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Transporteinrichtung zum horizontalen Fördern von rollfähigen Werkstücken
Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung zum horizontalen Fördern von rollfähigen
We-kstücken. Einrichtungen dieser Art werden, beispielsweise in Form von Fließbändern,
bei der serienmäßigen Bearbeitung solcher Werkstücke, z. B. Wellen, benötigt, um
diese kontinuierlich von einer Bearbeitungsmaschine zur nächsten zu transportieren.
Diese Einrichtungen sind daher auch unter dem Namen Verkettungsanlagen bekannt.
Dem Stand der Technik zuzuzählende Einrichtungen dieser Art haben den XJachteWl,
daß ihr Steuerungsmechanismus sehr aufwendig ist. Ein weiterer Nachteil muß darin
gesehen werden, daß die Transportgeschwindigkeit allein von dem Antrieb abhängig
ist. Darüber hinaus fehlt der sogenannte Aufreiheffekt, d. h. ein zu Beginn der
lansportstrecke nicht belegter Platz ist auch am Ende der Strecke noch frei, was
zu erheblichen Störungen im weiteren Fertigungsablauf führen kan:l.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Transport einricntaslg
mit Aufreiheffek-t zu schaffen, bei der es keine aufwendigen
Antriebs-
und Steuerungsprobleme gibt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine sich in Förderrichtung
erstreckende Folge von mit Rollbahnen für zumindest eins der Werkstücke versehenen
Tragkörpern, die um außerhalb ihres Schwerpunktes verlaufende horizontale Achsen
schwenkbar sind und deren jeweilige die Rollbahn tragende Oberseite als Auflagefläche
für das Werkstück mit einer flachen Ausnehmung versehen ist und deren Unterseite
zwei den Schwenkbereich begrenzende ortsfeste Anschläge zugeordnet sind, von denen
einer geganüber dem allein der Schwerkraft unterworfenen Tragkörper wirksam wird,
weiterhin durch eine in Förderrichtung unterhalb der Tragkörper verlaufende Welle
mit auf ihr zueinander winkelmäßig versetzt angeordneten Nocken, die die ihnen jeweils
zugeordneten benachbarten Tragkörper zeitlich nacheinander und in periodischer Folge
aus einer durch einen der Anschläge bestimmten ersten Stellung, in welcher ein gegebenenfalls
auf einem Tragkörper lastendes Werkstück in der Ausnehmung ruht, in eine zweite
Stellung verschwenken, von der sie - je nachdem, ob die Tragkörper durch Werkstücke
belastet sind oder nicht - durch Abrollen des Werkstücks auf dem Tragkörper aus
der Ruhestellung in der Ausnehmung in Förderrichtung bis über die Achse hinaus in
eine durch den anderen Anschlag bestimmte dritte Stellung weiter - oder in die erste
Stellung zurückgeschwenkt werden, wobei der Abstand zweier benachbarter Tragkörper
und der Versatz der zugehörigen Nocken derart bemessen sind, daß das in der dritten
Stellung eines Tragkörpers von diesem abrollende Werkstück entweder in die Ausnehmung
des in der ersten Stellung befindlichen in Förderrichtung nächsten Tragkörpers gelangt
oder gegen den über die Rollbahn des Tragkörpers wesentlich hinausragenden hinteren
Bereich des in der dritten Stellung befindlichen nächsten Tragkörpers rollt.
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Auf einer solchen Transporteinrichtung können rollfähige Werkstücke
der verschiedensten Art gefördert werden, beispielsweise Kugeln, tonnenförmige Körper
oder Wellen, wobei diese nicht rein
zylindrisch zu sein brauchen,
sondern auch abgesetzt sein können.
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Außer den Tragkörpern und der Welle ist keine weitere aufwendige Mechanik
erforderlich. Jedem Tragkörper kommt eine dreifache Funktion zu: Er dient sowohl
für das Sperren und Entsperren als auch durch zwangsläufiges Kippen zu einer schiefen
Ebene zum Transport der Werkstücke. Die Antriebsleistung der kontinuierlich drehenden
Welle kann vergleichsweise gering gehalten werden, weil die Welle zur gleichen Zeit
immer nur durch einen Teil der Förderstrecke belastet ist. In der dritten Stellung
befindliche Tragkörper belasten nämlich den Antrieb überhaupt nicht, weil sich die
Welle unter ihnen dreht, ohne daß die Nocken während einer Umdrehung mit diesen
Tragkörpern in Berührung kommen. Es ist daher möglich, mit nur einem einzigen Motor
von relativ geringer Leistung eine verhältnismäßig lange Verkettungsstrecke anzutreiben.
