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Stw.: Filtertauaufbereituncl-Schleiffeder - Hauni-Akte 1376 Streckvorrichtung
für eine Filterherstellmaschine der tabakverarbeitenden Industrie Die Erfindung
betrifft eine Streckvorrichtung für eine Filterherstellmaschine der tabakverarbeitenden
Industrie, mit einem Abzugswalzenpaar zum Abziehen eines endlosen Filtertaustreifens
von einem Filtertauballen und einem dem Abzugswalzenpaar stromaufwärts vorgeordneten,
den Filtertaustreifen beaufschlagenden Bremsmittel.
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Unter TI Filtertau " ist die Zusammenfassung vieler z.B. synthetischer
Fasern zu einem Vlies oder Strang zu verstehen.
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Filtermaterial zur Herstellung von Filterstäben für Tabakartikel,
unter denen Zigaretten, Zigarren oder Zigarillos verstanden werden, wird meist in
Form eines endlosen Streifens aus Acetat oder einem anderen Stoff angeliefert, der
in Lagen übereinandergelegt und verpreßt ist, so daß die Lagen einen Ballen bilden.
Von der Oberfläche eines derartigen Ballens wird nun fortlaufend ein Streifen nach
oben abgezogen, über eine Führung (meist eine Rolle) gepaart und anschließend weiterverarbeitet
(ausbreiten, recken, besprthen mit Ldsungsmitteln, raffen za einem Filterstrang,
umhüllen mit einem Papierstreifen und zerschneiden in fertige Filterstäbe)* Das
Ausgangsmaterial für die Zigarettenfilterherstellung, das in Ballen angelieferte
Filtertau, ist in seinem Aufbau sehr ungleichmäßig*d.h. es hat eine unterschiedliche
Dichte bzw.
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weist pro Längeneinheit eine unterschiedliche Massenverteilung auf,
die äußerlich in der Weise in Erscheinung tritt, daß einem Filtertauabschnitt mit
starker träuselung ein weniger oder sehr mäßig gekräuselter Abschnitt folgt oder
umgekehrt; diesem Unterschied der träuselung ist die Massenverteilung verhältnis-
Stw.:
FiltertauauBbereitung-Schleiffeder - A 1376 Bergedorf, den 13. Mai 1975 gleich.
Ohne besondere Maßnahmen gingen diese Unregelmäßigkeiten auch in die aus dem Ftertau
erzeugten Filterstäbe ein und damit auch in die Filterstopfen der Filterzigaretten,
was bedeuten würde, daß die Zigaretten für den Raucher einen sehr unterschiedlichen
Zugwiderstand hätten.
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Um dem vorzubeugen und das Filtertau zu vergleichmäl3igen, ist es
bekannt, das Filtertau zu strecken und auf diese Weise seine Dichte im Sinne einer
Homogenisierung zu verändern.
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Nach der amerikanischen Patentschrift 3.224.453 ist eine eingangs
genannte Streckvorrichtung bekannt, welche mehrere Rollenpaare aufweist, von denen
mindestens ein Rollenpaar als Abzugsrollenpaar angetrieben ist und die übrigen Rollenpaare
unter Druckausübung frei mitlaufen, oder aber zwei bzw. mehrere Rollenpaare mit
unterschiedlichen, in der Bewegungsrichtung des abgezogenen Filtertaus steigenden
Geschwindigkeiten angetrieben sind, um in beiden Fällen durch einseitige Bremswirkung
eine zunehmende Streckung des Filtertaus zu erzielen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Streckvorrichtung
so zu verbessern, daß auch Filtertauabschnitte, die stark schwankende Ksräuselungen
aufweisen, einer deSinierten und gleichm§ßigen Streckung unterworen werden können,
welche die Voraussetzung ist für eine ausgeglichene und regelmSßige Kräuselung und
damit Dichte des Filtertaus im Endprodukt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bremsmittel
eine ortsfeste Gleitbahn sowie eine dieser Gleitbahn, gegenüberliegend angeordnete
elastisch nachgiebige Gleitbahn umfaßt, zwischen denen der Filtertaustreifen geführt
ist.
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Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der Streckvorgang
in eine Hauptstreckzone und eine Vorstreckzone auf ge-
Stw.: Filtertauaufbereitung-Schleiffeder
- A 1376 Bergedorf, den 13. Mai 1975 teilt ist, wobei erfindungsgemäß die Streckvorrichtung
zwei getrennt regelbare Walzenpaare aufweist, denen die ortsfeste Gleitbahn und
die elastisch nachgiebige Gleitbahn stromaufwärts vorgeordnet sind.
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Das erfindungsgemäße Bremsmittel kann mit wenig Aufwand realisiert
werden, wenn gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung die ortsfeste Gleitbahn als
Führungsplatte ausgebildet ist und die elastisch nachgiebige Gleitbahn als um eine
ortsfeste Achse schwenkbar gelagerte, federbelastete Zunge ausgebildet ist.
