DE2517803C3 - Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehreren Stücken einer Knallzündschnur - Google Patents
Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehreren Stücken einer KnallzündschnurInfo
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Description
55
Knallzündschnüre bestehen aus einem Kern aus hochexplosivem Material, wie z. B. Pentaeryhtrittetranitrat,
welcher durch verstärkende und wasserdichtmachende Schichten aus Umhüllungsmaterialien umgeben
ist. Solche Knallzündschnüre werden vielfach zum Zünden von Ladungen und als Detonationsübertragungsleitungen
verwendet.
Während der Herstellung und während des Gebrauchs von Knallzündschnüren ist es oftmals nötig,
Stücke aus einer Knallzündschnur durch Spleißen der Enden miteinander zu verbinden. Außerdem werden
oftmals auch Längen auo einer Knallzündschnur zusammengebündelt, um eine mehrstrangige längliche
Sprengladung herzustellen. Solche Bündel dienen zum Zünden von Ladungen und zum Vorspaiten von
Gestein. Die Stücke der Knallzündschnur werden dadurch gebündelt, daß ein Klebeband rund um
aneinanderliegende Stücke gelegt wird. Dieses Verfahren zum Verbinden einer Knallzündschnur ist nicht
vollständig zufriedenstellend, da Spleißungen schwach sind und bei Zutritt von Wasser brechen. Außerdem ist
das schraubenförmige Umwickeln langer Ladungen mit einem Band zeitraubend, kostspielig und im allgemeinen
schwierig.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein bequemeres und besseres Verfahren zum Verbinden
von Stücken aus einer Knallzündschnur zu schaffen.
Die Erfindung betrifft aber ein Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehreren Stücken einer
Knallzündschnur, wobei die Stücke miteinander in Kontakt gebracht und die einander berührenden Teile
durch eine Verbindungshülse umgeben werden und das Neue der Erfindung besteht darin, daß eine Hülse aus
einem wärmeschrumpfbaren synthetischen Kunststofffilm verwendet und durch Erhitzen auf die zu
verbindenden Stücke aufgeschrumpft wird.
Die Erfindung ist besonders brauchbar zum Verbinden der Enden von gesonderten Stücken aus Knallzündschnüren.
Das Verfahren zum Verbinden von zwei Enden von Knallzündschnüren besteht darin, daß man
die Endteile in einem Schlauch aus einem wärmeschrumpfbaren synthetischen Kunststoffilm parallel in
Kontakt bringt und den Film erhitzt, um ihn zum Schrumpfen zu veranlassen und um die Enden der
Knallzündschnur miteinander zu verbinden. Um eine vollständig wasserdichte Verbindung zu erzielen, sollten
die Sprengstoffkerne an den Enden mit wasserdichten Verschlüssen versehen sein, die vorzugsweise die Form
von wasserdichten Kappen besitzen, welche auf den Enden der Knallzündschnur sitzen. Die Kappen
bestehen vorzugsweise aus durch Wärme aufgeschrumpfte Kappen aus synthetischem Kunststoffilm,
welche dadurch aufgebracht werden, daß man lose sitzende Kappen aus einem wärmeschrumpfbaren
synthetischen Kunststoffilm über die Enden der Knallzündschnur bringt und die Kappen erhitzt, damit
sie dicht rund um die Enden aufschrumpfen. Das Aufschrumpfen der Endkappen und der Verbindungshülsen kann gegebenenfalls gleichzeitig erfolgen.
Die Erfindung betrifft auch ein Stück aus einer Knallzündschnur, die eine Verbindung aufweist, worin
überlappende parallele Teile einer Knallzündschnur durch einen mittels Wärme aufgeschrumpften synthetischen
Kunststoffilm miteinander verbunden sind.
Die Erfindung eignet sich weiterhin mit Vorteil bei der Herstellung von länglichen, hochexplosiven Ladungen,
die aus zwei oder mehr Strängen von Knallzündschnüren bestehen. Die Erfindung betrifft also auch ein
Verfahren zur Herstellung einer mehrkernigen länglichen Sprengladung, bei welchem Verfahren zwei oder
mehr parallele Stücke einer Knallzündschnur innerhalb einer lose sitzenden Hülse aus einem wärmeschrumpfbaren
synthetischen Kunststoffilm aneinandergelegt werden und der Film erhitzt wird, um ihn zum
Schrumpfen zu veranlassen und um die Stücke der Knallzündschnur fest miteinander zu verbinden.
