DE2526766C2 - Vorrichtung für die Schußladenbeeinflussung bei schützenlosen Webmaschinen - Google Patents
Vorrichtung für die Schußladenbeeinflussung bei schützenlosen WebmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit gesteuert bewegbaren Organen für die Schußfadenbeeinflussung
bei schjtzenlosen Webmaschinen zur Herstellung zweier Gewebe übereinander, bei denen
von ortsfest gehalterten Spulen ebnehmbare Schußfäden
mittels zweier gegenläufig bewegbarer Greiferstangenpaare (Zubringer-Greiferstangen und Abnehmer-Greiferstangen)
mit Schußfadenübergabe jeweils etwa in Webfachmitte eingetragen werden.
Schützenlose Webmaschine mit von beiden Seiten her in die Webfächer eintretenden, gegenläufig
bewegbaren Greiferstangenpaaren und Fadenübergabe in der Webfachmitte sind zur Herstellung von
Doppelgeweben mit Flor, wie z. B. Plüsch, bekannt. Dabei wird in beiden Geweben jeweils nur eine
Schußfadenart verwendet, so daß für jedes Gewebe auch nur ein Organ zum Darbieten des einzigen
Schußfadens benötigt wird, etwa ein gesteuert bewegbarer Fadenheber, der den durch eine Führungsöie
od. dgl. laufenden Schußfaden in die Bewegungsbahn des betreffenden Zubringergreifers bringt.
Es sind weiterhin schützenlose Webmaschinen zur Herstellung von zwei parallelen Geweben bekannt
(DT-OS 19 32 565), bei denen in jedes Gewebe verschiedene Schußfäden eingewebt werden können,
die von einer Schußfadenwählvorrichtung kommen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Webmaschinen,
bei denen nur zwei Greiferstangen vorhanden sind, deren Länge größer als die Gewebebreite ist und die
sich jeweils von einer Seite der Maschine bis zur anderen Seite derselben durch die Webfächer hindurch
bewegen. Hierbei ist es wegen des verfügbaren Raumes und der Bewegungsverhältnisse möglich, Vorrichtungen
turn wählbaren Vorlegen unterschiedlicher Schußfäden "ür beide Greifer vorzusehen, weil die letzteren am
Ende ihrer Hinbewegung frei aus dem Webfach heraustreten und lediglich in eine Vor'agevorrichtung
eintauchen zu brauchen, um die jeweils vorgelegten S Schußfäden zu übernehmen.
im Hinblick auf die betriebsmäßig erreichbare Maschinendrehzahl und damit auf die Webldstung
erweisen sich Webmaschinen mit von beiden Seiten her in das Webfach eintretenden Greiferstangen und
Schußfadenübergabe in der Webfachmitte gegenüber Maschinen mit einer über die gesamte Gewebebreite zu
bewegenden Greiferstange als besonders günstig. Solche Maschinen lassen deshalb auch erwarten, daß sie
bei entsprechender Ausführung zur Herstellung zweier normaler, d. h. nicht durch einen Flor oder Pol
miteinander verbundener Gewebe im Vergleich zu einbahnig arbeitenden Maschinen eine echte Leistungssteigerung
bis zur Leistungsverdoppelung ermöglichen. Dabei würde es noch von besonderem Vorteil sein,
wenn auf einer Webmaschine mit gegenläufig bewegbaren Greiferstangen und Schußfadenübergabe in der
Webfachmitte auch solche Gewebe gleichzeitig übereinander hergestellt werden könnten, bei denen
Schußfäden verschiedener Farbe und/oder unterschiedlicher Art eingearbeitet werden sollen. Dem steht
jedoch zunächst das Problem der auf engem Raum zu verwirklichenden Vorlage von zwei jeweils aus
mehreren auszuwählenden Schußfäden für die beiden Gewebe entgegen, wobei noch hinzukommt, daß die
Fadenvorlage in einem von den Greiferstangen durchquerten Bereich vorgesehen werden muß, weil bei
der in Rede stehenden Webmaschinenbauart die Zubringergreifer durch die Fadenvorlage hindurchtreten
müssen. Es ist nicht möglich, etwa bekannte Fadenvorlage-Vorrichtungen für einbahnig arbeitende
Maschinen einfach zu verdoppeln, weil eine Anordnung
solcher Vorrichtungen übereinander schon von den Abmessungen und vom Raumbedarf her nicht tragbar
wäre und außerdem nicht zu bewältigende Auswirkungen auf die Konstruktion der Webmaschine zur Folge
haben würde.