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Durch die Ausbildung und Anordnung der Tragkörper wird auch erreicht,
daß benachbarte Werkstücke nicht miteinander in Berührung kommen und dadurch möglicherweise
beschädigt werden können. Auf einer voll belegten Eörderstrecke werden die Werkstücke
nicht weitertransportiert. Erst wenn beispielsweise am Ende der Strecke ein Werkstück
von einem Tragkörper heruntergenommen wird, setzt der Transport automatisch wieder
ein: Jedes Werkstück wird zeitlich nacheinander dem in Förderrichtung nächsten Tragkörper
zugeführt.
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In Fertigungsablauf stellt die erfindungsgemäße Transporteinrichtung
einen wertvollen Puffer dar, mit dem nicht allzu große Ausfallzeiten an Bearbeitungsmaschinen
überbrückt werden könn3r, was an folgendem Beispiel erläutert werden soll: Zwei
Bearbeitungsmaschinen A und B sind durch eine erfindungsgesaBe Transporteinrichtung
miteinander verkettet. Es soll aTtglommon werden, daß beide Maschinen, A und 3,
die gleiche G;-arbeitungszeit aufwenden,d. h. wenn am Ende der Förderstrecke ein
Werkstück weggenommen wird, kommt am Anfang der Förderstrecke
ein
neues hinzu. Die Förderstrecke ist somit praktisch immer ausgelastet. Wenn nun die
das Werkzeug zuerst bearbeitende Maschine A aufgrund einer technischen Störung eine
Zeit lang ausfällt, so kann die Maschine B trotzdem so lange weiterarbeiten, wie
es der Vorrat an Werkstücken auf der Förderstrecke zuläßt. Wenn zwischenzeitlich
der Schaden an der Maschine A behoben wird, und von ihr ein Werkstück auf dem ersten
Tragkörper der Transporteinrichtung abgelegt wird, so wird dieses Werkstück sofort
weitertransportiert, bis es den letzten nicht belegten Tragkörper erreicht hat,
d. h. es wird aufgereiht. Wenn auch im weiteren Ablauf ohne unsere Einwirkung die
Förderstrecke jetzt nicht mehr voll ausgelastet ist, so kann die Maschine B doch
kontinuierlich, also ohne Zeitausfall, weiterarbeiten.
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Zweokmäßigerweise ist die Transport einrichtung mit einer wenigstens
einem der Tragkörper zugeordneten Hubvorrichtung ausgestattet, die den Tragkörper
unabhängig von der Stellung des unter ihm befindlichen Nockens in der dritten Stellung
festhalten kann. Damit kann die Länge des Transportweges fest£elegt werden. Dies
kann beispielsweise dann wichtig sein, wenn an einer vorbestimmten Stelle, die nicht
am Ende der Förderstrecke liegt, das Werkstück entnommen werden soll. Selbstverständlich
wird aber auch am Ende der Förderstrecke eine Sperrvorrichtung eingebaut sein, die
verhindert, daß das Werkstück an dieser Stelle von dem Tragkörper herabfällt.
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Aufgrund ihrer Bauart kann die erfindungsgemäße Transporteinrichtung
Werkstücke nur in einer horizontalen oder allenfalls leicht geneigten Ebene fördern.
Es ist jedoch ohne Schwierigkeiten möglich, mittels zusätzlicher Fördereinrichtungen
die Werkstücke von einer ersten Transporteinrichtung auf eine hc oder tiefer gelegen
zweite Transporteinrichtung zu bewegen In vielen praktischon Fällen, insbesondere
dann, wenn die Werlstücke über einen insgesamt sehr langen Weg transportiert werde
müssen,
wird es auch gar nicht möglich sein, in nur einer Ebeie zu fördern. Dabei kann die
zusätzliche Fördereinrichtung zugleich noch eine Änderung der Förderrichtung bewirken.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Änderung
der Förderrichtung auch dadurch herbeigeführt werden, daß die Transporteinrichtung
selbst bogenförmig verläuft, wobei die unterschiedlichen Abrollwege eines Werkstückes
auf der Bogeninnen-und auf der BogenauBensaite durch unterschiedliche Größen der
Innen- und Außenflächen der einzelnen Tragkörper kompensiert werden, und die Welle
durch eingebaute Gelenke dem Bogen angepaßt ist.
