DE2513843A1 - Herstellungsverfahren fuer epoxidierten asphalt sowie produkte daraus - Google Patents
Herstellungsverfahren fuer epoxidierten asphalt sowie produkte darausInfo
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Description
Herstellungsverfahren für epoxidierten Asphalt sowie Produkte daraus
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von epoxidiertem Asphalt, der eine neue Substanz darstellt,
insbesondere auf ein verfahren zur Herstellung eines sehr breit anwendbaren Epoxyharzes aus leicht zugänglichem Asphalt
als Ausgangsmaterial. Epoxyharze besitzen zwei oder mehr reaktive <X-Epoxygruppen im Molekül und werden durch Einwirkung
eines Härters wie etwa eines Amins leicht gehärtetj dabei entstehen gehärtete Produkte mit ausgezeichneten
Adhäsionseigenschaften, ausgezeichneter mechanischer Festigkeit sowie elektrischen Isolationseigenschaften
und chemischer Beständigkeit. Epoxyharze finden infolgedessen als Adhäsive, Beschichtungsmaterialien, Guß- bzw.
Vergußmaterialien sowie Formmaterialien weite Anwendung. Die bisher bekannten Epoxyharze finden allerdings gegenwärtig
keine so weite Anwendung wie andere warmhärtende Harze, da die Epoxyharze aus relativ teuren Verbindungen
wie etwa Bisphenol-A hergestellt werden. Auf der anderen Seite wird Asphalt, der als Nebenprodukt der erdölver-
024-(75-107)-SFBk
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arbeitenden Industrie in großen Mengen anfällt, derzeit praktisch ausschließlich als solcher für verschiedene
Anstrichzwecke, als Formmaterial, Füllstoff sowie für Straßenbeläge bzw. Straßendecken verwendet. Bislang
wurden nur selten versuche unternommen, Asphalt chemisch in andere nützliche Ausgangsmaterialien umzuwandeln.
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe zugrunde, ein billiges und zugleich einfaches Herstellungsverfahren
für Epoxyharze sowie daraus herstellbare Produkte anzugeben; dabei sollen ein Verfahren zur Herstellung brauchbarer
Epoxyharze aus leicht zugänglichem Asphalt sowie Epoxyharz-Produkte angegeben werdenj des weiteren soll
dabei ein verfahren zur Herstellung einer Beschichtungszusammensetzung
angegeben werden, die ein Epoxyharz vom lösungsmittelfreien Typ enthält, sowie daraus herstellbare
Produkte.
Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert.
Der epoxidierte Asphalt wird erfindungsgemäß durch Chlorieren von Asphalt in einem Lösungsmittel zur Herstellung
von chloriertem Asphalt und anschließende Behandlung mit Sauerstoff zur Epoxidierung erhalten.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist epoxidierter Asphalt einstufig durch gleichzeitige
Umsetzung von in einem Lösungsmittel gelöstem Asphalt mit Chlor und Sauerstoff zur direkten Epoxidation
zugänglich.
Die Epoxidierung von Asphalt kann nicht durch Umsetzung mit Sauerstoff allein erreicht werden. Der erfindungsgemäß
verwendbare Asphalt kann geschmolzener Asphalt oder Roh-
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asphalt bzw. normaler Asphalt sein.
Die Chlorierung des Asphalts kann beispielsweise durch Auflösen von Asphalt in einem aromatischen
Kohlenwasserstoff wie Benzol, Toluol oder Xylol oder einem halogenieren Kohlenwasserstoff wie
Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen oder Perchloräthylen
und anschließende Umsetzung des Asphalts mit einem Chlorierungsmittel wie chloriertem Phosphor oder
Phosphoroxychlorid geschehen. Die Chlorierung wird
fortgesetzt, bis ein Produkt mit einem Chlorgehalt von 40 - 70 % erhalten wird.
Die Epoxidierung des chlorierten Asphalts wird erfindungsgemäß durch Lösen des chlorierten Asphalts in
einem geeigneten Lösungsmittel wie beispielsweise einem halogenierten Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen
Kohlenwasserstoff und anschließendes Einblasen von Sauerstoff
oder einem sauerstoffhaltigen Gas wie Luft in die Lösung vorgenommen.
Die direkte Epoxidierung von Asphalt wird erfindungsgemäß durch Auflösen des Asphalts in einem Lösungsmittel
und anschließendes gleichzeitiges Einleiten von Chlor und Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas in
die Lösung vorgenommen. Für das Verhältnis von Chlor zu Sauerstoff besteht keine besondere Beschränkung, die
Verwendung von Sauerstoff im Überschuß gegenüber Chlor ist jedoch üblicherweise vorteilhaft.
Wenn beim erfindungsgemäßen verfahren eine flüssige ungesättigte Verbindung als Lösungsmittel für die Reaktion
verwendet wird, wird das Lösungsmittel selbst während der Epoxidierungsbehandlung des Asphalts ebenfalls epoxidiert,
wobei ein Gemisch aus epoxidiertem Asphalt und dem epoxidierten Lösungsmittel als Produkt entsteht.
