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Endverzweiger für Fernmeldekabel Die Erfindung betrifft einen Endverzweiger
für Fernmeldekabel, der ein aus Unterteil und Deckel bestehendes Gehäuse aufweist,
das Verbindungsklemmen für die Kabeladern sowie Zugentlastungs-und Erdungsklemmen
für ankommende und weiterführende Kabel enthält.
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Derartige Endverzweiger dienen vorwiegend zum Verzweigen eines ankommenden,
unterirdisch verlegten vieladrigen Schichtenmantelkanels auf mehrere oberirdisch
weiterführende Kabel mit jeweils niedrigerer Aderzahl. Als weiterführende Kabel
kommen wahlweise Außenkabel mit metallischem Zugentlastungsgeflecht, Außenkabel
mit Glasgarnzugentlastung, Tragseilaußenkabel und Innenkabel zur Verwendung, wobei
die drei letztgenannten Kabelarten mit oder ohne Abschirmung ausgeführt sein können.
Da die Kabel mechanisch abzufangen und ihre Abschirmungen bzw. metallischen Zugentlastungsgeflechte
miteinander zu verbinden und gemeinsam zu erden sind, weisen die Endverzweiger dafür
geeignete Zugentlastungs- und Erdungsklemmen auf.
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Es ist ein Endverzweiger dieser Bauart bekannt (DT-PS 1 765 590),
bei dem sowohl die Verbindungsklemmen für die Kabeladern als auch die Zugentlastungs-
und Erdungsklemmen für ein ankommendes sowie für eine Mehrzahl weiterführender Kabel
jeweils für sich mit Schrauben im Unterteil des Gehäuses befestigt sind. - Diese
Anordnung hat folgende Nachteile: Die separate Befestigung jeder Verbindungsklemme
sowie der verschiedenen Zugentlastungs- und Erdungsklemmen ist material- und fertigungsmäßig
sehr aufwendig, da sie viele Schrauben und in das Gehäuseunterteil einzuformende
Gewindebuchsen sowie entsprechend viele zeitraubende Fertigungsschritte erfordert.
Das Gehäuseunterteil ist infolge der vielen eingeformten Gewindebuchsen und der
zur Lagerung der Einbauteile zusätzlich notwendigen zahlreichen angeformten Vorsprünge,
Rippen u. dgl. ein kompliziertes, ausschußanfälliges Formteil. Die Verbindungsklemmen
und die Zugentlastungs- und Erdungsklemmen sowie deren Einzelteile und Befestigungsschrauben
sind nicht gegen Verlieren gesichert. Alle diese Metallteile liegen zudem frei zu
-gänglich im Schalt- bzw. Anschlußraum des Gehäuseunterteils, so daß unerwünschte
Berührungen mit Kabeladern möglich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Endverzweiger der
einleitend beschriebenen Bauart zu schaffen, bei dem die dargelegten Nachteile der
geschilderten bekannten Ausführung ver -mieden,
d. h. die Verbindungsklemmen
für die Kabeladern und die Zugentlastungs- und Erdungsklemmen für ankommende und
weiterführende Kabel ohne spezielle Befestigungsmittel und in besonders fertigungsgünstiger
Weise in einem unkomplizierten Gehäuseunterteil angeordnet sind und unverlierbar
und zum Schaltraum hin isoliert gehalten werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die Verbindungsklemmen und die Zugentlastungs- und Erdungsklemmen in Kammern
eines gemeinsamen, vorzugsweise aus einem Oberteil und einem Boden bestehenden,
im Unterteil des Gehäuses angeordneten Isolierkörpers gelagert sind.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Endverzweigers hat folgende Vorteile:
Die Verbindungsklemmen und die Zugentlastungs- und Erdungsklemmen beriötigen keinerlei
Befestigungsvorkehrungen und auch keine speziellen Befestigungsteile. Sie werden
einfach in die für sie bestimmten Kammern des Isolierkörperoberteils eingelegt und
durch Verschließen derselben mit dem Isolierkörperboden gemeinsam lagegesichert.