Die Erfindung betrifft schließlich auch eine längliche
Sprengladung, die aus zwei oder mehreren parallelen Strängen einer Knallzündschnur besteht, die innerhalb
einer durch Wärme aufgeschrumpften Hülse aus einem synthetischen Kunststoffilm angeordnet sind.
Der wärmeschrumpfbare synthetische Kunststoffilm s besteht vorzugsweise aus Polyäthylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid oder einem Mischpolymer aus zwei oder mehr derselben oder einem Mischpolymer aus
Äthylen und Vinylacetat.
Vorzugsweise ist der Film solcher Art, daß er bei 14O0C beträchtlich schrumpft, da ein PETN-Kern durch
ein Erwärmungsmedium nicht beeinflußt werden kann, das diese Temperatur nicht überschreitet. In einigen
Fällen werden Filme mit niedrigeren Schrumpftemperaturen bevorzugt. Beispielsweise können bei 100° C
schrumpfbare Filme mit Vorteil durch Eintauchen in heißes Wasser zum Schrumpfen gebracht werden. Im
allgemeinen gilt jedoch, je höher die für einen gegebenen Film verwendete Schrumpfungstemperatur
ist, desto stärker ist auch die erzielte Verbindung. Der Film kann durch jedes Erwärmungsmeüium geschrumpft
werden, beispielsweise durch heißes Gas oder heiße Flüssigkeit. Letztere ist leichter zu
kontrollieren und wird im allgemeinen bevorzugt. Geeignete Flüssigkeiten sind Wasser, Mineralöl und
Silikonöl.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird die Verbindung einer Knallzündschnur aus zwei oder
mehreren Stücken, die durch das erfindungsgemäße Verfahren miteinander verbunden worden sind, anhand
eines Beispiels näher beschrieben, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird.
In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht von zwei Stücken aus einer Knallzündschnur, die erfindungsgemaß
miteinander verbunden sind, wobei ein Stück der Knallzündschnur teilweise aufgemantelt ist,
Fig.2 eine schematische Seitenansicht eines mehrsträngigen
Bündels aus einer Knallzündschnur und
F i g. 3 einen Schnitt an der Linie 111-111 von F i g. 2.
Bei dem gespleißten Aufbau nach Fig. 1 sind zwei Knallzündschnüre 10 und 11 in Querrichtung an den
Enden 12 und 13 durchschnitten. Die Enden besitzen jeweils eine Kappe 14 bzw. 15 aus einem durch Wärme
aufgeschrumpften Kunststoff. Die Knallzündschnur besitzt einen zentralen Kern 16 aus trockenen,
verdichteten Sprengstoffteilchen, der von einer schlauchförmigen Hülle 17 umgeben ist, die aus einem
gerollten Band besteht. Im zentralen Kern 16 befindet sich ein zentrales Garn 18. Das Band und das Garn
dienen dazu, die Herstellung des Kerns zu erleichtern, welches dadurch geschieht, daß der Sprengstoff bei der
Herstellung durch eine Düse hindurchgeführt wird. Die Hülle 17 ist von einer schraubenförmig gesponnenen
Schicht aus Textilgarn 19 und einer im Gegensinn gesponnenen Schicht aus Textilgarn 20 umgeben. Die
Schicht 20 ist mit einer extrudierten Schicht 21 aus thermoplastischem Material bedeckt.
Die Enden 12 und 13 überlappen einander innerhalb einer schlauchförmigen Hülse 25 aus wärmegeschrumpftem
Kunststoffmaterial, welches die Enden fest miteinander verbindet, so daß beim normalen
Gebrauch eine Detonation in einem Stück der Knallzündschnur zuverlässig zum anderen Stück ohne
Unterbrechung übertragen wird.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele näher erläutert, von denen die Beispiele 1 bis 5
Konstruktionen der in F i g. 1 gezeigten Art betreffen und Beispiel 6 eine Ladung darstellt, wie sie den Fig.2
und 3 entspricht.
