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Aus einzelnen Zungen zusammensetzbare Schleifbürste Die Erfindung
betrifft eine Schleifbürste, die beispielsweise zum Entzundern von Eisengeflecht,
zum Freimachen von Stahldrähten, zur abschließenden Behandlung von Metallgegenständen
usw. verwendet werden kann.
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Vergleichbare Bürsten sind normalerweise so ausgeführt, daß ein Bündel
aus Stahldrähten, beispielsweise aus Klaviersaitendraht, in einen Halter eingesetzt
ist, der dann so verarbeitet wird, daß er die Drähte dicht hält, oder daß die Drähte
im Halter durch Eindrücken oder Verschweißen einzeln verankert sind. Solche Drahtbürsten
haben den Nachteil, daß sie nur mit geringer Produktivität und kostspielig
herstellbar
sind und dad sie sich infolge der oben erwähnten speziellen Konstruktion nicht zerlegen
und reinigen lassen, wenn sie mit Zunder oder dergleichen verstopft sind.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Schleifbürste, die sich
einfach zerlegen und wieder zusammensetzen läßt und die eine sehr gute Schleifwirkung
aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine aus mehreren, vorgeformten Zungen
zusammengesetzte Schleifbürste, die sich dadurch auszeichnet, daß jede Zunge mindestens
einen elastischen, gezahnten, integrierten und von der Zunge wegführenden Abschnitt
aufweist und daß ein Halter die Zungen lösbar so hält, daß die Zahnspitzen der Zungen
eine gleichförmige Bürstenfläche bilden.
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Zur ausführlichen Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen. Darin zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Zunge der
erfindungsgemäßen Schleifbürste, Fig. 2 bis 4 Frontansichten verschiedener Ausführungsformen
einer Zunge der Schleifbürste, Fig. 5 und 6 perspektivische Ansichten weiterer Ausführungsformen
der Zungen, Fig. 7 bis 9 Frontansichten weiterer Ausführungsformen der Zungen, Fig.
10 und 11 perspektivische Ansichten der Schleifbürste, Fig. 12 bzw. Fig. 13 je eine
weitere ausführungsform der Schleifbürste, zum Teil geschnitten,
Fig.
14 eine radial geschnittene Ansicht der Schleifbürste nach Fig. 13, Fig. 15 eine
zum Teil geschnittene Frontansicht der gegenüber Fig. 13 modifizierten Schleifbürste,
Fig. 16 und 17 radial geschnittene Ansicnten der Schleifbürste nach Fig. 13 mit
verschiedenen Strukturen, Fig. 18 eine Frontansicht, zum Teil geschnitten, einer
weiteren Ausführungsform der SchleiSbürste, Fig. 19 eine Seitenansicht derselben,
teilweise geschnitten, Fig. 20 eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform
der Schleifbürste und Fig. 21.und 22 perspektivische Ansichten je einer weiteren
Ausführungsform der Schleifbürste.
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Gemäß Fig. 1 umfaßt ein zungenförmiges Element 1 einer Schleifbürste
gemäß der Erfindung eine kammartige Zunge, Lamelle oder Platte, aus elastischem
Stahl, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, Federstahl oder dergleichen. Die elastische
Stahlzunge ist im Abstand durch ätzen, elektrische Entladung, Stanzen oder maschinelle
Bearbeitung mit Schlitzen 2 versehen, die einen gezahnten Abschnitt 3 bilden, der
von einem Plattenabschnitt 4, mit dem er aus einem Stück besteht, wegführt. Bei
Bedarf weist der Zungenabschnitt 4 Löcher 5 zur Aufnahme von Schrauben beim Zusammenbau
der Schleifbürste auf. Gemäß Fig. 2 können die Zähne des gezahnten Abschnittes 3
an der Spitze geschärft werden.
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Im Zungenabschnitt 4 können Ausnehmungen 6 und 7 für den Eingriff
eines Halters beim Zusammenbau in einer Schleifbürste vorgesehen werden. Wie die
Fig. 3 und 4 zeigen, lassen sich die Spitzen des gezahnten Abschnittes 3 zur Anpassung
an die Oberfläche eines Werkstückes bogenförmig
ausführen. In der
Zunge 1 nach Fig. 3 sind im Zungenabschnitt 4 mehrere Nuten 8 vorhanden, die sich
in Längsrichtung erstrecken und mit dem unteren Ende der Schlitze 2 in Verbindung
stehen und nach dem Zusammenbau in einer Schleifbürste zur Ableitung von Öl oder
Druckluft dienen.