Darüber hinaus ist noch zu berücksichtigen, daß die bei einer zweibahnig arbeitenden Webmaschine auftretenden
bzw. aufzubringenden Kräfte, so u. a. bedingt durch den Anschlag des Webblattes an den beiden
übereinanderliegenden Geweben, sehr erheblich sein können, namentlich bei schweren Warenqualitäten, so
daß eine stabile Ausbildung der Maschine und besonders der Weblade mit ihrem Antrieb erwünscht
bzw. notwendig ist. Dies läßt es zweckmäßig erscheinen, für die Webladenbewegung nicht ein Getriebe mit
Kurvenscheibe oder eine ähnliche Vorrichtung zu wählen, sondern einen Kurbelwellenantrieb vorzusehen.
Die bei einer solchen Bauart üblicherweise vorhandenen Ladenstelzen benötigen einen b.stimmten Raum bis
zur Anschlagposition der Lade, der für die Unterbringung sonstiger Elemente und somit auch für die
Anordnung von Teilen einer Fadenvorlage nicht zur Verfügung steht.
Aus alledem ergibt sich für die Erfindung die Forderung, eine Möglichkeit zu finden, um auf einer
schützenlosen Webmaschine mit gegenläufig bewegbaren Greiferstangen und Schußfadenübergabe in Webiachmitte
gleichzeitig zwei Gewebe unter Verwendung unterschiedlicher, in wählbarer Weise einzutragender
Schußfäden weben zu können, insbesondere auf einer Webmaschine mit durch Kurbelwelle angetriebener
Weblade. Mit der Erfindung soll dabei eine auch bei begrenzten Platzverhältnissen einsetzbare Vorrichtung
geschaffen werden, die das Vorlegen solcher unter schiedlicher Schußfäden für zwei Gewebe mit großer
Arbeitsgeschwindigkeit gestattet. Die Erfindung strebt ferner eine günstige weitere Ausbildung einer solchen
Vorrichtung und zu ihr gehörender bzw. mit ihr zusammenwirkender, beim Vorlegen und Eintragen der
Schußfäden wirksam werdender Teile für die Schußfadenbeeinflussung an.
Die Erfindung sieht bei einer Webmaschine der in Rede stehenden Art für jedes der beiden Gewebe eine
Gruppe von jeweils geradlinig in Führungen verschiebbaren Vorlegeorganen vor, wobei jeweils ein Vorlegeorgan
der einen Gruppe und ein Vorlegeorgan der anderen Gruppe parallel zueinander angeordnet und
zur Ausführung einer gleichzeitigen Bewegung miteinander gekuppelt sowie an eine Betätigungseinrichtung
angeschlossen sind und wobei die Führungen für die Vorlegeorgane jeder Gruppe auf einen gemeinsamen
Vorlagepunkt hin gerichtet sind.
Hiermit ist das Problem gelöst, bei der gleichzeitigen Herstellung zweier Gewebe übereinander au! einer
Webmaschine mit gegenläufig bewegbaren Greiferstangen und mit Schußfadenübergabe in der Webfachmitte
Schußfäden unterschiedlicher Farbe und/oder Art in vorgebbarer Weise zu verwenden. Die Vorrichtung ist
einfach im Aufbau und benötigt verhältnismäßig wenig Raum. Sie läßt es deshalb insbesondere in vorteilhafter
Weise auch zu, bei stabiler Ausbildung der Weblade einen Kurbelwellenantrieb für diese vorzusehen.
Die Vorrichtung läßt sich so ausbilden, da3 die
Führungen für die Vorlegeorgane der einen Gruppe seitlich und in der Höhe versetzt neben den Führungen
für die Vorlegeorgane der anderen Gruppe angeordnet sind. Die Führungen der einen Gruppe können
namentlich in einer Ebene und die Führungen der zweiten Gruppe in einer dazu parallelen zweiten Ebene
mit Versetzung in Höhenrichtung angeordnet sein. Dabei kann es sich insbesondere um vertikale Ebenen
handeln.
