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Mähdrescher Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Maispflückvorsatz
ausgerüsteten Mähdrescher.
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Bei der Ernte von Maiskolben zur Erzeugung einer Maskolbenschrotsilage
können drei Verfahren durchgeführt werden, nämlich das sogenannte Kolbenpflückverfahren,
das Pflück-Häcksel-Verfahren und das Pflück-Drusch-Verfahren.
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Die Erfindung bezieht sich auf das bekannte Pflück-Drusch-Verfahren,
das mittels eines Mähdreschers mit einem Pflückvorsatz durchgeführt wird. Das anfallende
Erntegut besteht bei diesem Verfahren aus einem Gemisch aus Körnern und
Spindelbruchstücken,-das
bei der bisher bekannten Verfahrensweise wie bei der Getreideernte im Körnertank
des Mähdreschers gesammelt und über eine Entleerungsschnecke absatzweise in einen
Sammelwagen abgegeben werden kann.
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Um zu einer Maiskolbenschrotsilage zu kommen, die insbesondere zur
Verfütterung in der Tierhaltung bestimmt ist, ist es erforderlich, daß das derart
gesammelte Gut noch einmal zerkleinert, d.h. geschrotet werden muß, was dblicherweise
auf dem Hof des Landwirtes erfolgt. Das Schroten dieses mehr oder weniger feuchten
Gemisches aus Körnern und Spindelbruchstücken erfordert somit einen zusätzlichen
Arbeitsgang und eine sorgfältige Beschickung der eigentlichen Schrotmaschine, da
andernfalls Verstopfungen und Überlas tungen auftreten.
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Der durch den Anteil an Spindelbruchstückeh bestimmte sogenannte Rohfasergehalt
des Schrotgutes kann nur durch ein zusätzliches Siebverfahren eingestellt werden,
was wiederum einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher bekannten Mähdrescher
so umzugestalten, daß mit ihnen nicht nur das Pflück-Drusch-Verfahren durchgeführt
werden kann, sondern daß ein Pflück-Drusch-Schrot-Verfahren" durchführbar ist,und
zwar unmittelbar bei der Ernte der Maiskolben.
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Weiterhin liegt der-Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mögichkeit
zu schaffen, bereits bei der Ernte der Maiskolben den sogenannten Rohfasergehalt
den Wünschen des Landwirtes oder Endverbrauchers entsprechend einzuregeln.
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Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch einen Mähdrescher
gelöst, der sich kennzeichnet durch eine- solche Gestaltung des Dresch- und Reinigungsteiles
des Dreschwerkes, daß der Körnerelevator mit Körnern und Spindeln beschickbar ist
und sich an die Abgabeseite des Körnerelevators eine Schrotvorrichtung anschließt,
die das aufgenommene Gutgeschrotet in den Körnertank abgibt.
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Gegenüber den bisher bekannten Körnertanks wird eine Abänderung dahingehend
vorgesehen, daß der Boden des Körnertanks durch geneigte, einen Austragsschlitz
schaffende Bleche abdeckbar ist , wobei unter dem Austragsschlitz ein Schrotabgabeband
angeordnet ist . Durch die im f(ornertank vorgesehenen, die an sich übliche Austragsschnecke
abdeckenden Bleche wird erreicht, daß während der Durchführung des Pflück-Drusch-Schrot-Verfahrens
die an sich eingesetzte Körnerschnecke abgedeckt wird. Der Austrag erfolgt gemäß
der Erfindung nicht mehr über eine Körnerschnecke, sondern über ein Förderband,
da der Austrag des feuchten- und durch das Schroten klebrigen Gutes durch eine Körnerschnecke
nicht
gewährleistet ist.
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Gemäß der Erfindung wird ein üblicher Mähdrescher so ausgebildet,
daß die Schrotvorrichtung mit dem Schrotabgabeband als Baueinheit ausgebildet ist
und der maschinenübliche Körnertank bzw. ein Teil desselben gegen diese Baueinheit
auswechselbar ausgebildet ist oder diese Baueinheit so gestaltet ist, daß sie innerhalb
des maschinenüblichen Körnertankes eingesetzt werden kann.
