DE2522565A1 - Tiefbohrwerkzeug - Google Patents

Tiefbohrwerkzeug

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Description

  • Tiefbohrwerkzeug Die Erfindung betrifft ein Tiefbohrwerkzeug mit einem Bohrkopf mit mindestens einer angeschraubten Schneidplatte und äußeren Führungsleisten.
  • Angeschraubte und damit auswechselbare Schneidplatten sind sowohl bei Tiefbohrwerkzeugen mit äußerer Kühimittelzuführung und innerer Späneabführung als auch bei Tiefbohrwerkzeugen mit innerer Kühlmittelzufuhr und äußerer Späneabfuhr bekannt.
  • Bei diesen Werkzeugen ist nach dem Austauschen einer Schneidplatte ein Nachschleifen des Werkzeuges, bei welchem die Schneidkante der Schneidplatte auf den Durchmesserkreis der Führungsleisten geschliffen wird, unumgänglich. In der Praxis bedeutet dies, daß ein Austauschen der Schneidplatten praktisch nicht möglich ist, sondern daß für jedes Tiefbohrwerkzeug eine bestimmte Anzahl von Schneidplatten vorbereitet und zusammen mit dem jeweiligen Bohrkopf rundgeschliffen wird. Ein Austausch dieser Platten von einem Bohrkopf zum anderen ist nicht möglich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tiefbohrwerkzeug zu schaffen, das mit Wendeschneidplatten versehen ist, die sich genau einstellen lassen und nicht auf den Durchmesserkreis der Fuhrungsleisten zugeschliffen werden müssen, so daß die vorstehend genannten Nachteile bekannter Tiefbohrwerkzeuge entfallen.
  • Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemdß dadurch gelöst, daß die Schneidplatte als in vorwiegend radialer Richtung verstellbare Wendeschneidplatte ausgebildet ist, deren Auflageseite gestuft ist und gegen eine entsprechend gestufte Anlagefläche des Bohrkopfes anliegt. Vorteilhafterweise können hierbei die Auflageseite der Wendeschneidplatte und die Anlagefläche des Bohrkopfes mit einer Keil- oder Kerbverzahnung versehen sein. Die verstellbaren Wendeschneidplatten lassen sich also auf das genaue und gewünschte Durchmessermaß des Bohrkopfes und der damit auszuführenden Bohrung einstellen. Die Schneidplatten lassen sich als echte Wendeplatten mit Schneidkanten an einander gegenüberliegenden Seiten ausbilden, nach der Abnützung einer Schneidkante lösen und um 1800 drehen, wieder in den Bohrkopf einsetzen und anschließend mit Hilfe einfacher Lehren auf das genaue Durchmessermaß einstellen und dann in dieser Stellung durch Festspannen sichern. Die genaue Einstellung auf das gewünschte Durchmessermaß läßt sich vorteilhafterweise mittels eines Keiles bewirken, der zwischen einem Rand der Wendeschneidplatte und einer Stufe des Bohrkopfes angeordnet und mittels eines Gewindestiftes verstellbar ist.
  • Die Erfindung erlaubt es, die Wendeschneidplatte auch auf ein von den FUhrungsleisten abweichendes Durchmessermaß einzustellen, und es hat sich mindestens bei bestimmten zu bohrenden Materialien gezeigt, daß eine äußerst genaue Geradlinigkeit langer Bohrungen dadurch begünstigt werden kann, daß die jeweils arbeitende Schneidkante der Wendeschneidplatte einen geringfügig größeren Abstand als die Außenflächen der FUhrungsleisten von der Bohrkopfachse hat.
  • Durch die Verzahnung der Auflagefläche der Wendeschneidplatte und der Gegenfläche des Bohrkopfes wird eine genaue, verkantungssichere Fixierung der Wendeplatte sowie eine verkantungssichere Verstellung der Wendeplatte auf dem Bohrkopf erreicht. Das Fixieren der Wendeschneidplatte erfolgt in üblicher Weise mittels einer Spannschraube, die durch eine relativ weite Öffnung der Platte hindurchgeführt ist und mit ihrem Kopf die Platte gegen den Bohrkopf spannt.
  • Zweckmäßig kann die Wendeschneidplatte an ihren jeweils auf die Stirnseite des Bohrkopfes zu liegen kommenden Seiten abgewinkelt und jeweils mit einer an sich bekannten Spanleitstufe und Spanteilerstufe versehen sein. Vorteilhafterweise können auch die Führungsleisten auswechselbar in den Bohrkopf eingesetzt sein, was entweder durch Einlöten oder Einschrauben der Führungsleisten bewirkt werden kann.
  • Durch diese Maßnahmen läßt sich die Standzeit und die Leistung der erfindungsgemäß ausgebildeten Bohrköpfe noch weiter erhöhen.
  • Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäß ausgebildeten Tiefbohrwerkzeugs anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
  • Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine Teilseitenansicht eines Bohrkopfes eines Einlippenbohrers, teilweise im Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 2; Fig. 2 eine stirnseitige Ansicht des Bohrkopfes; Fig. 3 eine Teilseitenansicht des Bohrkopfes in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2; Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Längsschnittdarstellung eines Bohrkopfes für innere Späneabfuhr.
  • Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Einlippenbohrer, dessen Bohrkopf 10 eine einstellbare Wendeplatte 11 trägt.
  • Der Bohrkopf 10 weist in bekannter Weise eine am besten aus Fig. 2 ersichtliche breite und keilförmige Außennut 12 zur Abfuhr der Späne auf, die mittels eines durch eine Längsbohrung 13 des Bohrkopfes zugeführten Kühlmittels ausgeschwemmt werden.
  • Die Wendeschneidplatte weist gemäß Fig. 1 zwei am Umfang des Bohrkopfes 10 wirksame, einander gegenüberliegende Schneidkanten 14 und 15 auf.
  • Ihre stirnseitig wirksamen Schneidkanten 16 und 17 sind in an sich bekannter Weise abgewinkelt und jeweils mit einer Spanteilerstufe 18 versehen. Außerdem weisen die Schneidkanten 16 und 17 eine aus Fig. 3 ersichtliche Spanleitstufe 19 auf.
  • Die Wendeschneidplatte 11 ist in einem Einschnitt 20 des Bohrkopfes 10 angeordnet, der Stufenränder 21 und 27 bildet. Der Boden des Einschnittes 20 bildet die Anlagefläche des Bohrkopfes 10 für die Wendeschneidplatte 11, und dieser Boden ist, wie auch die zugeordnete Auflageseite 22 der Wendeschneidplatte 11, mit einer aus Fig. 3 ersichtlichen einheitlichen Verzahnung 23 versehen, deren Zähne in Richtung des in Fig. 1 eingezeichneten Pfeiles 24, also vorwiegend in radialer Richtung zum Bohrkopf 10 verlaufen.
  • Die Verstellung der Wendeschneidplatte 11 ? in der durch den Pfeil 24 angedeuteten Verzahnungsrichtung erfolgt mittels eines Keiles 25, der zwischen den Stufenrand 21 des Einschnittes 20 und die nicht arbeitende Schneidkante 15 der eingesetzten Wendeschneidplatte eingesetzt ist und eine Durchgangsgewindebohrung für einen eingesetzten Gewindestift 26 aufweist. Der Gewindestift 26 ist am anderen Stufenrand 27 des Einschnitts 20 abgestützt und erlaubt eine feinfühlige Verstellung des Keiles 25 in Richtung der Längsachse des Gewindestiftes 26, wobei eine Verschiebung der Wendeschneidplatte 11 in der Richtung der Verzahnung 23 und damit eine Durchmessereinstellung der arbeitenden Umfangsschneidkante 14 der Wendeschneidplatte 11 bewirkt wird.
  • Die Wendeschneidplatte weist eine zentrale Durchgangsöffnung auf, durch welche eine mit einem Kopf 28 versehene Klemmschraube 29 ragt, die in einer Gewindebohrung 30 des Bohrkopfes 10 verankert ist.
  • Die Durchgangsöffnung der Wendeschneidplatte 11 ist ausreichend groß gewählt, damit bei gelockerter Klemmschraube 29 die erwähnte Radialverstellung der Wendeschneidplatte 11 mittels des Keiles 25 möglich ist. Nach erfolgter Einstellung der Wendeschneidplatte 11wird sie mit Hilfe der Klemmschraube 29 in der eingestellten Lage fixiert.
  • Der Bohrkopf 10 ist mit zwei in seiner Längsrichtung verlaufenden und um ca. 1200 am Umfang des Bohrkopfes gegeneinander versetzt angeordneten Nuten versehen, in welche Führungsleisten 31 und 32 (Fig. 2), vorzugsweise ebenfalls auswechselbar, eingesetzt sind, die auch etwas über die Mantelfläche 33 des Bohrkopfes 10 überstehen. Die Wendeschneidplatte 11 wird so eingestellt, daß sie mit ihrer arbeitenden Umfangsschneidkante 14 den durch die Führungsleisten 31 und 32 bestimmten Bohrkopfdurchmesser oder einen etwas größeren Durchmesser einnimmt. Zum Wenden oder Auswechseln der Wendeschneidplatten wird die Klemmschraube 29 gelöst, der Keil 25 durch Drehen des Gewindestiftes 26 in eine Ruhelage zurückbewegt, anschließend die Wendeschneidplatte 11 um 1800 gedreht, damit die Verzahnung 23 der Auflageseite 22 der Wendeschneidplatte 11 und des Bodens des Einschnittes 20 des Bohrkopfes 10 wieder ineinanderpassen und die Schneidkante 15 der Wendeschneidplatte 11 an den Umfang des Bohrkopfes 10 gelangt. Anschließend wird die Schneidkante 15 auf das gewünschte Durchmessermaß des Bohrkopfes mittels des Keiles 25 eingestellt und in dieser Stellung durch Festziehen der bereits vorher eingebrachten Klemmschraube 29 fixiert.
  • Fig. 4 zeigt die Anordnung der Wendeschneidplatte 11 bei einem Bohrkopf 35, der für eine äußere Kühlmittelzufuhr und eine innere Späneabfuhr durch ein Spanmaul 36 ausgebildet ist. Der Bohrkopf 35 ist auf das Ende eines Bohrrohres 34 aufgeschraubt. Die Anordnung der Wendeschneidplatte 11 ist hier grundsätzlich die gleiche wie bei dem Einlippenbohrer gemäß Fig. 1 bis 3, weshalb die entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind und auf eine gesonderte Beschreibung der Wirkungsweise verzichtet wird.

