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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Wegwerfeinlagen Die
Erfindung betrifft Einlagen, wie beispielsweise zum einmaligen Gebrauch bestimmte
Windeln oder dgl., bei denen sich flexible Endabschnitte oder Lappen über den Einlagenkörper
hinaus erstrecken. Wegwerfwindeln besitzen einen Abschnitt bestehend aus einem absorbierenden
Füllmaterial, das zwischen einem vorderen Blatt aus nichtgewebtem Stoff und einem
rückwärtigen Blatt oder einer Folie aus wasserundurchlässigem Kunststoff eingeschlossen
ist. Das vordere Blatt und das rückwärtige Blatt erstrecken sich üblicherweise über
den Rand des absorbierenden Materials hinaus. Das Füllmaterial kann
beispielsweise
von Watteschichten oder Zellstofflocken gebildet sein.
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Bei Gebrauch der Windel ist es beispielsweise wünschenswert, die flexiblen
Endabschnitte der Windel einzuschlagen und unter -den zugehörigen Einlagenkörper
unterzuschieben, um einen Umschlag zu bilden, der das Füllmaterial einschließt und
ein Kleinkind daran hindert, das sonst an den Enden der Einlage offenliegende Füllmaterial
herauszuzupfen. Bisher mußte der Benutzer diese Falte oder diesen Aufschlag machen,
wenn er dem Kind die Windel anlegte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Einlagen mit vorgefalteten Endabschnitten
sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren anzugeben.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Einlagen in einer Reihe angeordnet längs einer Förderstrecke bewegt werden, daß
auf jede Einlage Klebstoff aufgetragen wird an einer zur Befestigung des Folienabschnittes
an dem Einlagenkörper geeigneten Stelle und daß jeder Folienabschnitt über den zugehörigenEinlagenkörperumgeschlagen
und gegen den Einlagenkörper angedrückt wird.
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Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des oben genannten
Verfahrens umfaßt Luftdüsen zur Erzeugung von LuStstrahlen, um die flexiblen Endabschnitte
von einer Fördereinrichtung abzuheben sowie Mittel, um die Endabschnitte sodann
einwärts zu falten und zur Bildung von Endabschlüssen flach an den Einlagenkörper
anzudrücken. Die Faltvorrichtung für den in Förderrichtung vorderen Endabschnitt
der Einlage ist im wesentlichen von einer oberhalb der Förderstrecke stationär
angeordneten
Querstange gebildet. Ein Luftstrom dient zum Anheben des vorderen Endabschnittes
in den Weg der Querstange, welche den Endabschnitt über den Einlagenkörper der unter
der Querstange durchlaufenden Einlage schlägt und gegen ihn andrückt. Die Faltvorrichtung
für den in Förderrichtung rückwärtigen Endabschnitt der Einlage umfaßt ebenfalls
Luftdüsen, mit Hilfe welcher der Endabschnitt in den Weg eines Trennmessers angehoben
wird, sowie eine bewegliche Walze, die mit einer gegenüber dem Förderer größeren
Geschwindigkeit sich über den Förderer hin bewegt und dabei den Endabschnitt gegen
den darunterliegenden Einlagenkörper anpreßt. Die beiliegenden Zeichnungen erläutern
die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Es stellen dar: Fig. 1 eine Draufsicht
auf einen Teil der erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch
die Einrichtung gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Detaildarstellung in einem Schnitt gemäß
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab, welche ein Trennmesser und die rückwärtige Andrückvorrichtung
unmittelbar vor Ausführung eines Trennschnittes an der sich zwischen zwei Einlagekörpern
erstreckenden Bahn zeigt, Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 zu einem Zeitpunkt,
zu dem der Schnitt in der sich zwischen zwei Einlagekörpers befindlichen Bahn ausgeführt
ist, Fig. 5 einen Schnitt gemäß Fig. 3 kurz nach der Ausführung des Trennschnittes,
Fig.
6 eine Detailansicht des rückwärtigen Andrückwerkzeuges bei der Anlage an dem Einlagekörper
in einem Schnitt gemäß Fig. 3, Fig. 7 eine perspektivische schematische Darstellung,
welches den Ablauf der Verfahrensschritte zeigt, Fig. 8 eine Detailansicht aus Fig.
2 in vergrößertem Maßstab, welche eine Einlage bei der Annäherung an die vordere
Faltvorrichtung zeigt, Fig. 9 eine Ansicht gemäß Fig. 8, unmittelbar bevor die Einlage
unter einer die Faltvorrichtung bildenden Querstange durchläurt, Fig. 10 eine den
Fig. 8 und 9 entsprechende Darstellung, welche die Einlage zeigt, nachdem die Querstange
den vorderen Endabschnitt der Einlage um den Einlagenkörper herum gefaltet hat,
und Fig. 11 eine Ansicht gemäß Fig. 6, welche die Andruckrolle beim Anpressen des
rückwärtigen Endabschnittes an den Einlagenkörper zeigt.