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Durch diese Maßnahme wird angestrebt, daß ein leichtes Umrüsten der
handelsüblichen Mähdrescher möglich ist, so daß beispielsweise bei einem Betrieb
durch Lohnunternehmer der Mähdrescher in einfachster Weise auf das jeweilige Arbeitsverfahren
eingestellt werden kann, d.h., daß unmittelbar aufeinanderfolgend mit dem Mähdrescher
sowohl eine übliche Körnerernte, z.B. von Mais, Getreide o.dgl., z<ie auch das
erfindungsgemäße Pflück-Drusch-Schrot-Verfahren durchführbar ist.
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9n Anpassung an diese von einem Mähdrescher durchzuführende arbeit
wird gemäß der Erfindung weiterhin vorgesehen, daß die Ausziehtasche mit einem über
ihr liegenden Sieb versehen ist. Weiterhin ist vorgesehen, daß dieses Sieb und das
Sieb des Siebkastens als Stangensiebe ausgebildet sind.
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Es hat sich herausgestellt, daß die bisher üblichen sogenannten
Maschensiebe
bei der Maisernte nicht zufriedenstellend arbeiten, sondern von Lieschen zu schnell
verstopft werden, während die erfindungsgemäßen Stangensiebe an das zu erntende
Gut in besonderer Weise angepaßt sind und Verstopfungen vermieden werden.
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Die Siebe sind vorzugsweise auswechselbar angeordnet, so daß Siebe
unterschiedlicher Weite eingesetzt werden können, wodurch in Anpassung an das erfindungsgemäß-geplante
Pflück-Drusch-Schrot-Verfahren der Anteil der Spindeln, die der Schrotvorrichtung
zugeführt werden, variiert werden kann, wodurch der Rohfasergehalt des geschroteten
Gutes beliebig eingestellt werden kann.
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Die Rückführung der Spindeln in Verbindung mit den Stangensieben hat
weiterhin den Vorteil, daß die unterhalb der Stangensiebe zurückrutschenden Spindeln
die sich ggf. an den Stangen ansetzenden Verunreinigungen automatisch reinigen,
so daß dadurch eine Selbstreinigungskraft der Siebe und des Rücklaufbodens erzielt
wird.
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Da erfindungsgemäß die Ausziehtasche ebenfalls mit einem Stangensieb
ausgerüstet ist und die Ausziehtasche in ihrer Ausziehweite einstellbar ist, kann
hierdurch unabhängig von der Spaltweite des Siebes ebenfalls der Spindelanteil eingestellt
werden,
d.h. letztendlich der Rohfasergehalt- einreguliert werden.
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Durch die erfindungsgemäßen Vorschläge wird ein in besonderer Weise
ein Pflück-Drusch-Schrotverfahren ermöglichender Mähdrescher für die Mais ernte
geschaffen, der einerseits besser an die Erntebedingungen bei Mais eingestellt ist,
andererseits so gestaltet ist, daß er verschiedene Arbeitsverfahren durchführen
kann, ohne daß große und langwierige Umbauarbeiten erforderlich sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt dabei Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht
auf einen erfindungsgemäß ausgerüsteten Mähdrescher, Fig. 2 in größeren Maßstab
ein Schuttelsieb mit Ausziehtasche und Fig. 3 ebenfalls in größerem Maßstab das
Sieb des Siebkastens.
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Der in Fig. 1 dargestellte Mähdrescher weist einen sogenannten Maispflückvorsatz
1 auf und ist in seinem Inneren in an sich bekannter Weise ausgebildet, d.h. bei
2 iSt der
einen Körnertank-3 beschickende Körnerelevator erkennbar,
wobei der Körnertank eine Entleerungsschnecke 4 besitzt, die zur Abfuhr des bei
der üblichen Körnerernte im Körnertank 3 zwischengelagerten Erntegutes dient. Bei
5 sind die Schüttlersiebe erkennbar und bei 6 ist allgemein das Sieb des Siebkastens
dargestellt.
