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Stoßdämpfer für Fallschirme Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßdämpfer
für Fallschirme, bestehend aus einem einen in den Haupttragegurt oder dessen Verlängerer
eingeschalteten Gurtbandwickel aufnehmenden Gehäuse und einer einstellbaren Bremseinrichtung
mit konstanter Bremswirkung, wobei eine den Gurtbandwickel aufnehmende Spule oder
Trommel drehsicher mit der lösbar gegen das Gehäuse abgestützten Reibungsbremse
verbunden ist, so daß beim Auftreten von erheblichen Zugkraftzunahmen im Fallschirmgurtzeug,
insbesondere im Haupttragegurt, gegen die Wirkung der Reibungsbremse Gurtband vom
Gurtbandwickel abgezogen werden kann.
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Beim mittels eines Fallschirmes gebremsten landen einer Last, die
sowohl durch einen Springer als auch durch eine beliebige Nutzlast gebildet sein
kann, treten vom augenblick des Absetzens vom Flugkörper an bis zur EinteL1urz einer
stationären Sinkgeschwindigkeit, d.h.
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bis zur Erreichung einer gleichmäßigen Sinkgeschwindigkeit von Schirm
und Last zwei charakteristische Zugkraftspitzen im Fallschirmgurtzeug auf, deren
eine durch den sog. Streckstoß und deren andere durch den sog. Fillstoß verursacht
wird. Beide Stoßkraftspitzen werden durch einen unterschiedlichen Verzögerungskraftverlauf
zwischen Schirm und Schirmlast verursacht. Dabei sind beide Zugkraftspitzen auf
die Wirkung von Trägheitskräften zurückzuführen und ist im allgemeinen der sog.
FüllstoB wesentlich größer als der Streckstoß, allerdings kann der Streckstoß insbesondere
bei hohen Absetzgeschwindigkeiten auch größer sein als der Füllstoß. Als Streckstoß
wird dabei diejenige Kraft bezeichnet, die als Zugkraft im Fallschirmgurtzeug auftritt,
wenn die Fangleinen und das Fallschirmpaket auf eine zu der Geschwindigkeit der
Schirmlast gleiche Geschwindigkeit gebracht werden, so daß die Streckstoßkraft hinsichtlich
ihrer Größe überwiegend von der Höhe der Absetzgeschwindigkeit und erst in zweiter
Linie von der Absetzhöhe abhängig ist. Der sog. Fu..llungsstoß tritt im Augenblick
der ersten vollen Füllung der Kappe des Fallschirmes auf, wenn die von der Fallschirmkappe
eingefangene Luftmasse auf eine mit der Fallschirmlast gleich große Sinkgeschwindigkeit
beschleunigt werden muß. Da diese Verhältnisse sowohl für den horizontalen, als
auch für den vertikalen Flug gelten, ist hier der Ausdruck Sinkgeschwindigkeit"
nicht unbedingt auf die Geschwindigkeit eines vertikal gerichteten Fluges beschränkt.
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Zur Dämpfung der sowohl infolge der Streckstoßkraft als auch der Füllstoßkraft
im Fallschirmgurtzeug auftretenden und als Verzögerungskraft auf die Schirmlast
wirkenden Zugkraftspitzen ist bereits eine Einrichtung bekannt, bei der eine einen
Seilwickel aufnehmende Trommel über eine Bremseinrichtung mit wenigstens annähernd
konstanter, einen bestimmten Höchstwert nicht überschreitender Bremskraft abgebremst
wird (DT-PS 333 044), derart, daß im Falle des Auftretens von Zugkraftspitzen im
Fallschirmgurtzeug gegen die Kraft der kontinuierlich wirkenden
Bremseinrichtung
eine Seillänge von dem auf der Trommel gespeicherten Seil abgezogen werden kann.
Durch eine kontinuierlich wirkende und hinsichtlich der auftretenden Kraftspitzen
auf einen Höchstwert einstellbare Bremseinrichtung ist es zwar grundsätzlich möglich,
die auf die Fallschirmlast als Verzögerungskräfte wirkenden, aus dem Streck-bzw.