Jeweils ein Ende von zwei Stücken aus einer Knallzündschnur mit einem Außendurchmesser von
6 mm wurde mit einer 3 cm langen und 0,07 mm dicken, wärmeschrumpfbaren Kappe aus Polyvinylchlorid versehen
und 5 Sek. in Wasser mit 90°C eingetaucht, um die Kappen auf die Enden aufzuschrumpfen und einen
wasserdichten Verschluß an den Enden der Sprengstoffkerne der Schnurstücke herzustellen. Die mit Kappen
versehenen Enden wurden innerhalb eines wärmeschrumpfbaren Polyvinylchloridschlauchs von 15 cm
Länge, 15 mm Durchmesser und 0,07 mm Dicke eingeführt, so daß eine Überlappung von 15 cm
entstand, d. h. also über die gesamte Schlauchlänge. Die überlappten Schlauchenden wurden 5 Sek. in Wasser
mit 90°C eingetaucht, um den Polyäthylenschlauch aufzuschrumpfen. Dabei wurden die Enden mittels des
wärmegeschrumpften Schlauchs fest miteinander verbunden. Die Verbindung hielt einen Axialzug von 27 kg
aus. Es fand keinerlei Wassereindringung in die Knallzündschnur statt, wenn die Verbindung 17Std.
unter einem Druck von 0,7 kg/cm2 in Wasser eingetaucht wurde.
Zwei Stücke einer Knallzündschnur mit einem Außendurchmesser von 7,6 mm wurden wie im Beispiel
1 verbunden, außer daß der wärmeschrumpfbare Polyvinylchloridschlauch und die Endkappen durch
Eintauchen in Silikonöl mit 1200C aufgeschrumpft
wurden. Die erhaltene Verbindung hielt einen axialen Zug von 63 kg aus. Es fand keinerlei Wassereindringung
in den Kern der Knallzündschnur statt, wenn sie 17 Std. unter einem Druck von 2,1 kg/cm2 in Wasser eingetaucht
wurde.
Zwei Stücke einer Knallzündschnur wurden wie im Beispiel 1 verbunden, außer daß der wärmeschrumpfbare
Schlauch und die wärmeschrumpfbaren Endkappen aus Polyäthylen bestanden, das durch Eintauchen in ein
Bad aus Silikonöl mit 13O0C aufgeschrumpft wurde. Die erhaltene Verbindung hielt einen axialen Zug von 68 kg
aus. Es fand keinerlei Wassereindringung in den Kern der Knallzündschnur statt, wenn die Verbindung 17 Std.
unter einem Druck von 2,1 kg/cm2 in Wasser eingetaucht wurde.
Zwei Enden einer Knallzündschnur wurden wie im Beispiel 1 verbunden, außer daß der wärmeschrumpfbare
Schlauch und die wärmeschrumpfbaren Kappen aus Polypropylen bestanden, welche durch Erhitzen in
heißer Luft mit 140°C geschrumpft wurden. Die erhaltene Verbindung hielt einen axialen Zug von 68 kg
aus. Es fand keinerlei Wassereindringung in den Kern der Knallzündschnur statt, wenn die Verbindung 17 Std.
unter einem Druck von 2,1 kg/cm2 in Wasser eingetaucht wurde.
Zwei Enden einer Knallzündschnur wurden wie im Beispiel 1 verbunden, außer daß der wärmeschrumpfbare
Schlauch und die Endkappen aus einem Mischpolymer aus 82 Gew.-Teilen Äthylen und 18 Gew.-Teilen
Vinylacetat bestanden. Der Schlauch wurde durch Eintauchen in ein Bad aus Silikonöl mit HO0C
geschrumpft. Die erhaltene Verbindung hielt einen Axialzug von 68 kg aus. Es fand keinerlei Wassereindringung
in den Kern der Knallzündschnur statt, wenn die Verbindung 17Std. unter einem Druck von
2,1 kg/cm2 in Wasser eingetaucht wurde.