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Die verschiedenen Stufen der Herstellung von Einlagen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren sind schematisch in der Fig. 7 dargestellt. Fig. 7 zeigt eine Reihe von
Windeln 10, von denen jede einen Einlagenkörper 12 und zwei an einander gegenüberliegenden
Enden angeordnete flexible Endabschnitte oder Lappen 14 und 16 aufweist. Die Lappen
14, 16 sind anfangs an einer Verbindungsstelle 62 als durchgehende Bahn miteinander
verbunden.
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Durch Druck aktivierbare Klebstreifen 18 und 20 werden quer über die
vorderen und rückwärtigen Randabschnitte des Einlagenkörpers
12
mittels einer hierfür üblichen und bekannten Vorrichtung 22 aufgebracht. Anstatt
die Klebestreifen 18 und 20 auf den Einlagenkörper 12 aufzulegen, kann man sie auch
auf dem vorderen und rückwärtigen Endabschnitt 14 bzw. 16 anbringen.
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Die Windeln 10 werden längs der Querlinie 24 voneinander getrennt.
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Danach werden die flexiblen Endabschnitte 14 und 16 über den Einlagenkörper
12 umgeschlagen und gegen den Einlagenkörper 12 angepreßt, so daß sie aufgrund der
Klebstreifen 28 fest an diesem haften. Die Schritte des Durchtrennens an der Verbindungsstelle
62 und des Umraltens der Endabschnitte 14 und 16 über den Einlagenkdrper 12 werden
vorzugsweise mit der im folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Einrichtung durchgeführt.
Es ist aber zu bemerken, daß das Durchtrennen an der Verbindungsstelle 62 entfallen
kann für den Fall,daß daßdie Windeln bereits einzeln auf den Förderer der Vorrichtung
gelegt werden.
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Es ist unmittelbar einleuchtend, daß das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur für Windeln sondern für alle Arten von Einlagen geeignet ist, die einen
Einlagenkörper und mindestens einen sich über den Einlagenkörper hinaus erstreckenden
flexiblen Endabschnitt aufweisen.
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Die Fig. 1 bis 6 und 8 bis 11 zeigen die bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Gemäß Fig. 2 umfaßt die Vorrichtung ein perforiertes
Förderband 26, welches in Richtung des Pfeiles 27 über Walzen 30 bis 34 läuft und
durch eine Antriebswalze 28 angetrieben ist. An dem Förderband 26 liegt eine einstellbare
Spannrolle 36 an, um das Förderband 26 zu spannen. Das perforierte Förderband 26
wird durch die Walzen 28 bis 34 über eine perforierte Oberfläche 38 einer Vakuumkammer
40 geführt, in der über eine Saugleitung 42 ein Vakuum erzeugt werden kann. Der
Zweck dieser Vakuumkammer 40 besteht
darin, die Windeln 10 (Fig.
7) gegen das perforierte Förderband 26 mit einer Kraft anzuziehen, die groß genug
ist, um die Windeln 10 in ihrer Lage zu halten, wenn die Endabschnitte 14 und 16
über den Einlagenkörper 12 umgeschlagen werden. In der Vorrichtung gemäß Fig. 2
erkennt man ferner eine drehbar angeordnete Messerklinge 44, die an einem Klingenträger
46 befestigt ist und zusammen mit diesem mittels einer Antriebswelle oder Walze
48 gedreht werden kann. Eine als Gegenfläche für die Messerklinge 44 dienende Gegenwalze
50 ist unterhalb der Messerklinge 44 drehbar angeordnet und synchron mit der Messerklinge
über nicht dargestellte bekannte Antriebsmittel her angetrieben.
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Mit den Enden der Antriebswalze 48 sind zwei Kettenzahnräder 52 verbunden,
welche zwei über je ein frei drehendes Kettenzahnrad 56 laufende endlose Ketten
54 antreiben. Ein Paar von frei drehbaren Andruckrollen 58 und 60 erstrecken sich
zwischen den Ketten 54 und sind mit diesen durch Achsbolzen verbunden.
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Die Andruckrollen 58 und 60 hängen etwas von den Ketten 54 herunter
und können aufgrund eines gewissen Durchhangs der Ketten 54 eine begrenzte Vertikalbewegung
ausführen. Ein die Kettenzahnräder 52 und 56 tragender Rahmen 51 ist derart angeordnet,
daß die Andruckrollen 58 und 60 durch ihr Eigengewicht auf die Oberfläche der Windeln
10 einen Druck ausüben, wenn diese mittels des perforierten Förderbandes 26 über
die Oberfläche der Vakuumkammer 40 geführt werden. Die Andruckrollen 58 und 60 haben
genügend Spiel in ihrer Vertikalbewegung, um der Form der Windel 10 dicht folgen
zu können.
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Die Ketten 54 sind mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die größer
ist als die lineare Geschwindigkeit der Förderbandes 26, so daß die Andruckrollen
58 und 60 über die Oberfläche der unter ihnen durchlaufenden Windeln rollen, um
die Endabschnitte 14 gegen den rückwärtigen Randabschnitt des jeweiligen
Einlagekörpers
12 zu pressen.
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Die frei drehbaren Andruckwalzen 58 und 60 haben vorzugsweise einen
Abstand voneinander, der 1 1/2 Windellängen entspricht.
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Die lineare Geschwindigkeit der Messerkante, der Andruckwalzen 58,
60 und der Ketten 54 ist annähernd 1 1/2-mal so groß wie die lineare Geschwindigkeit
des Förderbandes 26.
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Die Fig. 3 bis 6 und 11 erläutern, wie die Windeln 10 mittels der
Messerklinge 44 voneinander getrennt und der jeweilige Endabschnitt 14 über den
zugehörigen Einlagekörper 12 geklappt oder gefaltet und mittels der Andruckrolle
60 an dem Einlagekörper 12 festgeklebt wird. In der Fig. 3 nähern sich die Messerklinge
44 und die Andruckrolle 60 der Verbindungsstelle 62, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Windeln 10 liegt.
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In der Fig. 4 schneidet die Messerklinge 44 die Verbindung 62 durch,
um den vorderen Endabschnitt 16 der einen Windel 10 von dem rückwärtigen Endabschnitt
14 der vorhergehenden Windel 10 zu trennen.
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Zu diesem Zeitpunkt wird der rückwärtige Endabschnitt 14 der vorlaufenden
Windel 10 mittels mehrerer Druckluftstrahlen 64 angehoben, die aus einem Düsenöffnungen
aufweisenden DruckluStrohr 66 austreten. Das Druckluftrohr 66 ist mit einer üblichen,
nicht dargestellten Druckluftanlage verbunden und so angeordnet, daß die Luftstrahl#64
gegen die Unterseite des Endabschnittes 14 nahe dessen von der Messerklinge 44 erzeugten
Schnittkante gerichtet sind.
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Im Verlauf seiner Weiterbewegung erfaßt die Messerklinge 44 das Ende
des Endabschnittes 14 und hebt es an, wie aus Fig. 5 zu erkennen ist. Danach erfaßt
die Andruckrolle 60 den Endabschnitt 14. Durch das Zusammenwirken von Luftstrahlen
64,
Messerklinge 44 und Andruckrolle 60 wird der Endabschnitt 14
über den Einlagenkörper 12 herumgeklappt (Fig. 6). Durch die kontinuierliche Bewegung
der Andruckwalze 60 wird der Endabschnitt 14 gegen den Einlagenkörper 12 angedrückt
und wegen des druckaktivierbaren Klebstreifens 20 an dem Einlagenkörper 12 festgeklebt.
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Der vordere Endabschnitt 16 einer jeden Windel 10 wird mittels einer
Querstange 68 (Fig. 2, 8, 9 und 10), über den vorderen Rand des jeweiligen Einlagenkörpers
12 geklappt. Die Querstange 68 erfaßt den vorderen Endabschnitt in dem Augenblick,
wo dieser das in Förderrichtung vordere Ende des Förderbandes 26 verläßt.
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Gemäß Fig. 8 wird der vordere Endabschnitt 16 der Windel 10 durch
geeignete Mittel wie beispielsweise Druckluftstrahlen 70 angehoben, welche aus Düsenöffnungen
in einer Druckluftleitung 72 austreten. Die Druckluftleitung 72 ist mit einer nicht
dargestellten üblichen Druckluftanlage verbunden und so angeordnet, daß die Druckluftstrahlen
70 gegen die Unterseite des vorderen Endabschnittes 16 gerichtet sind, wenn dieser
das perforierte Förderband 26 verläßt> um das vordere Ende des Endabschnittes
16 über die Höhe der Querstange 68 anzuheben. Der Endabschnitt 16 wird danach von
der Querstange 68 erfaßt, wie man in Fig. 9 erkennt und über die Vorderkante desEinlagenkörpers
12 geklappt oder gefaltet (Fig. 10). Wenn jedoch die Windel 10 zwischen den Transportrollen
74 und 76 hindurchläurt, wird ein genügend hoher Druck auf die Windel 10 ausgeübt,
um den Klebstreifen 18 zu aktivieren und den Endabschnitt 16 mit demEinlagenkörper
12 zu verkleben.
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Mit Hilfe dieses dargestellten Verfahrens und der Vorrichtung wird
eine Windel der auf der linken Seite der Fig. 7 dargestellten Form erzeugt, bei
der beide Andabschnitte 14 und 16 über den Einlagekörper 12 gefaltet und mit ihm
verklebt sind.
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Anstelle der erwähnten, durch Druck aktivierbaren Klebestreifen 18
und 20 können auch andere geeignete Klebemittel verwendet werden, wie beispielsweise
flüssige Klebstoffe, thermoplastische Klebstoffe und dergleichen.