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Gemäß Fig. 4 ragt der zungenförmige Abschnitt 4 über die beiden Seiten
des gezahnten Abschnittes 3 hinaus und bildet Schultern 9. Die Anordnung dient außerdem
zur Befestigung der Zunge 1 in einem Halter. In Fig. 5 ist der gezahnte Abschnitt
3 in Längsrichtung gewölbt. Der gezahnte Abschnitt 3 kann maschinell in jeden Winkel
gebogen werden. Wie Fig.
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6 zeigt, ist die Zunge 1 exakt gebogen. Im Zungenabschnitt 4 befinden
sich Langlöcher 10. In Fig. 7 bzw. 8 besitzt die Zunge die Form eines Fächers bzw.
eines Kreises. In der Mitte der Zunge 1 nach Fig. 8 befindet sich ein viereckiges
Loch 11. Gemäß Fig. 9 kann an jeder Seite des Zungenabschnittes 4 je ein gezahnter
Abschnitt 3 vorhanden sein.
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Obgleich in der Zeichnung nicht dargestellt, kann der gezahnte Abschnitt
3 maschinell gedrückt werden. Außerdem kann die Zunge je nach der Form der erfindungsgemäßen
Schleifbürste jede gewünschte Form aufweisen.
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Fig. 10 und 11 zeigen die erfindungsgemäße Schleifbürste in der einfachsten
Ausführungsform. Es sind mehrere Zungen 1 übereinander gelegt und zwischen zwei
gegenüberliegenden Stützen oder Trägern 12 zusammengedrückt, die von einer Verschraubung
13 gehalten werden. Wie Fig. 11 zeigt, können die Schrauben durch die Löcher 5 der
Zungen 1 gehen. Ebenso kann man zwischen den Zungen geeignete Distanzstücke 14 vorsehen.
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In der Schleifbürste nach Fig. 12 sind die Zungen 1 radial um eine
zylindrische Nabe 15 angeordnet. Am äußeren Umfang der Nabe 15 verlaufen axiale
Nuten 16, die Zungen 1 nach Fig. 1 bis 5 aufnehmen. Im Raum zwischen den benachbarten
Nuten
16 befindet sich je ein U-Profil 17, dessen gegenüberliegende Flansche dicht an
der Außenseite der Zunge angreifen, so daß die Zungen in jeder Nut 16 durch die
Keilwirkung des U-Profils 17 sicher gehalten werden, das über eine Schraube 18 in
der Nabe 15 auf den Umfang der Nabe geschraubt ist. Durch die Löcher 5 der Zungen
und durch die Flansche der angrenzenden U-Profile 17 kann eine Schraube 19 gehen,
die, wie in Fig. 12 gestrichelt dargestellt, durch eine Mutter abgeschlossen ist.
Bei dieser Anordnung können die Nuten 16 entfallen.
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Die Fig. 13 bis 20 zeigen sogenannte Bürstenräder. In Fig.
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13 und 14 sind die Zungen 1 nach Fig. 2 radial über den gesamten Umfang
einer Nabe 20 angeordnet, durch Eingriff der Ausnehmung 7 jeder Zunge mit einer
Ringwulst 21 am äußeren Umfang der Nabe 20. Mittels Schrauben 23 sind am Ende der
Nabe 20 Stütz- oder Tragringe 22 angebracht. Jeder Stützring 22 besitzt an seiner
Innenseite einen ringförmigen Wulst 24 zum Eingriff mit den Ausnehmungen 6 der Zungen.
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Wie Fig. 15 zeigt, kann auch die Zunge 1 nach Fig. 5 bei dem Bürstenrad
Anwendung finden. Im übrigen stimmt die Konstruktion mit derjenigen nach Fig. 14
überein. In diesem Fall kann der Widerstand der Bürstenfläche an einem Werkstück
je nach der Drehrichtung des Bürstenrades verringert oder erhöht werden. Fig.16
zeigt das Bürstenrad mit den Zungen 1 nach Fig. 4. Jeder Stützring 22 greift mit
einem nach innen gehenden Flansch 25 an den Schultern 9 an. Im übrigen stimmt die
Konstruktion in wesentlichen mit den Fig. 13 und 14 überein. Die Anordnung des Bürstenrades
nach Fig. 17 enthält die Zunge 1 nach Fig. 3. Das untere Ende jeder Zunge 1 befindet
sich im Abstand von einem Dichtring 26 um eine Nabe 27, so daß ein ringförmiges
Fenster 28 entsteht. Auf geeignete Weise getrennte, radiale Kanäle 29 gehen durch
die Nabe 27 und den Dichtring 26, so daß der innere Umfang der Nabe 27 mit dem Fenster
28 verbunden ist.
