DE2523900B2 - Verfahren zum regeln einer atmosphaerischen rohoeldestillationskolonne - Google Patents
Verfahren zum regeln einer atmosphaerischen rohoeldestillationskolonneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln einer atmosphärischen Rohöldestillationskolonne,
besonders zur Trennung in verschiedene Schnitte, die jeweils durch ihre Anfangs- und
Endsiedepunkte definiert sind, wie Benzin, Gasölt:, Kerosin, Schwerbenzin und Destillationsrückstand.
Die Destillation von Rohöl erfolgt in bekannter Weise in üblichen senkrechten Destillationskolonnen,
die eine Reihe von waagerechten übereinanderliegenden Böden aufweisen. Das zuvor auf eine Temperatur
von 320 bis 3800C gebrachte Rohöl wird mit einem
bestimmten Durchsatz in die Kolonne eingeführt und dort plötzlich entspannt wobei der Hauptteil des
Rohöls verdampft Die erhaltenen Dämpfe steigen in der Kolonne auf, während der nichtverdampfte flüssige
Anteil in den Sumpf fällt und den atmosphärischen Destillationsrückstand bildet der im allgemeinen
abgezogen und dann in einer anderen Anlage weiterbehandelt wird. Die aufsteigenden Dämpfe
werden ihrerseits durch einen absteigenden Rückfluß von Flüssigkeit gewaschen, die am Kopf der Kolonne
wieder eingeführt wird. Dieser kalte Rückfluß kondensiert
in dem Maß, wie man in der Kolonne nach unten geht immer schwerere Anteile der ursprünglichen
Dämpfe.
Bekanntlich kann man für jede Probe eines gegebenen rohen Erdöls die Destillationskurve erhalten,
die für jeden der möglichen Schnitte, welche durch ihre
Anfangs- und Endsiedepunkte definiert sind, das Verhältnis der abgezogenen Menge zur Gesamtmenge
einer gegebenen Probe bestimmt
Die Destillationskurve charakterisiert das behandelte rohe Erdöl und ermöglicht durch eine entsprechende
Wahl der Abzugsdurchsätze eine Trennung der abgenommenen Schnitte, so daß man jeden der Schnitte
mit maximaler Ausbeute erhält, was einer optimalen Regelung der Kolonne entspricht Eine solche Kurve
wird jedoch bisher durch komplizierte Analysen im Laboratorium erhalten, welche eine sehr weitgehende
Destillation einer Probe und Hantierungen von mindestens 8 bis 10 Stunden Dauer erfordern. Eine
solche Laboranalyse ist daher im technischen Maßstab kaum brauchbar und wird im allgemeinen in der Technik
bisher nicht benutzt, um eine atmosphärische Destillationskolonne zu steuern.
Vielmehr erfolgt bisher die Regelung auf Grund von stromabwärts erfolgenden Messungen an einem oder
mehreren Schnitten. Wenn sich nun die Bedingungen am Einlaß der Kolonne durch Veränderung der
Zusammensetzung und des Durchsatzes des Rohöls verändern, so wirkt sich das erst etwas später auf jeden
Schnitt aus, und die Korrektur kann erst vorgenommen werden, nachdem eine Abweichung zwischen dem
Meßwert des Schnitts und dem Sollwert festgestellt ist. Unter diesen Bedingungen läßt sich die Qualität der
Schnitte oder Abzüge der Destillationskolonne nicht streng konstant halten.
Das gilt auch für das aus der DE-OS 16 45 727 bekannte Verfahren. Bei diesem mißt man die
Eigenschaften (Flammpunkt, Siedepunkt usw.) der verschiedenen Nebenströme der Kolonne mit Hilfe
bekannter Geräte und korrigiert je nach der festgestellten Abweichung vom Sollwert die manipulierten
Variablen (Durchsatz oder Temperatur), indem man gleichzeitig die Auswirkungen der Korrekturen auf die
anderen Parameter (Durchsätze der anderen Nebenströme) durch eine Rechenanlage berechnet und die
Manipulierung der Variablen entsprechend korrigiert
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Regeln einer atmosphärischen Destillationskolonne
mittels einer Überwachung der Eigenschaften des zugeleiteten Rohöls zu schaffen, das auf der
raschen Gewinnung und Auswertung der Destillationskurve des in dieser Kolonne zu destillierenden rohen
Erdöls beruht und es besonders ermöglicht in der Kolonne Rohöle mit variablen Eigenschaften oder
Gemische verschiedener Herkunft zu destillieren, ohne
daß bei jeder Änderung des zu destillierenden Ausgangsmaterials die optimalen Destillationsbedingungen
erneut berechnet werden müssen, wobei die neuen Regelgrößen dauernd durch Prüfung der
entsprechenden Destillationskurve geliefert -verden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch dn im Patentanspruch
1 angegebene Verfahren.
