DE2526657B2 - Drucksichter fuer fasersuspensionen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drucksichter für Fasersuspensionen, der ein Gehäuse aufweist, welches
einen stationären, liegenden und zylindrisch ausgebildeten Siebkorb und in diesem einen ebenfalls liegend
angeordneten, zylindrischen, drehbaren Rotor aufnimmt, und das ferner einen Einlaß für die zu sichtende
Suspension im Bereich des einen Rotorendes, einen Auslaß für abgeschiedenen Schmutz der Suspension und
einen Verdünnungswassereinlaß im Bereich des anderen Rotorendes sowie einen mit dem Gehäuseraum
außerhalb des Siebkorbs kommunizierenden Auslaß für den Gutstoff besitzt, wobei eine an dem mindestens an
seinem einlaßseitigen Ende sowie am Umfang geschlossenen Rotor angeordnete Vorrichtung zur Unterstützung
der Stoffzirkulation vorgesehen ist.
Aus dem Wochenblatt für Papierfabrikation, Heft 15 (1973), Seite 567 ist ein Gerät zur Altpapieraufbereitung
bekannt, welches in einem gemeinsamen Gehäuse oben einen Drucksichter und unten eine sog. Rohrschleuder
enthält. Siebkorb und Rotor des Drucksichters stehen aufrecht, der Einlaß für die zu sichtende Suspension ist
im Bereich des unteren Rotorendes angeordnet, während ein Auslaß für den abgeschiedenen, spezifisch
leichten Schmutz der Suspension ebenso wie ein Verdünnungswassereinlaß in einem über dem Rotor
angeordneten Gehäuseraum mündet; die spezifisch schweren Schmutzteilchen setzen sich unten in der
Rohrschleuder ab.
Dieses bekannte Gerät erfordert einen verhältnismäßig großen Energieaufwand, da ein beträchtliches
Volumen der zu sichtenden Suspension, nämlich das Volumen der Rohrschleuder sowie des unten offenen
Rotors, beschleunigt und in Umlauf versetzt werden muß.
Bekannte Drucksichter der eingangs erwähnten Art eignen sich wiederum nicht für die Absonderung
spezifisch leichter Teilchen aus einer Fasersuspension im Zuge der Altpapieraufbereitung: Bei einem solchen
Drucksichter, wie er aus der DT-PS 5 79 606 bekanntgeworden ist, wird die aufzubereitende Suspension
ungefähr in radialer Richtung auf das eine Rotorende geleitet; dort und am Umfang ist der Rotor im
wesentlichen geschlossen, während das gegenüberliegende Rotorende offen ist, jedoch durch eine unmittelbar
an den Rotor angrenzende Gehäusestirnwand verschlossen wird. In diese mündet der Verdünnungswassereinlaß,
so daß das Verdünnungswasser den Rotor füllt und durch am Rotorumfang vorgesehene öffnungen
wieder ausströmt. Dieser bekannte Drucksichter weist Jso keinen Gehäuseraum mit genügender
Verweildauer und Zirkulation der Fasersuspension auf, um spezifisch leichte Schmutzteilchen wirkungsvoll
absondern zu können. Der einzige Gehäuseraum, in dem die Fasersuspension zirkuliert, ist der verhältnismäßig
schmale Spalt zwischen Rotorumfang und feststehen-
dem Siebkorb, in dem die Fasersuspension durch am Rotorumfang vorgesehene Vorsprünge in Umfangsrichtung
beschleunigt wird. Erschwerend kommt noch hinzu, daß bei diesem bekannten Drucksichter der
einzige Spuckstoffauslaß an dem dem Einhß für die zu sichtende Suspension gegenüberliegenden Gerätende
unten angeordnet ist, so daß sich spezifisch leichter Schmutz, wie z. B. bei der Altpapieraufbereitung häufig
vorkommende Kunststoffschaumteilchen, über dem Spuckstoffauslaß sammeln würden. ι ο
Aber auch bei einem anderen, bekannten Drucksichter mit liegend angeordnetem, geschlossenem Rotor ist
kein Gehäuseraum vorgesehen, in dem Verweilzeit und Zirkulation der Fasersuspension ausreicht, um spezifisch
leichten Schmutz wirksam abzusondern (DT-AS 11 28 277).