Füllstoß herrührenden Zugkräfte im Gurt zug derart zu begrenzen, daß eine Beschädigung
der Fallschirmlast, insbesondere eine Verletzung eines Fallschirmspringers, ausgeschlossen
ist. Die Bremseinrichtung der bekannten Einrichtung ist durch eine, zwischen dem
Haupttragegurt und der Schirmlast angeordnete, gebremste Seilwinde gebildet, deren
konusförmiger Bremskörper einerseits einen großen Raumbedarf im Bereich der Trommelachse
und andererseits einen zwar steil ansteigenden, jedoch unzureichenden Bremskraftverlauf
bedingt, so daß allein auf Grund dieser Nachteile sowohl die Einschaltung einer
derartigen Einrichtung in das Gurtzeug eines Springerschirmes, als auch ein völliger
Abbau der aus dem Streck- und Füllungsstoß herrührenden Zugkraftspitzen im Fallschirmgurtzeug
nicht möglich ist. Für den einigermaßen ausreichenden Abbau der aus dem Streck-
und Füllungsstoß herrührenden Zugkraftspitzen im Gurtzeug ist bei der bekannten
Einrichtung darüberhinaus ein sehr großer Bremsweg von wenigstens 26,6 m erforderlich,
der bei üblichen lenkbaren Springerschirmen mit Rücksicht auf die begrenzte Lange
der Steuerleinen nicht realisierbar ist, da dem Springer durch eine derartige Verlängerung
des Haupttragegurtes die Bedienung der Steuerleinen unmöglich würde. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Einrichtung ist insbesondere darin zu sehen, daß sie eine
einteilige Ausbildung des oder der Hauptgurte des Gurtzeuges nicht zuläßt, da das
Seil mit-seinem einen Ende an der Seilwindentrommel befestigt sein muß, wodurch
bei einem Versagen der Bremse die Gefahr besteht, daß die Seilendbefestigung an
der Seilwindentrommel die infolge des Streck- oder Füllungsstoßes auftretende Kraftspitze
nicht aufnehmen kann und insbesondere ein Springer bei einem Bruch dieser Befestigungsstelle
vom Schirm getrennt wird. Schließlich wäre als weiterer
Nachteil
der benannten Einrichtung anzufiihren, daP deren Handhabung außerordentlich umständlich
ist, da nach jedem Absprung die Bremse gelöst und die abgezogene Seillange erneut
aufgespult, sowie schließlich die Bremse neu eingestellt werden muß.
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Ausgehend von diesem Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Stoßdämpfer der eingangs genannten Bauart für Fallschirme zu schaffen,
welcher unabhängig von der Größe der im Fallschirmgurtzeug å jeweils herrschenden
Zugkräfte einen unter Beschränkung auf einen Höchstwert gleichmäßig gebremsten Gurtbandabzug
von den in das Fallschirmgurtzeug eingeschalteten Gurtbandwickel und andererseits
eine Einschaltung des Stoßdämpfers auch in das Gurtgeschirr, insbesondere eines
Springer- bzw.
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Rettungsschirmes gestattet und der darüberhinaus bei geringstmöglichem
Herstellungsaufwand beliebig oft wiederverwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem Stoßdämpfer der eingangs genannten Bauart
für Fallschirme im wesentlichen dadurch gelöst, daß die den Gurtbandabzug vom Gurtbandwickel
begrenzende Reibungsbremse durch eine Lamellenbremse gebildet ist, deren mit einer,
Abreißspitzen vermeidenden Beschichtung versehene Lamellen wechselweise und å jeweils
drehsicher mit dem Gehäuse und mit der Spule des Gurtbandwickels verbunden und durch
Vermittlung einer einstellbaren Federkraft hinsichtlich ihrer Bremskraft einstellbar
sind. Bei dem erfindungsgemäßen Stoßdämpfer besteht das Gehäuse zweckmäßigerweise
aus zwei über parallele, in gleichen Abständen von der Spulenachse angeordnete Querverbindungen
verbundenen Seitenwandteilen und ist die den Gurtbandwickel aufnehmende Spule frei
drehbar in den Gehäuseseitenwänden gelagert, wobei die Reibungsbremse an einer der
Gehäuseaußenseiten angeordnet und abgestützt ist.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers für
Rettungs-
oder Springerschirue ist das den Gurtbandwickel und die Reibungsbremse tragende
Gehäuse vorzugsweise an das zwischen Haupttragegurt und Haupttragegurtverlängerer
eingeschaltete Kappentrennschloß angeschlossen, in der Weise, daß der Anschlußbiigel
des Verschlußgliedes des Kappentrennschlosses durch den den Gurtbandwickel aufnehmenden
Spulenkörper gebildet ist. Vorzugsweise ist dabei auf dem Gurtbandwickel eine Gurtbandlänge
von mehr als 300 mm, insbesondere bis zu 600 mm gespeichert.
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In besonderer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei ein mit dem Kappentrennschloß
einteilig ausgebildetes, den Gurtbandwickel aufnehmendes Gehäuse als geschlossenes
Gehäuse ausgebildet sein und einerseits einen topfförmigen, mit einem kragenartigen
Halsansatz versehenen Boden, sowie andererseits ein durch ein deckelförmiges Verschlußteil
gebildetes Abschlußglied aufweisen, wobei die Lagerungen eines das Gehäuse zentral
durchsetzenden Spulenkörpers einerseits im kragenartigen Halsansatz und andererseits
im deckelförmigen Verschlußteil angeordnet sind. Die Sicherung des den Gurtbandwickel
aufnehmenden Spulenkörpers in axialer Richtung übernimmt dabei, wie auch bei allen
anderen Verwirklichungsformen der Erfindung, ein in eine Umfangsnut des Spulenkörpers
eingreifender und von außen gegen eine Gehäuseseitenwand anliegender Federring.
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Die erfindungsgemäße Anwendung einer als lamellenbremse ausgebildeten
Reibungsbremse gestattet es dabei, die Reibungsbremse außerhalb des den Spulenkörper
aufnehmenden Gehäuses anzuordnen und die Bremse gegen eine der Gehäuseseitenwandungen
drehsicher abzustützen, wodurch der gesamte Raumbedarf des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers
derart gering gehalten werden kann, daß dieser rechts und links in Schulterhöhe
des Springers in-das Gurtgeschirr eingeschaltet und vorzugsweise in Verbindung mit
dem ohnehin erforderlichen Kappentrennschloß im Bereich der Verbindung zwischen
dem Haupttragegurt und dem Haupttragegurtverlängerer angeordnet werden kann. Auf
Grund der Beschichtung der Lamellen der Lamellenbremse mit einem Abreißspitzen vermeidenden
Belag gewährleistet darüberhinaus auch im Hinblick auf die
im Fallschirmgurtzeug
als Folge, insbesondere des Fiillstoßes auftretenden, sehr hohen Zugkraftspitzen
eine gleichmäige und in Abhängigkeit von der å jeweiligen Einstellung der die Lamellen
der Reibungsbremse belastenden Federkraft auf einen bestimmten Höchstwert begrenzte
Bremskraft. Diese Bremskraft bewirkt, daß über die Zeit des Auftretens extremer
Zugkraftspitzen im Fallschirmgurtzeug hin Gurtband gegen eine gleichbleibende Last,
von dem auf dem Spulenkörper gespeicherten Gurtbandwickel abgezogen werden kann,
wodurch im Wege einer Verlängerung des auf die Fallschirmlast, insbesondere einem
Springer, wirkenden Verzögerungskraftverlaufes die im Fallschirmgurtzeug auftretenden
Zugkraftspitzen abgebaut und die maximal auf die Schirmlast wirkende Verzögerungskraft
auf ein vorbestimmtes Höchstmaß begrenzt wird. Im Interesse einerseits einer möglichst
weichen Dämpfung der auftretenden Zuglastpsitzen und andererseits einer möglichst
gleichmäßigen Kraftverteilung im Springergeschirr ist dabei zwischen beide Haupttragegurte
und deren Verlängerer, insbesondere jeweils in Verbindung mit dem Kappentrennschloß,
ein erfindungsgemäßer Stoßdämpfer eingeschaltet.
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Soweit der erfindungsgemäße Stoßdämpfer zur Streck- und Füllstoßdämpfung
bei Rettungs-, Berge- oder lastenfallschirmen, die üblicherweise lediglich einmal
benutzt werden, verwendet wird, ist er zweckmäßigerweise in vereinfachter Ausführungsform
in den Haupttragegurt eingeschaltet. Die Vereinfachung in der Ausführungsform des
StoB-dämpfers bezieht sich dabei einmal auf eine verbilligte, offene Gehäusegestaltung
und zum anderen auf eine wesentlich einfachere Gestaltung einer lediglich unter
Zuhilfenahme von Werkzeugen ausrastbaren Bremseinrichtung. Im Hinblick auf die bestimmungsgemäß
jeweils einmalige Verwendung, erscheinen diese eimwirtschaftlichere Fertigung des
Stoßdämpfers gewährleistenden Vereinfachungen ohne weiteres tragbar.