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Führungsplatte und Zunge sind vorteilhafterweise so angeordnet, daß
sie einen sich trichterähnlich verengenden Einlauf für den Fiitertaustreifen bilden.
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Stw.: Filtertauaufbereitung-Schleiffeder - A 1376 Bergedorf, den 13.
Mai 1975 Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die Figur zeigt eine Filterherstellmaschine vom Typ KDF der HAUNI-WERKE
in der Längsansicht.
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Stw.: Filtertauaufbereitung-Schleiffeder - A 1376 Bergedorf, den 13.
Mai 1975 Die Filterherstellmaschine besteht aus zwei Hauptbaugruppen, einem Aufbereitungsgerät
1 für in einem endlosen Streifen zugeführtes Filtertau, und einem Bearbeitungsgerät
2 zur Herstellung von umhüllten Filterstäben.
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Das Aufbereitungsgerät 1 weist in der Bewegungsrichtung des von einem
Filtertauballen 3 abgezogenen Filtert aus treifens 4 folgende Bauteile auf Vor und
hinter einer Umlenkrolle 6 für den abgezogenen Filtertaustreifen 4 befindet sich
jeweils eine Luftdüse 7 bzw. 8, die zur Auflockerung des Gewebes des Filtertaustreifens
4 dienen. Hinter der Luftdüse 8 ist eine weitere Umlenkrolle 9 angeordnet, welche
den Filtertaustreifen 4 einer Streckvorrichtung 11 zuführt. Die Streckvorrichtung
11 weist zwei Walzenpaare 12 und 13 auf, von denen das Walzenpaar 12 als Abzugswalzenpaar
für den Filtertaustreifen 4 dient. Die Walzenpaare 12 und 13 sind von einem Hauptantriebsmotor
14 antreibbar. Dabei ist die Drehzahl des Walzenpaares 12 geringer als diejenige
des Walzenpaares 13 und über ein Getriebe 16 veränderbar, dessen Ubersetzung durch
einen steuerbaren Verstellmotor 17 geändert werden kann. Dem Walzenpaar 12 ist stromaufwärts
ein Bremsmittel in Form einer unter dem Filtertaustreifen 4 angeordneten Führungsplatte
18 und einer oberhalb des Filtertaustreifens 4 und der Führungsplatte 18 gegenüberliegend
angeordnete elastische Zunge 19 vorgeordnet. Führungsplatte 18 und Zunge 19 bilden
eine ortsfeste bzw. eine elastisch nachgiebige Gleitbahn für den zwischen beiden
geführten Filtertaustreifen 4, wobei die Zunge 19 mittels einer Feder 21 von relativ
weicher Charakteristik gegen den Filtertaustreifen 4 vorgespannt ist, wobei auf
die Feder in Richtung des Pfeils 22 eine variable Kraft aufbringbar ist. Die Zunge
19 ist dabei um eine reste Achse 23 schwenkbar und bildet gemeinsam mit der ortsfesten
Führungsplatte 18 einen sich trichterähnlich verengenden Einlauf für den Filtertaustreifen
4.
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Stw.: Filtertauaufbereitung-Schleiffeder - A 1376 Bergedorf, den 13.
Mai 1975 Zwischen dem Walzenpaar 13 der Streckvorrichtung 11 und einem weiter stromabwärts
befindlichen Walzenpaar 24 ist eine zusätzliche Luftdüse 26 zur Auflockerung des
Filtertaustreifens 4 sowie eine Sprühvorrichtung 27 zum Aufbringen von Weichmacher
28 auf den zwischen den Walzenpaaren 13 und 24 auseinandergezogen geführten Filtertaustreifen
4 angeordnet. Von den Einzelwalzen der Walzenpaare 12 und 24 ist vorteilhaft jeweils
eine Walze mit Nuten an ihrem Umfang versehen, während die Gegenwalze eine glatte
Oberfläche aus elastischem Material aufweist. Das Walzenpaar 24 ist ebenfalls von
dem Hauptantriebsmotor 14 antreibbar. Die Sprühvorrichtung 27 besteht aus einem
Behälter 29 zur Aufnahme von Weichmacher-Flüssigkeit 28, in die eine von einem Antriebsmotor
31 antreibbare Entnahmewalze 32 eintaucht, sowie einer rotierenden Bürstenwalze
33.
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Das Bearbeitungsgerät 2 weist einen Einlauftrichter 34 für den Filtertaustreifen
4, eine Beleimvorrichtung 36 zum Beleimen eines von einer Kabine 37 abgezogenen
Umhüllungsstreifens 38, ein Formatband 39, ein Format 41, eine Nahtplätte 42, einen
Messerapparat 43, einen Beschleuniger 44, eine Ablegertrommel 46 sowie ein Ablegerband
47 auf.