Bei der in den F i g. 2 und 3 gezeigten Bündelung sind vier Stränge aus einer Knallzündschnur 22 in eine dicht
sitzende Hülse 23 aus durch Wärme aufgeschrumpften Kunststoffilm eingeschlossen. Die Enden der mehrsträngigen
Ladung sind mit Endkappen 24 aus einem durch Wärme aufgeschrumpften Kunststoffilm verschlossen.
Vier 15 m lange Stücke einer Knallzündschnur, die jeweils einen Außendurchmesser von 7,6 mm aufwiesen
und eine Ladung im Kern aus 40 g PETN/m enthielten, wurden Seite an Seite in einem wärmeschrumpfbaren
Polyvinylchloridschlauch von 16 m Länge, 20 mm Durchmesser und 0,07 mm Dicke eingebracht. Der
Schlauch war länger als die Knallzündschnurstücke, um eine erwartete axiale Schrumpfung auszukompensieren.
Die mit der Hülse umgebene Knall/.ündsehnur wurde
5 Sek. in Wasser mit 90"C eingetaucht, wobei sich die Hülse kontrahierte und die Knallzündschnurstücke
dicht miteinander verband. Das überschüssige Polyvinylchlorid wurde von den Enden der zusammengesetzten
Ladung abgeschnitten und beide Enden wurden dadurch verschlossen, daß lose sitzende Endkappen aus
wärmeschrumpfbarem Polyvinylchlorid aufgebracht wurden und diese Kappen durch Eintauchen in Wasser
ίο mit 90°C aufgeschrumpft wurden. Die erhaltene
mehrsträngige Ladung war ausreichend fest, daß sie in ein 15 m langes Bohrloch eingebracht werden konnte,
war aber doch ausreichend flexibel, daß sie leicht in Spulen von 40 cm Durchmesser für Verpackung und
Transport gewickelt werden konnte.
Bei einem Vorspalten im Fels während der Ausschachtung einer Landstraße, die durch Kalkstein
geführt wurde, wurden längliche Chargen dieser Knallzündschnur erfolgreich in Löchern von 10 cm
Durchmesser und 15 m Tiefe verwendet, die in einem Abstand von 1 m an der für die Straße vorbestimmten
Stelle in den Fels gebohrt waren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehreren Stücken einer Knallzündschnur, wobei die
Stücke miteinander in Kontakt gebracht und die einander berührenden Teile durch eine Verbindungshülse
umgeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hülse aus einem wärmeschrumpfbaren synthetischen Kunststoffilm
verwendet und durch Erhitzen auf die zu verbindenden Stücke aufgeschrumpft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Enden einer Knallzündschnur
dadurch miteinander verbunden werden, daß die Enden parallel innerhalb einer wärmeschrumpfbaren
Hülse angeordnet werden und die Hülse erhitzt wird, um sie zum Schrumpfen und zum Verbinden
der Enden zu veranlassen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengstoffkern an mindestens
einem der Enden der Knallzündschnur mit einem wasserdichten Verschluß versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserdichter Verschluß eine durch
Wärme aufgeschrumpfte Endkappe aus einem synthetischen Kunststoffilm verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schrumpfen der Endkappe und der
Verbindungshülse gleichzeitig vorgenommen wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer mehrkernigen Knallzündschnur nach den Ansprüchen 1 bis 5, bei
welchem zwei oder mehrere parallele Längen einer Knallzündschnur aneinandergelegt und durch eine
Hülse miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse aus einem wärmeschrumpfbaren
synthetischen Kunststoffilm besteht, der um die Stücke der Knallzündschnur gelegt und
erhitzt wird, um ihn zu schrumpfen und die Knallzündschnurenden miteinander zu verbinden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als wärmeschrumpfbarer
Film ein solcher aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder einem Mischpolymer aus zwei
oder mehr derselben oder aus einem Mischpolymer aus Äthylen oder Vinylacetat verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Film durch
Erhitzen mit einem heißen Gas oder einer heißen Flüssigkeit aufgeschrumpft wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Film mit Hilfe von heißem Wasser,
Mineralöl oder Silikonöl aufgeschrumpft wird.
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