hydroxid (1,0 Mol) |
Gcbildclcs Salz | Lösungsmittcl- gehalt in Gcw.-% |
b) | Essigsäure | Tclramcthylammonium- hydroxid |
Tetramcthylammonium- acctat |
51 |
O | Propionsäure | Tetramethylammonium hydroxid |
Tctramelhylammonium- propionat |
49 |
el) | Octansäurc | Tetramethylammonium hydroxid |
Tetramclhylammonium- octanoat |
30 |
c) | Essigsäure | Tctraäthylammonium- hydroxid |
Tctraäthylammonium- acctat |
42 |
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Der Schaumstoff A stellt ein Beispiel für einen erfindungsgemäß durch Sprühapplikation hergestellten
Schaumstoff dar. Die Sprühapplikation erfolgte mittels einer handelsüblichen Spritzpistole mit handelsüblicher
Proportioniereinrichtung. Die Bestandteile 1 und II wurden im Volumenspriihverhältnis 1 :1 unter Drucken
von 42,2 bis 49,2 kg/cm2 bzw. 21,1 bis 28,1 kg/cm2
ausgetrieben. Beide Teile der Sprühpistole arbeitetcr mit handelsüblichen Proportionierpumpen. Die Tempe
ratur der Bestandteile I und II betrug 63 bis 66° C. Di< Sprühapplikation erfolgte sowohl auf Pappe als auch au
ein Stahlblech, wobei in jedem Falle eine ausgezeichne te Haftung erzielt wurde. Die Rezeptur und di<
Eigenschaften des fertigen Schaumstoffs sind in de folgenden Tabelle II zusammengestellt. Der prozentual«
Trimerengehalt des Schaumstoffs A wurde, durcl IR-Spektralanalyse ermittelt, zu 8,5% bestimmt. Dei
berechnete Trimerengehalt betrug 8,12%.
Schaumslol'l' Λ
Bestandteile:
Bcsliiniltcil I
Bcsliiniltcil I
l'olyisocyiiniilgcmisch aus 40 Gcw.-% Mcthylcn-his-lphcnylisoeyaniil) und 60 Gew.-"/« Poly- 134
mulhylcnpolyphunylisocyiinnl einer lüinktinnnliliil von höher ills 2 Isocyiinnliiquiviilcntgcwicht
elwii 140
•inhydrid mil I I Mol Diäthylenglykol und 2,5 Mol Propylunoxid erhaltener Polyester
(OHZ - 2(M))
IO
Fortsei/uns;
Schaumstoff Λ
Handelsüblicher Polyether für Hartschaumstoffe (durchschnittliche llydroxyl/ahl: 7(X); 16
vgl. »Chemicals and Plastics Physical Properties«, Union Carbide, Seite 22, 1969)
(Initiator: Diäthylentriamin)
Tris-(y!i-Chlorpropyl)-phosphat 18
Lösung aus 60 Gew.-% Tctramethylamnionium-2-äthylhexanoat und 40 Gew.-% Äthylenglykol 5
KN-Dimethylcyclohcxylamin 2
Handelsübliches Silikonnctzmittcl 3
Trichlorlluormethan 36
Volumenverhältnis 1/11 I: I
Gewichtsverhältnis I/II 0,92:1
Anstiegeigenschalten (in Sekunden):
Cremezeit sofort
Krster Anstieg 0,5
Zweiter Anstieg 4,0
Gelzeit 3,5
lindanstieg 7
Zeit bis zum Verlust der Klebrigkeit 5
Zeit bis zum Festwerden 15
Dichte, g/cm! 0,03364
Geschlossene Zellen, % (ASTM-Methode D-1940) 94,4
K-Faktor, Kcal/mh C (ASTM-Methode C-177) 0,015
Sicherheitsdurchbrenntest, h/2,54 cm (Bureau of Mines-Test) 0,38
Bröckligkeit (gewichlsprozcntualcr Verlust, bestimmt nach der ASTM-Methode D-421) 2,1
Alterung in leuchter Atmosphäre, % A Volumen bei 70 C, 100% relative Feuchtigkeit
1 Tag 4,2
7 Tage 6,3
14 Tage 9,0 Trockenalterung, % Λ Volumen bei 93,3 C
I Tag 2,1
7 Tage 4,5
Durekfestigkeit in kg/enr
Parallel /ur Anstiegrichtung 2,0
Senkrecht zur Anstiegrichtung 1,5
Sauerstofllndex, %') 29
Rauchdichte, %') 32 Flammenausbreilungsbewcrtung (FSR) und Rauchbildung gemäß der Methode ASTM ΙΪ-841)
FSR 20,5
Rauchbildung 140
') Cieniiil.l der Vorschrift ASTM IΪ-2803 durchgerührter Urennbarkeilstest. Die Angabc erfolgt als /um Aufrechterhalten lies
lirennens einer l'rohe erforderlicher prozentualer Sauerstoffgehalt.
') (iemiilJ der Vorschrift ASfM D-2843-70 durchgeführter Raiiclulichlelesl. Hierbei wurde die Rauchdichle heim Verbrennen
von Kunststoffen, gemessen als prozentuale Lichlabsorption, ermittelt.
') Die l-lamnienausbreilung und die Kauehbewertiing eines l'rüllings erfolgt nach dem in der Methode ASTM li-84 beschriebenen
Tunnellest.