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Gemäß einer ersten Verwirklichungsform eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfer
für diesen Verwendungszweck ist vorgesehen, daß an der Außenseite der einen Gehäuseseitenwand
ein
als Widerlager flir das erste Lamellenpaket dienender, mit einer axial gerichteten
Innenverzahnung versehener Ringkörper drehsicher festgelegt ist, während das zweite
Lamellenpaket über einen, die Spulenachse verlängernden, eine axial gerichtete Umfangsverzahnung
aufweisenden Zapfen drehsicher mit dem Spulenkörper verbunden ist und beide Lamellenpakete
gemeinsam durch eine gegen den weit ausladenden Vielkantkopf eines in eine zentrale
Gewindebohrung des Zapfens einschraubbaren Schraubenbolzens abgestützte Federlast,
insbesondere eine Tellerfeder beaufschlagt sind. Besonders vorteilhaft ist dabei
die Anwendung von Tellerfedern mit einer von der normalen, linear ansteigenden Kennung
von Tellerfedern abweichenden Kennung, die über einen Teil des Federweges hin geradlinig
linear verläuft. Bei Tellerfedern läßt sich eine solche Kennung, die über einen
bestimmten Federweg hin eine konstante Federkraft gewährleistet, dadurch erreichen,
daß das Verhältnis der Federhöhe zur Federdicke entspricht. Die Anwendung von Tellerfedern
mit einer derartigen Charakteristik hat den Vorteil, daß der Stoßdämpfer nicht jedesmal
neu auf die erwünschte Kraft eingestellt werden muß und darüberhinaus zum Ausgleich
von Fertigungstoleranzen bzw. als Verschleißreserve derjenige Teil des Federwegs
zur Verfügung steht, in dem die Tellerfeder eine vom Weg unabhängig gleichbleibende
Federkraft liefert. Der in Verlängerung der Spulenachse die Gehäuseseitenwand überragende
Zapfen kann mit dem Spulenkörper einteilig ausgebildet sein. Ferner kann die gesamte
Bremseinrichtung durch eine über einen umlaufenden Wulst in einer Ringnut in der
Aussenumfangsfläche des auf die eine GehEuseseitenwand aufgesetzten ringförmigen
Widerlagers eingreifende Abdeckung abgedeckt sein. Insbesondere kann vorgesehen
sein, daß vor allem die Gehäuseseitenwände außenseitig insgesamt mit einer Moosgummiauflage
versehen sind, um eine Verletzung des Springers zu vermeiden, falls das Stoßdämpfergehäuse
beim vorgesehenen Gurtbandabzug während des Streck- bzw. FüllungsstoBes mit dem
Kopf
des Springers in Berührung gerät.
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Fiir die häufig wiederholte Benutzung des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers
in Springer-Fallschirmen ist erfindungsgemäß eine ohne zu Hilfenahme von Werkzeugen,
von Hand ausrastbare Gestaltung der Bremseinrichtung, gegebenenfalls in Verbindung
mit der Anordnung eines einriickbaren Freilaufes und einer Rückspulfeder, vorgesehen.
Im einzelnen kann hierbei das gegen das Gehäuse abgestützte Widerlager für das erste
Lamellenpaket durch einen mit einer axial gerichteten Innen- und einer gleichfalls
axial gerichteten Außenverzahnung versehenen Ringkörper gebildet sein, der durch
Vermittlung eines ringförmigen, mit einer axial gerichteten Innenverzahnung versehenen,
gegen eine Federlast axial verstellbaren Kupplungskörpers über eine gleichfalls
axial gerichtete Außenverzahnung mit einem ringförmigen Halsansatz an der einen
Gehäuseseitenwand formschlüssig kuppelbar ist. Der Kupplungskörper ist dabei vorteilhaft
über eine gegen den mit dem einen Lamellenpaket im Eingriff stehenden Ringkörper
abgestützte Spiralfeder in seiner Sperrstellung gehalten. Ferner kann die Bremseinrichtung
insgesamt mittels einer durch Vermittlung einer Randwulst am Kupplungskörper befestigten,
topfförmigen Abdeckung abgedeckt sein, wobei die Abdeckung gleichzeitig einen Druckknopf
zum Aurasten der Bremseinrichtung bildet.
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Unabhängig von der jeweils gewählten Ausführungsform des Gehäuses
und der Bremseinrichtung des Stoßdämpfers ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, daß der Spulenkörper durch eine, wenigstens zwei einander gegenüberliegende
Schlitzöffnungen für den Gurtbanddurchtritt aufweisende Rohrhülse gebildet ist.