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Innerhalb einer aus zwei in einem Winkel zueinander angeordneten horizontalen
Transport einrichtungen bestehenden Anlage kann die Änderung der Förderrichtung
auch dadurch realisiert werden, daß der in Förderrichtung letzte Tragkörper der
ersten der beiden Transporteinrichtungen um eine seitlich angeordnete, beiden Transporteinrichtungen
zugehörige vertikale Achse schwenkbar und dait zugleich der erste Tragkörper der
zweiten Transporteinrichtung ist.
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Eine derartige Anlage ist sicherlich konstruktiv einfacher auszubilden
als der zuvor beschriebene bogenförmige Verlauf der Transporteinrichtung. Allerdings
wird man bei dieser Anlage auch separate Antriebe verwenden müssen. Vorteilhafterweise
ist dabei der dem um die vertikale Achse schwenkbaren Tragkörper zugeordnete Nocken
gegen die Kraft einer Feder in axialer Richtung in sich verschiebbar. Damit läßt
sich auf einfache Weise, also auch wieder ohne große Steurungsprobleme, erreichen,
daß das ankommende Werkstück dem Takt der wegführenden Verkettungsstrecke exakt
angepaßt wird.
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Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung eignet sich insbesondere
zum Fördern von Werkstücken mit wenigstens zwei in einem definlerten Abstand voneinander,
fluchtend angeordneten zylin-'--. -.-chen Berei hwn wie Kuroelwel -: oder Nockenwellen.
Bei derart1Sii 1-wendungsfällen
sind die Tragkörper vorzugsweise
von paarweise sich gegenüberliegend und über ein Zwischenstück in dem Abstand starr
miteinander verbunden angeordneten Klinken gebildet, die in vertikalen, zur Förderrichtung
parallelen Ebenen schwenkbar sind. Damit kann der Tragkörper relativ leicht und
doch stabil gebaut werden. Außerdem wird so der Raum zwischen den gegenüberliegenden
Klinken weitgehend freigehalten, er kann daher für das Werkstück selbst genutzt
werden, wenn dieses über die Rollflächen hinausgehende Bereiche aufweist, wie es
bei Kurbelwellen und Nockenwellen der Fall ist.
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Um den Verschleiß durch Abrieb und die Reibungseinflüsse an der Berührungsstelle
zwischen Nocken und Tragkörper so gering wie möglich zu halten, kann die Berührungsfläche
profiliert ausgeführt werden. Schon wenn die dem Nocken gegenüberliegende Fläche
ein Ealbrund- oder Rundprofil aufweist, wird die Berührungsfläche und damit die
Reibungskraft an dieser Stelle stark verringert. Falls als Tragkörper zwei gegenüberliegende
Klinken benutzt werden, kann das zugehörige Zwischenstück zweckmäßigerweise ein
Rundstab sein. Dieser erfüllt eine doppelte Aufgabe. Erstens stellt er eine einfache,
aber zweckmäßige starre Verbindung der beiden Klinken dar, und zweitens reduziert
er die Berührungsfläche mit dem Nocken auf ein Minimum.
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Um die Reibungseinflüsse zwischen Nocken und Tragkörper noch weiter
herabzusetzen, was einer Verschleißminderung und auch der Antriebsleistung zugute
kommt, ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil, die Nocken
mit Wälzlagern zu versehen. Die Wälzlager werden auf die Nocken aufgepreßt oder
aufgeklebt. Durch eine lösbare Befestigung der Nocken auf der Welle kann im Bedarfsfalle
der winkelmäßige Versatz der Nocken untereinander leicht variiert werden. Die Befestigung
des
Nockens auf der Welle kann über eine einfache Klemmvorrichtung erfolgen.
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Die Erfindung soll mit Hinweis auf die Zeichnungen an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen Figur 1 in schematischer Darstellung eine Wellen-Aufreih-Verkettungsanlage
mit geradliniger Streckenführung im Längsschnitt; Figur 2 einen Querschnitt durch
die Anlage nach Figur 1; Figur 3 einen Umlenkbogen zur Änderung der Förderrichtung
der in Figur 1 gezeigten Anlage; Figur 4 einen Teilschnitt durch die Anlage nach
Figur 3; Figur 5 eine Umlenkvorrichtung als Alternativlösung zu der in Figur 3 gezeigten
Anlage und Figur 6 einen Schnitt durch die Umlenkvorrichtung nach Figur 5.