Die damit in sehr einfacher Weise gebildete, alle metallischen Innenteile des Endverzweigers
enthaltende Baueinheit ist besonders wirtschaftlich herstellbar. Sie wird als Ganzes
im Unterteil des Gehäuses angeordnet, das dadurch ohne komplizierende Detailhalterungen
ausgeführt sein kann. Alle Einzelteile der Verbindungsklemmen
und
der Zugentlastungs- und Erdungsklemmen sind allein durch entsprechende Ausbildung
ihrer Lagerstellen, d. h. ohne daß es spezieller Mittel oder Fertigungsgänge bedarf,
unverlierbar gehalten. Alle diese Metallteile sind zudem, ebenfalls ohne speziellen
Aufwand, zum Schaltraum des Gehäuses hin isoliert, da sie mit Ausnahme der Stellen,
an denen sie für Kabeladern, Erdleiter, Kabel, Kabelmantelteile sowie für ein Schraubwerkzeug
zugänglich sein müssen, vollständig vom Isolierkörper umkleidet sind.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß Oberteil und Boden
des Isolierkörpers durch einem dieser Teile angeformte, in Gegenlager des anderen
Teils eingreifende Rastnasen miteinander verbunden sind. - Das ermöglicht ein einfaches,
rasches Zusammensetzen der Isolierkörperteile und die Einsparung besonderer Verbindungsaufwendungen,
die z. B. bei Verklebung, Verschweißung oder Vernietung der Teile entstehen würden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Isolierkörper,
z. B. durch Schrauben lösbar im Unterteil des Gehäuses befestigt. - Damit wird erreicht,
daß der die gesamte Innenausstattung des Endverzweigers enthaltende Isolierkörper
leicht gegen einen solchen mit anderer Ausstattung ausgetauscht, d. h. das Gehäuse
des Endverzweigers für mehrere, unterschiedliche Endverzweigertypen
verwendet
werden kann.
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Der erfindungsgemäße Endverzweiger ist ferner so ausgeführt, daß die
Zugentlastungs- und Erdungsklemmen von einer Schellenleiste für alle abzufangenden
Kabel und einer dieser nachgeordneten Er dungsschelle für Schichtenmantelkab el
gebildet sind. -Bei dieser Anordnung werden sowohl das ankommende als auch die weiterführenden
Kabel in gleicher Weise in der Schellenleiste zugentlastet. Ist das ankommende Kabel
ein Schichtenmantelkabel, wird ein Teil seines Mantels bis in die der Schellenleiste
nachgeordnete Erdungsschelle weitergeführt. Ein spezieller Einlaß und eine spezielle
Zugentlastungsklemme für Schichtenmantelkabel werden somit eingespart. Der Endverzweiger
ist infolge dieser Anordnung zudem auch als Verteiler und Verbinder für die verschiedenen
Außen- und Innenkabel verwendbar.
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Nach einer Weiterbildung dieser Anordnung besteht zwischen Schellenleiste
und Erdungsschelle eine, z. B. durch einen außerhalb des Isolierkörpers verlaufenden
flexiblen isolierten Leiter gebildete trennbare elektrische Verbindung. - Diese
Verbindung stellt in einfacher Weise gleiches Potential für Schellenleiste und Erdungsschelle
her, was notwendig ist, wenn in der Schellenleiste Außenkabel mit metallischem,
zu erdenden Zugentlastungsgeflecht abgefangen werden. Sie ist für Fälle, in denen
die Schellenleiste
nur Kabel ohne derartiges Geflecht aufnimmt,
d. h. keine Erdungsfunktion ausübt, sowie für Meßzwecke leicht trennbar und außerhalb
des Isolierkörpers gut zugänglich angeordnet.
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Eine weitere Ausgestaltung dieser Anordnung besteht darin, daß die
Erdungsschelle für das Schichtenmantelkabel zwei Anschlußklemmen für Erdleiter aufweist.
- Alle Erdleiter, d. h.
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der zur Erde führende Draht, der flexible Leiter zwischen Schellenleiste
und Erdungsschelle sowie ggf. Erddrähte abgeschirmter Kabel kontaktieren somit am
gleichen, auch den Kontakt zur Abschirmung des Schichtenmantelkabels herstellenden
Metallteil.