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Dieses Produkt, das das epoxidierte Lösungsmittel mit
dem darin gelösten epoxidierten Asphalt enthält, wirkt seinerseits insgesamt als flüssiges Epoxyharz und kann
direkt als Beschichtungszusammensetzung verwendet werden,
die keine weitere Behandlung zur Lösungsmittelentfernung nach der Anwendung erforderlich macht.
Zu den Beispielen für die erfindungsgemäß als Lösungsmittel verwendbare flüssige ungesättigte verbindung
gehören etwa Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol, Vinylacetat, Acrylnitril, Äthylacrylat, Methylmethacrylat,
Leinöl,Sojaöl, Harz bzw. Kolofonium, synthetischer Gummi, Naturgummi, Petroharze, Schweröl B, cyclische Terpenoligomere
o.dgl. Derartige ungesättigte Verbindungen werden in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 1:5 bezogen
aus dem Ausgangs-Asphalt verwendet.
Die Epoxidierungsreaktion des erfindungsgemäßen Verfahrens läuft bei Raumtemperatur glatt ab. Erforderlichenfalls
kann die Reaktion unter Erwärmen oder Kühlung durchgeführt werden. Die Reaktionszeit hängt dabei von der
Konzentration der Lösung, der Reaktionstemperatur, den Zugaberaten an Sauerstoff und Chlor o.dgl. ab und wird
üblicherweise im Bereich von 10 min bis 2 h gewählt.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche epoxidierte Asphalt enthält Epoxygruppen und ChIoratome
im Molekül. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß im Ausgangs-Asphalt enthaltenesAsphalten chloriert, jedoch
nicht epoxidiert wird, nimmt der Harzanteil des Asphalts vermutlich an der Halogenierung und Epoxidierung teil.
Der epoxidierte Asphalt ist leicht unter Bildung eines festen gehärteten Produkts durch Einwirkung eines üblicherweise
zur Härtung gewöhnlicher Epoxyharze verwendeten Härters härtbar, beispielsweise durch Diäthylentriamin,
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-D-
AlIy] glycidyläther, Diäthylentriamin-Adoitionsprodukte,
m-Phenylendiamin, Dodecylsuccinanhydrid oder Hexahydrophthalsäureanhydrid.
Das erfindungsgemäße Produkt kann entsprechend in den verschiedensten industriellen
Anwendungsgebieten als Beschichtungsmaterial, Gußbzw. Vergußmaterial, Adhäsivmaterial, Formmaterial
bzw. Füllstoff eingesetzt werden.
Fpoxidierter Asphalt wird erfindungsgemäß hergestellt
durch Umsetzung von Asphalt mit einem Chlorierungsmittel in einem Lösungsmittel zu chloriertem
Asphalt, der anschließend mit Sauerstoff zur Reaktion gebracht wird; alternativ dazu kann erfindungsgemäß
auch Asphalt in einem Lösungsmittel mit Chlor und Sauerstoff gleichzeitig umgesetzt v/erden. Der epoxidierte
Asphalt ist mit üblichen Epoxyharz-Härtern unter Bildung fester gehärteter Produkte härtbar. Der epoxidierte
Asphalt eignet sich entsprechend als Beschichtungsmittel.
Wenn das erfindungsgemäß verwendete Lösungsmittel eine flüssige ungesättigte "Verbindung ist, wird das
Lösungsmittel selbst ebenfalls epoxidiert und zugleich mit dem epoxidierten Asphalt gehärtet. Das Reaktionsgemisch
kann entsprechend direkt als Beschichtungsmittel vom lösungsmittelfreien Typ verwendet werden, das keinen
Trocknungsschritt benötigt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen sowie der Fig. 1, 2 und J näher
erläutert, in denen IR-Absorptionsspektren der erfindungsgemäßen
Produkte dargestellt sind.
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Beispiel ι
In einen mit Gaseinleitungsrohr versehenen 1-1-Kolben
v\rurde eine Lösung von 20 g chloriertem Asphalt mit einem
Chlorgehalt von 60 % gelöst in 200 g Tetrachloräthylen eingebracht. Anschließend wurde unter Rühren Luft in
die Lösung eingeleitet. Während des Einleitungsvorgangs entstand Chlorwasserstoff, der mit der Luft zusammen entwich.
Nach etwa 1 h war die Chlorwasserstoffentwicklung praktisch zum Stillstand gekommen. Das so erhaltene
Asphalt-Spoxyharz wurde auf sein IR-Absorptionsspektrum
untersucht; das IR-Spektrum des Epoxyharzes ist in Fig.l
angegeben.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, zeigt das im Beispiel ι
erhaltene Produkt Absorptionsbanden bei 8j5O, 910 und
1250 cm" , die charakteristische Absorptionsbanden der c<-Spoxygruppen darstellen.