Es ist weiterhin auch möglich, die Führungen für die einzelnen Paare der miteinander verbundenen Vorlegeorgane
jeweils relativ zueinander seitlich versetzt anzuordnen, namentlich im Sinne einer Staffelung.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise außer den Vorlegeorganen weitere Elemente zur Schußfadenbeeinflussung
vor.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Atisprüchen, aus der
nachfolgenden Beschreibung und aus der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung an einer schützenlosen Webmaschine von der Auslaufseite
des Gewebes aus gesehen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorlegeorgane mit Schnitt durch den oberen Teil der Weblade nach der
Linie II-II in Fig. 1, wobei der Übersichtlichkeit halber
weitere Vorrichtungsteile weggelassen sind,
F i g. 3 die Anordnung der Vorlegeorgane in Drauf
sieht, teilweise im Schnitt nach der Linie !1!-1Il in F i g. 2,
F i g. 4 eine teils schematiche, auseinan.dergezogei
gezeichnete Darstellung wesentlicher Teile der Vorrich tung mit Blickrichtung bzw. im Schnitt nach der Linii
IV-IV in F ig. 5 und
F i g. 5 eine Draufsicht zu F 1 g. 4.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf einem vo der Weblade 1 mit dem Webblatt 2 auf der Seite de
fertigen Gewebe liegenden Querholm 3 des im übrigen nicht wiedergegebenen Gestells einer schützenlosen,
zur Herstellung von zwei Geweberahmen übereinander eingerichteten Webmaschine angebracht. Es handelt
sich bei dem betrachteten Ausführungsbeispiel um eine Maschine mit zwei Paaren von gegenläufig bewegten
Greiferstangen, von denen in der Zeichnung nur die Zubringer-Greiferstangen 4a, 46 dargestellt sind. Die
von diesen in die beiden Webfächer eingetragenen Schußfäden werden jeweils in Fachmitte in bekannter
Weise von Abnehmergreifern übernommen, die sie bis zur anderen Gewebeseite führen. Dies geschieht
insbesondere als Stumpfeintrag nach dem Dewas-Prinzip. Beide Greiferstangenpaare sind in oder an
ortsfesten Teilen der Maschine geführt, wie dies in F i g. 3 für die Zubringer-Greiferstangen 4a, 46 mit den
Führungen 5 angedeutet ist. Die Greiferstangen erhalten ihren Antrieb für die Hin- und Herbewegung
z. B. in bekannter Weise durch Zykloidengetriebe oder andere geeignete Einrichtungen. Die Weblade 1 wird
vorteilhaft durch einen nicht gezeigten Kurbeltrieb bewegt, wie dies an sich ebenfalls bekannt ist.
Bei dem gezeigten Beispiel ist eine Fadenvorlage 6 mit jeweils sechs geradlinig verschiebbaren Vorlegeorganen
7 bzw. 8 für in das obere und in das untere Webfach einzutragende Schußfäden vorgesehen. Die
Vorlegeorgane 7, 8 sind stabförmig ausgebildet und an ihren vorderen Enden mit Fadenösen 9 versehen. Die
Führungen 10 für die Vorlegeorgane 7,8 sind durch die bogenförmigen inneren und äußeren Stege zweier
kreisringsektorförmiger, vertikal angeordneter und von einer auf dem Querholm 3 befestigten Konsole 11
getragener Rahmenteile 17,18 gebildet bzw. in solchen
Stegen untergebracht. Der eine Rahmenteil 17 nimmt die dem oberen der beiden Gewebe zugeordnete
Gruppe A von Vorlegeorganen 7 auf und der andere Rahmenteil 18 die zu den· unteren Gewebe gehörende
Gruppe B von Vorlegeorganen 8. Die Vorlegeorgane 7 der Gruppe A befinden sich mit ihren Führungen in
einer ersten vertikalen Ebene EA (Fig. I), während die Vorlegeorgane 8 der anderen Gruppe B mit ihren
Führungen in einer dazu seitlich versetzten parallelen zweiten vertikalen Ebene EB liegen, und zwar
gleichzeitig auch gegenüber der ersten Gruppe in der Höhe versetzt. Die Führungen 10 für die Vorlegeorgane
7 und 8 der beiden Gruppen A und B sind in den beiden Rahmenteilen 17 und 18 so angeordnet, daß sie jeweils
auf einen gemeinsamen Vorlagepunkt Pa bzw. Pb (F i g. 2) hin gerichtet sind. Die zugehörigen Vorlegeorgane
7 und 8 liegen also mit Bezug auf ihren Vorlagepunkt Pa bzw. Pb jeweils radial in den beiden
Rahmenteilen 17 und 18. Die Höhenversetzung der letzteren relativ zueinander ist so gewählt, daß die
beide?! Vorlagepunkte den gewünschten Höhenabstand
voneinander haben, der im wesentlichen dem Höhenab- 55· stand der Greiferstangen 4a, Ab voneinander entspricht.