Dadurch kann das den Gurtwickel bildende Teil des Haupttragegurtes ohne Unterbrechung
durch die Hülse des Spulenkörpers hindurchgeführt und auf dem Spulenkörper aufgewickelt
werden, so daß die Sicherheit des Gesamtgerätes selbst
bei einem
Versagen oder einem Bruch des Stoßdämpfers über das unverletzt durchgehende Gurtband
noch gewährleistet ist. Eine bifilare Wickelung des Gurtbandes auf dem Spulenkörper,
auch beim nachträglichen Einbau des Stoßdämpfers in einen Gurtbandzug, kann nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch ermöglicht werden, daß der den Gurtbandwickel
aufnehmende Spulenkörper zwei einander gegenüberliegende, über die gesamte Breite
des Gehäuses hin reichende längsschlitze aufweist, die an der einen Stirnseite des
Spulenkörpers nach aussen hin offen und mittels eines, auf die 8tirnseite des Spulenkörpers
aufsetzbaren, insbesondere aufschraubbaren Verschlußgliedes nach außen hin abschließbar
sind und daß ferner das eine Gehäuseseitenwandteil des Gehäuses über lösbare Verbindungsaittel,
insbesondere Schraubenmuttern an den mit dem anderen Gehäuseseitenwandteil des Gehäuses
starr verbundenen, im Abstand zum Spulenkörper angeordneten, stegföraigen Querverbindungen
befestigt sind. Bei abgenoii.ner Gehäuseseitenwand und abgenonienei Verschlußglied
d.s Spulenkörpern kann hierbei der Stoßdäupfer von der Sei her auf ein in einen
bereits vorhandenen Gurtbandzug eingeschaltetes Gurtband aufgeschoben und anschließend
durch Befestigung des Seitenwandteiles seines Gehäuses, sowie des Verschlußgliedes
des Spulenkörpers geschlossen werden.
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Diese Gestaltungsform ermöglicht den nachträglichen Einbau eines erfindungsgemäßen
SteMäipfers in die Gurtzeuge vorhandener Fallschirme. 11 einzelnen kann dabei vorgesehen
sein, daß das Verschlußglied des Spulenkörpers durch eine, über einen Gewindezapfen
in den Spulenkörper einschraubbare, topfförmige Kappe oder aber durch eine, über
einen Mittelsteg in den Schlitzausnehmungen des Spulenkörpers verrastbare und mittels
eines radial gerichteten Spannstiftes auf dem Spulenkörper sicherbare, topfförmige
Kappe gebildet ist. In weiterer Ausgestaltung kann ferner vorgesehen seh, daß das
lösbare Seitenwandteil des Gehäuses über beliebige, lösbare Verbindungsmittel, insbesondere
auch Seegerringe,
an den entsprechend ausgebildeten, freien Enden
der stegförmigen Querverbindungen des Gehäuses befestigt ist.
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Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand
einiger, in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben.
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In der Zeichnung zeigt die Figur 1 eine mehr oder minder schematische
Darstellung eines Fallschirmgurtzeuges, bei dem erfindungsgemäße Stoßdämpfer in
Verbindung mit dem Kappentrennschloß zwischen die Haupttragegurte un d deren Verlängerer
eingeschaltet sind; Figur 2 eine Seitenansicht eines mit einem Kappentrennschloß
vereinigten, erfindungsgemäßen StoB-dämpfers, im vergrößerten Maßstab; Figur 3 eine
Draufsicht zu dem Stoßdämpfer gemäß Figur 2; Figur 4 einen Längs schnitt durch einen
erfindungsgemäßen, in Verbindung mit einem 8pringerschirm verwendbaren Stoßdämpfer
nach Figur 2 und 3 mit manuell ausrastbarer Bremseinrichtung; Figur 5 einen Längsschnitt
durch eine vereinfachte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers; Figur
6 einen Schnitt durch die Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stoßaämpfers gemäß
Figur 5; Figur 7 eine Stirnansicht zu Figur 5; Figur 8 eine Draufsicht und einen
Längsschnitt zu einer besonderen Gestaltungsform des Spulenkörpers für einen erfindungsgemäßen
Stoßdämpfer;
Figur 9 eine Draufsicht auf eine weitere, zum nachträglichen
Einbau in einen vorhandenen Gurtbandzug geeignete Gestaltungsform eines erfindungsgemäßen
Stoßdämpfers; Figur 10 eine teilweise Schnittdarstellung durch eine abgewandelte
Verwirklichungsform des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers gemäß Figur 9.