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Die gegenüberliegenden Flansche 30 des Dichtringes 26 sind
komplementär
zu dem Abschnitt unter einer ringförmigen Wulst 31 des Stützringes 32, der am Ende
der Nabe 27 mittels Schrauben befestigt ist. Die Ringwulst 31 greift in die Ausnehmung
6 der Zunge. Zur luftdichten Halterung der Zunge werden die Flansche 30 des Dichtringes
26 durch Schrauben 46 gegen den unteren Rand der Zunge gedrückt.
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Während des Betriebes wird Druckluft oder Schleiföl durch den Kanal
29, das Fenster 28 und durch die Nuten 8 und die Schlitze 2 der Zunge geleitet.
Die Luft bzw. das Öl tritt aus der Bürstfläche der Radbürste aus, wodurch während
des Betriebes abgeschliffener Zunder oder dergleichen beseitigt wird.
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Das Bürstenrad nach Fig. 18 und 19 arbeitet mit der Zunge nach Fig.
7. Mehrere Zungengruppen sind übereinander gelegt, um eine Nabe 33 angeordnet. An
den Enden der Nabe 33 sind zwei gegenüberliegende Stützringe 34 aurch eine Verschraubung
35 gehalten. Die Schrauben gehen durch die Löcher 5 und die Ringe 34 und halten
so die Zungen 1 fest an der Nabe 33. In Fig. 20 sind mehrere Zungen nach Fig. 8
um eine Welle 36 festgemacht, die einen viereckigen Abschnitt 37 aufweist, der mit
den viereckigen Löchern 11 der Zungen drehfest verbunden ist. Auf das Gewinde 38
der Welle 36 sind Muttern 39 geschraubt, die über zwei gegenüberliegende Stützplatten
40 die Zungenelemente festhalten.
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Fig.21 zeigt eine sogenannte Topf- oder Stirnbürste mit den Zungen
nach Fig. 6. Die Zungen 1 sind am inneren Umfang eines topfförmigen Halters 41 angeschraubt.
Die Schrauben gehen durch die Langlöcher 10 und den Umfang des Halters 41. Mit dem
Boden des Halters 41 ist eine drehbare Welle 42 verbunden.
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Fig. 22 zeigt eine Bürste mit Seitenwirkung. Eine drehbare Welle 43
ist mit einem axialen Schlitz 44 versehen, in den mehrere Zungen 1 nach Fig. 9 eingesetzt
sind. Radial durch
die Welle 43 und die Löcher 5 der Zungen 1 gehende
Schrauben 45 halten die Zungen in dem Schlitz 44.
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Wie die vorhergehende Beschreibung zeigt, kann die erfinaungsgemäße
Schleifbürste an den jeweiligen Anwendungsfall und die Form des Werkstückes angepaBt
werden. Beispielsweise zur Anbringung der Schleifbürste an einem Handwerkzeug oder
an der Spindel einer Werkzeugmaschine können andere bekannte Teile und Elemente
an einem Halter für die Zungen verwendet werden. Das wesentliche Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß eine Reihe kammförmiger Zungen in einem geeigneten Halter fest,
aber lösbar gehalten sind.
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Wie oben beschrieben, kann die erfindungsgemäße Schleifbürste leicht
montiert und zerlegt werden. Wenn die Bürste beispielsweise mit Zunder oder dergleichen
verstopft ist, wird sie einfach zerlegt und die Zungen werden gewaschen.
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Bei den bekannten Drahtbürsten ist dies nicht möglich.
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Außerdem kann sowohl der gezahnte Abschnitt als auch der plattenförmige
Abschnitt jeder Zunge maschinell in jede gewünschte Form gebracht werden. Dadurch
ist eine Anpassung der Bürste an jeden Anwendungsfall möglich. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung besteht darin, daß die Bürstenfläche einfach dadurch gleichförmig
angeordnet werden kann, daß man die Zungen mit der vorgegebenen Form übereinander
stapelt, ohne daß die Bürstenfläche zugeschnitten werden muß.
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Ferner kann man eine sehr gleichförmige Bürstenfläche hoher Dichte
erzielen, was den Schleifwirkungsgrad erhöht und außerdem zu einem gleichförmigen
Schliff des Werkstückes führt.
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Da überdies der gezahnte Abschnitt mit dem plattenförmigen Abschnitt
der Zunge aus einem Stück besteht, ist ein Herausfallen von Zähnen unmöglich. Defekte
Zungen können außerdem ohne weiteres ausgetauscht werden.