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Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Filterherstellmaschine und
insbesondere der dem Aufbereitungsgerät 1 zugeordneten Streckvorrichtung 11 ist
folgende Der fortlaufend von dem Filtertauballen 3 abgezogene Filtertaustreifen
4 passiert zunächst die beiden Luftdüsen 7 und 8, welche mit Hilfe von auf den Filtertaustreifen
4 einwirkenden Luftströmen die einzelnen Fäden auseinanderdrücken und das Gewebe
zumindest in groben Grenzen entwirren. Anschließend wird der durch das Rollenpaar
12 abgezogene Filtertaustreifen 4 einer Vorreckung unterworfen, indem er huber die
Führungsplatte 18 geleitet wird, wobei die durch die vorgespannte Zunge 19
Stv.:
Filtertauaufbereitung-Schleiffeder - A 1376 Bergedorf, den 13. Mai 1975 erzeugte
Reibung den Filtertaustreifen 4 verzögert und gerade um soviel dehnt, daß die Kräuselung
des Filtertaustreifens gleichmäßig geglättet wird, so daß den Rollenpaaren 12 und
13 eine gleichmäßige Bandlänge bzw. eine gleichbleibende Materialmenge pro zugeführter
Länge des Filtertaustreifens 4 zugeführt wird.
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Aufgrunddessen, daß das Walzenpaar 12 mit einer geringeren Geschwindigkeit
angetrieben wird als das Walzenpaar 13, wird der Filtertaustreifen 4 anschließend
auf der Strecke zwischen den beiden Walzenpaaren 12 und 13 durch Zugwirkung bis
an seine Elastizitätsgrenze gespannt, wobei die ursprüngliche Kräuselung der einzelnen
Fäden des Filtertaustreifens 4 weitgehend verschwindet. Weil bei diesem Vorgang
jeder einzelne Faden gespannt wird, findet auch eine weitgehende Entwirrung der
Fäden statt. Nach dem Verlassen des Walzenpaares 13 wird das Filtertau plötzlich
wieder entspannt und die einzelnen Fäden gewinnen den größten Teil ihrer Kräuselung
zurück, die aber jetzt aufgelockerter und regelmäßiger ist. Gleichzeitig springen
die Fäden bei dieser plötzlichen Entspannung etwas auseinander und ergeben ein stark
aufgelockertes flauschiges Band. Damit ist im wesentlichen der Zweck des Streckvorganges
erreicht.
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Nachfolgend wird der Filtertaustreifen 4 nochmals durch die Luftdüse
26 aufgelockert und passiert anschließend die Sprüh vorrichtung 12, wo die rotierende
Bürstenwalze 33 vom Umfang der Entnahmewalze 32 laufend Weichmacher-Flüssigkeit
28 entnimmt und diese gegen die Fäden des zwischen den Walzenpaaren 24 und 13 auseinandergezogen
geführten Filtertaustreifens 4 schleudert.
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Der aufbereitete, mit Weichmacher 28 besprüht Filtertaustreifen 4
gelangt von dem Aufbereitungsgerät 1 in den EinlauS-trichter 34 des Bearbeitungsgerätes
2, indem er zu einem Strang
Stw.: Filtertauaufbereitung-Schleiffeder
- A 1376 Bergedorf, den 13. Mai 1975 zusammengefaßt und auf den von der Bobine 37
abgezogenen und mittels der Beleimvorrichtung 36 mit Leim versehenen Umhüllungsstreifen
38 aufgelegt wird. Der Umhüllungsstreifen 38 und d er Filtertaustreifen 4 gelangen
auf das Formatband 39, das beide Komponenten durch das Format 41 führt, das den
Umhüllungsstreifen 38 um den Filtertaustreifen 4 herumlegt und dabei einen endlosen
Filterstrang 48 bildet. Dieser durchläuft die Nahtplätte 42, in der die Klebnaht
abgetrocknet wird.
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Anschließend werden von dem Filterstrang 48 mittels des Messerapparates
43 fortlaufend einzelne Filterstäbe 49 abgeschnitten, die von dem Beschleuniger
44 in die Ablegertrommel 46 überführt werden, in der sie aus ihrer längsaxialen
Förderrichtung in eine queraxiale Förderrichtung überführt und auf dem Ablegerband
47 zur weiteren Verarbeitung abgefördert werden.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß mit relativ
einfachen Mitteln eine definierte Vorstreckung des Filtertaustreifens erzeugt wird,
welche die Voraussetzung bildet bzw. die Möglichkeit eröffnet, um Filtertauabschnitte
von ursprünglich unterschiedlicher Kräuselung gleichmäßig bis zur Elastizitätsgrenze
strecken zu können.
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- Patentansprüche -