Claims (6)

  1. Patentans#rUche
    t Tiefbohrwerkzeug mit einem Bohrkopf mit mindestens einer angeschraubten Schneidplatte und äußeren Führungsleisten, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidplatte als in vorwiegend radialer Richtung verstellbare Wendeschneidplatte (11) ausgebildet ist, deren Auflageseite (22) gestuft ist und gegen eine entsprechend gestufte Anlagefläche des Bohrkopfes (10, 35) anliegt.
  2. 2. Tiefbohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageseite (22) der Wendeschneidplatte und die Anlagefläche des Bohrkopfes (10, 35) mit einer gleichen Keil- oder Kerbverzahnung (23) versehen sind.
  3. 3. Tiefbohrwerkzeug nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Rand (Schneidkante 15) der Wendeschneidplatte (11) und einem Stufenrand (21) des Bohrkopfes (10, 35) ein mittels eines Gewindestiftes (26) verstellbarer Keil (25) angeordnet ist.
  4. 4. Tiefbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils arbeitende Schneidkante (14) von zwei einander gegenüberliegenden achsparallelen Schneidkanten (14, 15) der Wendeschneidplatte (11) einen geringfügig größeren Abstand als die Außenflächen der Führungsleisten (31, 32) von der Bohrkopfachse hat.
  5. 5. Tiefbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeschneidplatte (11) an ihren jeweils auf die Stirnseite des Bohrkopfes (10, 35) zu liegen kommenden Schneidkanten (16, 17) abgewinkelt und jeweils mit einer an sich bekannten Spanleitstufe (19) und Spanleiterstufe (18) versehen ist.
  6. 6. Tiefbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleisten (31, 32) ebenfalls auswechselbar in den Bohrkopf (10, 35) eingesetzt sind.
    Leerseite
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