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Durch die besondere Schraffur in Fig. 1 ist angedeutet, daß in den
an sich üblichen Körnertank 3 ein rinbauteil-7 eingesetzt -ist, das aus einer Schrotvorrichtung
an sich bekannter Bauart besteht, die unterhalb der Einmündung des Körnerelevators
angeordnet ist, und das vom Kdrnerelevator zugeführte Gut schrotet und in einen
Raum abgibt, der in Fig. 1 erkennbar ist und aessen Unterseite durch-zusätzliche
Bodenbleche 8 und 9 abgedeckt ist, die einen Austragsschlitz lo definieren » unterhalb
dem ein allgemein mit 11 bezeichnetes Schrotabgabeband angeordnet ist das bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem endlosen Gummiband besteht, das mit
Mitnehmerstegen versehen ist, so daß das relativ klebrige und feuchte, vom Schroterabgegebene
Gut problemlos aus dem Zwischenraum zwischen Schroter und Blechen 8 und 9 abgeführt
werden kann.
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Diese derart gebildete Baueinheit kann in den Körnertank eingesetzt
und aus diesem entnommen werden, so daß nach
Entnahme dieser Baueinheit
der Xörnertank in üblicher Weise arbeitet, ohne daß bei diesen Umrüstarbeiten die
Körnerschnecke 4 entfernt werden muß.
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Durch diese Maßnahme wird der Schrotelnrichtung 7 ein Gemisch aus
Körnern und zumindest Spindelbruchstücken zugeführt, sofort während der Ernte geschrotet
und wird als Maiskolbenschrot abgegeben, die slliert werden kann. Der bisher übliche
zusätzliche Arbeitsaufwand des Schrotes wird somit vermieden.
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Um den sehr wichtigen Rohfasergehalt des Schrotgutes einstellen zu
können, sind die Siebeinrichtungen des Mähdreschers regelbar, so daß dadurch der
Spindelanteil, der zum Körnerelevator zurückgeführt wird, variiert werden kann.
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Unabhängig von den bereits durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielten
Vorteile wird weiterhin der Vorteil erreicht, daß die Beschickung des eigentlichen
Schroters mit einer optimalen Gutmenge erfolgen kann, die in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit des Nähdreschers steuerbar ist. Durch den gleichmäßigen Gutfluß
wird jede Oberbelastung des Schroters vermieden.
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Die besondere Ausbildung der Siebe ist deutlicher aus Fig. 2 und 3
erkennbar. In Fig. 2 ist ein SchUttlersieb dargestellt, das im Gegensatz zu den
bisher bekannten Maschensieben mit einem Stangensieb, das allgemein mit 12 bezeichnet
ist, ausgerüstet ist.
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Die an sich bekannte Ausziehtasche 13 ist ebenfalls mit einem zusätzlichen
Stangensieb 15 ausgerüstet, wobei durch mehr
oder weniger weites
Ausziehen 13 der Spindelanteil im Erntegut reguliert werden kann.
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Auch das Sieb des Siebkastens, das in Fig. 3 dargestellt und allgemein
mit 14 bezeichnet ist, ist als Stangensieb ausgebildet. Die Weite der Siebstangen
kann durch Auswechseln der Siebe eingeregelt werden, wodurch wiederum eine Anpassung
an die zu erntende Mais art und den Anteil des Rohfasergehaltes einregulierbar ist.
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Die Ausbildung der Siebe als Stangensiebe hat weiterhin den Vorteil,
daß die zurückgeführten Spindeln gleichzeitig durch ihre Berührung mit der Unterseite
der Siebstangen eine Reinigung derselben bewirken, wobei auch die Rückführung der
Spindeln beim Einsatz von Stangensieben problemloser ist als beim Einsatz von Maschensieben,
die der Rückführung der Spindeln einen höheren Widerstand durch Berührung mit der
Unterseite der Siebe entgegensetzen würden.
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Patent ansprüche: