DE2518856B2 - Heißleiter für hohe Temperaturen - Google Patents
Heißleiter für hohe TemperaturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Heißleiter für hohe Temperaturen aus einem gesinterten Oxidgemisch der
Seltenerdmetalle.
Ein derartiger Heißleiter ist auster DE-OS 14 65 389
bekannt
Als Heißleiter werden solche Widerstände bezeichnet,
die einen negativen Temperaturkoeffizienten ihrer Widerstandswerte aufweisen. Andere Bezeichnungen
für derartige Widerstände sind Thermistor bzw. NTC-Widerstand. Sie bestehen im allgemeinen aus
Mischoxiden der Elemente Mangan, Eisen, Kobalt Nickel, Kupfer bzw. Zink. Diese Oxide und ihre
Mischungen zersetzen sich allerdings bei Temperaturen oberhalb 6000C, so daß Oxid-Heizleiter aus diesen
Grundstoffen für höhere Temperaturen nicht geeignet sind. Da irreversible Änderungen aber bereits bei
niedrigeren Temperaturen auftreten können, ist es empfehlenswert diese Heißleiter bei höchstens 300 oder
350° C einzusetzen.
Es ist zwar aus der »Zeitschrift für Elektrochemie« 1959, Seiten 269 bis 274, bekannt daß die Leitfähigkeit
der seltenen Erden mit steigender Temperatur zunimmt, jedoch ist dort kein Hinweis darauf gegeben, daß die
seltenen Erden oder Mischungen aus ihnen als Heißleiter geeignet sind.
Weiterhin sind Heißleiter für höhere oder hohe Temperaturen bekannt, die aus einer seltenen Erde
unter Zusatz von Zirkon-Oxid hergestellt sind. Insbesondere sind solche aus Yttrium-Zirkon-Oxid (GB-PS
8 74 882) und Praseodym-Zirkon-Oxid (DE-OS 23 33 189) bekannt. Diese bekannten Heißleiter haben
jedoch einen Varistor-Effekt, d. h. ihre Widerstandswerte sind nicht nur temperatur- sondern auch spannungsabhängig.
Der aus der DE-OS 14 65 389 bekannte Heißleiter besteht aus einer festen Lösung von Oxiden mehrwertiger
Metalle entsprechend einer Formel MO · M'O' wobei M und M' aus einer Gruppe solcher mehrwertiger
Metalle (Gi) ausgewählt sind, von denen wenigstens die Wertigkeit eines Elektrons in der 3d-Umlauf-Laufbahn
liegt während die Wertigkeit wenigstens eines der Elektronen der Gruppe (G2) in der 4d-Umlauf-Laufbahn
liegt, und die Wertigkeit aller Elektronen der Gruppe (G3) ausschließlich in den s- und p-Umlauf-Laufbahnen
liegen. Zusätzlich enthält der Heißleiter einen kleinen Anteil von etwa 5 Mol-% oder weniger wenigstens
eines den Widerstand modifizierenden Metalloxides. Von den Seltenerdmetallen erfüllen lediglich Skandium
und Yttrium die Bedingungen für M bzw. M'. Die Kennlinien dieser Heißleiter folgen nicht der für
oxidische Heißleiter üblichen Gleichung (In R — In A + B/1% wodurch sich Schwierigkeiten bei
der Temperaturbestimmung ergeben können.
Aus der DE-OS 1515 354 ist ein Verfahren zur
s Herstellung eines temperaturempfindlichen Widerstandes sehr geringer Abmessungen bekannt, bei welchem
zwei elektrisch leitende Elemente in geringem Abstand zueinander angeordnet werden und auf die einander
zugekehrten Enden dieser Elemente ein Tropfen einer Dispersion fines halbleitenden Materials aufgebracht
wird, woraufhin die genannten Enden und das darauf befindliche halbleitende Material der Wirkung einer
Flamme ausgesetzt werden. Aus der DE-OS 16 65 275 ist die Verwendung von polykristallinem kubischem
is Siliziumkarbid als NTC-Widerstand und aus der DE-OS
22 03 118 ein Thermistor aus kristallinem Bor bekannt.
Hinweise auf die Verwendung von Seltenerdmetallen - für die Herstellung von Thermistoren sind diesen
Druckschriften nicht zu entnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Heißleiter der eingangs angegebenen Art zur Messung und Regelung
hoher Temperaturen anzugeben, der keinen Varistor-Effekt aufweist einen großen Temperaturkoeffizienten
des Widerstandes hat einen möglichst niedrigen spezifischen Widerstand besitzt und dessen Kennlinie
der für oxidische Heißleiter üblichen Gleichung folgt
Diese Aufgabe wird bei einem Heißleiter der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst daß er aus einem Gemisch von Neodym- und Gadoliniumoxid mit 99,9%iger Reinheit der beiden
Komponenten besteht
Gemäß Weiterbildungen der Erfindung enthält der Heißleiter 20 bis 95 Atom-% Neodym bzw. vorzugsweise
80 Atom-% Neodym und 20 Atom-% Gadolinium.
Der erfindungsgemäße Heißleiter läßt sich bis zu sehr hohen Temperaturen einsetzen. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß sich die seltenen Erden bei Temperaturen bis zu mindestens 1750° C nicht zersetzen, da sie sehr
hohe Bildungsenthalpien besitzen. Weiterhin hat der Heißleiter gemäß der Erfindung bei hohen Temperaturen
einen verhältnismäßig niedrigen spezifischen Widerstand, und er weist keinen Varistoreffekt auf. Der
Vorteil des großen Temperaturkoeffizienten macht ihn den herkömmlich bei hohen Temperaturen verwendeten
Thermometallen bzw. Thermoelementen überlegen.
Ausführungsbeispiel
Ein Gemisch aus 99,9%igem Neodym- und 99,9%igem Gadoliniumoxid, das 80 Atom-% Neodym
enthielt wurde in Salzsäure aufgelöst und gemeinsam als Oxalat ausgefällt Das gefällte Oxalat wurde
abfiltriert bei einer Temperatur von 900° C kalziniert und anschließend fein gemahlen. Zur Herstellung von
Thermistoren wurde das kalzinierte und gemahlene Oxidgemisch mit einem geeigneten Bindemittel versehen
und als Perle zwischen zwei parallelgespannten Drähten aus Platin oder einer Platinlegierung angebracht
Nach einer Vortrocknung wurde die Thermistorperle bei Temperaturen von 1700° C in oxidierender
Atmosphäre gesintert Je nach gewünschtem Anwendungsgebiet kann die gesinterte Perle mit einem
Glasüberzug versehen oder in ein Glas- bzw. Quarzgehäuse eingebaut werden. Dies empfiehlt sich besonders,
wenn der Heißleiter zur Temperaturmessung aggressiver Medien verwendet werden soll.
In der Figur ist die Abhängigkeit des spezifischen Widerstandes Rspez eines nach dem Ausführungsbeispiel
hergestellter. Heißleiters von der Temperatur t im
Temperaturintervall von 500 bis 15000C dargestellt
Wie der Figur entnehmbar ist, fällt der spezifische Widerstand in diesem Temperaturbereich von ca. 107
auf ca 102 Ohm cm. Die Kennlinie folgt dabei der für oxidische Heißleiter üblichen Gleichung.
=In A+ B/T,
'in welcher A und B Materialkonstanten sind und Tdie
absolute Temperatur bedeutet
Der erfindungsgemäße Heißleiter eignet sich allgemein
zur Temperaturmessung und -regelung oberhalb 5000C. Wenn er in ein Gehäuse eingebaut ist, können
die Temperaturen aggressiver Gase, wie z. B. Kraftfahrzeugabgase, gemessen werden.
Der erfindungsgemäße Heißleiter läßt sich nicht nur in der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Perlenform,
sondern auch in den anderen bekannten Formen wie z. B. Scheiben und Röhrchen herstellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Heißleiter für hohe Temperaturen aus einem gesinterten Oxidgemisch der Seltenerdmetalle, d a durch
gekennzeichnet, daß er aus einem Gemisch von Neodym- und Gadoliniumoxid mit 99,9%iger Reinheit der beiden Komponenten
besteht
2. Heißleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 20 bis 96 Atom-% Neodym enthält
3. Heißleiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er 80 Atom-% Neodym und 20
Atom-% Gadolinium enthält
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- 1976-04-28 JP JP51049319A patent/JPS51133791A/ja active Pending
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