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In den Darstellungen der Figuren 2 bis 4 ist ein mit dem Kappentrennschloß
1 baulich vereinigter und in den Gurtbandzug zwischen Haupttragegurt 2 und Haupttragegurtverlängerer
3 eingeschalteter; erfindungsgemäßer Stoßdämpfer 4 dargestellt. Der Stoßdämpfer
4 besteht im wesentlichen aus einem, einen in den Haupttragegurt 2 eingeschalteten
Grutbandwickel 5 aufnehmenden Gehäuse 6 und einer einstellbaren Bremseinrichtung
7 mit konstanter Bremswirkung, wobei ein den Gurtbandwickel 5 aufnehmender Spulenkörper
8 frei drehbar in gegenüberliegenden Seitenwänden 9 und 10 des Gehäuses 6 gelagert
ist. Das mit dem Griffbügel 11 des Kappentrennschlosses 1 baulich vereinigte Gehäuse
6 umfaßt einen topfförmigen, mit einem kragenartigen Halsansatz 12 versehenen, gleichzeitig
die eine Gehäuseseitenwand 10 bildenden Boden, sowie andererseits ein durch ein
deckelförmiges Verschlußteil, welches gleichzeitig die andere Gehäuseseitenwand
9 darstellt, gebildetes Abschluaglied, wobei die Lagerungen 13 und 14 des Spulenkörpers
8 einerseits im kragenartigen Halsansatz 12 und andererseits im deckelförmigen Verschlußteil
9 angeordnet sind. Am Gehäuse 6 ist das deckelförmige Verschlußteil 9 durch Vermittlung
von Schrauben 15 befestigt. Ii deckelförmigen Verschlußteil 9 ist der Spulenkörper
8 Über einen in eine in seinem Außenumfang angeordnete Ringnut eingreifenden Federring
16, welcher gegen die Außenfläche des Verschlußteiles 9 anliegt, gegen ein Wandern
in axialer Richtung gesichert. Nach außen hin ist das Verschlußteil 9 und die Lagerung
14 des Spulenkörpers 8 über einen Schutzdeckel 17, der insbesondere als Formstück
aus
einem Kunststoffmaterial gebildet ist, abgedeckt. Im Bereich
zwischen den beiden Lagerungen 13 und 14 ist der Spulenkörper 8 mit zwei einander
gegenüberliegend angeordneten, schlitzförmigen Ausnehmungen 18 versehen, die ein
verletzungsfreies Durchführen eines nicht unterbrochenen Gurtbandes 19 ermöglichen.
An der Außenseite der Gehäuseseitenwand 10 ist die manuell ausrastbare Bremseinrichtung
7 angeschlossen, wobei ein gegen das Gehäuse 6 abgestütztes Widerlager für das erste
Lamellenpaket einer als Lamellenbremse ausgebildeten Reibungsbremse durch einen
mit einer axial gerichteten Innenverzahnung 20 und einer gleichfalls axial gerichteten
Außenverzahnung 21 versehenen Ringkörper 22 gebildet ist, der durch Vermittlung
eines ringförmigen, mit einer axial gerichteten Innenverzahnung 23 versehenen, gegen
die Last einer Spiralfeder 24 axial verstellbaren Kupplungskörpers 25 über eine
gleichfalls axial gerichtete Außenverzahnung 26 mit dem ringförmigen Halsansatz
12 an der Gehäuseseitenwand 10 formschlüssig kuppelbar ist. Der Kupplungskörper
25 ist dabei über die gegen den nach außen abgestellten Eragen 27 des Ringkörpers
22 abgestützte Spiralfeder in seiner in der oberen Hälfte der Figur 4 gezeigten
Kupplungsstellung gehalten. Die ausrückb are Kupplung des Ringkörpers 22 mit dem
Halsansatz 12 des Gehäuses 6 gestattet ein Ausrasten der als Lamellenbremse 28 ausgebildeten
Reibungsbremse zum Zwekke des Wiederaufwickelns der bei einer Benutzung des Schirmes
vom Gurtbandwickel 5 abgezogenen Gurtbandlänge für eine erneute Benutzung des Schirmes.