Dieser wird in Verbindung mit der Anordnung und Ausbildung der übrigen Teile der Webmaschine
beispielsweise so gewählt daß die beiden entstehenden Gewebebahnen etwa 40 mm auseinanderliegen.
Jedes Vorlegeorgan 7 der einen Gruppe A verläuft parallel zu einem entsprechenden Vorlegeorgan 8 der
anderen Gruppe B und ist mit diesem zur Ausführung einer gleichzeitigen Bewegung gekuppelt. Bei der
gezeigten Ausführung sind die jeweils einander zugeordneten beiden Vorlegeorgane, z. B. T und 8'
(Fig.2) an ihren hinteren Enden durch eine feste
Brücke 12 miteinander verbunden. Infolge der gegenseitigen Versetzung der Vorlegeorgane 7 und 8 in Seiten-
und Höhenrichtung verlaufen die Verbindungsbrücken 12 in der Ansicht nach Fig. 1 unter einem Winkel
gegenüber der Vertikalen. Die erläuterte Ausführung sichert gleichzeitig die Vorlegeorgane an einer Drehung
in ihren Führungen, so daß die Fadenösen 9 immer die richtige Lage behalten.
In Fig. 2 sind die beiden miteinander verbundenen oberen Vorlegeorgane 7' und 8' jeder Gruppe A und B
in einer ausgeschobenen Vorlage-Position gezeigt, wobei ihre Fadenösen 9 also an den beiden Vorlagepunkten
Pa und Pb stehen, während alle anderen Paare von Vorlegeorganen sich in ihrer zurückgezogenen
Ruhestellung befinden.
Mit einer solchen Vorrichtung, bei der die Vorlegeorgane auf engstem Raum untergebracht sind und sich
trotzdem in der gewünschten Weise bewegen lassen, ohne sich gegenseitig zu stören, ist es möglich gemacht
worden, auf einer schützenlosen Webmaschine mit gegenläufig bewegbaren Greiferstangenpaaren und
Schußfadenübergabe in der Webfachmitte zwei Gewebe übereinander herzustellen, bei denen nach Farbe
und/oder Art unterschiedliche Schußfäden verarbeitet werden können, so daß u.a. ohne weiteres auch ein
mehrfarbiges pic-ä-pic-Weben bei zwei gleichzeitig herzustellenden Warenbahnen erfolgen kann.
Wie die Fig. 1 und 3 erkennen lassen, ist bei der dargestellten Ausführung zum Bewegen der einzelnen
Paare von Vorlegeorganen 7,8 jeweils eine Zugfeder 13 und ein Schnurzug 14 od. dgl. vorgesehen. Jede der
Zugfedern 13 ist mit einem Ende an einem feststehenden Führungsteil bzw. einem an dem Rahmenteil 17
sitzenden Stift 15 befestigt und greift mit ihrem anderen Ende an einem Stift 16 an der jeweiligen Verbindungsbrücke 12 der Vorlegeorgane 7,8 an, so daß sie eine die
Vorlegeorgane in Richtung auf den Vorlagepunkt Pa bzw. Pb zu verschieben suchende Kraft ausübt.
An den Vorlegeorganen 8 ist jeweils mittels eines Ringes 19 od.dgl. (Fig.3) das Ende der zugehörigen
Schnur 14 befestigt, die über eine Umlenkrolle 20 geführt und an ihrem anderen Ende mit einem
Bowdenzug 21 verbunden ist. Alle Umlenkrollen 20 liegen parallel zueinander, wie F i g. 1 erkennen läßt, und
sind auf Armen 22 gelagert, die von einer zu den Rahmenteilen 17,18 parallelen Platte 23 der Konsole 11
gehalten sind. Die Rahmenteile 17,18 sind mit der Platte 23 durch Bolzen 24 verbunden.
Die Bowdenzüge 21, die in F i g. 1 mit strichpunktierten
Linien angedeutet sind, führen zu einer Faden-Wähleinrichtung bekannter Art, die hier nicht dargestellt ist.
Mittels einer solchen Einrichtung können über die Bowdenzüge 21 die einzelnen Paare von miteinander
gekuppelten Vorlegeorganen 7, 8 nach vorgebbaren Programm bzw. entsprechend einem gewünschten
Rapport in die Vorlageposiiion gebracht oder in der Ruheposition gehalten werden.
Bei der Betätigung eines Paares von Vorlegeorganen 7, 8 bewegt sich das in F i g. 3 dargestellte Ende des
Bowdenzuges 21 nach links, so daß die Schnur 14 nachgelassen wird und sich somit die Vorlegeorgane 7,8
unter der Kraft der Feder 13 nach vorne verschieben können. Der Befestigungsring 19 für die Schnur 14 kann
dabei gleichzeitig als Anschlag dienen, der sich gegen einen vorderen Führungstei! 10 legt und somit den
Ausschiebeweg begrenzt, wenn die Vorlageposition Pa bzw. Pb erreicht ist. In F i g. 3 befindet sich der Ring 19
kurz vor seiner Anschlagstellung. Das Zurückführen der Vorlegeorgane 7, 8 in die hintere Ruheposition
geschieht umgekehrt durch entgegengesetztes Bewegen des Bowdenzuges 21, wobei die Schnur 14 die
Vorlegeorgane 7, 8 gegen die Kraft der Feder 13 zurückzieht und diese dann auch in der Ruheposition
hält. Eine solche Ausbildung hat zugleich auch den Vorteil, daß bei unbeabsichtigter bzw. fehlerhafter
gleichzeitiger Vorwärtsbewegung mehrerer Paare von Vorlegeorganen keine Beschädigung oder Zerstörung
derselben oder anderer Teile der Vorrichtung und der Fäden eintritt, weil die Vorlegeorgane ausweichen
können. Fehlvorlagen können z. B. bei fehlerhaftem Programm, falschem Arbeiten der Wähleinrichtung,
beschädigtem Kartenpapier oder Programmträger usw. auftreten, namentlich beim Jacquard-Weben.
Bei dem als Beispiel betrachteten Fall ist der Einsatz der Vorrichtung bei einer Webmaschine angenommen,
bei der mit Stumpfeintrag der Schußfäden nach dem Dewas-Prinzip gearbeitet wird. Daher sind auch die
nachstehend erläuterten, beim Schußeintrag mitwirkenden Elemente zur Schußfadenbeeinflussung diesem
Zweck entsprechend ausgebildet und angeordnet.
Obgleich es sich hierbei um eine sehr vorteilhafte Ausführungen handelt, ist dies jedoch nicht einschränkend
zu verstehen.
Die in dem neben den Rahmenteilen 17, 18 (Fig. 1) auf engem Raum in dem Bereich Z hinter einer am
Qerholm 3 befestigten oder mit den Rahmenteilen 17,18 verbundenen Frontplatte 25 der Vorrichtung untergebrachten
Elemente sind in F i g. 4 und 5 der Deutlichkeit halber weite: auseinandergezogen dargestellt als im
tatsächlichen Zustand. Es handelt sich dabei jeweils um doppelt vorhandene, übereinander angeordnete Teile,
und zwar Fadenschieber 26, Teilstifte 27, Fadendrücker 28, Fadenhalter 29 und Abschneidvorrichtungen 30. Die
Fadenschieber 26 sind geradlinig quer zur Bewegungsbahn der Greiferstäbe 4a, Ab horizontal verschiebbar,
wie in Fig.5 durch einen Pfeil angedeutet ist, und
weisen jeweils einen im wesentlichen in Richtung dieser Verschiebebewegung liegenden vorderen Teil 26a mit
einem von ihm abgehenden Querteil 266 auf. Die Teilstifte 27 sitzen auf einer gemeinsamen vertikalen
Achse 31 (Fig. 5), um die sie geschwenkt werden können, wie durch strichpunktierte Linien in F i g. 4 und
5 angedeutet ist. Ihre Aufgabe ist es, die jeweils vorgelegten Fäden von den verbleibenden Fäden zu
trennen. Die Fadenschieber 26 und die Teilstifte 27 können über eine im Arbei'stakt der Webmaschine
gedrehte, nicht dargestellte Kurvenscheibe od. dgl. gemeinsam angetrieben werden. In Fig. 5 ist durch
einen an einem Arm 32 des Fadenschiebers 26 befestigten Zapfen 33. der in eine kulissenartige
Ausnehmung 34 in einem auf der Achse 31 sitzenden Arm 35 eingreift, eine getriebliche Verbindung beider
Elemente zur Ausführung gemeinsamer Bewegungen angedeutet.
Die Fadendrücker 28 sitzen auf zwei parallelen Achsen 36 (Fig.4) und können im Sinne der in Fig.4
eingezeichneten Pfeile aus einer oberen Ruhestellung oberhalb der Fäden in eine jeweils die vorgelegten
Schußfäden S' nach unten drückende Wirkpositioi
geschwenkt werden. Dies geschieht auch hier ir Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Webmaschine übe
geeignete Verbindungs- und Gctriebeglieder, die den Fachmann zur Verfügung stehen.
Neben den in bekannter Weise als Scheren od. dgl ausgebildeten, gemeinsam im Arbeitstakt der Webma
schiiie antreibbaren Schußfaden-Abschneidvorrichtun
gen 30 sind zwei am freien Ende geschlossene Röhrehei
ίο 29(Fadenhalter) angeordnet, die mit den anderen Ender
an eine nicht gezeigte Saugluftleitung angeschlosser sind und in der Nähe ihrer Enden nach oben weisende
Öffnungen in Form von Einschiitzungen 29a aufweisen.
In Fig. 5 ist strichpunktiert ein Vorlegeorgan mi Fadenöse 9 in Vorlageposition gezeigt, während mi1
ausgezogenen Linien ein Vorlegeorgan in Ruhepositior eingezeichnet ist. Einige der durch die ösen 9 der ir
Ruhe befindlichen Vorlegeorgane laufenden Schußfä den sind jeweils mit dem Buchstaben Sbezeichnet.
Sind durch Vorschieben eines Paares von Vorlegeor ganen 7, 8 zwei Schußfäden S' vorgelegt worden, se
befinden sich die beiden Fadenösen 9 dieser Vorlegeorgane an den in den Fig. 4 und 5 angegebener
Vorlagepunkten Pa bzw. Pb. Durch entsprechenc gesteuertes Schwenken der Fadendrücker 28 werder
die vorgelegten beiden Schlußfäden S'in die Abschneid
vorrichtungen 30 und zugleich auch in die Einschlitzungen 29a der Saugröhrchen 29 angebracht, wo sie nur
unter der festhaltenden Wirkung der Saugluft stehen Die Teilstifte 27 werden mittels ihres Antriebes aus ihrei
Ruheposition nach links (Fig. 5) geschwenkt, um die vorgelegten Schußfäden S' von den anderen Schußfäden
5zu trennen. Gleichzeitig gehen die Fadenschiebet
26 vor und bewegen die dabei von ihnen erfaßter Schußfäden S' in die Bahnen der Greifer 4a, 4b. Die
Scheren 30 trennen die beiden Schußfäden S' von der fertigen Geweben C, wobei die nun freien Enden det
Fäden durch die Saugwirkung der Luft in der Einschiitzungen 29a der Röhrchen 29 gehalten werden
und die Greiferstangen 4a, 46 bewegen sich nach links (Fig.4 und 5), übernehmen die Schußfäden S' und
tragen sie in die geöffneten Webfächer bis zu deren Mitte ein, wo sie von den Abnehmergreifern übernommen
werden. Die einzelnen Elemente kehren in ihre Ruhepositionen zurück, worauf ein neuer Vorlege- und
Eintragvorgang stattfinden kann. Die Schußfäden S werden in bekannter Weise von neben der Webmaschine
in ortsfesten Halterungen angeordneten Spulen abgezogen.