Eine bevorzugte Ausführungsform desselben und eine zur Durchführung des Verfahrens dienende Anlage sind
in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben.
Zur Durchführung der für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen chromatographischen Analyse
verwendet man mit Vorteil eine Apparatur mit Temperaturprogrammtarung. Eine solche Apparatur,
deren Analysendauer in der Größenordnung von 1 Stunde liegt, kann der Steuereinheit sehr rasch
Informationen liefern, auf Grund derer sogleich die Regeldaten der Kolonne modifiziert werden können,
indem man die Abnahmedurchsätze jedes Schnitts so regelt, daß die erhaltenen Schnitte, die Jurch ihre
Anfangs- und Endsiedepunkte bestimmt sind, für jedes Teilprodukt eine angemessene Ausbeute und jeweils
konstante Eigenschaften gewährleisten.
Vorzugsweise wird die repräsentative Analysenprobe aus der verdampften Fraktion des Rohöls in der
Entspannungszone der Destillationskolonne entnommen und dabei vom flüssigen Rückstand getrennt, der
unter den in der Kolonne herrschenden Tempera turbedingungen von 320 bis 3800C nichtverdampfbar ist und
vom chromatographischen Analysengerät nicht verar- jo beitet werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die dem verdampften Schnitt entsprechende Destillationskurve
in den Bereich des flüssigen Rückstands extrapoliert, um so die für die Gesamtheit der Probe repräsentative
Destillationskurve zu erhalten.
Die rasche Ermittlung der Destillationskurve ermöglicht, für ein beliebiges vorgegebenes Rohöl die
optimalen Ausbeuten jedes Schnitts zu bestimmen und die entsprechenden Durchsätze zu regeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch, auf die Regelung der Kolonne einzuwirken, um die
Spezifikationen der erhaltenen Schnitte einzustellen, d. h. bestimmte Eigenschaften der abgezogenen Teilprodukte,
indem man ausgehend von den durch die Destillationskurve gegebenen Destillationstemperaturen
einen Justierungsfaktor auf die Abzugsdurchsätze wirken läßt, indem man auf den Destillationrendpunkt
der oberen Schnitte oder den Destillationsanfangspunkt der unteren Schnitte einwirkt Beispielsweise kann man
zur Messung den Flammpunkt, die Filtrierbarkeitstemperatur, die Farbe oder die Viskosität benutzen.
Die Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnungen weiter erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Aufriß einer Destillationskolonne, welche das erfindungsgemäße Verfahren
benutzt,
F i g. 2 in größerem Maßstab, teilweise im Schnitt, den Bereich der Kolonne der Fi g. 1, wo das eingeleitete zu
destillierende Rohöl entspannt und kontinuierlich eine verdampfte Fraktion desselben abgenommen wird,
F i g. 3 in einem Koordinatensystem, das als Ordinate die Destillationstemperatur und als Abszisse die Menge
in Prozent der abgenommenen Fraktion aufweist, die Destillationskurve der untersuchten Probe,
Fig.4 eine Erläuterung anhand eines Beispiels der
erfindungsgemäß erhaltenen Destillationskurve, wie man die optimalen Ausbeulen ausgehend von den
F i g. 1 zeigt schematisch eine Destillationskolonne 1
eines üblichen Typs mit senkrechter Achse, die zur Destillation eines rohen Erdöls unter Atmosphärendruck
dient und es gestattet, verschiedene Schnitte, die aus diesem Erdöl erhalten werden können, wie
besonders Benzin, Schwerbenzin, Kerosin und Gasöl
aus dieser Kolonne abzuziehen.