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, einen Drucksichter zu schaffen, mit dem energiesparend
so'che schmutzhaltigen Suspensionen aufbereitet werden können, die verhältnismäßig wenip spezifisch
schweren Schmutz enthalten, aus denen jedoch spezifisch leichter Schmutz besonders wirksam entfernt
werden soll. Ausgehend von einem Drucksichter der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß sich an das dem Einlaß >r>
gegenüberliegende und eine Vorrichtung zur Unterstützung der Stoffzirkulation tragende Rotorende ein
Spuckstoff-Gehäuseraum anschließt, der oben einen Auslaß für spezifisch leichten Schmutz und unten einen
Auslaß für spezifisch schweren Schmutz aufweist und in den der Verdünnungswassereinlaß mündet. Bei dem
erfindungsgemäßen Drucksichter muß nicht mehr die gesamte Fasersuspension in so starke Zirkulation
versetzt werden, daß sich auch spezifisch leichter Schmutz wirksam absondern läßt, da im Gegensatz zu
dem vorstehend beschriebenen, bekannten Gerät aus Drucksichter und Rohrschleuder nur noch derjenige
Teil der Fasersuspension in starke Zirkulation versetzt wird, der den Siebkorb nicht in Richtung auf ^en
Gutstoffauslaß passiert hat. Außerdem kann bei dem erfindungsgemäßen Drucksichter der Rotor vollständig
geschlossen ausgebildet werden, so daß auch das Rotorvolumen nicht mit in Umlauf versetzt werden
muß. Gleichzeitig wird aber auch die liegende Anordnung des Rotors, die Einleitung der zu sichtenden
Suspension in Richtung der Rotorachse sowie die Anordnung des Auslasses für spezifisch leichten
Schmutz im oberen Teil und die Anordnung des Auslasses für spezifisch schweren Schmutz im unteren
Teil des an das rückwärtige Rotorende angrenzenden Spuckstoff-Gehäuseraums eine sichere Trennung der
Schwerteile von spezifisch leichtem Schmutz sowie die Absonderung des letzteren von der Suspension
gewährleistet, obwohl das erfindungsgemäPe Gerät verhältnismäßig einfach aufgebaut ist, deshalb billig
gefertigt werden kann und sich durch eine kompakte Bauweise auszeichnet. Schließlich wird im Spuckstoff-Gehäuseraum
durch die Zugabe von Verdünnungswasser und die hohe Turbulenz leichter und schwerer
Schmutz auch effektiv von guten Fasern befreit, die ho
infolge des zugeführten Verdünnungswassers in den Ringraum zwischen Rotor und Siebkorb zurückgespult
werden und den Drucksichter durch den Gutstoffauslaß verlassen.
Um trotz des zentralen, auf das einlaßseitige in
Rotorende gerichteten Einlasses die Förderung des sogenannten Spuckstoffs in den dem auslaßseitigen
Rotorende benachbarten Gehäuseraum noch weiter zu unterstützen, empfiehlt es sich, den Rotor an seinem
Umfang mit mindestens einer auf den Siebkorb einwirkenden Räumleiste zu versehen, die gegenüber
der Rotorachse geringfügig derart geneigt ist, daß der umlaufende Rotor die Suspension in Richtung auf das
auslaßseitige Rotorende fördert. Eine solche Räumleiste bzw. mehrere solche Räumleisten fördern aber nicht nur
die Durchsatzleistung, sondern auch die Sortierreinheit des Drucksichters.
Im Hinblick auf die Strömungsverhältnisse im Gehäuseraum neben dem auslaßseitigen Rotorende
empfiehlt es sich, einen Auslaßstutzen für spezifisch leichten Schmutz sowie einen Einlaßstutzen für
Verdünnungswasser ungefähr tangential und entsprechend der Richtung der Stoffzirkulation in das Gehäuse
münden zu lassen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche oder ergeben sich zusammen mit
Vorteilen und Einzelheiten der Erfindung aus der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drucksichters; es zeigt
F i g. 1 einen Axialschnitt durch den Drucksichter und
F i g. 2 und 3 Schnitte durch den Drucksichter nach den Linien 2-2 und 3-3 in F i g. I.