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Beim erfindungsgemäßen Endverzweiger ist zudem vorgesehen, daß die
Verbindungsklemmen für die Kabeladern und die Erdungsschelle für das Schichtenmantelkabel
aus dem Isolierkörper herausragende Meßzungen aufweisen. - Das ermöglicht das direkte
Ansetzen von Abgreifklemmen o. dgl. an die ansonsten vom Isolierkörper umkleideten
Kontaktteile.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Endverzweigers ist in
der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig.
1 eine Ansicht des Endverzweigers von vorn bei größtenteils entferntem Deckel und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I - I in Fig. 1 bei auseinandergezogener Darstellung
der Einzelteile.
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Das Gehäuse 1 des Endverzweigers besteht aus dem dosenartigen Unterteil
2 und dem Deckel 3. Das Unterteil 2 weist einen mit Stützfüßen 4 und Schraubendurchlässen
5 versehenen Befestigungsansatz 6 sowie mehrere mit Dichtungsstopfen 7 ausgestattete
Einlässe für Kabel und einen mit einem Dichtungsstopfen 8 versehenen Einlaß für
einen Erddraht auf. Der Deckel 3 ist mit Schrauben 9, die in Muttergewinde 10 des
Unterteils 2 einlaufen, befestigt und mit einer Dichtung 11 versehen, die mit einer
Dichtrippe 12 des Unterteils 2 zusammenwirkt. Der im Unterteil 2 des Gehäuses 1
angeordnete Isolierkörper 13 besteht aus dem Oberteil 14 und dem Boden 15. Das Oberteil
14 weist Kammern 16 für die Verbindungskontakte 17, eine Kammer 18 für die Schellenleiste
19 und eine Kammer 20 für die Erdungsschelle 21 auf. Der Boden 15 ist durch Rastnasen
22, die in Gegen lager 23 des Oberteils 14 eingreifen, am Oberteil 14 befestigt.
Die Verbindungsklemmen 17 setzen sich aus einem Kontaktstück 24, zwei Klemmplatten
25 und Schrauben 26 zusammen. Die Schellenleiste 19 wird
von einem
Kontaktstreifen 27, mehreren Klemmschellen 28 und Schrauben 29 gebildet. Die Erdungsschelle
21 weist zwei Anschlußklemmen 30 für Erdleiter auf und besteht im einzelnen aus
dem Erdungskontakt 31, einer Klemmschelle 32, einer Schraube 33, zwei Klemmplatten
34 und zwei Schrauben 35. Schellenleiste 19 und Erdungsschelle 21 sind durch einen
flexiblen Leiter 36 miteinander verbunden, der an der Schellenleiste 19 fest und
an einer der Anschlußklemmen 30 der Erdungsschelle 21 lösbar angeschlossen ist.
Das Oberteil 14 des Isolierkörpers 13 weist Öffnungen 37> 38, 39, 40, 41, 42
und 43 auf, durch die die Verbindungsklemmen 17, die Schellenleiste 19 bzw. die
Erdungsschelle 21 für Kabeladern, Erdleiter, Kabel, Kabelmantelteile bzw. für ein
Schraubwerkzeug zugänglich sind.
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Der Boden 15 des Isolierkörpers 13 ist mit Sacklöchern 44, 45 und
46 versehen, die zur Führung der Schrauben 26, 29, 33 und 35 beitragen. Der Isolierkörper
13 wird mit selbstschneidenden Schrauben 47, die in entsprechende Aufnahmen 48 einlaufen,
im Schaltraum 49 des Gehäuseunterteils 2 befestigt. Die Verbindungsklemmen 17 und
die Erdungsschelle 21 weisen Meßzungen 50 bzw. 51 auf, die nach vorn aus dem Oberteil
14 des Isolierkörpers 13 herausragen. Das Unterteil 2 und der Deckel 3 des Gehäuses
1 sind Formteile aus duroplastischem Preßstoff, das Oberteil 14 und der Boden 15
des Isolierkörpers 13 Formteile
aus thermoplastischer Spritzmasse.
Die Metallteile 24, 25, 27, 28, 31, 32 und 34 der Verbindungsklemmen 17, der Schellenleiste
19 bzw. der Erdungsschelle 21 sind im Stanzverfahren gefertigte Blechteile.