Das zu behandelnde Erdöl wird durch eine Zuleitung 2 in einen Ofen 3 geleitet und dort bis auf 320 bis 3800C
erhitzt Das aus dem Ofen durch die Leitung 4 austretende Erdöl wird dann in die Zone 5 der Kolonne
1 eingespritzt, wo es sich plötzlich entspannt und eine erhebliche Teilmenge desselben verdampft, so daß die
entstehenden Dämpfe in der Kolonne in den über der Entspannungszone 5 liegenden Bereich 6 aufsteigen,
während die als atmosphärischer Rückstand bezeichnete flüssige Fraktion in den Sumpf 7 der Kolonne
herabfällt von wo sie durch eine Leitung 8 abgeführt wird. Die Kolonne 1 enthält besonders in dem über der
Entspannungszone 5 liegenden Bereich 6 eine Reihe von (nicht gezeigten) waagerechten Destillationsböden, ir.
deren Höhe sich nacheinander die immer leichteren Fraktionen der von der Entspannungszone 5 aufsteigenden
Dämpfe kondensieren, und seitliche Abzugsleitungen 9,10 und 11, durch die im Bereich bestimmter Böden
die verschiedenen durch die Destillation des behandelten Erdöls gewonnenen Schnitte aus der Kolonne
abgezogen werden können. Jede Abzugsleitung 9, 10 oder 11 enthält auch ein Regelventil 9b, XOb oder i\b,
um den Durchsatz des abgezogenen Produkts zu regeln.
Am Kopf der Kolonne 1 ist eine Abzugsleitung 12 für die den Kopf der Kolonne erreichenden leichtesten
Dämpfe, besonders die Benzindämpfe, angeordnet, und eine Leitung 13 ermöglicht das Wiedereinführen eines
Teils dieser Dämpfe, nachdem sie zu flüssigem Benzin kondensiert sind, um einen flüssigen Rückfluß zu bilden,
der im Gegenstrom die in der Kolonne aufsteigenden Dämpfe wäscht.
In der Entspannungszone 5, wo das zu destillierende Rohöl eingeleitet wird, enthält die Kolonne 1 eine
Vorrichtung zur kontinuierlichen Probenahme von Dampf mit einem Probenahmerohr 14, das das
Mitreißen flüssiger Bestandteile verhindert.
Dieses Probenahmerohr weist außerhalb der Kolonne ein Regelventil 15, einen Kühler 16 und eine Leitung
17 auf, durch die die abgenommene Fraktion einem chromatographischen Analysengerät 18 zugeführt wird.
In letzterem wird die abgenommene Fraktion so analysiert daß man durch weiter unten erläuterte
Maßnahmen Informationen erhält, die sich unmittelbar auf die Menge des bei einer bestimmten Temperatur
destillierenden Produkts beziehen. Das chromatographische Analysengerät 18 mit Temperaturprogrammierung
liefert also über die Verbindung 29 elektrische Registriersignale zu einer Steuereinheit 19, die ihrerseits
durch die Verbindungen 9c, 10c, lic die Steuerinformationen
an die Regelelemente 9d, XOd, lld liefert, welche
die Regelung des Abzugsdurchsatzes auf den verschiedenen Höhen in der Kolonne 1 besorgen.
Das Abnahmerohr 14 ermöglicht die kontinuierliche Abführung einer Dampfprobe aus der Entspannungszone,
die vom chromatographischen Analysengerät 18 unmittelbar verarbeitbar und daher für das eingespritzte
rohe Erdöl abzüglich der Fraktion, die dem vom Sumpf 7 der Kolonne abgezogenen flüssigen Rückstand
entspricht, repräsentativ ist. Ein Zusatzgerät, dessen Einzelheiten weiter unten beschrieben sind, ermöglicht
die Bestimmung des Mengenverhältnisses der abgenommenen und somit im chromatographischen Analysengerät
analysierten verdampften Fraktion zur entsprechenden Probe von eingespritztem Erdöl. Das
Abnahmerohr gestattet infolge seiner besonderen Form und verschiedener mit ihm zusammenwirkender Zusatzeinrichtungen,
nur die Dampfphase abzunehmen und aus den nur aufgrund dieser Phase vom Analysengerät
18 gelieferten Informationen die für die Gesamtheit des behandelten rohen Erdöls geltende Destillationskurve
abzuleiten.
Das Analysengerät 18 ist seinerseits so ausgebildet, daß es ein Ausgangssignal liefert, dessen Amplitude zum
Zeitpunkt t nach dem Einspritzen proportional der aus der Chromatographiesäuie des Apparats austretenden
Menge an Kohlenwasserstoffen ist. Die lineare Beziehung, welche diesen Zeitpunkt t und die Siede- oder
Destillationstemperatur des analysierten Produkts verbindet, ist bekannt, und man kann so durch eine
entsprechende Programmierung der Temperatur der Chromatographiekolonne für jeden Schnitt der untersuchten
Probe die Retentionszeit und damit den entsprechenden Wert der Destillationstemperatur der
Probe bestimmen. Übrigens kann man durch das Integral des vom Analysengerät ausgehenden Signals
direkt die Menge der analysierten Probe zum Zeitpunkt t darstellen und so die Destillationstemperatur mit der
Menge jedes Schnitts in Beziehung setzen. Diese Integration kann insbesondere durch jede mit dem
Analysengerät zusammenwirkende (nicht gezeigte) analoge oder digitale Vorrichtung vorgenommen
werden.
Wenn man berücksichtigt, daß in der Entspannungszone 5 der Durchsatz der aufsteigenden Dämpfe Dvder
folgenden Gleichung entspricht:
Dy = Σ D ss + O1
worin Dsn den Durchsatz jedes der seitlichen Abzüge
und Di den Flüssigkeitsrückfluß in der Entspannungszone
bedeuten, entspricht die vom Analysengerät erhaltene simulierte Destillationskurve damit einer
Fraktion X des rohen Erdöls, welche durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben ist:
oder weiter
X =
X =
D1
Dn
+ D1
worin Db der Gesamtdurchsatz von Rohöl und Dr der
Durchsatz von flüssigem Rückstand ist
Die Durchsätze des Rohöls und der seitlichen Abzüge können in üblicher Weise gemessen werden. Zur
Messung des Durchsatzes des flüssigen Rückflusses D\ in der Entspannungszone benutzt man die in Fig.2
gezeigte bekannte Vorrichtung.
Diese Figur zeigt in größerem Maßstab die Entspannungszone 5 der Kolonne 1, die in ihrem oberen
TeH durch den ersten waagerechten Destillationsboden 20 begrenzt ist, der selbst seitlich durch ein Wehr 21
begrenzt ist, über das die kondensierte flüssige Fraktion überläuft Diese flüssige Fraktion sammelt sich in der
Kolonne 1 im Inneren eines an der Innenwand der Kolonne befestigten seitlichen Gefäßes 22, und die
Messung des Flüssigkeitsstandes in diesem Gefäß 22 erfolgt mittels eines Fühlers 23 oder anderen Meßgeräts,
dessen Information durch eine Verbindung 24 auf ein Regelventil 25 wirkt. Dieses ist in eine Rückführleij
tung 26 eingeschaltet, die eine Förderpumpe 27 und Rücklaufleitung 28 aufweist, welche den abgenommenen
Durchsatz unter das Gefäß 22 zurückführt, wobei diese Rückführung so geschieht, daß im Inneren des
Gefäßes der Flüssigkeitsstand stets konstant gehalten
ίο wird. Die so in die Kolonne zurückgeführte Menge
entspricht also genau der dauernd vom Boden 21 überlaufenden Menge. Man kann so in Kenntnis des im
Sumpf der Kolonne gemessenen Durchsatzes, den man vom Rohdurchsatz subtrahiert und des durch das
Meßgerät 3i gemessenen Durchsatzes D\ den Wert von X bestimmen. Die Messung des Durchsatzes von
flüssigem Rückfluß Di der Entspannungszone kann auch mit anderen Vorrichtungen erfolgen, besonders durch
ein vom Gefäß 22 ausgehendes Überlaufsystem mit Überwachung durch den Fühler 23. Man kann auch in
Betracht ziehen, diesen Durchsatz mit an der Kolonne selbst gewonnenen Meßwerten zu korrelieren, besonders
mit dem Unterschied der Temperaturen zwischen der Entspannungszone und einem Destillationsboden,
der zwischen dieser Entspannungszone und dem ersten oberhalb dieser Zone liegenden Abzugsboden liegt
Nachdem es so alle für die Berechnung erforderlichen Daten geliefert hat, ermöglicht das chromatographische
Analysengerät 18 durch die gelieferten Signale die in
jo Fig.3 gezeigte Kurve aufzuzeichnen, bei der als
Ordinate die Destillationstemperaturen und als Abszisse die der Integration der gegebenen Signale entsprechenden
Werte aufgezeichnet sind, welche für die analysierte Fraktion für die Ausbeute repräsentativ sind. In dieser
Figur entspricht auf der Abszisse der zwischen 0 und A gelegene Teil der obenerwähnten Fraktion X. Man kann
die Kurve bis zum Punkt B extrapolieren und insgesamt die Temperaturwerte der Destillation für die Gesamtheit
der Schnitte erhalten, wobei alle diese Werte und das Aufzeichnen der Kurve selbst in verhältnismäßig
kurzer Zeit von weniger als 1 Stunde, jedenfalls viel rascher als bisher bei den Laboranalysen erhalten
werden können. Zur Steuerung der Destillationskolonne 1 werden dann die so gewonnenen Informationen
entsprechend verarbeitet und die gelieferten Parameter benutzt, um einerseits die Temperatur des Benzins am
Kopf der Kolonne und andererseits die Durchsätze der verschiedenen abgezogenen Schnitte durch die seitlichen
Leitungen 9,10 und 11 zu regeln und so für diese
so Schnitte bestimmte Temperaturen einzustellen. Was die Regelung des Benzins betrifft so hängt die Temperatur
des Schnitts nicht nur von der Temperatur am Kopf der Kolonne, sondern auch von den Betriebsbedingungen
ab, besonders dem Partialdruck des Benzins und der am Kopf erreichten Fraktionierqualität die durch das
Verhältnis von Flüssigkeit zu Dampf in dieser Höhe gegeben ist Das Verhältnis ist in diesem Fall wie folgt:
Tco = Ki +
Tee + Kl
(Tee + K3)K4\ogP
+ KS [^7-
worin Tco die zu erreichende Temperatur des Schnitts,
Tee die tatsächliche Temperatur am Kopf der Kolonne,
Pder Partialdruck des Benzins, L und Vdie Durchsätze
an Flüssigkeit und Dampf am Kopfboden der Kolonne sind. Die Regelung besteht dann darin, daß die
Veränderung der Kopftemperatur so berechnet wird, daß man unter Berücksichtigung der Veränderungen
von Druck und Fraktionierqualität die gewünschte Temperatur des Schnitts erhält. Die Koeffizienten K\,
Ki und K3 usw. hängen von der Kolonne ab und werden
an dieser durch eine Voruntersuchung bestimmt.
Was nun dagegen die Regelung der seitlichen Abzüge betrifft, so geht man direkt von der erhaltenen ι ο
Destillationskurve aus, welche ermöglicht, die vorzugebenden Ausbeuten festzulegen, d. h. die von jedem
dieser Produkte abzuziehenden Durchsätze, um genau diese Temperaturen zu erreichen, wie Fig.4 zeigt.
Tatsächlich kann man, ausgehend von den so festgelegten Ausbeuten und dem Rohöldurchsatz Db, leicht die an
jedem dieser Abzüge besonders durch die Ventile 9b, \0b und üb zu regelnden Durchsätze berechnen.
Schließlich ist für den Rückstand der Durchsatz eine direkte Folge der obigen Regelungen, und dieser 2u
Durchsatz nimmt einen solchen Wert an, daß er in jedem Fall die Stoffbilanz der Kolonne ins Gleichgewicht
setzt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann man so die Arbeitsweise einer Destillationskolonne hinsichtlich
Art und besonderer Charakteristika der gewünschten Schnitte, besonders in Abhängigkeit von den Temperaturen
des Schnitts, regeln. Jedoch sind diese Schnittemperaturen nicht die einzigen Spezifikationen der von
einer atmosphärischen Destillationskolonne abgezogenen Produkte. Tatsächlich sind die Eigenschaften dieser
Schnitte im allgemeinen eng an ihre Bestimmung gebunden und können infolgedessen dazu führen,
andere Charakteristika einzustellen, wie besonders den Flammpunkt eines Kerosins, die Filtrierbarkeitstemperatur
eines Gasöls, die Farbe eines schweren Gasöls oder die Viskosität eines Rückstands. Diese Eigenschaften
beruhen nicht nur auf den Schnittemperaturen, sondern auch auf der Zusammensetzung der Schnitte.
Die Schnittemperaturen bleiben jedoch die einzigen Parameter, welche die Regelung und den Betrieb der
Kolonne beeinflussen. Man muß daher die Regelungen, welche den verschiedenen Spezifikationen entsprechen,
über diese Parameter vornehmen. Beispielsweise kann man so den Flammpunkt eines Schnitts regeln, indem
man auf die Endtemperatur des unmittelbar darüber abgezogenen Produkts einwirkt. Um die Filtrierbarkeitstemperatur
eines Gasöls einzustellen, kann man ebenfalls seine Endtemperatur beeinflussen, wobei die
erfolgte Regelung dann mittels Laboratoriumsanalysen überwacht werden kann, was Probenahmen und die
Untersuchung von Proben erfordert, wobei die erhaltenen Ergebnisse wiederum zur Vervollkommnung der
Regelung der Kolonne in den gegebenen Grenzen dienen können. Man kann auch gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform ein Analysengerät in Linie in die Abzugsleitung einschalten, das automatisch und kontinuierlich
diese Spezifikation mißt und korrigiert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Regeln einer atmosphärischen Rohöldestillationskolonne, dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) von dem zu destillierenden Rohöl einen repräsentativen verdampften Schnitt abnimmt,
dessen Mengenverhältnis zur Gesamtmenge der Rohölprobe bekannt ist;
b) für den abgenommenen Schnitt die Destill.itionskurve
mittels einer chromatographischen Analyse gewinnt bei der die Retentionszeit in
einer linearen Beziehung mit der DestillationH-temperatur jedes Schnittes in der analysierten
Fraktion steht, und das von der Analyse gelieferte quantitative Signal integriert wird,
wodurch man in Abhängigkeit von der Temperatur die Menge des im abgenommenen Schnitt
analysierten Produktes erhält, und
c) die durch die chromatographische Analyse erhaltenen Informationen zur Regelung einer
Steuereinheit verwendet werden, welche Regelsignale für die auf bestimmten verschiedenen
Höhen der Kolonne abzuziehenden Mengen an Schnitten erarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ausgehend von den durch die Destillationskurve gegebenen Destillationstemperaturen
einen Justierungsfaktor auf die Abziehdurchsätze wirken läßt, indem man auf den Destillationsendpunkt der höheren Schnitte oder den Destillationsanfangspunkt
der unteren Schnitte einwirkt
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2 mit einer
Destillationskolonne, einer Vorrichtung zur kontinuierlichen Abnahme einer in der Kolonne verdampften
Fraktion des zu behandelnden Rohöls, einem Analysiergerät und einer Steuei ungseinheit, dadurch
gekennzeichnet daß
a) die Abnahmevorrichtung in der Entspannungszone der Destillationskolonne angebracht ist;
b) das Analysiergerät ein chromatographisches Analysiergerät mit Temperaturprogrammierung
ist, das für die Retentionszeit jedes Schnittes, die von der Destillationstemperatur
abhängt, ein repräsentatives Signal liefert, wobei die Integration des Signals die Menge der
analysierten Fraktion ergibt;
c) die Vorrichtung eine Behandlungseinheit für dieses Signal enthält, welche die Destillationi,-kurve
des behandelten Rohöls erstellt, und
d) die Steuerungseinheit die Abzugsdurchsätze in der Kolonne in Abhängigkeit von der Destillationskurve
steuert.
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