Zu 100 g des so erhaltenen flüssigen Produkts wurden 0,1 g Diäthylentriamin zugesetzt. Das Gemisch
wurde auf die Oberfläche einer Eisenplatte aufgebracht und anschließend bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Nach 2 h wurde ein dunkelbrauner, fester Beschichtungsfilm
erhalten, der nicht mehr lösungsmittellöslich war.
In einen mit Luft- und Chloreinleitungsrohr versehenen 1-1-Rundkolben wurde eine Lösung von 20 g Rohasphalt
in 200 g Tetrachloräthylen eingebracht. Unter Rühren wurde durch das Luft- bzw. das Chloreinleitungsrohr
Luft und Chlor in die Lösung eingeleitet. Die Einleitungsraten für Luft und Chlor betrugen 50 bzw. 20 ml/min.
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Nach etwa 1 h wurde die Einleitung von Chlor unterbrochen, die Einleitung von Luft jedoch 30 min fortgesetzt.
Das Lösungsmittel wurde anschließend unter reduziertem Druck aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert,
worauf 22,5 g eines Asphalt-Epoxyharzes erhalten wurden. Das Harz wurde durch Einwirkung von Diäthylentriamin
leicht gehärtet, wobei ein festes gehärtetes Produkt entstand, das lösungsmittelunlöslich war.
In einen mit Lufteinleitungsrohr, Chloreinleitungsrohr, Rührer und Thermometer ausgerüsteten 1-1-Vierhalskolben
wurde ein Gemisch von 50 g Rohasphalt und 50 g Styrol eingebracht. Durch das Luft- bzw. Chloreinleitungsrohr
wurden unter Rühren Luft und Chlor in gleichen Volumina in das Gemisch eingeleitet. Nach 30 min wurde
die Einleitung von Chlor unterbrochen und die Einleitung von Luft 10 min fortgesetzt. Auf diese Weise wurden
128 g eines gemischten Epoxyharzes mit einem Epoxyäquivalent von etwa 203 erhalten; das IR-Absorptionsspektrum
dieses Epoxyharzes ist in Fig. 2 dargestellt.·
Zu 100 g des erhaltenen Epoxyharzes wurden 2 g Diäthylentriamin (Barsamid-115) zugegeben. Das Gemisch
wurde auf die Oberfläche einer Eisenplatte aufgetragen und 1 h stehen gelassen, wobei sich ein fester, dunkelbrauner
Beschichtungsfilm bildete. Der Beschichtungsfilra
war in organischen Lösungsmitteln unlöslich und zeigte auch beim Erhitzen auch über 400 0C keinerlei
Veränderung.
In den gleichen Reaktor wie in Beispiel 3 wurde
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ein Gemisch von 50 g Rohasphalt und 50 g Leinöl eingebracht.
Das Gemisch wurde l h unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 3 der Epoxidierungsbehandlung unterzogen,
wodurch 115 g eines Epoxyharzes mit einem Epoxyäquivalent
von etwa 248 erhalten wurden.
Das IR-Absorptionsspektrum dieses Epoxyharze.?
ist in Fig. 3 dargestellt.
Zu 100 g des so erhaltenen Epoxyharzes wurde 1 g eines modifizierten Polyamine (Epomic Q-611) zugegeben.
Das Gemisch wurde anschließend auf die Oberfläche einer Eisenplatte aufgebracht und 2 h bei Raumtemperatur stehengelassen.
Ein so erhaltener dunkelbrauner Beschichtungsfilm
war im organischen Lösungsmittel unlöslich und kaum brennbar.
Im vorliegenden Beispiel wurde die Behandlung unter denselben Bedingungen vorgenommen wie oben beschrieben
mit dem Unterschied, daß anstelle der gleichzeitigen Einführung von Chlor und Sauerstoff zunächst 30 min
Chlor und anschließend j50 min Sauerstoff eingeleitet
wurde, wodurch 112 g eines Epoxyharzes mit denselben Eigenschaften erhalten wurden.
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Claims (6)
- Patentansprüche\p. Verfahren zur Herstellung von epoxidiertem Asphalt, dadurch gekennzeichnet, daß Asphalt in einem Lösungsmittel zuerst mit einem Chlorierungsmittel und anschließend mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas oder in einem Lösungsmittel mit dem Chlorierungsmittel und Sauerstoff bzw. dem sauerstoffhaltigen Gas gleichzeitig umgesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da.3 das Chlorierungsmittel gasförmiges Chlor ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 das säuerstoffhaltige Gas Luft ist.
- <t. "erfahren nach einem der Ansprüche 1 - J,, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel eine flüssige, zum Lösen von Asphalt befähigte ungesättigte Verbindung verwendet wird, wobei der epoxidierte Asphalt im Gemisch mit dem epoxidierten Lösungsmittel entsteht.
- 5. Produkte, erhalten nach dem Verfahren von Anspruch
- 6. Produkte, erhalten nach dem Verfahren von Anspruch509841 /0893Leerseite
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