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Das Prinzip der erfindungsgemäßen Verkettungsanlage soll im wesentlichen
anhand der Figur 1 erklärt werden; in Figur 2 wira lediglich ergänzend gezeigt,
wie vorteilhaft es ist, als Tragkörper ein Klinkalpaar zu benutzen, weil dann der
gesamte Raum zwischen den beiden Klinken voll für das Werkstück, in diesen Beispiel
eine Kurbelwelle, genutzt werden kann. Dabei können die Klinken auch für relativ
schwere Werkstücke verhältnismäßig schmal gehalten werden.
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Die mittels Zylinderstiften 1 an den Tragleisten 2 schwenkbar angelenkten
Klinken 3 sind durch einen Rundstab 4 paarweise starr miteinander verbunden. Der
Schwenkbereich des Klinkenpaares 3 ist durch zwei Anschläge 5 und 6 in den Tragoleisten
2 begrenzt, Eine parallel zu den Tragleisten 2 angeordnete, über einen lallÒ,ie
laufenden Getriebemotor 7 kontinuierlich angetriebene Welle 8 trägt winkelmäßig
versetzt aufgereihte Nocken 9, welche die Kli' -paare
3 periodisch,
aber nicht gleichzeitig auf- und abbewegen, sofern die Strecke leer ist.
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Ist die Strecke mit Werkstücken 10 voll belegt, hält jedes Werkstück
aufgrund seines Gewichtes ein Klinkenpaar in Sperrstellung.
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(In dieser Stellung sind in Figur 1 die links gezeichneten Klinkenpaare
dargestellt.) Dadurch wird auch jedes nachfolgende Werkstück am Weiterrollen gehindert.
Die Nocken 9 drehen unter dem Rundstab 4, ohne diesen zu berühren. Alle Werkstücke
und Klinkenpaare bleiben in Ruhe.
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Wird nun irgendein Werkstück herausgenommen, fällt das darunter befindliche
Klinkenpaar entweder direkt in die sogenannte Uberlaufstellung, in der es auf dem
rechten Anschlag 6 aufliegt, oder der Rundstab 4 des Klinkenpaares 3 trifft auf
den dann etwa in Höhe des Anschlages 6 stehenden Nocken, welcher das Klinkenpaar
langsam weiter anhebt oder in Überlaufstellung absenkt. Das zuvor von diesem Klinkenpaar
gesperrte Werkstück läuft dann in die Ausnehmung 11 dieses Klinkenpaares über. Das
in Transportrichtung gesehen vorhergehende Klinkenpaar färbt nun ab, und der eben
beschriebene Vorgang wiederholt sich so oft, wie Werkstücke hintereinander auf der
Strecke liegen.
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Der Weitertransport der Werkstücke erfolgt durch das Anheben der Klinkenpaare
und somit der Werkstücke selbst mittels der Nocken 9.
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Auf den schiefen Ebenen, die bei der langsamen Hochschwenkbewegung
entstehen, laufen die Werkstücke gegen die ebenfalls hochgeschwenkten nächsten Klinkenpaare.
Durch die winkelmäßig versetzte Anordnung der Nocken wird ein zeitlich versetztes
Ablaufen der Werkstücke erreicht. Der beschriebene Transportvorgang wieder holt
sich, bis die Aufreihstrecke von Werkstücken gefüllt ist Nunmehr soll der Transportvorgang
noch einmal im Detail erlaut werden. Zu Beginn möge die Strecke leer und die Welle
nicht aLgetrieben sein. Die einzelnen Klinkenpaare sind nur der Schwenk: -t
unterworfen
und stützen sich entweder auf dem jeweils rechten Anschlag oder mit dem Rundstab
auf dem jeweils zugehörigen NoX-ken ab. Es möge davon ausgegangen werden, daß das
in Förderrichtung erste Klinkenpaar, also beispielsweise in der Figur 1 das ganz
rechts gezeichnete, auf dem rechten Anschlag aufliegt. Nun wird ein Werkstück in
die Ausnehmung dieses ersten Klinkenpaares auf die entsprechenden Rollbahnen gelegt.
Dann wird die Welle langsam in Drehung versetzt. Der dem ersten Klinkenpaar zugeordnete
Nocken nähert sich dem über ihm liegenden Rundstab, bis er ihn berührt und bei weiterer
Drehung anhebt. Das erste Klinkenpaar schwenkt nun im Gegenuhrzeigersinn um seine
Achse. Wenn der Nocken das Klinkenpaar so weit wie möglich verschwenkt hat, beginnt
der darauf liegende Rollkörper auf der in Förderrichtung nun leich-t geneigten Ebene
sich in Bewegung zu setzen. Sobald er sich links von der Schwenkachse befindet,
erfolgt eine beschleunigte Schwenkung des Klinkenpaares, bis es auf den linken Anschlag
stößt. Aufgrund der kinematischen Anordnung der Nocken untereinander befindet sich
das nächste Klinkenpaar jetz-t gerade in einer ähnlichen Stellung wie das vorhergehende.