Wie die Figuren erkennen lassen, weist der erfindungsgemäße Drucksichter ein druckdichtes, als
Ganzes mit 10 bezeichnetes Gehäuse auf, in dem zwischen Gehäuseringen 12 und 14 ein fester Siebkorb
16 liegend angeordnet ist. In diesem Siebkorb läuft ein als Ganzes mit 18 bezeichneter Rotor um, welcher auf
einer Antriebswelle 20 befestigt ist, deren Lagerung ein als Ganzes mit 22 bezeichneter Lagerkörper dient. Zur
Abdichtung des Gehäuses an der Durchführung der Antriebswelle 20 ist eine Stopfbüchsendichtung 24
vorgesehen. Über eine drehfest auf der Antriebswelle 20 befestigte Riemenscheibe 26 und einen Antriebsriemen
28 wird der Rotor von einem Elektromotor 30 angetrieben, welcher vom Lagerkörper 22 getragen
wird.
Am gemäß F i g. 1 rechten Ende besitzt das Gehäuse einen Einlaufstutzen 32, der zentral angeordnet und auf
einen kegelförmigen Rotordeckel 34 gerichtet ist, welcher den Rotor auf der einen Seite abschließt. Auf
der anderen Seite dient diesem Zweck ein Rotorboden 36, an dem sich in radialer Richtung erstreckende
Beschleunigerleisten oder Rippen 38 angeordnet sind. Der den Umfang des Rotors 18 bildende Rotormantel
40 trägt mehrere, gegenüber der Rotorachse leicht geneigte Räumleisten 42, und zwar ist die Neigung
dieser Räumleisten derart gewählt, daß sich durch die Drehung des Rotors ein Fördereffekt gemäß F i g. 1 von
rechts nach links ergibt.
Der Siebkorb 16 wird zweckmäßigerweise verhältnismäßig dickwandig ausgebildet und mit sich in
Durchlaufrichtung erweiternden öffnungen versehen, da sich dadurch ein besonders guter Sortiereffekt ergibt.
Bei der zeichnerisch dargestellten Variante des erfindungsgemäßen Drucksichters sind diese öffnungen
als ungefähr in Achsrichtung des Siebkorbs verlaufende oder als demgegenüber leicht geneigte Schlitze 44
ausgebildet, die sich in Durchlaufrichtung, d. h. von innen nach außen, erweitern. Gute Ergebnisse lassen
sich aber auch erzielen, wenn es sich bei den öffnungen des Siebkorbs 16 um Bohrungen handelt, die sich
auslaßseitig mit einem Winkel von insbesondere mindestens 30° erweitern.
Der Siebkorb wird von einem Ringraum 50 umgeben,
in den oben ein sogenannter Gutstoffauslaß 52 mündet. Über diesen wird die weiter zu verarbeitende
Fasersuspension abgezogen.
In einen sich an das gemäß F i g. 1 linke Ende des Rotors 18 anschließenden Gehäuseraum 54 mündet
unten ungefähr tangential ein Auslaßstutzen 56 für spezifisch schweren Schmutz, oben ebenfalls ungefähr
tangential ein Auslaßstutzen 58 für spezifisch leichten Schmutz und dazwischen, ebenfalls ungefähr tangential,
ein Einlaßstutzen 60 für Verdünnungswasser.
Die von einer Pumpe unter Druck in den Einlaufstutzen 32 des erfindungsgemäßen Drucksichters geförderte
Suspension wird durch den kegeligen Rotordeckel 34 bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
von einer Einlaufgeschwindigkeit von ca. 1 m pro Sekunde auf 10 bis 20 und vorzugsweise ungefähr 15 bis
20 m pro Sekunde am Umfang des Rotors 18 beschleunigt. Durch die Rotation der Suspension
während ihrer Förderung entlang des Rotors passieren die guten Fasern den Siebkorb 16 und verlassen den
Drucksichter über den Gutstoffauslaß 52. Im Gehäuse-
r> raum 54, dem sogenannten Spuckstoffraum, wird unter
Zugabe von Verdünnungswasser infolge hoher Turbulenz der Schmutz von den guten Fasern getrennt, und
der aufschwimmende spezifisch leichte Schmutz verläßt den Gehäuseraum 54 in Strömungsrichtung durch den
H) Auslaßstutzen 58, der entweder periodisch oder mit
entsprechend kleinem Querschnitt ständig geöffnet ist. Spezifisch schwerer Schmutz sammelt sich unten am
Auslaßstutzen 56, welcher zweckmäßigerweise periodisch geöffnet wird.
ir> Der erfindungsgemäße Drucksichter eignet sich
besonders als zweite Stufe nach einem sogenannten Pulper (Stofflöser).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Drucksichter für Fasersuspensionen, mit einem Gehäuse, welches einen stationären, liegenden und
zylindrisch ausgebildeten Siebkorb und in diesem *>
einen ebenfalls liegend angeordneten, zylindrischen, drehbaren Rotor aufnimmt, mit einem Einlaß für die
zu sichtende Suspension im Bereich des einen Rotorendes, einem Auslaß für abgeschiedenen
Schmutz der Suspension und einem Verdünnungswassereinlaß im Bereich des anderen Rotorendes,
einem mit dem Gehäuseraum außerhalb des Siebkorbs kommunizierenden Auslaß für den Gutstoff
und mit einer an dem mindestens an seinem einlaßseitigen Ende sowie am Umfang geschlosse- |r»
nen Rotor angeordneten Vorrichtung zur Unterstützung der Stoffzirkulation, dadurch gekennzeichne
.*, daß sich an das dem Einla3 (32) gegenüberliegende und eine Vorrichtung (38) zur
Unterstützung der Stoffzirkulation tragende Rotorende (36) ein Spuckstoff-Gehäuseraum (54) anschließt,
der oben einen Auslaß (58) für spezifisch leichten Schmutz und unten einen Auslaß (56) für
spezifisch schweren Schmutz aufweist und in den der Verdünnungswassereinlaß (60) mündet. 2r>
2. Drucksichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (18) an seinem
Umfang (40) mindestens eine auf den Siebkorb (16) einwirkende Räumleiste (42) trägt, die gegenüber
der Rotorachse geringfügig derart geneigt ist, daß jo
der umlaufende Rotor die Suspension in Richtung auf das auslaßseitige Rotorende (36) fördert.
3. Drucksichter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des den Rotorumfang
bildenden Rotormantels (40) vom Siebkorb (16) » nur geringfügig größer als die maximalen Abmessungen
der abgeschiedenen Suspensionsbestandteile ist und vorzugsweise ungefähr 20 mm beträgt.
4. Drucksichter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Räumleiste ■»)
(42) vom Siebkorb (16) ungefähr 5-10 mm beträgt.
5. Drucksichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor (18) auch an seinem auslaßseitigen Ende (36) geschlossen ist und dort mindestens 4'
eine sich in radialer Richtung erstreckende Rippe (38) zur Unterstützung der Stoffzirkulation trägt.
6. Drucksichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor (18) an seinem einlaßseitigen r><>
Ende durch einen kegelförmig ausgebildeten Deckel (34) verschlossen ist.
7. Drucksichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gutstoffauslaß (52) auf der Oberseite μ des Gehäuses (10) angeordnet ist.
8. Drucksichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Auslaßstutzen (58) für spezifisch leichten Schmutz sowie ein Einlaßstutzen (60) für Verdün- t>o
nungswasser ungefähr tangential und entsprechend der Richtung der Stoffzirkulation in das Gehäuse
(10) münden.
9. Drucksichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- >>ri
net, daß ein dickwandiger Siebkorb (16) vorgesehen ist, welcher sich in Durchflußrichtung erweiternde
Öffnungen (44) aufweist.
10. Drucksichter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen als ungefähr in
Achsrichtung des Siebkorbs (16) verlaufende oder als demgegenüber leicht geneigte Schlitze (44)
ausgebildet sind.
11. Drucksichter nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die öffnungen Bohrungen sind, die sich auslaßseitig mit einem Winkel von
mindestens 30° erweitern.
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