Die Larnellenbremse 28 umfaßt zwei Pakete von Bremslamellen, die mit einer Abreißspitzen
vermeidenden Beschichtung versehen und Jeweils drehsicher einmal über die Innenverzahnung
20 mit dem Ringkörper 22 und zum anderen über eine Außenverzahnung 29 mit einem
in Verlängerung des Spulenkörpers 8 die Gehäuseseitenwand 10 überragenden Zapfen
30 verbunden sind. Die beiden Lamellenpakete der Lamellenbremse 28 sind in axialer
Richtung durch eine Tellerfeder 31 belastet, welche sich einerseits gegen den weit
ausladenden Vielkantkopf 32 eines in eine zentrale Gewindebohrung 33 des Zapfens
30
eingeschraubten Schraubenbolzen 34 abstützt und andererseits
durch Vermittlung einer Druckverteilungsplatte 35 auf die Lamellenpakete wirkt.
Die verwendete Tellerfeder weist ein der entsprechendes Verhältnis ihrer Materialstärke
zu ihrer Höhe auf, wodurch eine Kennung erreicht wird, die von der normalen, linear
ansteigenden Federkennung von Tellerfedern dadurch abweicht, daß die Tellerfeder
eine über einen Abschnitt des Federweges hin geradlinig verlaufende Kennung aufweist,
die eine über einen bestimmten Abschnitt des Federweges hin gleichbleibende Federkraft
markiert.
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Durch Vermittlung des Schraubenbolzens 34 kann die Vorspannung der
Tellerfeder 35 und damit die über die Lamellenbremse 28 jeweils aufzubringende Bremskraft
in einfacher Weise reguliert werden, wobei das Anzugs'drehmoment des Schraubenbolsens
34 gleichzeitig einen Parameter für die Höhe der durch die Lamellenbremse auf zubringenden
Bremskraft bietet. Die Bremseinrichtung 7 ist insgesamt über eine durch Vermittlung
einer Randwulst 36 an dem Kupplungskörper 25 befestigte, topffornige Abdeckung 37
verkleidet.
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In den Figuren 5 bis 7 ist eine vereinfachte usfhhrungsform eines
erfindungsgekßen Stoßdämpfers dargestellt, wie sie vorzugsweise in Verbindung iit
Rettungs-, Laeten-oder Bremsfallschirien, die üblicherweise lediglich einmal verwendet
werden, zur Anwendung kost. Das Gehäuse 6 a besteht hierbei aus zwei glatten Seitenwandteilen
9 a und 10 a, die untereinander über zwei parallele, in gleichen Abständen von der
Achse des Spulenkörpers 8 angeordnete Querverbindungen 38,39 verbunden sind. Der
in den Gehäuseseitenwänden 9 a und 10 a frei drehbar gelagerte Spulenkörper 8 ist
in besug auf die Gehäuseseitenwand 9 a durch einen an deren Außenfläche anliegenden,
in eine Umfangsnut des ßpulenkërpers 8 eintauchenden Federring 16 a gegen ein Wandern
in axialer Richtung festgelegt. An der Außenseite der gegenüberliegenden Gehäuseseitenwand
10 a ist eine im wesentlichen durch eine Lamellenbremse 28
gebildete
Bremseinrichtung angeordnet, wobei ein als Widerlager für das erste Lamellenpaket
dienender, mit einer axial gerichteten Innenverzahnung 40 versehener Ringkörper
41 durch Vermittlung von Stiften 42 justiert und mittels Schutzgaslötung oder in
sonstiger Weise drehsicher an der Gehäuseseitenwand 10 a festgelegt ist, während
das zweite Lamellenpaket über einen, in Verlängerung der Achse des Spulenkörpers
8 angeordneten, eine axial gerichtete Umfangsverzahnung 43 aufweisenden Zapfen 30
a drehsicher mit dem Spulenkörper 8 verbunden ist. Die Lamellenpakete der Lamellenbremse
28 bestehen aus mit einer Abreißspitzen vermeidenden Beschichtung versehenen Lamellen
und sind gemeinsam über eine Tellerfeder 44 belastet, die sich einerseits gegen
den weit ausladenden Vielkantkopf 32 a eines in eine zentrale Gewindebohrung 33
a des Zapfens 30 a eingeschraubten Schraubenbolzen 34 a abstützt und andererseits
durch Vermittlung einer Druckverteilungsplatte 45 auf die Lamellenpakete der Lamellenbremse
28 wirkt. ober den mit einem Vielkantkopf 32 a versehenen Schraubenbolzen 34 a ist
auch bei dieser Ausführungsform der Bremseinrichtung eine Einstellung und Oberprufung
der jeweils gewünschten Bremskraft ohne weiteres möglich. Darüberhinaus kann nach
dem vollständigen Lösen des Schraubenbolzens 34 a auch bei dieser einfachen Bauart
eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers das bei einer Benutzung des Schirmes abgezogene
Gurtband wieder aufgewickelt werden. Die gesamte Bremseinriohtung ist hier durch
eine über einen umlaufenden Wulst 46 in einer Ringnut in der Außenumfangsfläche
des auf die Gehäuseseitenwand 10 a aufgesetzten ringförmigen Widerlagers 40 eingreifende
Abdeckung 47 verkleidet. Anihren Außenflächen sind die Gehäuseseitenwände 9 a und
10 a jeweils mit einer Polsterauflage 60 aus Moosgummi versehen, um Verletzungen
des Springers oder aber auch des Schirmes zu vermeiden.