Das Werkstück, das sich zuvor in Bewegung gesetzt hatte, rollt nun bis gegen dieses
nächste Klinkenpaar und kommt dort zur Ruhe. Dieses nächste, das zweite Klinkepaar
ist von keinem Werkstück belastet und wird aufgrund der Schwerkraft im Uhrzeigersinn
zurückgeschwenkt. Da3 Werkstück wird frei und rollt in die Ausnehmung des zweiten
Klinkenpaares. Es macht durch die kontinuierliche Drehung der Welle die gleichen
Bewegungen wie zuvor und gelangt so über die weiteren Klinkepaare bis ans Ende der
Förderstrecke. Dort ist durch einen in Figur 1 nicht dargestellten Anschlag dafür
gesorgt, daß das Werkstück nicht von dem Tragkörper herabfällt. Beispielsweise wird
das letzte Klinkenpaar unabhängig von dem darunter befindlichen Nocken in Sperrstellung
gehalten, d. h. es ist so weit wie möglich im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Dies
hat zur Folge, daß da auf dem vor- letzten Klirienpaar abrollende Werkstück gegen
den hinteren Bereich des letzten Klinhrpaares stößt uid dort zur Ruhe kommt, also
nicht überwechseln kann. Somit wird aber auch das vorletzte Klinkenpaar nicht entlastet
und
verbleibt seinerseits in einer Sperrstellung, weil es ja infolge des Gewichtes des
Werkstückes nicht zurückschwenken kann. Ein weiteres die Strecke durchlaufendes
Werkstück gelangt nun nur bis vor das vorletzte Klinkenpaar, bleibt dort in einem
Abstand zum vorhergehenden Werkstück liegen und sorgt seinerseits wiederum für eine
Sperrstellung des drittletzten Klinkenpaares. Weitere auf das erste Klinkenpaar
nacheinander aufgelegte Werkstücke werden so aufgereiht, bis die Strecke voll belegt
ist. Die Nocken unter den in Sperrstellung belindlichen Klinkenpaaren drehen frei,
ohne also mit den Rundstäben in Berührung zu kommen.
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Wird nun das zuerst am Ende der Strecke angekommene Werkstück von
dem vorletzten Klinkenpaar heruntergenommen, so schwenkt dieses primär aufgrund
seiner exzentrischen Aufhängung im Uhrzeigersinn zurück, und zwar so weit, daß das
zweite Werkstück auf das vorletzte Klinkenpaar überlaufen kann, wodurch das drittletzte
Klinkenpaar zurückschwenkt und das dritte Werkstück aufnimmt. Mit einer gewissen
Zeitverzögerung zieht sich dieser Wechsel der Werkstücke vom einen auf das nächste
Klinkenpaar durch die ganze Strecke hindurch, bis das erste Klinkenpaar frei wird
und ein neues Werkstück aufnehmen kann.
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Dieser Aufreiheffekt tritt selbstverständlich auch dann ein, wenn
an beliebiger Stelle der Strecke ein Werkstück herausgenommen wird. Er ist besonders
wichtig für den Fall, daß bei der kontinuierlichen Zuführung der Werkstücke mal
eine kurzzeitige Störung auftreten sollte. Einer der Förderstrecke nachgeschaltete
Bearbeitungsmaschine werden auch dann zumindest für eine gewisse Zeit, in der die
Störung vielleicht wieder behoben werden kann, ununterbrochen Werkstücke zugeführt.
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In dem Ausführungsbeispiel bestehen die Nocken 9 jeweils aus einer
exzentrisch auf die Welle aufgesetztaiKlemmhülse 9a und einem darauf befindlichen
Kugellager 9b. Welle 8 und Klemmhülse
9a werden über eine Schraube
12 miteinander verspannt. Die diesermaßen aufgebauten Nocken 9 setzen die Reibkräfte
und damit den Verschleiß an den Berührungsstellen mit den Tragkörpern 3 bzw. 4 stark
herab, was sich auch auf die Antriebsleistung positiv auswirkt.
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Der Antrieb der Welle 8 erfolgt über eine Kette 13.
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In Figur 3 und Figur 4 ist ein Umlenkbogen dargestellt, mit dessen
Hilfe die Transportrichtung geändert werden kann. Ber wesentliche Unterschied zu
der geradlinigen Förderstrecke gemäß Figur 1 besteht darin, daß gegenüberliegende,
paarweise zusammengefaßte Klinken nicht mehr symmetrisch sind. Die innnen liegenden
Klinken 14 sind entsprechend dem Kurvenradius kleiner als die außen liegenden Klinken
15. Zwischen den paarweise zusammengehörigen Klinken ist auch hier wieder ein Rundstab
16 angeordnet der von dem darunter liegenden Nocken 17 periodisch angehoben wird,
wodurch das Klinkenpaar 14, 15 um die Achse 18 in einem definierten Bereich verschwenkt
wird.
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Die unterhalb der Klinkenpaare in Transportrichtung verlaufende Welle
besteht aus einzelnen Wellenstücken 19, die durch Gelenke 20 miteinander verbunden
sind. Diese Gelenkwelle wird über eine Kupplung 21 von einer angeschlossenen geraden
Aufreihverkettungsstrecke 22 mit angetrieben. Das Transportieren und Aufreihen der
Werkstücke 23 erfolgt bei dem Umlenkbogen in gleicher Weise wie bei der zuvor beschriebenen
geradlinigen Verkettungsstrecke.
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In den Figuren 5 und 6 ist schließlich eine weitere Vorrichtung zur
Anderung der Transportrichtung schematisch dargestellt. Ein Winkel stück 24 verbindet
zwei geradlinige Aufreihverkettungsstrecken 25 und 26. Es trägt einen Drehzapfen
27 für den Schwet arm 28, der mittels Luftzylinder 29 in seine Endlagen A und 3
bewegt werden kann. Liegt ein Werkstück auf der ZuSührstrecke 25 vor den Sperrzapfen
30 und ist der Schwenkarm 28 in Endlcire A, so zieht ein zweiter Luftzylinder 31
die Sperrzapfen 30 kerun@@@.
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la Werkstück rollt von dem Klinkenpaar 32 der Zuführstrecke 25
auf
ein weiteres Klinkenpaar 33, welches mittels Zylinderstiften 34 iAA den Schwenkarm
38 eingehängt ist. Hat der Schwenkarm Stellung B erreicht, erfolgt das Transportifflen
und Aufreihen durch den ersten Nocken 35 der wegführenden Verkettungsstrecke 26,
und zwar in der gleichen Weise, wie dies bei der zuerst beschriebenen geradlinigen
Verkettungsstrecke erläutert worden ist.
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Ber Nocken 35 besteht aus einer auf die Welle 36 aufgeklemmten Hülse
37, deren Achse 38 parallel, aber nicht fluchtend zur Achse der Welle 36 liegt.
In der Bohrung 39 der Hülse 37 ist gegen die Kraft der Feder 40 ein Zapfen 41 verschiebbar
gelagert, auf dessen freiem Ende das Kugellager 42 angeordnet ist. Das Kugellager
42 bewegt sich also exzentrisch zur Welle 36. Unterhalb des Rundstabes 43 ist der
im Querschnitt rechteckige Anschlagkörper 44 an dem Rundstab 43 angeschweißt.
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Wenn nun der Schwenkarm 28 mit dem weiteren Klinkenpaar 33 und einem
darauf liegenden Werkstück aus der Stellung A herumsetnrenkt, so wird er im allgemeinen,
d. h. immer dann, wenn der Nocken 35 nicht zufällig nach unten weist, mit seinem
Anschlagkörper 44 seitlIch gegen das Kugellager 42 treffen und dieses mit dem Zapfen
41 gegen die Kraft der Feder 40 vor sich herschieben, bis sich der Nocken 35 so
weit gedreht hat, daß das Kugellager 42 unter den Anschlagkörper 44 zu liegen kommt.
Die Feder 40 drückt dann den Zapfen 41 mit dem Kugellager 42 wieder aus der Bohrung
39 heraus, und der Anschlagkörper 44 liegt jetzt auf dem Außenring des Kugellagers
42. Während der nächsten Umdrehung des Nockens 35 wird dann das weitere Klinkenpaar
33 angehoben, d. h. um die Achse 34 geschwenkt, und das auf ihm ruhende Werkstück
kann überollen auf das nächste Klinkenpaar. Damit ist gewährleistet, daß das von
der Verkettungsstrecke 25 entnommene Werkstück im Takt der Verkettungsstrecke 26
weitergeleitet wird.