Der Schaumstoff B wurde unter Verwendung des Polyisocyanats von Beispiel I in der in Beispiel 1
verwendeten Sprühvorrichtung auf eine Asbestplatte (Transite) gesprüht. Er zeigte dieselben guten Haftungseigenschaften wie der Schaumstoff A. Der Schaumstoff
C wurde aus einer entsprechenden Rezeptur wie der
Schaumstoff B1 bei der jedoch im Katalysatorgemisch
das N.N-Dimethylcyclohexylamin weggelassen worden
war, hergestellt. Wurde dieser Schaumstoff auf eine Asbestplatte gesprüht, zeigte er neben denselben
raschen Anstiegeigenschaften wie der Schaumstoff B dieselbe rasche Anspringzeit. Die Anstiegeigenschaften
entsprachen nahezu vollständig den Anstiegeigenschaf-
Il 12
ten des Schaumstoffs A von Beispiel 1.1m Gegensatz sogar ab. Die Ergebnisse für die Schaumstoffe B und C
zum Schaumstoff B haftete jedoch der Schaumstoff C sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt,
sehr schlecht an der Asbestplatte und fiel in der Tat
sehr schlecht an der Asbestplatte und fiel in der Tat
Schaumstoff
Bestundteile
Bestandteil I
γ« Polyisocyanat von Beispiel I 134 134
Bestandteil 11
Polyester von Beispiel 1 Tris-OÖ-chloräthyl »-phosphat
Lösung aus 65 Gew.-% Telramethylamnionium-2-iithylhexanoat und
35 Gew.-% Äthylenglykol N^N-Dimethylcyclohexylamin
I landclsublich.es Silikonnctzmittcl
Trichlorlluormelhan Volumenverha'ltnis I/II
Anstiegeigenschaften in Sekunden Erstes Anspringen Zweites Anspringen Gelzeit
Endanstieg
Zeit bis zum Verlust der Klebrigkcit
Zeit bis zum Festwerden Haftung an der Asbestplatte
Γι jeweils mit Pappe und einem Stahlblech als Substraten
Beispiel 3 durchgeführt. Bei den beiden Schaumstoffen D und E
Die Schaumstoffe D und E wurden unter Verwendung wurde eine ausgezeichnete Haftung an dem Substrat
des Polyisocyanats von Beispiel 1 und der Sprühvorrich- festgestellt. Die Rezeptur und die physikalischen
tung von Beispiel 1 hergestellt. Der Schaumstoff D Eigenschaften der Schaumstoffe sind in Tabelle IV
wurde bei 21°C, der Schaumstoff E bei einer -κι zusammengestellt. Hieraus geht klar und deutlich
Temperatur von 4,4°C gesprüht. Entsprechende Tempe- hervor, daß der bei der sehr niedrigen Temperatur von
raturen wiesen auch die jeweiligen Substrate auf. Die 4,4°C gesprühte Schaumstoff E keine Einbuße in seinen
Sprühversuche für die Schaumstoffe D und E wurden Eigenschaften erlitten hat.
70 | 70 |
26 | 26 |
4 | 5 |
1 3 |
3 |
37 | 38 |
1:1 | 1:1 |
0,75 | |
3 | |
4 | |
7,5 | |
4,5 | |
K) bis 15 | |
ausgezeichnet | HiIH at, |
Schaumstoff | !■ | |
1) | ||
Bestandteile | ||
Bestundteil I | 134 | |
Polyisocyanat von Beispiel 1 | 134 | |
Bestandteil Il | 65 | |
Polyester von Beispiel I | 6f | 16 |
Polyether von Beispiel I | 16 | 1« |
Tris-(/y-chlorpropy I (-phosphat | IK | 6,5 |
Lösung aus 60 Gew.-% Tetramelhyl!inimonium-2-älhylhexanoat und | 6,5 | |
40 Gew.-% Älhylenglykol | 2 | |
N1N-I )imelhyleyelohexylani in | 2 | 3 |
Handelsübliches Silikonnel/miUel | 3 | 37 |
Triehlorlluormelhan | 37 | 65.5 |
Temperatur iler Bestandteile in C | 65,5 | 4,4 |
Umgebungstemperatur in C | 21,1 | |
25 27 241 | 13 | I'orlsL'l/iiiiu | 14 | i· |
1:1 | ||||
Srhaunisloll' | 0,03124 | |||
Volumcnvcrhiiltnis I/ll | I) | |||
Dichte, g/cm' | 1:1 | 2,9 | ||
Alterung bei Feuchtigkeit, % A Volumen bei 70 C", 100 % relative Feuchtigkeit | 0,03268 | 4,0 | ||
1 Tag | 5,0 | |||
3 Tage | 4,6 | 6,1 | ||
7 Tage | 6,2 | |||
14 Tage | 7,4 | -1,0 | ||
Tmckenallcrung, % A Volumen bei 93,3 C | 8,3 | 0,8 | ||
I Tage | ||||
7 Tage | 0,5 | 1,84 | ||
Druckfestigkeit, kg/cm2 | 2,5 | 1,26 | ||
Parallel zur )'-Richtung | 1,22 | |||
Senkrecht zur Λ-Richlung | 1,68 | 29,1 | ||
Senkrecht zur Z-Richtung | 1,03 | 33 | ||
Sauerstorfindex | 1,20 | |||
R :il irhitirhlr1 | 28,9 | |||
33 | ||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanschaumstoffs mit hauptsächlich wiederkehrenden Isocyanurateinheiten unter Sprühschaumbildungsbedingungen durch Umsetzung eines aromatischen Polyisocyanats mit 0,01 bis 0,5 Äquivalenten eines Polyols pro Äquivalent des Polyisocyanate in Gegenwart eines Treibmittels und eines Trimerisierungskatalysators, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Dispergiermitteln, Zellstabilisatoren, Netzmitteln und flammhemmenden Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trimerisierungskatalysator ein Gemisch aus 3 bis 85 Mol-%, bezogen auf das Katalysatorgemisch, Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin und 97 bis 15 Mol-%, bezogen auf das Katalysatorgemisch, eines Tetraalkylammoniumalkanoats der allgemeinen Formel:
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