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Die Polsterauflagen 60 weisen dabei eine mindestens dem seitlichen
Oberstand einerseits des Spulenkörpers 8 und andererseits der Bremseinrichtung,
jeweils über die Ebene der Gehäuseseitenwände 9 a und 10 a entsprechende Höhe auf.
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Aus der Darstellung der Figur 8 ist schließlich noch eine besondere
Gestaltungsform des den Gurtbandwickel 5 aufnehmenden Spulenkörpers 8 ersichtlich,
wobei der Spulenkörper 8 zwei einander auf der gleichen Seite seiner Symetrieebene
gegenübrliegende, im wesentlichen über die gesamte Spulenkörperlänge hin durchgehende
schlitzförmige Ausnehmungen 48,49 aufweist, die untereinander über eine in der Spulenmitte
angeordnete, quer gerichtete Ausnehmung 50 verbunden sind. Durch Vermittlung der
mittigen, quer gerichteten Ausnehmung 50 kann hierbei das Gurtband von außen her
in die schlitzförmigen Ausnehmungen 48 und 49 eingebracht werden, so daß ein Einführen
eines ununterbrochenen Gurtbandes auch bei fertig montiertem Stoßdämpfer ohne weiteres
möglich ist.
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In den Darstellungen der Figuren 9 und 10 ist eine weitere Gestaltungsform
eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers dargestellt, welche sich insbesondere dadurch
auszeichnet, daß sie einen nachträglichen Einbau des Stoßdämpfers in einem bereits
vorhandenen Gurtbandzug ermöglicht. Gegenüber der in den Figuren 5 bis 7 dargestellten
Verwirklichungsform unterscheidet sich die hier gezeigte Verwirklichungsform dadurch,
daß der Spulenkörper 8 b zwei einander gegenüber liegende über die gesamte Gehäusebreite
hin reichende und an der einen Stirnseite 61 des Spuienkör pers nach außen offene
Längsschlitce 18 b aufweist und daß ferner, die eine Gehäuseseitenwand 9 b durch
Vermittlung von Schraubenmuttern 62 lösbar an den Querverbindungen 38 b und 39 b
des Gehäuses befestigt ist. Die Querverbindungen 38 b und 39 b sind im übrigen an
der anderen Gehäusseitenwand 10 b, beispielsweise durch Lötung starr befestigt.
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An seiner der Bremseinrichtung g.genüberliegenden Stirnseite ist der
Spulenkörper hinsichtlich seiner LEngsschlitze 18 b mittels eines topfförmigen Deckels
63 verschlossen, wobei der Deckel 63 über einen Mittelsteg 64 in den freien Enden
der Längsschlitze 18 b verrastbar und durch einen radial gerichteten Spannstift
65 auf dem freien Ende des Spulenkörpers 8 b gesichert ist.
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Diese Verwirklichungsform des srfindungsgemäßen Stoßdämpfers
gestattet
es, diesen nach dem Abnehmen des Deckels 63 und der einen Gehäuseseitenwand 9 b
von der Seite her auf einen Gurtbandabschnitt eines vorhandenen Gurtbandzuges aufzuschieben
und durch nachträgliches Befestigen der Gehäuseseitenwand 9 b, sowie des Deckels
63 zu verschließen. Im übrigen ist der Aufbau und die Wirkungsweise dieser Gestaltungsform
des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers der zu den Figuren 5 bis 7 beschriebenen identisch.
In der Erstellung der Figur 10 ist eine andere Ausführungsform eines die freie Stirnseite
des Spulenkörpers 8 b verschliessenden Deckels 66 gezeigt. Hierbei weist der im
übrigen gleichfalls topfförmige Deckel 66 einen zentralen Gewindezapfen 67 auf,
über welchen er durch Vermittlung eines Innengewindes 68 von dessen freiem Ende
her in den Spulenkörper 8 b eingeschraubt ist.