Bei der dargestellten und erläuterten Ausbildung der Vorrichtung sind die Vorlegeorgane 7 der Gruppe A in
einer vertikalen Ebene EA und die Vorlegeorgane 8 der Gruppe B in einer dazu parallelen, aber in der Höhe
versetzten vertikalen Ebene EB angeordnet. Damit ist eine besonders vorteilhafte und raumsparende Vorrichtung
geschaffen. Weiterhin ist es möglich, die Vorlegeorgane in anderer Weise seitlich zueinander zu
versetzen, etwa mit einer anderen Höhenstaffelung oder sogar auch ohne eine solche.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
709 617/414
Claims (14)
1. Vorrichtung mit gesteuert bewegbaren Organen für die Schußfadenbeeinflussung bei schützenlosen
Webmaschinen zur Herstellung zweier Gewebe übereinander, bei denen von ortsfest gehalterten
Spulen abnehmbare Schußfäden mittels zweier gegenläufig bewegbarer Greiferstangenpaare (Zubringer-Greiferstangen
und Abnehmer-Greiferstangen) mit Schußfadenübergabe jeweils etwa in Webfachmitte eingetragen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß für jedes der beiden Gewebe (G)\n an sich bekannter Weise eine Gruppe
(A, Β)\ύη hin- und herbewegbaren Vorlegeorganen
(7, 8) vorgesehen ist und daß dabei jeweils ein Vorlegeorgan (7) der einen Gruppe (A) und ein
Vorlegeorgan (8) der anderen Gruppe (B) parallel zueinander angeordnet und zur Ausführung einer
gleichzeitigen Bewegung miteinander gekuppelt sowie an eine Betätigungseinrichtung (21) angeschlossen
sind, wobei die Führungen (10) für die Vorlegeorgane (7, 8) jeder Gruppe (A, B) auf einen
gemeinsamen Vorlagepunkt (Pa bzw. Pb) hin gerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (10) für die Vorlegeorgane
(7) der einen Gruppe (A) seitlich und in der Höhe versetzt neben den Führungen (10) für die
Vorlegeorgane (8) der anderen Gruppe fß^angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (10) der einen Gruppe
(A) in einer Ebene (EA) und die Führungen (10) der zweiten Gruppe (B)\n einer dazu parallelen zweiten
Ebene (EB) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Führungen (10) für die
Vorlegeorgane (7,8) enthaltenden Ebenen (EA, EB) vertikal verlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem Paar (7, 8)
von miteinander gekuppelten Vorlegeorganen einerseits eine die Vorlegeorgane (7, 8) in die
Vorlageposition (Pa, Pb) zu verschieben suchende Feder (13) und andererseits ein flexibles Zugorgan
(14) verbunden ist, das mittels einer Faden-Wähloder -Wechseleinrichtung in vorgebbarer Weise
bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils das flexible Zugorgan (14) an
einem (8) der beiden miteinander gekuppelten Vorlegeorgane (7, 8) an einer zwischen zwei
Führungsteilen (10) befindlichen Stelle (19) desselben angreift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (13) eine
Zugfeder ist und mit einem Ende an einem (7) der beiden miteinander gekuppelten Vorlegeorgane (7,
8) angreift, während ihr anderes Ende an einem feststehenden Teil (15) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die paarweise miteinander
gekuppelten Vorlegeorgane (7, 8) an ihren hinteren Enden durch eine Brücke (12) od. dgl. miteinander
verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei seitlich von den Vorlegeorganen (7, 8)
angeordnete, gemeinsam in Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Webmaschine geradlinig bewegbare
Fadenschieber (26), mittels derer die jeweils vorgelegten beiden Schußfaden (S') in die Bewegungsbahn
der Zubringergreifer (4a, Ab) legbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenschieber (28) jeweils
einen im wesentlichen in Richtung ihrer Bewegung verlaufenden Teil (26a) und einen von diesem
abgehenden Querteil (26£>) aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei auf einer Achse (31) angeordnete,
gemeinsam in Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Webmaschine schwenkbare Teilstifte (27), mittels
derer jeweils die beiden vorgelegten Schußfäden (S') von den verbleibenden Schußfäden φ) trennbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilstifte (27) und die in deren Nähe angeordneten Fadenschieber (26)
antriebsmäßig miteinander verbunden sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei im Bereich zwischen zwei an sich
bekannten Schußfaden-Abschneidvorrichtungen (30) und den Vorlegeorganen (7,8) angeordnete, an
eine Saugluftleitung angeschlossene Fadenhalter (29) mit zur Aufnahme der festzuhaltenden Fäden
(S'1 geeigneten Öffnungen (29a).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen der Fadenhalter
(29) als in Richtung des festzuhaltenden Fadenteiles verlaufende Einschiitzungen (29a) ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752526766 DE2526766C2 (de) | 1975-06-14 | Vorrichtung für die Schußladenbeeinflussung bei schützenlosen Webmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752526766 DE2526766C2 (de) | 1975-06-14 | Vorrichtung für die Schußladenbeeinflussung bei schützenlosen Webmaschinen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2526766A1 DE2526766A1 (de) | 1976-09-09 |
DE2526766B1 DE2526766B1 (de) | 1976-09-09 |
DE2526766C2 true DE2526766C2 (de) | 1977-04-28 |
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